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Vielfalt ein Weg! Diversity und Antidiskriminierung in Verbänden ...

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waren sich schnell <strong>e<strong>in</strong></strong>ig, dass beides Konzepte s<strong>in</strong>d, die sich ergänzen <strong>und</strong> k<strong>e<strong>in</strong></strong>esfalls gegen<strong>e<strong>in</strong></strong>anderstehen. Ruth Forster stellte hierzu fest: „Was ich an diesem <strong>Diversity</strong> Konzept sehr charmantf<strong>in</strong>de, ist eigentlich der Perspektivenwechsel (...); Die <strong>e<strong>in</strong></strong>e Sicht wurde auch schon <strong>e<strong>in</strong></strong>mal dargestellt,nämlich den Perspektivenwechsel weg von den verm<strong>e<strong>in</strong></strong>tlichen Unzulänglichkeiten <strong>und</strong> Defizitender von Diskrim<strong>in</strong>ierung betroffenen Personen h<strong>in</strong> zu den Potentialen, die die <strong>e<strong>in</strong></strong>zelnen Menschen<strong>und</strong> Gruppen auch im S<strong>in</strong>ne <strong>e<strong>in</strong></strong>es Nutzens haben, den man daraus ziehen kann.“ DieseM<strong>e<strong>in</strong></strong>ung wurde verschiedentlich geteilt, dass <strong>Diversity</strong> Management <strong>e<strong>in</strong></strong>en potenzialorientierten Ansatzdarstelle, der zum <strong>e<strong>in</strong></strong>en wesentlich <strong>e<strong>in</strong></strong>facher vermittelbar ist, der zum anderen aber auch <strong>in</strong>der Lage ist, <strong>e<strong>in</strong></strong>e ethische <strong>und</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>e ökonomische Perspektive mit<strong>e<strong>in</strong></strong>ander zu ver<strong>e<strong>in</strong></strong>baren. Allerd<strong>in</strong>gssei der <strong>Diversity</strong>-Ansatz <strong>e<strong>in</strong></strong> präventiver, der es nicht schafft Diskrim<strong>in</strong>ierung komplett zu verh<strong>in</strong>dern.Deshalb ist <strong>e<strong>in</strong></strong> Ansatz, der Schutz vor Diskrim<strong>in</strong>ierung bietet, unverzichtbar. Dieser bleibtzwar zunächst bei dem Unterstützung im Fall von Problemen stehen, aber diese Unterstützung istnotwendig. Ruth Forster sagte hierzu, „(...) ich denke, dass es nicht möglich ist, die Welt diskrim<strong>in</strong>ierungsfreizu gestalten, das halte ich für <strong>e<strong>in</strong></strong>e Utopie, <strong>und</strong> deswegen denke ich, s<strong>in</strong>d <strong>Antidiskrim<strong>in</strong>ierung</strong>sgesetzgebungoder Betriebsver<strong>e<strong>in</strong></strong>barungen o.ä. flankierend wichtig.“ Dieser Schutzaspektmacht deutlich, dass neben der ökonomischen Perspektive, neben der Frage nach den Potenzialenvon Menschen, die Perspektive der europäischen oder <strong>in</strong>ternationalen Menschenrechtspolitik nichtvernachlässigt werden, so der E<strong>in</strong>wurf <strong>e<strong>in</strong></strong>er Teilnehmer<strong>in</strong>. Hierbei geht es dann um gesellschaftlicheSichtweisen auf das Thema, die sowohl im Zusammenhang mit <strong>Antidiskrim<strong>in</strong>ierung</strong>sarbeit, alsauch mit <strong>Diversity</strong> Management die zentrale Kategorie darstellt. Dr. Hildegard Kaluza stellte fest:„Es ist <strong>in</strong> der Tat <strong>e<strong>in</strong></strong> kultureller Wandel, der notwendig ist, (...), ich glaube, wir brauchen ihn anallen Orten, ob nun <strong>in</strong> Unternehmen, Verwaltung oder im privaten Kontext.“ E<strong>in</strong>e Menschenrechtsperspektivesei dabei unbed<strong>in</strong>gt <strong>e<strong>in</strong></strong>zufordern. Alexander Thamm machte deutlich, dass die Kommunen,die ihre Arbeit mit der Menschenrechtsperspektive verb<strong>und</strong>en haben, sehr ansprechendeAktivitäten unter E<strong>in</strong>beziehung von Zuwander<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Zuwanderern entwickelt hätten.Als Resümee kann gesagt werden, dass die Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Teilnehmern der Podiumsdiskussion<strong>Antidiskrim<strong>in</strong>ierung</strong>sarbeit <strong>und</strong> <strong>Diversity</strong> Management als zwei Blickw<strong>in</strong>kel verstanden haben,die <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d gem<strong>e<strong>in</strong></strong>sam, die Perspektiven der Nutzung von Potenzialen <strong>und</strong> des Menschenrechtszu verb<strong>in</strong>den <strong>und</strong> damit zusammen <strong>e<strong>in</strong></strong>e gutes F<strong>und</strong>ament für die Förderung von <strong>Vielfalt</strong>darstellen.EmpfehlungenWelche Empfehlungen die Expert<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Experten auf dem Podium den Akteur<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Akteurenvor Ort zur Umsetzung der besprochenen Konzepte geben würden, war Gegenstand der abschließendenR<strong>und</strong>e des Podiums.Ruth Forster wies dabei darauf h<strong>in</strong>, dass „wer sich dazu entschlossen hat, so etwas zu machen, (....)es nicht dem Zufall überlassen (sollte), sondern <strong>e<strong>in</strong></strong>e gewisse Verb<strong>in</strong>dlichkeit durch <strong>e<strong>in</strong></strong> Konzeptschaffen. Dieses Konzept sollte aber nicht überfrachtet werden. Die Blockaden, die sowieso bestehen,werden damit umso schwerer überw<strong>und</strong>en. Wir haben uns z.B. nur vier ganz klare <strong>und</strong> realistischeZiele gestellt, damit es überhaupt greifbar wird. Außerdem braucht es Geduld, denn es dauertJahre, bis sich etwas <strong>in</strong> den Köpfen der Menschen verankert.“Um diese langfristige Arbeit erfolgreich gestalten zu können, kommt es nach M<strong>e<strong>in</strong></strong>ung von Dr. HildegardKaluza darauf an, <strong>e<strong>in</strong></strong>e <strong>Diversity</strong>-Politik weiter zu unterstützen <strong>und</strong> dabei auf Netzwerkbildungenzu setzen. „Wir werden vom Land aus derartige Projekte weiter unterstützen. Aber eskommt auf Netzwerkbildung an, deshalb halte ich das Siegener Projekt für sehr gut. Ich erhoffe mirvon den Ergebnissen auch Empfehlungen für andere Regionen <strong>und</strong> m<strong>e<strong>in</strong></strong>e, dass wir auf dem <strong>Weg</strong>weitermachen sollten.“Reg<strong>in</strong>a Höbel wies <strong>in</strong> diesem Zusammenhang darauf h<strong>in</strong>, dass die Erfahrungen aus dem SiegenerNetzwerk ZAK noch <strong>in</strong> diesem Jahr <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong></strong>em Handbuch aufbereitet <strong>und</strong> veröffentlicht werden.42

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