GESCHICHTE Das Alte Amt Wer kennt es nicht, das imposante Gebäude an der Westseite des Marktes mit der Sparkasse, im Volksmund auch „Altes Amt“ genannt. Errichtet wurde das Gebäude im 16. Jahrhundert als Gastwirtschaft, mit dem schönen Namen „Zu den drei Schwanen“. Der Name der Gastwirtschaft ist aber erst im 17. Jahrhundert schriftlich belegt. 1655 ging dann das Gebäude aus Privathand durch Kauf in den Besitz des kurfürstlichen Amtes. Die Gastwirtschaft zog an die damalige Reitzenhainer Straße, heute: Leipziger Straße. Vielen <strong>Borna</strong>ern ist noch die Bushaltestelle „Drei Schwanen“ ein Begriff. Die Braugerechtigkeit blieb jedoch am Markt. Erst 1740 überließ das kurfürstliche Amt das auf dem Gebäude liegende Braurecht und die Braugerechtigkeit der Stadt zur Nutzung, diese ließ jedoch das Gastrecht ruhen. Chronist Wolfram schrieb dazu: „Nach einem Recesse vom 29. April 1740 überließ Friedrich August II. ,dem Rathe und gemeine Stadt <strong>Borna</strong> die auf dem Amtshause zu <strong>Borna</strong> liegende Gastgerechtigkeit und Gerechtigkeit, 3 ½ Bier jährlich zu brauen, erb- und eigenthümlich’ wogegen der Rath die gangbaren Steuern übernahm und den, auf dem Amtshause bestehenden und zur Ratskämmerei zu <strong>Borna</strong> zu entrichtenden jährlichen Erbgeschoß von 2 Thl. 4. Gr. – fallen ließ.“ Seit 1710 sind mehrere Umbauten am Gebäude nachgewiesen. Nach einem Inventarium aus dem Jahre 1754 das beim Amtsantritt des Amtsmannes August Friedrich Königsdörfer gemacht wurde, heißt es: „Dieses Amtshauß ist sowohl gegen den Marckt, als in der Altenburgischen Gaße 2 Stockwerk hoch, von Steinen gebauet, von außen u. innen getünget, weiß angestrichen und auswendig Aschenfarben eingefaßt.“ Des Weiteren erfahren wir: „Ein neuer angestrichener Thorweg, nach dem Marckte zu, von fichtenen Pfosten mit 2 Pflügeln, einem kleinen eichenen Schwellgen, an beiden Seiten mit zwei Steinen, davon der eine mit Eisen Beschlagen. An dem Thore sind 6 Bänder und eingegoßene Hacken ein Schlindschloss, 3 Riegel, 1 Aufzug und 1 Schlüssel, das Haus ist mit Kieselsteinen gepflastert.“ Im Einzelnen wurde dann im Inventarium das gesamte Gebäude bis auf den kleinsten Nagel beschrieben. In diesem Amtshaus befanden sich die Diensträume des Justiz- und Rentamtes sowie die Wohnung des Justizamtmannes, später Bezirksgerichtsdirektors. Der Verwaltungssitz des Amtmannes bzw. des Amtsschössers blieb weiterhin am Wohnort des Amtmannes. So war der Verwaltungssitz mal in Prießnitz, dann in Rötha oder in Pegau. Das änderte sich erst 1830, als der Kammerjunker, Hans Goido von Schütz, <strong>Borna</strong>er Amtmann wurde und seinen Sitz nach <strong>Borna</strong> verlegte. Während der Napoleonischen Kriege nächtigten mehrere Persönlichkeiten in den Mauern der Stadt. So übernachtete im Alten Amt im Frühjahr bzw. vom 14. - 16. Oktober 1813 der König von Preußen und schlug hier sein Hauptquartier auf, bevor er zur Völkerschlacht bei Leipzig aufzog. Am 1. Mai 1863 übernahm Dr. Heinrich Platzmann den Dienst als Amtmann und auf seinen Wunsch hin wurde der Sitz der Amtshauptmannschaft nach Leipzig verlegt, wo er seine Wohnung hatte. Damit hatte das Gebäude am Markt keine Funktion mehr als