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Pressespiegel<br />

● Pressespiegel vom 2007-04-25 bis 05-16<br />

❍ Ansage<br />

❍ Kategorie - Aktuelle Diskussionen<br />

■ Positives Signal<br />

■ ZVS-Bewerbungsschluss für Alt-Abiturienten ist der 31. Mai<br />

■ Schulen suchen sich selbst Lehrer<br />

■ Andre Förster: Lehrer als Traumberuf<br />

■ Die Chronologie der Ereignisse<br />

■ Wieder Frühling<br />

■ Überraschungseffekt: Gegen Alkohol am Steuer<br />

■ Bis der Arzt kommt<br />

■ Gutenberg-Gymnasium: Die Wunden heilen nicht<br />

■ Heute vor fünf Jahren fielen die Schüsse im Gutenberg-Gymnasium 26.04.2007<br />

■ Es klingt so einfach 26.04.2007<br />

❍ Kategorie - Presseerklärungen<br />

■ <strong>Pressemitteilung</strong> Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb – Goebel ruft zur Teilnahme auf<br />

■ <strong>Pressemitteilung</strong> Öffentlichkeitstermine von Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel sowie den Staatssekretären Kjel<br />

■ <strong>Pressemitteilung</strong> Schriftliches Abitur geschafft!<br />

■ <strong>Pressemitteilung</strong> Thüringer erhält 1. Preis bei der Bundesmathematikolympiade<br />

■ <strong>Pressemitteilung</strong> Sieben Thüringer Schulen werden „Europa-Schule“<br />

■ <strong>Pressemitteilung</strong> Schavan fordert europäische Öffnung der beruflichen Bildung<br />

■ <strong>Pressemitteilung</strong> Deutschland als Land der Ideen<br />

■ <strong>Pressemitteilung</strong> 16. Thüringer Physikolympiade<br />

■ <strong>Pressemitteilung</strong> Girls’ Day 2007<br />

■ <strong>Pressemitteilung</strong> Budgetierung von Personalmitteln an Schulen startet im nächsten Schuljah<br />

■ <strong>Pressemitteilung</strong> Kultusstaatssekretär Eberhardt beim 4. Thüringer Lehrertag des TLV<br />

■ 26.04.2007 [<strong>Pressemitteilung</strong> 087/2007]<br />

❍ Kategorie - Post an die LEV<br />

■ PRESSEINFORMATION PM220407a.doc<br />

■ Tollster Lehrer Aufruf II_lsv.doc<br />

■ Kleine Anfrage Stand und Zukunft Horte.doc<br />

■ Ganztagsschulen. Zeit für mehr.<br />

■ Ursula von der Leyen zur Familienpolitik<br />

❍ Kategorie - Berichte aus den Schulen<br />

■ Tüftler mit Pfiff am Ilmenauer Goethegymnasium<br />

■ Regelschule Floh veranstaltete Sponsorenlauf zu Gunsten der Kinderkrebsh 14.05.2007<br />

■ Besser geht’s immer OLYMPIADE 12.05.2007<br />

■ Das große A macht Schule<br />

■ Kinderumwelttag an der Goetheschule<br />

■ Blockhaus und Lachs<br />

■ Historisches und Kurioses<br />

■ Beeindruckender Markt der Möglichkeiten<br />

■ Für Regelschüler ging ein Traum in Erfüllung<br />

■ Schweitzergymnasium schließt<br />

■ Für die Lessing-Schule der "totale Knüller"<br />

■ Mit Akrobaten und dem stärksten Mann der Welt<br />

■ Fliegendes Klassenzimmer nach Biskek<br />

■ Arbeitseinsatz für eine attraktive Regelschule<br />

■ Abends schmökern in der Schule<br />

■ Zeitgemäß aufgerüstet<br />

■ Großes Interesse am Alltag in der Grundschule<br />

■ Quietschende Gummis<br />

■ Nicht Greifbares fühlbar machen<br />

■ Große Freude und auch Stolz<br />

■ Gefahrenbremsung auf dem Schulhof<br />

■ Zwölftklässler des Gymnasiums Sonneberg zelebrierten letzten Schultag 28.04.2007<br />

■ Bewegte Pausen<br />

■ Evangelische Grundschule startete Hilfsprojekt<br />

■ Mit Gemüse wie zu Goethes Zeiten<br />

■ Gemeinsames Lernen erlebbar<br />

■ Reges Interesse für einstige Schule<br />

■ Schüler Reiseführer bei erlebnisreicher Nilreise<br />

❍ Kategorie - Diskussionen zu Schulträgern<br />

■ Perspektive für die Langenberger Schule<br />

■ Neues Domizil für Förderschüler<br />

■ Ortschaftsrat kämpft um Grundschule Aga<br />

■ Schulnetz fast fertig<br />

■ Medi wieder unter Lindig-Dach 28.04.2007<br />

■ Regelschul-Einzugsbereiche bleiben erhalten<br />

■ Zwei Schulen akut gefährdet<br />

■ Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />

■ Entscheidung über Schulnetz fällt Mittwoch<br />

■ Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />

❍ Kategorie - Thüringer Presse<br />

■ Sind so teure Autos nötig?<br />

■ Land schließt Ausbildungspakt - Rückgang der Bewerberzahlen 14.05.2007<br />

■ Die falschen Bücher<br />

■ Stiftung würdigt besondere Leistungen 14.05.2007<br />

■ Ein Bildungs-Dienstleister 12.05.2007<br />

■ Wie sich junge Thüringer ihre Zukunft zwischen Karriere und dem Wunsch n 12.05.2007<br />

■ »Die History Boys«: Plädoyer für Toleranz und Bildung<br />

■ Tollster Lehrer: Das Lehrer-Spiel<br />

■ Symbolik und Süßkartoffeln<br />

■ Ergaspokal: Buttstädter Schülerteam auf Platz fünf<br />

■ Mangelnde Grundkenntnisse<br />

■ Polizei fahndet mit Phantombild<br />

■ Lokalmatadoren auf Rang vier<br />

■ Ermäßigter Steuersatz auf Schulspeisung<br />

■ Designer haben das Kinderzimmer entdeckt<br />

■ Fröhliche Musik im wahrsten Sinne des Wortes 16.05.2007<br />

■ Schleierhaft<br />

■ Weniger Kinder verunglücken auf deutschen Straßen<br />

■ Böser Verdacht<br />

■ Das verborgte Haus<br />

■ Programmieren mit Tokio Hotel<br />

■ Muttersprache beeinflusst die Farbwahrnehmung<br />

■ Krankheitsfälle nehmen zu (Hintergrund / Video) 27.04.2007<br />

■ 5,2 Prozent der Thüringer Schüler schwänzen laut Studie Unterricht 30.04.2007<br />

■ Ausnahmezustand auf den Schulhöfen in Bad Liebenstein, Vacha, Bad Salzun 28.04.2007<br />

■ „Mit der Lizenz zur Intelligenz“ (Bildergalerie) 28.04.2007<br />

■ Jugendweihe-Feiern in Angelroda und Gillersdorf 30.04.2007<br />

■ Gemeinde gab 65 000 Euro aus 30.04.2007<br />

■ Julia Fischer schilderte ihre Eindrücke in einem Diavortrag 25.04.2007<br />

■ Zuversichtlich die Zukunft gestalten 30.04.2007<br />

■ Kinder im Fokus 30.04.2007<br />

■ LETZTER SCHULTAG AM GYMNASIUM (Bilder) 28.04.2007<br />

■ BENEFIZKONZERT AM 6. MAI 28.04.2007<br />

■ Gaudi am Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium (Bilder) 28.04.2007<br />

■ Ticketpreise: Wo ist die Schmerzgrenze? 28.04.2007<br />

■ Meine persönliche Bundeswehr-Laufbahn dauerte einen „Girl’s Day“ lang 27.04.2007<br />

■ Kinderhilfe wirft Berliner Behörden Versagen vor 01.05.2007<br />

■ Mädchen zeigten großes Interesse an Berufen bei der Bundeswehr und bei d 27.04.2007<br />

■ Das andere Kind<br />

■ Adé Kindheit<br />

■ Leere Lehrstellen in Industrie und Handwerk<br />

■ Sie lebt es vor<br />

■ Technik-Mädels wollen nun ins Umspannwerk<br />

■ Erlebnisreicher Girls Day bei der Polizei<br />

■ Für das Wohl der Kinder<br />

❍ Kategorie - Ratschläge<br />

■ Zecken lauern im Grünen<br />

■ Viele Kinder haben laut Studie Übergewicht und Psycho-Probleme 16.05.2007<br />

■ Der Fiskus spielt mit<br />

■ Suche nach Ausbildungsplatz nicht auf eine Region beschränken<br />

■ Viele Kinder haben Übergewicht und Psycho-Probleme<br />

■ Wie Prüfungsangst sich beherrschen lässt<br />

■ Hungern ist keine Lösung<br />

■ Arm und dick<br />

■ Internet-Fibel für die Grundschule / Unterrichtsmaterialien zu Themen de<br />

■ Fernsehverbot und Stubenarrest<br />

❍ Kategorie - Kindertagesstätten<br />

■ Rechtsanspruch auf Krippenplatz ab 2013<br />

■ Rechtsanspruch auf Krippenplatz kommt 16.05.2007<br />

■ Kommentiert Ein Fortschritt<br />

■ Super-Gau für Familien<br />

■ Volksbegehren „Für eine bessere Familienpolitik“ 30.04.2007<br />

■ Thierse pfeift ab<br />

■ Teure Mickymaus<br />

■ Fensehen selbst gemacht<br />

❍ Kategorie - Deutschlandweite Presse<br />

■ Erst Kopfhörer, dann Hörgerät: Jeder vierte Jugendliche hört schlecht<br />

■ WP Die Region - Ein Test-Unterricht soll zeigen, ob Grundschüler abiturtauglich sind Eltern nicht mit Einstufung für weiterführende Schule einverstanden<br />

■ Erschreckende Mängel bei schulischer Integration<br />

■ PROGNOSE-UNTERRICHT<br />

■ Laptop-Bann an US-Schulen: Web 0.0 im Klassenzimmer - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 16. Mai 2007<br />

■ Bombendrohung wegen Prüfungsangst: "Tick, Tick, Tick, die Zeit läuft" - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 16. Mai 2007<br />

■ Abi-Tagebuch: Wenn der Mathelehrer so verdächtig lächelt - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 14. Mai 2007<br />

■ Australischer Schüler: Mobbing-Opfer erhält 600.000 Euro - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 15. Mai 2007<br />

■ Lehrermangel Billige Ersatzlehrer - Job & Karriere - sueddeutsche.de 14.05.2007<br />

■ Deutschlands bester Hauptschullehrer ''Wenn Werder gewinnt, geb' ich immer einen aus'' - Job & Karriere - sueddeutsche.de 11.05.2007<br />

■ Verantwortung der Schule endet nicht beim Abitur<br />

■ Eltern kämpfen um Schulplätze 5. Mai 2007<br />

■ Lehrerverbände warnen vor zunehmender Werbung in der Schule<br />

■ "Kräuter" in grüner Schule<br />

■ Themenkoffer für jede Schule<br />

■ Ansturm auf Kaltenkirchens Gymnasium<br />

■ Stolz präsentiert die Klasse 6a ihr selbstgebautes "Schwungballspiel". B<br />

■ Vernetzung von Schule und Jugendhilfe<br />

■ Neue Erfahrungen im kühlen Mitteleuropa<br />

■ Quickborn 13 Gymnasiasten zu Experten ausgebildet<br />

■ Eltern wollen Aus für Schule verhindern<br />

■ Schule schwänzen kann auch teuer werden<br />

■ Mit elf Jahren trinken Kinder zum ersten Mal Alkohol<br />

■ Im Gymnasium ist kein Platz frei<br />

■ Teufelkreis Gewalt?<br />

■ Schule stellt sich auf Entwicklungen ein<br />

■ Vergleichsarbeiten Nach der Pannenserie lenkt die Bildungssenatorin über<br />

■ Schummel-Schüler: Der iPod als digitaler Spickzettel - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten<br />

■ Leseförderung in der Schule<br />

■ Gesunde Ernährung als Unterrichtsfach in der Schule? (13.05.2007)<br />

■ Schüler sollen keine Angst vor Zukunft haben<br />

■ Heimische Schüler pauken bis zu 62 Stunden pro Woche für die Schule.<br />

■ Mut zur religiösen Erziehung<br />

■ „Ich wollte einfach nur tot sein.“ Mobbing an der Schule<br />

■ Der Ausbau des Ganztagsschulsystems ist außerordentlich wichtig<br />

■ Hilfe, die Schule brennt!<br />

■ 3000 Schüler demonstrieren für eine bessere Bildung<br />

■ Dokumentiert. Warum streiken?<br />

■ Berliner Schulkrise: Eiskalt erwischt vom Babyboom - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 27. April 2007<br />

■ Schüler sollen mehr Altpapier sammeln 02.05.2007<br />

■ Wir wissen, wie gute Schule geht<br />

❍ Abspann zum Pressespiegel<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/index.html [16.05.2007 22:33:51]


http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501085949/index.html<br />

Ansage<br />

Danke an Mario. Ich habe mich gefreut, dass er kurzfristig eingesprungen<br />

ist, das Ganze ohne Vorbereitung.<br />

Es hat sich noch einiges mehr angesammelt, dazu aber beim nächsten Mal<br />

mehr.<br />

Einen schönen Feiertag morgen, geeignetes Wetter für einen Ausflug mit<br />

der Familie und wenn Zeit bleibt, viel Spaß beim Stöbern,<br />

Ihr Sören G. Prüfer<br />

hier noch Zitate aus Mails an mich, die Anhänge sind in "Kategorie -<br />

Post an die LEV"<br />

o Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, liebe Förderer des Q-Siegels,<br />

am 27. April 2007 endete die Bewerbungsfrist für die 3. Q-Siegel-Runde.<br />

In der Anlage übersende ich Ihnen die Presseinformation, die Sie gern in<br />

Ihren Organisationen verwenden dürfen.<br />

Wir werden nun bis Anfang August die Bewerbungsunterlagen sichten und<br />

bewerten, ab September beginnen die Schulauftritts. Am 6. Juli 2007 findet<br />

der Juroren-Workshop in Bad Berka statt. Am 16. Januar 2008 verleihen<br />

wir im Atrium der Stadtwerke Erfurt die Siegel.<br />

Wir suchen wieder Sponsoren für einen Betriebserkundungstag für die<br />

Q-Siegel-Schulen.<br />

Bitte unterstützen Sie uns weiter.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Dr. Sigrid Heinecke Projektleiterin Q-Siegel<br />

Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. Außenstelle Jena Steinweg 24<br />

07743 Jena<br />

Tel: 03641 637592 Fax: 03641 637599 E-Mail: qsiegel@bwtw.de Internet:<br />

www. schule-wirtschaft-thueringen.de<br />

o Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

Einige Thüringer Kommunen beginnen, von Eltern, die ihr "Wunsch- und<br />

Wahlrecht" bei der Auswahl der Kita wahrnehmen, zusätzlich zur Kasse zu<br />

bitten. Näheres hierzu finden Sie in der beiliegenden <strong>Pressemitteilung</strong>.<br />

Weitere Fragen beantwortet gerne Hans-Arno Simon, Tel. 0177-34 08 732.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Peter Häusler<br />

stv. Sprecher des Trägerkreises "Volksbegehren für eine bessere<br />

Familienpolitik" Am Planetarium 32 07743 Jena<br />

T: 0173/66 43 634<br />

o Hallo an alle,<br />

am 24.4 nahm die ARD zentrale Aussagen vom U. von der Leyen unter die<br />

Lupe. Die Ergebnisse sind sehr interessant und finden sich hier:<br />

http://www.daserste.de/ichstellemich/faktencheck_leyen.asp<br />

Viele Grüße<br />

Peter Häusler<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501085949/index.html [16.05.2007 22:33:51]


Positives Signal<br />

Positives Signal<br />

Positives Signal<br />

Erleichterung herrscht seit gestern im Schulamt Erfurt. Aus dem Kultusministerium kam die<br />

Kunde, dass 32 unbefristete Stellen für die Horte genehmigt werden.<br />

ERFURT. Im Sommer laufen 51 befristete Verträge für Hortnerinnen aus, bisher fehlten<br />

jegliche Signale aus dem Kultusministerium zur Zukunft der Hortbetreuung (TA berichtete).<br />

Jetzt - Mitte Mai - informierte das Kultusministerium in einer Mail, dass es für den<br />

Schulamtsbereich Erfurt 32 unbefristete Arbeitsverträge genehmige. Schulamtsleiter<br />

Wolfram Abbé gegenüber TA: "Endlich ein positives Signal. Das entlastet die Situation in den<br />

Horten erheblich." Er wollte noch am Nachmittag die Schulen informieren.Nun sei ein<br />

Auswahlverfahren nötig, um Eignung und fachliche Leistung in Frage kommender<br />

Kolleginnen zu bewerten, so Abbé. Dass die unbefristeten Stellen nur 50-Prozent-Jobs sind,<br />

sei kein Problem. "Auch bisher haben die Hortnerinnen Teilzeit gearbeitet." Das Amt sei<br />

mitten in der Planung für das kommende Schuljahr. Man habe noch 30 bis 40 neue<br />

Bewerbungen liegen, zum Beispiel von jungen Leuten, die gerade mit dem Fachschulstudium<br />

zum staatlich anerkannten Erzieher fertig werden. Birgit KUMMER<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515082935/index.html [16.05.2007 22:33:52]


ZVS-Bewerbungsschluss für Alt-Abiturienten ist der 31. Mai<br />

ZVS-Bewerbungsschluss für Alt-Abiturienten ist der 31. Mai<br />

ZVS-Bewerbungsschluss für Alt-Abiturienten ist der 31. Mai<br />

Dortmund (dpa/tmn) - Der Bewerbungsschluss für Alt-Abiturienten, bei der Zentralstelle für<br />

die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) endet am 31. Mai. Darauf weist Bernhard Scheer von<br />

der ZVS in Dortmund hin.<br />

Sie gilt für alle Studienberechtigten, die ihr Abitur vor dem 15. Januar 2007 absolviert<br />

haben, und von der ZVS für das Wintersemester einen Studienplatz in den klassischen<br />

Numerus-clausus-Fächern zugeteilt bekommen wollen.<br />

Wer erst nach dem 15. Januar 2007 sein Abitur gemacht hat, kann sich für die Abgabe<br />

seiner Studienplatzbewerbung bis zum 15. Juli Zeit lassen. Bei Alt-Abiturienten muss<br />

dagegen laut Scheer bis zum 31. Mai um Mitternacht der Datensatz der Online-Bewerbung<br />

bei der ZVS gespeichert sein. Eingegeben werden können die Daten unter www.zvs.de. Das<br />

Formular muss anschließend vom Bewerber ausgedruckt, unterschrieben und innerhalb von<br />

14 Tagen zusammen mit einer beglaubigten Kopie des Abiturzeugnisses per Post an die ZVS<br />

in Dortmund geschickt werden.<br />

Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen:<br />

www.zvs.de<br />

16.05.2007 dpa<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194655/index.html [16.05.2007 22:33:52]


Schulen suchen sich selbst Lehrer<br />

Schulen suchen sich selbst Lehrer<br />

Schulen suchen sich selbst Lehrer<br />

THÜRINGEN. Thüringer Schulen sollen im kommenden Schuljahr in einem Pilotversuch<br />

erstmals Geld bekommen, mit dem sie sich selbst Lehrer suchen können. Laut<br />

Kultusministerium sollen sie für Vertretungen, Aushilfen und spezielle Aufgaben eingesetzt<br />

werden, so in den Grundschulen auch für die Ganztagsbetreuung im Hort. Den Schulen soll<br />

überlassen sein, ob sie dafür Arbeits- oder Honorarverträge abschließen. Drei bis fünf<br />

Prozent des Personalbedarfs dieser Schulen sollen so finanziert werden können. An der<br />

ersten Phase des Versuches werden sich fünf Grund-, drei Förderschulen, die drei<br />

Sportgymnasien und bis zu fünf berufsbildende Schulen beteiligen. Die Schulen können sich<br />

bis 18. Mai dafür bewerben. Regelschulen und die Gymnasien sind nicht vorgesehen, weil es<br />

dort, so ein Sprecher, keinen Personalbedarf gäbe. Parallel soll auch geprüft werden, ob das<br />

Modell thüringenweit ab dem Schuljahr 2010/2011 eingeführt wird.<br />

25.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426082002/index.html [16.05.2007 22:33:53]


Andre Förster: Lehrer als Traumberuf<br />

Andre Förster: Lehrer als Traumberuf<br />

Andre Förster: Lehrer als Traumberuf<br />

ERFURT. Der Tag tut weh. Schon Wochen vorher ritzt er sich in die Haut, lässt kein<br />

Ausweichen zu und kein Wegrennen. Er erinnert an Menschen, die zu Opfern wurden. Schon<br />

der fünfte Frühling ohne sie. Weil der 26. April dem Gedenken gilt, zwingt sich auch André<br />

Förster, Lehrer am Gutenberg-Gymnasium, ihn auszuhalten. Immer wieder.<br />

Andreas Förster, von allen André genannt, ist ein burschikoser Typ, Lachfalten im Gesicht.<br />

Sportbegeistert. Seit fünf Jahren wieder Raucher. Liebhaber verrückter Armbanduhren.<br />

