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Projekt zur Abfallvermeidung Eine Initiative der Bremer ...

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<strong>Projekt</strong> <strong>zur</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong><br />

<strong>Eine</strong> <strong>Initiative</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

light<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

Willy-Brandt-Platz 7<br />

28215 Bremen<br />

www.bremereb.de<br />

Ansprechpartnerin zum <strong>Projekt</strong>:<br />

Karin Mauelshagen, Tel (0421) 361-9231,<br />

k.mauelshagen@bremereb.de


Konsum light<br />

Glie<strong>der</strong>ung<br />

Vorwort Seite 3<br />

1 Die Kurzversion Seite 4<br />

2 Die For<strong>der</strong>ung<br />

Kundendialog und <strong>Abfallvermeidung</strong> Seite 5<br />

3 Die politische Reaktion<br />

Die Antwort des Senators für Bau und Umwelt Seite 8<br />

4 Der erste Schritt<br />

Rahmenkonzeption <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe und Seite 9<br />

Bericht für den Entsorgungsbetriebsausschuss<br />

5 Der zweite Schritt<br />

Durchführung einer Workshopreihe Seite 13<br />

6 Die Strategie<br />

Empfehlung für Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe Seite 40<br />

im Bereich <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

7 Die zweite politische Antwort<br />

Beschluss <strong>der</strong> Deputation für Umwelt und Energie Seite 51<br />

8 Der <strong>Projekt</strong>start<br />

Konsum Light – Was nun? Was tun? <strong>Projekt</strong>e <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> Seite 54<br />

in Bremen<br />

9 Anhang<br />

Recherche zu <strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahmen Seite 63<br />

2


Konsum light<br />

Vorwort<br />

Die <strong>Abfallvermeidung</strong> ist in den Abfallgesetzen fest verankert und die Kommunen sind aufgefor<strong>der</strong>t die<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> zu för<strong>der</strong>n. Wie und in welchem Umfang das geschehen soll, ist nicht<br />

festgeschrieben.<br />

Jute statt Plastik, unverpackt verschenken, das abfallarme Frühstück, <strong>der</strong> abfallarme Schulranzen, das<br />

Papierrecycling an Schulen sowie Ausstellungen, Aufklärung und die Werbung für Recyclingprodukte<br />

standen bereits auf <strong>der</strong> Agenda <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe. Mal mehr und mal weniger.<br />

Der Diskurs mit den <strong>Bremer</strong> BürgerInnen im Rahmen des Kundendialoges <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe brachte die <strong>Abfallvermeidung</strong> mit sehr ambitionierten For<strong>der</strong>ungen wie<strong>der</strong> mehr<br />

auf die Tagesordnung.<br />

In Absprache mit <strong>der</strong> vorgesetzten Behörde und den politischen Entscheidungsträgern sollte erst einmal<br />

festgestellt werden, welcher Beitrag <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> unter den gegenwärtigen<br />

politischen Rahmenbedingungen sinnvoll ist.<br />

<strong>Eine</strong> Neuauflage bisheriger Aktionen schien uns unter <strong>der</strong> Prämisse, <strong>Abfallvermeidung</strong> als eine kulturelle<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung zu sehen, nicht mehr zeitgemäß. Wir wollten das Thema entwe<strong>der</strong> nachhaltig för<strong>der</strong>n<br />

o<strong>der</strong> es lieber ganz lassen.<br />

Wir beauftragten zunächst den Bundesverband für Umweltberatung mit <strong>der</strong> Suche nach nachhaltigen<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>saktionen (siehe Recherche im Anhang)und beschlossen eine Workshopreihe<br />

durchzuführen. Die Workshopreihe unter dem Titel "Konsum light" sollte die Handlungsfel<strong>der</strong> im<br />

Bereich <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> privater Haushalte sondieren und eine Plattform für den Diskurs über die<br />

Umsetzbarkeit von effektiven Maßnahmen in Bremen ermöglichen.<br />

Wie die Annäherung an das Thema verlaufen ist und welche Ergebnisse sich zeigten, kann im Rea<strong>der</strong><br />

Konsum Light nachgeschlagen werden.<br />

3


Konsum light<br />

1. Die Kurzversion<br />

Zu <strong>der</strong> Workshopreihe "Konsum light" wurden Experten aus dem Bundesgebiet, Entscheidungsträger<br />

und interessierte Bürger aus Bremen eingeladen.<br />

Vermeidungspotenziale sahen die Experten in erster Linie im Bereich <strong>der</strong> Papierabfälle und <strong>der</strong><br />

elektrischen Geräte. Papier verursacht als stärkste Abfallfraktion im Hausmüll die größten<br />

Umweltbelastungen (Verbrauch Energie, Wasser) und die Lebensdauer vieler elektrischer Geräte könnte<br />

durch Reparaturen verlängert werden. Der größere Energie- und Wasserverbrauch älterer Geräte ist bei<br />

<strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> ökologisch besseren Alternative allerdings zu berücksichtigen.<br />

Die Workshopreihe hat die Meinung <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe, dass die unmittelbare<br />

Messbarkeit <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> nicht herstellbar ist, bestätigt. Nachhaltige quantifizierbare Effekte<br />

durch Maßnahmen und Kampagnen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> konnten bislang bundesweit nicht<br />

nachgewiesen werden.<br />

Die direkten Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene sowohl <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

als auch <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Privathaushalte in Fragen <strong>der</strong> umweltverträglicheren Entwicklung, Produktion und<br />

Distribution von Konsumgütern und daraus resultieren<strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong>seffekte wurden von den<br />

an den Workshops Beteiligten mehrheitlich als eher gering eingestuft.<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> ist für die breite Bevölkerung ein sehr nachrangiges Thema. Umweltengagierte<br />

Bürger/-innen – wie die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dialoggruppe des Kundendialoges <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe – hingegen sehen in <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> einen wichtigen Meilenstein auf dem<br />

Weg zum nachhaltigen Wirtschaften.<br />

Das wurde empfohlen<br />

Als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger sollten die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe dem gesetzlich<br />

festgeschriebenen Primat <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> durch Bereitschaft und För<strong>der</strong>ung des Dialogs mit den<br />

Bürgern und <strong>der</strong> kontinuierlichen Begleitung und Unterstützung kommunaler Aktivitäten gerecht<br />

werden.<br />

Sie können damit deutlich machen, dass sie die Verantwortung für die Daseinsfürsorge übernehmen<br />

und die Zukunft ökologisch mitgestalten wollen und sich damit zu einem öffentlich rechtlichen<br />

Entsorgungsträger profilieren, <strong>der</strong> zukunftsorientiert, ökologisch und visionär agiert.<br />

Durch die För<strong>der</strong>ung von Diskursen mit <strong>der</strong> Fachöffentlichkeit, durch Vernetzung von Akteuren kann<br />

eine kommunikative Oberfläche für das Thema geschaffen werden, die Anbieter und Nachfrager von<br />

abfallvermeidenden Maßnahmen zusammenbringt.<br />

Das Hauptaugenmerk sollte dabei in erster Linie auf den Reparaturbereich und die<br />

Bildungseinrichtungen gerichtet sein.<br />

Das wird gemacht<br />

In einem abschließenden Workshop wurden drei <strong>Projekt</strong>e gestartet, die mit einer Laufzeit von 3 Jahren,<br />

nachhaltig wirken sollen:<br />

1. Konsum Light Angebote für Bildungseinrichtungen<br />

2. Aufbereitung und Pflege eines differenzierten Datenbestandes von Verleih- und Reparaturmöglichkeiten<br />

für die Gelben Seiten<br />

3. Reparaturchecks für die Privathaushalte<br />

4


Konsum light<br />

2. Die For<strong>der</strong>ung<br />

Kunden-Dialog und <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

Der von den <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetrieben initiierte Kunden-Dialog hat über zwei Jahre lang die<br />

Abfallwirtschaft in Bremen auf den Prüfstand gestellt. Ziel war es, die Abfallwirtschaft in Bremen für die<br />

Kunden transparent zu machen und sie als Mitgestalter zukünftiger Entwicklungen zu gewinnen.<br />

Die Kunden wurden zunächst intensiv mit den Strukturen und Prozessen <strong>der</strong> Abfallwirtschaft vertraut<br />

gemacht, damit sie die Schwerpunkte, die sie für wichtig erachteten, fundiert bearbeiten konnten. Die<br />

Themen Gebühren und <strong>Abfallvermeidung</strong> lagen <strong>der</strong> Dialog-Gruppe dabei beson<strong>der</strong>s am Herzen. In zwei<br />

Arbeitsgruppen wurde ausführlich diskutiert und ein umfangreicher For<strong>der</strong>ungskatalog entwickelt, <strong>der</strong><br />

im Plenum von allen verabschiedet wurde.<br />

Der For<strong>der</strong>ungskatalog <strong>der</strong> Arbeitsgruppe <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong>:<br />

Der folgende von <strong>der</strong> Arbeitsgruppe entwickelte For<strong>der</strong>ungskatalog wurde vom Plenum verabschiedet:<br />

1. Bremen braucht ein <strong>Abfallvermeidung</strong>skonzept<br />

Bremen braucht ein <strong>Abfallvermeidung</strong>skonzept nach dem Vorbild <strong>der</strong> Stadt München. Denn nur ein<br />

umfassendes, für Innovationen offenes Konzept kann die Arbeit an <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> in <strong>der</strong> ganzen<br />

Stadt systematisch, kontinuierlich und nachhaltig gestalten.<br />

Nur ein Konzept kann die punktuellen, immer wie<strong>der</strong> versandenden <strong>Projekt</strong>e ständig neu beleben,<br />

miteinan<strong>der</strong> vernetzen, bündeln, verstärken und erfolgreicher machen.<br />

Mit einem Konzept, das die Priorität von <strong>Abfallvermeidung</strong> endlich konkretisiert, könnte sich Bremen als<br />

Zukunftsstadt positionieren und sein Image aufwerten. Diese For<strong>der</strong>ung ist eine Schlüsselfor<strong>der</strong>ung. Sie<br />

muß zum Dauerbrenner in Bremen werden.<br />

2. Bremen braucht einen »<strong>Abfallvermeidung</strong>sbeauftragten«<br />

<strong>Eine</strong> verantwortliche, mit Entscheidungskompetenz und finanzieller Power ausgestattete Einrichtung,<br />

die dem Parlament rechenschaftspflichtig ist -nach dem Muster <strong>der</strong> Frauen- o<strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>beauftragten<br />

-kann das Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> mit Nachdruck und Professionalität in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

verankern. Diese Einrichtung soll Plattform und Fokus für alle Aktivitäten sein. Sie soll initiieren und<br />

koordinieren.<br />

Diese Einrichtung soll direkt ansprechbar, leicht erreichbar, flexibel und hochengagiert sein. Deshalb<br />

bevorzugen wir eine Beauftragte o<strong>der</strong> einen Beauftragten vor einem anonymen Gremium. Die<br />

Verantwortung soll einen Namen haben.<br />

Diese Einrichtung hilft <strong>der</strong> Stadt Geld zu sparen.<br />

5


Konsum light<br />

3. Bremen braucht eine permanente und nachhaltige<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>skampagne mit Beteiligung <strong>der</strong> Bürgerinnen.<br />

Die Macht liegt beim Verbraucher. Er entscheidet, was er kauft. Was er liegen lässt, wird auch bald nicht<br />

mehr produziert. Der Schlüssel für eine umfassende <strong>Abfallvermeidung</strong> liegt also in <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung des<br />

Verhaltens <strong>der</strong> Bürgerinnen. Hier setzt die Kampagne an.<br />

Die Kampagne stützt und stärkt die Umweltbewussten. Die Kampagne propagiert neue<br />

Handlungsmuster.<br />

Die Kampagne dockt immer wie<strong>der</strong> an reale Verän<strong>der</strong>ungen an, baut aktuelle<br />

Beispiele auf, setzt Trends.<br />

Diese drei For<strong>der</strong>ungen sollen nicht hierarchisch miteinan<strong>der</strong> verkoppelt<br />

werden. Jede für sich ist gleich wichtig. Jede kann je<strong>der</strong>zeit realisiert werden. Keine baut auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en auf. So wird verhin<strong>der</strong>t, dass <strong>Abfallvermeidung</strong> als ein zu komplexes Thema weiter auf die<br />

lange Bank geschoben wird.<br />

Als Ergänzung zu diesen drei Hauptfor<strong>der</strong>ungen for<strong>der</strong>n wir dazu auf, den<br />

folgenden unvollständigen Katalog abfallvermeiden<strong>der</strong> Maßnahmen zu för<strong>der</strong>n, die auch geeignet sind,<br />

neue Arbeitsplätze zu schaffen:<br />

• Die För<strong>der</strong>ung ökologisch sinnvoller Mehrwegsysteme<br />

• Die Erweiterung bestehen<strong>der</strong> Pfandsysteme auf Dosen, z.B. Dosenautomaten mit Pfand<br />

• Die Bevorzugung regionaler Produkte ohne lange Transportwege<br />

• Die Unterstützung von Recycling-<strong>Initiative</strong>n, einschließlich <strong>der</strong> Reparatur von<br />

Erhaltungswürdigen Geräten wie elektrischen Kleingeräten, Unterhaltungselektronik, Weißware,<br />

Möbel, Fahrrä<strong>der</strong>.<br />

• Die För<strong>der</strong>ung dieser Aktivitäten im Rahmen von ABM und BSHG durch eine weniger enge<br />

Auslegung <strong>der</strong> Zusätzlichkeitsklausel<br />

• Die Einbeziehung des Handwerks wie bei dem <strong>Projekt</strong> »Cascade«<br />

• Die Erweiterung <strong>der</strong> getrennten Erfassung solcher Geräte aus dem Sperrmüll .<br />

• Die Berücksichtigung dieser For<strong>der</strong>ungen im Bremischen Abfallwirtschaftskonzept<br />

6


Konsum light<br />

Die folgenden Empfehlungen richten sich an die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe.<br />

Sie wurden ebenfalls auf dem Plenum verabschiedet:<br />

1. Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe unterstützen die drei politischen For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Dialog-Gruppe<br />

<strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong>.<br />

Das Unternehmen könnte die Rolle eines Katalysators spielen, <strong>der</strong> den Prozess von den Bürgerinnen her<br />

in Richtung Politik in Gang setzt und in Gang hält, bis die For<strong>der</strong>ungen erfüllt sind.<br />

2. Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe machen das<br />

Thema <strong>Abfallvermeidung</strong>, zu ihrem Thema Nr. 1.<br />

Gerade jetzt, wo das operative Geschäft nicht mehr im Vor<strong>der</strong>grund steht, sollte das Unternehmen das<br />

Randthema in den Mittelpunkt <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit rücken und sich darauf konzentrieren, das<br />

Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz sowie die entsprechenden <strong>Bremer</strong> Gesetze mit Hilfe <strong>der</strong><br />

Bürgerinnen Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

3. Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe bauen ihre strategische Kompetenz auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> aus.<br />

Das Unternehmen arbeitet daran, dem Thema politisches Gewicht zu verleihen, betreibt verstärkt<br />

Lobby-Arbeit, gibt Impulse, för<strong>der</strong>t den Diskurs über <strong>Abfallvermeidung</strong>, unterstützt die For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Dialog-Gruppe und profiliert sich damit als zukunftsorientiertes Unternehmen.<br />

4. Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe entwickeln eigenständig ein <strong>Abfallvermeidung</strong>skonzept,<br />

Das Unternehmen beginnt selbständig mit <strong>der</strong> Erarbeitung von Vorschlägen.<br />

5. Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe bemühen sich darum, die ökologischen Ansätze in <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong><br />

Abfallwirtschaft besser zu »verkaufen«<br />

Das Unternehmen verstärkt die Öffentlichkeitsarbeit für das, was ökologisch<br />

bereits errungen wurde, und gibt ihr mit dem Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> einen neuen lebendigen Fokus.<br />

7


Konsum light<br />

3 Die politische Reaktion<br />

Die Antwort des Senator für Umwelt<br />

Der Senator für Bau und Umwelt und die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe haben gemeinsam die Vorschläge<br />

<strong>der</strong> Dialog-Gruppe mit folgendem Ergebnis geprüft:<br />

Die Dialog-Gruppe schlägt ein Gebührensystem vor, welches sich auf eine personengebundene<br />

Grundgebühr mit freier Wahl <strong>der</strong> Gefäßgröße und einer Bonus-Malus-Regelung stützt. Durch dieses<br />

System verspricht sich die Dialog-Gruppe mehr Gebührengerechtigkeit und mehr Gebührentransparenz.<br />

In Bremen wurde mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Codierten Tonne ein differenziertes Gebührensystem mit<br />

einem Malus-System eingeführt. Bei diesem System ist eine Mindestleerungszahl <strong>der</strong> Restmülltonne<br />

durch eine Grundgebühr abgedeckt. Die über die Mindestleerungszahl hinaus in Anspruch<br />

genommenen Leerungen sind zusätzlich zu bezahlen. <strong>Eine</strong> Rückerstattung bei nicht in Anspruch<br />

genommenen Leerungen erfolgt nicht. Dieses System ist eingeführt und funktioniert insgesamt gut.<br />

Man kann davon ausgehen, dass das von <strong>der</strong> Dialog-Gruppe vorgeschlagene System auch funktioniert.<br />

Allerdings rechtfertigt <strong>der</strong> mit dem neuen System von <strong>der</strong> Dialoggruppe erwartete Gewinn an<br />

Gebührentransparenz und -gerechtigkeit (sofern er überhaupt signifikant vorhanden ist) nicht die mit<br />

<strong>der</strong> Umstellung des Gesamtsystems für die Bürger verbundenen Belastungen infolge <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungen<br />

und den zusätzlichen Verwaltungsaufwand. <strong>Eine</strong> Än<strong>der</strong>ung des Gebührensystems sollte nur dann<br />

erfolgen, wenn das <strong>der</strong>zeitige System aus einer objektiven Problemlage heraus überarbeitet werden<br />

muss.<br />

Ein Detail-Vorschlag des Kunden-Dialogs ist die Einführung einer Gebühr für die Entsorgung von<br />

Kühlschränken. Hierzu läßt sich feststellen, daß mit einer Elektro-Altgeräte-Verordnung <strong>der</strong><br />

Bundesregierung die Kostenübernahme für eine Verwertung bundesweit geregelt werden soll. <strong>Eine</strong><br />

Entscheidung über eine Gebühr für die Entsorgung von Kühlgeräten sollte deshalb erst nach dem<br />

Abschluß des Verordnungsverfahrens getroffen werden.<br />

Zum Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> liefert <strong>der</strong> Kunden-Dialog eine sehr sorgfältige Analyse <strong>der</strong> Hemmnisse<br />

und Defizite, er verdeutlicht aber auch die Schwierigkeit von grundsätzlich geeigneten und gleichzeitig<br />

praktikablen Vermeidungskonzepten. Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe als öffentlich-rechtlicher<br />

Entsorgungsträger haben aufgrund des § 1 a des Landesabfallgesetzes den gesetzlichen Auftrag, die<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> zu för<strong>der</strong>n. Sie beabsichtigen, ihre Aktivitäten auf diesem Gebiet auch aufgrund <strong>der</strong><br />

Anregungen aus dem Kunden-Dialog künftig zu verstärken, und sind aufgefor<strong>der</strong>t, ein Handlungs- und<br />

Finanzierungskonzept dazu vorzulegen. <strong>Abfallvermeidung</strong> ist als kulturelle Herausfor<strong>der</strong>ung anzusehen.<br />

Die Möglichkeiten <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> auf kommunaler Ebene sind allerdings begrenzt. Durch die<br />

Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Institutionen, Verbänden und Vereinen, wie z.B. mit <strong>der</strong><br />

Verbraucherzentrale, soll dieser begrenzte Spielraum ausgeschöpft werden.<br />

8


Konsum light<br />

4 Der erste Schritt<br />

Rahmenkonzeption <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe und Bericht für<br />

den Entsorgungsbetriebsausschuss<br />

4.1 <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

Begriffsklärung<br />

Wir wollen den Begriff <strong>Abfallvermeidung</strong> deutlich von <strong>der</strong> Verwertung und <strong>der</strong> Entsorgung von Abfällen<br />

abgrenzen. Den wichtigsten Aspekt bei <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> stellt für uns die Prävention dar.<br />

Prävention heißt, dass bestimmte Abfälle von vorn herein gar nicht erst entstehen. Entwe<strong>der</strong> dadurch,<br />

dass bestimmte Produkte gar nicht erst hergestellt werden (Verbot) o<strong>der</strong> nicht gekauft werden<br />

(Verzicht).<br />

Die Stoffstromreduktion und das Lebenswegschema eines Produktes, die in <strong>der</strong> Definition des Begriffs<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> immer wie<strong>der</strong> genannt werden, verstehen wir als Aspekte, die nachgeordnet sind.<br />

Bereits im Vorfeld <strong>der</strong> Entstehung von Abfälle, bei <strong>der</strong> Gestaltung und Herstellung von Produkten,<br />

müssen Stoffströme, insbeson<strong>der</strong>e wenn sie in ihrer Herstellung, Nutzung und Beseitigung<br />

umweltunverträglich sind, reduziert werden.<br />

Sind die Produkte dann auf dem Markt, ist die Erhaltung <strong>der</strong> Lebensdauer ein Beitrag <strong>zur</strong> weiteren<br />

Reduzierung von Abfällen.<br />

Konzeptionelle Überlegungen<br />

Denkbare Ansatzpunkte:<br />

1. Entwicklung:<br />

Langlebigkeit von Gebrauchsgütern<br />

2. Produktion:<br />

Abfallarmut und Umweltverträglichkeit<br />

3. Distribution:<br />

Vermeidung von Verpackungen und langen Transportwegen<br />

4. Verbrauch:<br />

Cleverness bei <strong>der</strong> Auswahl von Produkten und im Umgang mit Produkten<br />

Die Ebenen <strong>der</strong> Entwicklung, Produktion und Distribution greifen direkt in den Produktions- und<br />

Vermarktungsprozess ein und gehen über den Einflussbereich <strong>der</strong> Stadt Bremen hinaus. Die<br />

Rahmenbedingungen werden in erster Linie durch Gesetze und Regelungen auf EU und Bundesebene<br />

bestimmt und die Historie zeigt, dass mit beinhartem Wi<strong>der</strong>stand von Industrie und<br />

Wirtschaftsministerium zu rechnen ist, sobald man über das gesetzliche Maß hinaus will.<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Kommune sind somit begrenzt. Trotzdem soll die <strong>Abfallvermeidung</strong>,<br />

initiiert durch den Kundendialog <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe, thematisiert und geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Die Verbrauchsebene, bietet daher die größte Einflussmöglichkeit. Der Focus richtet sich auf die Gruppe<br />

<strong>der</strong> Endverbraucher. Zu den Endverbrauchern zählen sowohl die Privatkunden und die öffentliche<br />

Verwaltung als auch Gewerbebetriebe. Da die Beratung des Gewerbes im Hinblick auf die<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> z.Z. aber kaum darstellbar ist, richten wir unser Augenmerk auf die Privatkunden und<br />

die öffentliche Verwaltung.<br />

9


Konsum light<br />

Endverbraucher sind diejenigen, die am Ende <strong>der</strong> Kette die Produkte kaufen o<strong>der</strong> auf den Kauf<br />

verzichten. Mit ihrer bewußten Kaufentscheidung o<strong>der</strong> ihrem bewußten Konsumverzicht können sie<br />

ihre Markmacht gezielt einsetzen.<br />

Unter dem Motto „Konsum Light“ setzen wir auf die Kraft von mehr Wissen und auf die Bereitschaft,<br />

Verhaltensweisen zu än<strong>der</strong>n. Informationen, Entscheidungshilfen sowie Motivation und Unterstützung<br />

im cleveren Umgang mit Produkten/Ressourcen betrachten wir als ersten Schritt in die richtige<br />

Richtung.<br />

Entscheidend wird es sein, den Blick für die eigentlichen Probleme zu öffnen. Nicht die Verpackung des<br />

Fernsehers ist das Problem, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Fernseher. Er bereitet als späteres Abfallprodukt weit mehr<br />

Probleme als die Verpackung und erzeugt bereits am Ort seiner Entstehung sieben mal so viele Abfälle<br />

wie am Ende seiner Reise. Der „ökologische Rucksack“, das Gepäck, welches die Produkte noch<br />

mitbringen o<strong>der</strong> welches sie schon irgendwo deponiert haben, muss deutlich werden.<br />

Entscheidend ist ebenso die Beteiligung <strong>der</strong> Aktiven in Bremen. Nur wenn es uns gelingt, gesellschaftlich<br />

relevante Gruppen, engagierte BürgerInnen und insbeson<strong>der</strong>e die Zielgruppe „Junge Erwachsene“ für<br />

das Themenfeld <strong>Abfallvermeidung</strong> zu gewinnen, können wir die Modifizierung von Lebensstilen för<strong>der</strong>n.<br />

Mit dieser Zielvorgabe betrachten wir die <strong>Abfallvermeidung</strong> als eine kulturelle Herausfor<strong>der</strong>ung. Das<br />

impliziert eine kontinuierliche und fachliche Arbeit, sowie konzeptionelle Grundüberlegungen, wie<br />

Konsummuster und Verhaltensstile nachhaltig zu beeinflussen sind. Kampagnen aufzugreifen, die<br />

bundesweit zu diesem Themenfeld gestartet wurden, halten wir für wenig erfolgversprechend. <strong>Eine</strong><br />

Recherche, die in unserem Auftrag erstellt wurde, zeigt, dass Kampagnen eher effektheischend denn<br />

nachhaltig sind.<br />

4.2 Vorbereitung<br />

Wir wollen in Bremen an den aktuellen Diskussionen anknüpfen, um gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

entsprechenden „Szene“ (wir denken hier an den Agendaprozess und die Aktiven in Sachen Naturschutz,<br />

Stadtökologie und Abfall –und Umweltberatung) die Plattform im Sinne einer größeren Nachhaltigkeit<br />

zu vergrößern.<br />

Als Vorbereitung planen wir eine Werkstattwoche, wo Experten, Aktive und Zielgruppen gemeinsam mit<br />

uns erörtern sollen, wie das Themenfeld <strong>Abfallvermeidung</strong> positioniert werden kann und welche<br />

Strategie für eine nachhaltige kulturelle Prägung im Sinne <strong>der</strong> Prävention sinnvoll erscheint.<br />

4.3 Zielsetzung<br />

Es sollen sechs Veranstaltungen organisiert werden, bei denen Wege zu mehr Ressourceneffizienz und<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Verbraucher/-innen / Haushalte entwickelt werden sollen. Die<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> geplanten Veranstaltungen sollen für alle Interessierten zugänglich sein (Internet,<br />

Son<strong>der</strong>ausgabe Ökocity) und für die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe (BEB) als Empfehlung für die<br />

strategische Ausrichtung im Arbeitsfeld <strong>Abfallvermeidung</strong> dienen. Die Vernetzung von Aktiven bzw.<br />

Akteuren und die Partizipation <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Bürger/-innen sind wichtige Ziele / Effekte bei <strong>der</strong><br />

Durchführung. Mit diesem kommunikativen Ansatz soll auch die Dialogbereitschaft <strong>der</strong> BEB<br />

dokumentiert werden.<br />

10


Konsum light<br />

4.4 Zielgruppen <strong>der</strong> Veranstaltungen:<br />

• <strong>Bremer</strong> Bürger/innen und Laien mit Schwerpunkt junge Erwachsene<br />

• Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dialoggruppe<br />

• Aktive Einrichtungen (BUB,DHB, RHF, BUND u.a.)<br />

• Funktionsträger, Verbandsvertreter<br />

• Experten bundesweit<br />

4.5 Durchführung/Dramaturgie:<br />

Es soll eine Sequenz von 5 Veranstaltungen organisiert werden, die eine vernetzte Struktur aufweisen,<br />

aber auch jeweils autonome Teilveranstaltungen sind. Die Veranstaltungen finden sowohl in<br />

geschlossenen Gruppen (auf Einladung) statt, das Abschlußforum wird offen ausgeschrieben.<br />

11


Konsum light<br />

Bericht für den Entsorgungsbetriebsausschuss<br />

Bericht <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe zum Thema <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

Laut Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz und laut dem Bremischen Ausführungsgesetz sind die<br />

öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger verpflichtet, die Öffentlichkeit über Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> zu informieren und zu beraten.<br />

Veranlasst durch den Kundendialog und aufgefor<strong>der</strong>t durch die Deputation für Umwelt und Energie,<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> und <strong>der</strong>en Finanzierung darzustellen, beabsichtigen die <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe, ein Handlungs- und Finanzierungskonzept vorzulegen.<br />

Um den Begriff <strong>Abfallvermeidung</strong> deutlich von <strong>der</strong> Verwertung und <strong>der</strong> Entsorgung von Abfällen<br />

abzugrenzen, sehen die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe die <strong>Abfallvermeidung</strong> als präventive Maßnahme,<br />

d.h., dass bestimmte Abfälle gar nicht erst entstehen (Verbot <strong>der</strong> Herstellung), dass bestimmte Produkte<br />

nicht gekauft werden (Verzicht) und das die notwendigen Gebrauchsgüter möglichst lange halten.<br />

Da allerdings bei <strong>der</strong> Entwicklung, Produktion und Distribution von Gebrauchsgütern die<br />

Gestaltungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Kommune begrenzt sind, bietet die Verbrauchsebene die größten<br />

