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als PDF herunterladen - Privatärztlicher Bundesverband eV

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erkennen, dass eine Bürgerversicherung mit einem Einheitssystem nur der „Turbolader für die Zwei-Klassen-Medizin“ sei. „Wie wollen Sie denn in einem freiheitlich organisierten Markt verhindern, dasswohlhabendere Patienten über Zusatzversicherung bessere Leistungen einkaufen?“, fragte Montgomery.In England und Schweden sei zu sehen, dass Einheitssysteme zu viel ernsteren Problemenführten, <strong>als</strong> sie hierzulande derzeit diskutiert würden.Auch seien Aussagen, dass die Bürgerversicherung nicht zu einem starken Honorarverlust bei denÄrzten führe, widerlegt. Gesundheitsökonom Prof. Jürgen Wasem habe kürzlich aufgezeigt, dass demHonorarsystem enorme Geldmittel entzogen würden. Zwar argumentierten Sozialdemokraten wieKarl Lauterbach, dass dies doch auch kompensiert werden könne. „Dann müsste die GKV-Vergütungmit dem Start der Bürgerversicherung aber auf einen Schlag um rund 12,8 Prozent steigen – jedermuss für sich selbst entscheiden, ob er solchen Versprechungen Glauben schenken will“, gab sichMontgomery skeptisch.Im Gespräch mit dem änd berichtete der BÄK-Präsident, dass die Debatte auf dem vergangenen Ärztetagmit den Abgeordneten Jens Spahn (CDU) und Lauterbach auf ein geteiltes Echo in der Ärzteschaftgestoßen sei. „Viele Kollegen haben es begrüßt, dass wir auch einmal die Politiker eingeladenund befragt haben. Es gab natürlich auch kritische Stimmen.“ Prinzipiell sei es nicht auszuschließen,dass auf einem der nächsten Ärztetage wieder Politiker eingeladen würden, die sich dann der Debattemit der Ärzteschaft stellen müssten. „In Hannover haben wir nun aber im Hinblick auf die Bundestagswahlbewusst darauf verzichtet. Dann hätten wir nämlich fairerweise Vertreter aller Parteieneinladen müssen, was sicher den Rahmen sprengen würde.“Auf das aktuelle BÄK-Konzeptpapier und die dort enthaltende Kritik am Sachleistungssystem angesprochen,betonte Montgomery, dass er in Hannover eine ergebnisoffene Diskussion um die Zukunftdes Systems erwarte. „Ich muss aber auch betonen, dass die Bundesärztekammer das Sachleistungssystemnicht grundsätzlich ablehnt.“ Wie über viele Punkte des Papiers sei auch in diesem eine lebhafteDiskussion zu erwarten. Dass die Themen EBM oder Sicherstellungsauftrag auf die Agendakommen, glaubt Montgomery hingegen nicht. „In Sachen Sicherstellungsauftrag haben die niedergelassenenÄrzte in der KBV-Umfrage bereits ihre Einstellung kundgetan. Da müssen wir nicht neu anknüpfen.“Beim Thema elektronische Gesundheitskarte erklärte der Kammerpräsident, dass es seiner Meinungnach für die BÄK sinnvoll sei, in der Gematik zu bleiben, was der Gesetzgeber ja auch vorgeschriebenhabe. „Es wäre problematisch, wenn bald 50 Millionen Karten ausgegeben worden sind – die Ärzteschaftaber überhaupt nicht mitgestalten konnte. Das hilft dann in der Sache nicht weiter.“ Ein Austrittder BÄK aus der Gematik bringe keine Vorteile.5

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