Amtsgebäude, was sollte nun daraus werden? Dazu mehr im nächsten Teil. (Fortsetzung folgt) Alte Amt mit Altenburger Tor (l.), um 1860 Thomas Bergner Informationsabend/Gemeindeabend in der Kunigundenkirche Die Kunigendenkirche, versteckt auf dem verwunschen wirkenden Gelände des Kunigundenhaines, hat als eines der ältesten überkommenden Zeugnisse der <strong>Borna</strong>er Stadtgeschichte mehr Aufmerksamkeit verdient. Die soll sie nun nach der Neueindeckung des Schieferdaches wieder erhalten. Am Freitag, dem 5. Juni, werden um 19:00 Uhr die Hintergründe der Bau- und Entstehungsgeschichte sowie die Bedeutung der Kunigundenkirche für <strong>Borna</strong> beleuchtet. Außerdem werden die zur Zeit im Zuge einer Diplomarbeit der Hochschule für Bildende Künste Dresden laufenden Restaurierungsarbeiten an den Wandmalereien im Inneren näher erläutert. Musik rundet den Abend ab. Treffpunkt ist die Kunigundenkirche (Kunigundengasse, Nähe Königsplatz). Beginn ist 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Oberbürgermeisterin Simone Luedtke Dankeschön! Liebe <strong>Borna</strong>erinnen und <strong>Borna</strong>er, mit den Stadtratswahlen am 7. Juni endet eine 5-jährige Legislaturperiode für die Stadträtinnen und Stadträte sowie für die Ortschaftsrätinnen und Ortschaftsräte. Es ist mir ein großes persönliches Bedürfnis, ausnahmslos allen für ihre engagierte Arbeit mein großes öffentliches Dankeschön auszusprechen. Das Wirken jedes Einzelnen kann gar nicht groß genug eingeschätzt werden. Die Stadträtinnen und Stadträte sind keine Berufspolitiker, sondern verbringen nach ihrer täglichen beruflichen Arbeit viel Zeit damit, sich für die Entwicklung unserer Kreisstadt <strong>Borna</strong> einzusetzen. Neben den Sitzungen des Stadtrates sind das viele Abende in vorbereitenden Beratungen, Fraktionssitzungen und Ausschüssen. Viele Stadträtinnen und Stadträte sind Ansprechpartner für die Bürger vor Ort, wenn es um Probleme geht und zumeist auch noch in verschiedenen Vereinen die aktivsten Mitglieder. Es steht außer Frage, dass unsere Demokratie ohne dieses uneigennützige bürgerschaftliche Engagement nicht funktionieren würde. Verehrte Stadträtinnen und Stadträte sowie Vertreter der Ortschaften. Ich denke, Sie können persönlich stolz sein auf das, was unter Ihrer demokratischen Beteiligung in den letzten Jahren in <strong>Borna</strong> und den Ortsteilen gewachsen und entstanden ist. Lassen Sie mich beispielhaft nur die Festigung des Verwaltungsstandortes mit dem Landratsamt und dem Kreissitz, den umfassenden Ausbau der sportlichen Infrastruktur und die weitere Sanierung der Innenstadt sowie den Ausbau der Infrastruktur oder der Feuerwehren in den Ortsteilen nennen. Die Sanierung des Schulstandortes mit der Mittelschule und dem Gymnasium haben Sie maßgeblich vorangebracht und die Entscheidung zum Neubau einer Grundschule beschlossen. OBM Simone Luedtke vor Ort: 16.05.2009 Als Schirmherrin überreichte die Oberbürgermeisterin Frau Luedtke zum 7. Bambino-Sportfest den kleinen Sportlerinnen und Sportlern Medaillen und wünschte diesen weiterhin viel Erfolg. 