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Prä- und postoperative Pflege der Hypospadie. Liedl Sabine - Salk

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3. Son<strong>der</strong>ausbildungfürKin<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendlichenpflege<strong>der</strong> Landeskliniken SalzburgSALK/LandeskrankenhausPrä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong> <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong>Informationsblatt für Elternschriftliche Abschlussarbeiteingereicht von<strong>Sabine</strong> <strong>Liedl</strong>BetreuungslehrerinDKKS Ines WinklerSalzburg, Mai 2007


INHALTSVERZEICHNISVorwort1. Einleitung.......................................................................................................... 52. Anatomie des Penis ......................................................................................... 63. Definition <strong>und</strong> Einteilung................................................................................. 64. Inzidienz ............................................................................................................ 75. Äthiologie.......................................................................................................... 86. Klinik <strong>und</strong> Diagnostik....................................................................................... 97. Der erste Ambulanzbesuch ............................................................................108. Die Stationäre Aufnahme................................................................................129. Die präoperative Phase...................................................................................1310. Die <strong>postoperative</strong> Phase...............................................................................1410.1 Die Schmerztherapie ...............................................................................1410.2 Die Fixation des Kindes ..........................................................................1510.3 Harnableitungssystem ............................................................................1710.4 Der Verband .............................................................................................1810.5 Erster <strong>postoperative</strong>r Verbandwechsel .................................................1910.6 Entfernung <strong>der</strong> Harnableitung ................................................................2011. Die Nachbetreuung <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> zu Hause....................................................2112. Zusammenfassende Darstellung .................................................................23Literatur- <strong>und</strong> QuellenverzeichnisBil<strong>der</strong>nachweisAnhangEhrenwörtliche Erklärung


VorwortIch arbeite seit 4 Jahren auf einer Säuglingsstation. Ein wichtiger Teil dieser ist dieurologische Abteilung mit 5 Betten. Ich pflegte dort bereits viele urologische Patientenprä- <strong>und</strong> postoperativ. Hierzu zählen auch die <strong>Hypospadie</strong>n.In dieser Zeit konnte ich mitverfolgen, dass sich immer wie<strong>der</strong> kleine Verän<strong>der</strong>ungenim Bereich des Verbandes bzw. <strong>der</strong> Fixierung ergeben. Aus meiner Sichtwerden immer besserer Materialien angewendet, die Bettruhe wird verkürzt bzw.so kurz als möglich gehalten. Dies wirkt sich sehr positiv auf Mutter, Vater <strong>und</strong>Kind aus.Es ist immer wie<strong>der</strong> eine neue Herausfor<strong>der</strong>ung für mich, mit den Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> <strong>der</strong>Begleitperson zu arbeiten.Jedes Mal muss ich feststellen, dass keine <strong>Hypospadie</strong> <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en gleicht. Sehrunterschiedlich sind die Anfor<strong>der</strong>ungen an das <strong>Pflege</strong>personal bei den verschiedenenFormen <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong>.Egal ob es den Verbandswechsel bzw. an<strong>der</strong>e Vorgehensweisen betrifft, man lerntimmer etwas Neues dazu.Genau darum muss man sich auf jedes einzelne Kind einstellen <strong>und</strong> die Ängste<strong>und</strong> Sorgen <strong>der</strong> Eltern beson<strong>der</strong>s ernst nehmen. Immer wie<strong>der</strong> werden wir (<strong>Pflege</strong>personal,Ärzte) mit denselben Ängsten <strong>und</strong> Fragen konfrontiert. In Folge dessenwar meine Idee ein Informationsblatt für Eltern zu erstellen, welchesin <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>urologischen Ambulanz aufliegen wird <strong>und</strong> als Hilfe für den Krankenhausaufenthaltdienen soll.Im Zuge meiner Arbeit habe ich die Gelegenheit wahrgenommen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Methoden<strong>der</strong> prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong>n <strong>Pflege</strong> kennen gelernt. Hier bot sich mir <strong>der</strong>Vergleich mit meiner Arbeitsstelle (Kin<strong>der</strong>urologische Abteilung im KH <strong>der</strong> barm.Schwestern Linz) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>chirurgie im Universitätsklinikum Salzburg an.Sehr große Hilfe, vor allem aber kompetente Unterstützung <strong>und</strong> wertvolle Tipps,erhielt ich vom Leiter <strong>der</strong> Abteilung für Kin<strong>der</strong>urologie Prim. Univ.- Doz. Dr. MarcusRiccabona <strong>und</strong> seinem Team, sowie dem pflegerischen Personal <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>urologischenAmbulanz. Ein herzliches Dankeschön!!Bei <strong>der</strong> Erstellung des Informationsblattes wurde ich auch durch eine Kollegin, Sr.Gertraud Stöbich <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>wirtin DGKS Babette Dörr unseres Hauses tollunterstützt. DANKE.Wertvolle Tipps <strong>und</strong> eine gute Begleitung während <strong>der</strong> Erstellung dieser Arbeit,erhielt ich von meiner Betreuungslehrerin Frau Ines Winkler (DKKS auf <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>intensivSalzburg, sowie Vortragende in <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>ausbildung). DANKE.Sehr kooperativ war <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>chirurgie <strong>der</strong> Universitätsklinik Salzburg,Prim. Univ. Prof. Dr. Günther Schimpl <strong>und</strong> auch das <strong>Pflege</strong>personal <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>chirurgiegewehrte mir Einsicht in die <strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> ermöglichte mir einige Bil<strong>der</strong> zu machen.DANKE.


