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ows. - Georg Dornhofer

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<strong>ows</strong>.


Diplomarbeit<br />

zur Erlangung des akademischen Grades eines Diplom-Ingenieurs | Fachrichtung Architektur<br />

von<br />

Alois Gstöttner<br />

Technische Universität Graz | Erzherzog-Johann-Universität<br />

durchgeführt am<br />

Institut für Gebäudelehre<br />

Begutachter<br />

Univ.-Prof., Dipl.-Ing., Architekt, Hrvoje Njiric<br />

Graz, im Herbst/Winter 2003/04<br />

form foll<strong>ows</strong>.


Abb. 01: Formbildung mit konstanten Parametern: Abwicklung eines Fußballs in 27 Varianten


identity<br />

Abb. 02: Multiple Identität: Ugo Rondinone als doppelgeschlechtlicher Verwandlungskünstler


Motivation<br />

Aus dem archivarischen Drang eines<br />

Bibliothekars heraus entwickelte<br />

ich diese Arbeit. Sie stellt den<br />

Zwischenstand einer laufenden Forschung<br />

dar – die Bewältigung der<br />

Themenfelder Architektur, Sport<br />

und (deren) Kommunikation. Archivarisch<br />

ist die Arbeit auch deshalb,<br />

weil sie zahlreiche Punkte<br />

bearbeitet, deren Relevanz sich<br />

für mich in den letzten Jahren ergeben<br />

hat. Die Arbeit versteht<br />

sich als Bedienungsanleitung, die<br />

die Bereiche Architektur und deren<br />

Kommunikation zu einer Sprache<br />

fügen soll. Angereichert wird sie<br />

durch geschickte Verlinkung und<br />

Codierung – Mehrdeutigkeit, Interpretation,<br />

Transformation und<br />

eigenständige Manipulation als<br />

integraler Bestandteil eines<br />

Mediums. Ziel ist nicht, maßgeschneiderte<br />

Rezepte zu geben,<br />

was und wie kommuniziert<br />

werden soll, sondern vielmehr<br />

eine Diskussion über zeitgemäße<br />

(Architektur-) Kommunikationsformen<br />

anzuregen. Da<br />

Architektur unausweichlich<br />

immer eine Erscheinungsform<br />

hat, sind bestimmte Strategien<br />

nötig, die eine Auseinandersetzung<br />

mit diesem<br />

Thema ermöglichen.<br />

Strategie: form foll<strong>ows</strong>.<br />

„The Chicago School of Architecture“<br />

bestand aus einer Gruppe<br />

von Architekten, die in den 80er<br />

und 90er-Jahren des 19. Jahrhunderts<br />

in einem neuen Stil in Chicago<br />

bauten. Sie bauten Gebäude, die<br />

ihre Funktionen reflektieren sollten.<br />

Louis Sullivan, als Teil dieser<br />

Gruppe, machte das Motto „form<br />

foll<strong>ows</strong> function“ bekannt. Damals<br />

sollte also das Gebäude die Funktion<br />

reflektieren. Bei dieser Arbeit<br />

ist der Anspruch ein allgemeinerer:<br />

Das Medium selbst sollte<br />

reflektieren – was auch immer:<br />

die Methode, die Thematik<br />

oder nur sich selbst. Der<br />

aus dem Genre „French House“<br />

kommende Musiker Alex Gopher<br />

zeigt mit seinem Video „The<br />

Child“ (F, 1999, Regie: Antoine<br />

Bardou-Jaquet) wie<br />

Typografie und Bild arbeiten<br />

können. Hier bestehen<br />

Menschen, Autos und Häuser<br />

nur aus den Wörtern,<br />

die sie bezeichnen. Die Erzählung<br />

wird hier zum Text<br />

und dieser wird weiter zur<br />

Form. ABB. 17 Formal ist<br />

eine enge Verflechtung von<br />

Text und Bild zu einer in<br />

sich geschlossenen Einheit<br />

charakteristisch.<br />

Strategie: Learning from NYC<br />

Eine Referenz auf „Delirious New<br />

York“ von Rem Koolhaas [1] scheint<br />

hier angebracht. Es ist eine Ansammlung<br />

von Blöcken, deren Nähe<br />

und Nebeneinander ihre jeweiligen<br />

Bedeutungen verstärkt. Die<br />

Struktur dieser Arbeit entspricht<br />

ebenso der Typologie des Manhattan-Raster:<br />

Jeder Block funktioniert<br />

autonom, aber auch als<br />

„Stadt“ (Stadt verstanden als Ansammlung<br />

von Dichte) – Interpretation<br />

und Wegeführung sind frei<br />

wählbar bzw. erlernbar. Inhaltsverzeichnisse,Seitennummerierungen,<br />

Absatzformate und<br />

ähnlich anachronistisch anmutende<br />

Ordnungsmechanismen<br />

werden somit obsolet. Die Arbeit<br />

selbst ist das Inhaltsverzeichnis.<br />

Sie funktioniert<br />

nach Parametern wie<br />

Nähe und Ferne. Ihre Textblöcke<br />

geben ein klar strukturiertes<br />

Raster vor, das<br />

Inhalt und Struktur zu einem<br />

Ganzen verschmelzen<br />

lässt. ABB. 03 Das entspricht<br />

einer Arbeitsweise,<br />

die nicht auf Linearität<br />

basiert, sondern<br />

vielmehr auf der emanzipativen<br />

Kraft des<br />

Einzelnen. ABB. 09


Strategie: Metasprache<br />

Durch die wechselseitige Beziehung<br />

zwischen Plakat einerseits<br />

und Buch andererseits ergibt sich<br />

eine Metaform. Diese als Kommunikation<br />

(und somit als Sprache)<br />

wahrgenommen, ermöglicht sowohl<br />

eine direkte als auch eine indirekte<br />

Lesbarkeit. So ergeben in Summe<br />

die einzelnen Blöcke ein immer<br />

schärferes Bild des Gesamten, wobei<br />

die Einzelteile stets gegenüber<br />

dem Gesamten inhaltlich emanzipiert<br />

sind. Diese „Architektur“<br />

wird somit zu einem Trägermedium<br />

einer Geschichte, die eine<br />

Geschichte über ein Trägermedium<br />

erzählt. Diese Dialektik<br />

zwischen Inhalt und<br />

Kommunikationsform erweist<br />

sich als hilfreich, insofern<br />

die Aussage (die Wirkung)<br />

eine Erweiterung des<br />

Vokabulars darstellt. Wie<br />

notwendig solch eine Erweiterung<br />

sein kann, zeigt<br />

sich, wenn man bedenkt,<br />

wie mangelhaft Schrift<br />

als Informationsträger<br />

sein kann, zum Beispiel<br />

bei der Beschreibung von<br />

Bildern. Ähnliche Mängel<br />

zeigen sich auch in der<br />

klassischen Darstellung<br />

von Architektur.<br />

Konkret<br />

Im vorliegenden „konkreten“ Fall<br />

werden diese Überlegungen mit der<br />

Bauaufgabe eines Adidas-Factory-Outlet<br />

(Wettbewerb 2002) verknüpft.<br />

Trend: Der Verbraucher<br />

entscheidet sich in seinem Nachfrageverhalten<br />

zur Deckung des Bekleidungsbedarfs<br />

für Freizeit,<br />

Schule und Beruf zunehmend für Produkte<br />

von Sportartikelherstellern.<br />

Die überwiegende Mehrheit der Käufer<br />

(70 bis 80 Prozent) in den USA<br />

und in Europa nutzt Sportschuhe<br />

und -bekleidung nicht für sportliche<br />

Aktivitäten, sondern als „normales“<br />

Kleidungsstück. Durch diese<br />

Entwicklung steht bei der Kaufentscheidung<br />

für einen Sportartikel<br />

weniger die Funktionalität als<br />

vielmehr das Design und Markenimage<br />

im Vordergrund. Die heutige<br />

Sportbekleidung ist somit durch<br />

einen stark wachsenden Mode- und<br />

Lifestyle-Einfluss geprägt. Dieser<br />

Trend zu Lifestyle-Produkten<br />

hat zur Folge, dass die Sportartikelhersteller<br />

sich nicht mehr<br />

auf bestimmte Produktkategorien<br />

konzentrieren, sondern auf Lifestyle-Konzepte<br />

– d.h. auf die Konzeption<br />

einer Leistung, bei der<br />

nicht mehr rational/materiell argumentiert<br />

wird, sondern immateriell<br />

und emotional. [2]<br />

Ökonomie des Immateriellen<br />

Immaterielle Leistungen besitzen<br />

ihre Ökonomien in der Kommunikation<br />

zwischen Sender und Empfänger.<br />

Dieser symbolische Wert materieller<br />

Produkte nimmt stetig zu.<br />

Unternehmen wie Nike, Disney oder<br />

Ikea verstehen sich immer weniger<br />

als Produkthersteller, sondern zunehmend<br />

als Sinnvermittler; Marken<br />

stehen für Lebensstil- und Identitätsangebote.<br />

Das Nike-Logo repräsentiert<br />

längst nicht mehr den<br />

Joggingschuh, sondern die Idee<br />

von Gesundheit, Fitness und Style.<br />

Marken, die keine Produkte mehr<br />

sind, können alles sein, was die<br />

Werbung von „Absolut Vodka“ auf<br />

den Punkt bringt. ABB. 06 Das Produkt<br />

wird zur leeren Flasche, die<br />

zielgruppengerecht mit beliebigem<br />

Inhalt gefüllt werden kann. Seit<br />

dem Beginn der Konzeptwerbung verabschiedeten<br />

sich die Unternehmen<br />

zunehmend aus der materiellen<br />

Welt der Waren. Die Güterproduktion<br />

wird immer stärker an Subunternehmer<br />

in der so genannten „Dritten<br />

Welt“ (Outsourcing) weitergegeben.<br />

ABB. 15 Diese Unternehmen sehen<br />

sich als Initiatoren von Lebensstilbewegungen<br />

und Sinnmodulen.<br />

Sie schaffen Logos und handeln pri-<br />

[3, 4]<br />

mär mit Konzepten und Ideen.