Einflussmöglichkeiten.<br />

Mit <strong>der</strong> Zielvorgabe, Konsummuster und Verhaltensstile in diesem Sinne nachhaltig zu beeinflussen, ist<br />

die <strong>Abfallvermeidung</strong> eine kulturelle Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Um sinnvolle Handlungsansätze für ein mögliches <strong>Abfallvermeidung</strong>skonzept zu finden, wird in einem<br />

ersten Schritt im Rahmen einer Werkstattwoche umfassend eruiert werden, wie private Haushalte in<br />

Bremen in Partizipation mit relevanten gesellschaftlichen Gruppen, engagierten Bürgern/innen und<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Zielgruppe „Junge Erwachsene“ <strong>Abfallvermeidung</strong> realisieren können. Ein<br />

Schwerpunkt liegt dabei auf <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit jungen Erwachsenen, da sie die zukünftigen<br />

gesellschaftlichen Akteure sind.<br />

In <strong>der</strong> Werkstattwoche werden bremische und überregionale Experten, Aktive und Akteure<br />

unterschiedlicher Zielgruppen in fünf Workshops unter dem Stichwort „Konsum Light?“ erörtern, ob<br />

und wie <strong>Abfallvermeidung</strong> in <strong>der</strong> heutigen Zeit greifen kann. Wie können Konsum- und Lebensstile<br />

nachhaltig verän<strong>der</strong>t werden und wie kann die <strong>Abfallvermeidung</strong> als kulturelle Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

angenommen werden?<br />

Mir einer Abschlussveranstaltung wird die Veranstaltungsreihe zusammengefasst und ein Ausblick für<br />

die <strong>Abfallvermeidung</strong> in Bremen diskutiert werden.<br />

Mir dieser vorgeschalteten Konzeptfindungsphase soll sichergestellt werden, dass mögliche Vorhaben<br />

zum Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> den aktuellen Diskussionsstand berücksichtigen und auf breite<br />

Akzeptanz stoßen, aber auch, dass mögliche Akteure in Bremen frühzeitig einbezogen werden.<br />

Aus den Ergebnissen <strong>der</strong> Werkstattwoche soll, soweit sich sinnvolle und prinzipiell darstellbare<br />

Handlungsansätze ergeben haben, ein Konzept erstellt werden. Dies wird dann den entsprechenden<br />

Gremien vorgelegt werden.<br />

Ein detailliertes Finanzierungskonzept kann erst nach Konzepterstellung vorgelegt werden. Prinzipiell<br />

beabsichtigen die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe die Bereitstellung einer Basisfinanzierung. Darüber<br />

hinausgehende Bedarfsanfor<strong>der</strong>ungen sollen über Drittmittel eingeworben werden.<br />

12


Konsum light<br />

5. Der zweite Schritt<br />

Durchführung einer Workshopreihe<br />

13


Ecolo – Ökologie und Kommunikation<br />

büro A – Umweltberatung<br />

& <strong>Projekt</strong>management<br />

Andreas Lieberum<br />

Leher Heerstr. 102<br />

28359 Bremen<br />

Tel. 0421/ 2300110<br />

Gerd Adelmann<br />

Bornstr. 12/13<br />

29195 Bremen<br />

Tel. 0421/343445<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong><br />

durch private Haushalte<br />

in Bremen<br />

Programme und Protokolle<br />

<strong>der</strong> Workshopreihe<br />

Konsum light - Clever kaufen<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> als kulturelle und kommunikative Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Perspektiven für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> in Bremen<br />

Reparatur- und Verleihführer für Bremen<br />

Kultige Produkte – kultiges Design<br />

14


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Workshop 1<br />

Konsum light - Clever kaufen<br />

Programm<br />

Ort/Zeit: BITZ und Universum, Sa. 18.11.2000, 9.00 –13.00 Uhr<br />

Ziele:<br />

> Erkenntnisse über die Einstellungen und Meinung junger Leute zum Thema<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> gewinnen<br />

> Ideen junger Konsumenten für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> erkunden<br />

Zielgruppe: Junge Erwachsene (18-26 Jahre)<br />

Programmablauf<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Gerd Adelmann, büro A<br />

9.00 Uhr Abfallarmes Begrüßungsfrühstück<br />

Vorstellrunde<br />

Meinungsbild: Was heißt clever kaufen?<br />

9.45 Uhr Video „Vom Aufstieg und Fall <strong>der</strong> Dinge“<br />

Diskussion<br />

Pause<br />

Pause<br />

10.15 Uhr Gruppe 1: Konsum Light – Clever kaufen<br />

Eure Ideen für abfallarmen Einkauf!<br />

Was sollten die BEB tun?<br />

Gruppe 2: Konsum Light – Clever gemacht<br />

Eure Ideen für eine abfallarme Konsumgesellschaft!<br />

Was sollten die BEB tun?<br />

12.00 Uhr Das sind unsere Ergebnisse<br />

Zusammenfassung und Bewertung<br />

13.00 Uhr kleiner Imbiss<br />

13.30 Uhr Angebot: Gruppenbesuch im Universum – Science Center<br />

Bremen<br />

15


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Protokoll<br />

Teilnehmer: Gerd Adelmann, Karin Mauelshagen, Wiebke San<strong>der</strong>s,<br />

8 Jugendliche im Alter von ca. 18 bis 26 Jahren (überwiegend Auszubildende aus <strong>Bremer</strong><br />

Betrieben – BSAG, swb, <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe)<br />

Ziele:<br />

• Erkenntnisse über die Einstellungen und Meinung junger Leute zum Thema<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> gewinnen<br />

• Ideen junger Konsumenten für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> erkunden<br />

Programmablauf<br />

I. Gemeinsames abfallarmes Frühstück<br />

II. Vorstellung <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe - Karin Mauelshagen<br />

III. Partnerinterview, Vorstellungsrunde, Clever kaufen – Eure Ideen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

IV. Video: Das weiße Loch<br />

V. Unsere Ergebnisse: Was können die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe für junge Leute<br />

tun?<br />

III. Clever kaufen – Eure Ideen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

Jugendliche achten beim Einkaufen auf (horizontal nach Obergruppen geordnet)<br />

(Häufigkeit <strong>der</strong> Nennung in Klammern):<br />

• Preis (8) – Günstig (2) - Viel für wenig Geld (1)<br />

• Qualität (7) - Lieber besser als billig (1)<br />

• Gefallen (2) - Optik (1)<br />

• Notwendigkeit (2) - Zweckmäßigkeit (1)<br />

• Frisch (3) - Aus <strong>der</strong> Region (1)<br />

• Vollkorn (2)<br />

• Natürlich (1)<br />

• Bioladen (2)<br />

• Abfallarm (1) - Obst und Gemüse lose (1) - Mehrwegflaschen (2)<br />

- keine Getränkedosen (2)<br />

• Klein und kompakt zum Transport (1)<br />

Preis und Qualität bestimmen die Kaufentscheidung <strong>der</strong> Jugendlichen. Dies erklärt sich<br />

durch ihre beschränkten finanziellen Möglichkeiten, zeigt aber auch den Wunsch,<br />

langlebige und hochwertige Produkte zu erwerben. Das Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> bzw.<br />

Ressourcenschonung spielt beim Kaufverhalten <strong>der</strong> Jugendlichen eine sehr<br />

untergeordnete Rolle. Wer nicht durch das Elternhaus o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Einflüsse sensibilisiert<br />

ist, beschränkt sich auf „Mehrweg statt Plastik, keine Getränkedosen, keine<br />

Einkaufstüten, etc.“ Mit Aufklärungsarbeit müssen die Jugendlichen direkt angesprochen<br />

werden, um hier weitere Effekte zu erreichen.<br />

Die Frage „Was versteht Ihr unter Qualität?“ wurde anhand verschiedener<br />

Produktsparten diskutiert:<br />

16


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

A. Qualität von Lebensmitteln / Wie kann ich hier Abfall vermeiden?<br />

- Geschmack<br />

- Frische = aus <strong>der</strong> Region<br />

- Saisongerecht<br />

- Haltbarkeit<br />

- Gesund<br />

- Wurst und Käse am Tresen<br />

- Wasserbereiter (Sodaquelle)<br />

<strong>Eine</strong> Teilnehmerin bemerkte, dass man beim Einkauf im Supermarkt an <strong>der</strong> Verpackung<br />

nicht viel än<strong>der</strong>n könne, da hier das meiste schon verpackt sei.<br />

Da die meisten <strong>der</strong> Teilnehmer noch bei den Eltern wohnen, sind die Erfahrungen zum<br />

abfallarmen Lebensmitteleinkauf begrenzt. Zeitnah zum Auszug sollten also<br />

Informationen bereitstehen, wie man Abfall beim Lebensmittelkauf (im Supermarkt, auf<br />

dem Wochenmarkt, im Bioladen) vermeiden kann.<br />

B: Qualität von Wohnungseinrichtung / Wie kann hier Abfall vermieden werden?<br />

- langlebige Töpfe etc.<br />

- Massivholz<br />

- Flexibilität (zwecks Umzugs)<br />

- Zeitloses Design<br />

Junge Menschen möchten Möbel, die Ihnen gefallen, die mo<strong>der</strong>n und erschwinglich sind.<br />

Auch die Qualität im sinne von Langlebigkeit und Zeitlosigkeit spielt eine Rolle, sie ist<br />

jedoch nicht oberstes Kriterium, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Preis. Auf die Frage, ob sie mit einer <strong>zur</strong><br />

Verfügung gestellten Summe von z.B. 10.000,- DM lieber weniger, dafür aber langlebige<br />

Möbel kaufen würden, entschied sich die Mehrheit für die billigere, dafür aber komplette<br />

Ausstattung.<br />

Häufig sei die Qualität auch schwer zu erkennen. Informationen, worauf man beim<br />

Möbelkauf achten sollte, wären wünschenswert.<br />

Auch gebrauchte Möbel sind für die Jugendlichen eine Alternative <strong>zur</strong> billigen<br />

Kompletteinrichtung. Es wissen jedoch nur wenige, wo man gute gebrauchte Möbel<br />

kaufen kann. Informationen hierzu könnten direkt an Schulen, Firmen, im Internet o<strong>der</strong> in<br />

einer aktualisierten Broschüre gegeben werden.<br />

Wo kann man in Bremen gebrauchte Möbel kaufen?<br />

- A bis Z<br />

- Internet<br />

- Verwandtschaft<br />

- Happy Shopping, Kornstrasse<br />

- Gebrauchtmöbelbörse<br />

- Recyclingbörse<br />

- Flohmärkte<br />

C. Qualität von Textilien<br />

- Muss gefallen<br />

- Qualität = Stoff, Nähte, Material = durch Tastprobe erkennen<br />

- Auf Waschvorschriften achten = Reinigung verursacht auch Kosten<br />

17


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Wie kann man bei Textilien Abfall vermeiden:<br />

- Altklei<strong>der</strong> <strong>zur</strong> Altklei<strong>der</strong>sammlung / zum SOS Kin<strong>der</strong>dorf / nach Bethel bringen<br />

- Möglich wäre auch konzessionsfreier Flohmarkt mit Umkleidemöglichkeit, z.B. in einer<br />

Sporthalle. Dies müsste regional organisiert werden, da Jugendliche begrenzte<br />

Transportmöglichkeiten haben<br />

- Second Hand Läden<br />

Der Verzicht von Klei<strong>der</strong>kauf ist dagegen keine Alternative.<br />

V. Was können die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe für junge Leute tun, um ihnen bei<br />

<strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> zu helfen?<br />

1. Aufklärungsarbeit: Mehr Informationen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> über Internet, an Firmen,<br />

Werbung im Kino<br />

2. <strong>Eine</strong>n För<strong>der</strong>beitrag für den Kauf von Mineralwasserbereitern <strong>zur</strong> Verfügung stellen,<br />

um Flaschenabfall und Transportkosten zu vermeiden.<br />

3. <strong>Eine</strong>n (konzessionsfreien) Flohmarkt organisieren<br />

4. Werbekampagnen an Schulen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

5. Organisieren von Klamottentauschparties<br />

6. Informationstag an Schulen / Weiterbildung für Lehrer<br />

7 Infostand in Möbelhäusern<br />

Die Teilnehmer erklärten sich durchaus bereit, Abfälle zu vermeiden. Es fehlen ihnen<br />

allerdings Informationen über die Notwendigkeit (wodurch entsteht wie viel Müll?) und<br />

Möglichkeiten, selber weniger Abfall zu produzieren. Hier könnten evtl. auch finanzielle<br />

Anreize gegeben werden, abfallärmer zu leben/konsumieren. Ferner könnte ein<br />

Reparatur- und Gebrauchtleitfaden direkt an den Schulen/Firmen verteilt werden.<br />

Sie räumten allerdings ein, dass das Thema als Gegenstand des Unterrichtes wenig<br />

Akzeptanz fände. <strong>Abfallvermeidung</strong>skonzept wurde für den Bereich <strong>der</strong> privaten Haushalte<br />

jedoch bisher in <strong>der</strong> Bundesrepublik nicht umgesetzt. Ansätze eines strategischen<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>skonzeptes gibt es jedoch im Modellprojekt in Witzenhausen und bei <strong>der</strong><br />

Stadt München.<br />

18


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Workshop 2<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> als kulturelle und kommunikative Herausfor<strong>der</strong>ung – Strategien und<br />

Visionen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

Programm<br />

Ort/Zeit: Gästehaus <strong>der</strong> Universität Bremen, Teerhof<br />

Di., 21.11.2000, 10.00 – 17.00 Uhr<br />

Ziele:<br />

> Diskussion über Ansätze <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> und Ermittlung<br />

erfolgreicher Strategien<br />

> Wie können kommunale Kampagnen mit Visionen <strong>zur</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> / Nachhaltigkeit verknüpft werden?<br />

Zielgruppe: Experten, Bremen und bundesweit<br />

max. 12 TN – 15 TN<br />

Programmablauf<br />

Mo<strong>der</strong>ation:<br />

Andreas Lieberum, ECOLO<br />

10.00 Uhr Begrüßung, Zielsetzung Workshop<br />

10.15 Uhr Vorstellungsrunde, Einführung <strong>der</strong> Referenten/-innen<br />

10.45 Uhr Einführungsreferate<br />

Ursula Einzmann: <strong>Abfallvermeidung</strong> – was geht? Aufwand und Ertrag<br />

von <strong>Abfallvermeidung</strong>skampagnen in Deutschland<br />

Norbert Kopytziok: <strong>Abfallvermeidung</strong> – ein Beitrag <strong>zur</strong> nachhaltigen<br />

Entwicklung<br />

12.30 Uhr Rückfragen –Diskussionen<br />

13.00 Uhr Mittagessen in <strong>der</strong> Osteria<br />

14.30 Uhr Gruppenarbeit<br />

AG1: Visionen einer abfallfreien Welt – Welche Rahmenbedingungen<br />

müssen gewährleistet sein?<br />

Mo<strong>der</strong>ation: N. Kopytziok<br />

AG2: Erfolgsfaktoren für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> – Was kommt gut<br />

an?<br />

Mo<strong>der</strong>ation: U. Einzmann<br />

16.00 Uhr Vorstellung <strong>der</strong> Ergebnisse und Diskussionen<br />

16.45 Uhr Zusammenfassung und Ergebnissicherung<br />

19


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Protokoll<br />

Teilnehmer: Andreas Lieberum, Gerd Adelmann, Karin Mauelshagen, Wiebke San<strong>der</strong>s,<br />

Reinhard Holtin, Dietrich Wagner, Silke Christiansen, Hellmuth Lange, Norbert Kopytziok,<br />

Ursula Einzmann, Juliane Gontermann, Andreas Günther, Klaus Prietzel, Gerhard<br />

Eggeling, Winfried Osthorst<br />

Ziele:<br />

• Diskussion über Ansätze <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> und Ermittlung erfolgreicher Strategien<br />

• Wie können kommunale Kampagnen mit Visionen <strong>zur</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>/Nachhaltigkeit verknüpft werden?<br />

Programmablauf<br />

I. Begrüßung, Anmo<strong>der</strong>ation<br />

II. Ursula Einzmann: Effizienz und ökologische Relevanz verschiedener<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>sstrategien: Modellversuch Witzenhausen und Vellmar<br />

III. Norbert Kopytziok: <strong>Abfallvermeidung</strong> – ein Beitrag <strong>zur</strong> nachhaltigen Entwicklung<br />

IV. <strong>Projekt</strong>gruppenarbeit: Rahmenbedingungen und Erwartungen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

V. Abschlussdiskussion<br />

VI. Auswertung<br />

II. Strategien <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> – das Beispiel Witzenhausen<br />

Ursula Einzmann von <strong>der</strong> Ingenieurgemeinschaft Witzenhausen berichtete über die<br />

Ergebnisse des <strong>Abfallvermeidung</strong>smodellversuches in Witzenhausen (20.000 Einwohner,<br />

dörflicher Charakter) und Vellmar (dichte Bebauungsstruktur, Großwohnanlagen).<br />

Nach einer Hausmüllanalyse, wurden die Abfallfraktionen ökologisch bilanziert<br />

(Grundlage hierfür bildet das Prinzip <strong>der</strong> kritischen Luft- und Wassermengen aus <strong>der</strong><br />

BUWAL-Studie 1992, 1996). Interessanterweise stellte sich Papier als die<br />

problematischste Stoffgruppe heraus. Da sowohl in Dienstleistungs- und<br />

Industriebetrieben als auch in privaten Haushalten große Papiermengen anfallen, ist dies<br />

die Fraktion, die die Umwelt am stärksten belastet.<br />

In Witzenhausen wurde mit verschiedenen Mitteln <strong>der</strong> Bürgerinformation experimentiert.<br />

Die Wirksamkeit <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit wurde nach einem Jahr mittels einer Umfrage<br />

evaluiert. Bewertungen <strong>der</strong> Öffentlichkeitsmaßnahmen:<br />

• Aktivitäten im Lebensmitteleinzelhandel, Testfamilien: sehr gut wahrgenommen, sehr<br />

effektive Öffentlichkeitsarbeit (***)<br />

• Multiplikatorenschulungen, Informationsstände (Marktplätze, Innenstadt), Broschüre: gut<br />

wahrgenommen, gute ÖA (**)<br />

• Vorträge, Pressearbeit: eher mäßig wahrgenommen, Erfolge stehen nicht im<br />

Verhältnis zum Einsatz (*)<br />

• Plakate, ÖPNV-Werbung, Ideenwettbewerb: kaum wahrgenommen, ineffektive<br />

Öffentlichkeitsarbeit (-)<br />

20


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

In Vellmar wurden die Informationsstände allerdings wenig genutzt.<br />

Bevölkerungsumfragen vor und nach <strong>der</strong> Kampagne zeigen, dass die Bürger<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> oft mit <strong>der</strong> Abfallverwertung (Gelber Sack) verwechseln. Hier bedarf es<br />

einer klaren Abgrenzung zwischen den verschiedenen Themen (evtl. an<strong>der</strong>er/griffigerer<br />

Begriff für <strong>Abfallvermeidung</strong>). „<strong>Abfallvermeidung</strong>“ hat im Bürgerbewusstsein keine eigene<br />

Bedeutung.<br />

Das Untersuchungsergebnis in Witzenhausen zeigt eine Tendenz <strong>zur</strong><br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung und einen Motivationsschub, jedoch keinen Rückgang <strong>der</strong><br />

Abfallmengen nach 1 Jahr. Damit <strong>Abfallvermeidung</strong> präsent bleibt, müsse das Thema<br />

den Bürgern kontinuierlich und zielgruppengerecht in Medien und Aktionen vor Augen<br />

geführt werden. Einzelaktionen wie in Vellmar werden kaum wahrgenommen und sind<br />

deshalb unwirksam. Mit einem erkennbaren Gesamtkonzept ist sicherlich am meisten zu<br />

erreichen.<br />

Die Witzenhauser Erfahrungen im Bereich „weniger Werbematerial in den Printmedien“<br />

belegen, dass auch die Werbenden ein Informationsdefizit <strong>zur</strong> Qualität von<br />

Recyclingpapier haben. Da <strong>der</strong> politische Rückhalt für eine Auslagerung <strong>der</strong><br />

Werbebroschüren o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Stellenanzeigen aus <strong>der</strong> Zeitung zweifelhaft ist, sollten die<br />

entsprechenden Branchen direkt über die Verwendung von Recyclingpapier beraten<br />

werden, um wenigsten in <strong>der</strong> Abfallverwertung einen Effekt zu erzielen. Die Verwendung<br />

von umweltfreundlichem Papier sollte auch von <strong>der</strong> Politik im Sinne einer<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung begleitet werden, da hier Kosten eingespart werden können.<br />

III. <strong>Abfallvermeidung</strong> – ein Beitrag <strong>zur</strong> nachhaltigen Entwicklung<br />

Norbert Kopytziok stellte die Verknüpfung von <strong>Abfallvermeidung</strong>sstrategien mit den<br />

Zielen einer nachhaltigen Entwicklung (Agenda 21) anhand <strong>der</strong> Lebenszyklen von<br />

Verbrauchsgütern dar. Mit Blick auf die Materialströme, die mit einem Produkt verbunden<br />

sind (woher stammen die Produkte und wie wurden sie verarbeitet / ökologischer<br />

Rucksack), wird von ihm die biogene Fraktion aufgrund ihres Abfallanteils von 50% als<br />

ökologisch relevanteste Stoffgruppe angesehen.<br />

Um <strong>Abfallvermeidung</strong> zu för<strong>der</strong>n, müssen sowohl die Rahmenbedingungen als auch das<br />

Bewusstsein bzw. Verhalten <strong>der</strong> Menschen verän<strong>der</strong>t werden. Die Bevölkerung benötigt von<br />

den <strong>Abfallvermeidung</strong>sprofis Hilfestellung. Die Wirtschaft und gesellschaftlich einflußreiche<br />

Bereiche haben hierbei eine Vorbildfunktion.<br />

21


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

IV. Diskussion in <strong>Projekt</strong>gruppen:<br />

A. Visionen einer abfallfreien Welt – Welche Rahmenbedingungen müssen gewährleistet<br />

sein?<br />

Teilnehmer: Gerd Adelmann, Gerhard Eggeling, Juliane Gontermann, Klaus Prietzel,<br />

Hellmuth Lange, Reinhard Holtin, Norbert Kopytziok, Wiebke San<strong>der</strong>s<br />

In einem Brainstorming trugen die Teilnehmenden mögliche Rahmenbedingungen für<br />

eine abfallfreie Welt zusammen (in Metaplanform dargestellt):<br />

• Abgegrenztes Feld/<br />

Thema vs.Breitbanddiskussion<br />

(Apfel aus<br />

Neuseeland)<br />

• Konkretisierung<br />

• Strukturen schaffen: KISS<br />

• Vor-Ort Rahmenbedingungen<br />

• ÖA und Handlungsmaßnahmen<br />

als<br />

Verbundaktion nicht isoliert<br />

• Sensitive Punkte für<br />

Bremen: Papier<br />

(Verwaltung), Biogene<br />

Abfälle etc.<br />

Von <strong>der</strong> Bewusstseins- <strong>zur</strong><br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung<br />

• Verhaltensän<strong>der</strong>ung von<br />

Konsument und Produzent<br />

• Light<br />

• Attraktiver<br />

• ökonom. Anreize<br />

• mediengerechte<br />

Information<br />

• Erleichterung <strong>der</strong><br />

Informationssuche:<br />

direkte Ansprache<br />

• „Geilheitsfaktor“:<br />

Wertigkeit erzeugen!<br />

• Zielgruppenorientierung<br />

• Ambivalenz von<br />

Motiven im<br />

Umweltbewußtsein<br />

• Junge Erwachsene<br />

• Anknüpfungspunkte<br />

suchen<br />

• Handlungsgelegenheiten<br />

schaffen<br />

• Handlungsanreize<br />

• Eigennutzen<br />

• Sichtbarmachen/<br />

Aufklären über<br />

ökologische Bezüge<br />

Erläuterung des Metaplans:<br />

Ein zu breites Aktionspanorama (z.B. ist dieser Apfel aus Neuseeland nachhaltig,<br />

respektive ist alles, was ich tue nachhaltig?) bietet keine klaren Ziele. Es ist besser, ein<br />

umgrenztes Ziel/Handlungsfeld zu formulieren, z.B. eine Umgrenzung in <strong>der</strong> Dimension<br />

des zu erreichenden Erfolges, <strong>der</strong> Zeit, <strong>der</strong> Region etc. Dies umgrenzte Feld kann z.B. in<br />

den für die <strong>Abfallvermeidung</strong> sensitiven Punkten für Bremen (Papier, Biogen) liegen.<br />

Beim Papierproblem kann man in <strong>der</strong> Verwaltung ansetzen. Ferner müssen<br />

Rahmenbedingungen vor Ort diskutiert werden.<br />

Obwohl sich die Deutschen als umweltbewusst bezeichnen, zeigen sie kein umweltfreundliches<br />

Verhalten. Bewusstsein ist lediglich ein Indiz, ausschlaggebend für das<br />

Verhalten sind vor allem die Handlungssituation (Zeit, finanzielle Mittel) und auch die<br />

soziale Norm/Anerkennung des Verhaltens. Alle finden Umweltbewusstsein gut, aber es<br />

gibt zu viele Gründe, die dagegen sprechen. Umweltbewusstes Handeln ist nicht einfach,<br />

und <strong>der</strong> eigene Vorteil ist nicht erkennbar. Hierbei reichen ökonomische Anreize allein<br />

jedoch nicht aus, bzw. sie verpuffen nach ihrer Aussetzung. Wichtig ist – bezogen auf die<br />

jüngere Generation - auch <strong>der</strong> „Geilheitsfaktor“ – <strong>Abfallvermeidung</strong> muss „cool“ sein und<br />

einfach Spaß machen. Das abfallvermeidende Verhalten muss mit einem zielgruppenspezifischen<br />

Wert versehen werden: Was ist für welche Bevölkerungsgruppe<br />

erstrebenswert? Z.B. ist die Suche nach Selbstwert ein allgemeines Bedürfnis, und auch<br />

Jugendliche haben das Bedürfnis nach einer sinnvollen Tätigkeit, um Anerkennung in <strong>der</strong><br />

Peergroup zu bekommen. Bietet <strong>Abfallvermeidung</strong> als gesellschaftlich anerkanntes,<br />

cooles Verhalten hier eine Möglichkeit, den Selbstwert zu stärken?<br />

Zur besseren Aufklärung <strong>der</strong> Bürger müssen Bezüge zwischen dem eigenen Verhalten<br />

und den ökologischen Auswirkungen geschickt hergestellt und kommuniziert werden. Es<br />

muss deutlich gemacht werden, welche ökologischen, aber auch ökonomischen,<br />

gesellschaftlichen, politischen o<strong>der</strong> gesundheitlichen Konsequenzen das eigene Abfall-<br />

Verhalten hat. Zur besseren Information ist die Multiplikatorenschulung geeignet. Für<br />

junge Erwachsene sollte es gezielte Aktionen an Unis, Schulen geben, keine<br />

„Buswerbung“.<br />

22


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Die Frage, ob auf kommunaler Ebene politisch eingegriffen werden kann, beantwortet <strong>der</strong><br />

anwesende Vertreter des SBU mit „Auf kommunaler Ebene kann man wenig tun“.<br />

B. Erfolgsfaktoren für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> – Was kommt gut an?<br />

Teilnehmende: Andreas Lieberum, Karin Mauelshagen, Silke Christiansen, Ursula<br />

Einzmann, Andreas Günther, Winfried Osthorst.<br />

Die Diskussionsleitung wurde von Frau Einzmann übernommen.<br />

In einer Brainstormphase erstellten die Teilnehmer Metaplankarten mit Erfolgsfaktoren für<br />

eine Kampagne <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> und sortierten diese in ein erstes Cluster:<br />

Appelle/Wünsche Erfolgsfaktoren Rahmen Ansprache des<br />

Einzelnen<br />

- Dezentrale<br />

- messbar verän<strong>der</strong>tes - feststellbare<br />

- Abfallarme Produkte sind<br />

Maßnahmen und<br />

Bürgernähe herstellen<br />

- verstärktes<br />

Kaufverhalten<br />

- Entscheidungshilfen<br />

anbieten<br />

Korrelation zwischen<br />

Kosten und Nutzen<br />

herstellen<br />

„in“<br />

- Vermittlung <strong>der</strong><br />

Lebensdauer eines<br />

Umweltbewusstsein - Bereitschaft,<br />

- Kooperationsmodell Produktes als<br />

für <strong>Abfallvermeidung</strong> Verän<strong>der</strong>ungen + politische initiieren<br />

entscheidenden<br />

schaffen<br />

Maßnahmen zu akzeptieren - För<strong>der</strong>ung<br />

Kaufkriterium<br />

- hohe Sensibilität<br />

erreichen<br />

- Ressourcen<br />

- Nachfrage nach<br />

Informationen zum Thema<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> erzeugen<br />

regionaler Firmen,<br />

Produkte,<br />

Lebensqualität<br />

- Bewußtsein dafür wecken,<br />

dass nicht nur<br />

Verpackungen Abfall sind<br />

schonen, Rohstoffe - Übertragung des Wissens - weniger<br />

- Entscheidungskompetenz<br />

einsparen<br />

auf das eigene handeln schadstoffhaltiger Müll för<strong>der</strong>n<br />

- Einstellungsän<strong>der</strong>u - bewusste Wahrnehmung - kontinuierliche - Bewusstsein dafür<br />

ng <strong>der</strong><br />

Wegwerfgesellschaft<br />

- für einen hohen<br />

von Umweltaktionen<br />

- Rückgang <strong>der</strong><br />

Abfallmengen<br />

Präsenz des Themas<br />

und <strong>der</strong> Problematik in<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

schaffen, dass auch ich<br />

Abfall produziere; je<strong>der</strong> Kauf<br />

eines Produktes zu Abfall<br />

Bekanntheitsgrad des - nachweisbare<br />

- langfristig orientierte führt<br />

Thema s sorgen Umweltentlastung<br />

Information <strong>der</strong> Jugend - persönliche Identifikation<br />

- Motivation statt - beim Verbraucher<br />

- Bürgerpartizipation schaffen<br />

Regelung<br />

- Stadtgespräche<br />

initiieren<br />

Nachfrage nach<br />

umweltgerechten Produkten<br />

wecken<br />

bei<br />

Maßnahmenentwicklun<br />

g<br />

- Lust erzeugen<br />

mitzumachen und daran<br />

Spaß haben<br />

- Zustimmung zu Aktivitäten - stetige Präsenz in - an<strong>der</strong>e motivieren<br />

erhalten<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung mitzumachen<br />

