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Auswirkungen der Arbeitszeit auf die Menschen - GAWO e.V.

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<strong>Auswirkungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong><strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Menschen</strong>Friedhelm NachreinerGesellschaft für Arbeits-, Wirtschafts- und Organisationspsychologische Forschung e.V.Konferenz „<strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung in <strong>der</strong> Produktion und im Büro - <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Gesundheit“Pforzheim, 2009-10-15


Warum <strong>Arbeitszeit</strong> / <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung ?Warum müssen wir uns eigentlich mit• <strong>Arbeitszeit</strong> und mit• <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltungund hier mit dem Thema• <strong>Auswirkungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong><strong>Menschen</strong>beschäftigen?


Warum <strong>Arbeitszeit</strong> / <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung ?• Arbeit vollzieht sich immer in <strong>der</strong> Zeit• <strong>Arbeitszeit</strong> als (2.) Grunddimension <strong>der</strong>Arbeitsgestaltung,neben <strong>der</strong> Schwere / Intensität <strong>der</strong> Belastung• B = f (I, T)– <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltungzur Steuerung <strong>der</strong> Belastungseinwirkung– <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltungzur Steuerung <strong>der</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>der</strong> Arbeit <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung als Instrumentdes Arbeitsschutzes


Warum <strong>Arbeitszeit</strong> / <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung ?• <strong>Arbeitszeit</strong> belegt Zeit, <strong>die</strong> nicht an<strong>der</strong>s genutztwerden kann• <strong>Arbeitszeit</strong> greift damit in das Sozial- undFamilienleben ein– <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltungzur Steuerung <strong>der</strong> Möglichkeiten zu sozialer Teilhabe <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung als Instrumentdes Arbeitsschutzes


Arbeitsschutz durch <strong>Arbeitszeit</strong>schutzgesetze


Arbeitsschutz durch <strong>Arbeitszeit</strong>schutz


Neu<strong>auf</strong>lage <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> EU Richtlinie• Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Richtlinie geplant• Auftrag für Expertise ist in <strong>der</strong> Schwebe• Aktuelle Themen– Dauer <strong>der</strong> AZ– Opt out– Sonntagsruhe


<strong>Arbeitszeit</strong>en in Deutschland<strong>die</strong> durchschnittliche wöchentliche<strong>Arbeitszeit</strong> vollzeitbeschäftigterArbeitnehmen beträgtca. 42 StundenQuelle: Bauer et al., <strong>Arbeitszeit</strong> 2003, Köln: ISO, 2004


<strong>Arbeitszeit</strong>en in DeutschlandTatsächliche Wochenarbeitszeit von Fernfahrern50[%]4030201000-19 20-39 40-59 60-79 80-120Tatsächliche Wochenarbeitszeit [h](nach Haeck-Harms 2000)


<strong>Arbeitszeit</strong>en in Deutschlando<strong>der</strong>: " 230 h / Monat sind bei uns normal "(BR, ÖPNV-Betrieb)&&das entspricht bei einer <strong>Arbeitszeit</strong>von ... Stunden/W ... Überstunden o<strong>der</strong> in %& 35 72,5 46& 38,5 56,75 33& 40 50 28& 48 14 6,25& 60 - 40 - 15bei ... Arbeitstagen einer täglichen <strong>Arbeitszeit</strong> von ... h& 20 11,5& 25 9,2& 27 8,5


<strong>Arbeitszeit</strong>en in Deutschland• offensichtlich sind <strong>die</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>en inDeutschland immer noch / schon wie<strong>der</strong>ziemlich lang• manche sind sogar gesetzeswidrig lang• Der 8-Stunden-Tag ist für viele eineFiktion


Auf dem Weg zur Normalarbeitszeit 2005, EU 15


<strong>Arbeitszeit</strong>en in Deutschland und <strong>der</strong> EU• nur noch 15 – 25 % arbeiteten in den Jahren2000 und 2005 in <strong>der</strong> EU in „Normalarbeitszeit“• “Normalarbeitszeit” ist offensichtlich nicht mehrnormal• Standard-<strong>Arbeitszeit</strong>en sind offensichtlich nichtmehr <strong>der</strong> Standard• Wie arbeitet <strong>der</strong> Rest? flexibel ?– Wenn ja, wie flexibel ?


