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RSA - die ersten Lehrer - Realschule Achim

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<strong>RSA</strong> - <strong>die</strong> <strong>ersten</strong> <strong>Lehrer</strong>© H.Behrmann 27.1.2001, Text von H.Hetz,zuletzt bearbeitet von Bastian am 28.11.01, Be 15.5.03.Über <strong>die</strong> <strong>ersten</strong> Lehrkräfte an der Mittelschule <strong>Achim</strong>zusammengestellt von Hans-Walter Hetz, <strong>Achim</strong>Am 1. April 1927 war es endlich soweit. Nach langen Auseinandersetzungen imGemeinderat und nach einer ausführlichen Revision durch das PreußischeKultusministerium wurde <strong>die</strong> Gehobene Abteilung der Volksschule <strong>Achim</strong> zurMittelschule erhoben. Wer waren nun damals <strong>die</strong> Lehrkräfte an <strong>die</strong>ser Schule, um<strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Achim</strong>er Bürgerinnen und Bürger so lange gekämpft hatten? Darüber soll an<strong>die</strong>ser Stelle erzählt werden.Im April 1927 umfasste <strong>die</strong> Mittelschule 158 Schülerinnen undSchüler, <strong>die</strong> sich wie folgt verteilten:Klasse Schüler Schülerinnen Insgesamt1 7 9 162 2 3 53 16 11 274 20 13 335 19 17 366 25 16 41Damals wurden <strong>die</strong> Klassen anders gezählt als heute. Die 1. Klasseder Mittelschule ist vergleichbar mit der 10. Klasse einerheutigen <strong>Realschule</strong>. Somit wäre <strong>die</strong> 6. Klasse <strong>die</strong> heutige 5.Klasse. Eine Orientierungsstufe* wie heute gab es in früherenZeiten jedoch nicht. (*seit 2004 abgeschafft – Anmerkung der Redaktion)Die 158 Schülerinnen und Schüler wurden von einem sechsköpfigenKollegium unterrichtet, einer Dame und fünf Herren: Frau Plate,Herr Göhrs (Rektor), Herr Bantje (Konrektor), Herr Seidensticker,Herr Geffert, Herr Petersen. Unterricht wurde erteilt in denfolgenden Fächern: Deutsch, Mathematik, Englisch, Französisch,Geschichte, Erdkunde, Naturkunde, Turnen, Zeichnen, Religion,Musik, Kurzschrift.Friedrich Göhrs unterrichte an der Mittelschule <strong>die</strong> FächerDeutsch, Mathematik und Geschichte. Geboren wurde er am 25.4.1888in Niederstöcken im Kreis Neusatdt bei Hannover als Sohn einesDrechslers und Kleinbauern. Bald nach seiner Geburt starb <strong>die</strong>Mutter, und über seine Jugendzeit schrieb Göhrs einmal: "VielArbeit, am Tage Landarbeit, abends Schularbeit, bis in <strong>die</strong> Nachtgelesen." Göhrs besucht acht Jahre lang <strong>die</strong> einklassigeVolksschule, <strong>die</strong> etwa 70 bis 80 Schülerinnen und Schüler umfasste.


