Zahlen und Fakten aus <strong>2012</strong>1. Fallspezifische LeistungenooIm Jahr <strong>2012</strong> betrug die Gesamtzahl der <strong>Beratung</strong>sfälle 814. 610 Fälle wurden neuaufgenommen und 594 Fälle wurden abgeschlossen. Der überwiegende Teil der<strong>Beratung</strong> hatte den <strong>Beratung</strong>sschwerpunkt im KJHG (96,8 %). Da Erziehungsberatungimmer auch heißt, das soziale Umfeld der Kinder und Jugendlichen in den Prozessmiteinzubeziehen, erweiterte sich der Kreis der in die <strong>Beratung</strong> einbezogenen Personenin <strong>2012</strong> auf etwa 1900 Personen.Im Juni <strong>2012</strong> führten wir im Rahmen des Qualitätsmanagements eine Erhebung derKundenzufriedenheit mit einem Fragebogen durch. Der Fragebogen lag in mehrerenSprachen vor und wurde Eltern, Jugendlichen und Kindern unabhängig vom Stand der<strong>Beratung</strong> ausgehändigt. So wurden sowohl <strong>Beratung</strong>en erfasst, die noch ganz amAnfang waren als auch schon länger laufende Prozesse. Die Rücklaufquote lag beiannähernd 100%. Die Zufriedenheit mit unserem Angebot wurde in zehn Fragen aufeiner Skala von maximal eins bis minimal sechs bewertet. Im Mittelwert lagen dabei alleAntworten zwischen 1,1 und 2,2. Bei den freien Angaben wurden insbesondere dieOffenheit, die Wertschätzung und die kulturelle und sprachlicheVerständigungsmöglichkeit sehr geschätzt. Manche Klienten wünschten sich mehr<strong>Beratung</strong>stermine oder eine längere <strong>Beratung</strong>.oIn 90 % der abgeschlossenen Fälle war mindestens ein Elternteil ausländischerHerkunft und in 2/3 der Fälle wurde vorrangig in der Familie nicht Deutsch gesprochen.In vielen Fällen konnte den Klienten die <strong>Beratung</strong> in ihrer Muttersprache angebotenwerden. In 12 Fällen wurden Sprach- und Kulturmittler eingesetzt (u.a. in Punjabi, Hindi,Albanisch, Arabisch und Französisch).o Unsere Ratsuchenden mit Zuwanderungsgeschichte stammten in <strong>2012</strong> aus über 70verschiedenen Ländern: Afghanistan, Albanien, Algerien, Angola, Argentinien, Äthiopien,Australien, Bolivien, Bosnien, Brasilien, Bulgarien, Burundi, Canada, China, Chile,Dominikanische Republik, Elfenbeinküste, Ecuador, Eritrea, Frankreich, Gambia, Ghana,Griechenland, Guatemala, Guinea, Großbritannien, Haiti, Indien, Indonesien, Irak, Iran,Israel, Italien, Japan, Jordanien, Kenia, Kolumbien, Kongo, Kosovo, Kroatien, Kuba,Libyen, Mali, Marokko, Mazedonien, Mexiko, Montenegro, Niederlande, Nigeria,Österreich, Paraguay, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Ruanda, Rumänien, Russland,Schweiz, Senegal, Serbien, Spanien, Südkorea, Togo, Tunesien, Türkei, Ukraine,Uganda, Uruguay, USA, Vietnam und Weißrussland.oooIn vielen abgeschlossenen Fällen (33%) befanden sich die Eltern vor, während odernach Trennung oder Scheidung, 21 % waren Alleinerziehend.Wir erreichen mit unseren Angeboten in beträchtlichem und überdurchschnittlichemMaße Familien, die in Armut leben: Etwa 40% unserer Familien erhieltenTransferleistungen.Viele Familien lebten mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus, in Duldung und einige warenohne Papiere. In enger Kooperation mit dem Therapiezentrum für Folteropfer desCaritasverbandes erhielten auch einige unbegleitete minderjährige Flüchtlingetherapeutische Unterstützung.Internationale Familienberatung, Köln Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong>Seite 6 von 10
ooBei den Neuaufnahmen bekamen 93% der Familien innerhalb eines Monats einenTermin zum Erstgespräch, in 78% der Fälle sogar innerhalb von 14 Tagen. Zu längerenWartezeiten kam es selten und meist nur wenn die sprachlicheVerständigungsmöglichkeit der Klienten die Auswahl innerhalb des <strong>Beratung</strong>steamseinschränkte.Die Dauer der <strong>Beratung</strong> ist sehr unterschiedlich und richtet sich nach Anliegen undBedarf der Klienten. Sie reicht von einem Gespräch bis zu einer längeren Begleitung, diemanchmal über mehrere Monate und Jahre geht:Anzahl der <strong>Beratung</strong>sgespräche Häufigkeit1 Gespräch 14,7 %2 - 5 Gespräche 46,3 %6 - 15 Gespräche 23,9 %16 - 30 Gespräche 9,4 %über 30 Gespräche 5,7 %oDas Alter der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, derentwegen<strong>Beratung</strong> erfolgte, verteilt sich zwischen 0 und 27 Jahren. 88,8 % der Fälle sind Familienmit minderjährigen Kindern. Deutlicher Schwerpunkt liegt bei Kindern im Grundschulalter,gleichbleibend hoch ist der Bedarf bei Vorschulkindern und Jugendlichen. DieGeschlechterverteilung bei Jungen und Mädchen ist annähernd ausgewogen (46%weiblich und 54 % männlich).Altersverteilung der abgeschlossenen <strong>Beratung</strong>sfälle25201510in Prozent500-3Jahre3-6Jahre6-9Jahre9-12Jahre12-15Jahre15-18Jahre18-21Jahre21-27JahreoDie Motive und Anliegen der Familien, <strong>Beratung</strong> aufzusuchen sind sicherlich sehrverschieden und in jedem Fall anders gelagert. Dennoch lassen sich folgendeHauptgründe für das Aufsuchen der <strong>Beratung</strong> und die Gewährung von Hilfeherausstellen:1. Belastungen der jungen Menschen durch familiäre Konflikte (z.B. Partnerkonflikte,Trennung und Scheidung, Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten, Eltern-/Stiefeltern-Kind-Konflikte, migrationsbedingte Konfliktlagen) wurden in 43 % der Fälle alsHauptgrund genannt.2. Belastungen des jungen Menschen durch Problemlagen der Eltern (z.B.Arbeitslosigkeit, Armut, psychische Erkrankungen, Suchtverhalten, geistige oderseelische Behinderung), in 23% der Fälle als Hauptgrund genannt.Internationale Familienberatung, Köln Tätigkeitsbericht <strong>2012</strong>Seite 7 von 10