(Vorzeigefamilie; Imitation)<br />

V. Diskussion<br />

In <strong>der</strong> abschließenden Diskussion <strong>der</strong> einzelnen Vorschläge wurden folgende Punkte als<br />

maßgeblich für eine erfolgreiche Reduktion des Abfallaufkommens angesprochen:<br />

Die Zielgruppe, auf die sich die Kampagnen orientiert, muss sehr genau beschrieben<br />

werden. Hierbei spielt ein langer Atem eine entscheidende Rolle bis es zu ersten<br />

Erfolgen kommt. Das Problem, dass die Politik schnell eine Ergebnis seiner Bemühungen<br />

sehen will, ist beim Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> gegeben, weil bei einer Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Gewohnheiten angesetzt werden muss, die sich erst langfristig nie<strong>der</strong>schlagen.<br />

23


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Es scheint sehr viel sinnvoller zu sein, bei den Produkten/Produzenten anzusetzen. Hier<br />

gilt es, den <strong>Abfallvermeidung</strong>saspekt mit einem tatsächlich feststellbaren Mehrwert für<br />

den Endverbraucher zu versehen. Die Kaufentscheidung über Preis und Qualität muss in<br />

Verbindung mit ökologischen Faktoren verkauft werden. Untersuchungen belegen, dass<br />

die Zielgruppe <strong>der</strong> Frauen letztendlich entscheidet, was und wie viel gekauft wird. Es ist<br />

zu überlegen, ob die Orientierung von <strong>Abfallvermeidung</strong>sstrategien in ihrer<br />

Grundausrichtung stärker auf die Ansprache von Frauen setzen sollte.<br />

Die Gesellschaft definiert sich immer stärker über ein hohes Maß an Individualität. Es<br />

sollte überlegt werden, mit einem Ja <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> trendy zu sein, d.h. gegen die<br />

Masse zu entscheiden.<br />

Abfall muss als Problem erkennbar gemacht werden. In Deutschland ist das z.Z. kein<br />

Thema, da die Entsorgung und die Wie<strong>der</strong>verwertung einwandfrei klappen. Warum also<br />

sollte <strong>der</strong> Einzelne etwas tun? Wie eine Sensibilisierung erreicht werden kann, belegen<br />

die aktuellen Horrormeldungen zum Thema BSE. Die Betroffenheit für ein nicht<br />

materielles Konzept zu erreichen, ist ausgesprochen schwierig. Wenn sie aber erreicht<br />

ist, bestehen auch gute Möglichkeiten, für an<strong>der</strong>e Fel<strong>der</strong> zu aktivieren.<br />

Dem Endverbraucher müssen Kriterien bzw. Entscheidungshilfen angeboten werden. Die<br />

Vielfalt <strong>der</strong> Produkte, die am Markt (vor allem auch im Zuge <strong>der</strong> Globalisierung)<br />

angeboten werden, ist unüberschaubar. Das Know how über die Abfallrelevanz ist auch<br />

in Fachkreisen aufgrund <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Inhaltsstoffe nicht mehr nachvollziehbar. Es sollte<br />

deshalb um die Kommunizierung von Entscheidungshilfen gehen. Und dies muss<br />

unterstützt werden durch die politischen und juristischen Rahmensetzungen einer auf den<br />

Endverbraucher gezielten Kampagne. Diese sollten sich vor allem auf den lokalen Raum<br />

konzentrieren, da hier die Auswirkungen am schnellsten spürbar werden und sich die<br />

getroffenen Entscheidungen am ehesten in Handeln überführen lassen.<br />

24


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Workshop 3<br />

Perspektiven für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> in Bremen<br />

Programm<br />

Ort/Zeit: BITZ<br />

Ziele:<br />

Zielgruppe:<br />

, Mi., 22.11.2000, 9.00 – 16.30 Uhr<br />

> Konsens über strategische Ziele für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> in<br />

Bremen herstellen<br />

> Pragmatische Ansätze für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> entwickeln<br />

aktive Bürger/-innen, aktive Einrichtungen, Verbandsvertreter,<br />

geladene Experten, Politik, Verwaltung<br />

Programmablauf<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Gerd Adelmann, büro A<br />

9.00 – 10.15 Anmo<strong>der</strong>ation<br />

Vorstellrunde<br />

10.30 – 11.00 <strong>Abfallvermeidung</strong> - Beispiel Witzenhausen,<br />

Ursula Einzmann, Ingenieurgemeinschaft Witzenhausen Fricke & Turk<br />

GmbH<br />

11.15 - 11.45 <strong>Abfallvermeidung</strong> – Beispiel Wien<br />

Sepp Eisenriegler, Reparatur- und Service Zentrum, Wien (RUSZ)<br />

12.00 – 12.15 Aktivitäten in Bremen<br />

Reinhard Holtin, Karin Mauelshagen, <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

12.20 – 12.30 Vorstellung Plangruppen „Mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> in Bremen“<br />

12.30 – 14.00 Mittagessen im BITZ-Bistro<br />

14.00 – 15.30 Planungsgruppe 1: Leitbild <strong>Abfallvermeidung</strong> und strategische<br />

Planungsgruppe 2: Maßnahmen- und Aktionsplanung 2001<br />

15.45 – 16.30 Plenum, Vorstellung <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Planungsgruppen<br />

Versuch einer Synopse<br />

25


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Protokoll<br />

Teilnehmer: Gerd Adelmann, Karin Mauelshagen, Wiebke San<strong>der</strong>s, Reinhard Holtin,<br />

Dietrich Wagner, Silvia Schön, Ursula Einzmann, Sepp Eisenriegler, Gunthild Meyer, Insa<br />

Nanninga, Joachim Schuster, Viola Mull, Karin Mathes, Juliane Gontermann, Andreas<br />

Günther, Klaus Prietzel, Joachim Barloschky, Carsten König, Monika Grenzdörfer, Heike<br />

Peuster, Herr Wojciechowski<br />

Ziele:<br />

• Konsens über strategische Ziele für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> in Bremen herstellen<br />

• Pragmatische Ansätze für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> entwickeln<br />

Programmablauf<br />

I. Anmo<strong>der</strong>ation, Vorstellrunde<br />

II. <strong>Abfallvermeidung</strong> – Beispiel Witzenhausen, Ursula Einzmann (Ingenieurgemeinschaft<br />

Witzenhausen)<br />

III. <strong>Abfallvermeidung</strong> – Beispiel Wien, Sepp Eisenriegler, Reparatur- und Service Zentrum<br />

Wien<br />

IV. Planungsgruppen: Mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> in Bremen<br />

V. Ergebnisvorstellung<br />

I. Assoziationen zum Thema <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

Die Teilnehmer wurden zu Beginn des Workshops nach ihren (3) Assoziationen zum<br />

Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> gefragt. Die Antworten sind soweit wie möglich nach<br />

Kernaussagen gruppiert:<br />

• Was ist reintegrierbar in den Kreislauf?<br />

• Getränkedosen, Dosenpfand<br />

• Mehrweg (2)<br />

• Nicht genügend Nachfüllverpackungen für Produkte<br />

• Reparieren statt Wegwerfen<br />

• Dienstleistung statt Ressourcenverbrauch<br />

• Täglicher Flohmarkt in Tenever ist auch <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

• Nachhaltigkeit, Rohstoff statt Abfall<br />

• Verän<strong>der</strong>tes, bedarfsorientiertes Konsumverhalten (2)<br />

• Intelligent und langfristig einkaufen<br />

• <strong>Abfallvermeidung</strong> darf kein Verzicht sein<br />

• Lebensstil (2) / Produktdesign: Produkte sollten nicht so schnell zu Altprodukten<br />

werden<br />

• Weniger Verpackungen (3)<br />

• Papier<br />

• Bürgerbewusstsein: Abfalltrennung/Gelber Sack = Vermeidung, Fokus hier umlenken<br />

• Umweltbewusstsein, Bewusstseinsän<strong>der</strong>ung<br />

• „Null Müll“ als Losung, Vermeiden heißt: „kein Abfall“<br />

• Am Anfang muss die Wirtschaft/Produktion stehen (2)<br />

• <strong>Abfallvermeidung</strong>, das ungeliebte Kind = keine Verdienstmöglichkeiten <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

• Abfallproduzierende Industrie: es fehlt ein Vertreter im Plenum<br />

• Immer gewollt und behauptet, aber politisch nie praktiziert<br />

• Verpackungsverordnung hat Fokus auf Recycling nicht Vermeidung<br />

• Landesabfallwirtschaftsplan, schwieriges Themas, Korrelation Einkommen-Konsum-<br />

Abfall,<br />

• Beschlüsse versacken in Amtsstuben<br />

26


•<br />

ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

II. <strong>Abfallvermeidung</strong> – Beispiele Witzenhausen und Wien<br />

Der vorgestellte Witzenhauser Modellversuch <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> wirft Fragen <strong>zur</strong><br />

Übertragbarkeit <strong>der</strong> Maßnahmen auf Bremen auf. Die Frage, wie Infostände <strong>zur</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> (die in Witzenhausen mittelmäßigen Anklang fanden) beispielsweise in<br />

Tenever beschaffen sein müssten (Antwort: „Die ziehen immer, Hauptsache es ist etwas<br />

los“) zeigt, dass Informationen zielgruppengerecht angeboten werden sollten.<br />

Witzenhausens Erfahrungen zeigen allerdings, dass die Bürger mit Aktionen,<br />

persönlichen Gesprächen und Hilfestellung/Anregung zum abfallarmen Leben effektiver<br />

erreicht werden als durch anonyme (Presse)Informationen.<br />

Ökologisches Verhalten ist (noch) abhängig von finanziellen und zeitlichen Mitteln und<br />

dem Bildungsstand. D.h. es müssen attraktive, praktizierbare Handlungssituationen für die<br />

unterschiedlichen Zielgruppen (Groß-/Kleinfamilien, Singles, Alleinerziehende, Alte,<br />

Junge) angeboten werden, die <strong>Abfallvermeidung</strong> einfach machen (die Menschen dort<br />

abholen, wo sie sind). Hier sollte auch mit finanziellen Anreizen (angepaßte Gebühren)<br />

gearbeitet werden.<br />

Das Beispiel des Reparatur- und Service Zentrums Wien (Vortrag Sepp Eisenriegler)<br />

beweist, dass die Instandsetzung von Sperrmüll-Weiß- und Braunware durch eine<br />

sozioökonomische Einrichtung sowohl Arbeitsplätze schafft als auch vermeintlichen<br />

Abfall/Sperrmüll in den Gebrauch rückführt. Der Bedarf an Reparaturen dieser Waren ist<br />

groß, aber nur wenige Bürger wissen, an wen sie sich hierfür wenden können. Konflikte<br />

entstehen durch diesen Service vorrangig mit den Herstellern <strong>der</strong> Produkte und nicht mit<br />

an<strong>der</strong>en Reparaturbetrieben. Um ein solches Servicezentrum auch entgegen <strong>der</strong><br />

Interessen an<strong>der</strong>er Parteien (Handel, Produktion) ein<strong>zur</strong>ichten, bedarf es politischer<br />

Unterstützung. Es sollte deutlich gemacht werden, dass hierdurch<br />

• Sperrmüll wie<strong>der</strong>verwertet und Abfall vermieden wird<br />

• Arbeitslose in den Markt reintegriert und gezielt für eine Tätigkeit in<br />

Reparaturbetrieben qualifiziert werden<br />

• Im Sinne eines zentralen Ansprechpartners Aufträge gezielt an<br />

Reparaturbetriebe weitergeleitet werden können, so dass diese profitieren.<br />

Wirtschaftlich gesehen beweist das RUSZ bzw. die anstehende Gründung einer GmbH<br />

mit gleichem Zweck und gleicher Struktur auch, dass ein solcher sozioökonomischer<br />

Betrieb sich finanziell selbst tragen kann.<br />

Die Frage, wie es um die politische Rückendeckung für den Recyclinghof und die<br />

Recylingbörse in Bremen (von den Vertretern letzterer als ungenügend eingestuft, von<br />

anwesenden Lokalpolitikern als gegeben gesehen) stehe, zeigt, dass hier die<br />

Kommunikation (Senden und Empfangen) von Problemen verbessert werden sollte.<br />

27


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

III. Planungsgruppen „Mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> in Bremen“<br />

In zwei Planungsgruppen wurden Ideen zu folgenden Themen gesammelt:<br />

A. Positives Leitbild <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe: <strong>Abfallvermeidung</strong> und strategische<br />

Planung<br />

Um zu erkennen, wie die <strong>Abfallvermeidung</strong> in Bremen positioniert werden kann,<br />

wurden zunächst mögliche Akteure benannt sowie <strong>der</strong>en Erwartungen und<br />

Probleme.<br />

Träger<br />

Senat/Parteien<br />

Hattig/Wischer<br />

EBAU<br />

Geschäftsführung<br />

Öffentlichkeit<br />

Medien/Presse<br />

Mitarbeiter/-innen BEB Ortsämter/Beiräte<br />

Wirtschaftsverbände/Kammern<br />

Brem. Abfallentsorger<br />

Produzierendes Gewerbe<br />

Zielgruppen Umweltberatungseinrichtungen<br />

Gebührenzahler<br />

Dialoggruppe<br />

mündige Bürger<br />

öffentliche Verwaltung<br />

junge Erwachsene<br />

Schulen/Handelsschulen<br />

Eltern<br />

Handel<br />

Wissenschaft<br />

Hausverwaltungen<br />

Wohnungsbaugenossenschaften<br />

Interessenpartner<br />

SBU<br />

Junge Erwachsene<br />

Medien<br />

Erwartungen<br />

• verstärkter Umweltschutz<br />

• Umsetzung gesetzlicher Vorgaben<br />

• Keine Kollision mit<br />

Wirtschaftsinteressen<br />

• möglichst keine Kosten<br />

• Transparenz<br />

• bessere Infos<br />

• Bequemlichkeit<br />

• Spaß<br />

• Spannende Story<br />

• Informationen<br />

Probleme / Hin<strong>der</strong>nisse<br />

• Verwaltung<br />

• Kosten minimieren<br />

In einem zweiten Schritt wurde ein Leitbild, bzw. die strategische Planung <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe für <strong>Abfallvermeidung</strong> entwickelt.<br />

28


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

• Wir wollen Impulse auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Abfallpolitik<br />

• Wir fühlen uns unseren Kunden verpflichtet – insbeson<strong>der</strong>e jenen, die mit uns den Weg <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

gehen wollen.<br />

• Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe setzen beim Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> im Kommunalvergleich Maßstäbe<br />

• <strong>Eine</strong>n Beitrag dazu leisten, dass Bremen Modellstadt für <strong>Abfallvermeidung</strong> (Reduzierung) Müllmenge,<br />

vorbildliches Recycling) wird.<br />

• Wir wollen, dass die <strong>Bremer</strong> Bürger erkennen, dass Produkte Abfälle „sind“<br />

• Wir möchten in Zukunft nachhaltig umweltentlastende Maßnahmen mit unserer Öffentlichkeitsarbeit verbreiten<br />

• Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe halten das Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> in Politik und Öffentlichkeit wach und<br />

legen den Finger immer wie<strong>der</strong> in die Wunde<br />

• Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe sind Zentralisationspunkt in <strong>der</strong> Stadt für die Frage <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> –<br />

Kooperation<br />

• Wir wollen Visionen einer besseren Abfallpolitik durch För<strong>der</strong>ung des Vermeidungsverhaltens umsetzen.<br />

• Wir wollen, dass je<strong>der</strong> Bürger das Wort AV mit dem richtigen Hintergrund verbindet und, dass es attraktiv ist, die<br />

AV real umzusetzen.<br />

• Wir wollen erreichen, dass die Bürger, insb. junge Leute, wissen was sie tun (ökolog. Rucksack)<br />

• Kontinuierliche För<strong>der</strong>ung und Unterstützung <strong>der</strong> AV mit Beteiligung <strong>der</strong> Bürger (qualif. Öffentlichkeit)<br />

B. Maßnahmen- und Aktionsplanung 2001<br />

Im Brainstorming wurden Ideen gesammelt, mit welchen Aktionen man in Bremen Abfall<br />

vermeiden könnte. <strong>Eine</strong> Strukturierung wurde während des Workshops nicht<br />

vorgenommen (hier <strong>zur</strong> erleichterten Übersicht lediglich nach Aktivitäten/ Kampagnen,<br />

Schulprojekte, Information/PR):<br />

Kernpunkte:<br />

• Kontinuität<br />

• Attraktivität<br />

• Berührungspunkte Zielgruppe<br />

• Effektivität (Aufwand + Erfolg)<br />

• Aktualität<br />

• Einzelhandelszertifizierung<br />

„MiniMüll“<br />

• Ein Zeichen <strong>der</strong> Stadt (z.B.<br />

Nicht-Einkauf bei ..)<br />

• <strong>Abfallvermeidung</strong>s-beauftragten<br />

• Boykott-Aktion <strong>der</strong> BEB<br />

• Papierkampagne für öffentliche<br />

Einrichtungen<br />

• Kampagne: Für ökologische<br />

Novelle <strong>der</strong> VerpackungsVO<br />

• Kampagne: Verzicht auf<br />

Werbeeinlagen <strong>der</strong> Printmedien:<br />

WK....<br />

• Mineralwasserbereiter för<strong>der</strong>n<br />

• Ausbildungskonzepte schaffen:<br />

Reparieren<br />

• Gemeinschaftsnutzung för<strong>der</strong>n<br />

(Autos, Maschinen)<br />

• Ökokaufhaus<br />

• mehr Bauernmärkte<br />

• Schirmfrauschaften für:<br />

Büchereien, Ausleih-stationen,<br />

Reparatur, Flohmarkt<br />

• <strong>Projekt</strong>e in Schulen:<br />

• Reparaturführer direkt an<br />

Studenten, Schüler<br />

• Schul-Schnei<strong>der</strong>-<strong>Projekt</strong><br />

• Jugendliche zu Multiplikatoren<br />

ausbilden<br />

• Kita: Küche <strong>der</strong> kurzen Wege<br />

für alle Kin<strong>der</strong>tages-stätten und<br />

Schulen<br />

• Tauschbörse an<br />

Schulen/Freizeitheime für PC-<br />

Spiele, Bücher, etc.<br />

• Reparaturkurse / AG an<br />

Schulen / Ferienpass<br />

• Schülerwettbewerb mit tollen<br />

Preisen<br />

• Modell: Abfallfreier<br />

Kin<strong>der</strong>garten<br />

• Einbindung eines <strong>Projekt</strong>es in<br />

den Grundschulen<br />

• <strong>Abfallvermeidung</strong> muss cool<br />

sein<br />

• Werbekampagne an Schulen<br />

• Ideenwettbewerb <strong>zur</strong><br />

Namensfindung<br />

„<strong>Abfallvermeidung</strong>“<br />

• Infos über mo<strong>der</strong>ne Medien<br />

(Internet, Kino, etc.)<br />

• BEB Homepage<br />

„Müllvermeidung“<br />

• Internet: Altwarenbörse,<br />

geprüfte Reparatur- und<br />

Servicebetriebe<br />

• Mehrwegführer für ganz Bremen<br />

im Internet<br />

• direkte Ansprache des<br />

Einzelnen (Infostände)<br />

• Aktionen (à la Tenever<br />

picobello)<br />

• <strong>Projekt</strong>e öffentlich darstellen<br />

und machen<br />

• WK-Serie<br />

• Müllarmes „big brother“<br />

• Kinospot „Null Müll“<br />

• Null Müll Rap produzieren<br />

• Spot: 1. Müllvermeidung!<br />

2. Ihr könnt mich mal am Arsch<br />

lecken<br />

3. So weit wollten wir’s nicht<br />

treiben! (Werbung muss<br />

schockieren)<br />

• Öff-Arbeit / Kampagnen<br />

• Ecodesign-Preis<br />

• Dosenhaus (Beck’s Haus)<br />

• Kunst-Müllaktionen<br />

• Visualisierung: Müllmonument<br />

29


• För<strong>der</strong>ung von Recycling-<br />

/Reparatur-<strong>Projekt</strong>en<br />

• Sperrmüllflohmarkt<br />

• Sperrmüll-Führer<br />

• Second-Hand för<strong>der</strong>n<br />

•kostenloser Flohmarkt z.B. für<br />

Kleidung<br />

• Verleih-Service<br />

• Computerverleih<br />

• Lieferservice Unterstützung für<br />

Mehrweg + Ökoprodukte<br />

• Bau-Recycling Kin<strong>der</strong>garten<br />

• Zukunftskonferenz<br />

• Ökowerkstätten (wo selbst<br />

repariert werden kann, Infos z.B.<br />

über Energiesparen zu erhalten<br />

sind, man hinter die Kulissen<br />

schauen kann (z.B. wie<br />

funktioniert ein Kühlschrank),<br />

repariert wird, gebrauchte Sachen<br />

gekauft werden können)<br />

auf Marktplatz<br />

• Provokative Performance<br />

(Kultur-Aktionen)<br />

• Müll-Theater-<strong>Projekt</strong> dezentral<br />

• Modellversuch<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> in Wohnblock x<br />

• Modellprojekt in einem<br />

Hochhaus (mit finanz. Anreiz)<br />

(Neuwie<strong>der</strong> Str. 23)<br />

• Modellversuch: Kann ich ohne<br />

Verpackung leben?<br />

• Wettbewerb für abfallarmen<br />

Einkauf mit Gewinnchancen bei<br />

Erfolgsmeldung<br />

• Wettbewerb für abfallarmes<br />

Frühstück<br />

• Testfamilien<br />

• Testhaushalte finden und multimedial<br />

begleiten<br />

(Aufmerksamkeit)<br />

• Preisausschreiben: Abfallärmste<br />

Familie Bremens<br />

In <strong>der</strong> Gruppendiskussion wurde deutlich, dass bei <strong>Projekt</strong>en in <strong>der</strong> Schule zusätzlicher<br />

Aufwand für die Schüler eine Hemmschwelle sein könnte. <strong>Abfallvermeidung</strong>saktionen<br />

sollten daher Bestandteil des Unterrichts sein. Es stellt sich die Frage, ob die Lehrer<br />

selbst entscheiden können, ob sie das Thema in den normalen Unterricht aufnehmen<br />

wollen o<strong>der</strong> ob <strong>der</strong> Lehrplan hierfür keinen Raum lässt.<br />

V. Ergebnisvorstellung<br />

Die oben genannten Ideen wurden anschließend dem Plenum vorgestellt. Es wurde<br />

deutlich, dass die genannten Aktivitäten nur effektiv sein können, wenn sie Kontinuität<br />

haben. Hierfür brauchen die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe das Signal von<br />

Politik/Verwaltung als Auftraggeberin und damit einen langfristigen finanziellen Rückhalt.<br />

Es sollte mehr kommuniziert werden, sowohl zwischen den <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetrieben und <strong>der</strong> Öffentlichkeit im Sinne von Aufklärung/Information bzw.<br />

Bedarfsmeldungen bezogen auf die jeweiligen Lebensumstände <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Bevölkerungsgruppen als auch zwischen den <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetrieben und <strong>der</strong><br />

Stadtverwaltung als Entscheidungsinstanz. Probleme und Vorhaben müssen deutlich<br />

formuliert werden, die Stadt sollte hierzu klar Stellung beziehen.<br />

30


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Workshop 4<br />

Reparatur- und Verleihführer für Bremen<br />

Programm<br />

Ort/Zeit: ggf.<br />

Di.,<br />

Ziele:<br />

Zielgruppe:<br />

Programmablauf:<br />

Handwerkskammer o<strong>der</strong> Wagenfeld-Museum<br />

28.11.2000, 10.00 –13.00 Uhr<br />

> Entscheidungshilfen für eine Neuveröffentlichung des Reparaturund<br />

Verleihführers für Bremen gewinnen<br />

ausgewählte Personen aus Bremen, Externe Experten<br />

max. 15 Teilnehmer/-innen<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Michael Schablow, büro A<br />

10.00 Uhr Begrüßung, Vorstellungsrunde<br />

10.20 Uhr Präsentation von Reparatur- und Verleihführern an<strong>der</strong>er Städte<br />

Lutz Fischer: Reparaturführer in den Gelben Seiten Hamburg<br />

N.N., Verleihführer /Beispiele für Online-Guides (Kiel, München)<br />

11.30 Uhr Ergebnisorientierte Diskussion:<br />

„Bremen-Guide“ für Konsum light<br />

13.00 Uhr Einladung zum Mittagessen<br />

31


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Protokoll<br />

Teilnehmer: Gerd Adelmann, Karin Mauelshagen, Michael Schablow, Lutz Fischer,<br />

Christian Flatmann, Stefanie Römer, Andreas Günther, Herr Thormann, Herr Hoffmann,<br />

Klaus Prietzel, Tanja Maric, Peter Haupt, Jan Dieminger, Wiebke San<strong>der</strong>s<br />

Ziel:<br />

• Entscheidungshilfen für eine Neuveröffentlichung des Reparatur- und Verleihführers<br />

für Bremen gewinnen<br />

Programmablauf:<br />

I. Begrüßung, Vorstellungsrunde<br />

II. Lutz Fischer: Reparaturführer in den Gelben Seiten Hamburg<br />

III. Jan Dieminger: Reparatur- und Verleihführer Rostock /Beispiele für Online-Guides<br />

IV. Ergebnisorientierte Diskussion: „Bremen-Guide“ für Konsum light<br />

Einleitend wurde das Problem umrissen: Jährlich fallen knapp 2 Millionen Tonnen Schrott<br />

von Elektro- und Elektronikgeräten an. Viele Menschen scheuen die Reparatur von<br />

Geräten, weil sie die Reparierbarkeit und die hierdurch entstehenden Kosten kaum<br />

realistisch einschätzen können. Die beson<strong>der</strong>en Probleme sind <strong>der</strong> Preisverfall durch<br />

Massenproduktion, die Vielfalt <strong>der</strong> Modelle und komplizierte Techniken bzw. total<br />

verschweißte Gehäuse, die schwierige Ersatzteilbeschaffung und ein oft schlechter Service<br />

von Herstellern und Händlern. Aber Reparieren lohnt sich fast immer noch. Bei einem<br />

Materialanteil von ca. 20% liegen die durchschnittlichen Reparaturpreise <strong>der</strong> BLITZBLUME<br />

bei Geschirrspülern, Kühlschränken und Waschmaschinen zwischen 80.- und 125.- DM,<br />

die durchschnittliche Reparaturzeit bei in <strong>der</strong> Regel nur einmaliger Anfahrt pro<br />

Reparaturauftrag zwischen 40 bis 90 min! Wie kann man die Menschen also dafür<br />

sensibilisieren, dass sich Reparaturen doch lohnen können?<br />

II. Reparaturführer – Beispiel Hamburg<br />

Lutz Fischer von <strong>der</strong> Handwerkskammer Hamburg (ZEWU) stellte den<br />

Hamburger Ansatz für einen Reparaturführer vor. Den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Hamburger<br />

Handwerkskammer wurde ein Fragebogen per Fax zugesandt, <strong>der</strong> das<br />

Serviceangebot des Betriebes (Art <strong>der</strong> Reparaturen, Schnellservice, Abholung,<br />

Verleih, etc.) erfassen sollte. Dieser Bogen konnte dann von den Betrieben<br />

ausgefüllt und <strong>zur</strong>ückgefaxt werden (einfach, geringe Kosten). Wichtig ist die<br />

Dokumentation <strong>der</strong> Versendung des Fragebogens (an wen), um späteren<br />

rechtlichen Problemen (Vorwurf <strong>der</strong> Wettbewerbsverzerrung, falls jemand glaubt,<br />

nicht angeschrieben worden zu sein) zu vermeiden. Die Rücklaufquote betrug<br />

18%. Aus diesen Rückantworten ergab sich im wesentlichen <strong>der</strong> Reparaturführer<br />

für Hamburg: Auf den Seiten 1+2 <strong>der</strong> Gelben Seiten für Hamburg werden die<br />

Bürger auf die Möglichkeit <strong>der</strong> Reparatur defekter Geräte als kostensparende<br />

und umweltfreundliche Alternative zum Neukauf informiert. Als Logo wird ein<br />

grünes R verwendet. Unter den jeweiligen Rubriken in den Gelben Seiten sind<br />

die Betriebe, die den Fragebogen <strong>zur</strong>ückgesandt hatten, mit dem Logo "Grünes<br />