Abb. 08: Der dekorierte Schuppen, Europa, 2000<br />

Morphologie<br />

Ziel jeder Werbung ist größtmögliche<br />

Aufmerksamkeit für die Botschaft,<br />

die sie transportiert. Durch diese<br />

Präsenz verdrängt sie die Architektur<br />

der Stadt (der Peripherie)<br />

in den Hintergrund. ABB. 04<br />

Führt dieses Verdrängen in weiterer<br />

Folge zum Verschwinden der Architektur?<br />

Diese neue Ästhetik der<br />

Zeichensprache und mehrfach codierten<br />

Symbole – bereits 1972 propagiert<br />

in „Lernen von Las Vegas“ [7]<br />

– erweist sich als praktikabel, ist<br />

doch nur eine Dekoration und ein<br />

Schuppen notwendig. ABB. 08 Der<br />

„dekorierte Schuppen“ hat seine<br />

Vorteile in der Unabhängigkeit<br />

der Elemente: einerseits Schuppen<br />

(neutrale Struktur, funktional),<br />

andererseits die Dekoration<br />

als addiertes Element. So entsteht<br />

eine Typologie, deren Hauptaufgabe<br />

zu sein scheint, die Marke/das<br />

Produkt best möglich zu präsenti<br />

eren. ABB. 19 Das Trägermaterial<br />

wird somit sekundär. Die erste architektonisch-typologische<br />

Form,<br />

die sowohl Werbung als auch Architektur<br />

als immanente Sprache versteht,<br />

ist die Litfass-Säule. [8] Strategie: Identität<br />

Typologie<br />

Die zentrale Funktion von (Grafik-)<br />

Bleibt es bei der Variante<br />

Design ist die Schaffung von Iden-<br />

„Dekorierter Schuppen“ oder<br />

tität und Differenz durch eine vi-<br />

sollte sich nicht mehr die<br />

suelle Sprache. Sprache verstanden<br />

Frage stellen – die Chan-<br />

als codierte Kommunikation zwischen<br />

ce ergriffen werden – Deko-<br />

Sender und Empfänger. ABB. 07 Es<br />

ration und Schuppen zu etwas<br />

sind daher Zeichenträger gefragt,<br />

Ganzheitlichem zu verbin-<br />

die Informationen vom Autor zum<br />

den? Die „Ente“ zum Beispiel,<br />

Leser transportieren – vorausge-<br />

als zur Skulptur gewordesetzt,<br />

beide sprechen die gleiche<br />

nes Gebäude, schafft Iden-<br />

Sprache. Rationale Kommunikation:<br />

tität (primär) und Raum (se-<br />

In den späten 40er-Jahren wurden<br />

kundär) zugleich, jedoch mit<br />

die beiden Stabilisierungsstreifen<br />

großen funktionalen Nachtei-<br />

der Adidas-Schuhe um einen weilen.<br />

Würde hingegen Dekoratiteren<br />

Streifen ergänzt. ABB. 24<br />

on (Symbolik, Zeichensprache)<br />

Dieser funktionale/rationale Zu-<br />

als immanente Funktion vergang<br />

zur Unternehmenspräsentation<br />

standen werden, erzeugte diese<br />

repräsentiert (zumindest nach au-<br />

„Architektur“ Raum und Identißen)<br />

immer noch die Grundwerte der<br />

tät zugleich. ABB. 09 Es scheint<br />

Marke Adidas: Authentizität, Lei-<br />

daher eine Typologie gefragt, die<br />

denschaft, Innovation, Inspirati-<br />

sowohl kontinuierliche Trägerfläon,<br />

Verpflichtung und Ehrlichkeit. che (Typ: Litfass-Säule) bereitstellt,<br />

als auch Identität (Typ:<br />

Logo) erzeugt. Die Auswirkungen<br />

solch einer Form würden von neuen<br />

Formen der Verkehrserschließung<br />

ABB. 21 bis zu den resultierenden<br />

städtebaulichen Mustern reichen.<br />

ABB. 21 Typologisch bereits „fiPaxierte“<br />

Formen wie Fußballfelder,<br />

rallel verläuft die Entwicklung in Laufbahnen oder Parkplätze ABB. 14<br />

der Bekleidungsbranche: Die Klei- werden jedoch von der Form absordung<br />

fungiert zunehmend nur noch biert und als integraler Bestand-<br />

als Träger einer Marke. ABB. 16 teil aufgenommen. ABB. 18, 20<br />

[5]<br />

Emotionale Kommunikation: Seit dem<br />

11.09.2001 steht die geschützte<br />

Marke „I love New York“ (insbesondere<br />

das T-Shirt) für die Identität<br />

eines ganzen Landes. ABB. 25 Der<br />

Handel mit Plagiaten dieses hoffnungslos<br />

überdeterminierten T-<br />

Shirts wird sogar als eine Form<br />

von Terrorismus angesehen. Patriotismus<br />

wird hier zur Vermarktungsstrategie<br />

und Branding zur<br />

politischen Taktik. [6]<br />

U 818,18 X 231,50<br />

A 50.000,00 Y 28,94 f<br />

3,79<br />

U 578,54 X 163,69<br />

A 25.000,00 Y 20,46 f<br />

3,79<br />

U 365,90 X 103,53<br />

A 10.000,00 Y 12,94 f<br />

3,79<br />

U 316,88 X 89,66<br />

A 7.500,00 Y 11,21 f<br />

3,79<br />

U 258,73 X 73,21<br />

A 5.000,00 Y 9,15 f<br />

3,79<br />

U 200,41 X 56,70<br />

A 3.000,00 Y 7,09 f<br />

3,79<br />

U 163,64 X 46,30<br />

A 2.000,00 Y 5,79 f<br />

3,79<br />

U 141,71 X 40,10<br />

A 1.500,00 Y 5,01 f<br />

3,79<br />

U 115,71 X 32,74<br />

A 1.000,00 Y 4,09 f<br />

3,79<br />

U 81,82 X 23,15<br />

A 500,00 Y 2,89 f<br />

3,79<br />

X<br />

Y<br />

U 814,29 X 221,17<br />

A 50.000,00 Y 37,03 f 3,62<br />

U 575,79 X 157,10<br />

A 25.000,00 Y 26,18 f 3,62<br />

U 364,16 X 99,36<br />

A 10.000,00 Y 16,56 f<br />

3,62<br />

U 315,37 X 86,05<br />

A 7.500,00 Y 14,34 f<br />

3,62<br />

U 257,50 X 70,26<br />

A 5.000,00 Y 11,71 f<br />

3,62<br />

U 199,46 X 54,42<br />

A 3.000,00 Y 9,07 f<br />

3,62<br />

U 162,86 X 44,43<br />

A 2.000,00 Y 7,41 f<br />

3,62<br />

U 141,04 X 38,48<br />

A 1.500,00 Y 6,41 f<br />

3,62<br />

U 115,16 X 31,42<br />

A 1.000,00 Y 5,24 f<br />

3,62<br />

U 81,43 X 22,22<br />

A 500,00 Y 3,70 f<br />

3,62<br />

X<br />

U 811,31 X 215,21<br />

A 50.000,00 Y 43,04 f<br />

3,49<br />

U 573,68 X 152,17<br />

A 25.000,00 Y 30,43 f 3,49<br />

U 362,83 X 96,24<br />

A 10.000,00 Y 19,25 f<br />

3,49<br />

U 314,22 X 83,35<br />

A 7.500,00 Y 16,67 f<br />

3,49<br />

U 256,56 X 68,05<br />

A 5.000,00 Y 13,61 f<br />

3,49<br />

U 198,73 X 52,71<br />

A 3.000,00 Y 10,54 f<br />

3,49<br />

U 162,26 X 43,04<br />

A 2.000,00 Y 8,61 f<br />

3,49<br />

U 140,52 X 37,27<br />

A 1.500,00 Y 7,45 f<br />

3,49<br />

U 114,74 X 30,43<br />

A 1.000,00 Y 6,09 f<br />

3,49<br />

U 81,13 X 21,52<br />

A 500,00 Y 4,30 f<br />

3,49<br />

8 Y 6<br />

Y 5<br />

TABELLE 1 KENNWERTE ff<br />

3,79<br />

TABELLE 2 KENNWERTE f 3,62 TABELLE 3 KENNWERTE<br />

f 3,49<br />

Abb. 11: Kennwerte der Geometrie<br />

Abb. 13: Visualisierung eine Prototypen: Zwischenraum/Fassade<br />

X<br />

121,24<br />

Abb. 18: Visualisierung eine Prototypen: Deckenuntersicht/Zwischenraum/Parklätze<br />

17,32 69,28 138,56<br />

Abb. 20: Visualisierung eine Prototypen: Deckenuntersicht<br />

Architektur hat hier eine spezifische Aufgabe zu erfüllen,<br />

nämlich Bild zu sein.<br />

Abb. 16: Werbeanzeige Puma; Kleidung als Träger der Marke<br />

121,24<br />

Abb. 14: Anordnung der Parkplätze in Abhängigkeit des Stützenrasters | Wegesystem<br />

identity<br />

Abb. 02: Multiple Identität: Ugo Rondinone als doppelgeschlechtlicher Verwandlungskünstler<br />