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>1. EinleitungWie schon erwähnt, gibt es auf unserer Abteilung oft die Möglichkeit Kin<strong>der</strong> mit<strong>Hypospadie</strong> zu betreuen. Mir macht es beson<strong>der</strong>s viel Spaß <strong>und</strong> Freude mit diesemPatientengut zu arbeiten. Nicht nur aus diesem Gr<strong>und</strong> habe ich das Themagewählt. Vor allem war es für mich von großem Interesse, an<strong>der</strong>e Vorgehensweisen<strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> zu sehen bzw. kennen zu lernen. Umso mehr freute ich mich überdie Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> die gute Unterstützung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>chirurgie Salzburg.Von großer Wichtigkeit waren für mich folgende Punkte:• Besteht die Möglichkeit bei jedem Verbandswechsel Schmerzfreiheit zuermöglichen?• Gibt es Unterschiede in <strong>der</strong> <strong>postoperative</strong>n <strong>Pflege</strong> im Vergleich BarmherzigeSchwestern Linz Abteilung Kin<strong>der</strong>urologie mit dem UniversitätsklinikumSalzburg Kin<strong>der</strong>chirurgie?• Welche Informationen benötigen Eltern um den langen KH-Aufenthalt positivzu erleben?Da ich schon sehr viele betroffene Eltern kennen gelernt habe <strong>und</strong> von <strong>der</strong>en Seiteimmer wie<strong>der</strong> mit denselben Fragen <strong>und</strong> Ängsten konfrontiert wurde, hoffe ichmit meinem erstellten Informationsblatt entgegenwirken zu können.Am Beginn meiner Arbeit war es für mich wichtig den Begriff „<strong>Hypospadie</strong>“ genauerzu erklären. Als ich vor 4 Jahren auf unserer Abteilung zu arbeiten begann,wusste ich über diese urologische Fehlbildung nur sehr wenig. Daher will ich auchgenauer auf das Vorkommen, die Äthiologie <strong>und</strong> weitere Vorgehensweise bei einerstationären Aufnahme eingehen.- 5 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>2. Anatomie des PenisDer Penis ist von einer dehnbaren Haut überzogen, die in Form einer Verdoppelung(Vorhaut o<strong>der</strong> Präputium) die Eichel bedeckt.Am sichtbaren Anteil des Penis unterscheidet man Penisschaft <strong>und</strong> Eichel. DerPenisschaft besteht aus Penis-Schwellkörper, die jeweils von einer <strong>der</strong>ben Bindegewebskapselumschlossen sind.Diese sind:• Die zweischenkeligen Corpora cavernosa; sie ermöglichen die Erektion.• Das an <strong>der</strong> Unterseite befestigte Corpus Spongiosum (Schwellkörper <strong>der</strong>männlichen Harnröhre), das mit <strong>der</strong> Eichel endet. Das Corpus spongiosumführt die Harnsamenröhre, die im Anfangsbereich noch von Übergangsepithelausgekleidet ist. 13. Definition <strong>und</strong> EinteilungDie <strong>Hypospadie</strong> ist definiert als das Zusammentreffen dreier anatomischer Anomaliendes Penis:• eine Proximal dystope Harnröhrenmündung mit o<strong>der</strong> ohne Meatusstenose,die an je<strong>der</strong> Position zwischen Glansspitze <strong>und</strong> Perineum auf <strong>der</strong>Ventralseite gelegen sein kann.• Eine ventrale Penisschaftdeviation.(Verkrümmung)• Eine typische dorsale Vorhautschürze durch mangelnde zirkuläre, ventraleVereinigung des Präputiums. 21 vgl. Schäffler, 1998, S 3452 vgl. Dietz, 2001, S 91- 6 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>Je nach Lage <strong>der</strong> Harnröhrenmündung (Lokalisation des Meatus) kann die <strong>Hypospadie</strong>in verschiedene Schweregrade eingeteilt werden:• Anteriore o<strong>der</strong> Distale <strong>Hypospadie</strong>(glandulär, koronar, subkoronar)• Mittlere <strong>Hypospadie</strong>(Penile: mittleres, proximales Drittel desPenisschaftes)• Posterior o<strong>der</strong> Proximale <strong>Hypospadie</strong>(Penil, penoscrotal, skrotal <strong>und</strong> perineal).Abb. 1: Klassifikation <strong>der</strong><strong>Hypospadie</strong>.4. InzidienzDie <strong>Hypospadie</strong> ist eine <strong>der</strong> häufigsten angeborenen Fehlbildung bei Knaben.Das Vorkommen liegt zwischen 4,7 <strong>und</strong> 8 auf 1000 männliche Lebendgeburten,davon betreffen ungefähr 50% die anteriore (vor<strong>der</strong>e) Form <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong>. Wiein den USA ist ebenso in Europa eine Zunahme <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong> zu beobachten.Ob dieser Trend einer echten Zunahme dieser Fehlbildung zugr<strong>und</strong>e liegt o<strong>der</strong>dies ein Phänomen besserer Dokumentation ist, ist <strong>der</strong>zeit unklar. Die <strong>Hypospadie</strong>tritt familiär gehäuft auf:8 % <strong>der</strong> Väter <strong>und</strong> 14% <strong>der</strong> Geschwister eines betroffenen Buben leiden ebenfallsan einer <strong>Hypospadie</strong>.Das Wie<strong>der</strong>holungsrisiko für die Nachkommen liegt ebenfalls bei 14 %. 33 vgl. Dietz, 2001, S 91-92- 7 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>5. ÄthiologieIn <strong>der</strong> dritten Schwangerschaftswoche entstehen vor <strong>und</strong> hinter <strong>der</strong> Kloakenmembrankleine Erhebungen. Die Vor<strong>der</strong>en vereinigen sich zum Geschlechtshöcker(Tuberculum Genitale), die Hinteren verlängern sich zu den Geschlechtsfalten.Letztere werden bei<strong>der</strong>seits von sog. Geschlechtswülsten flankiert. Die Differenzierungdes Geschlechtes setzt erst am Ende des zweiten Monats ein.Beim männlichen Embryo wächst <strong>der</strong> Geschlechtshöcker zum Phallus (Penis) indie Länge. Die Maskulinisierung des äußeren Genitales geschieht unter demEinfluss von Testosteron, 5 Alpha-Dihydrotesstosteron sowie Mullerianinhibiting-substance.Diese Bildung wird durch das LH (Luteinisierendes Hormon)<strong>der</strong> Hypophyse bzw. des plazentaren HCG stimuliert.Das wichtigste Zeichen <strong>der</strong> Maskulinisierung ist die Vergrößerung des Abstandszwischen Phallus <strong>und</strong> Anus, gefolgt durch die Verlängerung desselben. Ebensokommt es zur Bildung <strong>der</strong> penilen Harnröhre aus <strong>der</strong> Urethralplatte <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bildungdes Präputiums (Vorhaut).Die Urethralplatte liegt ventral zwischen den Urethralfalten. Die penile Harnröhre<strong>und</strong> das Corpus spongiosum formen sich durch Verbreitung (Fusion)<strong>der</strong> medialen Rän<strong>der</strong> <strong>der</strong> endo<strong>der</strong>malen Urethralfalten von proximal nach distal.Bis zur 12. Woche ist dieser Vorgang bis zum Sulcus coronarius abgeschlossen.Ab <strong>der</strong> 16. Woche existiert die glanduläre Harnröhre, <strong>der</strong>en Entwicklungsgeschichtebis heute nicht vollständig geklärt ist. Entwe<strong>der</strong> bildet sie sich durch einesek<strong>und</strong>äre ekto<strong>der</strong>male Kanalisation <strong>der</strong> Glans von distal nach proximal o<strong>der</strong>durch analoge Fusion als Fortsetzung <strong>der</strong> penilen Harnröhre. Bis heute ist nochnicht geklärt wodurch die Störung des Wachstums des Penis <strong>und</strong> seiner Unterscheidungvermittelt wird.Selten findet sich ein Androgen-Rezeptoren Mangel. Diskutiert werden unter an<strong>der</strong>emEnzymdefekte (z.B.: 5-alpha-Reduktase Typ 2) mesenchymaler Zellen o<strong>der</strong>ein Mangel an epi<strong>der</strong>malem Wachstumsfaktor. 