Im Herbst 1902 ging er auf <strong>die</strong> Königliche Präparande in Melle undOsnabrück, dann 1905 zum Seminar nach Uelzen. 1908 erhielt er als2. <strong>Lehrer</strong> in Römstedt bei Bevensen (Kreis Uelzen) seine erste<strong>Lehrer</strong>anstellung bei einem Monatsgehalt von 66,66 Mark. 1910 legteer in Uelzen <strong>die</strong> 2. <strong>Lehrer</strong>prüfung ab, 1914 <strong>die</strong>Mittelschullehrerprüfung. Im Ersten Weltkrieg musste Göhrs nichtals Soldat <strong>die</strong>nen. Wegen großer Kurzsichtigkeit wurde er nichteingezogen.Die <strong>ersten</strong> Kriegsmonate verbrachte Göhrs als <strong>Lehrer</strong> in Wunstorf.Im Dezember 1914 versetzte ihn <strong>die</strong> Regierung zunächst nachBurgdorf und zum 1.4.1915 als Mittelschullehrer nach Bramsche.Bevor Göhrs am 1. August 1922 als Rektor der Volksschule nach<strong>Achim</strong> kam, besuchte er in Münster erfolgreich einenSeminarlehrerkurs und stu<strong>die</strong>rte anschließend ebenfalls mit ErfolgPhilosophie, Pädagogik und Kunstgeschichte. Im Oktober 1922heiratete Göhrs Hermine Wierking aus Bramsche. Mit ihr hatte erdrei Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen. Am 1.4.1926 wurde Göhrs"im Interesse des Dienstes" als Rektor an <strong>die</strong> Mittelschule <strong>Achim</strong>versetzt.Otto Bantje wurde am 18. Juni 1889 in Groß Freden an der Leine imBezirk Hildesheim geboren. Er war zuständig für <strong>die</strong> FächerErdkunde und Naturkunde. Seine Vorfahren kamen ebenfalls aus derLandwirtschaft, und als Erstgeborener hätte er Anspruch auf denelterlichen Hof gehabt. Seine Mutter hätte gerne einenBüromenschen aus ihm gemacht. Er aber liebte das Basteln,Experimentieren und <strong>die</strong> Beschäftigung mit den Dingen der Natur.Sieben Jahre besuchte Bantje eine vierklassige Volksschule, dannzwei Jahre <strong>die</strong> "Höhere Stadtschule" in Alfeld an der Leine. 1907machte er in Hildesheim das "Einjährige", 1910 legte er an derOberrealschule das Abitur ab. Anschließend stu<strong>die</strong>rte er inGöttingen und Halle Naturwissenschaften und Geografie. 1916 warBantje acht Monate als <strong>Lehrer</strong> am Pädagogium in Barsinghausentätig. Ab Januar 1917 hatte er für über vier Jahre eine Anstellungan einer privaten Oberrealschule in Frankfurt am Main. Im Juni1922 legte er mit gutem Erfolg in Hannover seineMittelschullehrerprüfung ab und erhielt zum Jahresende einevorläufige Anstellung an der Gehobenen Abteilung der StadtschuleTeuchern (Bezirk Merseburg). Weihnachten 1923 heirate er JohannaGudat und hatte mit ihr drei Kinder, einen Jungen, zwei Mädchen.Seit dem 1.4.1926 war Bantje an der Mittelschule <strong>Achim</strong> tätig undauch ihr erster Konrektor. Im Zuge der Sparmaßnahmen zurBekämpfung der Finanznot als Folge der Reparationszahlungen fiel<strong>die</strong>se Stelle weg an so kleinen Mittelschulen <strong>Achim</strong>. Das bedeutetebei Bantje eine außergewöhnliche Gehaltskürzung von 40 %. Diestraf ihn besonders, da er 1929 bei einem Hypothekensatz von 7 %bis 12% mit dem Hausbau begonnen hatte.Englisch und Französisch wurden unterrichtet von Margarethe GesinePlate: Geboren wurde sie am 21. März in <strong>Achim</strong> als Tochter vonHeinrich Plate, Rektor der <strong>Achim</strong>er Volksschule. Von 1904 bis 1910