R" gekennzeichnet. Weitere Printinformationen zum Reparaturführer gibt es<br />

nicht. Alle weiteren Informationen finden die Bürger dann auf einer CD <strong>der</strong><br />

Gelben Seiten für Hamburg. Der Reparaturführer wurde mit einer erfolgreichen<br />

Presseveranstaltung in einem kleinen Reparaturbetrieb <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Mittlerweile hat man auch in Hamburg erkannt: auch CDs veralten,<br />

das Internet ist hier eine besser Alternative.<br />

32


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

III. Reparatur- und Verleihführer Rostock<br />

Der Reparatur- und Verleihführer des Umweltberatungszentrums <strong>der</strong> Stadt Rostock<br />

nimmt neben den handwerklichen Betrieben auch die handwerksähnlichen (keine<br />

Meisterbetriebe) auf. Geplant ist nun eine Online-Version des aktuellen Print-<br />

Reparaturführers.<br />

Kriterien für eine solche Online-Version sollten sein:<br />

• Aus Benutzersicht gestalten – die Benutzung muss einfach sein<br />

• Wenn es paßt, auch Verleih- und Secondhand-Informationen in <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Rubrik aufnehmen (Bsp. Fernseher)<br />

• Suche nach Marken sollte möglich sein (Bosch, Miele, etc.)<br />

• Download für Fragebogen für Handwerksbetriebe, damit ihre<br />

Serviceleistungen so umfassend wie möglich angegeben werden. Dieser<br />

Fragebogen muss per Fax o<strong>der</strong> Post mit Firmenstempel <strong>zur</strong>ückgesandt<br />

werden.<br />

• Reparatur- und Entsorgungs-ABC könnte kombiniert werden (Bsp.<br />

www.uster.ch/abfallberatung/index.htm), damit die Nutzer bei <strong>der</strong> Suche nach<br />

Entsorgungsmöglichkeiten auf die Alternative <strong>der</strong> Reparatur stoßen<br />

• Neben dem Online-Service sollte auch eine Informationsmöglichkeit für<br />

Nicht-Internet-Benutzer bestehen (Telefon o<strong>der</strong> Fax)<br />

• Webseiten müssen auch offline beworben werden. Z.B. mit<br />

Postkartenaktionen (Gratiskarten), in den Gelben Seiten<br />

• Evtl. Link von Stadtseiten (bremen.de) o<strong>der</strong> hier Werbung machen<br />

• Links zu Homepages <strong>der</strong> Handwerksbetriebe legen<br />

• Lange Adressen vermeiden<br />

IV. Ergebnisorientierte Diskussion: „Bremen-Guide“ für Konsum Light<br />

Problematisch bleibt, ob und inwiefern eine Qualitätskontrolle <strong>der</strong> angebotenen<br />

Dienstleistungen vorgenommen werden kann, um den Kunden die Wahl eines Betriebes<br />

zu erleichtern. Die Handwerkskammer kann dies nicht leisten.<br />

Kontrovers verlief auch die Diskussion um die Frage, welche Qualifikationen des<br />

Betriebes in einem <strong>Bremer</strong> Reparaturführer erfasst werden sollten - nur die bei<br />

<strong>der</strong> Handwerkskammer eingetragenen o<strong>der</strong> auch die handwerksähnlichen? Die<br />

Eintragung von lediglich handwerksähnlichen Qualifikationen (ohne Meistertitel)<br />

ist seitens <strong>der</strong> Handwerkskammer rechtlich fragwürdig, da diese Tätigkeiten nicht<br />

in <strong>der</strong> Rolle eingetragen und damit Schwarzarbeit sind. Die Handwerkskammer<br />

könnte diese Schwarzarbeit ausschließen, wenn das möglicherweise „illegale<br />

Reparieren“ <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> legalisiert würde.<br />

Für die Bürger ist auch eine Qualitätssicherheit i.S. einer Nachkontrolle <strong>der</strong><br />

Dienstleistungen wünschenswert. Im Internet könnte ein Rückmeldeforum für die Nutzer<br />

eingerichtet werden. Ein Formular mit geschlossenen Fragen und Ja/Nein-Antworten<br />

entspricht nicht den Wünschen von Internetnutzern, besser ist ein Chatroom <strong>zur</strong><br />

Kommentierung. Wegen <strong>der</strong> Missbrauchsgefahr (Kritiken „unter <strong>der</strong> Gürtellinie“) muss<br />

dieses Forum überwacht werden.<br />

<strong>Eine</strong> telefonische Hotline (für Nicht-Internet-Benutzer) ist zu personalaufwendig und für<br />

die Anrufer nicht attraktiv, da aus Wettbewerbsgründen alle Anbieter genannt werden<br />

müssen. Denkbar ist eine Hotline als phasenweise Propagandamaßnahme.<br />

33


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Empfehlenswert wäre auch ein Label für ökologisches Abfallmanagement als<br />

Qualitätsaussage (vgl. das vom Luxemburger Superdreckskescht).<br />

Für einen Reparaturführer in Printform bieten sich die Gelben Seiten als in jedem<br />

Haushalt vorhandene (und auffindbare) Printinformation an. Hier sollte eine<br />

Reparaturtafel (vgl. Ärztetafel) als neue Wunschbranche aufgenommen werden.<br />

Zur Evaluation des bestehenden Reparaturführers für Bremen sollte in einem zweiten<br />

Fragebogen für einen neuen Reparaturführer die Frage gestellt werden, ob <strong>der</strong> Betrieb<br />

durch sein Erscheinen im ersten Reparaturführer für Bremen merkliche Vorteile hatte. Für<br />

einen <strong>Bremer</strong> Reparaturführer ist die Handwerkskammer bereit, Adressen von<br />

Handwerksbetrieben <strong>zur</strong> Verfügung zu stellen. Es sollte auch ein Gebrauchtführer<br />

(Anfrage <strong>der</strong> Jugendlichen) in den Reparaturführer integriert werden. Auch die<br />

anwesenden Vertreter <strong>der</strong> Schlüterschen Verlags und Druckerei GmbH zeigten sich<br />

kooperationsbereit.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Input-Referate bzw. Diskussion (Metaplanform):<br />

Ziele:<br />

• Information<br />

• Sensibilisierung<br />

• <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

Herangehensweise:<br />

• Recherche<br />

• Fragebogen<br />

• Auswertung<br />

• Nachfaßaktionen<br />

Form <strong>der</strong> Veröffentlichung:<br />

• Broschüre<br />

• Gelbe Seiten<br />

• CD<br />

• online im Internet<br />

• Tel. Hotline<br />

Grenzen / Probleme:<br />

• die Information muß je<strong>der</strong>zeit parat sein,<br />

• Auswahl <strong>der</strong> Gewerke /Betriebe<br />

• Rücklaufquote beim Fragebogen<br />

• Qualitätskontrolle<br />

• Datenpflege, Aktualisierung, Neuauflage<br />

• Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

• Suchbegriffe, Rubriken,<br />

Zielgruppen!!??<br />

(jeweilige Vor- und Nachteile?)<br />

(und/o<strong>der</strong>?)<br />

Finanzierung /Schutzgebühr<br />

Kooperationspartner<br />

Systematik /Layout Auflage<br />

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ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

flankierende Maßnahmen:<br />

• Zusatzinformationen (über Verleih, Second-hand, Nachfüllstationen etc.)<br />

• Weiterbildungs- /Qualifizierungsmaßnahmen<br />

• Vertrieb / Bewerbung<br />

• "Kristallisationspunkt" (Reparatur- und Servicezentrum, Reparaturfest usw.)<br />

Reaktion:<br />

• Kundendialog<br />

• Mundpropaganda<br />

• Antwortfax<br />

• Feed back <strong>der</strong> Betriebe<br />

• Kontrolle<br />

• Reinigen <strong>der</strong> Internetseiten durch Webmaster<br />

35


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Workshop 5<br />

Kultige Produkte – kultiges Design<br />

o<strong>der</strong>: Warum Produkte Abfälle sind?<br />

Programm<br />

Ort/Zeit: swb Enordia/Energie-Cafe<br />

Mi., 29.11.2000, 10.00 – 13.00 Uhr<br />

Ziele:<br />

> Verbindung von Design und Ökologie erkennen<br />

> Kaufkriterien und Marketing-Strategien für ökologisch sinnvolle Produkte<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Zielgruppe „Junge Erwachsene“ erkennen<br />

> Übertragungsmöglichkeiten von Methoden des Produktmarketings für das<br />

Sozialmarketing von „<strong>Abfallvermeidung</strong>“ erarbeiten<br />

Zielgruppe:<br />

alle Zielgruppen <strong>der</strong> vorherigen Workshops<br />

Programmablauf<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Andreas Lieberum, Ecolo<br />

10.00 Uhr Begrüßung, Vorstellung <strong>der</strong> Zielsetzung des Workshops<br />

10.15.Uhr Vorstellungsrunde, Einführung <strong>der</strong> Referenten/-innen<br />

10.30 Uhr Einführungsreferate<br />

Ralf Ketelhut (EPEA): Welche grundsätzlichen Produktkriterien sind beim<br />

produktintegrierten Umweltschutz zu berücksichtigen?<br />

(Beispiele: Kosmetika, Textilien, Handys)<br />

11.00 Uhr Snackpause: Obst, Brötchen<br />

Alois Hampp (Siemens): Ökologie in <strong>der</strong> Produktplanung o<strong>der</strong> wie verkaufe<br />

ich Langlebigkeit?<br />

11.45 Uhr Rückfragen/Diskussion<br />

12.00 Uhr Diskussionsrunde mit dem Ziel <strong>der</strong> Entwicklung von Erfolgsfaktoren für eine<br />

Marketingstrategie zum Thema <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

Mo<strong>der</strong>ation: Andreas Lieberum<br />

12.45 Uhr Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

36


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Protokoll<br />

Teilnehmer: Andreas Lieberum, Karin Mauelshagen, Wiebke San<strong>der</strong>s, Carsten König,<br />

Hellmuth Lange, Andreas Günther, Stefanie Römer, Alois Hampp, Ralf Ketelhut, Christina<br />

Kaufmann, Peggy Truxa, Alexandra Zaree Parsi, Dagmar Hilbert<br />

Ziele:<br />

• Verbindung von Design und Ökologie erkennen<br />

• Kaufkriterien und Marketing-Strategien für ökologisch sinnvolle Produkte<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Zielgruppe „Junge Erwachsene“ erkennen<br />

• Übertragungsmöglichkeiten von Methoden des Produktmarketings für das<br />

Sozialmarketing von „<strong>Abfallvermeidung</strong>“ erarbeiten<br />

Programmablauf<br />

I. Begrüßung, Vorstellungsrunde, Einführung <strong>der</strong> Referenten<br />

II. Ralf Ketelhut, <strong>Projekt</strong>leiter bei EPEA-Hamburg: Welche grundsätzlichen<br />

Produktkriterien sind beim produktintegrierten Umweltschutz zu berücksichtigen?<br />

III. Alois Hampp, Referatsleiter Umweltschutz bei Fujitsu Siemens Computers<br />

GmbH und Co KG: Ökologie in <strong>der</strong> Produktplanung und Ökologieakzeptanz am<br />

Markt?<br />

IV. Rückfragen/Diskussion<br />

II. Ralf Ketelhut: Welche grundsätzlichen Produktkriterien sind beim<br />

produktintegrierten Umweltschutz zu berücksichtigen?<br />

Ralf Ketelhuts Vortrag stellt die Materialzusammensetzung von Produkten des<br />

täglichen Lebens in den Mittelpunkt. Viele verwendete Materialien sind nicht nur<br />

umweltschädlich in <strong>der</strong> Herstellung und Entsorgung, son<strong>der</strong>n auch toxisch und<br />

kanzerogen. Als Designkriterien zählen Gebrauchseigenschaften, Ästhetik und<br />

Kosten. Die ökologische Intelligenz von Produkten (Life Cycle Design) ist (noch)<br />

nachrangig.<br />

Wie lässt sich die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Verbraucher auf die Inhaltsstoffe von<br />

Produkten lenken, um so ihr Kaufverhalten und damit die Hersteller zu<br />

beeinflussen? Umweltverträgliches und gesundes Leben ist zwar ein natürliches<br />

Bedürfnis (keiner will krankmachende Kleidung), aber <strong>der</strong> Trend zu<br />

umweltschonenden Produkten ist in den letzten Jahren <strong>zur</strong>ückgegangen. Die<br />

Menschen sehen sich vermutlich einer Flut von Informationen gegenüber, wenn<br />

Sie ökologisch intelligent einkaufen wollen. Das Angebot an Waren und<br />

Informationen ist zu komplex, <strong>der</strong> Verbraucher kann es nicht mehr bewältigen.<br />

Einkaufen muss einfach sein. Ökologischer Konsum muss selbstverständlich<br />

sein, ohne auf eins <strong>der</strong> zig Labels achten zu müssen. Umweltgerechtigkeit muss<br />

Standard und Produktqualität sein.<br />

37


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

Da <strong>der</strong> Impuls also nicht vom Käufer ausgeht, ist es eine Firmenentscheidung, ob<br />

ein Produkt ökologisch sinnvoll hergestellt und als qualitativ besseres Produkt<br />

angeboten wird.<br />

Die Frage, wie man ein Unternehmen dazu bringt, ökologisch intelligent zu<br />

produzieren, kann nicht beantwortet werden. Klar wird, das die Entscheidung bei<br />

den Firmen selbst liegt. Es gibt (wenige) ausgewählte<br />

Unternehmerpersönlichkeiten, die durch ökologische Intelligenz neue<br />

Qualitätsdimensionen erschließen wollen. Nur mit diesen Pionieren kann <strong>der</strong><br />

Markt in Schwung und zum Nachziehen gebracht werden.<br />

Von Seiten <strong>der</strong> Hersteller sollte nach dem Motto gearbeitet werden: <strong>Eine</strong><br />

definierte Materialzusammensetzung ermöglicht einen definierten Umgang mit<br />

Materialien und eröffnet so die Möglichkeit, Materialien wie<strong>der</strong>zuverwerten und<br />

Geld zu verdienen.<br />

Bei vielen technischen Geräten (v.a. PCs) sind jedoch die Innovationszyklen so kurz, dass<br />

eine genaue Information über die Inhaltsstoffe unmöglich wird. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Computerbranche ist durch die schnellen Entwicklungen <strong>der</strong> Monopolhalter Intel und<br />

Microsoft beherrscht. Die weltweiten Hersteller / Lieferanten / Sublieferanten <strong>der</strong> PC-<br />

Bauteile geben keine Auskunft über ihre Materialien.<br />

III. Alois Hampp: Ökologie in <strong>der</strong> Produktplanung und Ökologieakzeptanz am Markt?<br />

Alois Hampp betont die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Perspektive, in <strong>der</strong><br />

ökonomische und ökologische Belastung im Gegenzug reduziert werden. Die öffentliche<br />

Verwaltung sollte ein Vorbild darin sein, durch den Einsatz ökonomisch intelligenter<br />

Produkte ökonomischer zu handeln (z.B. energiesparende Öko-PCs mit<br />

Powermanagement).<br />

Von Herstellerseite liegen messbare Umweltschutzmaßnahmen nicht primär in<br />

<strong>der</strong> Herstellung, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Produkte. Hier werden bis zu<br />

70% <strong>der</strong> potentiellen Abfallmengen festgelegt. Die Ingenieure müssen bereits<br />

unter gewissen ökologischen Aspekten an die Entwicklung eines Produktes<br />

herangehen (welche Materialien darf ich nicht verwenden, leichte Demontage,<br />

möglichst wenig Teile, Langlebigkeit). Die Unternehmensspitze muss den<br />

ökologischen Kurs vorgeben. Interessant und sehr effektiv ist die regelmäßige<br />

Schulung <strong>der</strong> Entwickler von Siemens im Bereich <strong>der</strong> Demontage. Hier erkennen<br />

sie Möglichkeiten, noch pragmatischerer Ansätze des Recyclings mit in die<br />

Produktplanung einzubeziehen. Da Siemens die gebrauchten Geräte<br />

<strong>zur</strong>ücknimmt, haben sie auch Interesse an einer einfachen und damit<br />

kostengünstigen Demontage.<br />

Aus Entsorgungsgesichtspunkten ist es sinnvoll, dass die Nutzer defekte Geräte als<br />

Sperrmüll bei dezentralen Sammelstellen (Gemeinden) abgeben können, wo sie dann<br />

vom Hersteller abgeholt werden. Siemens hat das Know how, die Geräte fachgerecht zu<br />

demontieren und die Inhaltsstoffe einer sinnvollen Verwertung zuzuführen, z.B. werden<br />

Prozessoren noch in Kin<strong>der</strong>spielzeugen eingesetzt.<br />

38


ECOLO / BÜRO A<br />

PROGRAMME UND PROTOKOLLE<br />

DER WORKSHOPREIHE<br />

IV. Diskussion<br />

Kann eine Kampagne im Bereich <strong>Abfallvermeidung</strong> überhaupt beim Kunden ansetzen?<br />

Der Ansatz, <strong>der</strong> Verbraucher solle mehr nachdenken, ob er das neue Produkt (z.B. PC)<br />

wirklich benötigt, scheint undurchführbar zu sein. Konsum ist eine Begleiterscheinung<br />

wirtschaftlichen Wohlstandes. Wird <strong>Abfallvermeidung</strong> nun mit Verzicht gleichgesetzt, wird<br />

<strong>der</strong> Verbraucher dies nicht akzeptieren. Der Verbraucher soll hingegen guten Gewissens<br />

einkaufen können. Dreh- und Angelpunkt ist damit die Produktherstellung. Wichtig ist<br />

auch: Konsum ist distinktiv. Menschen benutzen es als Mittel <strong>der</strong> Abgrenzung und<br />

definieren hierdurch ihren Selbstwert. Dieses Bedürfnis nach Abgrenzung und<br />

Individualität kann und sollte durch eine Kampagne <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> nicht<br />

angegriffen werden. Konsum an sich ist nichts Schlechtes. Insofern sollten Kampagnen<br />

diese Individualität und die Chance, sich an<strong>der</strong>s zu entscheiden (entscheiden zu können)<br />

hervorheben.<br />

Interessant ist dagegen <strong>der</strong> Ansatz „Dienstleistung statt Material“. Für den<br />

Verbraucher ist das Leihen von Fernsehern, Computern, Bohrmaschinen, etc. aus<br />

verschiedenen Gründen (kurze Innovationszyklen, seltene Nutzung,<br />

Entsorgungsfragen) effektiver als <strong>der</strong> Kauf. Aber: Will <strong>der</strong> (deutsche) Verbraucher<br />

diese Dinge benutzen o<strong>der</strong> besitzen? Denkbar ist auch die Kombination von<br />

Dienstleistungen (Pizzabringdienst und Videos). Hier liegt viel<br />

Innovationspotential.<br />

Die Frage, ob Ökologie im Design von Produkten eine Rolle spielt, deckt auf, dass<br />

Ökologie nicht in das Designerstudium integriert ist und dass hierfür auch kaum Raum zu<br />

sein scheint. Vielmehr scheint eine Kooperation von Designern und<br />

Entwicklungsingenieuren im Frühstadium <strong>der</strong> Produktentwicklung notwendig, um die<br />

Kompetenzen optimal zusammenzuführen. <strong>Eine</strong> solche Interdisziplinparität (evtl. auch<br />

schon im Studium) könnte von <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetrieben angeregt werden mit<br />

Unterstützung von Politik und Wissenschaft.<br />

Abschließend wurde festgestellt, dass <strong>Abfallvermeidung</strong>, wenn sie wirklich zu<br />

messbaren Reduktionen führen soll, primär bei Produzenten ansetzen muss. Dort<br />

liegen die größten Einsparpotentiale. Die Verpflichtung und Verantwortung des<br />

Einzelnen, sich in dem unübersehbaren Markt immer „richtig“ zu entscheiden,<br />

kann nicht erwartet werden. Deshalb benötigt <strong>der</strong> Endverbraucher<br />

Entscheidungshilfen, die es ihm ermöglichen, einfach und pragmatische seine<br />

Kaufentscheidung fällen zu können, ohne mit einem Beipackzettel mit unzähligen<br />

Beschreibungen von verschiedenen toxischen Inhaltsstoffen bewaffnet, einen<br />

persönlichen Berater aufsuchen zu müssen. Es sollte erwartet werden, dass das<br />

gekaufte „Ei“ schlicht einwandfrei ist und ökologische unbedenklich.<br />

39


Konsum light<br />

6 Die Strategie<br />

Empfehlung für Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

im Bereich <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

40


Ecolo – Ökologie und Kommunikation<br />

büro A – Umweltberatung<br />

& <strong>Projekt</strong>management<br />

Andreas Lieberum<br />

Leher Heerstr. 102<br />

28359 Bremen<br />

Tel. 0421/ 2300110<br />

Gerd Adelmann<br />

Bornstr. 12/13<br />

29195 Bremen<br />

Tel. 0421/343445<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong><br />

private Haushalte<br />

durch<br />

in Bremen<br />

Empfehlungen für Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

im Bereich <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

Glie<strong>der</strong>ung<br />

Zusammenfassung<br />

Einleitung und Ausgangssituation<br />

Zielsetzung <strong>der</strong> Workshopreihe<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Workshopreihe<br />

Empfehlungen für kurz- und mittelfristige Maßnahmen<br />

März 2001<br />

41


ECOLO / BÜRO A<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR MAßNAHMEN DER BREMER ENSTORGUNGSBETRIEBE<br />

IM BEREICH ABFALLVERMEIDUNG DER PRIVATEN HAUSHALTE IN BREMEN<br />

Empfehlungen für Maßnahmen<br />

<strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe im Bereich <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

Zusammenfassung<br />

Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe führten im Zeitraum 18.11. – 29.11.2000 eine<br />

Workshopreihe zu verschiedenen Themenfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> durch. Zu<br />

diesen Workshops wurden Experten aus dem Bundesgebiet, Entscheidungsträger<br />

und interessierte Bürger aus Bremen eingeladen. Die Workshopreihe unter dem Titel<br />

"Konsum light" hat die Handlungsfel<strong>der</strong> im Bereich <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> privater<br />

Haushalte sondiert und eine Plattform für den Diskurs über die Umsetzbarkeit von<br />

Maßnahmen in Bremen ermöglicht.<br />

Zentrale Erkenntnisse <strong>der</strong> Workshopreihe sind:<br />

• <strong>Abfallvermeidung</strong> ist für die breite Bevölkerung ein sehr nachrangiges Thema.<br />

Umweltengagierte Bürger/-innen – wie die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dialoggruppe des<br />

Kundendialoges <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe – sehen im Bereich <strong>der</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> hingegen eine Schlüsselposition auf dem Weg zum<br />

nachhaltigen Wirtschaften.<br />

• Die direkten Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene sowohl <strong>der</strong><br />

<strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe als auch <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Privathaushalte in Fragen<br />

<strong>der</strong> umweltverträglicheren Entwicklung, Produktion und Distribution von<br />

Konsumgütern und daraus resultieren<strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong>seffekte wurden<br />

von den an den Workshops Beteiligten mehrheitlich als eher gering<br />

eingestuft.<br />

• Nachhaltige quantifizierbare Effekte durch Maßnahmen und Kampagnen <strong>zur</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> konnten bislang bundesweit nicht nachgewiesen werden.<br />

Als Empfehlungen für Maßnahmen <strong>der</strong> Entsorgungsbetriebe stellen sich dar:<br />

• Als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger sollten die <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe dem gesetzlich festgeschriebenen Primat <strong>der</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> durch Bereitschaft und För<strong>der</strong>ung des Dialogs mit den<br />

Bürgern und <strong>der</strong> kontinuierlichen Begleitung und Unterstützung kommunaler<br />

Aktivitäten gerecht werden. Die Kompetenz <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

als ökologisch verantwortlich handelndes Unternehmen kann durch gezielte<br />

Maßnahmen in diesem Themenfeld weiter ausgebaut werden.<br />

• Ein größeres Vermeidungspotential für private Haushalte sehen Experten aus<br />

<strong>der</strong> Abfallwirtschaft im Bereich <strong>der</strong> Papierabfälle und im Bereich <strong>der</strong><br />

elektronischen Geräte. Das Ausschöpfen dieses Potenzials bedarf langfristig<br />

größerer finanzieller und personeller Ressourcen . Die <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe sollten deshalb ihre Planung auf gezielte punktuelle<br />

Aktivitäten mit hoher Ausstrahlung in die öffentliche Diskussion beschränken.<br />

42


ECOLO / BÜRO A<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR MAßNAHMEN DER BREMER ENSTORGUNGSBETRIEBE<br />

IM BEREICH ABFALLVERMEIDUNG DER PRIVATEN HAUSHALTE IN BREMEN<br />

Einleitung und Ausgangsituation<br />

Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetreibe stehen seit Jahren in einem engen Dialog mit den<br />

Bürgern bzw. ihren Kunden. Bundesweit gelten die Entsorgungsbetriebe bei<br />

Experten <strong>der</strong> Abfallwirtschaft als führend im Bereich <strong>der</strong> Kommunikation und<br />

Kundenorientierung. Der 1997 von den <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetrieben initiierte<br />

intensive Dialog mit <strong>Bremer</strong> Bürgerinnen und Bürgern ist in dieser Form bundesweit<br />

einmalig. Die Bereitschaft des Eigenbetriebes <strong>der</strong> Stadt, die Erwartungen und<br />

For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Bürger/- innen aufzunehmen, fand ein sehr positives Echo bei den<br />

Beteiligten und in <strong>der</strong> Öffentlichkeit. Der Kundendialog <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe stellte im März 1999 im Bereich <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> drei<br />

For<strong>der</strong>ungen auf: ( 1)<br />

1. Bremen braucht ein <strong>Abfallvermeidung</strong>skonzept<br />

2. Bremen braucht einen <strong>Abfallvermeidung</strong>sbeauftragten<br />

3. Bremen braucht eine permanente und nachhaltige <strong>Abfallvermeidung</strong>skampagne<br />

mit Beteiligung <strong>der</strong> Bürger/-innen<br />

Daraufhin wurde von den <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetrieben eine Recherche in Auftrag<br />

gegeben, um bundesweit nach guten Beispielen für <strong>Abfallvermeidung</strong>skampagnen<br />

bzw. -maßnahmen zu recherchieren. Die vom Bundesverband für Umweltberatung<br />

durchgeführte Recherche zeigte, dass es eine Vielzahl interessanter<br />

Einzelmaßnahmen bzw. Aktionen (vom Abfallsparbuch bis <strong>zur</strong> Werbung am<br />

Einkaufskorb) an unterschiedlichen Orten gibt. Ein langfristig orientiertes<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>skonzept wurde für den Bereich <strong>der</strong> privaten Haushalte jedoch<br />

bisher in <strong>der</strong> Bundesrepublik nicht umgesetzt. Ansätze eines strategischen<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>skonzeptes gibt es jedoch im Modellprojekt in Witzenhausen und<br />

bei <strong>der</strong> Stadt München. (3/4/5)<br />

Um die Realisierungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Bürgerfor<strong>der</strong>ungen zu prüfen, wurde dann<br />

die Veranstaltungsreihe "Konsum light -<strong>Abfallvermeidung</strong> als kulturelle<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung" im März 2000 von den <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetrieben konzipiert.<br />

Für die Vorbereitung und Durchführung dieser Workshopreihe wurden wegen <strong>der</strong><br />

sehr guten Vernetzung sowohl <strong>zur</strong> <strong>Bremer</strong> interessierten Öffentlichkeit als auch<br />

bundesweit <strong>zur</strong> Expertenszene zum Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> die Firma Ecolo –<br />

Ökologie und Kommunikation, die Firma büro A – <strong>Projekt</strong>management und<br />

Umweltberatung beauftragt.<br />

43


ECOLO / BÜRO A<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR MAßNAHMEN DER BREMER ENSTORGUNGSBETRIEBE<br />

IM BEREICH ABFALLVERMEIDUNG DER PRIVATEN HAUSHALTE IN BREMEN<br />

Zielsetzung <strong>der</strong> Workshopreihe<br />

Es wurden sechs Veranstaltungen konzipiert, bei denen Wege zu mehr<br />

Ressourcenschonung und <strong>Abfallvermeidung</strong> auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Verbraucher/-innen /<br />

Haushalte entwickelt werden sollten. Die Ergebnisse <strong>der</strong> geplanten Veranstaltungen<br />

sollten für die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe Empfehlungen für die strategische<br />

Ausrichtung im Arbeitsfeld <strong>Abfallvermeidung</strong> hervorbringen. Die Vernetzung von<br />

Aktiven bzw. Akteuren und die Partizipation <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Bürger/-innen waren weitere<br />

wichtige Effekte bei <strong>der</strong> Durchführung. Zielgruppen <strong>der</strong> Veranstaltungen waren<br />

<strong>Bremer</strong> Bürger/-innen, insbeson<strong>der</strong>e auch junge Erwachsene (18 – 26 Jahre),<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dialoggruppe, aktive Einrichtungen (Vereine, Verbände, <strong>Initiative</strong>n),<br />

Entscheidungsträger, Funktionäre und Experten aus dem Bundesgebiet.<br />

• Veranstaltungsabfolge<br />

Workshop I<br />

Workshop II<br />

Workshop III<br />

Workshop IV<br />

Workshop V<br />

Konsum light – Clever kaufen<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> als kulturelle und kommunikative Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

– Strategien und Visionen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

Perspektiven für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> in Bremen<br />