44 vgl. Dietz, 2001, S 93- 8 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>6. Klinik <strong>und</strong> DiagnostikMeist wird die <strong>Hypospadie</strong> direkt nach <strong>der</strong> Geburt erkannt. Die wichtigsten Merkmalesind das nicht geschlossene Präputium (dorsale Vorhautschürze) <strong>und</strong> <strong>der</strong>dystope Meatus urethrae. Bei Vorliegen eines sehr seltenen zirkulären Präputiumskann die Diagnose erst später gestellt werden, nicht selten erst bei Durchführungeiner Zirkumzision.Zunehmend gelingt es, die Diagnose während <strong>der</strong> Schwangerschaft sonographischzu stellen.Wichtiger als die allgemeine Einteilung <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong> in die verschiedenenFormen ist eine genaue Beschreibung des gesamten äußeren Genitals, da hiervonmehr als von <strong>der</strong> Meatusposition das weitere Vorgehen abhängt. Ganz entscheidendist eine mögliche Verkrümmung des Penisschaftes nach ventral, die beiallen höhergradigen Formen mehr o<strong>der</strong> weniger vorhanden ist. Das ganze Ausmaßwird bei einer Erektion erkennbar.Eine nur mäßig ausgeprägte Verkrümmung bei Geburt kann sich aber im Laufedes Wachstums verstärken. Hierbei sind regelmäßige klinische Kontrollen (zunächsthalbjährlich) wichtig. 55 vgl. Dietz, 2001, S 93-94- 9 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>7. Der erste AmbulanzbesuchWie schon bekannt, wird die <strong>Hypospadie</strong> meist schon nach <strong>der</strong> Geburt erkannt,äußerst selten bemerken Eltern zuhause Verän<strong>der</strong>ungen beim Harnlassen (Harnstrahl).Im Krankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern Linz (Kin<strong>der</strong>urologische Ambulanz)wird zunächst ein Termin vereinbart.Von Wichtigkeit sind hier folgende Untersuchungen:• Harnbef<strong>und</strong>• Sonographie <strong>der</strong> Nieren <strong>und</strong> des Skrotums• Untersuchung des Genitals durch den ArztAbb. 2: Der erste AmbulanzbesuchErst danach kann festgestellt werden,ob ein operativer Eingriff notwendig ist<strong>und</strong> in welchem Ausmaß. Außerdem istes wichtig festzustellen, ob eineinzeitiger bzw. zweizeitiger Eingriffnotwendig wird. Beson<strong>der</strong>s beiproximalen <strong>Hypospadie</strong>n sind zweiVerfahren nötig: Zunächst erfolgt einePenisschaftaufrichtung <strong>und</strong> dieVorbereitung guter Hautverhältnisse.Nach frühestens 6 Monaten folgt dieUrethralplastik als zweiter Eingriff.Zur Therapie <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong> sollte unbedingt zwischen kosmetischer <strong>und</strong> funktionellerIndikation unterschieden werden.Die rein ästhetischen Verfahren <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong>n machen mit etwa 70% dieMehrzahl <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong>operationen aus. Hierzu zählen die Korrektur <strong>der</strong> Lageanomaliendes Meatus ohne Krümmung des Gliedes. Vor allem bei solchen Verfahren(z.B. MAGPI-VERFAHREN) ist die ausführliche Aufklärung <strong>der</strong> Eltern bezüglich<strong>der</strong> oft nicht unerheblichen Komplikationsraten von großer Bedeutung. Oftsind aber minimal invasive Korrekturen (Zirkumzisionen) aufwändigeren Rekonstruktionenvorzuziehen. 6Eine exakte Aufklärung ist vor allem bei <strong>der</strong> skrotalen, penoskrotalen <strong>und</strong> perinealen<strong>Hypospadie</strong> unumgänglich. 76 vgl. Thüroff & Wissermann, 2000, S 517 vgl. Dietz, 2001, S 94- 10 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>Bei Kin<strong>der</strong>n mit diesen schwereren Formen <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong> <strong>und</strong> eventuell nochein- bzw. zweiseitigen Hodenhochstand (Das fehlen eines o<strong>der</strong> bei<strong>der</strong> Hoden imSkrotalfach) sollten endokrinologische <strong>und</strong> genetische Untersuchungen durchgeführtwerden. Hier ist die Wahrscheinlichkeit eines intersexuellen Genitales deutlichhöher. Vor allem <strong>der</strong> Hodenhochstand sollte bis zum ersten Lebensjahr operiertwerden, da sonst die Gefahr <strong>der</strong> späteren Zeugungsunfähigkeit besteht.Nicht nur die Art <strong>der</strong> Operation son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Operationszeitpunkt sollte imAufklärungsgespräch zwischen Arzt <strong>und</strong> Eltern geklärt werden.Von kin<strong>der</strong>psychologischer Seite wird vertreten, dass ein Krankenhausaufenthaltzwischen dem 18. Lebensmonat <strong>und</strong> dem 3.Lebensjahr am schlechtestenverarbeitet werden kann.Betrachtet man diese Situation von emotionaler bzw. kognitiver Entwicklung desKindes zu Beginn <strong>der</strong> Körper- <strong>und</strong> Geschlechtsidentifikation liegt <strong>der</strong> geeignetsteZeitpunkt („optimal window“) zur Korrektur zwischen sechstem Lebensmonat<strong>und</strong> vollendetem ersten Lebensjahr.Die operative Korrektur sollte abgeschlossen sein, sobald das Kind das Kin<strong>der</strong>gartenaltererreicht hat. 8Nicht immer ist das Vorgehen <strong>der</strong> Operation planbar. So wird oft während demOperationsgeschehen entschieden:• Wie lange <strong>der</strong> Drip Stent, DK, Cystofix <strong>und</strong> Harnröhrenstent verbleibt.