esuchte sie <strong>die</strong> <strong>Achim</strong>er Volksschule und von 1910 bis 1918 dasLyzeum von Professor Kippenberg in Bremen. Dort legte sie am18.2.1918 <strong>die</strong> Reifeprüfung ab. Wegen einer schweren Krankheitbesuchte Frau Plate erst ab 1920 <strong>die</strong> Praktische Seminarklasse desKippenbergschen Oberlyzeums. Am 1. März 1921 verließ sie <strong>die</strong>seSchule, nachdem sie durch eine Abgangsprüfung <strong>die</strong> Lehrbefähigungfür Mittel- und Volksschulen erhalten hatte. Von April 1921 bis1923 war Frau Plate Angestellte der Höheren Privatschule <strong>Achim</strong>.Als <strong>die</strong>se im April 1923 in <strong>die</strong> neue Gehobene Abteilung derVolksschule <strong>Achim</strong> überführt wurde, erhielt Frau Plate auch hiereine Anstellung, <strong>die</strong> nach Ablegung einer Prüfung im März 1924endgültig wurde.Heinrich Georg Geffert, von 1953 bis 1965 Nachfolger von RektorGöhrs, unterrichtete ebenfalls Englisch und Französisch. Geborenwurde er am 24. Juli 1899 in Runkel an der Lahn. Die Eltern zogenmehrfach um, wohl eine Folge des väterlichen Berufs. Er war beider Eisenbahn beschäftigt. So besuchte Geffert von 1906 bis 1909<strong>die</strong> Volksschule in Mainz und bis 1916 verschiedene Oberrealschulenin Mainz, Landsberg an der Warthe und Schneidemühl. Von 1916 bis1917 erhielt er eine <strong>Lehrer</strong>ausbildung im Seminar von Dillenburg(Nassau), ehe er ab 1917 bis zum Kriegsende 1918 Dienst tun mussteim 1. Nassauischen Feldartillerieregiment. 1919 kehrte er an dasDillenburger Seminar zurück und bestand dort am 9. März 1920 seine1. <strong>Lehrer</strong>prüfung. Eine Anstellung als <strong>Lehrer</strong> erhielt er zunächstnicht. So musste er sich seinen Lebensunterhalt als Hilfsarbeiterin der Schulabteilung bei der Wiesbadener Regierung ver<strong>die</strong>nen. ImJuli 1920 kam er als <strong>Lehrer</strong> nach Bergkamen in Westfalen, wo er am20. Juli 1921 seine 2. <strong>Lehrer</strong>prüfung ablegte. Im April 1922 folgtediue Mittelschullehrerprüfung. Ehe Geffert am 1. Dezember 1926 alsMittelschullehrer in <strong>Achim</strong> anfing, war er von Juli 1923 bisSeptember 1924 erst in Rinteln und von Oktober 1924 bis November1926 in Bublitz/Pommern tätig.Bruno Seidensticker wurde geboren am 4. August 1897 in Petershagenbei Minden Seine Fächer waren Mathematik und Deutsch. Er besuchtezunächst diie Seminarübungsschule Petershagen und danach <strong>die</strong>zweiklassigen Volksschulen Hörne und Bruerhausen. Von 1911 bis1914 erhielt er eine Ausbildung an der KöniglichenPräparandenanstalt Stade. 1916 wurde er nach einer militärischenAusbildung mit dem Infanterie-Regiment 75 "Bremen" an <strong>die</strong> Sommegeschickt, wo er verwundet wurde. Nach der Genesung musste er 1917mit dem Reserve-Infanterie-Regiment 86 erneut ins Feld ziehen In<strong>die</strong>ser Einheit wurde Seidensticker am 28. Februar 1918 zumLeutnant der Reserve befördert. Am 29. September 1918 wurde er vonden Engländern gefangengenommen und blieb bis Weihnachten 1918 ineinem Offizierslager in Yorkshire. Nach der Abgangsprüfung einessogenannten Kriegskurses in Stade erhielt er 1920 eine ersteAnstellung in Schwanewede. Die gab er jedoch bald auf, um inHamburg zu stu<strong>die</strong>ren. Wegen der Inflation brach er 1921 seinStudium ab. Bis 1923 hatte er in Uphusen <strong>die</strong> 3. <strong>Lehrer</strong>stelle inne,und dort legte er auch im Mai 1922 seine 2. <strong>Lehrer</strong>prüfung ab. Seit


dem 1.9.1923 war Seidensticker <strong>Lehrer</strong> an der Gehobenen Abteilungder Volksschule <strong>Achim</strong>. Nachdem er im Mai 1925 in Hannover seineMittelschullehrerprüfung abgelegt hatte, erhielt er zum 1.4.1926eine feste Anstellung als Mittelschullehrer. Seidensticker, dervier Kinder hatte, war seit 1921 verheiratet.Die Fächer Religion und Musik lagen in den Händen von WilhelmFerdinand Petersen. Geboren wurde er am 7. November 1892 als Sohneines Gastwirtes in Neuendorf/Kreis Hadeln. Von 1899 bis 1907 warer Schüler der Volksschule Neuenkirchen. 1907 kam er auf <strong>die</strong>Präparandenanstalt und das Seminar in Bederkesa. Im Februar 1913legte er seine 1. <strong>Lehrer</strong>prüfung ab. Bis Ende März 1914 war erzunächst in Rekum/Kreis Blumenthal tätig. Danach wechselte er nachNeuenkirchen/Blumenthal, wo er im September 1915 <strong>die</strong> 2.<strong>Lehrer</strong>prüfung bestand. Von Oktober 1916 bis März 1917leistetePetersen Kriegs<strong>die</strong>nst. Er wurde zurückbeordert in den Schul<strong>die</strong>nst,um in Lesumstotel/Blumenthal bis Ende 1918 eine Kriegsvertretungzu übernehmen. Danach kehrte er zu seiner ursprünglichen Stelle inNeuenkirchen zurück. Oktober 1922 ging er nach Arbergen, wo er bisSeptember 1926 unterrichtete. Seit dem 1. Oktober 1926 war an derVolksschule <strong>Achim</strong> tätig und wurde für den Unterricht in Musik undReligion an <strong>die</strong> Mittelschule "ausgeliehen". Petersen heiratete am10 April 1927 und legte im gleichen Jahr in Köln seineGesangslehrerprüfung ab.

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