Lehrer ist sein Traumberuf, sagt er. Trotz allem. Immer noch.<br />

Jeden Winkel kennt der heute 47-Jährige in der Schule, seit 1984 unterrichtet er hier. Seine<br />

erste Arbeitsstelle. Damals hieß sie noch POS 7. Eigentlich wollte André Förster Tierarzt<br />

werden, dann aber machte er doch das Hobby zum Beruf. Lehrer für Sport und Biologie.<br />

Fußball spielt er seit seinem neunten Lebensjahr.<br />

Als André Förster vor knapp zwei Jahren das umgebaute Gebäude am Gutenbergplatz betrat<br />

und die nagelneue Turnhalle sah, konnte er kein Gefühl der Freude empfinden. "Obwohl ich<br />

mir die Modernisierung jahrelang gewünscht hatte. Ich wusste um den Preis dieser<br />

Renovierung."<br />

Es gibt hunderte Berichte und Geschichten über den 26. April 2002. Jeder hat diesen Tag<br />

anders erlebt, die Abläufe anders wahrgenommen. Bei Försters spielten sich drei<br />

verschiedene Albträume ab. Die Tochter als Abiturientin eingesperrt in der Aula, Schüsse,<br />

tausend Ängste. Der Vater mit seiner fünften Klasse ein paar Stockwerke weiter unten<br />

mitten in einem unfassbaren Irrsinn gefangen, konfrontiert mit Sterben und Tod. Seine Frau<br />

draußen hinter den Absperrbändern, fast verrückt vor Angst um Mann und Tochter. Und<br />

hilflos.<br />

Die Tochter hat auf dem Weg ins Freie, als die Abiturienten nach Stunden des<br />

Eingesperrtseins an den Opfern vorbei durch das Treppenhaus geführt wurden, angstvoll auf<br />

all die entblößten Handgelenke geschaut und nach der Uhr des Vaters gesucht. Am Abend<br />

dieses Tages hat André Förster gesagt: "Ich gehe da nicht mehr hin." Doch schon Stunden<br />

später war der Vorsatz vergessen. Die Schulgemeinschaft traf sich im Rathaus, jeder stützte<br />

jeden. Eltern und Lehrer organisierten Fahrten für die Kinder, nach Hohenfelden, in die<br />

Feengrotten, nur weg.<br />

Alle Bilder sind noch da und alle Gefühle.<br />

Zum ersten Weihnachten danach haben ihm seine Schüler einen Adventskalender<br />

geschenkt. "Halten Sie durch, Herr Förster" stand darauf. "Geht es Ihnen gut?" Jeden<br />

Morgen die Frage, als ernst gemeinte Anteilnahme, als gegenseitige Versicherung, als<br />

Zeichen der Sorge um einander. Keine Grenzen zwischen Lehrern und Schülern. Die<br />

Stimmung dieser Monate würde er gern zurückholen, wenn er könnte. "Der Lehrer war nicht<br />

das Feindbild. Er wurde wahrgenommen als Begleiter der Kinder, als Mitstreiter." Sie zogen<br />

in eine Richtung, Eltern, Schule, Gesellschaft. Für kurze Zeit.<br />

Die guten Worte sind wieder rar geworden, die Frage nach dem Befinden wird kaum mehr<br />

gestellt. Dass Eltern und Schule zusammengehen, ist eher ein theoretischer Satz. André<br />

Förster wünscht sich im April 2007, "dass Eltern genauer hinschauen und über ihre Kinder<br />

Bescheid wissen. Und dass sie Schule nicht für alles verantwortlich machen, was schief<br />

läuft."<br />

Alltag im Gutenberg-Gymnasium. Über Befindlichkeiten wird eher selten gesprochen. Schule<br />

ist Unterricht und Pause, Raucherzimmer und Caféteria, Diskussion um Kleinigkeiten und<br />

größere Projekte.<br />

Wie André Förster geht es auch anderen Kollegen, lange Wochen funktioniert die Psyche,<br />

alles scheint gut zu laufen. Und dann wieder gibt es einen nicht vorhersehbaren Moment,<br />

eine Geste, ein Geräusch - und alles verselbständigt sich.<br />

André Förster hat lange durchgehalten, erst nach drei Jahren ist er für eine kurze Zeit<br />

zusammengeklappt, hat Hilfe gesucht und angenommen.<br />

Er habe sich verändert, sagt seine Frau. "Ich plane nicht", sagt er. "Ich lebe." Eine Reise<br />

nach Chile, ein Konzert, eine Fahrt mit dem Motorrad. Alle Sinne gefordert.<br />

In drei Jahren werden die jetzigen Zehnten, die damals Fünfte waren, die Schule verlassen,<br />

dann werden die Lehrer diesen Tag tragen müssen. Für den 26. April gibt es keine<br />

einheitliche Lösung, weiß André Förster. Er wünscht sich, dass der Schulgemeinschaft ein<br />

flexibler Tag eingeräumt würde, damit jeder entscheiden kann, was er tut. "Ich hasse es,<br />

wenn dieser Tag zum Pflichttermin wird für Leute, die nichts damit zu tun haben."<br />

Auf den Friedhof geht er nicht, seit fünf Jahren hat er ihn nicht betreten. "Für mich sind sie<br />

nicht weg", sagt er über seine Kollegen und die Schüler, die im Kugelhagel starben. Hie und<br />

da in der Stadt der Eindruck eines Gesichts, flüchtig. Halluzination oder nicht. "Vom Gefühl<br />

her sind sie noch präsent." Den Schmerz, "dass wir uns nicht verabschieden konnten", trägt<br />

er durch die Jahreszeiten. Fünf Jahre sind sehr schnell vergangen. Hört er den Spruch "Zeit<br />

heilt alle Wunden" kann er nur müde abwinken. Und dass der gedankenlose Satz "Es muss<br />

auch mal gut sein" eine Menge Menschen in Erfurt auch im April 2007 mitten in die Seele<br />

trifft, das möchte er nicht erklären müssen.<br />

"Es ist so sehr meine Schule. Ich könnte woanders nicht unterrichten, ich käme mir sehr<br />

einsam vor", sagt André Förster. Birgit KUMMER<br />

25.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426081548/index.html [16.05.2007 22:33:53]


Die Chronologie der Ereignisse<br />

Die Chronologie der Ereignisse<br />

Die Chronologie der Ereignisse<br />

Am 26. April vor fünf Jahren erschoss der 19-jährige Robert St. 16 Menschen. Er tötete im<br />

Erfurter Gutenberg-Gymnasium zwei Schüler, zwölf Lehrer, eine Sekretärin und einen<br />

Polizisten. Die Zeitleiste dokumentiert noch einmal die Ereignisse.<br />

Sommer 2001<br />

Robert St. versucht an Waffen zu kommen. Es besteht der Verdacht gefälschter Einträge in<br />

seinem Schützenbuch.<br />

7. September 2001<br />

Mit 18 wird ihm erlaubt, Waffen und Munition zu kaufen.<br />

4. Oktober 2001<br />

Robert St. wird vom Gymnasium verwiesen, wegen Schwänzens und Fälschens eines<br />

Krankenscheins. Das Schulamt wird nicht informiert. Versuche, ihn an einem anderen<br />

Gymnasium aufzunehmen, scheiterten.<br />

18. Oktober 2001<br />

Robert St. erwirbt die spätere Tatwaffe, eine Pistole Glock 17.<br />

30. Oktober 2001<br />

Er kauft sich für 1170 Mark eine Pumpgun.<br />

26. April 2002<br />

Gegen 10.50 Uhr: Robert St. erreicht das Gutenberg-Gymnasium. Fünf Minuten später wird<br />

die Sekretärin sein erstes Opfer. Schüler und Lehrer rennen in Todesangst zu den<br />

Ausgängen.<br />

11.05: Durch mehrere Anrufe wurde die Polizei alarmiert.<br />

11.17: "Für heute reicht´s, Herr Heise", sollen - nach 75 Schüssen - die letzten Worte des<br />

Täters an Geschichtslehrer Rainer Heise gewesen sein. Der stößt ihn in Raum 111, sperrt ab<br />

und informiert darüber die Polizei. Robert St. erschießt sich selbst.<br />

11.43: Das Spezialeinsatzkommando (SEK) trifft ein. Es besteht der Verdacht, dass es noch<br />

einen zweiten Täter gibt. Kurz nach 12.00 besetzt das SEK das Schulgebäude systematisch.<br />

Gegen 15.20: Die letzten Schüler und Lehrer sind evakuiert worden; Thüringer<br />

Kriminaltechniker und Spezialisten des Bundeskriminalamts beginnen mit der<br />

Spurensicherung.<br />

20.00: Etwa 1000 Menschen gedenken in der Andreaskirche der Opfer. Um 21 Uhr läuten<br />

alle Erfurter Kirchenglocken.<br />

29. April 2002<br />

Der Direktorin des Gymnasiums wird durch das Kultusministerium eine Missbilligung wegen<br />

unkorrekten Schulverweises von Robert St. ausgesprochen.<br />

3. Mai 2002<br />

Mehr als 100 000 Menschen - unter ihnen bundespolitische Prominenz - trauern auf dem<br />

Domplatz um die Opfer.<br />

25. Juni 2002<br />

Der von Innenminister Christian Köckert vorgelegte vorläufige Abschlussbericht bezeichnet<br />

Robert St. als Einzeltäter.<br />

31. Juni 2002:<br />

Die Staatsanwaltschaft Erfurt stellt ihre Ermittlungen ein.<br />

11. April 2003:<br />

Als Konsequenz aus der Bluttat tritt ein neues Waffenrecht in Kraft; es schränkt bis 21 Jahre<br />

den Zugang zu großen Kalibern ein und gibt Kontrollbehörden deutlich mehr Rechte.<br />

16. Januar 2004:<br />

Ines Geipel erhebt in ihrem Buch "Für heute reicht´s" gegen die Polizei und die<br />

Landesregierung schwere Vorwürfe; eine fünfköpfige Untersuchungskommission wird<br />

eingesetzt.<br />

19. April 2004:<br />

Die "Gasser"-Kommission legt ihren Bericht zur Untersuchung der Verbrechen am Erfurter<br />

Gutenberg-Gymnasium vor. Unter Leitung von Justizminister Karl Heinz Gasser werden<br />

gravierende Mängel im Krisenmanagement und Zusammenspiel der Behörden aufgedeckt.<br />

Juni 2004:<br />

Erstmals nach der Änderung des Schulgesetzes legen Zehntklässler an Thüringer Gymnasien<br />

die Prüfung für den mittleren Schulabschluss ab.<br />

1. August 2004:<br />

Die Staatsanwaltschaft Gera stellt ihre Ermittlungen wegen unterlassener Hilfeleistung ein.<br />

25. August 2005:<br />

In dem für 10 Millionen Euro sanierten Gutenberg-Gymnasium wird wieder unterrichtet.<br />

25.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426081622/index.html [16.05.2007 22:33:54]


Wieder Frühling<br />

Wieder Frühling<br />

Wieder Frühling<br />

Der April ist schon schlimm genug, und dann fallen wieder Schüsse, wieder tötet ein<br />

Amokläufer. Blacksburg, diesmal. Sie kann die Bilder nicht ertragen. Schüsse, Tote. Vor fünf<br />

Jahren war es Erfurt. Im Gutenberg-Gymnasium erschießt ein gescheiterter Schüler 16<br />

Menschen, ehe er sich selbst richtet. Vor fünf Jahren hat Karin Lippe ihren Mann verloren,<br />

sie vermisst ihn sehr, nie wird sie vergessen, dass er so lange leiden musste und keiner half.<br />

ERFURT. Die Kammmolche sind groß in Form. Der Teich gefällt ihnen, sie finden nicht, dass<br />

er renoviert werden müsste.<br />

Karin Lippe denkt da ganz anders, die Algen, das Laub, ihr Mann hätte das längst erledigt,<br />

aber jetzt.<br />

Sie schaut auf den kleinen Gartenteich, zieht die Schultern hoch, ihr ist kalt, mitten im<br />

Sonnenschein, mitten in ihrem Garten und dem schönen neuen Haus. Manchmal kann sie<br />

den Anblick nicht ertragen, manchmal hasst sie den Frühling und all das Strahlen ringsum,<br />

dann wünscht sie sich weit weg in eine andere Welt und ihr altes Leben.<br />

Im Ferienlager haben sie sich kennengelernt. Beide sind Studenten, sie verdient sich ein<br />

bisschen Geld, Hans Lippe macht ein Praktikum als angehender Pädagoge. Er studiert in<br />

Halle, Biologie und Chemie, den Lehrer wollte er nicht unbedingt, aber ein reines Biologie-<br />

Studium hat er nicht bekommen, trotz dreier Jahre Armee und des Ärgers, den er nach der<br />

Wende damit hat.<br />

Lagerfeuer. Gitarre. Hans Lippe ist der Held. Wie er so im Feuerschein sitzt, ganz versunken<br />

in seine Musik, das ist einfach zum Verlieben. Und das ist auch am anderen Morgen noch so<br />

und viele Wochen und Jahre später. Dass sein Repertoire an Lagerfeuer-Lyrik einigermaßen<br />

begrenzt ist, stellt sich erst später heraus.<br />

Es stört sie nicht, sie liebt ihn. Sie liebt ihn mit seiner ewigen Raucherei und dem Fimmel für<br />

Schmetterlinge. Die Präparate hängen im Arbeitszimmer, keiner schaut sie mehr an, seine<br />

Bücher, all die naturwissenschaftlichen Zeitschriften, dafür ist er der Wende dankbar, dass<br />

seine Schule aufgelöst wird, verkraftet er nicht so gut.<br />

Sie müssen jetzt beide sehen, wie es weitergeht, wer zwei Kinder hat, kann nicht warten, bis<br />

einer den Traum-Job vorbeibringt. Die diplomierte Binnenhändlerin verkauft erst mal Ski-<br />

Bindungen im Sportgeschäft, ihr Mann schafft sich ein Lehrbuch der Friseurausbildung an, in<br />

Sömmerda unterrichtet Hans Lippe angehende Friseurinnen in Chemie. Keine schlechte<br />

Arbeit, wenn ich es mache, dann richtig. Sich durchschlängeln, abducken und erst die<br />

anderen kommen lassen, das kann er nicht leiden. Wer sich anstrengt, hat es gut in seinem<br />

Unterricht, wer sich interessiert und einen Fuchsschwanz von einem Tag- pfauenauge<br />

unterscheiden kann, hat es noch besser. Hans Lippe arbeitet inzwischen in der Erfurter<br />

Zooschule, Tiere ganz nah und Schüler, die auch nachmittags noch Zeit haben für den<br />

Panda-Club und den Naturteich mit den Molchen.<br />

So könnte es weitergehen bis zur Rente, aber die alte Zooschule wird abgewickelt, es tut<br />

ihm weh. Dass er nun eine Stelle im Gymnasium bekommt, schmeichelt ein bisschen, die<br />

Zooschule vermisst er lange.<br />

Es hat uns kein Glück gebracht, sagt Karin Lippe, wären wir doch nie nach Erfurt gegangen.<br />

Seine Eltern haben in Leipzig ein Häuschen, sie will trotzdem lieber nach Thüringen.<br />

Warum konnte es nicht Leipzig sein. Dann wäre das nicht passiert. Dann wäre Hans noch<br />

am Leben. Unsinn, ist alles Unsinn. Sie weiß das, und trotzdem kommen die Gedanken<br />

wieder, kleine Nadelstiche, immer schmerzhafter, wachsen sich aus und fressen den Himmel<br />

und alle Hoffnung.<br />

In diesem Jahr hätten sie silberne Hochzeit. Nicht weiter denken, nicht ausmalen, wie der<br />

Tag geworden wäre, es tut nur weh. Denk nicht dran, denk an die Kinder und deinen Beruf.<br />

Sie funktioniert, immer perfekt, gepflegt und kompetent. Musst du sein, sagt Karin Lippe, in<br />

einem großen Kaufhaus, da wollen die Kunden freundliche Gesichter sehen. Das ist ihr gutes<br />

Recht.<br />

Stärke aus Erinnerung, sie bauen ein Haus, überstehen seine Kündigung, als Vorwürfe aus<br />

Armeezeiten laut werden, feiern seine Wiedereinstellung, als sich deren Haltlosigkeit vor<br />

Gericht erweist. Sie fahren in die Ferien, streiten höchstens um den Anteil von Kultur und<br />

Natur, finden aber doch das gerechte Maß von Florenz und Karnischen Alpen.<br />

Manchmal sagen sie, es geht uns gut, unverschämt gut.<br />

In den Frühjahrsferien reisen sie nach Kuba, alle vier, das ist sehr teuer, aber sie haben<br />

gespart. Kuba ist schon immer sein großer Traum, das will ich sehen, ehe ich sterbe, sagt<br />

Hans Lippe und lacht. Dann sind die Ferien zu Ende.<br />

Hans Lippe gibt ein bisschen an mit seinen Kuba-Bildern, er wird sie den Kollegen unbedingt<br />

zeigen, fest versprochen im Raucherzimmer des Gutenberg-Gymnasiums.<br />

Er hat an diesem Freitag Biologie in der 10b, Raum 301. Es ist der 26. April.<br />

Der Täter feuert vier Schüsse ab und verletzt den Lehrer schwer. Ob er Hans Lippe gesucht<br />

hat, weiß keiner, nur, dass er ihn schon einmal bedrohte, angetrunken bei einer Klassenfahrt<br />

spielt er den großen Max, zielt mit dem Zeigefinger auf den Lehrer, peng, peng, jetzt bist du<br />

tot.<br />

Hans Lippe hat das damals sehr beschäftigt. Was sind das für Abgründe.<br />

Vier Schüsse im Leib. Hans Lippe fleht um Hilfe, schleppt sich über die Treppe, vorbei an<br />

verbarrikadierten Türen.<br />

Was muss ein Mann aushalten. Warum hilft ihm keiner, sie wird das nicht verstehen, und sie<br />

will es auch nicht. Unerträglich die Gedanken an seine Qualen, die Verlassenheit. So viele<br />

Menschen im Haus und niemand steht ihm bei.<br />

Wo sind die Retter. Vielleicht hätte er es ja geschafft. Unterlassene Hilfeleistung, sie lässt<br />

sich nicht davon abbringen.<br />

Hans Lippe lebt noch fast zwei Stunden, dann kommt Hilfe. Für ihn ist es zu spät.<br />

Er hätte die schweren Verletzungen ohnehin nicht überlebt, sagt man ihr später.<br />

Was für ein Hohn.<br />

Sie wird diese Bitterkeit nicht los. Tränen bringen keine Linderung, auch heute nicht.<br />

Frühling. Wieder ein Frühling ohne ihn. Hörst du das, die Stare sind da. Sie kennt keinen<br />

Menschen, der sich so darüber freuen kann. Die Lerche singt, für Hans Lippe gibt es nichts<br />

Besseres, höchstens, ein herrlicher Segelfalter verirrt sich in seine Nähe. Einmal wurden<br />

junge Turmfalken in der Zooschule abgegeben, die Eltern vergiftet, die Jungen hilflos. Er<br />

zieht sie mit der Hand groß und verteidigt sie gegen die kluge Theorie. Natürlich ist es<br />

besser, wenn die Turmfalken ihren Nachwuchs selbst aufziehen, aber wenn die Alten tot<br />

sind, soll man dann die Jungen auch umbringen. So ein Unsinn, sagt Hans Lippe.<br />

Respekt vor der Kreatur.<br />

Davon lässt er sich nicht abbringen.<br />

Leben ist so kostbar.<br />

Es gibt den Wunsch vieler Leser, die Erinnerung an das Leben der Opfer zu bewahren. Diese<br />

Zeitung betrachtet das als ihren Auftrag.<br />

Bisher erschienen: Unsichtbare Zeichen, Monika Burghardt, 8. Juni 2002.<br />

Kleine Schwester, Susann Hartung, 26. Oktober 2002.<br />

Liebe endet nicht, Hans-Joachim Schwertfeger, 26. April 2003.<br />

Was bleibt, Helmut Schwarzer, 26. April 2004.<br />

Sie fehlt so sehr, Yvonne-Sofia Fulsche-Baer, 26. April 2005.<br />

Aus vollen Zügen, Dr. Birgit Dettke, 26. April 2006.<br />

Verlorenes Lächeln, Heidemarie Sicker, 19. Juli 2006.<br />

Carla, meine Liebe, Carla Pott, 25. November 2006.<br />

25.04.2007 Von Antje-Maria LOCHTHOFEN<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426081942/index.html [16.05.2007 22:33:55]


Überraschungseffekt: Gegen Alkohol am Steuer<br />

Überraschungseffekt: Gegen Alkohol am Steuer<br />

Überraschungseffekt: Gegen Alkohol am Steuer<br />

MOSKAUER PLATZ. Derzeit stehen sie wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit: Jugendliche,<br />

die Alkohol in lebensbedrohlichen Dosen konsumieren, angetrunken womöglich auch noch<br />

Auto fahren. Die Polizei kontert mit Aufklärung vor Ort - wenn Diskothekenbetreiber sie<br />

einladen.<br />

"Ich will meine Gäste behalten, und nicht, dass sie im Straßengraben landen", meint Oliver<br />

Steinmüller einleuchtend. Sogenannte Flatrate-Partys, bei denen gegen eine Pauschale<br />

soviel getrunken werden kann, wie man will, gibt es in seiner Diskothek "Fun/Lollipop" nicht.<br />

"Die wird es auch nicht geben, solange ich hier Chef bin", ist Steinmüller entschieden.<br />