• Wie viele Tage die Liegedauer bzw. Bettruhe umfasst.Dies alles sind wichtige Informationen für Eltern nach dem Eingriff.Nach dem Ambulanzbesuch wird zunächst ein Operationstermin vereinbart. Diegenaueren Details über Operationstechnik <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong>r <strong>Pflege</strong> mit dem Aufklärungsformularfolgen am Aufnahmetag durch den Kin<strong>der</strong>urologen.Aus den Erfahrungswerten <strong>der</strong> Operateure kann den Eltern meist ein fast genauerZeitplan für den Ablauf <strong>und</strong> den Verbleib im Krankenhaus gegeben werden.Da die Dauer des Aufenthalts stark von <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong> abhängig ist,können meist jedoch nicht immer, die Zeitpläne wie versprochen eingehalten werden.Je nach W<strong>und</strong>gebiet <strong>und</strong> W<strong>und</strong>heilung entscheidet <strong>der</strong> Arzt über den weiterenVerlauf.8 vgl. Dietz, 2001, S 94-95- 11 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>8. Die Stationäre AufnahmeIn den meisten Kliniken wird die Aufnahme einen Tag vor <strong>der</strong> OP geplant, um inaller Ruhe noch Voruntersuchungen (Harnkontrolle, Anästhesie….) zu erledigen.Im Krankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern Linz, Abteilung Kin<strong>der</strong>urologie verläuftdas Aufnahmeproze<strong>der</strong>e wie folgt ab. Die Eltern werden in <strong>der</strong> urologischenAmbulanz nun nochmals genauestens aufgeklärt.Zunächst erfolgt eine Untersuchung des Penis durch den Kin<strong>der</strong>urologen.Weiters werden folgende Punkte besprochen:• Anhand eines Fragebogen bzw. Aufklärungsformulars wird den Eltern vorerstdie wahrscheinlich angewendete OP Technik näher gebracht bzw. beschrieben.• Anhand einer Zeichnung wird <strong>der</strong> Vorgang <strong>der</strong> OP noch genau erklärt.• Ein sehr wichtiger Punkt ist vor allem die Möglichkeit <strong>der</strong> verschiedenenKomplikationen.Diese sind:• Nachblutungen• W<strong>und</strong>heilungsstörungen• Fistelbildung (vor allem bei dünner Harnröhre)• Verletzung <strong>der</strong> dünnen Harnröhre• Harnröhre kann sich verengen• Eine nochmalige OP kann notwendig sein.Zum Abschluss werden noch Schmerztherapie, Liegedauer <strong>und</strong> Verbände denEltern näher gebracht.Mit <strong>der</strong> Unterschrift willigen die Eltern abschließend <strong>der</strong> OP ein.Auf <strong>der</strong> Station angelangt, erhalten Mutter <strong>und</strong> Kind ein Zimmer. Nun wird dasKind durch den Kin<strong>der</strong>arzt noch einmal gründlich untersucht, um etwaige Infektebzw. Risiken für die OP auszuschließen.Wichtige Punkte auf <strong>der</strong> Station sind nun:• Gewicht, Länge <strong>und</strong> Kopfumfang des Kindes• Harngewinnung• AnamneseZur Anamnese ist nun die Mutter von großer Wichtigkeit, um das Kind besser kennenzu lernen <strong>und</strong> so auf beson<strong>der</strong>e Wünsche eingehen zu können.- 12 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>9. Die präoperative PhaseNicht nur die Schwester hat tausende Fragen, son<strong>der</strong>n auch die Mutter will möglichstgenaue Information über das Verhalten vor <strong>und</strong> nach <strong>der</strong> OP.Wichtig ist, die Eltern über die Nüchternheit zu informieren. Sehr selten wird <strong>der</strong>OP-Zeitpunkt verschoben.In seltenen Fällen ist eine Blutabnahme nötig, erfolgt jedoch keine Blutabnahmewird <strong>der</strong> venöser Zugang im OP gelegt.Da die Kin<strong>der</strong> nun oft tagelang nicht gebadet werden können, kommt das abendlichebzw. morgendliche Plantschen vor <strong>der</strong> OP gerade recht.Der letzte Weg vor <strong>der</strong> geplanten OP für Mutter <strong>und</strong> Kind ist die Vorstellung in <strong>der</strong>Anästhesie Ambulanz.Sehr oft ist die Aufnahme für die Kin<strong>der</strong> purer Stress. Obwohl sich die <strong>Pflege</strong>personenbemühen nicht zu viele Informationen auf einmal zu geben, sind Kind <strong>und</strong>Mutter nach dem Proze<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Aufnahme sehr geschafft.Die fremde Umgebung, fremde Personen <strong>und</strong> vor allem die Ungewissheit <strong>und</strong>Angst um das eigene Kind sind Stressfaktoren für Eltern <strong>und</strong> Kind.Am OP Tag ist nun Warten angesagt. Sehr oft sind die OPs schon am frühen Vormittaggeplant, so gelingt es leichter das Kind bei Laune zu halten.Im Krankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern können die Eltern bis kurz vor dieOP Schleuse das Kind begleiten. Durch die rectale bzw. orale Gabe von Dormicum®sind die Kin<strong>der</strong> meist lustig, sehr müde o<strong>der</strong> schläfrig. So geht die Übergabedes Kindes an den Anästhesisten sehr schnell <strong>und</strong> das Kind akzeptiert die Situationmeist gut.Umso weniger das Kind weint, umso leichter fällt <strong>der</strong> Mutter <strong>der</strong> Abschied <strong>und</strong> sieist beruhigt. Trotzdem beginnt für Mama <strong>und</strong> Papa jetzt eine meist 3-4 stündigeWartezeit. An <strong>der</strong> OP Schleuse erhalten die Eltern ein Telefon. Der Operateurkann somit nach Beendigung des Eingriffes genauere Informationen über den Verlauf<strong>der</strong> Operation geben.- 13 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>10. Die <strong>postoperative</strong> PhaseNachdem <strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Kleinen nach <strong>der</strong> OP sehr unterschiedlich ist, wird imKrankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern Linz individuell entschieden welche<strong>Pflege</strong>maßnahmen sofort gesetzt werden bzw. zu einem späterem Zeitpunkt.Die ersten Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>person sind:• Die Inspektion des W<strong>und</strong>gebietes• Kontrolle des Verbandes auf Nachblutung• Die Funktionskontrolle des harnableitenden Systems• Die Fixation des Kindes.Solange die Kin<strong>der</strong> schlafen <strong>und</strong> müde sind, wird die Flüssigkeitsaufnahme nochverzögert. Viele Kin<strong>der</strong> lassen sich nach dem Eingriff nur mit <strong>der</strong> Flasche beruhigen.Gr<strong>und</strong>sätzlich wird die Flüssigkeitszufuhr über die Vene gewährleistet. Sokann sich das Kind erholen <strong>und</strong> muss nicht zwanghaft zum Trinken angehaltenwerden. Die Infusionstherapie kann jedoch am OP Tag, spätestens aber am 1.post OP Tag, entfernt werden.10.1 Die SchmerztherapieDa die Kin<strong>der</strong> intraoperativ meist einen Caudalblock o<strong>der</strong> Penisblock bzw. inselten Fällen eine Epiduralkatheter bekommen, sind sie die ersten St<strong>und</strong>en nach<strong>der</strong> Übernahme schmerzfrei. 