Reparatur- und Verleihführer für Bremen<br />

Kultige Produkte – kultiges Design<br />

o<strong>der</strong>: Warum Produkte Abfälle sind!<br />

Die Ausgangsfragen <strong>der</strong> Workshops waren:<br />

Gibt es im Bundesgebiet erfolgreiche <strong>Abfallvermeidung</strong>skampagnen, die auf Bremen<br />

übertragbar sind?<br />

Was sind Ideen und Meinung junger Konsumenten zum Thema <strong>Abfallvermeidung</strong>?<br />

Wie können kommunale Kampagnen mit Visionen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> und<br />

Nachhaltigkeit verknüpft werden?<br />

Was sind pragmatische Ansätze für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong>?<br />

Ist eine Neuveröffentlichung des Reparatur- und Verleihführers für Bremen sinnvoll?<br />

Wie können Produktdesign und Ökologie sich verbinden?<br />

Was sind Kaufkriterien und Marketing-Strategien für ökologisch sinnvolle Produkte?<br />

Ist die Einrichtung eines <strong>Abfallvermeidung</strong>sbeauftragten realisierbar?<br />

Wo liegen die Handlungsfel<strong>der</strong> für die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe?<br />

44


ECOLO / BÜRO A<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR MAßNAHMEN DER BREMER ENSTORGUNGSBETRIEBE<br />

IM BEREICH ABFALLVERMEIDUNG DER PRIVATEN HAUSHALTE IN BREMEN<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Workshopreihe<br />

Für <strong>Abfallvermeidung</strong> gibt es zwei grundsätzlich unterschiedliche Verständnisse, die<br />

auch in den Workshop immer wie<strong>der</strong> diskutiert wurden:<br />

1. Reduktion: <strong>Abfallvermeidung</strong> als qualitative (Schadstoffentfrachtung) und<br />

quantitative (mengenmäßige) Reduktion <strong>der</strong> Abfallströme<br />

2. Prävention: <strong>Abfallvermeidung</strong> als absolute Vermeidung, d.h. die Unterbindung<br />

von Stoffströmen. Dieses Verständnis impliziert die Einbindung von<br />

konsumkritischen, sozio-kulturellen und politischen Ansätzen.<br />

Von den eingeladenen Experten aus <strong>der</strong> Abfallwirtschaft wurden Tendenzen<br />

aufgezeigt, die als Rahmenbedingungen für Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

zentral sind: Spätestens seit In-Kraft-Treten des Kreislaufwirtschafts- und<br />

Abfallgesetzes im Jahre 1994 sind alle öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger dazu<br />

aufgerufen, mit den ihnen <strong>zur</strong> Verfügung stehenden Mitteln die Vermeidung vor <strong>der</strong><br />

Verwertung und Beseitigung zu för<strong>der</strong>n. Seit dieser Zeit vollzog sich aber auch<br />

gleichzeitig ein dramatischer Wandel in <strong>der</strong> Abfallwirtschaft. War noch Ende <strong>der</strong> 80er<br />

Jahre vom Müllnotstand die Rede, ist seit Ende <strong>der</strong> 90er ein Überangebot an<br />

Entsorgungskapazitäten vorhanden. Die Auslastung dieser Kapazitäten wirkt dabei<br />

<strong>der</strong> Etablierung neuer <strong>Abfallvermeidung</strong>s- und Verwertungsmaßnahmen spürbar<br />

entgegen. Hinzukommt aufgrund <strong>der</strong> massiven Einführung von Verwertungsmöglichkeiten<br />

und entsprechend differenzierten Trennsystemen bei den privaten<br />

Haushalten ein Stimmungsumschwung. Der Wille des Bürgers, den "Abfallberg" mit<br />

abzutragen ist einer gewissen Sättigung in <strong>der</strong> Handlungs- und<br />

Verän<strong>der</strong>ungsbereitschaft in diesem Feld gewichen. (2) Des weiteren kann man in<br />

den Diskussionen feststellen, dass nicht nur bei Bürgern/-innen das Trennen und<br />

Recyceln von Abfällen häufig mit <strong>Abfallvermeidung</strong> gleichgesetzt wird. (3)<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> abfallwirtschaftlichen Instrumentarien von Kommunen gibt es nur<br />

sehr begrenzte Möglichkeiten in Produktentwicklung bzw. Produktionsverfahren<br />

einzugreifen. (4)<br />

45


ECOLO / BÜRO A<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR MAßNAHMEN DER BREMER ENSTORGUNGSBETRIEBE<br />

IM BEREICH ABFALLVERMEIDUNG DER PRIVATEN HAUSHALTE IN BREMEN<br />

Resümierend lassen sich folgende zentrale Aussagen auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong><br />

Beiträge und Diskussionen aus den fünf Workshop-Veranstaltungen machen:<br />

• <strong>Abfallvermeidung</strong> ist für die breite Bevölkerung ein sehr nachrangiges Thema.<br />

Umweltengagierte Bürger/-innen – wie die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Dialoggruppe des<br />

Kundendialoges <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe – sehen im Bereich <strong>der</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> hingegen eine Schlüsselposition auf dem Weg zum<br />

nachhaltigen Wirtschaften.<br />

• Die direkten Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene sowohl <strong>der</strong><br />

<strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe als auch <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Privathaushalte in Fragen<br />

<strong>der</strong> umweltverträglicheren Entwicklung, Produktion und Distribution von<br />

Konsumgütern und daraus resultieren<strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong>seffekte wurden<br />

von den an den Workshops Beteiligten mehrheitlich als eher gering<br />

eingestuft.<br />

• Nachhaltige quantifizierbare Effekte durch Maßnahmen und Kampagnen <strong>zur</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> konnten bislang bundesweit nicht nachgewiesen werden.<br />

46


ECOLO / BÜRO A<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR MAßNAHMEN DER BREMER ENSTORGUNGSBETRIEBE<br />

IM BEREICH ABFALLVERMEIDUNG DER PRIVATEN HAUSHALTE IN BREMEN<br />

Empfehlungen für kurz- und mittelfristige Maßnahmen<br />

Die Diskussionen <strong>der</strong> Workshopreihe haben gezeigt, dass die Rahmenbedingungen<br />

für eine größer und längerfristig angelegte Kampagne <strong>zur</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> von privaten Haushalten in Bremen <strong>der</strong>zeit ungünstig sind.<br />

Sowohl die zum Teil unreflektierte Konsumorientierung <strong>der</strong> privaten Haushalte<br />

und die ökonomischen Zwänge <strong>der</strong> öffentlichen Haushalte als auch die <strong>der</strong>zeitig<br />

unklaren Erfolgschancen bieten keine befriedigende Grundlage für eine langfristig<br />

angelegte Kampagne in diesem Themenfeld. Größere Etatmittel für<br />

kostenintensive <strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahmen sind deshalb politisch nicht<br />

durchsetzbar. Das bedeutet für die Handlungsebene, dass die Entwicklung einer<br />

umfassenden <strong>Abfallvermeidung</strong>skonzeption ebenso wie die Einrichtung einer<br />

Stelle für eine/n <strong>Abfallvermeidung</strong>sbeauftragte/n aufgrund fehlen<strong>der</strong> Ressourcen<br />

<strong>zur</strong> Zeit nicht realisierbar sind.<br />

Für die Erreichung <strong>der</strong> Ziele einer präventiven <strong>Abfallvermeidung</strong> im Sinne <strong>der</strong><br />

Stoffstromunterbindung konnten für die kommunale Ebene keine schlüssigen<br />

Konzepte im Rahmen <strong>der</strong> Workshopreihe eruiert werden.<br />

Für die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe bestehen, neben <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Vorbildfunktion (u.a. abfallarme Beschaffung), im Bereich <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

grundsätzlich folgende Handlungsoptionen:<br />

1. Kommunikative Maßnahmen: Organisation abfallvermeiden<strong>der</strong><br />

Kampagnen, Information und Beratung<br />

2. Finanzielle För<strong>der</strong>ung abfallvermeiden<strong>der</strong> Maßnahmen<br />

3. Satzungs-, gebührenrechtliche und sonstige rechtliche Maßnahmen<br />

Als Empfehlungen lassen sich aus den Diskussionen <strong>der</strong> Workshopreihe vor<br />

allem kurz- und mittelfristige kommunikative Maßnahmen im Bereich <strong>der</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> <strong>der</strong> privaten Haushalte als Handlungsfeld für die<br />

Entsorgungsbetriebe ableiten:<br />

• Als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger sollten die <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe dem gesetzlich festgeschriebenen Primat <strong>der</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> durch Bereitschaft und För<strong>der</strong>ung des Dialogs mit den<br />

Bürgern und <strong>der</strong> kontinuierlichen Begleitung und Unterstützung<br />

kommunaler Aktivitäten gerecht werden.<br />

Als For<strong>der</strong>ung aus <strong>der</strong> Dialoggruppe war auch die permanente Beteiligung <strong>der</strong><br />

Bürger/-innen bei <strong>Abfallvermeidung</strong>skampagnen formuliert worden. Dieser<br />

For<strong>der</strong>ung sollten die Entsorgungsbetriebe durch Kontinuität ihrer hohen Qualität<br />

von Kunden- und Dialogorientierung gerecht werden. Die<br />

Kooperationsbereitschaft mit Bürgern, <strong>Initiative</strong>n und Organisationen gemeinsame<br />

Aktionen durchzuführen bzw. Aktivitäten <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> Dritter zu<br />

unterstützen sollte Bestandteil dieser Leitidee sein. Die <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe sollten nicht Promotor verän<strong>der</strong>ter Konsumleitbil<strong>der</strong> sein,<br />

können aber gesellschaftliche Entwicklungen katalytisch unterstützen.<br />

Anknüpfungspunkte bieten sich hier auch im Rahmen <strong>der</strong> Lokalen Agenda 21-<br />

Prozesse.<br />

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ECOLO / BÜRO A<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR MAßNAHMEN DER BREMER ENSTORGUNGSBETRIEBE<br />

IM BEREICH ABFALLVERMEIDUNG DER PRIVATEN HAUSHALTE IN BREMEN<br />

• Ein größeres Vermeidungspotential für private Haushalte sehen<br />

Experten aus <strong>der</strong> Abfallwirtschaft im Bereich <strong>der</strong> Papierabfälle und im<br />

Bereich <strong>der</strong> elektronischen Geräte. Das Ausschöpfen dieses Potenzials<br />

bedarf langfristig allerdings größerer finanzieller und personeller<br />

Ressourcen. Die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe sollten deshalb ihre<br />

Planung auf gezielte punktuelle Aktivitäten mit hoher Ausstrahlung in<br />

die öffentliche Diskussion beschränken.<br />

Bei <strong>der</strong> Reduktion von Papierabfällen sind verschiedene Maßnahmen zielführend,<br />

wie das Pilotprojekt in Witzenhausen gezeigt hat: För<strong>der</strong>ung des Einsatzes von<br />

Recyclingpapier und Papiervermeidung durch kommunikative Maßnahmen,<br />

Kooperation mit Handel und Dienstleitungsunternehmen ggf. in Verbindung mit<br />

finanziellen För<strong>der</strong>ungen. Kritisch muss jedoch angemerkt werden, dass die<br />

Erfolge mit sehr guter finanzieller Ausstattung und im kleinstädtischen Umfeld<br />

erzielt wurden. Im Bereich <strong>der</strong> schulischen und außerschulischen Bildung bietet<br />

sich das Thema "Papier" durch seine vielfältigen Anknüpfungen <strong>zur</strong> Lebenswelt<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen an. Die Bereitstellung von Unterrichtseinheiten<br />

"Papier" o<strong>der</strong> auch das Angebot von Exkursionen ist denkbar.<br />

Bei den elektronischen Geräten sollten Maßnahmen speziell für die Zielgruppe<br />

Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt werden. Diese Zielgruppe kann<br />

durch ihre Konsumentscheidungen die Entwicklung in diesem Bereich wesentlich<br />

beeinflussen. Dies kann z.B. in Form von Reparaturchecks o<strong>der</strong> auch durch<br />

intensive Kaufentscheidungsberatung bestimmter Testpersonen bzw. –familien<br />

öffentlichkeitswirksam geschehen. Bei dem Themenbereich "elektronische<br />

Geräte" bieten sich ggf. in nächster Zeit Anknüpfungspunkte durch die erwartete<br />

Elektronikschrottverordnung.<br />

Da die Umsetzung von effektiven Maßnahmen für beide Bereiche mit nicht<br />

unerheblichen Mitteln verbunden ist, empfehlen wir aufgrund <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

Restriktionen zum Sparen <strong>der</strong> öffentlichen Hand respektive <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong><br />

Gebührenstabilität sich auf punktuelle Maßnahmen zu beschränken, die eine<br />

Ausstrahlung in die öffentliche und politische Diskussion haben.<br />

Als bereits konkret ausformulierte Maßnahme sollte die Neuveröffentlichung des<br />

Reparatur- und Verleihführers im Internet und/o<strong>der</strong> in den Gelben Seiten in<br />

Kooperation mit <strong>der</strong> Handwerkskammer bzw, <strong>der</strong> Innung und <strong>der</strong> Schlüterschen<br />

Verlagsanstalt als punktuelle wirksame <strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahme mit<br />

vielversprechenden PR-Effekten kurzfristig realisiert werden. Dies gilt<br />

insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn zielgruppenspezifische Angebote (z.B. Distribution des<br />

Reparaturführers über Ausbildungsbetriebe an junge Erwachsene) gemacht<br />

werden.<br />

48


ECOLO / BÜRO A<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR MAßNAHMEN DER BREMER ENSTORGUNGSBETRIEBE<br />

IM BEREICH ABFALLVERMEIDUNG DER PRIVATEN HAUSHALTE IN BREMEN<br />

Grundtenor vieler Beteiligten <strong>der</strong> Workshopreihe war, man "müsse bei den<br />

Kin<strong>der</strong>n anfangen", für das Thema Abfall und <strong>Abfallvermeidung</strong> zu sensibilisieren.<br />

Nicht nur im Kin<strong>der</strong>garten können erlebnisorientierte Angebote zu diesem Thema<br />

gemacht werden. Auch in berufsbildenden Schulen könnten<br />

zielgruppenspezifische Angebote gemacht werden.<br />

Als öffentlich-rechtlicher Eigenbetrieb in <strong>der</strong> Entsorgungswirtschaft gehört <strong>der</strong><br />

Umweltschutz zu den zentralen Unternehmenszielen <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe. Im Sinne <strong>der</strong> Daseinsvorsorge müssen die betrieblichen<br />

Aktivitäten dem Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens gerecht werden.<br />

Nachhaltigkeit erfor<strong>der</strong>t einen effizienten, intelligenten und<br />

verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen. Sie ist damit auch<br />

verbunden mit <strong>der</strong> Fähigkeit, künftige Entwicklungen vorherzusehen und zu<br />

beför<strong>der</strong>n. Nachdem in <strong>der</strong> Entsorgungswirtschaft <strong>der</strong> letzten Jahre die<br />

dominanten Entwicklungen vor allem <strong>zur</strong> besseren Verwertung und nur zum<br />

geringen Teil <strong>zur</strong> Vermin<strong>der</strong>ung mittels struktureller Verän<strong>der</strong>ungen und Einsatz<br />

neuer Technologien geführt hat, sollten in Zukunft intelligente Dienstleistungen<br />

und Nullemission im Produktionsbereich die Richtung <strong>der</strong> Entsorgungswirtschaft<br />

bestimmen.<br />

Das Thema "<strong>Abfallvermeidung</strong>" ist für die Entwicklung im Bereich <strong>der</strong> integrierten<br />

Produktpolitik ein wichtiger Ansatzpunkt auch für den gesellschaftlichen Diskurs.<br />

Die Vernetzungsfunktion zwischen Produktion und Konsumption und die<br />

öffentliche Meinungsbildung in diesem Themenfeld sollten die <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe mit ihren Aktivitäten unterstützen.<br />

49


ECOLO / BÜRO A<br />

EMPFEHLUNGEN FÜR MAßNAHMEN DER BREMER ENSTORGUNGSBETRIEBE<br />

IM BEREICH ABFALLVERMEIDUNG DER PRIVATEN HAUSHALTE IN BREMEN<br />

Literatur:<br />

(1) Agentur Bretfeld: Kaufen Sie lieber Rolls Royce"- o<strong>der</strong> wie vermeide ich<br />

Abfall in Bremen, eine Materialsammlung <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

"<strong>Abfallvermeidung</strong> des Kundedialogs Abfall 2001 <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong><br />

Entsorungsbetriebe, Bremen 1999<br />

(2) Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen: Kommunale <strong>Abfallvermeidung</strong>sund<br />

Verwertungsmaßnahmen in NRW, Essen 1998<br />

(3) Ingenieurgemeinschaft Witzenhausen Fricke und Turk GmbH:<br />

Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse aus dem Pilotprojekt <strong>zur</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> und –verwertung in Witzenhausen und Vellmar,<br />

Witzenhausen 1999<br />

(4) Kommunalverband <strong>der</strong> Landeshauptstadt München:<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>skonzept für Gewerbe, öffentliche Hand und private<br />

Haushalte in <strong>der</strong> Landeshauptstadt München, München 1995<br />

(5) Bundesverband für Umweltberatung e.V.: Erfolgreiche Aktionen und<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> – Recherche im Auftrag <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetirebe, Bremen 1999<br />

50


Konsum light<br />

7 Die zweite politische Antwort<br />

Beschluss <strong>der</strong> Deputation für Umwelt und Energie<br />

Senator für Bau und Umwelt Bremen, den 23.04.01 40-30 T. 2367<br />

Deputationsvorlage<br />

für die Sitzung <strong>der</strong> Deputation für Umwelt und Energie (S) am 03.05.2001<br />

Bericht zum <strong>Abfallvermeidung</strong>sprojekt "Konsum light" <strong>der</strong><br />

<strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

A. Sachdarstellung<br />

Die Deputation für Umwelt und Energie (S) hat in ihrer Sitzung am 16.09.99 den Abschlussbericht des<br />

von den <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetrieben durchgeführten <strong>Projekt</strong>s "Kundendialog" <strong>zur</strong> Kenntnis<br />

genommen, das u.a eine stärkere Betonung des Themas „<strong>Abfallvermeidung</strong>“ eingefor<strong>der</strong>t hatte. Um die<br />

Aktivitäten auf diesem Gebiet auch künftig :zu verstärken, sind die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

aufgefor<strong>der</strong>t worden, in Fortsetzung des Kundendialogs ein Handlungs- und Finanzierungskonzept<br />

hierzu vorzulegen.<br />

Zwecks Konzeptfindung haben die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe eine Werkstattwoche vom 1811.-<br />

29.11.00 veranstaltet Mit <strong>der</strong> Vorbereitung und Betreuung wurde die Agentur Eccolo beauftragt. Im<br />

vorgegebenen Rahmen diskutierten die geladenen Teilnehmer, und zwar regionale und überregionale<br />

Experten sowie <strong>Bremer</strong>innen und <strong>Bremer</strong>, insbeson<strong>der</strong>e auch junge Erwachsene, über mögliche Ansätze<br />

<strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> und ihre Erfolgsaussichten. Bisher fanden fünf Einzelveranstaltungen mit<br />

folgenden Themen statt:<br />

-„Konsum light -clever kaufen"<br />

-.<strong>Abfallvermeidung</strong> als kulturelle und kommunikative Herausfor<strong>der</strong>ung -Strategien und Visionen. <strong>zur</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>"<br />

-"Perspektiven für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> in Bremen" -"Reparatur- und Verleihführer für Bremen“<br />

-„Kultige Produkte -Kultiges Design o<strong>der</strong> Warum Produkte Abfälle sind!“<br />

Geplant ist noch ein Abschlussforum "Konsum light -Bremen was nun ?" mit dem Ziel, abschließend die<br />

Individuellen Handlungsspielräume und den Handlungsbedarf für die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

aufzuzeigen.<br />

51


Konsum light<br />

Da bei <strong>der</strong> Entwicklung, Produktion und Distribution von Ge- und Verbrauchsgütern praktisch keine<br />

Gestaltungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Kommune vorhanden sind und auf kommunaler Ebene nur <strong>der</strong><br />

Verbrauch einen Ansatz für Einflussmöglichkeiten bietet, wurde <strong>der</strong> Focus auf die Gruppe <strong>der</strong><br />

Endverbraucher gerichtet. Mit <strong>der</strong> Zielvorgabe, Konsummuster und Verhaltensweisen nachhaltig zu<br />

beeinflussen, stellt die <strong>Abfallvermeidung</strong> eine kulturelle Herausfor<strong>der</strong>ung dar. In <strong>der</strong> Werkstattwoche<br />

haben Experten, Aktive und Akteure unterschiedlicher Zielgruppen unter dem Stichwort "Konsum Light"<br />

erörtert, ob und wie <strong>Abfallvermeidung</strong> in <strong>der</strong> heutigen Zeit greifen kann, wie Konsum- und Lebensstile<br />

nachhaltig verän<strong>der</strong>t werden können und wie die <strong>Abfallvermeidung</strong> als Herausfor<strong>der</strong>ung angenommen<br />

werden kann.<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Beiträge und Diskussionen aus den fünf Workshop- Veranstaltungen lassen sich<br />

folgende zentrale Aussagen zusammenfassen<br />

• <strong>Abfallvermeidung</strong> ist für die breite Bevölkerung ein sehr nachrangiges Thema. Allgemein ist aber<br />

eine hohe Akzeptanz im Bereich <strong>der</strong> Abfalltrennung und <strong>der</strong> geordneten Verwertung zu<br />

beobachten. Umweltengagierte Bürgerlinnen sehen im Bereich <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> hingegen eine<br />

Schlüsselposition auf dem Weg zum nachhaltigen Wirtschaften.<br />

• Die direkten Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene sowohl <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

als auch <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Privathaushalte in Fragen <strong>der</strong> umweItverträglichen Entwicklung,<br />

Produktion und Distribution von Konsumgütern und daraus resultieren<strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong>seffekte<br />

wurden eher gering eingestuft.<br />

• Nachhaltige quantifizierbare Effekte durch Maßnahmen und Kampagnen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

konnten bislang bundesweit nicht nachgewiesen werden.<br />

Die Workshopreihe hat die Einschätzung <strong>der</strong> senatorischen Behörde und <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

bestätigt, dass auf kommunaler Ebene Erfolge von Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> nicht<br />

erwartet werden können. Wie <strong>der</strong> Abfallwirtschaftsplan des Landes Bremen feststellt, konnte aber dafür<br />

in <strong>der</strong> Stadtgemeinde Bremen vor allem im Zuge <strong>der</strong> Einführung des neuen - auf För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> und -verwertung ausgerichteten -Gebührensystems (in Verbindung mit dem Ausbau<br />

<strong>der</strong> Bioabfall- und Verpackungssammlung im Rahmen des Dualen Systems) ein enormer Anstieg des<br />

Anteils <strong>der</strong> <strong>zur</strong> Verwertung abgegebenen Abfälle aus Haushaltungen und Kleingewerbe bei gleichzeitigem<br />

schlagartigen Rückgang des Restabfallaufkommens aus <strong>der</strong> Systemsammlung erzielt werden<br />

Das mit Abstand größte Vermeidungspotenzial wurde in einem Modellfall (<strong>Projekt</strong> Witzenhausen) im<br />

Bereich <strong>der</strong> Papierabfälle gesehen. Indes hatte die Bearbeitung dieses Felds aufgrund <strong>der</strong> Etabliertheit<br />

<strong>der</strong> Materialgruppe umfangreiche Maßnahmen über einen längeren Zeitraum erfor<strong>der</strong>t, die –<br />

zumindest kurzfristig keine messbaren Erfolge zeitigten und mit - im Dauerbetrieb - nicht vertretbaren<br />

Kosten verbunden waren. Die gewonnenen Erfahrungen ermutigen daher nicht zu einer<br />

Übertragung auf die bremische Abfallwirtschaft.<br />

Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld wurde in <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwendung von elektrischen Geräten durch<br />

Reparatur sowie in <strong>der</strong> Stärkung des Verleihens von Geräten gesichtet. Angeregt wurde, dass die <strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe hierzu durch die Zusammenstellung, Aufbereitung und Pflege eines differenzierten<br />

Datenbestandes von Reparatur- und Verleihangeboten für die Gelben Seiten und im Rahmen des<br />

Internets hilfreich beitragen konnten.<br />

Insgesamt waren die Teilnehmer überwiegend <strong>der</strong> Meinung, dass die wenigen auf kommunaler Ebene<br />

vorhandenen Chancen <strong>zur</strong> Verbreitung des Gedankens <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> genutzt und <strong>der</strong> Dialog<br />

zwischen politischen Entscheidungsträgern, Verwaltung und ,.Aktiven" fortgesetzt werden sollte. Für die<br />

<strong>Bremer</strong> Entsorgungs- betriebe wird hierbei eine Katalysator-Rolle gesehen. Sie haben den gesetzlichen<br />

Auftrag, das Ziel <strong>der</strong> Vermeidung von Abfällen zu verfolgen und entsprechend zu informieren und zu<br />

beraten. Als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger können die <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe nur auf<br />

<strong>der</strong> kommunikativen Ebene mit Blick auf den Endverbraucher agieren. Dies ist im Rahmen ihrer<br />

Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit darstellbar.<br />

52


Konsum light<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Zusammenarbeit und Vernetzung mit an<strong>der</strong>en Institutionen, Verbänden, Vereinen und<br />

<strong>Bremer</strong> Akteuren, wie z. B. Agenda 21, kann die <strong>Abfallvermeidung</strong> auf eine breitere Basis stellen.<br />

Unterstützenswert sind auch im Hinblick auf die Zielgruppe <strong>der</strong> jungen Erwachsenen, die als zukünftige<br />

Akteure in Sachen Müll agieren werden, Aktivitäten im Erziehungs- und Bildungsbereich.<br />

Hier sind<br />

-Konsum light -Schulung von Lehrkräften (Wochenendseminar/Bildungsurlaub) -Konsum light -<br />

Schulung von älteren Schülern, die Partnerschaften für Grundschulen übernehmen könnten<br />

Reparaturchecks an Schulen<br />

- <strong>Projekt</strong>mäßige Aufarbeitung von Verleih- und Reparaturmöglichkeiten im Internet Second Hand<br />

Parties o<strong>der</strong> Flohmarkte an Schulen denkbar.<br />

B. Beschlußvorschlag<br />

Die Deputation für Umwelt und Energie nimmt den Bericht <strong>zur</strong> Kenntnis<br />

53


Konsum light<br />

8. Der <strong>Projekt</strong>start<br />

Konsum Light - Was nun? Was tun?<br />

Ort:<br />

Zeit:<br />

Mo<strong>der</strong>ation:<br />

BITZ – Fahrenheitstr. 1 (Universität Bremen)<br />

13.6.2001 14:00 – 18:00 Uhr<br />

Andreas Lieberum, Ecolo<br />

ZEIT<br />

PROGRAMM<br />

14:00 Die Rolle <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> als Aktionsfeld<br />

Reinhard Holtin, <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

14:15 Der Blick <strong>zur</strong>ück<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Workshopreihe „Konsum Light“<br />

Andreas Lieberum, Ecolo<br />

14:30 Der Blick nach vorn<br />

<strong>Projekt</strong>idee und Ziele <strong>der</strong> <strong>Projekt</strong>gruppen, Vorstellung <strong>der</strong> Teamleitungen<br />

Karin Mauelshagen, <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

14:45 Erwartungen <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />

Vorstellungsrunde und Feed Back<br />

15:15 Kaffee, Tee und Kuchen<br />

54


ECOLO / BÜRO A<br />

KONSUM LIGHT – WAS NUN? WAS TUN?<br />

ZEIT<br />

PROGRAMM<br />

1<br />

5<br />

:<br />

4<br />

5<br />

Parallele <strong>Projekt</strong>gruppen<br />

<strong>Projekt</strong> I<br />

Konsum Light Angebote für Bildungseinrichtungen<br />

Ziel ist es, möglichst viele Akteure in Bildungseinrichtungen fit für Konsum Light zu<br />

machen und Aktionsfel<strong>der</strong> auf lokaler Ebene zu erschließen, die eine<br />

handlungsorientierte Wissensvermittlung ermöglichen.<br />

PROJEKTLEITUNG: KARIN MAUELSHAGEN, BREMER ENTSORGUNGSBETRIEBE<br />

<strong>Projekt</strong> II<br />

Reparatur- und Verleihführer in Bremen<br />

Ziel ist es, Reparaturdienstleistungen und die Leihmöglichkeiten in Bremen zu erfassen<br />

und in den Gelben Seiten sowie in weiteren geeigneten Medien darzustellen.<br />

PROJEKTLEITUNG: GERD ADELMANN, BÜRO A<br />

PROJEKT III<br />

Reparaturchecks und –kurse für elektrische und elektronische Geräte – konkrete<br />

Angebote für die Bevölkerung<br />

Ziel ist, den Einzelhandel, Handwerkskammer und weitere Akteure zu gewinnen, ein<br />

kontinuierliches Angebot in Bremen aufzubauen.<br />

<strong>Projekt</strong>leitung: Klaus Prietzel, Recyclinghof Findorff<br />

17:30 Plenum<br />

18:00 Einladung in den Biergarten zu Brezel und Bier<br />

55


Konsum light<br />

Anfahrt:<br />

Straßenbahn Linie 6 Haltestelle „Klagenfurter Straße“<br />

Bus Linie 22/23 Haltestelle „GW-1“<br />

BITZ<br />

56


ECOLO / BÜRO A<br />

KONSUM LIGHT – WAS NUN? WAS TUN?<br />

AUFTAKTVERANSTALTUNG<br />

Konsum Light-Was nun? Was tun!<br />

PROGRAMM<br />

Ort:<br />

Zeit:<br />

Mo<strong>der</strong>ation:<br />

BITZ – Fahrenheitstr. 1 (Universität Bremen)<br />

13.6.2001 14:00 – 18:00 Uhr<br />

Andreas Lieberum, Ecolo<br />

Teilnehmende: Gerd Adelmann (büro A), Gabi Darias (Ökobüro), Pia Dekorsy (Designzentrum),<br />

