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An die Deportation der württembergischen Juden,<br />

die in Sammellagern auf dem Reichsgartenschau-<br />

Gelände ihren Ausgang nahm, erinnern heute ein<br />

Mahnmal und eine Installation, welche die Diskussion<br />

um das Sichtbarmachen von ethischer Schuld<br />

reflektieren (Kunstweg B23, B24).<br />

Als der Höhenpark anlässlich der Deutschen Gartenschau<br />

1950 wiederhergestellt wurde, bediente man<br />

sich eines Fundus von Bildhauerarbeiten aus städtischem<br />

Besitz, vornehmlich aus dem Bereich der<br />

Tierplastik (Kunstweg B7, B9, B11, B15, B20, B21).<br />

Marmor und Rosen: die „Stehende“<br />

Kunstwerke, die nicht aus religiösem Anlass entstanden<br />

sind oder als Denkmal dienen, sind seit jeher im<br />

gartenhistorischen Kontext zu verorten. Darüber<br />

hinaus wird eine vorgefundene Situation gern als<br />

„Originalzustand“ betrachtet.<br />

Aber der Eindruck, es handele sich um eine Art bildhauerische<br />

Grundausstattung aus den Anfängen des<br />

Höhenparks, täuscht. Was wir heute dort sehen, ist<br />

das Ergebnis einer 75-jährigen Entwicklung und offenbart<br />

bei näherer Betrachtung denkwürdige Einblicke<br />

in historische Zusammenhänge.<br />

Der Höhenpark Killesberg geht zurück auf die dritte<br />

Reichsgartenschau, die 1939 in Stuttgart ausgerichtet<br />

wurde. An der damaligen Halle der Plan- und<br />

Modellschauen gab es die sogenannte „Plastikschau“<br />

mit „Gartenplastiken“, die nach Ausbruch<br />

des Zweiten Weltkriegs vorzeitig aufgelöst wurde<br />

(Kunstweg B3). Nur an wenigen Orten hat sich die<br />

Gestaltung von 1939 erhalten (Kunstweg B2, B8,<br />

B14, B18).<br />

Auch im Rahmen der Landesausstellung Baden-<br />

Württemberg kamen erneut Werke älteren Datums<br />

zum Einsatz, um das Wappenpferd Stuttgarts zu<br />

versinnbildlichen (Kunstweg B1, B10). Diese Praxis<br />

änderte sich erst mit den beiden Bundesgartenschauen<br />

von 1961 und 1977, mit denen auch im<br />

Höhenpark die künstlerische Moderne Einzug hielt<br />

(Kunstweg B13, B16). Diese fand ihren vorläufigen<br />

Abschluss in den Kunststationen der Internationalen<br />

Gartenbauaustellung 1993 (IGA), konkret auf den<br />

genius loci, den „Geist“ ihres Standorts, bezogene<br />

Installationen (Kunstweg B17, B22, B25).<br />

Kunst und Natur als Ensemble

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