Einmal im Jahr hat der Disko-Betreiber die Polizei im Haus, auf eigenen Wunsch. Dann lädt<br />

er wie am Samstag zur "Promille-Party". Nicht, weil da besonders viel Alkohol im Spiel ist.<br />

Sondern weil jeder Gast einen Promille-Pass bekommt und sich von Beamten des<br />

Polizeiinspektion Nord per Atemtest seinen Rausch messen lassen kann. Die setzen auf den<br />

Überraschungseffekt und lassen die Probanden erst raten, wieviele Promille sie intus haben.<br />

Die meisten liegen falsch, unterschätzen die Gefahr.<br />

"Betrunkenheitsfahrten auf diese Weise zu verhindern ist mir tausendmal lieber, als<br />

soundsoviele Alkoholsünder zu bestrafen", sagt Polizeihauptmeister Michael Kalausch, der als<br />

Kontaktbereichsbeamter am Samstag mit von der Partie war. Bis früh um vier boten er und<br />

seine Kollegen den besonderen Service an, kamen mit Disko-Besuchern ins Gespräch.<br />

Einmal im Jahr, wahrscheinlich viel zu selten. Und mit seiner "Promille-Party" ist Oliver<br />

Steinmüller bisher leider Einzelgänger unter Erfurts Diskotheken-Betreibern. Markus STELLE<br />

06.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508005710/index.html [16.05.2007 22:33:56]


Bis der Arzt kommt<br />

Bis der Arzt kommt<br />

Bis der Arzt kommt<br />

SONDERSHAUSEN. Vier Jugendliche mussten allein am vergangenen Wochenende ins<br />

Krankenhaus eingeliefert werden, weil sie sich derart betrunken hatten, dass Gefahr für Leib<br />

und Leben bestand. Dabei war das große Becherfest - die Sondershäuser Kneipenmeile -<br />

erst gestern Abend angesetzt. Wirte und Jugendschützer kündigten an, ganz genau<br />

hinzusehen."Die saufen, bis der Arzt kommt" - bei der Rettungsleitstelle des<br />

Kyffhäuserkreises ist man die Anrufe bereits gewohnt. Wieder hat sich irgendwo in der<br />

Region ein junger Mensch an die Alkoholvergiftung herangetrunken. Allein vier waren es am<br />

vergangenen Wochenende.<br />

Über die Ursachen wird deutschlandweit seit Wochen debattiert. So genannte Flatrate-<br />

Partys, bei denen man einen Pauschalbetrag entrichtet und dafür so viel trinken kann, wie<br />

man mag, sind im Großraum Sondershausen nicht bekannt. Ein anderer Grund, der<br />

vielerorts diskutiert wird, ist die Änderung der Trinkgewohnheiten. War es früher Bier mit<br />

rund fünf Prozent Alkohol, das man in Massen konsumierte, sind es heute sogenannte<br />

Alkopops - Mixgetränke mit Fruchtgeschmack und ordentlich Schnaps. Sie bringen es locker<br />

auf doppelt so viel Alkohol. Mit entsprechenden Auswirkungen bei reichhaltigem Konsum,<br />

wie er üblich ist.<br />

Doch Alkopops sind teuer - im Lokal oder der Disko werden gern fünf Euro und mehr für<br />

eine Drittelliterflasche aufgerufen. Woher haben Jugendliche das Geld dafür? "Ich habe da<br />

eher die Großeltern als die Eltern im Verdacht", sagte gestern Atze Schirm, der Pächterdes<br />

Klubhauses "Stock´sen" in Sondershausen. Die würden die Jugendlichen großzügig mit Geld<br />

ausstatten. Im Stock´sen selbst gebe es Alkohol nur gegen Altersnachweis. "Das geht schon<br />

am Eingang los", sagte der Pächter. Wer unter 16 ist und keinen "Muttizettel" dabei habe,<br />

auf dem ihm die Eltern den Besuch gestatten, der könne gleich wieder den Heimweg<br />

antreten. Und auch an der Bar schaue man genau hin, wer da was bestellt. "Ich habe<br />

allerdings beobachtet, dass sich die Jugendlichen vor allem Biermixgetränke kaufen, die<br />

sogar noch weniger Alkohol als normales Bier haben", sagte Atze Schirm. Die härteren<br />

Sachen aus dem Schnapsregal würden normalerweise von den älteren Semestern<br />

nachgefragt. Doch auch die Behörden sind - mehr oder minder - wach geworden. Der<br />

zuständige Mitarbeiter des Jugendamtes war gestern Abend nach Aussage von Dr. Ulrich<br />

Thiele, Pressesprecher beim Kreis, auf der Sondershäuser Kneipenmeile unterwegs. "Wenn<br />

da Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz registriert werden, holt er sofort die Polizei", so<br />

Thiele.<br />

Der Stadtjugendpfleger Uwe Makrinius ging die Sache da wesentlich relaxter an. Er halte<br />

sich am Abend sicher im Stadtgebiet auf, sagte er nachmittags. Aber direkt zur Kneipenmeile<br />

wolle er nicht gehen: "Ich habs nicht so mit dem Alkohol."<br />

Insgesamt beteiligten sich an der 11. Sondershäuser Kneipennacht sieben Gaststätten, in<br />

denen überall Bands spielten: die Bowlingbahn, das Schlossrestaurant, die Gaststätte im<br />

Östertal, der Ratskeller, der "Erbprinz", das "Syrtaki" und das "Stock´sen". Damit die<br />

Feiernden nicht angetrunken Auto fahren müssen, wurde wie immer auch ein<br />

Busshuttleservice angeboten und genutzt.<br />

Der steuerte auch das Bowlingcenter an, wo Betreiber Tobias Schneegans seine Angestellten<br />

sogar unterschreiben lässt, dass sie die Jugendschutzbestimmungen einhalten. "Was bringt<br />

aber die beste Vorbereitung, wenn die Teenager einen Erwachsenen vorschicken, der den<br />

Schnaps kauft?", fragte er gestern. Zudem würden sich die meisten Jugendlichen den<br />

Alkohol im Supermarkt holen. Sebastian TAUCHNITZ<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071742/index.html [16.05.2007 22:33:57]


Gutenberg-Gymnasium: Die Wunden heilen nicht<br />

Gutenberg-Gymnasium: Die Wunden heilen nicht<br />

Gutenberg-Gymnasium: Die Wunden heilen nicht<br />

ERFURT. In den Fenstern steht der Schriftzug "Wir gedenken" . An der Fassade hängt ein<br />

weißes Tuch mit einem schwarzen G. Schon vor Beginn der Gedenkfeier liegen Blumen und<br />

Kränze vor der Tafel mit den Namen der Opfer des Amokläufers.Es ist sehr still kurz vor 11<br />

Uhr vor dem Gutenberg-Gymnasium. Viele halten sich fest, umarmen sich. Immer wieder<br />

rollen Tränen. Zahlreiche "Ehemalige" sind gekommen, junge Leute, die ihr Studium für<br />

einen Tag unterbrachen, um von Berlin, Mainz, Leipzig nach Erfurt zu ihrer Schule zu fahren.<br />

Jetzt stehen sie bei den früheren Mitschülern und Lehrern. Eine besondere Gemeinschaft.Die<br />

Feier beginnt mit Klaviermusik und einem Gedicht von Hilde Domin. Schulleiterin Christiane<br />

Alt spricht Worte des Gedenkens und versichert auch all jenen ihr Mitgefühl, "die tausende<br />

Kilometer weit weg ihre Toten beweinen." Den Gutenberg-Abiturienten gibt sie mit auf den<br />

Weg: "Werden Sie liebevolle Eltern. Werden Sie wachsame Eltern." Verse von Rose<br />

Ausländer und Erich Fried folgen, von Clara, Eric und Philipp im Namen ihrer Mitschüler<br />

vorgetragen. Die Schülervertretung hat in den vergangenen Tagen viel geleistet. Sie<br />

sammelte unter Mitschülern und Lehrern Geld für den Blumenschmuck auf den Treppen,<br />

stellte gemeinsam mit Lehrern die Texte für die Gedenkfeier zusammen. Jugendliche oberer<br />

Klassen boten an, vor jüngeren Mitschülern über den 26. April zu sprechen, mehrere Klassen<br />

nahmen diesen Vorschlag an. So stehen auch Schüler der jetzigen Fünften unter den<br />

Trauernden vor der Schule, haben Bilder und Blumen in ihren Händen. "Nur zu Besuch"<br />

heißt der Liedtext der "Toten Hosen", zu dem die 16 Namen verlesen werden. Viele<br />

schluchzen.Unter den Politikern, die schweigend an den Treppen verharren, ist auch<br />

Oberbürgermeister Andreas Bausewein. "Ich bin in dieser Gegend aufgewachsen und bis<br />

1989 hier zur Schule gegangen", erzählt er später. "Monika Burghardt war meine<br />

Klassenlehrerin, Rosemarie Hajna schon damals stellvertretende Direktorin." Beide waren<br />

unter den Opfern des 26. April. "Ich kann nie unbeteiligt an dieser Schule vorübergehen", so<br />

Bausewein. Denen, die vor fünf Jahren dabei waren, wünsche er, dass die schlimmen Bilder<br />

in den Köpfen irgendwann verblassen. Den Angehörigen der Opfer könne er nur aus tiefstem<br />

Herzen sein Mitgefühl versichern. "Amoklauf und Erfurt - diese Wortverbindung wird<br />

bleiben", sagt der Oberbürgermeister und nimmt Bezug auf den Medienandrang, der Erfurt<br />

ereilte nach der Bluttat in Virginia mit 32 Opfern.Nach der Gedenkfeier will sich die<br />

Gemeinschaft noch nicht auflösen. Lehrer und Schüler stehen beieinander. Auch Rainer<br />

Heise ist gekommen, der frühere Lehrer ist inzwischen pensioniert und wird vielfach<br />

umarmt. Eine ehemalige Schülerin, die sich für ein Pädagogikstudium entschied, sagt:<br />

"Wenn ich hier stehe und mich umschaue, bin ich zutiefst überzeugt, dass ich den richtigen<br />

Beruf gewählt habe." Am Nachmittag sitzen Schüler in Gruppen zusammen, treffen sich in<br />

Cafés. Am Abend ist die Engelsburg wie an jedem 26. April Treff für Schüler und Lehrer.<br />

Auch in der Andreaskirche kommen viele Menschen zusammen. "Die Tür ist heute wieder<br />

offen" steht als Motto über der Gedenkandacht. Auch hier werden die Namen der Opfer<br />

verlesen, viele Kerzen angezündet. "Manche von uns haben eine innere Tür", sagt Pfarrerin<br />

Ruth-Elisabeth Schlemmer. "Hinter dieser Tür sind die Erinnerungen. Die Gedanken,<br />

Gefühle. Bilder von vor fünf Jahren. Man kann sie zu machen. Oder öffnen." Im Text eines<br />

der Angehörigen heißt es: "Es gibt kein Vorbei. Alles ist und ist immer." Birgit KUMMER<br />

26.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070427080703/index.html [16.05.2007 22:33:57]


Heute vor fünf Jahren fielen die Schüsse im Gutenberg-Gymnasium 26.04.2007<br />

Heute vor fünf Jahren fielen die Schüsse im Gutenberg-Gymnasium 26.04.2007<br />

26.04.2007 Heute vor fünf Jahren fielen die Schüsse im Gutenberg-Gymnasium Clueso:<br />

„Lehrer müsste anderen Stellenwert in der Gesellschaft bekommen“<br />

Heute ist es genau fünf Jahre her, dass am Erfurter Gutenberg-Gymnasium Schüsse fielen.<br />

Damals starben 16 Menschen im Feuer eines Ex-Schülers, der sich schließlich selbst richtete.<br />

Neben Video-und Computerspielen werden seit einiger Zeit auch immer wieder Gewalt<br />

verherrlichende Rap-Texte als Ursache für Aggressivität unter Jugendlichen gesehen. Ronny<br />

Ritze sprach über dieses Thema mit dem Erfurter Sänger und Texter Clueso.<br />

Fördern Texte wie die von „Aggro Berlin“ tatsächlich die Gewalt unter den Jugendlichen?<br />

Clueso: Es gibt Idioten, und die gab es schon immer und überall. Ich glaube nicht, dass die<br />

ausschließlich in der Rapmusik zu finden sind und dass Rapmusik daran Schuld ist, wenn<br />

einer mit seiner Dorfclique rum zieht und so lange rummotzt, bis es Stress gibt. Ich glaube<br />

auch nicht, dass Computerspiele daran Schuld sind, dass jemand los rennt und Leute<br />

erschießt. Da gehört eine ganz andere Ursachenforschung dazu. Es könnte eher daran<br />

liegen, dass das Individuum nicht mehr gefördert wird. Ich finde diese Schulfabriken viel<br />

schlimmer, weil man dort als Individuum verkannt wird und der Lehrer das Feindbild ist. Der<br />

Lehrer müsste einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft bekommen. Es gibt weder<br />

Anwälte, die sich für Lehrer einsetzen, noch werden sie gut bezahlt, noch in der Gesellschaft<br />

angesehen. Das liegt aber auch an vielen Pädagogen, die ausgebildet und dann in die<br />

Schulen reingesetzt werden und dann versuchen, ihren blöden Stoff zu vermitteln in einem<br />

Schulsystem, wo sie ihren eigenen Mund nicht aufmachen dürfen.<br />

Ist also die Schule ansich ein Gewaltsystem?<br />

Clueso: Nein, eher ein Gewollt-system. Es ist viel Gewolltes dabei, aber wenig Leben. Es gibt<br />

Leute, die ihr Leben lang nach irgendwas suchen, worin sie sich verlieren können. Das ist<br />

aber Quatsch. Es geht gar nicht darum, glücklich zu sein, sondern darum, für sich selbst<br />

irgendwas zu finden, was man als Berufung bezeichnen kann. Und das wird einem in der<br />

Schule nicht beigebracht. Es wird einem auch nicht beigebracht, dass man nie der Beste sein<br />

muss. Vielleicht bereitet man nur den Weg für jemand anderen vor. Man muss nicht immer<br />

Chef sein, man kann auch Arbeiter sein und darin seine Berufung finden. Doch genau das<br />

wird nicht gefördert. Es geht nur um eine Gleichschaltung. Um die Schutzbefohlenen wird<br />

sich nicht gekümmert. Und das ist wie ein Deckel auf dem kochenden Topf, der irgendwann<br />

auch explodiert.<br />

Ob das auch ein Grund für die Erfurter Schüsse war?<br />

Clueso: Man weiß es nicht. Es gibt Freaks, bei denen eine Sicherung durchbrennt, die die<br />

Realität nicht auf dem Schirm haben. Die Leben in ihrer eigenen Welt. Und da keiner Zugang<br />

gefunden hat, weiß man nicht, welche Gedankengänge so etwas auslösen. Aber das kommt<br />

meistens von ganz unten.<br />

Die Gesellschaft bringt einen dazu...<br />

Clueso: Na klar. Es ist doch heute billiger, eine Ecstasy zu bekommen, als ins Kino zu gehen,<br />

um irgend einen Film zu fahren oder irgendwas zu erleben. Für die Jugend gibt es keine<br />

Angebote. Und dann sollst du noch individuell entdeckt werden! Deshalb ziehen sich ja so<br />

viele auf My Space aus und machen sich transparent, um nur eine Sekunde Ruhm<br />

abzubekommen.<br />

An Bushido und Co. liegt es also deiner Meinung nach definitiv nicht, wenn Leute den Bezug<br />

zur Realität verlieren?<br />

Clueso: Nein. Ich finde es an manchen Ecken sogar lustig, was er macht. Man denkt nicht,<br />

dass jeder Jugendliche, der diese Texte hört, die auch für bare Münze nimmt. Es gibt auch<br />

viele 15-Jährige, die auch darüber lachen können, weil es einfach bekloppt ist, wenn ich<br />

Nutten von einem Hubschrauber aus suche oder so. Ich kann die Aggro-Leute ja auch ein<br />

bisschen verstehen, die wollen einfach nur Anti sein und sich abkapseln. Ich denke nicht,<br />

dass Leute gewalttätiger werden, wenn sie gewalttätige Texte hören.<br />

Du meinst also, Jugendliche können klar zwischen der Show und der Realität unterscheiden?<br />

Clueso: Es ist schade, wenn 14-Jährige unterwegs sind und ihre Freundin eine Schlampe<br />

nennen, weil sie den Unterschied nicht mehr erkennen.<br />

Haben deine Lieder eine politische Aussage?<br />

Clueso: Ich beschäftige mich nicht mit Politik. – Aber ich setze mit meinen Songs im Kleinen<br />

an und mache damit schon Politik. Wenn ich sage „Love the People“, meine ich das auch so.<br />

Es gibt einfach wenige Politiker, die wirklich auch etwas aussagen.<br />

Als HipHop noch in den Kinderschuhen steckte, waren die Forderungen klar. In den 90-ern<br />

ging es bei Bands wie „Blumentopf“ oder den „Fantas“ um Spaß. Und dann dieser radikale<br />

Stilbruch mit den Sprüchen und Ansagen von Leuten wie Bushido und Sido...<br />

Clueso: ...da empfinde ich die ersten Gehversuche von Eko Fresh und den Aggro-Leute nicht<br />

weniger als Spaßgesellschaft. Die Fantas und Blumentopf haben über Jahre Texte gebracht,<br />

die gesellschaftskritisch waren. Das ist einfach ein anderes Lager. Die Fantas kommen halt<br />

aus dem Mittelstand und ein paar von den anderen Kollegen kommen wirklich aus finsteren<br />

Gegenden in Berlin. Aber das ist auch nicht automatisch die Totschlagsgrenze. Aus dem<br />

HipHop kommt einfach das Übertreiben. Es steckt trotz der Gewalt auch oft Poesie dahinter.<br />

Man muss ja erstmal darauf kommen, solche Texte zu reimen. Aber das gab es schon immer<br />

in der Geschichte. Ein Dichter, der etwas beschreibt, versucht ja die krasseste Möglichkeit zu<br />

finden, um ein Gefühl auszulösen. Und da kommt eben: „Ich fick deine Mutter und schieß<br />

dich in den Kopf“ und das heißt aber: „Du bist ein Nussi und ich weiß, wie ich meinen Weg<br />

gehe“. – Deshalb darf man das auch nicht so ernst nehmen. Momentan ist es einfach was<br />

Neues . In fünf Jahren wird es die Sparte Hardcore-Rap geben und dann ist es nur ein<br />

Schubfach. Letztendlich packt der HipHop gerne seinen Schwanz aus, aber der Country und<br />

der Schlager verdienen trotzdem viermal so viel Kohle. Und die Volksmusiker gehen doch<br />

auch gangstermäßig ab. Da ist noch mehr Verarsche dabei, als man im ersten Augenblick<br />

denkt.<br />

Eine Frage zu deiner Selbsteinschätzung: Hören Gymnasiasten eher Clueso und die<br />

Hauptschüler eher Aggro Berlin?<br />

Clueso: Nein. Zum Glück finden mich nicht so viele Aggro-Typen schwul, dass einer eine rein<br />

bekommt, wenn er Clueso hört. Doch mein Publikum ist einfach nur smooth. Es gibt immer<br />

ein paar krasse Teenies, die mich auf eine andere Art fragen, ob sie ein Autogramm<br />

bekommen. Der Großteil ist aber höflich. Da wirst du auch nie eine Schlägerei sehen. Die<br />

Leute, die gerne knobeln und aus den Texten was raushören möchten, hören mehr Clueso.<br />

Es gibt aber auch Knackis, die mich hören. Ich selber war ja auch Hauptschüler.<br />

Ich dachte, da gibt es ein Abi mit Sternchen. Immerhin sind deine Texte – beispielsweise auf<br />

dem Album „Gute Musik“ – ja schon sehr anspruchsvoll. Was ist dem Schüler Clueso<br />

passiert?<br />

Clueso: Na, das Schulsystem, das mit mir nicht klar kam. Ich fand das Leben spannender,<br />

als die bekloppte Schule. Als Kind hat man einfach keine Ahnung, dass man Talent hat. Man<br />

ist einfach nur auffällig. Ich habe auch Wolfenstein gespielt. Aber aus dem Grund, weil ich<br />

keine andere Möglichkeit hatte, meine Aggressionen raus zu lassen – weder zu Hause noch<br />

in der Schule. Man hängt aber die meiste Zeit dort ab. Da läuft irgendwas schief. Ich kenne<br />

Leute, die haben studiert und müssen hinterher zum Psychiater, weil sie nichts mit sich<br />

anzufangen wissen und ihre Jugend nie ausleben konnten. Und sich mit 35 auf ein<br />

Skateboard zu stellen, sieht auch doof aus. In der Schule hast du aber keine Zeit, dass<br />

auszuleben.<br />

Wie könnte man die Schule der Zukunft gestalten?<br />

Clueso: Es sollte eine Art Scouts für Schüler geben, die schauen, wo Talente stecken. Wenn<br />

man die Zukunft ändern will, müsste man so eine Art Weisenrat schaffen, der Lebenslehrer<br />

ausbildet und nicht irgendwelche Pädagogen, die selbst nach drei Jahren eine Meise haben.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065354/index.html [16.05.2007 22:33:59]


Es klingt so einfach 26.04.2007<br />

Es klingt so einfach 26.04.2007<br />

26.04.2007 KLARTEXT Es klingt so einfach<br />

VON DIANA UNKART<br />

Es war der Ort der Erniedrigung, an den Robert Steinhäuser, 19 Jahre alt, an jenem 26. April<br />