Michael Effken (ÖkoStadt e.V.), Monika Grenzdörfer (Amt für Umweltschutz-Del), Dagmar Hilbert<br />

(Designzentrum), Reinhard Holtin (<strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe), Carsten König (Kundendialog),<br />

Andreas Lieberum (Ecolo), Karin Mauelshagen (<strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe), Winfried Osthorst<br />

(Universität Bremen – KUA), Klaus Prietzel (Recycling-Hof Findorff), Rolf Schierenbeck (<strong>Bremer</strong><br />

Entsorgungsbetriebe), Silvia Schön (<strong>Bremer</strong> Umweltberatung), Christian Tröger (EBM-Elektroservice),<br />

Horst-Peter Witt (Elektro Witt), Siegbert Wojciechowski (Recyclingbörse)<br />

Programmablauf<br />

14:00 Die Rolle <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> als Aktionsfeld<br />

Reinhard Holtin, <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

14:15 Der Blick <strong>zur</strong>ück<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Workshopreihe „Konsum light“<br />

Andreas Lieberum, Ecolo<br />

14:30 Der Blick nach vorn<br />

<strong>Projekt</strong>idee und Ziele <strong>der</strong> <strong>Projekt</strong>gruppen, Vorstellung <strong>der</strong> Teamleitungen<br />

Karin Mauelshagen, <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

14:45 Erwartungen <strong>der</strong> Teilnehmenden<br />

Vorstellungsrunde und Feed Back<br />

15:15 Kaffee, Tee und Kuchen<br />

15:45 Parallele <strong>Projekt</strong>gruppen<br />

<strong>Projekt</strong> I<br />

Konsum Light Angebote für Bildungseinrichtungen<br />

Ziel ist es, möglichst viele Akteure in Bildungseinrichtungen fit für Konsum Light zu<br />

machen und Aktionsfel<strong>der</strong> auf lokaler Ebene zu erschließen, die eine<br />

handlungsorientierte Wissensvermittlung ermöglichen.<br />

PROJEKTLEITUNG: KARIN MAUELSHAGEN, BREMER<br />

ENTSORGUNGSBETRIEBE<br />

<strong>Projekt</strong> II<br />

Reparatur- und Verleihführer in Bremen<br />

Ziel ist es, Reparaturdienstleistungen und die Leihmöglichkeiten in Bremen zu erfassen<br />

und in den Gelben Seiten sowie in weiteren geeigneten Medien darzustellen.<br />

PROJEKTLEITUNG: GERD ADELMANN, BÜRO A<br />

PROJEKT III<br />

Reparaturchecks und –kurse für elektrische und elektronische Geräte –<br />

konkrete Angebote für die Bevölkerung<br />

Ziel ist, den Einzelhandel, Handwerkskammer und weitere Akteure zu gewinnen, ein<br />

57


17:30 Plenum<br />

kontinuierliches Angebot in Bremen aufzubauen.<br />

<strong>Projekt</strong>leitung: Klaus Prietzel, Recyclinghof Findorff<br />

18:00 Einladung in den Biergarten zu Brezel und Bier<br />

Protokoll<br />

A. Einführung<br />

Reinhard Holtin beschrieb die Motivation <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe, das<br />

Thema <strong>Abfallvermeidung</strong> wie<strong>der</strong> auf die Tagesordnung zu holen. Auch wenn<br />

innerhalb <strong>der</strong> beb die Bewertung des messbaren Erfolges von<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>sprojekten sehr unterschiedlich gesehen wird, ist dennoch <strong>der</strong><br />

Wunsch da, die durch die Dialoggruppe und die Workshopreihe „Konsum light“<br />

beschriebenen Möglichkeiten und Empfehlungen umzusetzen. Deutlich ist aber,<br />

dass dies nur funktionieren kann, wenn die jeweiligen Akteure eingebunden<br />

werden können. Die beb können hierbei die Promotorenrolle übernehmen und<br />

die Aktivitäten koordinieren. Finanzielle Mittel stehen für die Arbeit <strong>zur</strong><br />

Verfügung. Der Zeithorizont von drei Jahren demonstriert die Ernsthaftigkeit,<br />

mit <strong>der</strong> dieses <strong>Projekt</strong> angegangen wird.<br />

B. Der Blick <strong>zur</strong>ück<br />

Andreas Lieberum stellte in einer kurzen Zusammenfassung die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Workshopreihe „Konsum light“ dar. Die Protokolle <strong>der</strong> Workshops sowie die daraus<br />

destillierten Empfehlungen lagen den Seminarunterlagen bei.<br />

C. Der Blick nach vorn<br />

Karin Mauelshagen spannte den Bogen von den bisher durchgeführten Abfallprojekten<br />

hin <strong>zur</strong> Konzeption <strong>der</strong> Workshopreihe „Konsum light“. Die Diskussion <strong>der</strong><br />

Empfehlungen innerhalb <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe setzte den allgemeinen<br />

Rahmen fest:<br />

- nachhaltige Dauer von drei Jahren<br />

- Prävention ist möglich (Schwerpunkt Elektrobereich)<br />

- Partnerorientiert durch frühzeitige Einbindung <strong>der</strong> Akteure<br />

- <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe als Katalysator<br />

D. Vorstellungsrunde<br />

Die anschließende Vorstellungsrunde machte deutlich, dass die Anwesenden (bis auf<br />

zwei) alle an einer konkreten Arbeit zu <strong>der</strong> o.g. Thematik interessiert sind.<br />

E. <strong>Projekt</strong>gruppen<br />

Die konkrete Arbeit soll sich auf drei Handlungsräume konzentrieren und wird jeweils<br />

von einer <strong>Projekt</strong>leitung mo<strong>der</strong>iert und für die Zukunft angeschoben. Die<br />

<strong>Projekt</strong>gruppen diskutierten ca. 2 Stunden mit folgenden Ergebnissen:<br />

58


ECOLO / BÜRO A<br />

KONSUM LIGHT – WAS NUN? WAS TUN?<br />

1. Konsum Light Angebote für Bildungseinrichtungen<br />

Ziel ist es, möglichst viele Akteure in Bildungseinrichtungen fit für Konsum Light zu<br />

machen und Aktionsfel<strong>der</strong> auf lokaler Ebene zu erschließen, die eine<br />

handlungsorientierte Wissensvermittlung ermöglichen. Hierbei ist <strong>der</strong> inhaltliche Bogen<br />

weiter gespannt, als bei den Themen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en <strong>Projekt</strong>teile.<br />

<strong>Projekt</strong>leitung: Karin Mauelshagen, <strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

Teilnehmer/-innen:<br />

Gabi Darias, Monika Grenzdörfer, Carsten König, Andreas Lieberum, Winfried Osthorst,<br />

Silvia Schön<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Karin Mauelshagen,<br />

Ziel: Ein Objekt <strong>der</strong> Begierde (z. B. Turnschuh, Handy) soll Gegenstand <strong>der</strong><br />

Untersuchung sein, um exemplarisch <strong>Abfallvermeidung</strong>spotenziale zu verdeutlichen.<br />

Vorstellbar ist die <strong>Projekt</strong>entwicklung durch die Zielgruppe selbst, angeleitet, unterstützt<br />

und begleitet durch Pädagogen und eine Agentur.<br />

Zielgruppe: Junge Erwachsene im Bereich Schulen (Berufsschule, Sec II, Gymnasien)<br />

Steuerungsgruppe: Um das <strong>Projekt</strong> zu steuern und strukturell zu vernetzen, wird eine<br />

Steuerungsgruppe eingerichtet, an <strong>der</strong> bis auf Monika Grenzdörfer alle Teilnehmenden<br />

aus <strong>der</strong> <strong>Projekt</strong>gruppe beteiligt sind.<br />

Vertreter <strong>der</strong> Bildungsbehörde und Pädagogen sollen für die Steuerungsgruppe<br />

gewonnen werden.<br />

Weiteres Vorgehen (To Do):<br />

Das erste Treffen <strong>der</strong> Steuerungsgruppe findet Ende August statt.<br />

Die Beteiligten werden durch Frau Mauelshagen eingeladen.<br />

Frau Schön und Frau Mauelshagen werden bis zum nächsten Treffen erste Ziele für das<br />

<strong>Projekt</strong> formulieren.<br />

Frau Darias recherchiert , ob es themenbezogene Materialien gibt.<br />

Frau Mauelshagen recherchiert 4 Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> von <strong>der</strong> Top28<br />

Liste.<br />

Alle überlegen bis zum nächsten Mal, welchen Ablauf das <strong>Projekt</strong> haben könnte<br />

(Stichwort: Story Board).<br />

2. Reparatur- und Verleihführer in Bremen<br />

Ziel ist es, Reparaturdienstleistungen und die Leihmöglichkeiten in Bremen zu erfassen<br />

und in den Gelben Seiten sowie in weiteren geeigneten Medien darzustellen.<br />

<strong>Projekt</strong>leitung: Gerd Adelmann, Büro A<br />

Teilnehmer/-innen:<br />

Reinhard Holtin, Rolf Schierenbeck, Michael Effken, Horst-Peter Witt, Dagmar Hilbert<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Gerd Adelmann<br />

Ziele:<br />

• 1. Qualitative Auswahl und Kategorien <strong>der</strong> Verweise/ Adressen<br />

bestimmen, Bedarf <strong>der</strong> Zielgruppe benennen, Art und Weise <strong>der</strong> geplanten<br />

Veröffentlichung festlegen<br />

• 2. Pragmatische Ansätze für das Marketing des "Produktes" sondieren<br />

1.Zielgruppe, qualitative Auswahl, Medium<br />

warum wird repariert:<br />

- Preis (reparieren billiger als neu kaufen)<br />

- emotionaler Bezug zum Produkt (liebgewonnen, hoher Gebrauchswert u.a.)<br />

- Qualität des Produktes<br />

wer lässt reparieren?<br />

59


ECOLO / BÜRO A<br />

KONSUM LIGHT – WAS NUN? WAS TUN?<br />

- meist Menschen ab 40 Jahre<br />

- meist Frauen<br />

- oft Intensivnutzer von Geräten (z.B. Heimwerker)<br />

was wird repariert?<br />

- vor allem weiße und braune Ware (Haushaltsgeräte), zum Teil auch IT-Geräte<br />

Medium für die Veröffentlichung<br />

<strong>Eine</strong> neue Broschüre "Reparaturführer" ist im Zeitalter <strong>der</strong> Informationsüberflutung<br />

nicht das geeignete Medium für die Veröffentlichung.<br />

Die Integration <strong>der</strong> Information "Wegweiser reparieren + nutzen" in bestehende Medien<br />

wird angestrebt:<br />

1. Veröffentlichung in den Gelben Seiten in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Schlüterschen<br />

Verlagsanstalt<br />

2. Einstellen <strong>der</strong> Information ins Internet:<br />

- auf Homepage von BEB<br />

- auf bremen.de<br />

- evtl. eigene Seite: www.bremen-repariert.de<br />

3. denkbar ist auch die Integration in den <strong>Bremer</strong> Abfallkalen<strong>der</strong> 2003<br />

Die Veröffentlichung in den Gelben Seiten soll möglichst wie folgt aussehen:<br />

Als Einleitung eine redaktionelle Seite und dann <strong>der</strong> Adressteil analog aufgebaut wie <strong>der</strong><br />

Gastronomieführer in den Gelben Seiten. Kontrovers diskutiert wurde die Frage <strong>der</strong><br />

qualitativen Auswahl <strong>der</strong> Anbieter. Vorgeschlagen wurde, konsequent auf Anzeigen zu<br />

setzen, d.h. nur wer eine bezahlte Anzeige schaltet, kommt rein. (Ausgangsthese: Nur<br />

die Anbieter, die für eine Anzeige bezahlen, haben wirklich Interesse am Reparieren.) Es<br />

besteht aber die Gefahr, dass eine zu starke Eingrenzung <strong>der</strong> Anbieter durch diesen<br />

Weg geschieht.<br />

2. Vermarktung<br />

Bei <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit für den "Wegweiser reparieren + nutzen" sollten folgende<br />

Kernaussagen transportiert werden:<br />

- Vieles lässt sich (auch noch heute) reparieren<br />

- Hersteller müssen Produkte anbieten, die reparaturfähig sind<br />

- Konsumenten müssen hochwertige Produkte kaufen und beim Kauf bereits auf die<br />

Reparaturfähigkeit achten (hier bieten das Umweltzeichen und die Informationen <strong>der</strong><br />

Verbraucherverbände gute Orientierung)<br />

Bei Veröffentlichung des Wegweisers wird intensive Pressearbeit organisiert, ein<br />

Highlight sollte geplant werden. Denkbar ist z.B. die Initiierung einer Artikelserie im<br />

Weserkurier: "Hier wir noch repariert" o<strong>der</strong> auch ein Verbrauchertest von Anbietern in<br />

diesem Bereich.<br />

Aufwendige klassische Werbemedien (Plakate, Anzeigen) werden als wenig<br />

wirkungsvoll angesehen, <strong>der</strong> bessere Weg liegt in Maßnahmen des<br />

Direktmarketings. Den Reparaturbetrieben könnten graphische Vorlagen (z.B.<br />

Visitenkarten) <strong>zur</strong> Verfügung gestellt werden, die sie dann mit Ihrem Eindruck<br />

versehen und in Selbstorganisation verteilen.<br />

60


ECOLO / BÜRO A<br />

KONSUM LIGHT – WAS NUN? WAS TUN?<br />

Bei <strong>der</strong> Vermarktung soll auch die Stadtteilteilorientierung betont werden:<br />

Motto: Hier lebe ich, hier lass ich reparieren<br />

Dies kann erreicht werden durch:<br />

- gemeinsames Auftreten mit den Reparaturchecks im Stadtteil<br />

- Platzierung in den Stadtteilseiten des Weserkurier<br />

Weiteres Vorgehen: (Todo Gerd Adelmann)<br />

- Kategorien bzw. Produktgruppen bestimmen, die aufgenommen werden sollen<br />

- Gespräch mit <strong>der</strong> Schlüterschen Verlagsanstalt wegen Kooperation führen<br />

- Protokoll und weitere Ergebnisse über email an die Teilnehmer/-innen <strong>der</strong><br />

<strong>Projekt</strong>gruppe senden, im Oktober/November zu Teamsitzung einladen<br />

3. Reparaturchecks und –kurse für elektrische und elektronische Geräte –<br />

konkrete Angebote für die Bevölkerung<br />

Ziel ist, den Einzelhandel, Handwerkskammer und weitere Akteure zu gewinnen, ein<br />

kontinuierliches Angebot in Bremen aufzubauen.<br />

PROJEKTLEITUNG: KLAUS PRIETZEL, RECYCLINGHOF FINDORFF<br />

TEILNEHMER/-INNEN: PIA DEKORSY, CHRISTIAN TRÖGER, SIEGBERT<br />

WOJCIECHOWSKI<br />

MODERATION: KLAUS PRIETZEL<br />

ZIEL: IM KONTEXT MIT DEM REPARATUR- UND VERLEIHFÜHRER SOLL IN BREMEN<br />

EIN KONTINUIERLICHER ANGEBOT FÜR KLEINERE REPARATURCHECKS<br />

AUFGEBAUT WERDEN. DIE ERFAHRUNGEN AUS VORANGEGANGENEN<br />

AKTIVITÄTEN SOLLEN IN EIN EFFIZIENTES UND WERBEWIRKSAMES ANGEBOT<br />

EINFLIEßEN.<br />

ZIELGRUPPE: ALLE HAUSHALTE IN BREMEN<br />

ERGEBNISSE:<br />

1. Bestehende Angebote gibt es<br />

• im Elektrohandel: vereinzelt, relativ teuer<br />

• als Nachbarschaftshilfe: keine gesicherte Qualität, zufällig<br />

2. Es gibt einen erkennbaren Bedarf:<br />

• durch steigenden Elektrifizierungsgrad <strong>der</strong> Haushalte<br />

• steigende Reparaturanfälligkeit, aber auch Reparaturunfreundlichkeit<br />

• hohe Grundpreise für Reparaturen im Elektroeinzelhandel, <strong>der</strong> eher ein Verkaufs- als<br />

ein Reparaturinteresse hat<br />

• häufig geäußerter Wunsch, ältere, aber in <strong>der</strong> Bedienung bekannte Geräte mit guter<br />

Qualität weiter zu nutzen<br />

• steigende Mengen an brauchbaren Geräten, die als Abfall angeliefert werden<br />

(z.B. auf den Recycling-Höfen)<br />

• gute Resonanz auf sporadische Check-Angebote<br />

(z.B. Angebot auf Weihnachtsmärkten, Recycling-Fest in Findorff)<br />

3. Umfang <strong>der</strong> Dienstleistung: Wie viel Check soll/muss es sein?<br />

• einfach reparierbare Grundfunktionen:<br />

Kabel, Schalter, Stecker, Regler, Kontakte<br />

• Zeitdauer bei entsprechend bereitstehen<strong>der</strong> Werkstatt-Ausstattung: 5 – 10 Minuten<br />

• <strong>zur</strong> Durchführung von Reparaturen sollte in <strong>der</strong> Regel auf den Fachbetrieb verwiesen<br />

werden, außer bei Kleinstdefekten (lose Schraube im Stecker o.ä.)?<br />

• es soll ein klarer Unterschied zwischen dem Check und einer qualifizierten Überprüfung<br />

bleiben<br />

4. Wer kann/soll durchführen:<br />

• im Einzelfall: darauf eingerichtete bzw. motivierte Elektrobetriebe<br />

• hauptsächlich weitere dezentrale Einrichtungen: z.B. Recycling-Höfe, Recycling-Börse,<br />

Wertstoff-Recycling-West und ähnliche<br />

• es sollte eine belegbare Grundqualifikation <strong>der</strong> durchführenden Personen und Betriebe<br />

vorliegen („abgespeckter“ Elektroinstallateur)<br />

5. Standorte:<br />

• Punktuell als öffentliche Aktion (z.B. im Rahmen von Stadtteilfesten)<br />

61


ECOLO / BÜRO A<br />

KONSUM LIGHT – WAS NUN? WAS TUN?<br />

Für das Protokoll:<br />

Andreas Lieberum<br />

21.06.2001<br />

• hauptsächlich als festes ganzjähriges Angebot in ortsfesten Einrichtungen o<strong>der</strong> zu<br />

festen Terminen (z.B. auf BEB/ENO-Recycling-Stationen ?)<br />

6. Preise/Kosten<br />

• <strong>der</strong> Check sollte i.d.R. nicht als regulär ab<strong>zur</strong>echnende Elektrohandwerksleistung<br />

erfolgen<br />

• kleinere Unkostenbeteiligung aber möglich: 5 bis 10 DM<br />

7. Finanzierung<br />

• durch Kunden nur kleinere Betriebskostenanteile<br />

• hauptsächlich durch öffentliche För<strong>der</strong>ung:<br />

- als gewünschte zusätzliche kommunale abfallvermeidende Dienstleistung<br />

- im Rahmen geför<strong>der</strong>ter Beschäftigungsprojekte (Arbeitsamt, Werkstatt Bremen); auch<br />

bereits bestehen<strong>der</strong> als zusätzlicher Service<br />

Nächste Schritte (Zeitrahmen bis ca. Ende September 01):<br />

0. Erstellung eines (groben) Grundkonzeptes für die Durchführung<br />

1. Zu suchen und zu finden sind entsprechend bereite und geeignete Betriebe und<br />

Einrichtungen<br />

2. zu prüfen und zu strukturieren ist die Qualifikationsvoraussetzung bzw. ein<br />

entsprechendes Qualifizierungsangebot<br />

3. zu prüfen und ggfs. zu beantragen ist die För<strong>der</strong>ungsbereitschaft zumindest für ein<br />

einjähriges Pilotprojekt (durch BEB/SBU, durch Arbeitsför<strong>der</strong>ung)<br />

4. Koordination mit dem <strong>Projekt</strong> Reparatur-Wegweiser, ggfs. gemeinsame<br />

Werbemaßnahmen; Einbeziehung <strong>der</strong> Reparatur-Check-Angebote<br />

5. Aufbau weiterer möglicher Kooperationen, z.B. :<br />

- Designzentrum:<br />

z.B. Ausstellung/Wettbewerb reparatur(un)freundliches Design<br />

- Handwerkskammer<br />

Der Bedarf für einen Reparaturcheck liegt bei ca. 5 Minuten; es kann eine kurze<br />

Beratung ergänzend angeboten werden.<br />

F. Abschluss<br />

In <strong>der</strong> abschließenden Zusammenfassung <strong>der</strong> <strong>Projekt</strong>ergebnisse zeigt sich <strong>der</strong> hohe<br />

Kenntnisstand <strong>der</strong> Teilnehmenden. Die Ergebnisse waren alle sehr konkret, mit<br />

Plandaten und operativen Schritten definiert.<br />

Reinhard Holtin hob zum Schluss hervor, dass die Ergebnisse und Verabredungen für<br />

die nächsten Monate seine Erwartungen bei weitem übertroffen haben. Er sieht in dem<br />

<strong>Projekt</strong>ansatz eine gute Möglichkeit, auf engem Raum wirklich etwas zu erreichen. Für<br />

das Gesamtprojekt wird Karin Mauelshagen die Gesamtkoordination übernehmen.<br />

62


Konsum light<br />

9. Anhang<br />

Recherche zu <strong>Abfallvermeidung</strong>smaßnahmen<br />

63


Erfolgreiche<br />

Aktionen und Maßnahmen<br />

<strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

erstellt September 1999<br />

ergänzt im April 2001<br />

Gerd Adelmann<br />

Susanne Diekmann<br />

Bundesverband für Umweltberatung e.V.<br />

Bornstraße 12/13<br />

28195 Bremen<br />

Diese Recherche wurde im Auftrag <strong>der</strong><br />

<strong>Bremer</strong> Entsorgungsbetriebe<br />

erstellt.<br />

64


INHALT<br />

1. Einleitung<br />

2. Top 28: Interessante Aktionen und Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

2.0 ÜBERSICHTSTABELLE<br />

2.1 Sauberes Stadtbild – Dreck-weg-Mobil<br />

2.2 Clever wickeln<br />

2.3 Demo-Komposttrommel für Schulen<br />

2.4 Kampagne „Abfallarm einkaufen in Nie<strong>der</strong>sachsen“<br />

2.5 Containerpatenschaften<br />

2.6 Wan<strong>der</strong>ausstellung E-Schrott<br />

2.7 Mehrwegolympiade<br />

2.8 Wettbewerb „Abfallarme Schule<br />

2.9 Umweltfreundliche Schule<br />

2.10 Einspar-Contracting<br />

2.11 Müllschleusen <strong>zur</strong> verursachergerechten Abrechnung<br />

2.12 Ausstellung „Entwicklungsland D“<br />

2.13 Spots und Dias im Kino<br />

2.14 Kin<strong>der</strong>geburtstag bei <strong>der</strong> Abfallberatung<br />

2.15 Abfallkonzept Friedhof<br />

2.16 Theaterpädagogisches Konzept „Quatsch! Kein Müll.“<br />

2.17 Theater „Der Müllartist“<br />

2.18 Trash-Art – Kunst aus Abfall auf dem Wertstoffhof<br />

2.19 Aktionstag „Ich und mein Müllberg“<br />

2.20 Gratisflohmarkt<br />

2.21 Werbung für <strong>Abfallvermeidung</strong> am Einkaufswagen<br />

2.22 Abfallsparbuch<br />

2.23 Testfamilien und Effizienzkontrolle von Öffentlichkeitsarbeit<br />

2.24 Großplakate <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> und -entsorgung<br />

2.25 Konzept MiniMüll<br />

2.26 Aktion "Pro(st) Allgäu"<br />

2.27 Baustoff-Börse<br />

2.28 Markthaus - das soziale Öko- und Second-Hand-Kaufhaus<br />

3. Auflistung weiterer Aktionen und Maßnahmen<br />

Einleitung<br />

Ziel dieser Recherche ist es, Aktionen und Maßnahmen <strong>der</strong> Abfallberatung zu mehr Ressourceneffizienz<br />

und <strong>Abfallvermeidung</strong> im Bereich <strong>der</strong> Haushalte zu sondieren.Die Ergebnisse dieser Recherche sollen<br />

Ideen und Vorschläge für mehr <strong>Abfallvermeidung</strong> erbringen.<br />

Folgende inhaltliche Aspekte wurden bei <strong>der</strong> Recherche von Aktionen und Maßnahmen beson<strong>der</strong>s<br />

berücksichtigt:<br />

- Maßnahmen <strong>der</strong> allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit<br />

- Aktivitäten zum Leitbild des nachhaltigen Konsums<br />

- <strong>Abfallvermeidung</strong> mit speziellen Zielgruppen / Zielgebiete<br />

- <strong>Abfallvermeidung</strong> als begleitende Maßnahme bei differenzierten Verwertungssystemen /<br />

Verpackungen<br />

- <strong>Abfallvermeidung</strong> und Fun / kulturelle Veranstaltungen<br />

Die Aktionen und Maßnahmen wurden durch eine systematische Zeitschriftenanalyse ermittelt.<br />

Desweiteren fand eine telefonische Nachfrage bei 10 Abfallberatungsstellen bundesweit statt.<br />

Aus den ermittelten Aktivitäten wurden 28 beson<strong>der</strong>s interessante Aktionen nach folgenden Kriterien<br />

ausgewählt:<br />

1. Effekt <strong>der</strong> Aktion: Öffentlichkeitswirksamkeit und Ressourceneinsparung<br />

2. Aktualität und Originalität<br />

3. Übertragbarkeit <strong>der</strong> Aktion<br />

65


Die so ermittelten Aktionen werden nach einem strukturierten Raster vorgestellt. Der Träger <strong>der</strong><br />

Maßnahme mit Ansprechpartner und gegebenenfalls Kooperationspartnern sind <strong>der</strong> Kurzbeschreibung<br />

vorangestellt. Der Aufwand (Sachkosten/Personal) und die Ergebnisse bzw. das Fazit aus Sicht <strong>der</strong><br />

Akteure schließen die Darstellung ab. (Die Reihenfolge <strong>der</strong> Darstellung stellt keine Rangfolge dar.)<br />

2. Top 28: Interessante Aktionen und Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

2.0 Übersichtstabelle<br />

lfd. Titel <strong>der</strong> Aktion<br />

Ort <strong>der</strong><br />

Kategorien<br />

Nr.<br />

Durchführung<br />

2.1 Sauberes Stadtbild Düsseldorf ÖA<br />

2.2 Clever wickeln Freiburg Konsum/Ziel<br />

2.3 Demo-Komposttrommel Frankfurt Konsum/Ziel<br />

2.4 Abfallarm einkaufen Hannover/Nie<strong>der</strong>s. ÖA/Konsum<br />

2.5 Container-Patenschaften Duisburg Verwert<br />

2.6 Wan<strong>der</strong>ausstellung E-Schrott Darmstadt-Dieburg ÖA/Konsum/Ziel<br />

2.7 Mehrwegolympiade Geislingen Konsum/Ziel<br />

2.8 Wettbewerb „Abfallarme Schule“ Herzogenrath Konsum/Ziel/Verwert<br />

2.9 Umweltfreundliche Schule Kassel Konsum/Ziel/Verwert<br />

2.10 Einspar-Contracting Bielefeld Konsum/Ziel/Verwert<br />

2.11 Müllschleuse Hamburg Ziel/Verwert<br />

2.12 Entwicklungsland D Münster ÖA/Konsum<br />

2.13 Kinospots Münster ÖA/Konsum/Ziel/Verwert/Fun<br />

2.14 Kin<strong>der</strong>geburtstag Essen Konsum/Ziel<br />

2.15 Abfallkonzept Friedhof Inden Ziel/Verwert<br />

2.16 Quatsch!Kein Müll. Krefeld ÖA/Konsum/Ziel/Fun<br />

2.17 Der Müllartist Köln ÖA/Konsum/Ziel/Fun<br />

2.18 Trash-Art Straubing Konsum/Fun<br />

2.19 Ich und mein Müllberg Neustadt ÖA/Konsum<br />

2.20 Gratisflohmarkt Löhne Konsum/Fun<br />

2.21 Vermeidung am Einkaufswagen Traunstein Konsum<br />

2.22 Abfallsparbuch Karlsruhe Konsum/Verwert<br />

2.23 Testfamilien und Effizienzkontrolle Witzenhausen ÖA/Konsum/Verwert<br />

2.24 Großplakate Oberhausen ÖA/Konsum<br />

2.25 Konzept MiniMüll Hamburg / Berlin Konsum<br />

2.26 Aktion Pro(st) Allgäu Kempten ÖA/Konsum/Fun<br />

2.27 Baustoff-Börse Minden-Lübbecke Verwert<br />

2.28 Markthaus - das soziale Öko- und<br />

Second-Hand-Kaufhaus<br />

Legende:<br />

ÖA<br />

Konsum<br />

Ziel<br />

Verwert<br />

Fun<br />

Mannheim<br />

Konsum/Verwert<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit<br />

Aktivitäten zum Leitbild nachhaltigen Konsums<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> mit speziellen Zielgruppen / in speziellen Zielgebieten<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> als begleitende Maßnahme bei differenzierten Verwertungssystemen<br />