Strategie: Metasprache<br />

Konkret<br />

Durch die wechselseitige Bezie- Im vorliegenden „konkreten“ Fall<br />

hung zwischen Plakat einerseits werden diese Überlegungen mit der<br />

und Buch andererseits ergibt sich Bauaufgabe eines Adidas-Facto-<br />

eine Metaform. Diese als Kommury-Outlet (Wettbewerb 2002) vernikation<br />

(und somit als Sprache) knüpft. Trend: Der Verbraucher<br />

wahrgenommen, ermöglicht sowohl entscheidet sich in seinem Nach-<br />

eine direkte als auch eine indirekfrageverhalten zur Deckung des Bete<br />

Lesbarkeit. So ergeben in Sumkleidungsbedarfs für Freizeit,<br />

me die einzelnen Blöcke ein immer Schule und Beruf zunehmend für Pro-<br />

schärferes Bild des Gesamten, wodukte von Sportartikelherstellern.<br />

bei die Einzelteile stets gegenü- Die überwiegende Mehrheit der Käuber<br />

dem Gesamten inhaltlich emanfer (70 bis 80 Prozent) in den USA<br />

zipiert sind. Diese „Architektur“ und in Europa nutzt Sportschuhe<br />

wird somit zu einem Trägermedium und -bekleidung nicht für sportli-<br />

einer Geschichte, die eine che Aktivitäten, sondern als „nor-<br />

Geschichte über ein Trägermales“ Kleidungsstück. Durch diese<br />

medium erzählt. Diese Dia- Entwicklung steht bei der Kauflektik<br />

zwischen Inhalt und entscheidung für einen Sportarti-<br />

Kommunikationsform erweist kel weniger die Funktionalität als<br />

sich als hilfreich, inso- vielmehr das Design und Markenifern<br />

die Aussage (die Wirmage im Vordergrund. Die heutige<br />

kung) eine Erweiterung des Sportbekleidung ist somit durch<br />

Vokabulars darstellt. Wie einen stark wachsenden Mode- und<br />

notwendig solch eine Er- Lifestyle-Einfluss geprägt. Dieweiterung<br />

sein kann, zeigt ser Trend zu Lifestyle-Produkten<br />

sich, wenn man bedenkt, hat zur Folge, dass die Sportar-<br />

wie mangelhaft Schrift tikelhersteller sich nicht mehr<br />

als Informationsträger auf bestimmte Produktkategorien<br />

sein kann, zum Beispiel konzentrieren, sondern auf Life-<br />

bei der Beschreibung von style-Konzepte – d.h. auf die Kon-<br />

Bildern. Ähnliche Mängel zeption einer Leistung, bei der<br />

zeigen sich auch in der nicht mehr rational/materiell ar-<br />

klassischen Darstellung gumentiert wird, sondern immate-<br />

von Architektur.<br />

riell und emotional. [2]<br />

Ökonomie des Immateriellen<br />

Immaterielle Leistungen besitzen<br />

ihre Ökonomien in der Kommunikation<br />

zwischen Sender und Empfänger.<br />

Dieser symbolische Wert materieller<br />

Produkte nimmt stetig zu.<br />

Unternehmen wie Nike, Disney oder<br />

Ikea verstehen sich immer weniger<br />

als Produkthersteller, sondern zunehmend<br />

als Sinnvermittler; Marken<br />

stehen für Lebensstil- und Identitätsangebote.<br />

Das Nike-Logo repräsentiert<br />

längst nicht mehr den<br />

Joggingschuh, sondern die Idee<br />

von Gesundheit, Fitness und Style.<br />

Marken, die keine Produkte mehr<br />

sind, können alles sein, was die<br />

Werbung von „Absolut Vodka“ auf<br />

den Punkt bringt. ABB. 06 Das Produkt<br />

wird zur leeren Flasche, die<br />

zielgruppengerecht mit beliebigem<br />

Inhalt gefüllt werden kann. Seit<br />

dem Beginn der Konzeptwerbung verabschiedeten<br />

sich die Unternehmen<br />

zunehmend aus der materiellen<br />

Welt der Waren. Die Güterproduktion<br />

wird immer stärker an Subunternehmer<br />

in der so genannten „Dritten<br />

Welt“ (Outsourcing) weitergegeben.<br />

ABB. 15 Diese Unternehmen sehen<br />

sich als Initiatoren von Lebensstilbewegungen<br />

und Sinnmodulen.<br />

Sie schaffen Logos und handeln pri-<br />

[3, 4]<br />

mär mit Konzepten und Ideen.<br />

Abb. 04: Tokio, 1991 (Foto: Thomas Struth); Das Verschwinden der Architektur<br />

Abb. 06: Werbeanzeigen „Absolut Vodka“; Das Logo mit zielgruppengerechtem Inhalt<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 1<br />

FORM FOLLOWS.<br />

ALOIS GSTÖTTNER<br />

GLOCKENSPIELPLATZ 7 | A 8010 GRAZ<br />

© 2003<br />

BETREUUNG:<br />

HRVOJE NJIRIC<br />

ALFRED BORIC<br />

MICHAEL RIEPER<br />