2002 zurückkehrte. Es war seine Schule, das Gutenberg-Gymnasium nahe der Erfurter<br />

Altstadt, die er aufsuchte und von der er ein halbes Jahr vorher geflogen war. Es war der<br />

Tag der letzten Abiturprüfung. Er hätte dort sitzen sollen.<br />

Er geht an diesem Tag in die Schule, zieht sich eine Sturmmaske über den Kopf und<br />

erschießt 16 Menschen, anschließend sich selbst. Der Zustand nach dem Amoklauf von<br />

Erfurt ist mit dem Wort Schock unzureichend beschrieben. Es war ein Zustand der<br />

Erstarrung, der Ungläubigkeit, der Angst und der tiefen Trauer. Ihm folgte unmittelbar<br />

Aktionismus. Im Bundestag, in den Landtagen wurde über Schulgesetze, über<br />

Betreuungsmöglichkeiten für Schüler und über das Waffengesetz diskutiert. Das Thüringer<br />

Schulgesetz wurde nach dem Amoklauf von Erfurt geändert, das Waffengesetz überarbeitet<br />

– ansonsten blieb alles beim Alten. „Es hätte nur jemand mit mir reden müssen“, hat ein<br />

amerikanischer Schüler, ein Amokschütze, auf die Frage geantwortet, was hätte passieren<br />

müssen, um seine Tat zu verhindern. Es kling so einfach. Dass der Thüringer evangelische<br />

Landesbischof Christoph Kähler, dass Politiker und Lehrer heute mehr Betreuung für Schüler,<br />

gerade für die Schwachen, fordern, weil die Angebote keinesfalls ausreichend und die<br />

Risiken, in der Schule zu scheitern, nicht geringer geworden sind, zeigt, dass man die<br />

Lehren, die aus diesem tragischen Ereignis zu ziehen gewesen wären, nicht gezogen hat.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065439/index.html [16.05.2007 22:34:00]


<strong>Pressemitteilung</strong> Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb – Goebel ruft zur Teilnahme auf<br />

<strong>Pressemitteilung</strong> Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb – Goebel ruft zur Teilnahme auf<br />

<strong>Pressemitteilung</strong><br />

Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb – Goebel ruft zur Teilnahme auf<br />

Kultusminister: „Kreativität und Originalität sind gefragt“<br />

Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) ruft zur Teilnahme am Eobanus-<br />

Hessus-Schreibwettbewerb 2007 auf. Der zum siebenten Mal stattfindende landesweite<br />

Wettstreit wird vom Thüringer Kultusministerium, der Stadt Erfurt, der Universität Erfurt, der<br />

Universitätsgesellschaft Erfurt und dem Studentenzentrum Engelsburg veranstaltet.<br />

Kultusminister Goebel: „Der diesjährige Schreibwettbewerb bietet erneut ein Forum für<br />

literarische Produktivität und konstruktive Kritik. Wer Lust am Schreiben hat, sollte seine<br />

selbst verfassten Arbeiten unbedingt einreichen. Egal welches Genre, gefragt sind vor allem<br />

Kreativität und Originalität. Und vielleicht ist darüber hinaus die Teilnahme für einige<br />

Autoren der Beginn einer langen Leidenschaft.“<br />

Am Wettbewerb können Thüringerinnen und Thüringer zwischen 15 und 35 Jahren<br />

teilnehmen. Der Umfang der eingereichten Texte sollte fünf Schreibmaschinenseiten (45<br />

Zeilen á 75 Zeichen) bzw. drei Gedichte nicht überschreiten. Einzusenden sind die Werke in<br />

6-facher Ausführung ohne Namenskennzeichnung. Der Bewerbung ist außerdem ein kurzer<br />

Lebenslauf mit einer Übersicht des bisherigen literarischen Schaffens beizufügen. Auf die<br />

Gewinner warten Preise mit einem Gesamtwert von 1.650 Euro, darunter drei Förderpreise<br />

des Kultusministeriums für Schülerinnen und Schüler der Thüringer Regelschulen und<br />

Gymnasien in Höhe von je 100 Euro. Einsendeschluss ist der 3. September 2007. Die<br />

Preisverleihung findet am 1. November 2007 in der Erfurter Engelsburg statt. Weitere<br />

Informationen sind im Internet unter www.hessus.eburg.de zu finden. Einsendungen<br />

sind zu richten an:<br />

Studentenzentrum Engelsburg<br />

Stichwort: Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb<br />

Allerheiligenstraße 20/21<br />

99084 Erfurt.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194208/index.html [16.05.2007 22:34:00]


<strong>Pressemitteilung</strong> Öffentlichkeitstermine von Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel sowie den Staatssekretären Kjel<br />

<strong>Pressemitteilung</strong> Öffentlichkeitstermine von Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel sowie den<br />

Staatssekretären Kjel<br />

<strong>Pressemitteilung</strong><br />

Öffentlichkeitstermine<br />

von Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel sowie den Staatssekretären Kjell<br />

Eberhardt und Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg<br />

Dienstag, 15. Mai 2007<br />

17.00 Uhr<br />

Teilnahme von Staatssekretär Eberhardt an den 2. Reckahner Bildungsgesprächen<br />

Reckahn, Schloss<br />

Mittwoch, 16. Mai 2007<br />

15.00 Uhr<br />

Teilnahme von Staatssekretär Eberhardt an der Auszeichnungsveranstaltung des<br />

Sportabzeichenwettbewerbs<br />

Erfurt, MDR Landesfunkhaus Thüringen, Gothaer Str. 36<br />

Donnerstag, 17. Mai 2007<br />

11.30 Uhr<br />

Festrede des Ministers bei der feierlichen Neueröffnung des Bachhauses Eisenach<br />

Eisenach, Frauenplan 21<br />

19.30 Uhr<br />

Besuch der Premiere „Faust I“ durch den Minister und Staatssekretär Prof. Dr. Bauer-<br />

Wabnegg<br />

Meiningen, Südthüringisches Staatstheater, Bernhardstraße 5<br />

Freitag, 18. Mai 2007<br />

18.00 Uhr<br />

Besuch der Premiere „Faust II“ durch den Minister und Staatssekretär Prof. Dr. Bauer-<br />

Wabnegg<br />

Meiningen, Südthüringisches Staatstheater, Bernhardstraße 5<br />

Sonntag, 20. Mai 2007<br />

09.00 Uhr<br />

Eröffnung des gemeinsamen Ausstellungsprojekts der Naturkundemuseen Kazimierz Dolny<br />

und Erfurt durch den Minister<br />

Kazimierz Dolny<br />

11.00 Uhr<br />

Grußwort von Staatssekretär Prof. Dr. Bauer-Wabnegg beim Internationalen Museumstag<br />

Bad Frankenhausen, Regionalmuseum im Schloss<br />

Mittwoch, 23. Mai 2007<br />

18.15 Uhr<br />

Teilnahme des Ministers am Thüringer Medientreff zur Verabschiedung des Direktors der<br />

Thüringer Landesmedienanstalt, Dr. Victor Henle<br />

Erfurt, Theater, Placidus-Muth-Straße 1<br />

Donnerstag, 24. Mai 2007<br />

09.30 Uhr<br />

Teilnahme des Ministers an der Sitzung des Bildungsausschusses<br />

Erfurt, Thüringer Landtag<br />

12.00 Uhr<br />

Teilnahme des Ministers an der Sitzung des Wissenschaftsrates<br />

Oldenburg<br />

19.00 Uhr<br />

Teilnahme des Ministers am Empfang der Niedersächsischen Landesregierung anlässlich der<br />

Sitzung des Wissenschaftsrates<br />

Oldenburg, Landesmuseum Natur und Mensch, Damm 38 – 44<br />

Freitag, 25. Mai 2007<br />

09.00 Uhr<br />

Teilnahme des Ministers an der Sitzung des Wissenschaftsrates<br />

Oldenburg<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194225/index.html [16.05.2007 22:34:01]


<strong>Pressemitteilung</strong> Schriftliches Abitur geschafft!<br />

<strong>Pressemitteilung</strong> Schriftliches Abitur geschafft!<br />

<strong>Pressemitteilung</strong><br />

Schriftliches Abitur geschafft!<br />

Für etwa 9.100 junge Thüringer war es die „Woche der Wahrheit“. Die Schülerinnen und<br />

Schüler der Abschlussklassen an den Staatlichen Gymnasien, den Gesamtschulen und<br />

Kollegs sowie an den Schulen in freier Trägerschaft haben in dieser Woche ihre<br />

Abiturarbeiten geschrieben: Am Montag und Mittwoch in den jeweiligen Leistungsfächern,<br />

heute im Grundfach. Nur auf die Altsprachler warten die Klausuren noch: am kommenden<br />

Montag ist schriftlicher Prüfungstermin in Latein, am Mittwoch in Griechisch.<br />

Überall in Thüringen gab es bisher einen normalen Prüfungsverlauf. Das Thüringer<br />

Kultusministerium geht jedoch derzeit Hinweisen nach, die auf Unregelmäßigkeiten an einem<br />

der Prüfungstage hindeuten.<br />

Im laufenden Schuljahr waren in den Abschlussklassen dieser 104 Schulen insgesamt 1.156<br />

Leistungskurse in 18 verschiedenen Fächern eingerichtet. Die mit Abstand meisten in<br />

Deutsch (284) und Mathematik (240), gefolgt von Englisch (169), Biologie (134) und<br />

Geschichte (112). Die wenigsten Leistungskurse hatten die Fächer Spanisch und Russisch (je<br />

1), Musik (3) und Latein (3).<br />

Die mündlichen Abiturprüfungen finden in der übernächsten Woche vom 21. bis 25. Mai<br />

statt. Nach Bekanntgabe der Noten in den schriftlichen Arbeiten gibt es im Zeitraum vom 18.<br />

bis zum 22. Juni die Möglichkeit, zusätzlich eine weitere mündliche Prüfung abzulegen. Die<br />

Ausgabe der Abiturzeugnisse erfolgt bis zum 30. Juni 2007.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194247/index.html [16.05.2007 22:34:01]


<strong>Pressemitteilung</strong> Thüringer erhält 1. Preis bei der Bundesmathematikolympiade<br />

<strong>Pressemitteilung</strong> Thüringer erhält 1. Preis bei der Bundesmathematikolympiade<br />

<strong>Pressemitteilung</strong><br />

Thüringer erhält 1. Preis bei der Bundesmathematikolympiade<br />

Kultusminister Goebel gratuliert erfolgreichen Preisträgern und Teilnehmern<br />

Überaus erfolgreich kehrten die Thüringer Schülerinnen und Schüler gestern von der<br />

Bundesmathematikolympiade zurück. Mit sechs Preisen sowie fünf Anerkennungen haben<br />

die 14 Jungen und Mädchen den Freistaat in Karlsruhe würdig vertreten. Insgesamt waren<br />

über 190 Teilnehmer aus allen Bundesländern am Start. In der inoffiziellen Länderwertung<br />

belegte Thüringen einen guten vierten Platz.<br />

Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) gratuliert: „Mein besonderer Glückwunsch gilt<br />

den Preisträgern, aber auch allen anderen Teilnehmern des Wettbewerbs. Zu Deutschlands<br />

besten Jungmathematikern zu gehören, darauf kann man stolz sein. Wieder hat sich die<br />

Effizienz und Qualität unserer Begabtenförderung gezeigt. Ich danke auch den seit vielen<br />

Jahren hoch motiviert arbeitenden Betreuern, die durch ihr Engagement großen Anteil an<br />

diesen Erfolgen haben. Mit ihrer Unterstützung kann der Freistaat seine mathematischnaturwissenschaftlichen<br />

Talente weiterhin frühzeitig und gezielt fördern.“<br />

1. Preis:<br />

● Aaron Puchert, Klasse 9<br />

Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />

2. Preis:<br />

● Judit Recknagel, Klasse 10<br />

Staatliches Gymnasium Goetheschule Ilmenau<br />

● Martin Merker, Klasse 10<br />

Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />

3. Preis:<br />

● Alexander Schulze, Klasse 10<br />

Staatliches Gymnasium Goetheschule Ilmenau<br />

● Florentin Münch, Klasse 11<br />

Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />

● Erich Eckner, Klasse 12<br />

Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />

Anerkennungen erhielten:<br />

● Vincent Sebastian Knyrim, Klasse 8<br />

Kooperative Gesamtschule Erfurt<br />

● Jonas Krehl, Klasse 9,<br />

Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt<br />

● Richard Schubert, Klasse 11<br />

Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />

● Jörg Bader, Klasse 12<br />

Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />

● Nils-Edwin Enkelmann, Klasse 12<br />

Staatliches Gymnasium Goetheschule Ilmenau<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194302/index.html [16.05.2007 22:34:02]


<strong>Pressemitteilung</strong> Sieben Thüringer Schulen werden „Europa-Schule“<br />

<strong>Pressemitteilung</strong> Sieben Thüringer Schulen werden „Europa-Schule“<br />

<strong>Pressemitteilung</strong><br />

Sieben Thüringer Schulen werden „Europa-Schule“<br />

Kultusminister Goebel: „Europa lebt in den Klassenzimmern“<br />

Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) verleiht in diesem Jahr an sieben<br />

Schulen im Freistaat den Namenszusatz „Europa-Schule“, an zwei davon dauerhaft. Damit<br />

dürfen sich 22 Schulen im Freistaat so nennen. Minister Goebel gratuliert: „Die deutsche EU-<br />

Ratspräsidentschaft ist ein besonderer Anreiz, den Europagedanken noch aktiver im<br />

Schulleben zu verankern, denn Europa lebt in den Klassenzimmern. Das gemeinsame Haus<br />

Europa wird nicht nur in Brüssel oder Straßburg gebaut, sondern vor allem vor Ort. Die<br />

‚Europa-Schulen’ leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Sie fördern das europäische<br />

Miteinander und bereiten die Schülerinnen und Schüler bestens auf eine Ausbildung, ein<br />

Studium oder einen Beruf in Europa vor.“<br />

Der Titel „Europa-Schule“ wird jedes Jahr im Mai durch den Thüringer Kultusminister für die<br />

Dauer von drei Jahren verliehen. Europa-Schulen sind Schulen mit einem europaorientierten<br />

und interkulturellen Bildungsprofil, die durch vielfältige Projekte und Maßnahmen im Rahmen<br />

der Schulentwicklung u. a. den Europa-Gedanken, die Erziehung zu Toleranz sowie die<br />

Auseinandersetzung mit der Kultur und den Traditionen anderer Länder fördern.<br />

Derzeit tragen in Thüringen sechs Grundschulen, vier Regelschulen, fünf Gymnasien, eine<br />

Förderschule und sechs berufsbildende Schulen den Namenszusatz – acht dieser Schulen<br />

nunmehr dauerhaft, da sie den Titel dreimal hintereinander errungen haben. Europa-Schulen<br />

gibt es im Freistaat seit 1999.<br />

Europa-Schulen 2007:<br />

Staatliche Grundschule Steinheid<br />

Staatliche Regelschule Niederorschel<br />

Staatliches regionales Förderzentrum Lucas-Cranach-Schule Gotha<br />

Staatliches Thüringisches Rhöngymnasium Kaltensundheim<br />

Staatliches Gymnasium Hennebergisches Gymnasium „Georg Ernst“ Schleusingen<br />

Staatliche berufsbildende Schule Rudolf-Diesel-Schule Erfurt<br />

Staatliches Berufsbildendes Schulzentrum Jena-Göschwitz<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194355/index.html [16.05.2007 22:34:02]


<strong>Pressemitteilung</strong> Schavan fordert europäische Öffnung der beruflichen Bildung<br />

<strong>Pressemitteilung</strong> Schavan fordert europäische Öffnung der beruflichen Bildung<br />

10.05.2007 [<strong>Pressemitteilung</strong> 099/2007]<br />

Schavan fordert europäische Öffnung<br />

der beruflichen Bildung<br />

Zentrales Ziel: Verdoppelung der Auslandsqualifizierungen junger Menschen<br />

Bundesbildungsministerin Annette Schavan zog am Donnerstag in Berlin eine positive<br />

Zwischenbilanz zur deutschen EU-Präsidentschaft in der beruflichen Bildung. Sie stellte einen<br />

Handlungskatalog zur europäischen Öffnung vor, den der Innovationskreis Berufliche<br />

Bildung unter ihrem Vorsitz erarbeitet hat.<br />

Kernpunkte sind die Schaffung eines nationalen Qualifikationsrahmens und eines<br />

Leistungspunktesystems in der beruflichen Bildung, um die Anrechnung von im Ausland<br />

erworbenen Qualifikationen zu verbessern. "Mit diesen Instrumenten streben wir eine<br />

bessere Durchlässigkeit, eine höhere Akzeptanz von nichtakademischen Ausbildungen und<br />

eine stärkere Anrechenbarkeit erworbener Qualifikationen an", sagte Schavan.<br />

Gleichzeitig definierte sie die wesentlichen Ziele: die Verdoppelung der<br />

Auslandsqualifizierungen für junge Menschen in der Berufsausbildung, die Förderung von<br />

5000 längerfristigen Austauschmaßnahmen pro Jahr mit einer Dauer von bis zu 3 Monaten,<br />

die Schaffung von 100 grenzübergreifenden Ausbildungsverbünden plus bilateralen<br />

Prüfungen mit entsprechender Doppelqualifikation seitens der Partnerstaaten. Schließlich<br />

sollen bei der Neuordnung von Berufen konsequent internationale Kompetenzen einbezogen<br />

und entsprechende Zusatzqualifikationen mit dem Zusatz "EU" als Markenzeichen verbunden<br />

werden.<br />

Die Ministerin betonte, dass auch in der dualen Berufsausbildung die europäische<br />

Zusammenarbeit intensiviert werden müsse: "Wir werden die Stärken unserer dualen<br />

Berufsausbildung in Europa einbringen und die Interessen der Ausgebildeten und<br />

Beschäftigten frühzeitig in Brüssel vertreten und wahren". Zur europäischen Öffnung der<br />

beruflichen Bildung verwies Schavan zudem auf die europäische Leitkonferenz unter<br />

deutscher EU-Ratspräsidentschaft vom 4. - 5. Juni in München, Gemeinsam mit der<br />

Europäischen Kommission und den EU-Mitgliedsstaaten werden dort Reformmaßnahmen und<br />

- instrumente beraten wie der europäische Qualifikationsrahmen und ein europäisches<br />

Leistungspunktesystem.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194417/index.html [16.05.2007 22:34:03]


<strong>Pressemitteilung</strong> Deutschland als Land der Ideen<br />

<strong>Pressemitteilung</strong> Deutschland als Land der Ideen<br />

<strong>Pressemitteilung</strong><br />

Deutschland als Land der Ideen<br />

Am Wochenende zwei Thüringer „Orte des Tages“: Ronneburg und Weimar<br />

Das Projekt entstand im Jahr der Fußballweltmeisterschaft und seine Botschaft lautet: die<br />

Stärken des Standortes Deutschland durch Leistungen in Wissenschaft und Wirtschaft, Kunst<br />

und Kultur im Sinne von „Made in Germany“ zu präsentieren: für jeden Tag eine positive<br />

Nachricht von einem Ort in Deutschland, 365-mal insgesamt. Initiatoren sind die<br />

Bundesregierung und der Bundesverband der Deutschen Industrie, Kooperationspartner u.a.<br />

das Goethe-Institut und die Deutsche Presse-Agentur. Schirmherr ist Bundespräsident Horst<br />

Köhler.<br />

Das Wochenende steht ganz im Zeichen Thüringens. Für heute wurde zur Eröffnung der<br />

Bundesgartenschau die „Neue Landschaft Ronneburg“ als Ort des Tages ausgewählt. Die<br />

Verwandlung der Mondlandschaft des ehemaligen Uranerz-Tagebaus in ein Blütenparadies<br />

gilt als Thüringer Erfolgsgeschichte. Der hier entstandene Lebensraum ist eines der weltweit<br />

größten Sanierungsgebiete im Bergbau und Umweltschutz. Damit verbindet die BUGA 2007<br />

in Gera und Ronneburg Natur mit Kultur, Architektur und Geschichte.<br />

Weimar ist am Sonntag „Ort des Tages“ mit dem Projekt „My god rides a skateboard“. Hier<br />

suchen Schauspieler des Deutschen Nationaltheaters auf dem Vorplatz ihres Hauses den<br />

Kontakt mit Arbeitslosen, Straßenmusikern und Skateboardfahrern, um mit ihnen ein Stück<br />

auf die Bühne zu bringen, das sich künstlerisch mit der sozialen Situation derer beschäftigt,<br />

die sonst nie ein Theater von innen sehen.<br />

Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) sieht den Zusammenhang: „Wir stehen für<br />

beides und präsentieren, was unsere Stärken sind. Faszination durch Natur, Dialog durch<br />

Theaterkunst. Thüringen wird als Land der Ideen mit deutschlandweiter Resonanz<br />

wahrgenommen, und es ist kein Zufall, dass in diesem Jahr auch Jena noch dreimal der Ort<br />

des Tages sein wird. Am 9. Februar stand bereits das Theater Meiningen im Mittelpunkt mit<br />

dem Motto 'Die ganze Stadt ist eine Bühne'.“<br />

„Orte des Tages“ in Thüringen sind auch am 4.7., 19.9., 23.10., 29.10., 6.12. und<br />

16.12.2007. Weitere Informationen: www.land-der-ideen.de<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220622/index.html [16.05.2007 22:34:04]