Fragen• welche <strong>Auswirkungen</strong> haben solche (abweichenden)<strong>Arbeitszeit</strong>en– lange <strong>Arbeitszeit</strong>en– Schichtarbeit– flexible <strong>Arbeitszeit</strong>en– Arbeiten zu ungewöhnlichen Zeiten (abends, Wochenende)• <strong>auf</strong> Kriterien wie– Ausführbarkeit– Erträglichkeit / Schädigungslosigkeit– Beeinträchtigungsfreiheit• gesundheitlich• sozial– Persönlichkeitsför<strong>der</strong>lichkeit– Produktivität


ArbSchG § 5Beurteilung <strong>der</strong> Arbeitsbedingungen(1) Der Arbeitgeber hat durch eine Beurteilung<strong>der</strong> für <strong>die</strong> Beschäftigten mit ihrer Arbeitverbundenen Gefährdung zu ermitteln,welche Maßnahmen des Arbeitsschutzeserfor<strong>der</strong>lich sind.


ArbSchG § 5Beurteilung <strong>der</strong> Arbeitsbedingungen(3) Eine Gefährdung kann sich insbeson<strong>der</strong>eergeben durch• … 4. <strong>die</strong> Gestaltung von Arbeits- undFertigungsverfahren, Arbeitsabläufen und<strong>Arbeitszeit</strong> und <strong>der</strong>en Zusammenwirken,• …


Grundmerkmale von <strong>Arbeitszeit</strong>systemen Dauer <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>- z.B. täglich, wöchentlich, jährlich, etc. Lage <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>- z.B. Schichtarbeit, Verteilung <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>- z.B. Pausen, tägl. Ruhezeiten, Massierungen Dynamik <strong>der</strong> Arbeits- und Ruhezeiten- z.B. als zeitliche Abfolge von Arbeits- und Ruhezeiten


Grundmerkmale von <strong>Arbeitszeit</strong>systemen Stabilität / Planbarkeit / Zuverlässigkeit /Verlässlichkeit von <strong>Arbeitszeit</strong>systemen- z.B. zeitliche Vorhersehbarkeit, Verbindlichkeit von<strong>Arbeitszeit</strong>festlegungen Dispositionsspielräume in <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong>konkreten <strong>Arbeitszeit</strong>en- z.B. wer legt <strong>die</strong> konkreten <strong>Arbeitszeit</strong>en fest


Grundmerkmale von <strong>Arbeitszeit</strong>systemen Grundmerkmale eines Wirkungsmodells ? Grundmerkmale eines Risikomodells ?


Dauer <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>


Dauer und UnfallrisikoUnfall-Risiko in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Arbeitsdauer120Exponierte [%]Unfälle Exponierte Relatives UnfallrisikoUnfälle [%] / rel. Risiko [dimensionslos]301002580206015401020501 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 >12Arbeitsdauer (Stunde nach Arbeits<strong>auf</strong>nahme)0© Carl von Ossietzky Universität Oldenburg - AE Arbeits- und Organisationspsychologie


Unfallrisiko und Dauer<strong>Arbeitszeit</strong> und Ausfalltage durch Unfälle2Z-UnfallMAVG Z Unfall1[ z - Werte ]0-1-2


Dauer und GesundheitHäufigkeit ausgewählter gesundheitlicher Beschwerdenin Abhängigkeit von <strong>der</strong> Arbeitsdauer50 [ % ]40BeschwerdenStress30Rücken2010ErmüdungSchlafMagenHerz051015202530354045505560657075808590<strong>Arbeitszeit</strong> [ h / Woche ]3. europäische Umfrage, 2000, alle Befragten


Dauer und GesundheitBeschwerden in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Arbeitsdauer- Bundesrepublik Deutschland -0,150,1[Faktorwerte]MAVG D PsychMAVG D Muskulo0,050-0,05-0,1-0,15-0,2


Trends ausgewählter Einzelsymptome( 4. Europäischen Umfrage, 2005, alle Län<strong>der</strong>, abhängig Beschäftigte (n = 24.427))Relative Häufigkeiten in %50403020100# Herzkrankheiten $ SchlafproblemeTrend Herz Trend Schlafprobleme$ $$$$$$## # ####$#$#