DANK AN: AZRA AKSAMIJA | UTE ANGERINGER | DANIEL BAUER | NATALIE BECKERS | ALFRED BORIC | MATTHIJS BOUW | GEORG<br />

DORNHOFER | EKKE DRACH | FANNY DROSCHL | MARTIN EMMERER | ALEXANDER FEUCHTER | REINHARD GRADL | MARIA GSTÖTTNER | WOLFGANG HAAS |<br />

URS HIRSCHBERG | SANDRA JANSER | HEINZ KAHLIG | CLAUDIA KAPPL | RAINER KASIK | ALEXANDER KELLAS | BERND KNALLER-VLAY | GÜNTER KOBERG | JAKOB<br />

KOCHER | FRANZ KONRAD | MARTIN KONRAD | NICOLE LAM | ALEXANDER LINS | MARC LINS | ELISABETTA LINTNER | ANNE MARTISCHNIG | INGRID MATZER | MARTIN MECHS |<br />

JOOST MEUWISSEN | HRVOJE NJIRIC | MARIA NIEVOLL | STEFAN NUSSMÜLLER | WILFRIED PRANTNER | THOMAS PROKSCH | WOLFGANG REINISCH | MICHAEL RIEPER | BEN RINKENS | STEFAN<br />

SAGMEISTER | HARALD SAIKO | BURKHARD SCHELISCHANSKY | JOANELLA SIX | LUTZ SPAROWITZ | RENATE SPATH | GERNOT STANGL | CLAUDIA TAPPEINER | WOLFGANG TIMMER | ULRIKE TISCHLER<br />

| PAUL VABITSCH | KAI VÖCKLER | FABIAN WALLMÜLLER | JULIA WALLMÜLLER | MAX WEGSCHEIDLER | CAROLINE WILLEIT | SIGRID WITTE | MICHAEL ZINGANEL | CLAUDIA ZIPPERLE | CHRISTIAN ZSIVCSEC<br />

LEKTORAT: RENATE SPATH<br />

ÜBERSETZUNG: MARIA NIEVOLL | Y‘PLUS<br />

PRODUKTION: BLOIS.AT<br />

Fußnoten<br />

Literatur<br />

[1] Vgl. Rem Koolhaas: Delirious Otl Aicher: Die Welt als Entwurf. Berlin Verlag, 2000. / Bart Testa,<br />

New York. Ein retroaktives Manifest ernst & sohn, 1991. / Marc Angé- Bruce Mau, Kyo MacLear: Lifestyle.<br />

für Manhattan. Aachen: Arch+ Verlil: Architektur ge-brand-markt. Phaidon Press Inc., 2000. / Robert<br />

lag, 1999. 12. [2] Vgl. Westdeut- Die Macht des Brandings. Archithe- Venturi, Denise Scott Brown, Stesche<br />

Genossenschafts-Zentralbank: se 6. 2003. / Anette Baldauf: The ven Izenour: Lernen von Las Vegas.<br />

Sportartikelhersteller. The Trend Brand of Freedom. Vortrag im Rah- Braunschweig/Wiesbaden: vieweg,<br />

is your friend. 2003. [3] Vgl. men der Konferenz „Quo vadis Logo 1997. / Diane Waldman: Jenny Hol-<br />

Naomi Klein: No Logo! Der Kampf ?!“. Wien. 2003. / Roland Barthes: zer. Ostfildern-Ruit: Cantz Verlag,<br />

der Global Players um Markt- Das Reich der Zeichen. Frankfurt/ 1997. / Beat Weber: Na, Logo? Marmacht.<br />

München: Riemann Verlag, Main: edition suhrkamp, 1981. / ken und die Ökonomie des Immateri-<br />

2002. [4] Vgl. Beat Weber: Na, Christoph Bieber: Sneaker-Story. ellen. Vortrag im Rahmen der Kon-<br />

Logo? Marken und die Ökonomie des Der Zweikampf von adidas und Nike. ferenz „Quo vadis Logo ?!“. Wien.<br />

Immateriellen. Vortrag im Rah- Frankfurt/Main: Fischer, 2000. / 2003.<br />

men der Konferenz „Quo vadis Leopold Dungl: Das langsame Ver-<br />

Logo ?!“. Wien. 2003. [5] Vgl. schwinden der Architektur. Archi-<br />

Christoph Bieber: Sneaker-Stotektur aktuell. 210. 1997. / Frank<br />

ry. Der Zweikampf von adidas Hartmann, Erwin Bauer: Bilderspra-<br />

und Nike. Frankfurt/Main: Fiche. Otto Neurath / Visualisierunscher,<br />

2000. [6] Vgl. Anetgen. WUV Universitätsverlag, 2002.<br />

te Baldauf: The Brand of Free- / Naomi Klein: No Logo! Der Kampf<br />

dom. Vortrag im Rahmen der der Global Players um Marktmacht.<br />

Konferenz „Quo vadis Logo?!“. München: Riemann Verlag, 2002. /<br />

Wien. 2003. [7] Vgl. Ro- Rem Koolhaas: Delirious New York.<br />

bert Venturi, Denise Scott Ein retroaktives Manifest für Man-<br />

Brown, Steven Izenour: Lerhattan. Aachen: Arch+ Verlag, 1999.<br />

nen von Las Vegas. Zur Iko- / Marshall McLuhan: Das Medium ist<br />

nographie und Architektur- die Botschaft. Dresden: Verlag der<br />

symbolik der Geschäftsstadt. Kunst, 2001. / Peter Noever: Ste-<br />

Braunschweig/Wiesbaden: fan Sagmeister. Handarbeit. Wien,<br />

vieweg, 1997. [8] Vgl. Le- 2002. / Jan Philipp Reemtsma: Mehr<br />

opold Dungl: Das langsame als ein Champion. Über den Stil des<br />

Verschwinden der Architek- Boxers Mohammad Ali. Reinbek bei<br />

tur. Architektur aktuell, Hamburg: Rowohlt, 1997. / David<br />

210. 1997.<br />

Remnick: King of the World. Berlin:<br />

Einzelteile stets gegenüber dem Gesamten inhaltlich emanzipiert sind. Diese „Architektur“ wird<br />

