<strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong>, <strong>Psychoaktive</strong> <strong>Pilze</strong>, Koka/Kokainund die Verwendung in den betreffenden Kulturenlieferten somit die Tagesdosis aller wichtigen Vitamine und Mineralstoffe.Aus diesem Grund verwundert es einen wenig, dass die Makuindianer täglichaus gerösteten Kokablättern ein Brot backen.Weil die damaligen Kulturen glaubten, dass eine Krankheit von bösenGöttern/Geistern ausging, wurde Koka oft als Opfergabe verbrannt.Auch im rituellen Rahmen, z.B. zur Hei<strong>lu</strong>ng wurde Koka sowohl für denKranken, als auch vom Schamanen selbst konsumiert. Der Schamane versetzesich in einen Kokarausch, um in die Geister-/Götter-Welt zu reisen und somitdie Ursache des Leidens erkennen zu können.Ausserdem wurden Koka-Blätter auch dem Toten mitgegeben, um ihn aufseiner Reise in das Jenseits zu begleiten und zu beschützen.Aber auch im sozialen Rahmen spielte Koka eine wichtige Rolle. Es wurde beiStammesfesten oder auch nur beim Zusammentreffen von befreundetenIndianern ausgetauscht – dies gehörte zum Guten Ton!4.3.1 ... und dann kamen die spanischen ErobererAls die spanischen Inquisitoren in Amerika einfielen, sahen in Koka anstelleeiner wertvollen Nutzpflanze, ein dämonisches Kraut, das es zu verbannen galt.Also versuchten Sie 1560, mit einem generellen Kokaverbot den Konsum undAnbau zu unterbinden. Dies gelang ihnen aber nicht, da Koka, sowohl kulturell,als auch im täglichen Gebrauch fest verwurzelt war. Deswegen hoben sie dasVerbot 1569 wieder auf.Später fanden aber auch die Spanier Gefallen an Koka. Nicht zumEigenkonsum, was sicherlich auch stattgefunden hat, sondern eher um Koka zubesteuern. Auch die hungerunterdrückende, stärkende und schlafraubendeWirkung schätzen sie. So konnten die Spanier ihre unterjochten Stämme zunoch mehr Arbeit ausbeuten.4.3.2 Koka in den 20er1963 stellte der Chemiker Angelo Marjani einen Wein namens VinMariani her, der Kokablätterextrakt enthielt. Dieser Wein war sehrbeliebt. Konsumenten waren unter anderem Königin Victoria oderPapst Leo XIII, der den Chemiker zum „Wohltäter der Menschheit“ernannte.4.3.3 Heutige Lage bei den Nachfahren der Koka-KulturenKokabauerVin MarianiHeutzutage ist Koka in fast allen Ländern verboten.Ausnahmen sind Bolivien, Peru und einigeIndianerstämme. In Bolivien und Peru werden, dank derlegalen Lage, jährlich ca. 10’000 Tonnen Koka-Blättergeerntet. Dort sind darum auch sehr viele Coquerosanzutreffen. Sie konsumieren meist viermal am Tag einigeBlätter der Koka Pflanze (über den ganzen Tag ca. 40Stk.!), um die harte Plantangenarbeit ertragen zu könnenund den Hunger nicht zu spüren.Leider leben viele der Inka Nachkommen heute im Elend.18 / 24
<strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong>, <strong>Psychoaktive</strong> <strong>Pilze</strong>, Koka/Kokainund die Verwendung in den betreffenden Kulturen4.4 Kokain in der „Heutigen“ Kultur1859 Wurde das wirksame Alkaloid der Kokapflanze erstmals von Albert Niemannisoliert und als „Kokain“ bezeichnet. Seit 1902 (andere Quellen besagen 1898) ist esmöglich, Kokain synthetisch herzustellen.Das Gewinnen von Kokain aus den Kokablättern ist nicht einfach. Die Blätter müssenaufwändig mit verschiedenen chemischen Stoffen behandelt werden (u.a. mitSchwefelsäure, Kerosin, Kalk, Äther, Aceton, Salzsäure, Milchzucker, Borax etc).Nach der Entdeckung des Kokains bemerkte unter anderem der Chirurg Dr. Engel,dass Kokain auch für die örtliche Betäubung oder bei Operationen verwendet werdenkann. Bis dato wurden die Patienten mit Äther und anderen gefährlichen Stoffenbehandelt. Sogar heute noch wird Kokain als Lokalanesthätikum verwendet.Auch der berühmte Psychologe Sigmund Freud empfand Kokainals Heilmittel und verabreichte es unter anderem als Ersatz anMorphinsüchtige.Dr. S. Freud1886 kreierte der Apotheker John S. Pemperton einweiteres Kokaingetränk, das man bis heute als CocaCola kennt. Allerdings enthält Coca Cola seit 1904kein Kokain mehr, sondern nur ein wirkstofflosesExtrakt von der Kokapflanze.Die positiven Eigenschaften und die damalig noch unbekannte Suchtwirkung(Kokain- sucht wurde dazumal mit „Charakterschwäche“ gleichgesetzt) liess Kokainin den 20ern, schnell zu einer populären Droge mit der dazugehörigen Drogenkulturwerden.Vor allem bei den Literaten und Künstlern war Kokain sehr beliebt (Anmerkung: WieC. Daum bestätigt, noch heute).Kokain wurde in den 30er Jahren fast überall auf der Welt verboten. Aufgrunddessen und der Tatsache, dass die Wirtschaftslage in der Zeit sehr schlecht war undsomit die Konsumenten lieber auf das billigere und damals noch legale Amphetaminumstiegen, verlor Kokain zunehmend an Bedeutung.Nach der militärischen Verwendung fand Kokain, erst wider in 80er Jahren, dank derneuen Leistungsgesellschaft und der Yuppie-Kultur, sein Comeback.In den 80ern tauchte das sehrgefährliche Crack (das im GrundeKokain mit Backpulver ist) zum erstenMal auf, das viel schlimmerepsychische/physische undgesellschaftliche Folgen mit sich ziehtals Kokain.Heute ist Kokain (nach Cannabis undHeroin) die weltweit meist konsumierteillegale Droge.Quelle: Schweizer Polizei19 / 24
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