Risiko psychovegetativer Beschwerdenin Abhängigkeit von <strong>der</strong> Dauer <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>WAZ-Blockmehr als 40größer/gleich 45größer/gleich 50größer/gleich 55größer/gleich 60(3. EU Umfrage, abh. Beschäftigte, BRD)0 2 4 6 8 10Odds Ratio


Effekte langer <strong>Arbeitszeit</strong>en in 4 StichprobenPsychovegetative Beschwerden (PVB) in Abhängigkeit von <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>dauer


Effekte langer <strong>Arbeitszeit</strong>en in 4 StichprobenPsychovegetative Beschwerden (PVB) in Abhängigkeit von <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>dauer


Dauer und Beschwerdefreiheit(keine einzige Beschwerde genannt)0,6(Ergebnisse aus 2 deutschen und 2 europäischen Stichproben)70Beschwerdefreiheit [z-Werte]0,40,20,0-0,2-0,4-0,6$)+#+$ )#+)$#+$)#EU 2000 (EU 15)GA 2004EU 2005 (EU 15)BB 2006% beschwerdefrei (MW, Trend)+ ++$+)#) $$##) #) #$ #+))+$$


Alterseffekte (?)


Dauer und soziale Beeinträchtigungensehr gutVereinbarkeit privater Interessen mit <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltung inAbhängigkeit von <strong>der</strong> wöchentlichen <strong>Arbeitszeit</strong>Ergebnisse aus <strong>der</strong> EU 2000 und EU 2005 (15 EU-Län<strong>der</strong>)gutnichtso gut32$ "4 Item-Mittelwert EU 2005 (EU 15)$ " $" $ " $ " $ "$ "$ "$ "$"EU 2000 (EU 15)$ " $"$ "schlecht1


Dauer und soziale Beeinträchtigungensehr gut4 Item-MittelwertVereinbarkeit (MAVGs) in Abhängigkeit von <strong>der</strong>wöchentlichen <strong>Arbeitszeit</strong>, Einfluss und VariabilitätErgebnisse aus <strong>der</strong> EU 2000 (15 EU-Län<strong>der</strong>)gut3%,%,%,% %,%, %,,%,%,%,%,%,nichtso gut2% ,fremdbestimmt & variabelfremdbestimmt & regelmäßigselbstbestimmt & variabelselbstbestimmt & regelmäßigschlecht1


Einschränkung sozialer Aktivitäten


Lage <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>


Lage und Risiko


Lage / Verteilung und Risikonach Folkard & Lombardi, 2004


Lage und GesundheitGesundheitliche Beschwerden bei flexiblen <strong>Arbeitszeit</strong>enMagenbeschwerden (EU-Befragung)S+ V+ I+S+ V+ I-S+ V- I+S+ V- I-S- V+ I+S- V+ I-S- V- I+S- V- I-S+..S-...V+..V-...I+..I-SchichtarbeitVariabilitätEinfluss0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1< low high >


EU / Soziale Beeinträchtigungen<strong>Arbeitszeit</strong> passt zum privaten und sozialen LebenS+ V+ I+S+ V+ I-S+ V- I+S+ V- I-S- V+ I+S- V+ I-S- V- I+S- V- I-S+..S-...V+..V-...I+..I-SchichtarbeitVariabilitätEinfluss1 1,2 1,4 1,6 1,8 2 2,2 2,4< passtpasst nicht >


Zufriedenheit mit <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>, BRD, SBS- V++ E+S- V++ E-S- V+ E+S- V+ E-S- V- E+S- V- E-S+.S-.V++V+.V-.E+.E-.1 1,5 2 2,5 3 3,5sehr zufrieden überhaupt nicht zufrieden


Kombinierte WirkungenPVB, Wochenarbeitszeit und SchichtarbeitMittel <strong>der</strong> Ergebnisse von EU 2000, GA 2004 und BB 20060,30,2#$MAVG - Schichtarbeit (Mittelwert EU, GA, BB)MAVG - Keine Schichtarbeit (Mittelwert EU, GA, BB)##PVB (Faktorwert)0,10-0,1-0,2#$#$#$#$$$-0,3


Kombinierte WirkungenPVB, Wochenarbeitszeit und FlexibilitätFlexibilität und lange Wochenarbeitszeiten (EU-Befragung)- Psychovegetative Beschwerden -0,40,30,2[ Faktorwerte ]flexibelregelmäßig0,10-0,1-0,2-0,3