16.05.2009 Die OBM Frau Luedtke eröffnete das 50. Handballturnier „Schwarzer Diamant“ in der Sporthalle <strong>Borna</strong>-Ost. 19.05.2009 Interessante Einblicke in das aktuelle und zukünftige Baugeschehen der Marienkirche gab es für die Oberbürgermeisterin, Stadträte und Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Herr Schmidt von der Kirchgemeinde hatte zu einer Besteigung des Kirchturms mit Besichtigung des Geläuts und der ehemaligen Türmerwohnung eingeladen. 25.05.2009 EFRE-Auftaktveranstaltung im Bügerhaus „Goldener Stern“ (siehe Seite 7) informiert <strong>Borna</strong> ist besser als sein Ruf, das trifft auch auf den Stadtrat von <strong>Borna</strong> zu. Konstruktiver, sachlicher Wettstreit um die besten Lösungen, wenn er so geführt wird, ist ein wichtiges Element für das Funktionieren unserer Demokratie und somit unverzichtbar. Insofern ist den Kritikern des <strong>Borna</strong>er Stadtrates zu raten, genauer hinzuschauen oder sich selber bürgerschaftlich einzubringen. Dass dieses Sich-Einbringen in <strong>Borna</strong> auch zukünftig vorbildlich gelingen wird, zeigt die große Anzahl von Bewerbern zur Wahl. Nicht alle Bewerber können in den neuen Stadtrat einziehen und auch nicht alle ehemaligen Stadträtinnen und Stadträte werden wieder dabei sein. All diejenigen, die nicht im neuen Stadtrat vertreten sein werden, möchte ich sehr herzlich bitten, sich außerparlamentarisch auch weiterhin zum Wohle unserer Stadt zu engagieren. Dafür gibt es ausreichende Möglichkeiten. Ob im Seniorenbeirat, dem Jugendparlament, Vereinen, Sportgruppen u. v. m., Ihre Mit- arbeit ist herzlich willkommen und dringend geboten. Auch für zwei weitere wichtige Zukunftsaufgaben benötigen wir aktive Mitarbeit. Zum einen fordert unser großes Investitionspaket „<strong>Borna</strong> startet durch“ die Mitwirkung und die Ideen der Bürgerschaft. Darüber hinaus werde ich nach den Kommunalwahlen die Diskussion um das Leitbild und das Stadtmarketing intensivieren und für diese spannende Aufgabe brauchen wir die besten Köpfe der Stadt. Ich freue mich auf diesen gemeinsamen Weg mit Ihnen und wünsche Ihnen dafür persönlich viel Gesundheit und Schaffenskraft. Herzlichst Ihre Simone Luedtke, Oberbürgermeisterin 26.05.2009 14 Vorschulkinder aus dem Kindergarten „Regenbogenland“ besuchten die Oberbürgermeisterin im Rathaus und dabei probierte Mira gleich aus wie man auf dem Sessel der Oberbürgermeisterin sitzt, da sie vielleicht später in die Fußstapfen von Frau Luedtke treten möchte. Das Foyer mit Spielecke wurde dabei ebenso inspiziert wie das Bürgermeisterzimmer. Natürlich stellten die Kinder auch Fragen, z. B. was sie denn den ganzen Tag so tut, wollte man wissen. Oder wann das Freibad wieder geöffnet wird. Mit einer kleinen Stärkung von Gummibärchen und Schokobons traten die Kinder den Weg zu ihrem Kindergarten wieder an, mit dem Versprechen von Frau Luedtke, dass sie zum Sommerfest im „Regenbogenland“ reinschaut. 26.05.2009 Im Rathaus tagte abschließend die Jury, um die Preisträger im Wettbewerb um das schönste Fotomotiv für die <strong>Borna</strong>-Karte der Deutschen Bank festzulegen, welche zum Pressefest der Leipziger Volkszeitung am Wochenende 6. und 7. Juni, bekannt gegeben und prämiert werden. <strong>Amtsblatt</strong> der Großen Kreisstadt <strong>Borna</strong> 11/09