<strong>Abfallvermeidung</strong>saktionen mit Spaß und Kultur<br />

66


2.1 Sauberes Stadtbild - Dreck-weg-Mobil und Plakataktion<br />

AWISTA<br />

Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung mbH<br />

Frau Mais / Herr Böhmer<br />

Werdener Str. 4<br />

40227 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/89-99354 und 89-99274<br />

Pro Düsseldorf. <strong>Eine</strong> <strong>Initiative</strong> <strong>der</strong> Stadt, <strong>der</strong> Unternehmen und <strong>der</strong> Bürgerschaft<br />

Tel. 0211/5140515<br />

Kurzbeschreibung<br />

An <strong>der</strong> Aktion Pro Düsseldorf beteiligt sich die AWISTA seit kurzem mit dem Dreck-Weg-Mobil.<br />

Bürger können anrufen, wenn sie Schandflecken in öffentlichen Anlagen melden wollen. Das<br />

Fahrzeug rückt dann umgehend aus, um den Dreck zu beseitigen. Zur Besatzung gehören neben<br />

einem AWISTA-Mitarbeiter zwei Langzeitarbeitslose, die über "Arbeit statt Sozialhilfe" finanziert<br />

werden. <strong>Eine</strong> Stelle wurde für den Telefondienst eingerichtet. Wenn sich die Maßnahme positiv<br />

entwickelt, können weitere Personen eingebunden werden.<br />

Die Aktion Pro Düsseldorf ab Oktober 1997 brachte das Thema Sauberkeit im Stadtbild mit einer<br />

provokativen Plakat- und Informationskampagne in aller Munde.<br />

Beispiele: "Nur ein kleines Würstchen - genau wie Herrchen" (Hund mit Haufen und Herrchen),<br />

"Leicht daneben - so wie sie selbst" (Frau stellt Müll an Depotcontainer),<br />

"Einfach weg - wie ihr Verstand" (Frau wirft Dose aus Auto).<br />

Ergänzt wurden die Plakate durch drei riesige Pappmasche-Objekte, beispielsweise ein überdimensionaler<br />

Hundehaufen, mit denen die Bevölkerung direkt in <strong>der</strong> Innenstadt mit dem<br />

Thema „Sauberkeit im Stadtbild“ konfrontiert werden sollte.<br />

Aufwand<br />

Die Kosten für das Dreck-Weg-Mobil und die Ausbildung <strong>der</strong> neuen Mitarbeiter bestreitet Pro<br />

Düsseldorf. Über die Kosten <strong>der</strong> Plakataktion liegen keine Angaben vor.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

In den ersten Wochen haben so viele Leute angerufen, daß nicht aller Unrat noch am gleichen<br />

Tag weggeräumt werden konnte. Wenn die Intensität <strong>der</strong> Nachfrage des Dreck-Weg-Mobils<br />

weiter enthält, soll ein zweites Fahrzeug mit Besatzung in Dienst gestellt werden.<br />

Nach Aussagen von Pro Düsseldorf hat die Kampagne ihr Ziel weit übertroffen. Die<br />

Entscheidung, das Problem frontal anzugehen, war absolut richtig. Nicht nur Bürger und<br />

Bürgerinnen <strong>der</strong> Stadt fanden die Aktion gut, son<strong>der</strong>n auch Unternehmen unterstützten die<br />

Kampagne tatkräftig.<br />

67


2.2 Clever wickeln<br />

Stadt Freiburg i. Br.<br />

Eigenbetrieb Abfallwirtschaft<br />

Frau Gill-Greifzu<br />

Hermann-Mitsch-Str. 26<br />

79108 Freiburg<br />

Tel. 0761/201-6487<br />

Kurzbeschreibung<br />

<strong>Eine</strong> Analyse ergab in Freiburg, daß Einwegwindeln ca. 10 % des Restmülls in <strong>der</strong> Stadt<br />

ausmachen. Um Eltern die Entscheidung für abfallvermeidende Stoffwindeln zu erleichtern,<br />

erstellte die Stadt einen Infozettel und zahlt einen Zuschuß <strong>zur</strong> Anschaffung von Stoffwindeln<br />

o<strong>der</strong> <strong>zur</strong> Benutzung eines Windeldienstes. Bei Vorlage <strong>der</strong> Rechnungen werden pro Kind 30 %<br />

<strong>der</strong> nachgewiesenen Kosten, maximal 100 DM, erstattet.<br />

Aufwand<br />

Für die seit April 1999 laufende Maßnahme wurden in den ersten drei Monaten etwa 5.500 DM<br />

an Zuschüssen bewilligt. Für das erste Jahr stehen 20.000 DM bereit.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Es gehen ca. 10 Anträge pro Woche beim Eigenbetrieb ein, in den ersten vier Monaten<br />

insgesamt fast 100. Diese Zahlen sprechen für eine reges Interesse in Freiburg am "cleveren<br />

Wickeln". Das abfallvermeidende Verhalten <strong>der</strong> Eltern soll belohnt werden. Ob <strong>der</strong> Zuschuß den<br />

Ausschlag zum Verzicht auf Einwegwindeln gibt, ist nicht nachprüfbar. <strong>Eine</strong> meßbare<br />

Verringerung des Anteils von Einwegwindeln am Restmüllaufkommen wird nicht erwartet.<br />

2.3 Verleih von Komposttrommeln für Schulen <strong>zur</strong> Demonstration<br />

Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH<br />

Frau Dorn<br />

Weidenbornstr. 40<br />

60389 Frankfurt<br />

Tel. 069/212-36654<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die FES GmbH hat vier mobile Komposttrommeln im Verleih. Für drei Wochen können Schulen<br />

sie <strong>zur</strong> anschaulichen Demonstration <strong>der</strong> Vorgänge bei <strong>der</strong> Kompostierung von Bioabfällen<br />

ausleihen. Die drehbaren Trommeln aus Holz werden von den Schülern und Lehrern befüllt. Der<br />

Zeitraum von drei Wochen reicht aus, um den Rottevorgang durch das Sichtfenster und mit<br />

Hilfe des beigefügten Experimentierzubehörs, z.B. eines Digital-Thermometers, zu beobachten.<br />

Zur Ausrüstung gehören auch Handbücher für Lehrer und Schüler sowie eine Diashow.<br />

Aufwand<br />

Die Anschaffung <strong>der</strong> vier Trommeln mit Zubehör sowie die Erstellung <strong>der</strong> Begleitbücher kostete<br />

ca. 12.000 DM.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Die Erfahrung mit den Demonstrationsobjekten ist überwiegend sehr positiv. Dennoch ist die<br />

Nachfrage nach den Komposttrommeln lei<strong>der</strong> noch sehr gering.<br />

68


2.4 Kampagne "Abfallarm einkaufen in Nie<strong>der</strong>sachsen"<br />

Nie<strong>der</strong>sächsisches Umweltministerium<br />

Herr Schosstok<br />

Archivstr. 2<br />

30169 Hannover<br />

Tel. 0511/120-3424<br />

Kooperationspartner:<br />

Unternehmerverband Einzelhandel Nie<strong>der</strong>sachsen e.V.<br />

Kommunale Spitzenverbände<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die 1998 vom Umweltministerium gestartete landesweite Schlaustellen-Kampagne soll<br />

Verbraucher dazu anregen, sich mit dem Thema Verpackungsabfall zu beschäftigen und so <strong>zur</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> beizutragen. Zentrale Werbeträger <strong>der</strong> Kampagne sind rot-weiß gestreifte<br />

Baken, wie sie normalerweise <strong>zur</strong> Baustellensicherung eingesetzt werden. Sie markieren im<br />

Laden Stellen, an denen abfallarm Verpackte Waren zu finden sind ("Schlaustellen"). Sämtliche<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Einzelhandelsverbandes, sämtliche Gemeinden Nie<strong>der</strong>sachsens und alle<br />

öffentlich rechtlichen Entsorgungsträger des Landes wurden eingeladen, sich an <strong>der</strong> Kampagne<br />

zu beteiligen. Die drei Kooperationspartner führten eine landesweite gemeinsame Pressearbeit<br />

durch.<br />

Die Kampagne glie<strong>der</strong>te sich in drei Phasen mit den Schwerpunkten:<br />

Produkte in Mehrweg-Verpackungen<br />

Abfallarm Verpackte Produkte<br />

Lose, nicht Verpackte Waren.<br />

Neben <strong>der</strong> Versorgung mit dem landesweit einheitlichen Schlaustellen-Set (u.a. Baken, Piktogramme,<br />

Regalstopper, Jingle, Druckvorlagen, Textvorlagen für Pressemitteilungen) wurden die<br />

interessierten Einzelhändler motiviert, weitere individuelle Aktionen zum Thema durchzuführen<br />

(z.B. Wettbewerbe für Kunden o<strong>der</strong> Präsentation regionaler Produkte). Die kommunalen Abfallberater<br />

wurden aufgefor<strong>der</strong>t, mit begleitenden Maßnahmen vor Ort die Kampagne zu unterstützen<br />

(z.B. durch Beratung in den Geschäften, Pressearbeit, Infostände, etc.).<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

<strong>Eine</strong> gute Resonanz gab es bei Schlachtern, Bäckern o<strong>der</strong> kleineren Supermärkten. Wenig<br />

Bereitschaft <strong>zur</strong> Mitwirkung zeigten die den großen Handelsketten angeschlossenen Märkte,<br />

die offenbar ihre konzerneigenen Umweltschutzmaßnahmen durchführen. Insgesamt haben ca.<br />

500 Geschäfte mitgemacht.<br />

Der Abschlußbericht ist beim nie<strong>der</strong>sächsischen Umweltministerium erhältlich.<br />

69


2.5 Container-Patenschaften<br />

Entsorgungsbetriebe Duisburg<br />

Frau Stölting<br />

Postfach 100453<br />

47004 Duisburg<br />

Tel. 0203/283-2832<br />

Fax 0203/283-4484<br />

Kurzbeschreibung<br />

Bürger o<strong>der</strong> Gruppen (z.B. Schulklassen) übernehmen freiwillig Patenschaften für Wertstoff-<br />

Inseln in ihrer Nähe. Sie informieren die Entsorgungsbetriebe bei Überfüllung o<strong>der</strong> starker Verschmutzung<br />

<strong>der</strong> Standplätze für Papier- und Glas-Container. Bei kleineren Verunreinigungen<br />

greifen sie selbst zu Besen und Schaufel. Um die Containernutzer ansprechen und informieren<br />

zu können, werden die Paten geschult und erhalten einen Ausweis. Weiterhin steht ihnen<br />

Informationsmaterial <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> und zum richtigen Sortieren <strong>zur</strong> Verfügung, um es<br />

an die Containernutzer verteilen zu können. Neben einer monatlichen Aufwandsentschädigung<br />

in Höhe von 20 DM stellen die Entsorgungsbetriebe die nötigen Hilfsmittel <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

Aufwand<br />

Anfängliche Pressearbeit, Schulung <strong>der</strong> Containerpaten.<br />

Aufwandsentschädigung ca. 15.000 DM/Jahr.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Zur Zeit betreuen 63 Paten rund 150 Containerplätze. Sie sind für ihr Umfeld stark engagiert<br />

und werben sogar weitere Paten an. Die Entsorgungsbetriebe sind sehr zufrieden mit <strong>der</strong><br />

nachhaltig positiven Wirkung dieser <strong>Initiative</strong>.<br />

2.6 Wan<strong>der</strong>ausstellung Elektronikschrott<br />

Landkreis Darmstadt-Dieburg<br />

Amt für Abfallwirtschaft<br />

Frau Flemming<br />

Rheinstr. 65-67<br />

64295 Darmstadt<br />

Tel. 06151/881-1416<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Wan<strong>der</strong>ausstellung Elektronikschrott besteht aus einer großen Info-Wand, bestehend aus 6<br />

Einzel-Tafeln, die nebeneinan<strong>der</strong> gehängt werden. Unter <strong>der</strong> Info-Wand sind die einzelnen<br />

Fraktionen wie Aluminium, Platinen, Eisen, Kunststoff, usw. in 6 Behältern (leere<br />

Computergehäuse) ausgestellt. Die Wan<strong>der</strong>ausstellung wurde in allen Kommunen des<br />

Landkreises jeweils für 2 Wochen gezeigt.<br />

Aufwand<br />

Auf- und Abbau <strong>der</strong> Ausstellung wurde jeweils vom Amt für Abfallwirtschaft übernommen.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Im Landkreis wird Elektronikschrott seit 2 Jahren getrennt gesammelt. Die erfaßten Mengen<br />

steigen allmählich an. <strong>Eine</strong> unmittelbare Resonanz <strong>der</strong> Ausstellung wurde nicht festgestellt.<br />

70


2.7 Mehrweg-Olympiade<br />

Stadt Geislingen<br />

Umweltbüro<br />

Frau Sonja Pfau<br />

Postfach 1162<br />

73301 Geislingen an <strong>der</strong> Steige<br />

Tel. 07331/24-303<br />

Kurzbeschreibung<br />

Der Arbeitskreis "Dosenfreie Stadt Geislingen", dem neben <strong>der</strong> Stadtverwaltung die Grün-<br />

Alternative Jugend Geislingen und die drei örtlichen Brauereien angehören, veranstaltete im<br />

Mai 1998 eine "Mehrweg-Olympiade". Unter dem Motto "Mehrweg macht Spaß" kämpften<br />

Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und Erwachsene in je drei Disziplinen um einen Wan<strong>der</strong>pokal. Die<br />

Wettbewerbe waren "Flaschen öffnen", "Bierdeckelzielwurf" und Wagenrennen mit<br />

Mehrweggut" bei den Kin<strong>der</strong>n, die Größeren konnten sich im "Faßrollen", "Leergutkistenstapeln"<br />

und "Sackkarrenfahren" messen. Parallel fand auch ein Mehrwegquiz statt.<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Insgesamt beteiligten sich 47 Mannschaften an <strong>der</strong> Olympiade. Teilnehmer und Zuschauer<br />

hatten großen Spaß an dem Wettbewerb rund um das Thema Mehrweg.<br />

Die Arbeit des Arbeitskreises wurde mit dem 1. Preis im Landeswettbewerb "natürlich dosenfrei"<br />

(Baden-Württemberg) gewürdigt.<br />

2.8 Wettbewerb "Die abfallarme Schule"<br />

Stadt Herzogenrath<br />

Umweltamt<br />

Frau Baur<br />

Rathausplatz 1<br />

52134 Herzogenrath<br />

Tel. 02406/83332<br />

Kurzbeschreibung<br />

Ziel war die Optimierung <strong>der</strong> Abfallwirtschaft an den städtischen Schulen <strong>zur</strong> gezielten Umweltentlastung,<br />

als pädagogischer Effekt und <strong>zur</strong> Kostenmin<strong>der</strong>ung. Als motivationsför<strong>der</strong>ndes<br />

Instrument wurde das <strong>Projekt</strong> in Form eines Wettbewerbs durchgeführt. Für die Sieger im<br />

Wettbewerb des Schuljahres 1997/8 wurden Preise in Höhe von insgesamt 4.500 DM ausgelobt.<br />

Als Maßstab für die Abfallverringerung wurde das pro Schüler erfor<strong>der</strong>liche Restmüllvolumen<br />

herangezogen. Begleitende Aktionen: Info-Auftaktveranstaltungen, regelmäßiger Erfahrungsaustausch,<br />

Umstellung <strong>der</strong> Pausengetränke auf Mehrwegbehälter, Bereitstellung o<strong>der</strong> Selbstanfertigen<br />

von Trennbehältern, Einsammeln von wildem Müll.<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

11 von 14 Schulen beteiligten sich aktiv. Durch konsequente Abfalltrennung benötigt die<br />

Siegerschule für 230 Schulangehörige lediglich noch eine 120-Liter-Tonne. Durch den<br />

Wettbewerb konnten jährliche Einsparungen in Höhe von 73.000 DM erzielt werden.<br />

71


2.9 Modellprojekt "Umweltfreundliche Schule"<br />

Regionale Abfallentsorgung Kreis Kassel<br />

Herr Roy<br />

Humboldtstr. 4<br />

34117 Kassel<br />

Tel. 0561/78445-35<br />

Beteiligte: Schulverwaltungsamt, Hoch- und Tiefbauamt<br />

Kurzbeschreibung<br />

Der Landkreis Kassel hat seit Herbst 1996 ein <strong>Projekt</strong> „Umweltfreundliche Schule“ aufgelegt.<br />

Ziele sind die Vermeidung von Abfall, die Einsparung von Energie, die Reduzierung des<br />

Trinkwasserverbrauchs und eine gesunde Ernährung. Zunächst sollte das <strong>Projekt</strong> modellhaft an<br />

drei Schulen durchgeführt werden. Intentionen für das Zielgebiet Schule sind die Möglichkeiten,<br />

gerade junge Menschen leichter für Umweltfragen interessieren und zu Verhaltensän<strong>der</strong>ungen<br />

bewegen zu können. Darüber hinaus wirken Schüler und Lehrer als Multiplikatoren in die<br />

Haushalte und an<strong>der</strong>e Gruppen wie Vereine. Nicht zuletzt sollte auch das erhebliche<br />

Kostensenkungspotential durch <strong>Abfallvermeidung</strong> ausgeschöpft werden.<br />

Schwerpunkt des <strong>Projekt</strong>s ist die <strong>Abfallvermeidung</strong>. Die praktische Arbeit vor Ort bestand in <strong>der</strong><br />

Erstellung und Verteilung von Informationsmaterialien, Vorträge in Lehrerkonferenzen, Unterrichtsgestaltung,<br />

Beteiligung an <strong>Projekt</strong>wochen, Betreuung von Umwelt-AGs, Anregung und<br />

Durchführung von <strong>Projekt</strong>en (z.B. Abfallanalysen) und Aktionen (z.B. Overdose-Party).<br />

Aufwand<br />

Im ersten Jahr 1997 unterstützte <strong>der</strong> Landkreis das <strong>Projekt</strong> mit 20.000 DM für Informationsmaterial,<br />

Plakate, etc.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

In den drei Modellschulen konnte in <strong>der</strong> einjährigen Pilotphase die Restmüllmenge und damit<br />

die Entsorgungskosten um 43 % gesenkt werden. Übertragen auf die 74 Schulen im Landkreis<br />

mit 502.000 DM Entsorgungskosten bedeutet dies eine theoretische Einsparung von 216.000<br />

DM pro Jahr. Umfangreiche Analysen hatten ergeben, daß <strong>der</strong> Restmüll in Schulen sogar 85 %<br />

Wertstoffe enthielt, so daß die Möglichkeiten <strong>zur</strong> Reduzierung des Restmülls und <strong>der</strong> Kosten<br />

sogar noch höher liegen.<br />

Zur weiteren Steigerung <strong>der</strong> Motivation wurde eine Vereinbarung getroffen, daß 50 % <strong>der</strong><br />

eingesparten Gel<strong>der</strong> <strong>der</strong> jeweiligen Schule wie<strong>der</strong> zufließen mit <strong>der</strong> Auflage, mindestens die<br />

Hälfte des Betrags in Umweltschutzmaßnahmen zu reinvestieren.<br />

72


2.10 Einspar-Contracting<br />

Umweltbetrieb <strong>der</strong> Stadt Bielefeld<br />

Stadtreinigung<br />

Frau Funk<br />

Eckendorfer Str. 41-43<br />

33609 Bielefeld<br />

Tel: 0521/51-3343<br />

Weitere Beteiligte: Profil e.V., Ravensbergerstr. 29a, 33602 Bielefeld<br />

Bielefel<strong>der</strong> Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft mbH (BGW)<br />

Ravensberger Heimstättengesellschaft mbH (RH)<br />

Gemeinnützige Aktiengesellschaften für Angestellten-Heimstätten<br />

Kurzbeschreibung<br />

"Einspar-Contracting" ist die Bezeichnung für das Bielefel<strong>der</strong> Modell für<br />

Wohnungsgesellschaften. Dabei übernimmt das Stadtreinigungsamt Bielefeld in<br />

Zusammenarbeit mit dem Verein Profil e.V. den abfallwirtschaftlichen Komplettservice für die<br />

Wohnanlagen <strong>der</strong> Wohnungsgesellschaften (Betreuung <strong>der</strong> Gemeinschaftskompostierung,<br />

Ermittlung des objektbezogenen Behälterbedarfs, Information und Motivation <strong>der</strong> Mieter).<br />

Finanziert wurde dieser Komplettservice (Planung, Finanzierung, Abwicklung) zunächst direkt<br />

aus den Gebührenersparnissen durch Reduzierung des Restmüllvolumens. Mittlerweile wird ein<br />

an<strong>der</strong>er Berechnungsschlüssel für die Kosten zu Grunde gelegt. Die Gebührenersparnisse des<br />

Restmüllvolumens sind so groß, daß die Gebührenzahler neben <strong>der</strong> Finanzierung des<br />

Komplettservices auch selber noch Geld sparen können.<br />

Die Wohnungsunternehmen erhalten von <strong>der</strong> Stadtreinigung die Gebührenbescheide und die<br />

Rechnung über die Gesamtbetreuung. Die Stadtreinigung beauftragt mit dem<br />

Kompostierservice den Profil e.V., <strong>der</strong> als sozialer Betrieb mit bezuschußtem Personal arbeitet.<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Mittlerweile läuft die Gemeinschaftskompostierung an einigen Wohnanlagen schon seit sechs<br />

Jahren, das Contracting-Modell seit 1995. Das ursprüngliche Restmüll-Containervolumen von<br />

teilweise bis zu 60 Litern pro Person und Woche konnte auf etwa 20 Liter reduziert werden.<br />

Insgesamt 6000 Bewohner bei drei Wohnungsunternehmen sind dem Modell angeschlossen.<br />

Die Steigerung <strong>der</strong> angeschlossenen Haushalte an das <strong>Projekt</strong> spricht für den Erfolg und die<br />

Zufriedenheit bei Mietern, Wohnungsunternehmen, Stadtreinigung und Mitarbeitern.<br />

73


2.11 Müllschleusen <strong>zur</strong> verursachergerechten Gebührenabrechnung<br />

Stadtreinigung Hamburg<br />

Herr Dr. Lübben<br />

Bullerdeich 19, 20537 Hamburg<br />

Tel. 040/2576-1097<br />

Kurzbeschreibung<br />

In großen Wohnanlagen werden viele Haushalte gemeinsam über 1100-l-Großbehälter<br />

entsorgt. Die Kosten werden pauschal über die Wohnfläche auf die einzelnen Parteien verteilt.<br />

Dieses verwaltungstechnisch einfache Verfahren führt zu ungerechten, nicht<br />

verursachergerechten Gebührenbelastungen und bietet keinen Anreiz zu abfallvermeidendem<br />

Verhalten. Darüber hinaus führen Unwissenheit, Bequemlichkeit, Anonymität und<br />

Gleichgültigkeit zu hohen Behältervolumina, was durch die unbefugte Mitnutzung durch<br />

Fremde noch verstärkt wird. Um auch an Wohnanlagen verursachergerecht abrechnen zu<br />

können, existieren mittlerweile auf dem Markt mehrere Modelle von Müllschleusen für die MBG<br />

1100. Nur berechtigte Bewohner können mit Hilfe einer Chipkarte o<strong>der</strong> eines Transpon<strong>der</strong>s die<br />

Müllschleusen benutzen. Je<strong>der</strong> Entsorgungsvorgang wird elektronisch gespeichert und dem<br />

entsprechenden Haushalt zugeordnet. Für einen gewünschten Zeitraum kann im Anschluß vom<br />

Vermieter o<strong>der</strong> vom Entsorger eine verursachergerechte Müllgebühr erhoben werden.<br />

In Hamburg läuft seit dem Frühjahr 1999 ein Pilotversuch im Stadtteil Niendorf, an dem 153<br />

Haushalte beteiligt sind. Ein Teil <strong>der</strong> Entsorgungsdaten wird per Datenfernübertragung direkt<br />

an die Stadtreinigung Hamburg übermittelt.<br />

Aufwand<br />

Abhängig vom ausgewählten System und <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> angeschlossenen Haushalte.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Im Hamburger Testgebiet läuft <strong>der</strong> Versuch gut. Technische Probleme sind kleinerer und<br />

vorübergehen<strong>der</strong> Natur. Das Aufkommen an Restmüll ist erheblich <strong>zur</strong>ückgegangen,<br />

mindestens auf ein Drittel <strong>der</strong> vorherigen Menge. Die gesammelten Wertstoffmengen steigen<br />

kontinuierlich an, so daß vermehrt Wertstoffbehälter aufgestellt werden mußten. <strong>Eine</strong> oft<br />

befürchtete "Vermüllung" des Standplatzes, des Umfeldes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wertstofffraktionen wurde<br />

von <strong>der</strong> Stadtreinigung Hamburg bislang nicht festgestellt. Nur vereinzelte Haushalte haben die<br />

Müllschleusen in den ersten Monaten überhaupt nicht benutzt und sich so einer Gebührenbelastung<br />

entzogen. In einigen dieser Fälle gab es dafür sogar eine plausible Erklärung.<br />

In zahlreichen an<strong>der</strong>en Städten sind bislang Pilotvorhaben unterschiedlichen Umfangs mit<br />

Schleusen verschiedener Hersteller gelaufen (Dresden, Zwickau, Schwerin, Halle, Münster,<br />

Chemnitz, Berlin, Bodenseekreis, Herscheid, Altenburger Land, Gotha, ...). Übereinstimmend sind<br />

die Restmüllmengen drastisch <strong>zur</strong>ückgegangen und die Wertstoffmengen entsprechend<br />

angestiegen. Überwiegend positiv ist daneben die Resonanz <strong>der</strong> beteiligten Bürger, weil ihre<br />

Müllgebühr in <strong>der</strong> Regel deutlich sinkt und gerechter ist. Nachteilig war in einigen Städten, daß<br />

unakzeptabel große Anteile <strong>der</strong> angeschlossenen Mieter ihren Abfall an<strong>der</strong>weitig entsorgten. In<br />

einigen Pilotversuchen wuchs <strong>der</strong> Störstoffanteil in Wertstoffcontainern o<strong>der</strong> das Umfeld<br />

wurde verunreinigt.<br />

74


2.12 Ausstellung "Entwicklungsland D"<br />

LAG3W<br />

Landesarbeitsgemeinschaft von Dritte-Welt-Zentren und Koordinationsstellen NRW e.V.<br />

Frau Leber, Herr Schlüter<br />

Achtermannstr. 10-12<br />

48143 Münster<br />

Tel. 0251/57351<br />

Fax 0251/57963<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Ausstellung versucht, Zusammenhänge aufzuzeigen, die zwischen <strong>der</strong> Entwicklung in den<br />

Län<strong>der</strong>n des Nordens und Südens entstehen. Dabei werden typische Aussagen unseres<br />

Kulturkreises auf den Plakaten Menschen an<strong>der</strong>er Kulturkreise in den Mund gelegt und lösen<br />

dadurch eine irritierende Wi<strong>der</strong>sprüchlichkeit aus, die unserem maßlosen Konsumverhalten gilt.<br />

Aufwand<br />

Aufwand personell: 8 Personen<br />

Aufwand finanziell: Landesfinanzierung 62.378 DM<br />

Eigenanteil 5.738 DM<br />

Kooperationspartner 5.000 DM.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Die Ausstellung kursiert seit 1998 in drei Ausfertigungen und wurde bislang 30 mal in NRW<br />

gezeigt. Sie ist aber auch außerhalb des Bundeslandes für 2 o<strong>der</strong> 4 Wochen zu mieten. Weitere<br />

Informationen über die Ausstellung und die einzelnen Motive sind im Internet unter<br />

http://www.muenster.org/lag3w einsehbar.<br />

2.13 Spots und Dias im Kino<br />

Stadt Münster<br />

Abfallwirtschaftsbetriebe<br />

Frau Strotmann<br />

48127 Münster<br />

Tel. 0251/6052-52<br />

Fax 0251/6052-63<br />

Kurzbeschreibung<br />

Über ansprechende Kinospots mit dem bekannten Münsteraner Entertainer Götz Alsmann soll<br />

das Publikum auf Abfall- und Umweltprobleme hingewiesen werden.<br />

Erweitert wurde die Aktion durch Dias, bei denen durch Kombination bekannter Filmtitel mit<br />

umweltorientierten Untertiteln unerwartete Effekte auftreten, die insbeson<strong>der</strong>e junge Leute<br />

ansprechen.<br />

Die Kinomotive werden auch als kostenlose Postkarten in Szenekneipen ausgelegt.<br />

Aufwand<br />

Bei den Abfallwirtschaftsbetrieben betreuten zwei Personen die Kampagne, die Kosten für die<br />

öffentliche Vorführung <strong>der</strong> Dias in Kinos liegt bei 25 DM – 400 DM pro Dia und Monat. 10000<br />

Karten wurden auf 40 Outlets verteilt, die Kosten dafür betrugen rund 4000 DM zuzügl.<br />

Produktionskosten.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Die Resonanz ist nicht dokumentiert.<br />