2.511 M2 VERKAUF VERKAUF 2.037 M2 | 1.103 M2<br />

745 M2 WAREN WAREN 220 M2 | 225 M2<br />

1.195 M2 ANLIEFERUNG ANLIEFERUNG 1.297 M2<br />

SPEZIELLEN DANK AN<br />

MEINE ELTERN<br />

UND DEN AZ3 FÜR DIE AUSBILDUNG ZUM ARCHITEKTEN<br />

WOLFGANG HAAS<br />

FABIAN WALLMÜLLER<br />

NICOLE LAM<br />

SANDRA JANSER<br />

CLAUDIA ZIPPERLE<br />

ALFRED BORIC<br />

MICHAEL RIEPER<br />

Abb. 24: Rationale Kommunikation: Adidas<br />

Abb. 22: Funktionsverteilung: Anlieferung/Waren/Verkauf/Erschließung/Lichthöfe<br />

Abb. 03: Plakat „Rückseite“, Verkleinerung; Die Arbeit selbst ist das Inhaltsverzeichnis


Abb. 04: Tokio, 1991 (Foto: Thomas Struth); Das Verschwinden der Architektur


Abb. 05: Städtebauliche Musterbildung durch eine „Typologie der maximalen Botschaft“; Variante: Aamodt


Abb. 06: Werbeanzeigen „Absolut Vodka“; Das Logo mit zielgruppengerechtem Inhalt


Abb. 07: Jenny Holzer: Programmschautafel, New York; Sprache verstanden als codierte Kommunikation


Abb. 08: Der dekorierte Schuppen, Europa, 2000


Abb. 09a–d: Identitätsstiftende Varianten (BMW-Gebäude, Costa Iberica, Prada, Galerie Lafayette)


