als PDF heruntergeladen - Pro Asyl
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Jugendlicher in der Haftanstalt am Flughafen Ferihegy, Budapest © UNHCR / B. Szandelszky<br />
Rumänien: Reale Strukturen für Flüchtlinge fehlen<br />
nZwar wurde im Jahr 2006 das rumänische <strong>Asyl</strong>verfahren<br />
formell an EU-Vorgaben angeglichen, allerdings<br />
bestehen in der praktischen Umsetzung erhebliche Defizite.<br />
Aus Berichten des UNHCR und anderer Organisationen<br />
wird deutlich, dass der Zugang zu rechtlicher Unterstützung<br />
für Flüchtlinge in Rumänien zwar gesetzlich vorgesehen<br />
ist, faktisch hierfür aber keine Strukturen vorhanden<br />
sind. Hinzu kommt, dass die Flüchtlinge sehr schlecht über<br />
das lokale <strong>Asyl</strong>verfahren informiert werden und somit der<br />
Willkür der Behörden ausgeliefert sind.<br />
Zudem haben sie meist keinen Zugang zu Dolmetschern,<br />
weder für eine Beratung, noch für die Anhörung selbst,<br />
was für den Ausgang des <strong>Asyl</strong>verfahrens negative Folgen<br />
haben kann. Die Anhörung ist der zentrale Teil eines <strong>Asyl</strong>verfahrens<br />
und ausschlag gebend für den Ausgang des<br />
Verfahrens.<br />
Kommt es schließlich im Rahmen solcher mangelhafter<br />
Verfahren zu einer Ablehnung des <strong>Asyl</strong>antrags, so werden<br />
die Flüchtlinge bis zu ihrer Abschiebung oft monatelang<br />
inhaftiert. Auch gibt es Berichte von Flüchtlingen, die<br />
einen Schutzstatus erhalten hatten und trotzdem auf unbegrenzte<br />
Zeit ins Gefängnis kamen.<br />
All dies deutet daraufhin, dass ein faires, den EU-Richtlinien<br />
entsprechendes <strong>Asyl</strong>verfahren in Rumänien nicht existiert.<br />
Hinzu kommt die Tatsache, dass ein <strong>Asyl</strong>antragsteller in Rumänien<br />
von umgerechnet 85 Cent pro Tag leben muss. Das<br />
reicht bei weitem nicht aus, um existenzielle Bedürfnisse<br />
zu decken.