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Salvia Divinorum, Psychoaktive Pilze, Koca ... - Ethnobotanik.lu

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<strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong>, <strong>Psychoaktive</strong> <strong>Pilze</strong>, Koka/Kokainund die Verwendung in den betreffenden KulturenDie Mazateken, Azteken und Cuicatex-Indianer haben diese sehr potenteDroge nicht einfach so zum Spass konsumiert. Obwohl es jedem Bewohnermöglich gewesen wäre, sich ohne einen Schamanen in einen <strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong>Rausch zu versetzen, wurde dies nicht getan und auch streng verboten.Vielmehr wurde <strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong> in schamanischen Sitzungen verwendet, ummit den Göttern in Kontakt zu treten, Menschen von ihren physischen undpsychischen Leiden zu befreien oder um in die Zukunft zu sehen. Zusätzlichwurde <strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong> auch in niedrigen, nicht psychoaktiv wirkenden Dosenverwendet, um Rheumatismus, Kopfschmerzen, B<strong>lu</strong>tarmut, Störungen desStuhlgangs und des Urinierens und zum Wiederbeleben von Kranken, Altenund Sterbenden.Noch heute benutzen die Nachfahren der Mazateken <strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong> auch alswarme Packung.Eine Nachfahrin der damaligen Mazateken, Schamanin MariaSabina (1896-1985), äusserte sich zum <strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong> Ritualwie folgt:SabinaWenn ich in der Zeit, in der es keine <strong>Pilze</strong> gibt, einen Krankenheilen möchte, dann muss ich auf die Blätter der Pastora(Anmerkung: <strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong>) zurückgreifen. Wenn man siezerreibt und isst, dann wirken sie wie die nienn (psychoaktive<strong>Pilze</strong>), selbstverständlich hat die Pastora jedoch nicht so vielKraft (Anmerkung: Kraft steht hier nicht für die Intensität derWirkung Vielmehr ist die Kraft zur Hei<strong>lu</strong>ng der Leiden gemeint)wie die <strong>Pilze</strong>.Wie Anfangs schon erwähnt wurde, kann man <strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong> über dieSchleimhäute oder über die Lunge aufnehmen. Bei der Aufnahme über dieSchleimhäute rollten die Schamanen einige Blätter zu einer Zigarettezusammen. Anschliessend kauten sie am unteren Ende und behielten den Saftso lange wie möglich im Mund. Das Sch<strong>lu</strong>cken des Saftes zeigt keine Wirkung,da das Salvinorin-A im Magen zerstört wird.<strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong> war in diesen Kulturen sicherlich eine sehr wichtige Droge,aber die psychoaktiven <strong>Pilze</strong> fanden, dank ihrer längern Wirkungsdauer und deretwas schwächeren und besser kontrollierbaren Wirkung, eine grössereVerwendung.Traurigerweise haben die spanischenInquisitoren “ganze Arbeit“ geleistet undeinen sehr grossen Teil der Kulturen,die <strong>Salvia</strong> <strong>Divinorum</strong> verwendeten,ausgelöscht.Zum Glück gelang es ihnen nicht ganz,so dass sich der „Edelsten kleinenPrinz“ bis in die heutige Zeit rettenkonnte.Spanische Eroberer8 / 24

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