<strong>Pressemitteilung</strong> 16. Thüringer Physikolympiade<br />

<strong>Pressemitteilung</strong> 16. Thüringer Physikolympiade<br />

<strong>Pressemitteilung</strong><br />

16. Thüringer Physikolympiade<br />

Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel gratuliert den Preisträgern<br />

Die Endrundenteilnehmer der 7. Klassen wurden gefragt, aus welchem Grund der Himmel<br />

eigentlich blau ist und die Spiegelbilder von Wolken oder Bäumen im Wasser stets dunkler<br />

als in der Wirklichkeit sind. In anderen Aufgaben ging es um die Funktionsweise von<br />

Sonnenkollektoren, die Berechnung von Stromstärken sowie von Wärmeverlusten bei<br />

Häusern. Schüler der 11. Klassen hatten den Innen- und Außenwiderstand einer Batterie zu<br />

berechnen und Zwölftklässler die Kraft, mit der ein bestimmter Heißluftballon festgehalten<br />

werden muss, wenn die Temperatur der Innenluft 110 °C beträgt.<br />

Wieder hatten es die Aufgaben in sich, die den Teilnehmern der diesjährigen Endrunde im<br />

Erfurter Albert-Schweitzer-Gymnasium gestellt wurden. Dafür waren gestern 123<br />

Schülerinnen und Schüler qualifiziert; in der 1. Runde (in Form von Hausarbeiten) waren<br />

1.663 dabei, die zweite, regionale Runde schafften 8o3. Die Klausuraufgaben aus Mechanik,<br />

Optik, Wärme- und Elektrizitätslehre wurden von einem Arbeitskreis der Physik-Fachberater<br />

zusammengestellt, die Korrektur der Klausuren unterstützten Wissenschaftler der TU<br />

Ilmenau und der FSU Jena.<br />

Die Landesolympiade, die es flächendeckend so nur noch in Brandenburg und Sachsen gibt,<br />

gilt auch als ideale Vorbereitung auf die Internationale Physikolympiade, die im Juli in<br />

Isfahan/Iran stattfindet. In den Qualifikationsrunden für die vierköpfige deutsche Delegation<br />

hat sich Erich Eckner (18), Schüler der 12. Klasse des Carl-Zeiss-Gymnasiums Jena,<br />

durchgesetzt.<br />

Folgende Schüler kamen in der Thüringer Endrunde auf den jeweils 1. Platz:<br />

Klassenstufe 7:<br />

Sebastian Linß, Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />

Erik Paternoga, Herder-Gymnasium Nordhausen<br />

Klassenstufe 8:<br />

Erik Schultheis, Gymnasium „Geschwister Scholl“ Sondershausen<br />

Klassenstufe 9:<br />

Paul Görlach, Hennebergisches Gymnasium Schleusingen<br />

Sven Knebel, Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt<br />

Aaron Puchert, Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />

Klassenstufe 10:<br />

Daniel Brügmann, Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />

Melchior Wirth, Salza-Gymnasium, Bad Langensalza<br />

Klassenstufe 11:<br />

Robert Kunsch, Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt<br />

Jan Bednarsch, Hennebergisches Gymnasium, Schleusingen<br />

Klassenstufe 12:<br />

Nils-Edvin Enkelmann, Goetheschule Ilmenau<br />

Andreas Müller, Heinrich-Mann-Gymnasium Erfurt<br />

Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) gratulierte den erfolgreichen Teilnehmern der<br />

Physikolympiade: „Wieder zeigt sich in den hervorragenden Leistungen das hohe Niveau des<br />

mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts in Thüringen. Auch die breite Beteiligung<br />

an diesem Wettbewerb ist Zeichen für unser effizientes Begabtenfördersystem. Jetzt gilt es<br />

bei der Reform der gymnasialen Oberstufe die richtigen und zukunftsfähigen Akzente zur<br />

weiteren Stärkung des naturwissenschaftlichen Unterrichts zu setzen.“<br />

Alle Preisträger sowie die Aufgaben und Lösungen:<br />

www.thueringerphysikolympiade.de<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220647/index.html [16.05.2007 22:34:04]


<strong>Pressemitteilung</strong> Girls’ Day 2007<br />

<strong>Pressemitteilung</strong> Girls’ Day 2007<br />

<strong>Pressemitteilung</strong><br />

Girls’ Day 2007<br />

Kultusministerium fördert Teilnahme am Mädchen-Zukunftstag<br />

Auch zahlreiche Angebote für Jungen<br />

Morgen ist Girls´ Day! Die Thüringer Schulen werden diesen Tag erneut zur Berufs- und<br />

Studienwahlvorbereitung für Mädchen und Jungen nutzen. Alle Schulen sind aufgerufen, die<br />

von Unternehmen, Betrieben, Behörden, Hochschulen und weiteren Einrichtungen<br />

angebotenen Veranstaltungen zu einem gewinnbringenden Tag für alle Schülerinnen und<br />

Schüler zu gestalten. Der Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag wird daher in Thüringen durch<br />

das Kultusministerium als schulische Veranstaltung anerkannt. Umfassende Informationen<br />

sind im Internet unter www.girls-day.de zu finden.<br />

Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) sieht in diesem praxisorientierten<br />

Mädchen-Zukunftstag eine gute Gelegenheit der Berufs- und Studienvorbereitung: „Gerade<br />

in den Natur- und Ingenieurwissenschaften brauchen wir mehr weibliche Studierende,<br />

Mädchen sollten ihr Berufswahlspektrum durchaus erweitern und ihre Chancen auch in<br />

gewerblich-technischen und in handwerklichen Berufen suchen. Der Girls’ Day bietet beste<br />

Möglichkeiten dafür, interessante neue Berufsfelder kennen zu lernen.“<br />

Auch für Jungen gibt es an diesem Tag zahlreiche Angebote. Das ganzjährige Projekt NEUE<br />

WEGE FÜR JUNGS bietet sowohl Projekte zur Berufs- und Lebensplanung, als auch<br />

Betriebspraktika und –schnuppertage in sozialen Einrichtungen an. Unter www.neuewege-fuer-jungs.de.<br />

können sich Lehrer und Eltern über bundesweit bestehende<br />

Initiativen, Projekte und unterschiedliche Ideen informieren.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220705/index.html [16.05.2007 22:34:05]


<strong>Pressemitteilung</strong> Budgetierung von Personalmitteln an Schulen startet im nächsten Schuljah<br />

<strong>Pressemitteilung</strong> Budgetierung von Personalmitteln an Schulen startet im nächsten Schuljah<br />

<strong>Pressemitteilung</strong><br />

Budgetierung von Personalmitteln an Schulen startet im nächsten Schuljahr –<br />

Interessierte Schulen gesucht<br />

Mit Beginn des nächsten Schuljahres startet das Thüringer Kultusministerium einen<br />

Pilotversuch zur Budgetierung von Personalmitteln an Schulen im Freistaat. Während die<br />

Entscheidung über den Personaleinsatz von Lehrern und Erziehern bislang im<br />

Kultusministerium und den Schulämtern liegt, soll im Rahmen des Pilotversuchs ein Teil des<br />

Personals von der Schule selbst ausgewählt werden. Thüringens Kultusstaatssekretär Kjell<br />

Eberhardt (CDU) sagte dazu: „Wir wollen die Eigenverantwortung der Thüringer Schulen<br />

stärken. Es geht darum, die bereits vorhandenen Freiräume auch tatsächlich zu nutzen und<br />

ggf. zu erweitern. Die Schulen haben die Chance zur Eigenprofilierung – alles mit dem Ziel,<br />

unsere Kinder und Jugendlichen optimal zu fordern und zu fördern.“<br />

Im Rahmen des Pilotversuchs werden den Schulen Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt,<br />

mit denen vorwiegend Lehrkräfte für spezielle Aufgabenfelder, aber auch Vertretungs- und<br />

Aushilfskräfte finanziert werden können. An den Grundschulen ist darüber hinaus ein Einsatz<br />

im Rahmen der Rhythmisierung und Ganztagsbetreuung möglich. Der Anteil der<br />

Haushaltsmittel, der der Schule zur Verfügung gestellt wird, ist schulartbezogen auf 3 bis 5<br />

Prozent des Personalbedarfs der Schule begrenzt. Mit diesen Mitteln können befristete<br />

Arbeitsverträge oder auch Honorarverträge geschlossen werden. Die Schule hat die alleinige<br />

Entscheidung über die Verwendung der Mittel, die Staatlichen Schulämter sind für den<br />

Abschluss der Verträge und die Bewirtschaftung der Mittel zuständig.<br />

Der Pilotversuch gliedert sich in drei Phasen. In einer ersten Phase, die mit dem nächsten<br />

Schuljahr startet, soll die Erprobung an Grundschulen, Förderschulen berufsbildenden<br />

Schulen und Spezialgymnasien erfolgen. Deshalb ist in dieser Phase vorgesehen, bis zu fünf<br />

Grundschulen, bis zu drei Förderschulen, die drei Sportgymnasien und bis zu fünf<br />

berufsbildende Schulen in das Projekt einzubeziehen. Im darauffolgenden Schuljahr<br />

2008/2009 soll der Pilotversuch auf weitere Schulen ausgeweitet werden. Parallel dazu wird<br />

geprüft, ob eine flächendeckende Einführung ab dem Schuljahr 2010/2011 sinnvoll ist.<br />

Ab sofort werden interessierte Schulen gesucht. Diese können sich bis zum 18. Mai 2007<br />

unter Vorlage ihres Schulentwicklungskonzeptes im Thüringer Kultusministerium, Abteilung<br />

1, Referat 1A 2, Postfach 900 463, 99107 Erfurt bewerben. Voraussetzung ist die Teilnahme<br />

am Entwicklungsvorhaben „Eigenverantwortliche Schule“.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220719/index.html [16.05.2007 22:34:05]


<strong>Pressemitteilung</strong> Kultusstaatssekretär Eberhardt beim 4. Thüringer Lehrertag des TLV<br />

<strong>Pressemitteilung</strong> Kultusstaatssekretär Eberhardt beim 4. Thüringer Lehrertag des TLV<br />

<strong>Pressemitteilung</strong><br />

Kultusstaatssekretär Eberhardt beim 4. Thüringer Lehrertag des TLV<br />

„Hauptursachen von Übergewicht sind falsche Ernährung und mangelnde<br />

Bewegung“<br />

Am morgigen Donnerstag wird Thüringens Kultusstaatssekretär Kjell Eberhardt (CDU) beim<br />

4. Thüringer Lehrertag ein Grußwort sprechen. Der Lehrertag wird vom Thüringer<br />

Lehrerverband (TLV) ausgerichtet und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Generation<br />

XXL – Problemzone Kind“.<br />

In den Industrienationen sind Übergewicht und Fettleibigkeit ein gesamtgesellschaftliches<br />

Problem. Deutschland nimmt hier eine Spitzenposition unter den EU-Ländern ein, wie eine<br />

am Sonntag veröffentlichte internationale Studie belegt. Unter den Erwachsenen sind drei<br />

Viertel der Männer und 59 Prozent der Frauen übergewichtig oder adipös. Diese Entwicklung<br />

macht auch um Kinder und Jugendliche keinen Bogen. Dabei kommt neben den Eltern der<br />

Institution Schule eine besondere Verantwortung zu. Schule hat einen Auftrag zur<br />

Gesundheitserziehung. Da gesunde Ernährung im Elternhaus heute vielfach keine<br />

Selbstverständlichkeit mehr ist, schließt die schulische Fürsorge für die Schülerinnen und<br />

Schüler auch eine verstärkte Einbindung der Eltern mit ein. Wichtigste Strategie hierbei ist<br />

die Aufklärung auch der Eltern, beispielsweise an speziellen Info-Abenden, über die<br />

Hauptursachen von Übergewicht: falsche Ernährung und mangelnde Bewegung.<br />

Zeit:<br />

Donnerstag, 26. April 2007, 10 Uhr<br />

Ort:<br />

Oberhof, Treff Hotel Panorama<br />

Kultusstaatssekretär Eberhardt sagte im Vorfeld: „Das Thüringer Kultusministerium hat<br />

zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Übergewicht bei Schülern entgegenzuwirken. Bereits<br />

seit längerem läuft die Aktion ‚Gesundes Schulfrühstück in Thüringer Schulen’, die von der<br />

Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), dem Thüringer Ministerium für Soziales,<br />

Familie und Gesundheit sowie dem Thüringer Kultusministerium unterstützt wird. Zudem<br />

sind spezielle Programme ins Leben gerufen worden, die von der Universität Jena entwickelt<br />

wurden und durchgeführt werden. Seit 2005 beispielsweise gibt es das Programm ‚Torera –<br />

Primärpräventation Bulimie, Fress-Anfälle und Adipositas’. Vor allem auf die Jungen<br />

zugeschnitten ist das Programm ‚TOPP – Teenager ohne pfundige Probleme’, das in diesem<br />

Frühjahr gestartet ist.<br />

Eine zentrale Rolle für die körperliche Mobilisierung der Schülerinnen und Schüler spielt der<br />

Sportunterricht. Er erreicht flächendeckend alle Kinder und Jugendliche und steht im<br />

Zentrum schulischer Bewegungs-, Spiel- und Sporterziehung. Er wird ergänzt durch<br />

außerunterrichtlichen Schulsport, der eine Brücke zum freien Sport, dem Bewegungs- und<br />

Sportleben außerhalb der Schule, schlägt.“<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220735/index.html [16.05.2007 22:34:05]


26.04.2007 [<strong>Pressemitteilung</strong> 087/2007]<br />

26.04.2007 [<strong>Pressemitteilung</strong> 087/2007]<br />

26.04.2007 [<strong>Pressemitteilung</strong> 087/2007]<br />

Immer mehr Mädchen entdecken mit<br />

Girls'Day ihre Zukunft: 2007 höchste<br />

Beteiligung seit Start der Aktion vor<br />

sieben Jahren!<br />

Rund 8.000 Veranstaltungen für mehr als 135.000 Teilnehmerinnen - der heutige siebte<br />

Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag ist der bisher erfolgreichste in Deutschland. An diesem<br />

bundesweiten jährlich stattfindenden Aktionstag können Mädchen Berufsbereiche in Technik,<br />

Handwerk, Naturwissenschaften und Informationstechnologie für sich entdecken.<br />

Mädchen wählen heute immer noch aus einem engen Berufswahlspektrum. Die<br />

Wahrnehmung der Technikberufe wandelt sich aber: Aus Sicht vieler Schülerinnen gelten<br />

gerade diese Branchen nach dem Aktionstag nicht länger als langweilig, sondern als<br />

abwechslungsreich und teamorientiert. Immer mehr Mädchen finden über den Girls'Day zu<br />

ihrem Ausbildungsberuf. Mittlerweile erhält mehr als jedes fünfte beteiligte Unternehmen<br />

Bewerbungen von Girls'Day-Teilnehmerinnen. Auch die Anzahl der Frauen in den<br />

Ingenieurstudiengängen steigt.<br />

Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung betont: "Im spannenden Feld<br />

von Technik und Naturwissenschaften brauchen wir in Deutschland alle Talente. Hier gibt es<br />

reizvolle Berufe und sehr gute Karrierechancen. Mit dem Girls'Day wollen wir Mädchen dazu<br />

ermutigen, sich für technische Fragen zu öffnen."<br />

"Der Girls'Day bietet den Mädchen die Chance, ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten<br />

zu erproben und das ganze Spektrum an beruflichen Möglichkeiten zu erkennen, ohne sich<br />

von Rollenklischees den Blick verstellen zu lassen", sagt die Bundesministerin für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen. Sie begleitet heute Schülerinnen, die<br />

den Girls'Day im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin erleben. Die Mädchen lernen Arbeitsabläufe<br />

in einem Fernsehstudio kennen, und können sich über Berufe zum Beispiel in den Bereichen<br />

Kamera, Regie oder Tonbearbeitung informieren, vieles dort selbst ausprobieren und<br />

wertvolle Kontakte knüpfen.<br />

Der Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus<br />

Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Er ist eine Gemeinschaftsaktion mit der Initiative D21,<br />

der Bundesagentur für Arbeit, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, der Bundesvereinigung<br />

der Deutschen Arbeitgeberverbände, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag,<br />

dem Zentralverband des Deutschen Handwerks und dem Bundesverband der Deutschen<br />

Industrie.<br />

Im europäischen Jahr der Chancengleichheit macht das gute Beispiel des Girls'Day auch in<br />

Europa immer mehr Schule. In Österreich, den Niederlanden und Luxemburg findet heute<br />

ebenfalls ein Girls'Day statt. Grenzüberschreitende Austausch-Projekte gibt es von<br />

Deutschland aus mit Luxemburg, Österreich, Polen und den Niederlanden.<br />

Weitere Informationen: www.girls-day.de<br />

Pressekontakt<br />

Dipl. Psych. Carmen Ruffer<br />

Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.<br />

Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag | Öffentlichkeitsarbeit<br />

Wilhelm-Bertelsmann-Str. 10 | 33602 Bielefeld<br />

Telefon: 0521 / 106 7378 | Telefax: 0521 / 106 7377 | eMail: ruffer@girls-day.de<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220752/index.html [16.05.2007 22:34:06]


Ganztagsschulen. Zeit für mehr.<br />

Ganztagsschulen. Zeit für mehr.<br />

Ganztagsschulen. Zeit für mehr.<br />

Logo Ganztagsschulen<br />

Newsletter | 02.05.2007<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

gute Ganztagsschulen gelingen nicht von selbst. Die Werkstatt 1 "Entwicklung und<br />

Organisation von Ganztagsschulen" im Begleitprogramm "Ideen für mehr! Ganztägig lernen"<br />

befindet sich auf dem Weg, einen bundesweiten Qualitätsrahmen für gute Ganztagsschulen<br />

zu entwickeln. Dazu gehört ein "Teilgebundenes Kernzeitmodell für offene<br />

Ganztagsschulen", aber auch das Einüben in demokratische Kultur sowie die Förderung<br />

sozialer Kompetenzen. Nicht zuletzt gehört dazu die kulturelle Bildung, die mehr<br />

Möglichkeiten beim Zugang zu Kultur und in der Begegnung mit anderen Kindern schafft.<br />

Welche Zukunft hat die kulturelle Bildung in Deutschlands Ganztagsschulen? Das Potenzial<br />

der kulturellen Bildung lässt sich gerade in den Ganztagsschulen voll entfalten, wie unser<br />

Bericht zum Abschluss des Modellprojektes "Kultur macht Schule" verdeutlicht: "Schulen mit<br />

kulturellem Profil machen die Lehrerinnen und Lehrer gesund". Das liegt daran, dass sie<br />

mehr Anregungen böten als andere Schulen, so der Experte Prof. Max Fuchs im Rahmen der<br />

Abschlussveranstaltung. Was will man eigentlich mehr?<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihre Online-Redaktion<br />

Ideen für mehr<br />

27.05.2007<br />

Wie gelingt Qualität in Ganztagsschulen?<br />

Was müssen gute Ganztagsschulen können? Das Dortmunder Institut für<br />

Schulentwicklungsforschung arbeitet an einem Qualitätsrahmen, der bundesweit für<br />

Ganztagsschulen relevant sein soll. [mehr]<br />

Partner und Kooperationen<br />

23.04.2007<br />

Die Zukunft der kulturellen Bildung hat begonnen<br />

Die Zukunft der kulturellen Bildung hat schon begonnen. Sie wird gemeinsam<br />

mit den Ganztagsschulen vor Ort realisiert und in Netzwerken ausgebaut sowie in<br />

kommunalen Bildungslandschaften verstetigt. Auf Landes- und Bundesebene wird die<br />

kulturelle Bildung durch Förderprogramme und durch das IZBB des Bundes nachhaltig<br />

gestärkt. Das dreijährige Modellprojekt "Kultur macht Schule", das die Bundesvereinigung<br />

kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) Anfang März offiziell abgeschlossen hat, gibt<br />

Zuversicht für den Ausbau der kulturellen Bildung in Deutschland. [mehr]<br />

Unsere Beiträge stehen zur Zweitveröffentlichung zur Verfügung. Voraussetzung ist dabei die<br />

Nennung von www.ganztagsschulen.org als Quelle und Copyright mit einem Link zur<br />

entsprechenden Seite. Bei der Verwendung von Artikeln in gedruckter Form bitten wir um<br />

Belegexemplare.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />

Postanschrift:<br />

11055 Berlin<br />

Tel.: 0800 2623 004<br />

Fax.: 01888 572 094<br />

E-Mail: information@bmbf.bund.de<br />

URL: http://www.bmbf.de<br />

Redaktion:<br />

Online-Redaktion<br />

Digitale Zeiten GmbH<br />

im Auftrag des BMBF<br />

E-Mail: redaktion@ganztagsschulen.org<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502223606/index.html [16.05.2007 22:34:09]


Ursula von der Leyen zur Familienpolitik<br />

Ursula von der Leyen zur Familienpolitik<br />

Ursula von der Leyen zur<br />

Familienpolitik<br />

Der "Ich stelle mich-Prüfstand"<br />

Bildunterschrift: Prof. Dr. Lieselotte Ahnert, Dr. Jürgen Borchert,<br />

Siegfried Stresing ]<br />

Drei Experten haben die Aussagen von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen<br />