Gesundheitliche <strong>Auswirkungen</strong> von Samstagsarbeit inVerbindung mit <strong>der</strong> Wochenarbeitszeit (GA 2004)0,30,2&&[Faktorwerte]0,10-0,1-0,2-0,3,+ &#+ #&,&#+ ,&+#,,+#&+#,+ #,MAVG-PVB (Nie)MAVG-PVB (Selten)MAVG-PVB (Häufig)MAVG-PVB (Sehr oft)-0,4


Gesundheitliche <strong>Auswirkungen</strong> von Sonn- und Feiertagsarbeitin Zusammenhang mit <strong>der</strong> Wochenarbeitszeit[Faktorwerte]0,60,40,20-0,2#,+&MAVG-PVB (Nie)MAVG-PVB (Selten)MAVG-PVB (Häufig)MAVG-PVB (Sehr oft)&+ #,&+#,&&++#, ,#&+,#&+,#-0,4


PVB, Dauer und Regelmäßigkeit <strong>der</strong> AZ (GA 2004)[Faktorwerte]0,30,20,10-0,1-0,2-0,3-0,4-0,5(-,#(,-#(,-##-,((,-#(,-#(,-#MAVG-PVB (Vollkommen gleich)MAVG-PVB (In etwa gleich)MAVG-PVB (Schichtarbeit)MAVG-PVB (Völlig unregelmäßig)


Sonntagsarbeit, Dauer <strong>der</strong> AZ und Beschwerden(Mittelwert über 4 Stichproben aus EU 2000 + 2005 (EU15), GA 2004 und BB 2006)Abhängig Beschäftigte (mit und ohne Schicht)PVB (Faktorwerte)0,40,30,20,10-0,1-0,2-0,3-0,4#$MAVG - Mittel So.-Arb.MAVG - Mittel keine So.-Arb.#$


Sonntagsarbeit und soziale BeeinträchtigungenUnzufr. AZR#Negat. Ausw. AZ#Soz. BeeinträchtigungBeruf-HobbyZeit HobbyProbleme AZ FZTermine abs.Teilnahme ges.LebenMitgliedsch. Org.#######Sonntag -Sonntag +p < .05Partner leidet#1 1,5 2 2,5 3 3,5 4Beeinträchtigung [1=keine]DB Janßen & Nachreiner, 2004


Sonntagsarbeit und gesundh. BeeinträchtigungenMagenVerdauungÜbelkeit/ AppetitAufst./Sodbr.####Rücken/NackenBeschwerdenSchlafst.SchwindelIn. Unruhe/Nerv.Ohrger. / TinnitusAtembeschw. / LuftnotHerzschmerzenPochen/PulsierenKonzentrationMutlosigkeitKopfschm.Haut/Allerg.Husten /Bronchitis#####Sonntag -Sonntag +# p < .05Glie<strong>der</strong>/ Erkältung1 1,5 2 2,5 3 3,5 4Häufigkeit [1=nie, 5= immer]Janßen & Nachreiner, 2004


Sonntagsarbeit und Unfallrisiko0,080,06Unfallrisiko [p]0,040,0202000 So- 2000 So+ 2005 So- 2005 So+


Sonntagsarbeit und Unfallrisiko0,10 p(U) Schichtarbeit -0,08Schichtarbeit +0,060,040,020,00So - So + So - So +EU 15 2000 EU 15 2005


Schichtarbeit und Krebs• Im Tierversuch experimentell belegt– Störung <strong>der</strong> Periodik (in den Zellen) führt zurTumorbildung, mangeln<strong>der</strong> Abwehr• Im Humanbereich begründeter Verdacht– 7 von 8 Stu<strong>die</strong>n mit leicht erhöhtem Risiko– äußerst geringe Effektstärke– Problematik <strong>der</strong> Auslösebedingungen• Keine Kontrolle• Keine klare Definition• Wegen Konfun<strong>die</strong>rungen völlig unklar


<strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Kin<strong>der</strong>


<strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Kin<strong>der</strong>


Verteilung <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>


Verteilung / Lage und Risiko1,61,41,210,86 x 8h days 6 x 8h nights 4 x 12h days 4 x 12h nights


Dynamik von Arbeits- und Ruhezeit


DynamikWirkung unterschiedlicher Arbeits- und Pausenzeitenbei gleichem Arbeits/Pausenverhältnis