Strategie: Identität<br />

Die zentrale Funktion von (Grafik-)<br />

Design ist die Schaffung von Identität<br />

und Differenz durch eine visuelle<br />

Sprache. Sprache verstanden<br />

als codierte Kommunikation zwischen<br />

Sender und Empfänger. ABB. 07 Es<br />

sind daher Zeichenträger gefragt,<br />

die Informationen vom Autor zum<br />

Leser transportieren – vorausgesetzt,<br />

beide sprechen die gleiche<br />

Sprache. Rationale Kommunikation:<br />

In den späten 40er-Jahren wurden<br />

die beiden Stabilisierungsstreifen<br />

der Adidas-Schuhe um einen weiteren<br />

Streifen ergänzt. ABB. 24<br />

Dieser funktionale/rationale Zugang<br />

zur Unternehmenspräsentation<br />

repräsentiert (zumindest nach außen)<br />

immer noch die Grundwerte der<br />

Marke Adidas: Authentizität, Leidenschaft,<br />

Innovation, Inspiration,<br />

Verpflichtung und Ehrlichkeit. [5]<br />

Emotionale Kommunikation: Seit dem<br />

11.09.2001 steht die geschützte<br />

Marke „I love New York“ (insbesondere<br />

das T-Shirt) für die Identität<br />

eines ganzen Landes. ABB. 25 Der<br />

Handel mit Plagiaten dieses hoffnungslos<br />

überdeterminierten T-<br />

Shirts wird sogar als eine Form<br />

von Terrorismus angesehen. Patriotismus<br />

wird hier zur Vermarktungsstrategie<br />

und Branding zur<br />

politischen Taktik. [6]<br />

Morphologie<br />

Ziel jeder Werbung ist größtmögliche<br />

Aufmerksamkeit für die Botschaft,<br />

die sie transportiert. Durch diese<br />

Präsenz verdrängt sie die Architektur<br />

der Stadt (der Peripherie)<br />

in den Hintergrund. ABB. 04<br />

Führt dieses Verdrängen in weiterer<br />

Folge zum Verschwinden der Architektur?<br />

Diese neue Ästhetik der<br />

Zeichensprache und mehrfach codierten<br />

Symbole – bereits 1972 propagiert<br />

in „Lernen von Las Vegas“ [7]<br />

– erweist sich als praktikabel, ist<br />

doch nur eine Dekoration und ein<br />

Schuppen notwendig. ABB. 08 Der<br />

„dekorierte Schuppen“ hat seine<br />

Vorteile in der Unabhängigkeit<br />

der Elemente: einerseits Schuppen<br />

(neutrale Struktur, funktional),<br />

andererseits die Dekoration<br />

als addiertes Element. So entsteht<br />

eine Typologie, deren Hauptaufgabe<br />

zu sein scheint, die Marke/das<br />

Produkt best möglich zu präsenti<br />

eren. ABB. 19 Das Trägermaterial<br />

wird somit sekundär. Die erste architektonisch-typologische<br />

Form,<br />

die sowohl Werbung als auch Architektur<br />

als immanente Sprache versteht,<br />

ist die Litfass-Säule. [8] Parallel<br />

verläuft die Entwicklung in<br />

der Bekleidungsbranche: Die Kleidung<br />

fungiert zunehmend nur noch<br />

als Träger einer Marke. ABB. 16<br />

Typologie<br />

Bleibt es bei der Variante<br />

„Dekorierter Schuppen“ oder<br />

sollte sich nicht mehr die<br />

Frage stellen – die Chance<br />

ergriffen werden – Dekoration<br />

und Schuppen zu etwas<br />

Ganzheitlichem zu verbinden?<br />

Die „Ente“ zum Beispiel,<br />

als zur Skulptur gewordenes<br />

Gebäude, schafft Identität<br />

(primär) und Raum (sekundär)<br />

zugleich, jedoch mit<br />

großen funktionalen Nachteilen.<br />

Würde hingegen Dekoration<br />

(Symbolik, Zeichensprache)<br />

als immanente Funktion verstanden<br />

werden, erzeugte diese<br />

„Architektur“ Raum und Identität<br />

zugleich. ABB. 09 Es scheint<br />

daher eine Typologie gefragt, die<br />

sowohl kontinuierliche Trägerfläche<br />

(Typ: Litfass-Säule) bereitstellt,<br />

als auch Identität (Typ:<br />

Logo) erzeugt. Die Auswirkungen<br />

solch einer Form würden von neuen<br />

Formen der Verkehrserschließung<br />

ABB. 21 bis zu den resultierenden<br />

städtebaulichen Mustern reichen.<br />

ABB. 21 Typologisch bereits „fixierte“<br />

Formen wie Fußballfelder,<br />

Laufbahnen oder Parkplätze ABB. 14<br />

werden jedoch von der Form absorbiert<br />

und als integraler Bestandteil<br />

aufgenommen. ABB. 18, 20


Typologie der maximalen Botschaft<br />

Aus der Extremwertbildung weiß man,<br />

dass beim Kreis der Umfang bei vorgegebener<br />

Fläche minimal ist. Was<br />

aus rein wirtschaftlicher Sicht<br />

als sinnvoll erscheint, erweist<br />

sich bei solch einer „Typologie der<br />

maximalen Botschaft“ als hindernd.<br />

Bei der Geometrie des Gleichdickes<br />

(Wankel) variiert der Faktor<br />

f (Verhältnis von Umfang zur<br />

Fläche) – je nach Verhältnis der<br />

beiden Radien (X, Y) zwischen<br />

2,70 und 3,80. Beim Kreis (Ra =<br />

Ri) hingegen beträgt dieser<br />

Wert 2,00. ABB. 10 Das<br />

heißt, diese Geometrie<br />

stellt bei gleicher<br />

Grundfläche einen bis zu<br />

zweifach größeren Umfang<br />

als der Kreis bereit.<br />

In der Tabelle<br />

1–6 sind die Kennwerte<br />

der Wankel-Geometrie<br />

aufgelistet. ABB. 11,<br />

12 Sie kann als erste<br />

Hilfestellung dienen<br />

bei der Wahl des<br />

Faktors, Umfangs oder<br />

der Fläche. – Architektur<br />

hat hier<br />

eine spezifische Aufgabe<br />

zu erfüllen,<br />

nämlich Bild zu<br />

sein. ABB. 13<br />

Codierung<br />

A = 0,705 X² + 1,732 XY + 0,705 Y²<br />

U = PI (X + Y)<br />

60°<br />

61,3<br />

Y<br />

146,0<br />

61,3<br />

X<br />

Prototyp: Adidas-Factory-Outlet<br />

Das Gebäude tritt dem Besucher bereits<br />

von Weitem als ein symbolisches<br />

Ganzes gegenüber. In der<br />

Annäherung wird die Fassade zum<br />

integrativen Werbeträger, der in<br />

jeder Blickrichtung auf das Gebäude<br />

maximiert ist. Eine zusätzliche<br />

Fassade, die sonst verborgene<br />

sechste Außenseite des Gebäudes<br />

wird erschlossen. In ihren Ausformungen<br />

nimmt die sechste Fassade<br />

die Verkaufslandschaft in sich auf.<br />

Sie gibt unmittelbar Eindrücke vom<br />

Geschehen im Gebäudeinnern nach<br />

außen weiter, zusätzlich eröffnet<br />

sie ankommenden Kunden Blickbeziehungen<br />

auf Produkte. ABB. 13 Bei<br />

der Tragwerksplanung wird besonders<br />

auf die Minimierung der tragenden<br />

Bauteile geachtet, um die<br />

Flexibilität des Ausstellungssystems<br />

zu gewährleisten. Die Konstruktion<br />

bildet ein Stahlbetonskelett<br />

aus Stahlbetonstützen<br />

mit vorgespannten Kassettendecken<br />

aus Stahlbeton und aussteifenden<br />

Stahlbetonwänden und Schächten.<br />

Struktur, Raum und Fassade<br />

bilden somit eine Einheit. Diese<br />

Bausteine laden zur freien Verwendung<br />

ein und lassen sich bei<br />

vorhanden architektonischen Geschick<br />

beliebig erweitern. just<br />

do it! ABB. 14, 22, 23<br />

Abb. 10: Codierung der Geometrie | Begriffsbestimmung


U 818,18 X 231,50<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

50.000,00<br />

578,54<br />

25.000,00<br />

365,90<br />

10.000,00<br />

316,88<br />

7.500,00<br />

258,73<br />

5.000,00<br />

200,41<br />

3.000,00<br />

163,64<br />

2.000,00<br />

141,71<br />

1.500,00<br />

115,71<br />

1.000,00<br />

81,82<br />

500,00<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

28,94<br />

163,69<br />