überprüft:<br />

Prof. Lieselotte Ahnert, Entwicklungspsycholgin<br />

Dr. Jürgen Borchert, Familien- und Finanzexperte<br />

Siegfried Stresing, Bundesgeschäftsführer Deutscher Familienverband<br />

Ursula von Leyen: Der Staat unterstützt Familien durch das Ehegattensplitting<br />

mit 19 Milliarden Euro jährlich.<br />

Dr. Jürgen Borchert: Das ist falsch. Das Ehegattensplitting ist keine Leistung oder<br />

Begünstigung für Familien, es setzt nicht einmal Kinder voraus. Ehegattensplitting bedeutet<br />

lediglich eine Besteuerung nach Leistungsfähigkeit und trägt der Tatsache Rechnung, dass<br />

die Ehe eine Wirtschaftsgemeinschaft ist – alle Einkommen werden rechtlich gesehen<br />

gemeinsam erworben. Der Regelfall ist die sogenannte Zugewinngemeinschaft, in der das<br />

Erworbene jedem Partner zur Hälfte gehört. Erst ein Familiensplitting, das bei der<br />

Besteuerung die Anzahl der Kinder zugrunde legen würde, wäre familienfreundlich.<br />

Ursula von der Leyen: Kinder und nichterwerbstätige Ehepartner sind beitragsfrei<br />

in der Kranken– und Pflegeversicherung mitversichert. So unterstützt der Staat<br />

die Familien mit 11 Milliarden Euro jährlich!<br />

Dr. Jürgen Borchert: Falsch! Die "beitragsfreie Mitversicherung" der unterhaltsabhängigen<br />

Familienangehörigen in der Kranken- und Pflegeversicherung ist eine Täuschung. Denn im<br />

selben Augenblick, in dem es ein beitragspflichtiges Einkommen gibt, entstehen auch<br />

Unterhaltsansprüche für den nichterwerbstätigen Ehepartner sowie für die Kinder. Das Geld<br />

gehört ihnen. Da die Beiträge in der Kranken- und Pflegeversicherung vom<br />

Bruttoeinkommen abgezogen werden, zahlen also auch die unterhaltsberechtigten<br />

Familienangehörigen die auf ihren Einkommensanteil entfallenden Beiträge. Von<br />

"Beitragsfreiheit" könnte man nur dann sprechen, wenn die Unterhaltsbeträge von der<br />

Bemessungsgrundlage für die Beiträge abgezogen würden.<br />

Ursula von der Leyen: Ich bin der Meinung, wir sollten die Kinderbetreuung über<br />

Steuern bezahlen – dann zahlen alle in der Gesellschaft - Leute mit Kindern,<br />

Leute ohne Kinder, Leute mit höherem Einkommen mehr als mit niedrigen<br />

Einkommen. Wir alle sollten die Kinderbetreuung gemeinsam finanzieren, weil<br />

die Kinder später für uns alle Verantwortung tragen müssen.<br />

Siegfried Stresing: Damit ist den Familien nicht wirklich geholfen. Denn man muss genau<br />

hinschauen, über welche Steuern staatliche Leistungen überhaupt finanziert werden. Und<br />

dann zeigt sich: Während der Anteil der Unternehmens- und Einkommensteuer rapide sinkt,<br />

steigt der Anteil an Verbrauchssteuern immer weiter an. Inzwischen haben die indirekten<br />

Verbrauchssteuern als staatliche Einnahmequelle die direkten Einkommenssteuern überholt.<br />

Aber weil die Verbrauchssteuern wie Mehrwertsteuer und Ökosteuer Familien<br />

überproportional belasten - denn sie haben einen höheren Verbrauch und oft ein niedrigeres<br />

Einkommen - werden Familien bei diesem Vorschlag eben doch wieder überdurchschnittlich<br />

zur Kasse gebeten.<br />

Ursula von der Leyen: In Westdeutschland gibt es momentan nur für jedes<br />

zehnte Kind unter drei Jahren ein Betreuungsangebot. Unser Ziel sind 750.000<br />

Krippenplätze. Das wäre ein Angebot für ein Drittel aller Kinder unter drei Jahren<br />

und somit europäischer Durchschnitt. Dieses Angebot soll vor allem von Kindern<br />

zwischen einem und drei Jahren in Anspruch genommen werden – denn die<br />

meisten jungen Familien betreuen im ersten Jahr zuhause, hier greift ja das<br />

Elterngeld.<br />

Dr. Jürgen Borchert: Hier verrechnet sich die Ministerin. Sie schafft de facto Krippenplätze<br />

für weit mehr als ein Drittel der Kinder. Denn: Im letzten Jahr gab es 680.000 Geburten,<br />

davon rund 100.000 in den neuen Bundesländern, wo der Bedarf an Krippenplätzen gedeckt<br />

ist. Bleiben in Westdeutschland etwa 580.000 Neugeborene pro Jahr, also etwa 1,8 Millionen<br />

Kinder unter drei Jahren. Ohne die Kinder im Alter von 0 bis 1 Jahr, für die das Elterngeld<br />

geschaffen wurde und die laut der Ministerin meist zu Hause betreut werden, gibt es in<br />

Westdeutschland in den nächsten Jahren somit zirka 1,2 Millionen Ein- und Zweijährige.<br />

Für ein Drittel dieser Kinder, also 400.000, sollen künftig Betreuungsangebote geschaffen<br />

werden. Da in den alten Bundesländern laut Bundesfamilienministerium bereits 120.000<br />

Krippenplätze existieren, besteht also nur ein Bedarf an 280.000 Plätzen. Statt rund 500.000<br />

neuen Plätzen brauchen wir also 220.000 weniger. Oder umgekehrt gerechnet: Wenn Frau<br />

von der Leyen für 1,2 Millionen Kinder unter drei ein Angebot von 750.000 Krippenplätzen<br />

erreichen will, entspräche das einer Versorgungsquote von über 60 Prozent.<br />

Ursula von der Leyen: Ein Drittel der Betreuungsplätze soll bei Tagesmüttern<br />

entstehen. Da gilt die Regel, nicht mehr als fünf Kinder pro Tagesmutter<br />

gleichzeitig. Das ist eine gute Regel. Um fünf Kinder hat sich früher eine Mutter<br />

in der Großfamilie auch gekümmert.<br />

Prof. Lieselotte Ahnert: Kinder brauchen insbesondere vor dem zweiten Lebensjahr eine<br />

ganz individuelle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Betreuung. Deshalb empfehlen<br />

internationale Organisationen und Verbände in diesem Altersbereich eine Betreuung von drei<br />

bis vier Kindern pro Betreuungsperson.<br />

Ursula von der Leyen: Viele Mütter haben kostbare Erfahrungen in der<br />

Kindererziehung erworben. Wenn ihre Kinder aus dem Haus sind, wollen viele<br />

dieser Frauen als Tagesmütter arbeiten. Nachdem sie eine Grundausbildung<br />

bekommen haben, wollen wir mit ihnen ein Tagesmütternetz aufbauen, das nach<br />

dem Prinzip des Hebammennetzes funktioniert.<br />

Prof. Lieselotte Ahnert: Moderne Ausbildungsprogramme, ein organisierter<br />

Erfahrungsaustausch in einem Verband und regelmäßige Qualitätskontrollen müssen die<br />

zentralen Säulen eines Tagesmütternetzes werden. Die Fürsorglichkeit und Sensibilität, die<br />

eine fremde Person für die Betreuung eines Kleinkindes aufbringen muss, sind nicht<br />

selbstverständlich, sondern auch davon abhängig, wie eingebunden sie in ein<br />

Unterstützungssystem ist.<br />

Ursula von der Leyen: In den letzten Jahren hat die Zahl der betrieblichen<br />

Kinderbetreuungsangebote zugenommen. Unternehmen spüren, nur mit einer<br />

Kinderbetreuung am Betrieb, auf die Bedürfnisse der Eltern zugeschnitten,<br />

können sie ihre jungen Mitarbeiter halten. Das Familienministerium wird ab<br />

Herbst solche betriebliche Kinderbetreuung fördern.<br />

Siegfried Stresing: Firmen, die Eltern bei der Betreuung ihrer Kinder unterstützen, haben<br />

noch immer Seltenheitswert. Das zeigt zum Beispiel der Unternehmensmonitor 2006, eine<br />

Unternehmensbefragung, die vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft<br />

durchgeführt wurde. Der zufolge gibt es nur in 3,5 Prozent der Unternehmen einen<br />

Betriebskindergarten bzw. eine Krippe oder Belegplätze. Und diese Plätze gibt es vor allem in<br />

Großunternehmen. Die große Mehrheit der Arbeitnehmer arbeitet aber in kleineren und<br />

mittleren Unternehmen. Ganz unabhängig davon ist der Betriebskindergarten auch kein<br />

Allheilmittel: Familienfeindliche Arbeitszeiten werden auch durch eine rund um die Uhr<br />

geöffnete Betriebskrippe mit ständig wechselnden Bezugspersonen nicht erträglicher. Und<br />

für die Kinder ist oft ein Kindergarten in der Nähe des Wohnortes besser, weil sie hier Kinder<br />

aus der Nachbarschaft und spätere Schulkameraden kennen lernen können.<br />

Ursula von der Leyen: Bei der Kinderbetreuung sind kleine Gruppen wichtig. Wir<br />

sollten mehr auf altersgemischte Gruppen setzen, so dass Drei- und Vierjährige<br />

auch mit Zweijährigen zusammen sind.<br />

Prof. Lieselotte Ahnert: In der Tat haben sich die altergemischten Gruppen in der<br />

frühpädagogischen Praxis sehr bewährt. Leider sind jedoch weder die derzeitigen<br />

Bildungspläne der Kindereinrichtungen, noch die Ausbildung der Kindergärtnerinnen auf die<br />

Bedürfnisse von Kleinkindern ausgerichtet: Ein angemessenes erzieherisches Handeln kann<br />

in diesen Gruppen nicht erwartet werden. Hier gibt es einen hochgradigen Nachholbedarf in<br />

der Ausbildung.<br />

Ursula von der Leyen: Das Elterngeld ersetzt bei denjenigen, die für die<br />

Kinderbetreuung aus dem Beruf aussteigen, 67 Prozent des vorherigen<br />

Einkommens. Und diejenigen, die vor der Geburt des Kindes kein Einkommen<br />

hatten, bekommen 300 Euro obendrauf. Das ist gerecht, denn das Elterngeld soll<br />

den durch die Kinderbetreuung entstehenden Einkommensverlust ausgleichen.<br />

Wir haben das Elterngeld auf ein Jahr reduziert, um ein Signal zu setzen: Für ein<br />

Jahr zahlt der Staat sehr viel Geld, damit Vater und Mutter sich in dieser Phase<br />

um ihr Kind kümmern können. Nach dieser Zeit kann eines der Elternteile oder<br />

beide wieder arbeiten - deshalb auch der Ausbau der Kinderbetreuung. Wenn<br />

dann das Einkommen nicht ausreicht, um die Familie zu ernähren, greifen die<br />

Sozialsysteme.<br />

Dr. Jürgen Borchert: Frau von der Leyen erzeugt hier einen falschen Eindruck! Früher<br />

haben Geringverdiener zwei Jahre lang 300 Euro Erziehungsgeld bekommen. Das Elterngeld<br />

in der gleichen Höhe wird jetzt nur noch 12 Monate gezahlt. Das ist eine Halbierung. Anders<br />

sieht es bei den Besserverdienenden aus: Früher haben sie insgesamt 1.800 Euro<br />

Erziehungsgeld bekommen – sechs Monate lang jeweils 300 Euro. Heute bekommen sie<br />

1.800 Euro Elterngeld monatlich – ein Jahr lang. Das sind 21.600 Euro. Eine Steigerung um<br />

1200 Prozent! Das Elterngeld hat die Bezieher hoher Einkommen massiv bessergestellt - zu<br />

Lasten der sozial Schwachen.<br />

Ursula von der Leyen: Kinder machen nicht arm. Kinder leben in Armut, weil ihre<br />

Eltern keine Arbeit haben. Deshalb müssen wir bessere Betreuungsmöglichkeiten<br />

anbieten, damit die Eltern es leichter haben, Arbeit zu finden.<br />

Dr. Jürgen Borchert: Auch hier irrt die Ministerin. Auch wenn die Eltern im Erwerb stehen,<br />

droht Kinderarmut. Zum Beispiel lebt eine Facharbeiterfamilie mit zwei Kindern und einem<br />

durchschnittlichen Einkommen (30.000 Euro, ein Erwerbstätiger) unter dem<br />

Existenzminimum – wegen der hohen Abgaben in die Sozialsysteme. Der auffälligste Befund<br />

der zunehmenden Verarmung der Familien in den letzten 40 Jahren ist die Tatsache, dass<br />

wir seit 1965 die Geburtenzahl pro Jahr fast halbiert und den Anteil der Kinder in der Armut<br />

auf das Sechzehnfache gesteigert haben- obwohl die Müttererwerbstätigkeit um fast 60<br />

Prozent gestiegen ist! Die Zahlen der Sozialhilfeempfänger sind sogar in den Jahren weiter<br />

nach oben geklettert, in denen die Zahlen der Arbeitslosen sanken.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070430221039/index.html [16.05.2007 22:34:09]


Tüftler mit Pfiff am Ilmenauer Goethegymnasium<br />

Tüftler mit Pfiff am Ilmenauer Goethegymnasium<br />

Tüftler mit Pfiff am Ilmenauer Goethegymnasium<br />

Mit 18 Arbeiten beteiligten sich in diesem Jahr 33 Schüler des Ilmenauer Goethegymnasiums<br />

beim Regionalwettbewerb "Jugend forscht". Zwei Teams dürfen sogar nach Hamburg<br />

fahren.<br />

ILMENAU. Dort treffen vom 17. bis 20. Mai beim Bundeswettbewerb die besten Jungforscher<br />

des Landes aufeinander. "Von etwa 9000 Schülern dürfen 70 zum Finale und wir sind mit<br />

zwei Gruppen dabei", freut sich die Mathe- und Physiklehrerin Bianka Krämer.Sie versucht,<br />

auch die jüngeren Schüler zu motivieren, bei "jugend forscht" mitzumachen. Alle, die beim<br />

Regionalausscheid dabei waren, stellten deshalb gestern ihren Mitschülern die Arbeiten aus<br />

Naturwissenschaft, Mathematik und Technik vor. "Vielleicht können sich manche<br />

Anregungen für ihre Seminarfacharbeiten holen", hofft Krämer. Und wer weiß, ob daraus<br />

nicht wieder ein "jugend forscht"-Projekt wird. So wie bei Benjamin Stolze (19), Florian<br />

Schwarzer (18) und Gregor Beier (18). Die drei Zwölftklässler entwickelten einen Roboter,<br />

der klettern kann. Mit diesem fahren sie als eines der beiden Teams nach Hamburg. Mit Hilfe<br />

von Saugnäpfen kann sich ihr Roboter auf glatten Oberflächen fortbewegen. Die Erfindung<br />

könnte später an Glasfassaden von Hochhäusern zum Einsatz kommen. "Es war gar nicht so<br />

einfach, den Roboter in der Senkrechten zu halten", meint Benjamin. Unterstützt wurden die<br />

jungen Forscher vom Fachbereich Mechatronik an der TU Ilmenau. Bis zum<br />

Bundeswettbewerb tüfteln die drei noch daran, wie ihr Gerät schneller und optisch<br />

ansprechender wird. Felix Herbst (16) und Ulrich Zorn (17) haben sich mit ihrem Projekt für<br />

den Bereich Mathe/Informatik auch beim Bundeswettbewerb qualifiziert. Die Schüler des<br />

Goethegymnasiums schrieben eine Software, die selbstähnliche Objekte, wie zum Beispiel<br />

Farne, auf den Bildschirm zaubert. Dabei entstehen spektakuläre zwei- und dreidimensionale<br />

Muster.Sandra REICH<br />

25.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426081312/index.html [16.05.2007 22:34:10]


Regelschule Floh veranstaltete Sponsorenlauf zu Gunsten der Kinderkrebsh 14.05.2007<br />

Regelschule Floh veranstaltete Sponsorenlauf zu Gunsten der Kinderkrebsh 14.05.2007<br />

14.05.2007 SPENDE Regelschule Floh veranstaltete Sponsorenlauf zu Gunsten der<br />

Kinderkrebshilfe Jena<br />

Zu einem besonderen Lauf waren Schüler der Regelschule Floh anlässlich des 30.<br />

Schuljubiläums gestartet. Sie hatten Sponsoren aus der Gemeinde gewonnen, die ihnen für<br />

jede auf dem Sportplatz Floh gelaufene Runde einen Euro zahlten. Die Hälfte des Betrages<br />

spendeten die Schüler der Kinderkrebshilfe Jena.<br />

FLOH – „Hier ist gehandelt und nicht nur geredet worden“, lobte Schulleiter Hartfried Klee<br />

das eigenständige Engagement der Schüler. Diese waren im Ort selbst unterwegs gewesen,<br />

um für den karitativen Sponsorenlauf genügend Geldgeber zu finden. So konnte bereits im<br />

Vorfeld ein Betrag von über 1800 Euro gesichert werden. Damit stand bereits vor dem<br />

ersten Startschuss ein Sieger fest: die Kinderkrebshilfe Jena.<br />

Diese Hilfsorganisation hatten sich die Schüler selbst herausgesucht, weil sie im Ort das<br />

Beispiel eines an Krebs erkrankten Kindes kannten. Der Scheck in Höhe von 905 Euro war<br />

schnell und aus ganzem Herzen geschrieben. Die beiden Schülersprecher Isabell Beck und<br />

Markus Krech überreichten diesen am Ende des Sponsorenlaufes an die Eltern eines<br />

krebskranken Floher Kindes.<br />

Zuvor waren die Schüler aber gelaufen, was das Zeug hielt. Erst starteten die fünften und<br />

sechsten Klassen gemeinsam, dann die siebten und achten und zum Schluss die neunten<br />

und zehnten Klassen. Eine halbe Stunde Laufzeit hatten die Lehrer für jede Startergruppe<br />

kalkuliert. Doch ganz ging diese Rechnung nicht auf, denn die Schüler hielten beachtlich<br />

lange durch. So waren noch die letzten Läufer der ersten Startgruppe auf der jeweils 400<br />

Meter langen Strecke, als bereits die nächste Gruppe mit ihrem Lauf begann. Einer hielt<br />

besonders lange durch: Niclas Horn. Der Fünftklässler war sogar dann noch auf der Bahn,<br />

als die letzten Läufer aus den oberen Klassen rannten. Insgesamt schaffte der Junge aus<br />

Struth-Helmershof 57 Runden, was einer Streckenlänge von zirka 22,8 Kilometern<br />

entspricht. Anderthalb Stunden benötigte er dafür etwa, schilderte sein begeisterter<br />

Schulleiter.<br />

Die meisten Runden absolvierten mit 277 Stück die Schüler der Klasse 10a, es folgte – durch<br />

die imposante Leistung von Niclas Horn – die Klasse 5 mit 270 Runden. Neben der<br />

sportlichen Leistung, die allen Schülern zu einem Schuss Kondition verhalf, sprach vor allem<br />

der Zweck für die Veranstaltung. Mit der Spende an die Kinderkrebshilfe Jena „haben die<br />

Schüler soziale Verantwortung wahrgenommen“, zeigte sich Hartfried Klee erfreut. Möglich<br />

wurde das, weil sich heimische Firmen mit dem Benefizgedanken identifizierten und Vereine<br />

wie der Fußballverein Floh-Seligenthal oder die Bergwacht Struth-Helmershof ins Geschehen<br />

einbrachten und ihre Räumlichkeiten und Leistungen in den Dienst des Sponsorenlaufes<br />

stellten.<br />

2027 Runden gelaufen<br />

Am Ende zählte Sportlehrerin Rita Dellit, welche den Lauf sportlich leitete, insgesamt 2027<br />

absolvierte Runden. Damit blieb für die andere „Hälfte“ noch ein wenig mehr Geld übrig,<br />

was zur Verwendung in den Klassen bestimmt ist. Die Aktion im Rahmen des Schuljubiläums<br />

fand auch bei den Schülern viel Anklang und einige Lehrer liefen ebenso noch Runden am<br />

Sportplatz, um den besonderen Sponsorenlauf zu unterstützen.<br />

Zu einer weiteren Veranstaltung waren die Schüler, Eltern und Gäste noch am Wochenende<br />

eingeladen. Denn die Regelschule Floh feierte ihr Schulfest mit vielen Aktionen. (eh)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194518/index.html [16.05.2007 22:34:11]


Besser geht’s immer OLYMPIADE 12.05.2007<br />

Besser geht’s immer OLYMPIADE 12.05.2007<br />

12.05.2007 OLYMPIADE Besser geht’s immer<br />

ZELLA-MEHLIS – Nur ganz knapp sind die vier Schüler der Lutherschule am Donnerstag bei<br />

der Olympiade junger Naturwissenschaftler (Freies Wort von gestern) an einer besseren<br />

Platzierung vorbei geschrammt. Von möglichen 120 Punkten wurden 81 erreicht, die<br />

Viertplatzierten hatten 83, die Fünften 82.<br />

„Besser geht es immer“, sagte Beatrix Mähler, Bio- und Chemie-Lehrerin an der<br />

Lutherschule. Und weiß auch, woran es gelegen haben könnte: „Wir haben einfach im<br />