9Auf <strong>der</strong> Säuglinsstation, barmherzige Schwestern Linz erhält jedes Kind zusätzlichnoch im OP ein Schmerzzäpfchen. Als Standard Medikation sind diese Zäpfchenbis zur Entlassung bzw. darüber hinaus zu verabreichen. Diese Medikation ist oftnicht ausreichend <strong>und</strong> es werden zusätzlich Analgetika verabreicht.Im Vergleich zur Kin<strong>der</strong>chirurgie Salzburg werden dort ebenso Schmerzmittel inForm von Zäpfchen bzw. Saft gegeben, jedoch zusätzlich erhalten die Kin<strong>der</strong> generelleinen Schmerzkatheter, <strong>der</strong> meist am 2. post. OP Tag entfernt wird. Ebensokann bei Unruhe ein sedierendes Medikament i.v. (zB.: Nalbufine) verabreichtwerden.9 vgl. Fisch, 2004, S 402- 14 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>10.2 Die Fixation des KindesEin sehr heikles Thema vor allem für Eltern <strong>der</strong> betroffenen Kin<strong>der</strong> stellt das „fixieren<strong>der</strong> Extremitäten “ dar.Sehr lebhafte Kin<strong>der</strong> würden sich nach <strong>der</strong> OP nicht selber einschränken <strong>und</strong> ruhigliegen bleiben, daher ist mit einer Gewöhnungsphase an die Fixation von ca.1-2 Tage zu rechnen. Bei jedem Kind wird in Absprache mit dem Operateur über die<strong>Pflege</strong> <strong>und</strong> die Fixierung entschieden.Fixiert wird im KH <strong>der</strong> barmherzigenSchwestern Linz mit Manschetten, die umdie Fesseln des Kindes gegeben, <strong>und</strong> dannan das Bett geb<strong>und</strong>en werden. In sehrseltenen Fällen wird ein Arm fixiert.Es ist zu beobachten, dass das Ziel immermehr in Richtung „weniger Fixieren“ geht.Also dem Kind immer mehrBewegungsfreiraum zu ermöglichen.Abb. 3: Postoperative Fixierung.So gibt es immer wie<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> die unmöglich zu fixieren <strong>und</strong> im eigenen Bettnicht zu halten sind. Oft ist es notwendig die Kin<strong>der</strong> frühzeitig zu mobilisieren bzw.im Bett <strong>der</strong> Mutter zu pflegen. Ziel ist es eine bestmögliche Ruhigstellung desW<strong>und</strong>gebietes zu erreichen. Nicht immer ist dies nach Regeln <strong>und</strong> Standardsauszuführen.Umso wichtiger wird für die bevorstehenden Tage die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong>Mutter bzw. betreuenden Person. Meist sind Eltern sehr einsichtig <strong>und</strong> lassen sichvon <strong>der</strong> Notwendigkeit <strong>und</strong> Sinnhaftigkeit <strong>der</strong> Fixierung überzeugen.Soweit es möglich ist, wird die <strong>Pflege</strong> auf das Kind abgestimmt <strong>und</strong> die Wünsche<strong>der</strong> Mutter respektiert.Solange die Mutter bzw. das <strong>Pflege</strong>personal für genügend Abwechslung sorgen,können die Kin<strong>der</strong> möglichst lange abgelenkt bzw. ruhig gehalten werden. Bei langerLiegedauer des Katheters gestaltet sich dies in manchen Fällen als großeHerausfor<strong>der</strong>ung.- 15 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>Die Mobilisation des Kindes erfolgt in Absprache mit dem Arzt, <strong>der</strong> Schwester<strong>und</strong> den Eltern.Im Bereich <strong>der</strong> Fixierung war für mich <strong>der</strong> Vergleichzum Kin<strong>der</strong>spital Salzburg sehr interessant. Hierfinden sich erhebliche Unterschiede zur Kin<strong>der</strong>urologischenAbteilung in Linz.Fixiert wird sofort nach Operationsende bis zurEntfernung des Stents bzw. Dauerkatheter. Dieswird sehr konsequent durchgeführt.Abb. 4: Fixierung in <strong>der</strong> UniversitätsklinikSalzburg,Kin<strong>der</strong>chirurgieZu den Fixiermanschetten <strong>der</strong> Beine kommennoch ein Bauchgurt <strong>und</strong> ein Bettbogen, <strong>der</strong> dasManipulieren <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> am Katheter verhin<strong>der</strong>nsoll.Abb. 5: Fixierung in <strong>der</strong> UniversitätsklinikSalzburg, Kin<strong>der</strong>-Chirurgie.- 16 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>10.3 HarnableitungssystemAn <strong>der</strong> Abteilung für Kin<strong>der</strong>urologie (Barmh. Schwestern Linz) verwendetes Harnableitungssystemist <strong>der</strong> so genannte „Dripping Stent“. Dies ist ein dünner, überdie Harnröhre platzierter, Stent.Er führt von <strong>der</strong> Blase durch die Harnröhre.Durch Spannung <strong>und</strong> Fixation einesblauen Fadens ringelt sich das Ende desKatheters <strong>und</strong> bleibt so in <strong>der</strong> Blase –CAVE: <strong>der</strong> Faden muss immer gut fixiertsein da es sonst zum Verlust des Katheterskommen kann. Der Stent wird in eineDoppelwindel ausgeleitet <strong>und</strong> schlingenförmigfixiert. (Sandwichetechnik).Abb. 6: Harnableitung in die Doppelwindel(Sandewichetechnik).Der Drip Stent darf nie geknickt sein, da sonst die Gefahr einer Harnstauung besteht;daher ist es wichtig bei Unruhe des Kindes immer die Harnableitung zu kontrollieren.Eine an<strong>der</strong>e Möglichkeit ist ein Cystofix zur Urinableitung <strong>und</strong> eine Harnröhrenschienungum einen Sekretablauf zu gewährleisten. Hier wird nach entfernendes Harnröhrensplints <strong>der</strong> Subrapubische Katheter geklemmt <strong>und</strong> eine Miktionerfolgt durch die Neourethra. 10Diese Verfahren werden je nach Operateur <strong>und</strong> dessen Erfahrungswerte angewendet.Bei dem so genannten Drip Stent ist große Vorsicht geboten. Es ist sehr hilfreichbei <strong>der</strong> morgendlichen <strong>Pflege</strong> die Bezugsperson miteinzubeziehen. Vor allem beidem Hantieren mit dem Stent sollte das Kind durch die Mutter abgelenkt <strong>und</strong>gehalten werden. Das Wechseln <strong>der</strong> Windel geschieht in allen Fällen immer durchdas <strong>Pflege</strong>personal. Es muss immer mit ruckartigen Bewegungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> gerechnetwerden.Die Liegedauer <strong>der</strong> Harnableitung ist, wie schon erwähnt, vor allem von <strong>der</strong>W<strong>und</strong>heilung abhängig. Es können aber dennoch genaue Richtwerte gegebenwerden. So beträgt die Zeit für eine kurze, neue Harnröhre (Snodgrass) ca. 6 Tage,für eine längere, neue Harnröhre (Duckett-Operation) ca. 10 Tage, bei einemM<strong>und</strong>schleimhauttransfer ca. 3 Wochen. (Nach mündlicher Information von Prim.Univ.