20,46<br />

103,53<br />

12,94<br />

89,66<br />

11,21<br />

73,21<br />

9,15<br />

56,70<br />

7,09<br />

46,30<br />

5,79<br />

40,10<br />

5,01<br />

32,74<br />

4,09<br />

23,15<br />

2,89<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

3,79<br />

3,79<br />

3,79<br />

3,79<br />

3,79<br />

3,79<br />

3,79<br />

3,79<br />

3,79<br />

3,79<br />

U 814,29 X 221,17<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

50.000,00<br />

575,79<br />

Y<br />

25.000,00 26,18 f 3,62<br />

364,16<br />

10.000,00<br />

315,37<br />

7.500,00<br />

257,50<br />

5.000,00<br />

199,46<br />

3.000,00<br />

162,86<br />

2.000,00<br />

141,04<br />

1.500,00<br />

115,16<br />

1.000,00<br />

81,43<br />

500,00<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

37,03 f 3,62<br />

157,10<br />

16,56<br />

U 811,31 X 215,21<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

50.000,00<br />

573,68<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

152,17<br />

25.000,00 30,43 f 3,49<br />

TABELLE 1 KENNWERTE f<br />

3,79<br />

TABELLE 2 KENNWERTE f 3,62 TABELLE 3 KENNWERTE<br />

f 3,49<br />

Abb. 11: Kennwerte der Geometrie<br />

X<br />

99,36<br />

86,05<br />

14,34<br />

70,26<br />

11,71<br />

54,42<br />

9,07<br />

44,43<br />

7,41<br />

38,48<br />

6,41<br />

31,42<br />

5,24<br />

22,22<br />

3,70<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

8 Y 6<br />

Y 5<br />

3,62<br />

3,62<br />

3,62<br />

3,62<br />

3,62<br />

3,62<br />

3,62<br />

3,62<br />

362,83<br />

10.000,00<br />

314,22<br />

7.500,00<br />

256,56<br />

5.000,00<br />

198,73<br />

3.000,00<br />

162,26<br />

2.000,00<br />

140,52<br />

1.500,00<br />

114,74<br />

1.000,00<br />

81,13<br />

500,00<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

43,04<br />

96,24<br />

19,25<br />

83,35<br />

16,67<br />

68,05<br />

13,61<br />

52,71<br />

10,54<br />

43,04<br />

8,61<br />

37,27<br />

7,45<br />

30,43<br />

6,09<br />

21,52<br />

4,30<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

3,49<br />

3,49<br />

3,49<br />

3,49<br />

3,49<br />

3,49<br />

3,49<br />

3,49<br />

3,49


U 807,77 X 205,70<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

50.000,00<br />

571,18<br />

25.000,00<br />

361,24<br />

10.000,00<br />

312,85<br />

7.500,00<br />

255,44<br />

5.000,00<br />

197,86<br />

3.000,00<br />

161,55<br />

2.000,00<br />

139,91<br />

1.500,00<br />

114,24<br />

1.000,00<br />

80,78<br />

500,00<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

51,42<br />

145,45<br />

36,36<br />

91,99<br />

23,00<br />

79,67<br />

19,92<br />

65,05<br />

16,26<br />

50,39<br />

12,60<br />

41,14<br />

10,28<br />

35,63<br />

8,91<br />

29,09<br />

7,27<br />

20,57<br />

5,14<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

3,32<br />

3,32<br />

3,32<br />

3,32<br />

3,32<br />

3,32<br />

3,32<br />

3,32<br />

3,32<br />

3,32<br />

U 802,66 X 191,62<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

50.000,00<br />

567,57<br />

25.000,00<br />

358,96<br />

10.000,00<br />

310,87<br />

7.500,00<br />

253,82<br />

5.000,00<br />

196,61<br />

3.000,00<br />

160,53<br />

2.000,00<br />

139,02<br />

1.500,00<br />

113,51<br />

1.000,00<br />

80,27<br />

500,00<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

63,87 f 3,07<br />

135,50<br />

45,17<br />

85,70<br />

28,57<br />

74,21<br />

24,74<br />

60,60<br />

20,20<br />

46,94<br />

15,65<br />

38,32<br />

12,77<br />

33,19<br />

11,06<br />

27,10<br />

9,03<br />

19,16<br />

4 Y 3<br />

X<br />

6,39<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

3,07<br />

3,07<br />

3,07<br />

3,07<br />

3,07<br />

3,07<br />

3,07<br />

3,07<br />

3,07<br />

U 797,26 X 169,18<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

U<br />

A<br />

50.000,00<br />

563,75<br />

25.000,00<br />

356,55<br />

10.000,00<br />

308,78<br />

7.500,00<br />

252,12<br />

5.000,00<br />

195,29<br />

3.000,00<br />

159,45<br />

2.000,00<br />

138,09<br />

1.500,00<br />

112,75<br />

1.000,00<br />

79,73<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

X<br />

Y<br />

84,59<br />

119,63<br />

59,82<br />

75,66<br />

37,83<br />

65,52<br />

32,76<br />

53,50<br />

26,75<br />

41,44<br />

20,72<br />

33,84<br />

16,92<br />

29,30<br />

14,65<br />

23,93<br />

11,96<br />

16,92<br />

500,00 8,46 f 2,70<br />

TABELLE 4 KENNWERTE f 3,32 TABELLE 5 KENNWERTE f 3,07 TABELLE 6 KENNWERTE<br />

f 2,70<br />

X<br />

Y<br />

Abb. 12: Kennwerte der Geometrie<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

f<br />

2<br />

2,70<br />

2,70<br />

2,70<br />

2,70<br />

2,70<br />

2,70<br />

2,70<br />

2,70<br />

2,70


Abb. 13: Visualisierung eines Prototypen: Zwischenraum/Fassade


121,24<br />

17,32 69,28 138,56<br />

121,24<br />

Abb. 14: Anordnung der Parkplätze in Abhängigkeit des Stützenrasters | Wegesystem


- 64,9<br />

- 65,4<br />

- 71,7<br />

- 51,0<br />

- 51,5<br />

- 40,2<br />

- 45,4<br />

- 30,1<br />

USA<br />

Deutschland<br />

Frankreich<br />

Österreich<br />

Norwegen<br />

Schweden<br />

Finnland<br />

Indonesien + 177,4<br />

Marokko<br />

Jordanien<br />

Jamaika<br />

Malaysia<br />

Abb. 15: Prozentuale Veränderungen der Beschäftigung in der Bekleidungs-, Leder- und Schuhindustrie, 1980–1993<br />

Polen<br />

Mexiko<br />

China<br />

+ 57,3<br />

+ 85,5<br />

+ 101,7<br />

+ 101,2<br />

+ 166,5<br />

+ 160,8


Architektur hat hier eine spezifische Aufgabe zu erfüllen,<br />

nämlich Bild zu sein.<br />

Abb. 16: Werbeanzeige Puma; Kleidung als Träger der Marke


Abb. 17: Videostill aus „The Child“ (F, 1999, Regie: Antoine Bardou-Jaquet)


Abb. 18: Visualisierung eines Prototypen: Deckenuntersicht/Zwischenraum/Parklätze


Abb. 19: Njiric+Njiric: McDonalds, Marburg, 1999; Architektur als Träger der Marke


Abb. 20: Visualisierung eines Prototypen: Deckenuntersicht


Abb. 21: One Architecture: Judenburg-West, 1998; Städtebauliche Muster durch gesetzliche Rahmenbedingungen


2.511 M2 VERKAUF<br />

745 M2 WAREN<br />

1.195 M2 ANLIEFERUNG<br />

VERKAUF 2.037 M2 | 1.103 M2<br />

WAREN 220 M2 | 225 M2<br />

ANLIEFERUNG 1.297 M2<br />

Abb. 22: Funktionsverteilung: Anlieferung/Waren/Verkauf/Erschließung/Lichthöfe


So ergeben in Summe die einzelnen Blöcke ein immer schärferes Bild des Gesamten, wobei die<br />

1.891 M2 | 1.387 M2 VERKAUF<br />

360 M2 | 667 M2 WAREN<br />

374 M2 | 352 M2 ANLIEFERUNG<br />

VERKAUF 1.887 M2 | 1.308 M2<br />

WAREN 220 M2 | 594 M2<br />

ANLIEFERUNG 574 M2<br />

Abb. 23: Funktionsverteilung: Anlieferung/Waren/Verkauf/Erschließung/Lichthöfe


Einzelteile stets gegenüber dem Gesamten inhaltlich emanzipiert sind. Diese „Architektur“ wird<br />

Abb. 24: Rationale Kommunikation: Adidas


somit zu einem Trägermedium einer Geschichte, die eine Geschichte über ein Trägermedium erzählt.<br />

Abb. 25: Emotionale Kommunikation: I love New York (Design, 1976: Milton Glaser)