Vorfeld nicht geübt, die vier mussten die Aufgaben aus dem Stegreif lösen“, nimmt sie sich<br />

selbst mit in die Verantwortung. „Wir werden das mit den Fachberatern bereden, bei einer<br />

gezielten Vorbereitung wäre sicher mehr drin gewesen. Auf sportliche Wettkämpfe trainiert<br />

man ja auch umfangreich hin.“<br />

Als Sieger der Olympiade, die zum vierten Mal im Schulamtsbezirk Schmalkalden<br />

ausgerichtet wurde, gingen die Lautenberg- und die Paul-Greifzu-Schule aus Suhl mit 93<br />

bzw. 90 Punkten hervor. Jeweils ein Schüler der Klassenstufen 7 bis 10 aus jeder Schule<br />

gehört zum Team, das Aufgaben aus den Gebieten Physik, Chemie, Biologie und erstmals<br />

auch aus dem Bereich Wirtschaft, Recht und Technik erhält. „Die Fragen sind mit Schul- und<br />

Allgemeinwissen zu lösen“, sagte Beatrix Mähler. Mitunter habe es aber ganz einfach an der<br />

Lesekompetenz gemangelt, weil eine Aufgabe nicht richtig gelesen und deshalb nicht<br />

umfassend ausgeführt wurde. „Da war schon mal ein Punkt weg, wenn man eine Lösung<br />

nicht wie gefordert farbig markiert hat“, nennt sie ein Beispiel. (ski)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194541/index.html [16.05.2007 22:34:11]


Das große A macht Schule<br />

Das große A macht Schule<br />

Das große A macht Schule<br />

Das so genannte "große A", die Innenstadt-Initiative in Apoldas Fußgängerzone, erhält<br />

jugendliche Unterstützung. Schülerinnen erstellen dazu nämlich eine Ist-Analyse des<br />

Quartiers.<br />

APOLDA. Hans-Jochen Kaiser zeigt sich kreativ. Für Altstadt könnte das große A stehen.<br />

Aber auch für Apolda oder Architektur. Gerade auf Letzteres zielt eine<br />

Kooperationsvereinbarung ab, die der Mittelstandsverband Apolda (federführend für das<br />

große A) gemeinsam mit dem Architekturbüro und der Werner-Seelenbinder-Schule jetzt<br />

abschloss. Eine bundesweite Initiative "Architektur macht Schule" lieferte dafür die<br />

willkommene Plattform. Die Ist-Analyse des Immobilienbestandes im großen A, dem Areal,<br />

das von Teichgasse, Goerdelerstraße, Johannisgasse und Bernhard-Prager-Gasse begrenzt<br />

wird, übernehmen fünf Achtklässlerinnen der Seelenbinder-Schule. Schon jetzt sind sie<br />

einmal in der Woche im Büro Kaiser und werden von Tina Kaiser behutsam in die Welt der<br />

Baukultur eingeführt. Später sollen sie - auch äußerlich erkennbar - im großen A die Daten<br />

für die Analyse sammeln. Bewaffnet mit Kugelschreiber und Kamera sowie einer gehörigen<br />

Portion Neugier und jugendlicher Unbefangenheit sollen sie die Analyse dokumentieren und<br />

den Eigentümern bei der Entwicklung von "Konzepten zur Revitalisierung und Erhöhung der<br />

Standortqualität" helfen. Ein anstrengendes Unterfangen - in dem Innenstadtquartier gibt es<br />

mehr als 100 Grundstücke. Erst im Februar 2009, wenn die Schülerinnen zu<br />

Zehntklässlerinnen herangewachsen sind, soll eine öffentliche Präsentation der Ergebnisse<br />

erfolgen. "Das Projekt passt genau in unser Konzept als berufsfreundliche Ganztagsschule",<br />

freut sich Eva Machelett, die Leiterin der Werner-Seelenbinder-Schule. Anfänglicher Respekt<br />

der Schülerinnen wich rasch der Neugier auf die verantwortungsvolle Aufgabe. Auch Apoldas<br />

Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand (FFW) gehört zu den Förderern der Initiative - soll sie<br />

doch letztlich zu einer höheren Attraktivität der Kernstadt sorgen.<br />

14.05.2007 Von Klaus JÄGER<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194709/index.html [16.05.2007 22:34:12]


Kinderumwelttag an der Goetheschule<br />

Kinderumwelttag an der Goetheschule<br />

Kinderumwelttag an der Goetheschule<br />

Rund 100 Grundschüler folgten gestern der Einladung zum Kinderumwelttag in die<br />

Goetheschule. Sie schöpften Papier, bestimmten Baumarten oder untersuchten<br />

Wasserproben unter dem Mikroskop.<br />

EISENACH (bs). Was ist der Baum der Liebe? Die Linde. Alice und Dieu-Linh aus der 9.<br />

Klasse kannten die Antwort. Sie betreuten die Station, an der die Grundschüler Blätter ihren<br />

jeweiligen Baumarten zuordneten. Interessant war auch der Blick durchs Mikroskop. Begrüßt<br />

wurden die Mädchen und Jungen aus der Jakob- und der Goetheschule in der neuen Aula.<br />

Dort erlebten sie u. a. ein Schauspiel über den Sängerkrieg. Sie erhielten insgesamt einen<br />

Eindruck, was sie in der Regelschule, die sie bald besuchen werden, erwartet. Die<br />

Goetheschule beteiligt sich am Modellversuch "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung". Im<br />

Rahmen dessen werden verschiedene Kompetenzen entwickelt, wie gemeinsam planen und<br />

handeln. So ist in Diskussionen zwischen Schülern, Eltern und Lehrern eine neue<br />

Hausordnung auf die Beine gestellt worden. Allerdings wird man wohl, wenn das<br />

Rauchverbot an Schulen Gesetz wird, auf die Raucherinsel für Schüler ab 16 verzichten<br />

müssen. Seit Jahren engagiert sich die Schule zudem im Umweltbereich, konnte ihren<br />

Energie- und Wasserverbrauch durch sparsamen Umgang drastisch senken. Aber ohne dass<br />

es vom Schulträger honoriert würde. Projektleiterin Christel Zimmermann weiß von anderen<br />

Schulen, dass diese das eingesparte Geld selbst verwenden dürfen. "Bei uns war das nur in<br />

einem Jahr der Fall", erinnert sie sich. Gepflanzt wurde gestern auch ein Ginkgo-Baum..<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194724/index.html [16.05.2007 22:34:14]


Blockhaus und Lachs<br />

Blockhaus und Lachs<br />

Blockhaus und Lachs<br />

Im Rahmen eines europäischen Schüleraustauschprogrammes waren jetzt 14 schwedische<br />

Forstwirt-Auszubildende zu Gast am forstlichen Ausbildungszentrum Gehren.GEHREN (me).<br />

Der Besuch der Jugendlichen vom HS Naturbruksgymnasium in Helgesbo bei Kalmar war die<br />

Antwort auf den Aufenthalt der Thüringer Forstwirt-Auszubildenden im vergangenen Oktober<br />

in Südschweden (TA berichtete). Können Jugendliche aus einem Land, in dem die<br />

Forstwirtschaft einen deutlich ausgeprägteren Stellenwert hat als hierzulande, hier<br />

überhaupt noch etwas lernen?<br />

"Aber ja, natürlich", sagte Lehrerin Eva-Maria Bellander mit einem Lächeln. "An unserer<br />

Schule lernen sie nicht, wie man ein Blockhaus baut. Dafür lässt der Lehrplan keine Zeit."<br />

Und genau das, ein Blockhaus gebaut, haben die 14 jungen Männer in den vergangenen<br />

zwei Wochen. Betreut wurden sie von den beiden Blockhütten-Experten und Forstwirt-<br />

schaftsmeistern Thomas Hartung, Forstamt Gehren, und Timo Baldauf, Forstamt Weida.<br />

"Das Haus bleibt aber nicht hier stehen. Es wird wieder ab- und am Langen Berg als<br />

Schutzhütte aufgebaut", erklärte Gerd Thomsen, Vize-Schulleiter in Gehren. Er konnte den<br />

Gästen in der vorigen Nacht auf einer Exkursion noch etwas in Südschweden so nicht<br />

Bekanntes zeigen: Holzernte mit der Seilbahnanlage. Unbekannt deshalb, "weil es keine so<br />

steilen Hänge bei uns gibt", sagte Eva-Maria Bellander. Und auch das Zapfenpflücken auf<br />

einer Samendarre im Bereich des Forstamtes Schmalkalden war etwas Neues für die 17- bis<br />

18-jährigen Schweden. Selbst einmal zu versuchen, Zapfen in der Höhe zu pflücken, war<br />

Ehrensache.<br />

Aber nicht allein zum Lernen waren die jungen Schweden gekommen, ein Stück vom Land<br />

wollten und sollten sie auch sehen. Dafür fuhren sie nach Weimar und Buchenwald, nach<br />

Oberhof und Suhl, zur Talsperre Leibis, besuchten die Saalfelder Feengrotten und die<br />

Wartburg in Eisenach. In der Porzellanmanufaktur in Sitzendorf und in der Gehrener<br />

Plüschwarenfabrik wurden etliche Souvenirs gekauft. Aber hauptsächlich, sagte einer der<br />

jungen Schweden, "nehmen wir eine schöne Erinnerung mit nach Hause". Mit den hiesigen<br />

Forstwirt-Auszubildenden, die seit einer Woche in Gehren sind, spielten sie Fußball und<br />

Volleyball. Einander begrüßt hatte man mit Thüringer Bratwurst und schwedischem Lachs.<br />

Da das Partnerschaftsprogramm jedes Jahr neu beantragt werden muss und die Gehrener<br />

noch eine Partnerschule in Frankreich haben, die sie im Oktober besuchen wer, kann der<br />

nächste Besuch in Südschweden erst 2008 stattfinden.<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194732/index.html [16.05.2007 22:34:15]


Historisches und Kurioses<br />

Historisches und Kurioses<br />

Historisches und Kurioses<br />

Auf Spurensuche durch ihre Heimatorte begaben sich Viertlässler der Grundschule in<br />

Lengenfeld/Stein. Die Ergebnisse wollen sie den Touristen mitgeben auf deren Weg durch<br />

das Eichsfeld. Das Material liegt im Bahnhofsgebäude aus.<br />

LENGENFELD/ST. (cb). Wandzeitungen sind entstanden, dicke Hefter zum Drinblättern. Und<br />

auch Faltblätter. Die Viertklässler der Grundschule in Lengenfeld erkundeten die Orte<br />

entlang der Kanonenbahnlinie. Was sie herausgefunden haben, kann sich sehen lassen.<br />

Antonia, Vanessa und Silke führen die Gäste mit ihrem Faltblatt in die Kirchen. Klar, dass<br />

auch das älteste Haus Lengenfelds nicht fehlt, die Hagemühle, die wohl 1577 gebaut wurde,<br />

auch das Elisabethfenster im Krankenhaus und der Lengenfelder Hochaltar. Das<br />

umfangreichste Werk, das im Lengenfelder Bahnhofsgebäude ausliegt, ist ein dicker Ordner<br />

von Johannes und Daniel. Eine Materialsammlung mit Geschichtlichem, Literalischem wie der<br />

Sage vom "Fräublein von England" und Auszügen aus der Arbeit von Heimatdichtern wie<br />

Heinrich Richwien und Lambert Rummel. Und mit dem Kirchenmaler Josef Richwien machen<br />

sie die Gäste auch bekannt. Leon und Adrian reisten in ihrem Hefter auch in die<br />

Mühlengeschichte Lengenfelds, entdeckten Hage-, Mittel-, Ober- und Teufelsnasenmühle.<br />

Die Kinder wollen mit ihren Arbeiten die Eichsfeld-Gäste auch nach Faulungen und<br />

Hildebrandshausen locken. Nadine und Miriam wissen zu erzählen, wie Faulungen zu seinem<br />

Namen kam: Als ein reicher Mann mit seinem Wagen durch das Dorf fuhr, blieb er stecken<br />

und gab dem Ort, weil hier alles so sumpfig und "pfulig" ist, den Namen Faulungen. Die<br />

Arbeiten sind hervorgegangen aus dem Sachkundeunterricht. "Wir stellen sie aus, um zu<br />

zeigen, dass das Eichsfeld auch neben dem Schienenstrang der Kanonenbahn vieles zu<br />

bieten hat", erklärt Klassenleiterin Cornelia Halverscheid. Der markante Viadukt der Bahnlinie<br />

zählt zu den zehn schönsten mitteldeutschen Brücken und wird heute, 20.15 Uhr, im MDR-<br />

Fernsehen vorgestellt..<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194739/index.html [16.05.2007 22:34:15]


Beeindruckender Markt der Möglichkeiten<br />

Beeindruckender Markt der Möglichkeiten<br />

Beeindruckender Markt der Möglichkeiten<br />

Grundschule feiert Frühlingsfest<br />

Bad Lobenstein (OTZ/ptz). Mit einem beeindruckenden Markt der<br />

Möglichkeiten wurde am Samstag auf dem Gelände der Bad<br />

Lobensteiner Grundschule fast vier Stunden lang ein überaus<br />

buntes Frühlingsfest gefeiert. Nach dem lustigen<br />

Eröffnungsprogramm lockten auf dem vor knapp zwei Jahren neu<br />

gestalteten Schulhof der Flohmarkt, spaßige Mini-Autos und andere<br />

Betätigungsmöglichkeiten. Derweil boten sich in der benachbarten<br />

Turnhalle verschiedene Stände, um sich selbst einmal<br />

auszuprobieren. Vorsorglich hatte man angesichts heraufziehender<br />

Regenwolken gerade diese Angebote unters schützende<br />

Turnhallendach verlegt. Da war das Jakult-Team aus dem<br />

Gefragter Flohmarkt. Jugendhaus als geschätzter Partner mit von der Partie, um<br />

beispielsweise die Gelegenheit für lustige Freundschafts-Fotos<br />

anzubieten. Gleich ausgedruckt, war dies ein willkommenes Mitbringsel. Doch auch die<br />

Kinderschmink-Ecke war sehr gefragt. Ebenso die Blüten-Bastelangebote am ansprechenden<br />

Floristik-Stand, der natürlich angesichts des Muttertages zeitweilig dicht umlagert war.<br />

Groß war der Andrang bei der Tombola. Die lockte mit über 600 Preisen, dabei war jedes<br />

Los ein Treffer. "Der Erlös dient dem Anschaffen weiterer Spielgeräte für unsere<br />

Pausengestaltung. Bei uns ist es ja so, dass die Schüler in Eigenregie die Spielgeräte<br />

verwalten und während der Hofpausen an ihre Mitschüler ausleihen", so Schulleiter Wilfried<br />

Schilling.<br />

Zwischendurch gut Ausruhen ließ es sich zum Frühlingsfest bei leckerem Kuchen im extra<br />

hergerichteten Speisesaal-Café. Und da auch der Rost dampfte, konnte man ganz ohne<br />

Zeitdruck über die Mittagszeit hinaus gut all die Spiel- und Bastelangebote nutzen. "Für uns<br />

sind solche Schulfeste eine willkommene Gelegenheit, um uns in der Öffentlichkeit zu<br />

präsentieren und dabei zu zeigen, was die Kinder so neben dem Unterricht mit viel<br />

Vergnügen in der Gemeinschaft so alles bewältigen können. Denn es ist wichtig, dass Kinder<br />

die Schule nicht nur als eine ernste Lern-Einrichtung erleben", beschreibt Wilfried Schilling<br />

das Anliegen des Frühlingsfestes.<br />

Seit 2000 gibt es in Lobenstein nur noch diese eine Grundschule. An der lernen derzeit 150<br />

Kinder. Ab kommenden Schuljahr - und darauf ist man besonders stolz - gibt es entgegen<br />

des bisherigen jahrelangen Negativ-Trendes erstmals wieder eine steigende Schülerzahl.<br />

16 Lehrer und drei Erzieher - allesamt Teilzeitkräfte - sorgen sich tagtäglich um die<br />

Ausbildung der Gründschüler.<br />

13.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194821/index.html [16.05.2007 22:34:16]


Für Regelschüler ging ein Traum in Erfüllung<br />

Für Regelschüler ging ein Traum in Erfüllung<br />

Für Regelschüler ging ein Traum in Erfüllung<br />

Bürgeler zu Besuch beim FC Carl Zeiss Jena<br />

Bürgel (OTZ). Viele Schüler sind bekanntlich Fußballbegeistert. So auch die Jungen der 6.<br />

Klasse der Regelschule Bürgel. Einmal Aktiven des FC Carl Zeiss Jena beim Training<br />

zuzusehen, ihnen Fragen stellen zu dürfen, heiß begehrte Autogramme zu erstehen und<br />

ansonsten nicht zugängliche Bereiche des Jenaer Ernst-Åbbe-Stadions betreten zu können -<br />

das waren bis vergangene Woche nur Wunschträume.<br />

Mit selbst verfassten Briefen, die sie im Medienkunde- und Deutschunterricht am Computer<br />

geschrieben und an das Fanprojekt Jena geschickt hatten, kamen sie ihrem Ziel schon bald<br />

näher. Herr Stein, verantwortlicher Betreuer der Jenaer Fans, lud die Sechstklässler ein,<br />

ihren Wandertag im Fußballstadion durchzuführen. Trotz kurzfristiger Probleme fanden Herr<br />

Stein und Herr Hoffmann Zeit, ihren Gästen alle Wünsche zu erfüllen. Riesig war die<br />

Überraschung und Freude, als völlig unerwartet ein weiterer prominenter Spieler am<br />

Spielfeldrand stand und bereitwillig Autogramme verteilte - Robert Enke, der derzeit bei<br />

Hannover 96 spielt. Neben den Profikickern des FC wie Daniel Kraus und Toni Wachsmuth<br />

stand auch Co-Trainer Olaf Holletschek geduldig Rede und Antwort. Ein großer Spaß war es<br />

auch, mitten auf dem "heiligen Rasen" zu stehen, Schätzaufgaben zu lösen und den Blick<br />

von der Tribüne auf die beeindruckende landschaftliche Kulisse zu genießen.<br />

Ob jemals wieder ein Besuch der VIP-Lounge möglich sein wird, ist eher unwahrscheinlich.<br />

Spätestens nach diesem Erlebnis hat der Fußballclub einige Fans mehr, vor allem auch die<br />

Mädchen der 6. Klasse. Allen, die diesen Tag möglich gemacht haben (Eltern,<br />

Fanclubbetreuern, Spielern und dem Co-Trainer) möchten die Schüler der Klasse 6 der<br />

Regelschule Bürgel ein ganz herzliches Dankeschön sagen.<br />

Sie beenden ihren Bericht mit dem Versprechen: Liebe Spieler, am kommenden Sonntag<br />

werden 30 Daumen für euch ganz fest gedrückt sein!<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194835/index.html [16.05.2007 22:34:17]


Schweitzergymnasium schließt<br />

Schweitzergymnasium schließt<br />

Schweitzergymnasium schließt<br />

Ministerium verfügt vorzeitiges Aus für Thüringens einst größtes Gymnasium<br />

Von Uwe Müller Gera. Die Tage des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Lusan sind gezählt:<br />

Die Schule wird in diesem Sommer geschlossen, zwei Jahre früher als vorgesehen. Die<br />

Entscheidung hat nichts mit dem Brand in der vorigen Woche zu tun (wir berichteten).<br />

Vielmehr hat das Kultusministerium die Weiterführung der Schule als eigenständiges<br />

Gymnasium abgelehnt. Ein Jahr hatte sich die Ministerialbürokratie in Erfurt Zeit gelassen für<br />

diesen Bescheid; der Stadtrat hatte zunächst beschlossen, das Gymnasium bis Sommer 2009<br />

offen zu halten.<br />

Nach der Wende war in Lusan ein Gymnasium aus dem Boden gestampft worden, in den<br />

1990-er Jahren das größte in Thüringen, wie Schulverwaltungsamtsleiter Jürgen Fischer<br />

gestern abend vor dem Schul- und Bildungsausschuss des Stadtrates vermerkte. Seinerzeit<br />

gab es pro Jahrgang bis zu acht Klassen - und das unter ungünstigen räumlichen<br />

Bedingungen. Um so größer der Respekt, der Lehrern, Schülern und Mitarbeitern zu zollen<br />

ist. Doch rückläufige Schülerzahlen machten auch vor dieser Bildungsstätte nicht Halt. Das<br />

Ministerium begründet seine Entscheidung, das Gymnasium nicht über das Schuljahresende<br />

2006/07 zu genehmigen: "Die in den Schuljahren 2007/08 und 2008/09 zu erwartenden<br />

Schülerzahlen erscheinen weder eine zweckmäßige Schulorganisation noch eine<br />

ordnungsgemäße Gestaltung des Unterrichts zu gewährleisten."<br />

Die Lusaner Pennäler zählen ab 1. August zum Liebegymnasium, firmierend als Schulteil<br />

"Albert Schweitzer". Keine Wunschlösung. Das Zabelgymnasium galt als Traumpartner, doch<br />

die dortige Schulkonferenz lehnte ab. Eine Zuordnung zum Goethegymnasium sei aufgrund<br />

unterschiedlicher Schulprofile nicht infrage gekommen, so der Schulverwaltungsamtsleiter.<br />

Gemeinsam mit der Schulkonferenz des Schweitzergymnasiums und dem Staatlichen<br />

Schulamt einigte sich die Stadtverwaltung auf diese Lösung: die Schüler der Jahrgangsstufen<br />

11 und 12 im Schuljahr 2007/08 und die Schüler der Jahrgangsstufe 12 im Schuljahr<br />

2008/09 werden bis zum Ende des Ausbildungsabschnittes 12/2 im Jahr 2008 (ohne<br />