-Doz. Dr. Marcus Riccabona)10 vgl. Miller, 2003, S. 475- 17 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>10.4 Der VerbandNach <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong>operation muss <strong>der</strong> Verband im wesentlichen vier Funktionenerfüllen:• Er soll die frisch verschlossene W<strong>und</strong>e <strong>und</strong> die Nahtlinien schützen• Den Penis <strong>und</strong> den Harnröhrensplint ruhig stellen• Die Hämostase för<strong>der</strong>n (Nachbluten verhin<strong>der</strong>n)• Das Anschwellen des Genitals <strong>und</strong> die Ödembildung minimieren.Abb. 7: Postoperativer <strong>Hypospadie</strong>-Verband.Postoperativ wird <strong>der</strong> Penis in 90°Position zum Körper für einige Tagebelassen.Zum Einsatz kommen Schaumverbände,Folienverbände, PrimamedgelVerbände.Bevorzugt werden vor allemDruckverbände.Als direkte W<strong>und</strong>auflage eignen sichnonadhäsive Materialien. Zurzeitverwendete Materialien sind dasMepithel <strong>und</strong> eine Folie. 11Eine Beeinflussung <strong>der</strong> chirurgischen Ergebnisse durch die Form <strong>der</strong> Harnableitung,dem Verband o<strong>der</strong> die verabreichten Schmerzmedikamente wurde nichtbeobachtet.Dagegen beeinflussen patientenbezogene Faktoren wie z.B.: das „Ziehen amKatheter“ <strong>und</strong> die „Manipulation am Verband“ das Ergebnis negativ. 1211 vgl. Riccabona, 2006, S 512 vgl. Fisch, 2004, S 403- 18 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>10.5 Erster <strong>postoperative</strong>r VerbandwechselWenn irgendwie möglich sollte <strong>der</strong> erste Verband <strong>der</strong> im OP angelegt wird so langeals möglich erhalten bleiben. Meist gelingt dies bis zum 4-5 post OP Tag, oftauch länger. Je nach Zustand <strong>und</strong> Funktion des Verbandes wird durch den Operateurentschieden, wann <strong>der</strong> erste <strong>postoperative</strong> Verbandwechsel stattfindet. ImKrankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern Linz, wird dieser in <strong>der</strong> Regel immerdurch den Arzt durchgeführt.Nach den Erfahrungswerten zeigt sich für mich immer mehr, wie wichtig die Funktion<strong>der</strong> Schwester dabei ist. Durch gute Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Mutter <strong>und</strong> vorallem durch ruhiges Verhalten <strong>der</strong> Schwester <strong>und</strong> des Arztes gelingt es meist, denVW zügig durchzuführen <strong>und</strong> das Kind bestmöglich abzulenken. Ist einer <strong>der</strong> anwesendenPersonen nervös <strong>und</strong> hektisch wird sich zu wenig Zeit genommen, verspürtdas Kind sofort Angst <strong>und</strong> wird unruhig.Bei Kin<strong>der</strong>n, bei denen sich die tägliche <strong>Pflege</strong> nur schwer durchführen lässt, wirdeine rectale bzw. orale Gabe von z.b.: Dormicum® ca. 15 min. vor dem erstenVerbandswechsel verabreicht. Somit sind die Kin<strong>der</strong> gut gelaunt <strong>und</strong> messendem Verbandwechsel nicht so viel Wichtigkeit bei. Dennoch können die Kin<strong>der</strong>Schmerzen verspüren. In unserer Klinik (Barmherzige Schwestern Linz) wird diesnur in seltenen Fällen angewendet.Damit jedoch das Kind diesen „Überfall“ nicht nur mit Schmerz <strong>und</strong> Angst verbindet,ist es wichtig, nicht gleich den Raum zu verlassen. Ein paar Minuten Beschäftigung,ohne Hantieren am Kind, baut wie<strong>der</strong> Vertrauen auf.Ziel des ersten <strong>und</strong> <strong>der</strong> darauf folgenden Verbandwechsel wäre es, diese Situationso schmerzfrei <strong>und</strong> schnell als möglich durchzuführen.Trotz den Bemühungen aller, ist dies, meiner Meinung nach, nicht immer zu erfüllen<strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> behalten den VW als negatives Erlebnis in Erinnerung.Zu meinem großen Erstaunen findet <strong>der</strong> erste <strong>postoperative</strong> Verbandwechsel auf<strong>der</strong> chirurgischen Station an <strong>der</strong> Universitätsklinik Salzburg am 5. <strong>postoperative</strong>mTag statt. Die Kin<strong>der</strong> werden in den vor<strong>der</strong>en Bereich des OPs gebracht. Nüchternerhalten sie wie vor <strong>der</strong> OP Dormicum® rectal bzw. oral <strong>und</strong> werden eventuell vomAnästhesisten mit minimalen Dosen eines Narkotikums versorgt.Somit wird den Kin<strong>der</strong>n zusätzlicher Stress erspart <strong>und</strong> es ist ihnen eher gleichgültigwas nun gemacht wird. Der Verband wird nur einmal gewechselt <strong>und</strong> bleibtbis zur Stententfernung erhalten. Im Gegensatz dazu sind in Linz nach dem erstenVerbandwechsel immer wie<strong>der</strong> Erneuerungen nötig, da <strong>der</strong> Erhalt des Verbandesdurch Bewegung des Kindes bzw. Stuhlverschmutzung oft nicht gegeben ist.- 19 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>10.6 Entfernung <strong>der</strong> HarnableitungAls richtiger Freudentag wird oft das Entfernen des Drip Stents gesehen. Endlichkönnen die Kin<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> in den Arm genommen werden, das Essen in sitzen<strong>der</strong>Position ist wie<strong>der</strong> möglich.An <strong>der</strong> Abteilung für Kin<strong>der</strong>urologie in Linz beginnt am Tag <strong>der</strong> Entfernung wieschon erwähnt die Einschulung für die Mutter /bzw. Eltern.Das Ziehen des Stents geschieht meist sehr rasch, wobei die Kin<strong>der</strong> momentannicht registrieren, das <strong>der</strong> Drip Stent entfernt wird.Um das Kind gleich auf an<strong>der</strong>e Gedanken zu bringen wird das Sitzbad schon vorbereitet,sodass gleich mit dem Plantschen begonnen werden kann. Hier lösensich oft noch Verkrustungen <strong>und</strong> nicht selten urinieren die Kin<strong>der</strong> im warmen Wasserzum ersten Mal.Es wäre wünschenswert, wenn dies bei jedemKind so funktionieren würde jedoch immerwie<strong>der</strong> gibt es Kin<strong>der</strong> die extreme Schmerzen(Brennen) beim Harnlassen verspüren <strong>und</strong> essomit zu einem Harnverhalt kommen kann.Glücklicherweise gelingt es mit Geduld,Einfallsreichtum (warme Bauchwickel, Wasseraufdrehen usw.) <strong>und</strong> eventuellerSchmerztherapie, dass die Kin<strong>der</strong> urinieren.Nach diesem großen Ereignis ist die körperlicheSchonung (so weit wie möglich) für einigeWochen einzuhalten.Abb. 8: Sitzbad nach <strong>der</strong> StentEntfernung.Da für zu Hause an <strong>der</strong> Abteilung Kin<strong>der</strong>chirurgie Salzburg keine zusätzlichen<strong>Pflege</strong>maßnahmen gesetzt werden, können die Kin<strong>der</strong> am selben Tag <strong>der</strong> Stentbzw. DK Entfernung das Krankenhaus verlassen. Funktioniert das Urinieren gut<strong>und</strong> fühlt sich das Kind wohl, finde ich persönlich diese Methode sehr gut.