75


2.14 Kin<strong>der</strong>geburtstag bei <strong>der</strong> Abfallberatung<br />

Entsorgungsbetriebe Essen GmbH<br />

Frau Ziegast<br />

Elisenstr. 78<br />

45139 Essen<br />

Tel. 0201/88-70074<br />

Kurzbeschreibung<br />

Auf dem Gelände des Hauptbetriebshofs wird Kin<strong>der</strong>n von 6 - 10 Jahren in den Monaten April<br />

bis Oktober die Durchführung eines abfallarmen Geburtstages angeboten. Das<br />

Geburtstagsprogramm beinhaltet die Vorführung eines Müllfahrzeuges und die kurze Fahrt<br />

darin mit anschließendem Kaffeetrinken. Es werden Spiele aus <strong>der</strong> "Müllolympiade" <strong>zur</strong><br />

<strong>Abfallvermeidung</strong> und -sortierung veranstaltet, wobei es auf Geschicklichkeit, Schnelligkeit und<br />

Wissen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in Bezug auf Abfall ankommt. Für die Teilnahme an dem Geburtstag müssen<br />

Getränke aus Pfandflaschen und selbstgebackener Kuchen sowie möglichst abfallarm Verpackte<br />

Geschenke mitgebracht werden. Die Eltern erhalten im voraus entsprechende Informationen.<br />

Aufwand<br />

2 Verwaltungskräfte und 1 Müllfahrer.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Das Angebot wird gerne angenommen, und die Resonanz ist gut. Wegen des relativ hohen<br />

Personalbedarfs (Müllfahrer muß Überstunden machen wegen des Nachmittagstermins) finden<br />

<strong>zur</strong> Zeit keine dieser Veranstaltungen statt. Es besteht aber die Absicht, sie in absehbarer Zeit<br />

wie<strong>der</strong> ins Programm aufzunehmen.<br />

2.15 Abfallkonzept Friedhof<br />

Gemeinde Inden<br />

Frau Xhonneux<br />

Bauverwaltung<br />

Rathausstr. 1<br />

52459 Inden<br />

Tel. 02465/3944<br />

Fax 02465/3980<br />

W.U.R.M. GmbH<br />

Gesellschaft <strong>zur</strong> Weiterverarbeitung<br />

unbehandelter Rückstandsmaterialien mbH<br />

Düsseldorfer Str. 19<br />

41749 Viersen<br />

Tel. 02162/9696<br />

Fax: 02162/777<br />

Kurzbeschreibung<br />

Auf dem Friedhof findet eine fast vollständige Trennung und Verwertung <strong>der</strong> Abfälle statt.<br />

Folgende Abfallfraktionen werden gesammelt:<br />

-Grünabfälle<br />

-Verpackungen mit grünem Punkt<br />

-Papier und Pappe<br />

-Steine, Grabsteine, Bauschutt<br />

-Bodenaushub<br />

-Kranzrömer (werden nicht in die Tonne geworfen und dabei beschädigt, son<strong>der</strong>n<br />

separat auf Pflöcke gestapelt, um wie<strong>der</strong>verwendet werden zu können)<br />

-Batterien (weil immer mehr batteriebetriebene Grablichter verwendet werden).<br />

Ziel ist es außerdem, die Friedhofsgärtnereien und Friedhofsbesucher dahingehend zu erziehen,<br />

daß sie an Stelle nicht kompostierbarer Materialien für Grabschmuck und Trauergebinde<br />

kompostierbare Materialien verwenden. Deshalb wurde die Satzung über das Friedhofs- und<br />

Bestattungswesen geän<strong>der</strong>t. Alle Produkte <strong>der</strong> Trauerfloristik, die aus nicht verrottbaren<br />

Werkstoffen bestehen, sind nun von <strong>der</strong> Benutzung auf den Friedhöfen ausgeschlossen.<br />

Aufwand<br />

Sachkosten: ca. 2.500 DM.<br />

Personeller Aufwand ist nicht extra ermittelt worden, hält sich aber im Rahmen.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Reduzierung des Restmüllaufkommens um 35 %.<br />

Die gesamten Grünabfälle sind nicht verunreinigt und können vollständig kompostiert werden.<br />

76


2.16 Theaterpädagogisches <strong>Projekt</strong> "Quatsch! Kein Müll"<br />

Stadt Krefeld<br />

Amt für Abfallwirtschaft<br />

Abfallberatung, Herr Hornig<br />

Tannenstr. 79<br />

47798 Krefeld<br />

Tel. 02151/862480<br />

KRESCH Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheaterzentrum<br />

Virchowstr. 130<br />

47805 Krefeld<br />

Tel. 02151/310095<br />

Kurzbeschreibung<br />

"Quatsch! Kein Müll" ist ein Gemeinschaftsprojekt <strong>der</strong> Abfallberatung und des Theaterzentrums<br />

<strong>der</strong> Stadt Krefeld. Die Zielgruppe sind Grundschulklassen. Diese Altersgruppe soll für die Abfall-<br />

Problematik und <strong>der</strong>en Lösungsansatz <strong>Abfallvermeidung</strong> sensibilisiert werden. An mehreren<br />

Stellen werden die Kin<strong>der</strong> in das Stück mit einbezogen. Daneben gibt es Musikeinlagen mit<br />

eingängigen, mitreißenden Lie<strong>der</strong>n.<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Inhalte <strong>der</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> lassen sich sehr gut auch ohne erhobenen Zeigefinger über ein<br />

Theaterstück vermitteln. Das Improvisationstheater "Quatsch! Kein Müll" zeigt, wie <strong>Abfallvermeidung</strong>sinhalte<br />

an Situationen geknüpft werden können, die aus <strong>der</strong> Erfahrungs- und<br />

Lebenswelt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> stammen und somit den Zugang zu den Kin<strong>der</strong>n erleichtern.<br />

2.17 Theater "Der Müllartist"<br />

Theater Monteure<br />

Susanna Glaubrecht<br />

Geisselstr. 15<br />

50823 Köln<br />

Tel. 0221/5103016<br />

Fax 0221/5103016<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Theater Monteure ist ein freies Tourneetheater. Der Müllartist ist ein dadaistisches<br />

Schauspiel über Müll, Konsum und die Kunst <strong>der</strong> Wahrnehmung für Kin<strong>der</strong> ab 5 J. und<br />

Erwachsene - garantiert kein Lehrstück über Abfallentsorgung o<strong>der</strong> Müllvermeidung. Der<br />

Müllartist arrangiert Müll nach Lust und Laune, er persifliert oberflächliches Müllsortieren und<br />

jongliert mit den Produkten und Gedanken unserer Wegwerfgesellschaft.<br />

Aufwand<br />

Der Müllartist ist eine Auftragsproduktion für das NRW-Umweltministerium. Fragen zu diesem<br />

und an<strong>der</strong>en Stücken sollten direkt an das Theater Monteure gerichtet werden.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Auf fast anrührende und augenzwinkernde Weise gelingt es dem Spieler, die Brücke zwischen<br />

dem großen Thema Umwelt und den Spielformen des Dadaismus zu schlagen. Heraus kommt<br />

dabei kein klassisches Umweltstück mit pädagogisch geschickter Kin<strong>der</strong>belehrung in Sachen<br />

Umwelt, Konsum und Mülltrennung. Vielmehr transportiert <strong>der</strong> Müllartist ganz subtile Fragen<br />

nach Wert und Nicht-Wert, nach Sinn und Unsinn in unserer Konsum- und<br />

Wegwerfgesellschaft.<br />

77


2.18 Trash-Art - Kunst aus Abfall auf dem Wertstoffhof<br />

Zweckverband Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land<br />

Wertstoffhof Schlesische Straße<br />

Stadtgraben 10<br />

94315 Straubing<br />

Tel. 09421/9902-0<br />

Kurzbeschreibung<br />

Schüler und Künstler wurden dazu aufgerufen, sich kreativ und künstlerisch mit dem Thema<br />

Abfall auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Das Ergebnis war eine große Kunstausstellung auf dem Wertstoffhof für Schüler, Eltern und<br />

Kunstinteressierte.<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Keine Angaben<br />

2.19 Aktionstag "Ich und mein Müllberg"<br />

Landkreis Neustadt a.d. Aisch<br />

Landratsamt<br />

Konrad-Adenauer-Str 1<br />

91413 Neustadt a.d. Aisch<br />

Telefon 09161/92-0<br />

Kurzbeschreibung<br />

Anläßlich eines Aktionstages auf dem Wertstoffhof Lachheim wurde den Bürgerinnen und<br />

Bürgern drastisch vor Augen geführt, wie viele Abfälle sie im Jahr erzeugen. Alle Fraktionen mit<br />

den entsprechenden Kiloangaben eines durchschnittlichen Kreisangehörigen wurden auf dem<br />

Wertstoffhof ausgebreitet.<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Durch die plastische Darstellung des gesamtem Jahresvolumens aller Fraktionen wird<br />

Betroffenheit erzeugt. Damit steigt <strong>der</strong> Anreiz, Müll zu vermeiden und zu trennen. Auf diese<br />

anschauliche Weise gelangt das Thema Müllvermeidung auch gut in die Medien.<br />

78


2.20 Gratisflohmarkt<br />

Stadt Löhne<br />

Umweltamt<br />

Frau Schepsmeier<br />

Oeynhausener Str. 41<br />

32584 Löhne<br />

Tel. 05732/100362<br />

Kurzbeschreibung<br />

Zweimal jährlich veranstaltet das Umweltamt einen Gratisflohmarkt in <strong>der</strong> Werretalhalle. Was<br />

gut erhalten, im eigenen Haushalt aber zuviel ist, kann verschenkt werden und landet nicht in<br />

<strong>der</strong> Mülltonne: Kleingeräte, Spielzeug, Bücher, Töpfe, Geschirr, Kleidung usw. wechselt hier den<br />

Besitzer. Ein kleines Café mit preiswertem Kaffee und Kuchen gehört auch zum Angebot.<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Seit 1996 findet die Veranstaltung regelmäßig mit guter Beteiligung statt.<br />

2.21 Werbung für <strong>Abfallvermeidung</strong> am Einkaufswagen<br />

Landkreis Traunstein<br />

Landratsamt<br />

83278 Traunstein<br />

Tel. 0861/58-0<br />

Kurzbeschreibung<br />

Am Einkaufswagen im Supermarkt angebrachte Tafeln werben für abfallarmes Kaufen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e für den Kauf in Mehrwegbehältnissen. Auf diese Weise werden die Bürgerinnen<br />

und Bürger unmittelbar am Ort des Geschehens angeregt, Abfall zu vermeiden. An<strong>der</strong>e Tafeln<br />

informieren über den Wertstoffhof o<strong>der</strong> bereitliegende Broschüren.<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Keine Angaben.<br />

2.22 Das Abfallsparbuch<br />

Stadt Karlsruhe<br />

Amt für Abfallwirtschaft<br />

Ottostr. 21<br />

76227 Karlsruhe<br />

Tel. 0721/133-1003<br />

Kurzbeschreibung<br />

Die Beratungsbroschüre in Bioabfall-, Restmüll- und Wertstofffragen ist als "Sparbuch" aufgemacht. Jedes<br />

Exemplar enthält eine aufgedruckte Serien-Nummer. Alle Sparbücher nehmen an einer monatlichen<br />

Verlosung teil. Der Gewinn ist eine kostenfreie Entsorgung für ein Jahr im Wert von 217,34 DM. Neben<br />

den nützlichen Tips <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> und -sortierung enthält die Broschüre Gutscheine für<br />

Wertstoffsäcke.<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Die Serien-Nummer mit Gewinnchance erhöht die Wahrscheinlichkeit für die Broschüre, im Haushalt<br />

immer greifbar zu sein, damit sie <strong>zur</strong> Hand ist, um die Gewinn-Nummern zu vergleichen.<br />

79


2.23 Testfamilien und Effizienzkontrolle von Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ingenieurgemeinschaft Witzenhausen Fricke & Turk GmbH<br />

Bischhäuser Aue 12<br />

37213 Witzenhausen<br />

Tel. 05542/9308-0<br />

Fax 05542/9308-20<br />

im Auftrag des Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Jugend, Familie und Gesundheit,<br />

Stadt Witzenhausen sowie privater und öffentlicher Institutionen<br />

Kurzbeschreibung<br />

Für den Raum Witzenhausen sollte in einem Pilotprojekt ein Konzept <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

erarbeitet werden. Das Vorhaben war unterglie<strong>der</strong>t in die drei Stufen Bestandsaufnahme und<br />

Konzeptentwicklung, Umsetzung <strong>der</strong> Maßnahmen und Effizienzkontrolle. Die erstellte<br />

Konzeption (Leitfaden) soll in weiteren hessischen Kommunen <strong>zur</strong> Unterstützung von<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> dienen.<br />

Für Betriebe verschiedener Branchen und private Haushalte im Pilotgebiet wurden die Abfallströme<br />

analysiert und ökologisch bewertet. Zwei Testfamilien wurden über den Zeitraum von<br />

einem halben Jahr in ihrem Abfallverhalten begleitet und analysiert.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Bestandsaufnahme wurden für die Zielgruppen private Haushalte, Lebensmitteleinzelhandel<br />

und öffentliche Verwaltung (Vorbild- und Multiplikatorfunktion) gezielte<br />

Informations- und Motivationskampagnen ausgearbeitet und durchgeführt. Die Effizienz <strong>der</strong><br />

einzelnen Maßnahmen konnte kontrolliert werden, indem die Bevölkerung repräsentativ<br />

befragt und weitere Abfallanalysen durchgeführt wurden.<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Effizienzkontrolle haben gezeigt, daß die umgesetzten Maßnahmen einen Motivationsschub<br />

in Richtung abfallarmes Einkaufen erzielen konnten. Bewährt haben sich die<br />

folgenden Maßnahmen: Broschüre, Informationsstände, Schulung von Lehrkräften und Erziehungspersonal<br />

sowie die Auswahl von Testfamilien. Nicht bewährt haben sich Plakate, Beschriftung<br />

öffentlicher Verkehrsmittel, Informationsveranstaltungen und ein Ideenwettbewerb. Die Arbeit mit<br />

Testfamilien ermöglicht den bürgernahen Informationstransfer über Medien an die Bevölkerung.<br />

Die Abfallanalysen zum Abschluß <strong>der</strong> Umsetzungsphase haben gezeigt, daß trotz <strong>der</strong> in Ansätzen<br />

feststellbaren Verhaltensän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bevölkerung hinsichtlich des Einkaufverhaltens kein<br />

meßbarer Rückgang <strong>der</strong> Abfallmengen erfolgt ist. Es wird aber davon ausgegangen, daß bei<br />

anhaltend guter Öffentlichkeitsarbeit <strong>der</strong> beobachtete Motivationsschub <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong><br />

auch am Rückgang <strong>der</strong> Abfallmengen ablesbar sein wird.<br />

2.24 Großplakate <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> und –entsorgung<br />

Stadt Oberhausen<br />

Fachbereich Abfallwirtschaft<br />

Herr Lemm<br />

Essener Str. 99<br />

46042 Oberhausen<br />

Tel. 0208/825-3591<br />

Kurzbeschreibung<br />

Auffällige Bil<strong>der</strong> mit pfiffigen Sprüchen werden als Großplakate über die Städtereklame und als<br />

Postkarten in regelmäßigen Abständen überall <strong>der</strong> Stadt sichtbar. Die Oberhausener Bürger/innen<br />

sollen mit den provokativen Bil<strong>der</strong> / Texten <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> und Wertstofftrennung motiviert<br />

werden.<br />

Aufwand<br />

Es werden jährlich rund 60.000 DM für diese Aktion ausgegeben.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Die Plakate erzielen durchweg eine positive Resonanz bei <strong>der</strong> Bevölkerung. <strong>Eine</strong> unmittelbare<br />

Än<strong>der</strong>ung von Abfallströmen konnte jedoch nicht registriert werden.<br />

80


2.25 Konzept MiniMüll ®<br />

MiniMüll e.V.<br />

Frau Linke<br />

Lange Reihe 29<br />

20099 Hamburg<br />

Tel. 040/241002<br />

Fax 040/241003<br />

Kurzbeschreibung<br />

Anhand einer Abfallcheckliste werden Einzelhandelsgeschäfte auf ihr abfall- Verpackungsarmes<br />

Sortiment geprüft. Die Checkliste glie<strong>der</strong>t sich in einen Pflicht- und Wahlteil. Geprüft wird u. a.<br />

<strong>der</strong> Anteil von Mehrweg, die Werbung bzw. Plazierung abfallarmer Produkte.<br />

Positiv bewertete Geschäfte werden mit <strong>der</strong> Mini-Müllplakette ausgezeichnet. Diese Auszeichnung<br />

hat ein Jahr Gültigkeit. Mit <strong>der</strong> Verleihung <strong>der</strong> Plakette sollen Anreize zum Einsparen von überflüssigen<br />

Verpackungen sowie Orientierungshilfen für den/die Verbraucher/in gegeben werden.<br />

Aufwand<br />

Für die Nutzung des MiniMüll-Konzepts müssen Lizenzgebühren bezahlt werden. Die Durchführung<br />

<strong>der</strong> Kampagne bindet je nach Zahl <strong>der</strong> zu überprüfenden Einzelhandelsbetriebe erhebliche<br />

Personalkapazitäten. Die Durchführung <strong>der</strong> Kampagne in z.B. Berlin wurde mit 90.000 DM<br />

bezuschusst. Zudem wurden ABM-Kräfte eingesetzt.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Die MiniMüll-Aktion kann sehr presse- und öffentlichkeitswirksam durchgeführt werden.<br />

2.26 Pro(st) Allgäu - Pro Mehrweg<br />

Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten (ZAK)<br />

- Öffentlichkeitsarbeit -<br />

Immenstädter Straße 79a<br />

87435 Kempten (Allgäu)<br />

Tel: 0831/25282-10<br />

Fax: 0831/25282-19<br />

Internet: www.zak-kempten.de<br />

Kurzbeschreibung<br />

Als Fortsetzung <strong>der</strong> Kampagne 'Dosenfreie Zone Allgäu' 1996 veranstaltete <strong>der</strong> ZAK zusammen<br />

mit allen 11 Allgäuer Brauereien einen Gemeindewettbewerb im Kronkorkensammeln. Drei<br />

Monate lang wurden in den 50 Gemeinden und Städten des Verbandsgebiets an 46 Sammelstellen<br />

Kronkorken gesammelt. Für die siegreiche Gemeinde lobten die beteiligten Brauereien<br />

ein "Allgäu-Fest" im Wert von ca. 11.000 DM aus. Neben dem abfallpolitischen Ziel <strong>der</strong> <strong>zur</strong><br />

Motivation <strong>zur</strong> Müllvermeidung durch Mehrwegsysteme hatte die Kampagne auch das Ziel, die<br />

Vermarktung regionaler Produkte zu för<strong>der</strong>n. Die regionalen, kleinen Brauereien, die ihr Bier<br />

ausschließlich in Mehrwegsystemen anbieten, sehen in dem rasanten Anstieg des Konsums von<br />

Dosenbier <strong>der</strong> überregional vertreibenden Großbrauereien eine wirtschaftliche Bedrohung ihrer<br />

Betriebe und damit <strong>der</strong> Arbeitsplätze in <strong>der</strong> Region.<br />

Aufwand<br />

Keine Angaben<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

An den 46 Sammelstellen wurden in drei Monaten zusammen 20.695 Tonnen Kronkorken angeliefert,<br />

das entspricht einer Zahl von ca. 10.347.000 Flaschendeckeln. Unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Zahlen <strong>der</strong> Einwohner und Übernachtungsgäste ergibt sich eine Pro-Kopf-Sammelmenge von 32<br />

Kronkorken. Die siegreiche Gemeinde Wildpoldsried brachte es auf 438 Korken pro Einwohner. Auf<br />

dem hierfür spendierten "Allgäu-Fest" wurden neben dem Gerstensaft auch an<strong>der</strong>e regionale Produkte<br />

angeboten. Der Erlös soll in <strong>der</strong> Gemeinde z. B. für Kin<strong>der</strong>spielplätze ausgegeben werden.<br />

Durch Beteiligung <strong>der</strong> örtlichen Vereine, Verbände und Institutionen konnte die Bevölkerung hervorragend<br />

erreicht und mit den Gedanken des regionalen und abfallvermeidenden Konsums<br />

konfrontiert werden. Die Dosenquote war nach dieser Aktion in <strong>der</strong> Region deutlich geringer, wobei<br />

die Nachhaltigkeit dieser Wirkung die Auswertung <strong>der</strong> Daten aus dem Jahr 2000 noch zeigen muss.<br />

81


2.27 Baustoff-Börse<br />

Verbraucherzentrale Minden<br />

Abfall- und Umweltberatung<br />

Frau Franke-Röthemeyer<br />

Großer Domhof 3<br />

32423 Minden<br />

Tel. 0571/2833-0 / Fax 0571/24849<br />

E-Mail: VZ.Minden@t-online.de<br />

Im Auftrag des Abfallentsorgungsbetriebes AML (Kreis Minden-Lübbecke) und in Kooperation<br />

mit Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V.<br />

Kurzbeschreibung<br />

Seit 1994 hilft die Baustoff-Börse als kostenlose Service-Einrichtung des Kreises Minden-<br />

Lübbecke, alte, noch gut erhaltene Baustoffe einem neuen Verwendungszweck zuzuführen.<br />

Vermittelt werden z.B. Dachziegel, Mauer- und Pflastersteine, Holz, Fenster und Türen, o<strong>der</strong><br />

diverse an<strong>der</strong>e Baumaterialien wie Eisenträger, alte Beschläge und Sanitärobjekte. Auch nicht<br />

benötigte Übermengen neuer Materialien suchen Interessenten. Die Verbraucherzentrale<br />

nimmt Angebote und Nachfragen in eine Datenbank auf und vermittelt den Kontakt zwischen<br />

Anbietern und Abnehmern. Diese verhandeln alles weitere untereinan<strong>der</strong>.<br />

Aufwand<br />

Nur personeller Aufwand, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit und <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

Nutzer abhängt.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Die Baustoff-Börse stößt auf eine positive Resonanz. Pro Woche gibt es ca. 10 Anfragen, die<br />

Datenbank umfasst ca. 150 Einträge. Um den Umsatz weiter zu steigern, fehlt ein entsprechen<strong>der</strong><br />

Werbeetat sowie eine Halle o.ä. als Zwischenlager, damit Anbieter ohne eigene Lagerkapazität<br />

ihre Baustoffe nicht <strong>zur</strong> Deponie fahren müssen, wenn nicht sofort ein Interessent<br />

vorhanden ist.<br />

82


2.28 Markthaus - das soziale Öko- und Second-Hand-Kaufhaus<br />

Markthaus gGmbH<br />

Herr Weichert (GF)<br />

Wattstr. 21-23<br />

68199 Mannheim<br />

Tel. 0621/83368-0<br />

Fax 0621/83368-10<br />

Kurzbeschreibung<br />

Das Markthaus ist ein sozial engagiertes Öko- und Second-Hand-Kaufhaus, das die Verbindung von<br />

Sozial- und Wirtschaftsbetrieb anstrebt. Es ist gleichzeitig Beschäftigungsför<strong>der</strong>ungsprojekt und<br />

Kaufhaus, das sowohl ökologische Produktlinien als auch gebrauchte Konsumgüter anbietet. Träger<br />

des Markthauses sind <strong>der</strong> Biotopia e.V. und das Gemeinschaftswerk Arbeit und Umwelt e.V., ein<br />

Unternehmen <strong>der</strong> AWO.<br />

Auf über 4.000 m² handelt das Markthaus mit Gebrauchtwaren aus Haushaltsauflösungen, Abholservice<br />

o<strong>der</strong> Sachspenden, Neuwaren (hochwertige Restposten, ökologische Produkte, fair gehandelte<br />

Waren und Produkte aus sozialen Betrieben), Lebensmitteln aus kontrolliert biologischem Anbau,<br />

Antikem und Trödel. Daneben werden Dienstleistungen wie Wohnungsauflösung, Einkaufsservice,<br />

Fernsehverleih, Textilreinigung o<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungsschnei<strong>der</strong>ei angeboten. Kurse, Vorträge und Workshops<br />

sowie Kulturveranstaltungen runden das breite Programm ab (z.B. Ausstellung über Kunst aus<br />

Müll).<br />

Aufwand<br />

Das Markthaus erwirtschaftet keinen Gewinn, trägt aber die Kosten des Betriebs und den Lohn für<br />

mehrere Stammkräfte und ggf. anteilig für die ABM-Kräfte. Der Anteil <strong>der</strong> selbst erwirtschafteten<br />

Mittel liegt über 50 % und soll weiter gesteigert werden.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Im Markthaus finden 30 bis 40 Mitarbeiter, darunter ABM-Kräfte und arbeitslose Jugendliche,<br />

eine Beschäftigung. Die Einrichtung trägt durch ihr vielfältiges Angebot <strong>zur</strong> För<strong>der</strong>ung abfallvermeidenden,<br />

umwelt- und sozialverträglichem Verhalten bei.<br />

83


3. Auflistung weiterer Aktionen und Maßnahmen<br />

Folgende Aktionen und Maßnahmen wurden neben den Top 28 bei <strong>der</strong> Recherche sondiert:<br />

Reutlingen und Konstanz: Demontage von Abfallkörben (LfU)<br />

Itzehoe: Ersatz von Abfallkörben durch Wertstoffinseln, (LfU)<br />

München/Luxemburg/Rostock: Reparaturführer / Second-Hand-Führer (bfub)<br />

München/Bocholt/Hamminkeln: Mehrwegwindeln (bfub)<br />

München/Nürnberg/Düsseldorf: Mehrweggebot für Veranstaltungen (bfub)<br />

München: Fotodokumentation „So lebt <strong>der</strong> Mensch“ (Hab und Gut von 30 Familien aus 30 Nationen) Global<br />

Challenges Network (bfub)<br />

Pulheim bei München: Mehrweg-Grablicht-Automaten (LUA))<br />

München: För<strong>der</strong>topf-Modellvorhaben <strong>zur</strong> <strong>Abfallvermeidung</strong> (bfub)<br />

München: Reparieren im Haus <strong>der</strong> Eigenarbeit (bfub)<br />

Veitshöchheim: Abfallarm einkaufen (bfub)<br />

Überlingen: Geschirrmobil (LfU)<br />

Stadt Bruchsal: Zuschuß für Mehrweggeschirr bei Vereinen (LfU)<br />

Bad Dürrheim: För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigenkompostierung (LfU)<br />

Lörrach: För<strong>der</strong>ung von Gemeinschaftskompostierung (LfU)<br />

Velen, Dülmen, Fil<strong>der</strong>stadt: Warentauschbörse/Sperrgutbörse (LfU)<br />

Aachen: Ehrenamtliche <strong>Abfallvermeidung</strong>sberatung (LUA)<br />

Verl / Bielefeld: Ganzglassammlung von Weinflaschen (LUA)<br />

Kreis Mettmann: Broschüre Mieten statt Kaufen (LUA)<br />

Velbert: Abfallkonzept Freibad (LUA)<br />

Bielefeld: Aktionstage zu Müll und Dritte Welt (bfub)<br />

Leverkusen: Malwettbewerb <strong>Abfallvermeidung</strong> 2000 (bfub)<br />

Emmendingen: <strong>Abfallvermeidung</strong> und -trennung in Freibä<strong>der</strong>n (LfU)<br />

Nürnberg: <strong>Abfallvermeidung</strong> und –trennung in Sportanlagen (LfU)<br />

Kempten: <strong>Projekt</strong> „Dosenfreie Zone“ (LfU)<br />

Kiel: Sperrgutverwertung „Besitzrecycling“ (LfU)<br />

Stockach: Leihgeschirr (bfub)<br />

Kreis Unna: Lehrerhandbuch Abfallwirtschaft (LUA)<br />

Essen: Tour de Müll (LUA)<br />

Stadt Remscheid: Vermeidung von Abfällen im Chemieunterricht (LUA)<br />

Kreis Lippe: För<strong>der</strong>ung von Geschirrmobilen (bfub)<br />

Kerpen / Hamm: Verteilung von Brotdosen/Brotbeuteln (LUA)<br />

Moers: Aktionsstand Umweltfreundliche Geschenk-Verpackung (LUA)<br />

Gewerbe und <strong>Abfallvermeidung</strong>:<br />

Herzogenrath: <strong>Initiative</strong> Mehrweg in <strong>der</strong> Gastronomie (bfub)<br />

Münster: Entsorgungsring Zweiradreifen (LUA)<br />

Ludwigsburg, Berlin: <strong>Abfallvermeidung</strong> in Krankenhäusern (LfU)<br />

Heidelberg: <strong>Projekt</strong> „Friseur und Umwelt“ (LfU)<br />

München: Plakataktionen mit LM-Einzelhandel „Clever einkaufen“ (bfub)<br />

München: Müll o<strong>der</strong> Refill – <strong>Abfallvermeidung</strong> im Büro (bfub)<br />

Freiwillige Vereinbarung: Verzicht auf Einweg, Kreis Lippe (LUA)<br />

Berlin: <strong>Projekt</strong> „Abfallarmer Einkauf“ (LfU)<br />

Düsseldorf: Abfallarme Verwaltung (bfub)<br />

Quellen<br />

LUA Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, Kommunale <strong>Abfallvermeidung</strong>s- und Verwertungsmaßnahmen<br />

in<br />

NRW, Essen 1998<br />

LfU Landesanstalt für Umweltschutz, Kommunale <strong>Abfallvermeidung</strong>s- und Verwertungsstrategien,<br />

Karlsruhe 1997<br />

bfub diverse Informationsquellen, Archiv beim Bundesverband für Umweltberatung e.V.<br />

A+C: <strong>Abfallvermeidung</strong>-Recherche.doc<br />

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