Dynamik und Risiko v. Fehlhandlungen2.22Relative Risk1.81.61.41.210.80-30 31-60 61-90 91-120Minutes since last Break


Lage / Dynamik und soz. BeeinträchtigungWahrgenommene Beeinträchtigungen imFamilienleben0,40,30,20,10-0,1-0,2-0,3[FS]KV LR LVSchichtsystem


Schichtarbeit und soziale BeeinträchtigungenBeziehung zur Partnerin100%80%60%40%schlechteher gutgutsehr gut20%0%LR LV KV


Schichtarbeit und soziale BeeinträchtigungenBeschwerden <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> über <strong>die</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>100%80%60%40%immermanchmalseltennie20%0%LR LV KV


Schichtarbeit und soziale BeeinträchtigungenVerkleinerung des Bekanntenkreises100%80%60%40%jaeher jaeher neinnein20%0%LR LV KV


Dynamik – Ergebnisse von Spektralanalysen5040regelmäßigvariabel300122436486072849610812013214415616818019220Spektrale Dichte100Periode (Std.)


Dynamik / Strukturiertheit und BeschwerdenHäufigkeit gesundheitlicher Beeinträchtigungen unter verschiedenen Formenflexibler <strong>Arbeitszeit</strong>en (Vollzeitsysteme)• Magenbeschwerden -• Verdauungsprobleme -• Übelkeit / Appetitlosigkeit -• Häufiges Aufstoßen / Sodbrennen -• Schlafstörungen -• Schwindelgefühl -• Innere Unruhe / Nervosität -• Herzschmerzen -• Mutlosigkeit / Traurigkeit /Bedrückung -cluster 1cluster 2cluster 3cluster 4cluster 51 2 3 4regelmäßig unregelmäßig


Dynamik / Strukturiertheit und BeschwerdenTeilzeitsystemeMagenbeschwerdenVerdauungsproblemeÜbelkeit / AppetitlosigkeitHäufiges Aufstoßen / SodbrennenSchlafstörungenSchwindelgefühlInnere Unruhe / NervositätAtembeschwerden / LuftnotHerzschmerzenPochen und Pulsieren in den A<strong>der</strong>ncluster 1 (regelmäßig)cluster 2cluster 3cluster 4 (unregelmäßig)Mutlosigkeit / Traurigkeit / Bedrückung1 2 3 4


Spektrale Dichte, Phasenverschiebung undsoziale Beeinträchtigungensoziale Beeinträchtigung [Faktorwert]1,510,50-0,5-1P24h +P24h -0-3 3-6 6-9 >9Phasenverschiebung [ |h| ]


Variabilität <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>


Variabilität und GesundheitGesundheitliche Beschwerden bei flexiblen <strong>Arbeitszeit</strong>enS+ V+ I+S+ V+ I-S+ V- I+S+ V- I-S- V+ I+S- V+ I-S- V- I+S- V- I-Schlafstörungen (EU-Befragung)S+..S-...V+..V-...I+..I-SchichtarbeitVariabilitätEinfluss0 0,05 0,1 0,15 0,2< low high >Costa, G. et al. , 2003, As time goes by. Stockholm: SALTSA


Variabilität und soziale BeeinträchtigungTeilnahme am gesellschaftlichen Leben nach WunschS- V++ E+S- V++ E-S- V+ E+S- V+ E-S- V- E+S- V- E-+-+++-+-SchichtarbeitVariabilitätEinfluß1 1,5 2 2,5 3 3,5immer nie


Verlässlichkeit von <strong>Arbeitszeit</strong>en


Verlässlichkeit und GesundheitSchlafstörungen6080 [%] 2SchlafstörungenMittelwertimmer / oftMW43,5oft403202,50nie sehr selten selten ab und zu oft sehr oftsehrseltenHäufigkeit von "Notfällen"


Verlässlichkeit und Gesundheit<strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> Privatleben[ MW ]4100 [%] 2803,560403MWpositivnegativwe<strong>der</strong> noch202,50nie sehr selten selten ab und zu oft sehr oftHäufigkeit von "Notfällen"