Fußnoten<br />

[1] Vgl. Rem Koolhaas: Delirious<br />

New York. Ein retroaktives Manifest<br />

für Manhattan. Aachen: Arch+ Verlag,<br />

1999. 12. [2] Vgl. Westdeutsche<br />

Genossenschafts-Zentralbank:<br />

Sportartikelhersteller. The Trend<br />

is your friend. 2003. [3] Vgl.<br />

Naomi Klein: No Logo! Der Kampf<br />

der Global Players um Marktmacht.<br />

München: Riemann Verlag,<br />

2002. [4] Vgl. Beat Weber: Na,<br />

Logo? Marken und die Ökonomie des<br />

Immateriellen. Vortrag im Rahmen<br />

der Konferenz „Quo vadis<br />

Logo ?!“. Wien. 2003. [5] Vgl.<br />

Christoph Bieber: Sneaker-Story.<br />

Der Zweikampf von adidas<br />

und Nike. Frankfurt/Main: Fischer,<br />

2000. [6] Vgl. Anette<br />

Baldauf: The Brand of Freedom.<br />

Vortrag im Rahmen der<br />

Konferenz „Quo vadis Logo?!“.<br />

Wien. 2003. [7] Vgl. Robert<br />

Venturi, Denise Scott<br />

Brown, Steven Izenour: Lernen<br />

von Las Vegas. Zur Ikonographie<br />

und Architektursymbolik<br />

der Geschäftsstadt.<br />

Braunschweig/Wiesbaden:<br />

vieweg, 1997. [8] Vgl. Leopold<br />

Dungl: Das langsame<br />

Verschwinden der Architektur.<br />

Architektur aktuell,<br />

210. 1997.<br />

Literatur<br />

Otl Aicher: Die Welt als Entwurf.<br />

ernst & sohn, 1991. / Marc Angélil:<br />

Architektur ge-brand-markt.<br />

Die Macht des Brandings. Archithese<br />

6. 2003. / Anette Baldauf: The<br />

Brand of Freedom. Vortrag im Rahmen<br />

der Konferenz „Quo vadis Logo<br />

?!“. Wien. 2003. / Roland Barthes:<br />

Das Reich der Zeichen. Frankfurt/<br />

Main: edition suhrkamp, 1981. /<br />

Christoph Bieber: Sneaker-Story.<br />

Der Zweikampf von adidas und Nike.<br />

Frankfurt/Main: Fischer, 2000. /<br />

Leopold Dungl: Das langsame Verschwinden<br />

der Architektur. Architektur<br />

aktuell. 210. 1997. / Frank<br />

Hartmann, Erwin Bauer: Bildersprache.<br />

Otto Neurath / Visualisierungen.<br />

WUV Universitätsverlag, 2002.<br />

/ Naomi Klein: No Logo! Der Kampf<br />

der Global Players um Marktmacht.<br />

München: Riemann Verlag, 2002. /<br />

Rem Koolhaas: Delirious New York.<br />

Ein retroaktives Manifest für Manhattan.<br />

Aachen: Arch+ Verlag, 1999.<br />

/ Marshall McLuhan: Das Medium ist<br />

die Botschaft. Dresden: Verlag der<br />

Kunst, 2001. / Peter Noever: Stefan<br />

Sagmeister. Handarbeit. Wien,<br />

2002. / Jan Philipp Reemtsma: Mehr<br />

als ein Champion. Über den Stil des<br />

Boxers Mohammad Ali. Reinbek bei<br />

Hamburg: Rowohlt, 1997. / David<br />

Remnick: King of the World. Berlin:<br />

Berlin Verlag, 2000. / Bart Testa,<br />

Bruce Mau, Kyo MacLear: Lifestyle.<br />

Phaidon Press Inc., 2000. / Robert<br />

Venturi, Denise Scott Brown, Steven<br />

Izenour: Lernen von Las Vegas.<br />

Braunschweig/Wiesbaden: vieweg,<br />

1997. / Diane Waldman: Jenny Holzer.<br />

Ostfildern-Ruit: Cantz Verlag,<br />

1997. / Beat Weber: Na, Logo? Marken<br />

und die Ökonomie des Immateriellen.<br />

Vortrag im Rahmen der Konferenz<br />

„Quo vadis Logo ?!“. Wien.<br />

2003.


Motivation<br />

I developed this work from a librarian’s<br />

urge to archive. It represents<br />

a snapshot of ongoing research<br />

on coming to terms with the<br />

fields of architecture, sport and<br />

(their) communication. The work is<br />

also archivistic in that it processes<br />

numerous aspects which have<br />

become relevant for me over the<br />

past few years. The work is meant<br />

to serve as operating instructions<br />

intended to join together the<br />

fields of architecture and its communication<br />

to create a language.<br />

It is enriched with clever linkage<br />

and coding – ambiguity, interpretation,<br />

transformation and independent<br />

manipulation as integral<br />

components of a medium. The<br />

aim is not to provide tailor-made<br />

recipes as to what<br />

and how to communicate, but<br />

rather to encourage a discussion<br />

of appropriate contemporary<br />

(architectural)<br />

forms of communication. In<br />

this work, this ultimately<br />

leads to urban development<br />

pattern forming that caters<br />

for the real demands<br />

of architecture (concrete<br />

use: sports) with a deliberately<br />

high level of<br />

outer presence.<br />

form foll<strong>ows</strong>.<br />

“The Chicago School of Architecture“<br />

consisted of a group of architects<br />

who employed a new style<br />

of building in Chicago in the nineteen-eighties<br />

and nineties. They<br />

built buildings that were intended<br />

to reflect their function. Louis<br />

Sullivan, a member of the group,<br />

popularised the slogan “form foll<strong>ows</strong><br />

function“. Buildings, then,<br />

were supposed to reflect function.<br />

The intention of this work is more<br />

general: the medium itself was to<br />

reflect – whatever: the method, the<br />

subject matter or simply itself.<br />

In his video “The Child“ (F, 1999,<br />

director: Antoine Bardou-Jaquet)<br />

the „French House“ musician Alex<br />

Gopher sh<strong>ows</strong> how typography<br />

and images<br />

can operate. Here,<br />

people, cars and<br />

houses consist only<br />

of the words that<br />

denote them. The<br />

narrative becomes<br />

text and the text<br />

goes on to become<br />

form. Formally,<br />

a tight link-up<br />

of text and images<br />

to create a<br />

unified whole is<br />

characteristic.


4<br />

3<br />

2<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 1<br />

FORM FOLLOWS.<br />

ALOIS GSTÖTTNER<br />

GLOCKENSPIELPLATZ 7 | A 8010 GRAZ<br />

© 2003<br />

BETREUUNG:<br />

HRVOJE NJIRIC<br />

ALFRED BORIC<br />

MICHAEL RIEPER<br />

DANK AN: AZRA AKSAMIJA | UTE ANGERINGER | DANIEL BAUER | NATALIE BECKERS | ALFRED BORIC | MATTHIJS BOUW | GEORG<br />

DORNHOFER | EKKE DRACH | FANNY DROSCHL | MARTIN EMMERER | ALEXANDER FEUCHTER | REINHARD GRADL | MARIA GSTÖTTNER | WOLFGANG HAAS |<br />

URS HIRSCHBERG | SANDRA JANSER | HEINZ KAHLIG | CLAUDIA KAPPL | RAINER KASIK | ALEXANDER KELLAS | BERND KNALLER-VLAY | GÜNTER KOBERG | JAKOB<br />

KOCHER | FRANZ KONRAD | MARTIN KONRAD | NICOLE LAM | ALEXANDER LINS | MARC LINS | ELISABETTA LINTNER | ANNE MARTISCHNIG | INGRID MATZER | MARTIN MECHS |<br />

JOOST MEUWISSEN | HRVOJE NJIRIC | MARIA NIEVOLL | STEFAN NUSSMÜLLER | WILFRIED PRANTNER | THOMAS PROKSCH | WOLFGANG REINISCH | MICHAEL RIEPER | BEN RINKENS | STEFAN<br />

SAGMEISTER | HARALD SAIKO | BURKHARD SCHELISCHANSKY | JOANELLA SIX | LUTZ SPAROWITZ | RENATE SPATH | GERNOT STANGL | CLAUDIA TAPPEINER | WOLFGANG TIMMER | ULRIKE TISCHLER<br />

| PAUL VABITSCH | KAI VÖCKLER | FABIAN WALLMÜLLER | JULIA WALLMÜLLER | MAX WEGSCHEIDLER | CAROLINE WILLEIT | SIGRID WITTE | MICHAEL ZINGANEL | CLAUDIA ZIPPERLE | CHRISTIAN ZSIVCSEC<br />

LEKTORAT: RENATE SPATH<br />

VISUALISIERUNG: MARTIN EMMERER<br />

ÜBERSETZUNG: MARIA NIEVOLL | Y‘PLUS<br />

PRODUKTION: BLOIS.AT<br />

SPEZIELLEN DANK AN<br />

MEINE ELTERN<br />

UND DEN AZ3 FÜR DIE AUSBILDUNG ZUM ARCHITEKTEN<br />

WOLFGANG HAAS<br />

FABIAN WALLMÜLLER<br />

NICOLE LAM<br />

SANDRA JANSER<br />

CLAUDIA ZIPPERLE<br />

ALFRED BORIC<br />

MICHAEL RIEPER


form foll<strong>ows</strong>.


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