- 20 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>11. Die Nachbetreuung <strong>und</strong> <strong>Pflege</strong> zu HauseNoch im stationären Aufenthalt werden Mutter bzw. Vater über Verhaltensweisen<strong>und</strong> lokale <strong>Pflege</strong> aufgeklärt. Am Tag <strong>der</strong> Stent Entfernung wird mit den Anleitungenfür die elterliche <strong>Pflege</strong> begonnen. Mit Hilfe eines Informationsblattes kannbei Unsicherheiten noch nachgelesen werden.Maßnahmen für zu Hause• Zwei mal täglich Sitzbä<strong>der</strong> für ca. 10 Tage(diese werden mit Betaisodona <strong>und</strong> Kamillosan durchgeführt).• Körperliche Schonung für ca. 3 Wochen• Salbe auf den Meatus (wenn möglich 4 mal täglich)• Leinenfleckerl zum Stuhlschutz• Antibiotikagabe <strong>und</strong> Schmerzzäpfchen für 1 Woche• Telefonische Rücksprache bei eventuellen Beson<strong>der</strong>heiten• Ambulante Kontrolltermine (diese werden vor <strong>der</strong> Entlassung fixiert)(Nach mündlicher Information von Prim. Univ.- Doz. Dr. Marcus Riccabona)Im Krankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern Linz sind diese <strong>Pflege</strong>maßnahmenmeist gut durchführbar, da die Mutter bzw. <strong>der</strong> Vater Hilfe seitens des <strong>Pflege</strong>personalsbekommen. Vor allem die <strong>Pflege</strong> von sehr lebhaften Kin<strong>der</strong>n kann sich zuHause als sehr schwierig gestalten.Vor allem das Wickeln mit Leinenfleckerl <strong>und</strong> Salbe wird oft zum Kampf. Eine Qualfür manche Kin<strong>der</strong> stellt auch das Sitzbad dar. Diese fünf Minuten in <strong>der</strong> Wannewerden für die Eltern oft zu einer Ewigkeit. Doch mit viel Ablenkung gelingt esmeist <strong>und</strong> die Kin<strong>der</strong> gewöhnen sich an das tägliche Ritual.Nicht immer sind diese <strong>Pflege</strong>maßnahmen üblich. So werden an <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>chirurgiein Salzburg keine speziellen Vorgaben gegeben. In Einzelfällen werden Sitzbä<strong>der</strong>mit Kamillosanlösung bzw. Kamillentee gemacht.- 21 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>Ein wichtiger Punkt in <strong>der</strong> NACHSORGE sind die regelmäßigen Kontrollen:3 Wochen -3 Monate- 1 Jahr postoperativ• Harnstrahlbeobachtung• Harnbef<strong>und</strong>• Ultraschall Blase – Restharn• Inspektion: MeatuslageFistelStenoseKosmetik. 1313 vgl. Riccabona, 2006, S. 6- 22 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>12. Zusammenfassende DarstellungVorerst will ich erwähnen, dass es sehr interessant für mich war einmal an<strong>der</strong>eStandpunkte bzw. Handhabungen in <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong> zu sehen.Vor allem im Bereich <strong>der</strong> Fixierung fand ich extreme Unterschiede zu den zweiSpitälern. Während die Fixierung im Krankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern,Abteilung Kin<strong>der</strong>urologie, immer mehr in Richtung weniger Fixierung <strong>und</strong> lockereBettruhe geht <strong>und</strong> vor allem auf die Bewegungsfreiheit <strong>der</strong> kleinen PatientenRücksicht genommen wird, versucht die Kin<strong>der</strong>chirurgie des UniversitätsklinikumSalzburg die Kin<strong>der</strong> vom OP Tag bis zur Stent Entfernung im Bett zu halten.Es kann sein, dass es für die <strong>Pflege</strong> leichter ist, wenn die Kin<strong>der</strong> streng fixiert werden.Das Problem stellt für mich aber die psychische Situation von Mutter <strong>und</strong>Kind dar.Auch beim ersten <strong>postoperative</strong>n Verbandswechsel war ein großer Unterschied zusehen.An <strong>der</strong> Universitätsklinik in Salzburg ist es nur notwendig den Verband einmal zuerneuern bzw. gleich zu entfernen. Dies geschieht unter Sedierung, im vor<strong>der</strong>enTeil des OPs <strong>und</strong> es kann vom Anästhesisten eventuell eine Gabe eines Narkotikumsverabreicht werden.Mit diesem Vorgehen wird versucht, dem Patienten die Erinnerung an den sicherlichschmerzhaften <strong>und</strong> unangenehmen Verbandwechsel zu nehmen.Im Vergleich zu unserer Vorgehensweise (Kin<strong>der</strong>urologische Abteilung, KH <strong>der</strong>barmherzigen Schwestern) geschieht <strong>der</strong> erste <strong>postoperative</strong> Verbandswechselauf <strong>der</strong> Station. Trotz <strong>der</strong> Ablenkung des Kindes behalten die Kin<strong>der</strong>, meiner Meinungnach, den oft mehrmaligen Verbandswechsel als negativ in Erinnerung.In Bezug auf das von mir erstellte Informationsblatt hoffe ich alle wichtigen Fragenbeantwortet bzw. Unklarheiten geklärt zu haben. Wichtig ist mir trotz allem einFeedback seitens <strong>der</strong> Eltern. So habe ich in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>urologischen Ambulanzeinige Exemplare inklusive Begleitschreiben hinterlegt. Diese sollen betroffeneEltern vor <strong>der</strong> Aufnahme auf <strong>der</strong> Abteilung erhalten <strong>und</strong> nach dem Aufenthalt ausgefülltabgeben.Trotz des oft langen Aufenthaltes bzw. <strong>der</strong> mühsamen Tage für die Begleitpersonbin ich überzeugt, dass die Fortschritte, die Verbände <strong>und</strong> Fixierung betreffend,immer mehr zum Vorteil <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> werden bzw. sind. Für mich ist ein Trend inRichtung WENIGER Fixierung <strong>und</strong> KÜRZERE Liegedauer deutlich zu erkennen.- 23 -


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>Literatur- <strong>und</strong> Quellenverzeichnis• Dietz, H.; Schuster,T.; Stehr,M. (2001). Operative Eingriffe in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>urologie.München: Urban &Vogel.• Fisch, M. (2004). Konzepte <strong>der</strong> Korrektur <strong>der</strong> penilen <strong>Hypospadie</strong>. In: DerUrologe 43 (2004), 4, S. 402-407.• Riccabona, M. (2006). <strong>Hypospadie</strong> <strong>und</strong> Fehlbildungen des Urogenitale.Krankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern Linz, Abteilung Kin<strong>der</strong>urologie.• Schäffler, A.; Schmidt, S. (1998). Biologie, Anatomie Physiologie.(3.Auflage). Stuttgart: Fischer Verlag.• Thüroff, W; Wissermann, H. (2000). Kin<strong>der</strong>urologie in Klinik <strong>und</strong> Praxis.Stuttgart: Thieme Verlag.