Verlässlichkeit und GesundheitHäufigkeit von Än<strong>der</strong>ungen und Beeinträchtigungen0,8Faktorwerte (gepolt)0,60,40,20-0,2-0,4-0,6-0,8psychovegetative Beschwerden gastrointestinale BeschwerdenFamilieFreizeitnie sehr selten selten ab und zu oft sehr oftHäufigkeit von "Notfällen"


Dispositionsspielraum


Autonomie und GesundheitGesundheitliche Beschwerden bei flexiblen <strong>Arbeitszeit</strong>enMagenbeschwerden (EU-Befragung)S+ V+ I+S+ V+ I-S+ V- I+S+ V- I-S- V+ I+S- V+ I-S- V- I+S- V- I-S+..S-...V+..V-...I+..I-SchichtarbeitVariabilitätEinfluss0 0,02 0,04 0,06 0,08 0,1< low high >


Autonomie und soziale BeeinträchtigungPassung von <strong>Arbeitszeit</strong>en und sozialem LebenS+ V+ I+S+ V+ I-S+ V- I+S+ V- I-S- V+ I+S- V+ I-S- V- I+S- V- I-S+..S-...V+..V-...I+..I-1 1,2 1,4 1,6 1,8 2 2,2 2,4< fit don't fit >


Lebensarbeitszeit


Kumulierte ÜberlebenshäufigkeitAusschnittÜberlebende [%]10095908580$ $ $ $' ' '$'$' ' ' $' $ '$ $ ' ' ' )$' $ ' ' ' $ ' ' ') ) ) ) ) )$ $ '$'$' ' )$ '$ '$ ' ' )$ ' ' $ '$ ' ' $ ' ' ' '$ ) ' $ $ ' '$$ $$ Einschränkung Diensttauglichkeit$ $ $ )' Ausstieg Polizeivollzugs<strong>die</strong>nst$ $ $ $ $ $ $ $) Ausstieg Polizei<strong>die</strong>nst20 25 30 35 40 45 50 55 60 65Alter in Jahren (Ereignis)


Überlebenswahrscheinlichkeit Innen vs Außend.Vergleich Innen- / Aussen<strong>die</strong>nst1#'' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '' ' ' ''''# # ## # # #0,8# ###Kum. Überleben0,60,40,20## überwiegend Innen<strong>die</strong>nst' überwiegend Aussen<strong>die</strong>nst'20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70Alter in Jahren (Befragung)


Kumulierte Überlebenswahrscheinlichkeit EDFVergleich von Personen mit 1-5 und >10 Jahren Schichtarbeit1#'' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ''''''''' ''''# ### # ## ### # ## # # ##0,8Kum. Überleben0,60,4#'1-5 Jahre Schicht>10 Jahre Schicht#0,2'020 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70Alter in Jahren (Befragung)


Überlebenshäufigkeit aktive vs ehemaligeVergleich Noch-Beschäftigte und Pensionäre100Noch-BeschäftigtePensionäreÜberlebende [%]80604020020 25 30 35 40 45 50 55 60Alter in Jahren (Ereignis)


Fazit• Die Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong> hat ganzoffensichtlich <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Arbeitenden• Alle Grundmerkmale <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>gestaltungweisen - einzeln und in Kombination - solche<strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong>• Stärke <strong>der</strong> <strong>Auswirkungen</strong> abhängig von <strong>der</strong>Ausprägung <strong>der</strong> <strong>Arbeitszeit</strong>merkmale• Nicht nur direkte son<strong>der</strong>n auch indirekteZusammenhänge


Fazit 2• <strong>Arbeitszeit</strong> als Risikofaktor– bei Schichtarbeit höchstrichterlich anerkannt• Aber auch an<strong>der</strong>e Formen können zudeutlichen Beeinträchtigungen führen– im gesundheitlichen Bereich– im sozialen Bereich


FazitAnsatzpunkte / Handlungsnotwendigkeiten• <strong>auf</strong> betrieblicher Ebene– z.B. Gefährdungsbeurteilung• <strong>auf</strong> regionaler Ebene– z.B. in Tarifverträgen• <strong>auf</strong> nationaler Ebene– z.B. Arbeitsschutzstrategie• <strong>auf</strong> europäischer Ebene– z.B. in <strong>der</strong> Revision <strong>der</strong> Richtlinie


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !weitere Informationenunter http://www.gawo-ev.deo<strong>der</strong> friedhelm.nachreiner@gawo-ev.de

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