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Download - Heimat- und Kulturverein Jemgum

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16Vers to hören, alltiet weer van vörn, bit de Sänger mit sien Poler<strong>und</strong>gung, dann verkrümelden sük de meesten, blot de Gootardigenleten dar en Penning of twee in fallen. Of se dran dochen, datde Blooden ja wieder kien Innahme harrn? Domals doch de Staatnoch an kien Blinnenförsörge.)Das waren damals die Kunstgenüsse auf dem Lande. Heute dagegen findetman fast an jedem Ort Lichtspiele, R<strong>und</strong>funk, Vorträge zur Unterhaltung<strong>und</strong> Belehrng usw. Wissenschaft <strong>und</strong> Technik haben seit der Zeit ungeheureFortschritte gemacht. Das verdanken wir in erster Linie den vorzüglich geleitetenSchulen in Deutschland.SchuleIn Ostfriesland wurden damals die Schulverhältnisse im allgemeinen als gutbezeichnet. Unser Ort mit seinen ca. 1200 Einwohnern hatte eine zweiklassigeSchule, jede zu zwei Abteilungen, mit einem festangestellten Lehrer.Dieser unterrichtete in der ersten Klasse, in der zweiten ein nicht angestellterUnterlehrer, gewöhnlich „Küsjes“ genannt. Diese wechselten oft <strong>und</strong> wenndie Stelle nicht gleich wieder besetzt werden konnte, unterrichtete ein sogenannterZögling, der sich für das Seminar vorbereitete. In diesem Fall mußteder Hauptlehrer auch noch die zweite Klasse beaufsichtigen. Ich schätze dieGesamtzahl der Schüler auf ca. 150. Man kann sich vorstellen, welche Arbeitder Lehrer zu leisten hatte. Dabei gab er noch Privatst<strong>und</strong>en in Deutsch,Französisch, Gesang, Rechnen <strong>und</strong> Zeichnen, täglich 4 St<strong>und</strong>en. Die Unterrichtsfächererstreckten sich auf Lesen, Rechnen, Schreiben, Deutsch, Singen,Religion, Geschichte <strong>und</strong> Geographie. Es läßt sich denken, daß all dieseFächer nicht genügend gelehrt werden konnten, es mußte dem einzelnenSchüler überlassen bleiben, sich nach der Entlassung aus der Schule selbstweiter fortzubilden. Die Lehrmittel wurden zum Teil der Schulbibliothekentnommen, nämlich das deutsche <strong>und</strong> holländische Testament, das Lesebuchvon Quitmeyer, <strong>und</strong> die Weltgeschichte von Stahl de Boer. Wehe aberdem Schüler, der mit diesen Büchern nicht ordentlich umging! Außer einerTracht Prügel wurde die Untat auf dem Einband vermerkt. Nach Ende der(18)60er Jahre konnte man aus dem Jahre 1852 in einem holländischen Testamentfolgendes lesen: Johann Greving (Schmiedemeister * 1842 + 1910)

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