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>Bil<strong>der</strong>nachweisDeckblatt:Abb. 1Foto, DKKS Claudia Feßl, Eritrea (Afrika)Klassifikation <strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong>Quelle: Jocham & Miller, 2003,, S. 473.Abb. 2Erster Amulanzbesuch,Quelle: Krankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern Linz,Kin<strong>der</strong>urologische AmbulanzFoto, <strong>Sabine</strong> <strong>Liedl</strong>Abb. 3Postoperative FixierungQuelle: Krankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern Linz,Säuglingsstation, Abteilung Kin<strong>der</strong>urologieFoto, <strong>Sabine</strong> <strong>Liedl</strong>Abb. 4Postoperative FixierungQuelle: Universitätsklinik Salzburg, Kin<strong>der</strong>chirurgieFoto, <strong>Sabine</strong> <strong>Liedl</strong>Abb. 5Postoperative FixierungQuelle: Universitätsklinik Salzburg, Kin<strong>der</strong>chirurgieFoto, <strong>Sabine</strong> <strong>Liedl</strong>Abb. 6Harnableitung in die DoppelwindelQuelle: Krankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern Linz,Säuglingsstation, Abteilung Kin<strong>der</strong>urologie.Foto, <strong>Sabine</strong> <strong>Liedl</strong>Abb. 7Postoperativer <strong>Hypospadie</strong>verbandQuelle: Krankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern Linz,Säuglingsstation, Abteilung Kin<strong>der</strong>urologieFoto, <strong>Sabine</strong> <strong>Liedl</strong>Abb. 8Sitzbad nach <strong>der</strong> Drip Stent EntfernungQuelle: Krankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern Linz,Säuglingsstation, Abteilung Kin<strong>der</strong>urologie.Foto, <strong>Sabine</strong> <strong>Liedl</strong>


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>AnhangInformationsblattLiebe Eltern,Bei ihrem Kind wurde nun ein Termin für eine <strong>Hypospadie</strong>–Operation vereinbart.Um sich noch besser auf die Zeit im Krankenhaus vor zubereiten, möchten wirIhnen noch schriftliche Informationen geben!Da <strong>der</strong> Aufenthalt meist einige Tage umfasst, ist es für Sie sehr wichtig zu wissen,welche Utensilien wir Ihnen zur Verfügung stellen:• Kleidung für das Kind• Pampers• Flascherlwärmer• Säuglingsnahrung: Brei, Gläschen, diverse Flaschennahrungen (Hipp, Milumilusw.), sowie Kleinkin<strong>der</strong>kost.• Spielzeug (nur in gewissem Maße möglich).…welche jedoch im Gepäck nicht fehlen sollten:• Eigene Spielsachen• Eigene Flaschi, Sauger, Schnuller• Kleidung (je nach Belieben)Somit sind sie <strong>und</strong> ihr Kind schon sehr gut vorbereitet.Was passiert am Tag <strong>der</strong> Aufnahme ?Der erste Weg wird in die Kin<strong>der</strong>urologische Ambulanz sein. Der zuständige Arzt(Kin<strong>der</strong>urologe) wird Sie über Details <strong>der</strong> Operation aufklären <strong>und</strong> offene Fragenkönnen besprochen werden.Auf <strong>der</strong> Station angelangt, erhalten Sie ein Mutter–Kind-Zimmer.Es folgt eine Untersuchung durch den Kin<strong>der</strong>arzt (eventuelle Blutabnahme) sowieein Besuch beim Narkosearzt.Über den Zeitpunkt <strong>der</strong> Nüchternheit werden Sie durch das <strong>Pflege</strong>personal nach15 Uhr noch genauestens informiert.


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>Am Tag <strong>der</strong> OperationDie Vorbereitung für die OP wird vom <strong>Pflege</strong>personal durchgeführt. (Vorbereitendes Bettes, Namensbändchen, ggf. die vom Anästhesisten verordnete Prämedikation).Mit <strong>der</strong> zuständigen Schwester können Sie Ihr Kind bis zur OP Schleuse begleiten.Dort findet die Übergabe an den Narkosearzt statt.Nun heißt es für Sie Warten. Tanken sie noch Energie <strong>und</strong> Ruhe, Ihr Kind wird Siedie folgenden Tage nach <strong>der</strong> OP brauchen.Sobald ihr Sohn im Aufwachraum munter wird, werden Sie sofort informiert <strong>und</strong>können zu Ihrem Kleinen. Bitte nehmen Sie etwas Saft bzw. Tee in kleiner Mengein den Aufwachraum mit.Um den Operationserfolg nicht zu gefährden, ist es notwendig, dass sich Ihr Sohnin den ersten St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Tagen nach <strong>der</strong> Operation möglichst ruhig verhält. Ausdiesem Gr<strong>und</strong> kann eine vorübergehende lockere Fixierung nach Rücksprache mitIhnen notwendig werden.Das Wickeln <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit einer Doppelwindel wird ausschließlich von <strong>der</strong> zuständigenSchwester getätigt.Sobald Ihr Sohn sehr gut wach ist <strong>und</strong> ein bis zwei St<strong>und</strong>en vergangen sind, kannIhr Kind beginnen Tee/Saft bzw. Muttermilch zu trinken.Die Tage danach..Die ersten Tage wird Ihr Sohn im Bett verbringen. Die Kin<strong>der</strong> akzeptieren dies zurVerw<strong>und</strong>erung vieler Eltern sehr gut. In dieser Zeit sind Sie gefor<strong>der</strong>t, Ihr Kind beiLaune zu halten.Je nach Absprache mit dem Arzt, dem <strong>Pflege</strong>personal <strong>und</strong> Ihnen wird das Kindmobilisiert (Kin<strong>der</strong>wagen, Mutterbett).Durch die Visite werden Sie jeden Tag über den Verbleib des Katheters, dem erstenVerbandswechsel, <strong>der</strong> Entlassung <strong>und</strong> das weitere Vorgehen informiert. Vorallem werden offene Fragen Ihrerseits gerne beantwortet.Vor <strong>der</strong> Entlassung wird Sie die zuständige Schwester noch genauestens über die<strong>Pflege</strong> zu Hause aufklären <strong>und</strong> anleiten.Wir hoffen den Aufenthalt mit unserer Hilfe so angenehm wie möglich gestalten zukönnen.


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>Bei weiteren Fragen bezüglich des stationären Aufenthaltes können Sie uns täglichvon 12:00 – 16:00 kontaktieren. Tel. Nr.: 0732/7677/7325.Das Team <strong>der</strong> Säuglinsstation freut sich auf Ihr Kommen <strong>und</strong> wird Sie so gut wiemöglich unterstützen.Impressum:MEDIZIN:Prim. Univ. Doz. Dr. Marcus RiccabonaLeiter <strong>der</strong> Abteilung für Kin<strong>der</strong>urologieKrankenhaus <strong>der</strong> barmherzigen Schwestern LinzSeilerstätte 44010 LinzORDINATION:Facharzt für UrologieDr. med. Riccabona MarcusLandstrasse 70/4A-4020 LinzOrdination: MO, DO 15-17 Uhr <strong>und</strong> nach VereinbarungPFLEGE:Krankenhaus <strong>der</strong> Barmherzigen Schwestern LinzSäuglingsstationSeilerstätte 44010 LinzDGKS <strong>Sabine</strong> <strong>Liedl</strong>


Prä- <strong>und</strong> <strong>postoperative</strong> <strong>Pflege</strong><strong>der</strong> <strong>Hypospadie</strong><strong>Liedl</strong> <strong>Sabine</strong>Ehrenwörtliche ErklärungHiermit erkläre ich, dass es sich bei <strong>der</strong> hier vorliegenden Fachbereichsarbeit ummeine eigene Arbeit handelt, die ich selbst verfasst habe <strong>und</strong> in <strong>der</strong> ich sämtlicheverwendete Unterlagen zitiert habe.Für die von mir verwendeten Fotos <strong>und</strong> persönlichen Daten von Patienten <strong>und</strong>Personal habe ich eine Einwilligung eingeholt.Ich bin damit einverstanden, dass meine Abschlussarbeit weiteren Personen zurVerfügung gestellt werden darf.-------------------------------------------------- ----------------------------------------------Name SAB 2006/2007-------------------------------------------------- ----------------------------------------------DatumUnterschrift

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