Prüfungszeitraum) im Schulstandort Zeulenrodaer Straße 9 beschult. Denn im<br />

Liebegymnasium, zu dem sie ab dem 1. August 2007 gehören, reicht die Platzkapazität noch<br />

nicht. Die Neuntklässler wechseln mit dem kommenden Schuljahr ans Liebegymnasium.<br />

Schulelternsprecher Lutz Reinhardt begrüßt die Regelung. Gerade die jetzigen Elftklässler<br />

hätten viel Zeit und Arbeit investiert, einen Albert-Schweitzer-Club zu schaffen, Leben und<br />

Werk ihres Namenspatrons zu erforschen. "Wir kommen nicht umhin, den Standort<br />

aufzugeben", verwies Schulverwaltungsamtsleiter Fischer darauf, dass es für die Stadt<br />

keinen Ermessensspielraum gebe. KommentarDer Name "Albert Schweitzer" steht noch auf<br />

dem Zeugnis der Abiturjahrgänge 2007/08 und 2008/09.<br />

Schulverwaltungsamtsleiter Jürgen Fischer<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194842/index.html [16.05.2007 22:34:17]


Für die Lessing-Schule der "totale Knüller"<br />

Für die Lessing-Schule der "totale Knüller"<br />

Für die Lessing-Schule der "totale Knüller"<br />

Philipp (l.) und Christian sind<br />

die neuen Mathe-Stars.<br />

Schulleiter Linke und<br />

Namensgeber Lessing (hinten)<br />

freuen sich.<br />

Zwei Greizer Jungs beim Thüringer Landesausscheid in<br />

Mathematik mit vorn<br />

Greiz (OTZ/St.B.). "Das gab´s in der Geschichte der<br />

Lessing-Schule noch nicht." Der Greizer Regelschulleiter<br />

Dieter Linke kann seine Begeisterung kaum bändigen,<br />

spricht von einer "Super-Überraschung" und dem "totalen<br />

Knüller". Grund für die Euphorie sind die Matheleistungen,<br />

die zwei Jungs seiner Schule vorigen Donnerstag in Erfurt<br />

ablieferten. Vom "Landesausscheid des Mathematischen<br />

Wettbewerbs Thüringer Regelschulen" kehrten Christian<br />

Liebscher mit dem 2. Platz der Klassenstufe 9 und Philipp<br />

Lange mit Rang drei der Klassenstufe 7 zurück.<br />

Schon zur Kreismathematik-Olympiade am 7. März,<br />

übrigens zum zehnten Mal in der Greizer Lessing-Schule, hatten Christian und Philipp für<br />

eine Überraschung gesorgt. Denn noch nie durften sich die Gastgeber über einen Kreissieger<br />

freuen. Jetzt waren es gleich zwei. Und dass die beiden Jungs auf Anhieb auch auf<br />

Landesniveau so weit vorn landen, ist für die Schule großartig. "Wir hatten noch niemanden,<br />

der uns bei der Landesolympiade vertritt", verdeutlicht Dieter Linke den Stellenwert.<br />

Christian Liebscher findet es schade, dass er nächstes Jahr nicht nochmal eine solche<br />

Chance bekommt, denn der Knobel-Wettstreit der Regelschulen geht nur bis zur Klasse 9.<br />

Der zwei Jahre jüngere Philipp Lange hat da gut lachen. Er würde 2008 gern wieder mit zum<br />

Landesfinale fahren und sehen, ob nicht vielleicht noch mehr drin ist.<br />

"Mathe war schon immer mein Lieblingsfach", sagt der 15-jährige Christian, der vor dem<br />

Wettstreit ein regelrechtes Training begann. Vom Ehrgeiz gepackt, ließ er sich von seinem<br />

Lehrer Maik Riemenschneider einige Spezialaufgaben geben und besuchte zuletzt auch die<br />

Begabtenförderung - eine Extra-Stunde einmal wöchentlich bei Bernhard Groll. Philipp<br />

entdeckte schon in der dritten Klasse seine Leidenschaft für die Zahlenspiele. "Als ich das<br />

Einmaleins richtig konnte, begann es mir Spaß zu machen", denkt der 13-Jährige zurück.<br />

Seit Februar hat er sich dem Korrespondenzzirkel der Uni Jena angeschlossen. Bekommt so<br />

regelmäßig Mathe-Aufgaben nach Hause geschickt, sendet seine Lösungen zurück und<br />

erfährt am Ende, ob er richtig lag oder hier und da auf dem Holzweg war. Dass es bei der<br />

Landesolympiade eine solche Auswertung nicht gab, ärgert vor allem Christian aus Klasse 9.<br />

Denn er hätte schon gern gewusst, wo seine Fehler lagen.<br />

Ihr Lohn für den Erfolg im dreistündigen Mathe-Wettstreit in der Landeshauptstadt waren<br />

neben einer von Kultusminister Jens Goebel unterzeichneten Urkunde und einem Pokal in<br />

Form einer farbigen Kugel noch ein Buch nach Wahl, ein Tafelwerk mit interaktiver CD-ROM<br />

und ein Preisgeld von 35 bzw. 30 Euro. Auch ein kurzes Freizeitprogramm war inklusive.<br />

Dass die Familien der Jungs aber für die Anreise nach Erfurt selbst aufkommen müssen,<br />

findet Schulleiter Linke nicht gerade angemessen. Er will deshalb versuchen, über den<br />

Schulträger oder den Schulförderverein eine Entschädigung zu organisieren.<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194921/index.html [16.05.2007 22:34:19]


Mit Akrobaten und dem stärksten Mann der Welt<br />

Mit Akrobaten und dem stärksten Mann der Welt<br />

Mit Akrobaten und dem stärksten Mann der Welt<br />

Klettermeisterin Luisa.<br />

Goethe-Grundschule wird zu Zirkus-Arena<br />

Greiz (Böhm-Lämmer). Zirkus war am Sonnabend zum Tag<br />

der offenen Tür in der Goethe-Grundschule angesagt.<br />

Bereits um 9 Uhr begrüßte Schulleiterin Carola Sturm alle<br />

Gäste in der Aula zu einem ersten Programmteil mit der<br />

Kindertanzgruppe von Alice Bächer. Dann trat erstmals an<br />

diesem Ort die Kindergarde unter Leitung von Ralf<br />

Herrmann auf, bot ein Medley mit dem Besten der letzten<br />

Jahre.<br />

Im ganzen Schulgebäude herrschte reger Betrieb. Und mit Hüpfburg, Sumo-Ringern,<br />

Kinderschminken oder basteln mit der "Bunten Lade" war für Abwechslung gesorgt.<br />

Außerdem gab es ja die von den Eltern gesponserte Tombola sowie die vielen Leckereien,<br />

die von den Muttis extra gebacken wurden.<br />

In ihrer Projektwoche hatten die Schüler ein tolles Zirkus-Programm einstudiert und auch die<br />

passenden Kostüme gebastelt. Um 11 Uhr hieß es dann in der Turnhalle "Manege frei!" Für<br />

anderthalb Stunden wurde die Turnhalle von kleinen Clowns, Klettermeistern, Kätzchen und<br />

Bären, Artisten, Fröschen und wilden Tiere bevölkert. Camilla und Gloria führten durchs<br />

Programm, musikalisch unterstützt durch Maximilian. Unter tosendem Applaus zogen alle<br />

Mitwirkenden ein, bevor es mit den Einzeldarbietungen weiterging. So beispielsweise die<br />

erste Klasse mit den drei Clowns und ihren tollen Späßen. Nicht schlecht staunten die<br />

Zuschauer über die "kleinen Äffchen", die am Kletterseil bis an die Hallendecke stiegen. Aber<br />

auch die Ballerina, die Mädchen mit den Bändern oder der stärkste Mann der Welt bekamen<br />

Beifall. Munter ging es weiter mit Schlangenbeschwörer, Ballonakrobatin Chantal,<br />

Zauberkünstlern und den Pyramidenkids bis hin zu den kleinen Fröschen, dem Messerwerfer<br />

und den Hula-Mädchen, um nur einige zu nennen. Ein großes Dankeschön an die vielen<br />

Eltern und Sponsoren, ohne deren Hilfe so ein Tag nicht denkbar wäre.<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194929/index.html [16.05.2007 22:34:20]


Fliegendes Klassenzimmer nach Biskek<br />

Fliegendes Klassenzimmer nach Biskek<br />

Fliegendes Klassenzimmer nach Biskek<br />

Während des Fluges nach Kirgisistan wollen Neustädter<br />

Regelschüler für die Prüfung lernen<br />

Von OTZ-Redakteur Peter Cissek Neustadt. Wolfgang<br />

Munzert schaut jeden Tag voller Ungeduld in die Post.<br />

Doch auch gestern war der erhoffte Brief von der<br />

kirgisischen Botschaft noch nicht im Briefkasten. "Die<br />

Flugtickets und die Gastgeschenke haben wir bereits, jetzt<br />

warten wir nur noch auf unsere Visa. Ich habe in der<br />

kirgisischen Botschaft in Berlin angerufen. Es hieß, der Brief mit den Pässen wäre schon<br />

unterwegs", sagte der Schulleiter der Staatlichen Regelschule am Centbaumweg in Neustadt.<br />

Am Samstag will Munzert mit drei Schülern und zwei Lehrerinnen von München über Moskau<br />

nach Biskek, der Hauptstadt der Republik Kirgisistan, fliegen. Es ist der erste Besuch<br />

Neustädter Schüler und Lehrer in ihrer Partnerschule K. Kurmanova im Dorf Thälmann. Die<br />

Partnerschaft mit der Mittelschule in der Tschui-Region etwa 70 Kilometer östlich der<br />

Hauptstadt Biskek besteht seit 2003. Die Neustädter war die erste thüringische Schule, die<br />

eine feste Beziehung zu einer Bildungseinrichtung in Kirgisistan aufgenommen hatte. Initiiert<br />

wurde die Partnerschaft von Bernd-Christian Hyckel vom Firmenpool Thüringer Unternehmen<br />

in Mittelasien.<br />

Bislang hielt man regen Kontakt per E-Mail, einzelne Schüler schreiben sich Briefe.<br />

Vergangenes Jahr weilten erstmals drei Schüler und zwei Lehrerinnen aus Thälmann in der<br />

Orlastadt. Den Austausch hatten sich beide Partnerschulen als Ziel gestellt, als die<br />

Deutschlehrerin Ermek Kudajarova im November 2004 ein Hospitationspraktikum an einem<br />

Gymnasium in Mettmann bei Düsseldorf absolvierte und dabei ein Kurzbesuch in Neustadt<br />

machte. Nun erfolgt der Gegenbesuch.<br />

"Jene drei Schüler der 10. Klasse, die Russischunterricht haben und vergangenes Jahr die<br />

drei kirgisischen Schüler bei sich zu Hause untergebracht haben, dürfen jetzt mitfliegen",<br />

erklärte Schulleiter Munzert die Auswahl der Reisegruppe. Weil knapp zwei Wochen nach der<br />

Rückkehr am 26. Mai die Prüfungszeit beginnt, soll die Aeroflot-Maschine quasi zum<br />

fliegenden Klassenzimmer werden. "Während des zweimal vierstündigen Fluges werden wir<br />

Mathe-Unterricht geben", hat sich Munzert vorgenommen. "Die Stiftung West-Östliche<br />

Begegnungen fördert unseren Besuch in Kirgisistan mit einem Zuschuss zu den Flugkosten in<br />

Höhe von 1500 Euro", sagte Russisch-Lehrerin Uta Neumann. Diese gemeinnützige Stiftung<br />

unterstützt vielfältige Begegungen mit allen Ländern der GUS und den baltischen Staaten,<br />

die dem Auf- und Ausbau von längerfristigen Partnerschaften und Beziehungen ihrer Bürger<br />

dienen. Insgesamt hat sie in den vergangenen zwölf Jahren 3500 Projekte unterstützt und<br />

dafür rund acht Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Mittelpunkt der geförderten<br />

Maßnahmen stehen die direkten Begegnungen zwischen den Menschen aus Deutschland und<br />

den genannten Ländern, die als themen- oder projektbezogene Aktivitäten stattfinden, so<br />

Neumann. Mit 320 Euro wird sich das Thüringer Kultusministerium an den Reisekosten<br />

beteiligen, außerdem einige Neustädter Sponsoren. Den Rest tragen die Eltern bzw. Lehrer<br />

selbst.<br />

Auch die Neustädter sind in Thälmann bei Gastfamilien untergebracht. Die Partnerschule hat<br />

bereits ein straffes Programm ausgearbeitet. So stehen unter anderem ein Besuch im<br />

Bildungsministerium, des deutschen Botschafters und der Pädagogischen Akademie<br />

Arabajeva auf dem Plan, ebenso gemeinsamer Deutsch-Unterricht. "Auf alle Fälle wollen wir<br />

auch mal ins Tian-Shan-Gebirge und an den Issykkulsee fahren", hat sich Munzert<br />

vorgenommen.<br />

Und während er noch auf die Visa wartet, sind mit der Post die am Freitag bestellten<br />

Deutschlandfahnen eingetroffen, die sich die Partnerschule gewünscht hat, und die nun die<br />

Neustädter Gastgeschenke komplettieren werden.Die Republik Kirgisistan ist seit 1991 nach<br />

dem Zusammenbruch der UdSSR ein unabhängiger Staat in Zentralasien. In der Neustädter<br />

Partnerschule lernen rund 440 Schüler, knapp die Hälfte auch die deutsche Sprache.<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194936/index.html [16.05.2007 22:34:20]


Arbeitseinsatz für eine attraktive Regelschule<br />

Arbeitseinsatz für eine attraktive Regelschule<br />

Arbeitseinsatz für eine attraktive Regelschule<br />

In Hirschberg ist der Förderverein aktiv<br />

Hirschberg (Barwinsky). Rund 15 Mitglieder des Fördervereins der Johann Heinrich-<br />

Pestalozzi Regelschule Hirschberg, darunter Lehrer, Eltern und Schüler, trafen sich am<br />

vergangenen Samstagvormittag zu einem Arbeitseinsatz, um damit die Außenanlagen ihrer<br />

Einrichtung in Ordnung zu bringen.<br />

Konkret bedeutete dies auch, dass die Fläche vor der Vorderfront des Gebäudes<br />

durchgängig neu bepflanzt wurde. Außerdem mussten mehrere Stellen von Unkraut<br />

gesäubert und mit Rindenmulch optisch verschönert werden. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

bildete die Beschneidung der Hecken sowie Sträucher auf dem Beet neben der Sporthalle.<br />

Gabi Kießling, eine der Aktivposten vor Ort, setzte dabei mit ihren Mitstreitern auf<br />

Kontinuität. Bereits im vergangenen Jahr sei durch interne Eigeninitiative der Schulhof<br />

aufgewertet worden. Die Schüler können sich dort jetzt in ihrer Freizeit sportlich betätigen,<br />

hieß es. Schritt für Schritt soll die Regelschule auch äußerlich zu einer Perle entwickeln, die<br />

man jederzeit gern betritt. Bereits in diesem Herbst erfolgt an gleicher Stelle eine<br />

Fortsetzung. Für die Regelschule Hirschberg ist somit der Einsatz des unter ihrem Dach<br />

agierenden Vereins eine dauerhafte Bereicherung.<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194942/index.html [16.05.2007 22:34:21]


Abends schmökern in der Schule<br />

Abends schmökern in der Schule<br />

Abends schmökern in der Schule<br />

Lesenacht in der Tanner<br />

Grundschule. Schmökern mit<br />

der Taschenlampe: Rahel und<br />

Marion.<br />

Tannaer Zweitklässler lernen zum Leseabend Tier des<br />

Jahres kennen<br />

Tanna (Zeh). Nicht mit dem Ranzen auf dem Rücken,<br />

sondern ungewöhnlich bepackt mit Taschenlampe, Decke<br />

oder auch Schlafsack strömten die Mädchen und Jungen<br />

der Klasse 2b am vergangenen Freitag zu mindestens<br />

genauso außergewöhnlicher Zeit, nämlich um 19 Uhr in die<br />

Tannaer Grundschule. Ein Leseabend stand im Programm,<br />

zu welchem Klassenlehrerin Anke Golfier eingeladen hatte.<br />

Bevor die Zweitklässler aber in ihr Klassenzimmer gehen<br />

durften, sollten sie rätseln, wovon das Buch, welches sie<br />

zum Leseband kennen lernen sollten, handeln könnte.<br />

Pippi Langstrumpf? Karlsson vom Dach? Nein, der Held des<br />

Abends sollte ein Delphin sein, verriet die Lehrerin. Und genau von einem solchen, der in<br />

Papierform groß an der Tafel haftete, wurden die Schüler auch begrüßt. Dazu passend<br />

hatten die Klassenlehrerin und Manuela Rudolph, eine weitere Lehrerin, die die Klasse 2b in<br />

Mathematik und Kunst unterrichtet, die Tische dekoriert. Delfingummis zum Naschen,<br />

Knabbergebäck in Delfinform und Servietten mit den Säugetieren darauf stimmten die<br />

Kinder sogleich auf den Abend ein. Ungewöhnliche Geräusche entlarvte Victoria schnell als<br />

die von Delfinen.<br />

Aktuell ist der Delfin als Tier besonders deshalb, weil die Vereinten Nationen das Jahr 2007<br />

als Jahr des Delfins ausgerufen haben. Unterstützung kommt hierbei von der Organisation<br />

WDCS. Die Abkürzung WDCS stammt vom englischen Namen Whale and Dolphin<br />

Conservation Society, weil sich diese Organisation im Jahr 1987 in England gegründet hat.<br />

Sie ist die weltweit größte gemeinnützige Organisation, die sich aktiv für den Schutz von<br />

Walen und Delfinen und deren Lebensraum einsetzt. Mittlerweile gibt es auf der ganzen Welt<br />

WDCS-Projekte zum Schutz der Wale. Organisiert ist der WDCS in den Ländern Argentinien,<br />

Australien, USA, Deutschland und England.<br />

Das Buch "Gefahr für den kleinen Delfin" von Marliese Arold unterstützt dieses Anliegen und<br />

brachte den Zweitklässlern zum Leseabend nahe, warum Delfine nur in Freiheit, nicht aber<br />

in Gefangenheit, in einem Delfinarium lebend, glücklich sein können. Die Kinder lernten<br />

anhand des Buches und eines Arbeitsblattes auch, wie die Tiere leben, dass sie sehr<br />

intelligent sind und sich von Tintenfische und anderen Fischen ernähren.<br />

Und als es draußen dunkelte, schalteten die Lehrerinnen kein das Licht an. Die Mädchen und<br />

Jungen konnten sich im Klassenraum eine Ecke zum Kuscheln suchen und dann mit der<br />

Taschenlampe schmökern. Das bereitete Amelie, Dennis, Oliver und all die anderen Kinder<br />

so viel Spaß, dass sie auch gegen 21 Uhr, als sie von ihren Eltern abgeholt wurden, noch<br />

putzmunter waren. (Foto: Zeh)<br />

13.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194949/index.html [16.05.2007 22:34:21]


Zeitgemäß aufgerüstet<br />

Zeitgemäß aufgerüstet<br />

Zeitgemäß aufgerüstet<br />

Schulleiter Uwe Loik (Mitte)<br />

führt die Gäste durch die<br />

neuen Multimedia-Räume. In<br />

den Regalen der Bibliothek ist<br />

noch viel Platz für Bücher -<br />

Spenden erwünscht!<br />

Steigerung der Medienkompetenz der Schüler.<br />

Rötlein-Regelschule feiert Schuljubiläum und Einweihung<br />

von Mediathek und Bibliothek<br />

Von Ilona Roth Zeulenroda (OTZ). Die Rötlein-Regelschule<br />

hat seit vergangenem Samstag ganz offiziell eine eigene<br />

Mediathek und Bibliothek sowie verschiedene Leseecken in<br />

den Foyers des Schulhauses. "Die Zeit ist nicht stehen<br />

geblieben", meinte Schulleiter Uwe Loik zur<br />

Einweihungsfeier zum Auftakt des Tages der offenen Tür<br />

am vergangenen Sonnabend. "Der Umgang mit moderner<br />

Technik der Text-, Bild- und Datenverarbeitung ist<br />

selbstverständlich geworden. Und so hat auch unsere<br />

Bibliothek Anschluss ans Internet; in der Mediathek<br />

können Bilder, Videos und Musik auf hohem technischen<br />

Niveau bearbeitet werden", berichtet der Schulleiter stolz.<br />

Nicht zum Selbstzweck, wie er betont, sondern zur<br />

Uwe Loik dankte den an Ausbau und Ausstattung beteiligten Firmen, aber auch den<br />

Bücherspendern, auf die die hauseigene Buchausleihe wohl weiterhin angewiesen sein wird,<br />

denn die hohen schicken Regale der Bibliothek sind momentan doch sehr, sehr übersichtlich<br />

bestückt. "Wir haben noch genug Platz in den Regalen", gab der Schulleiter daher auch ganz<br />

unverblümt den vielen Gästen der kleinen Feier mit auf den Weg.<br />

Dass es dabei nicht nur darum geht, einfach die Regale voll zu kriegen, bewiesen die<br />

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft "Leseratten", die seit diesem Schuljahr besteht. Mit selbst<br />

verfassten Texten sowie einem Rap rund ums Buch ließen sie die Zuhörer an ihrer<br />

Begeisterung fürs Lesen teilhaben, denn: "Lesen ist wie träumen".<br />

Herbert Jende (PDS), Beigeordneter des Bürgermeisters der Stadt, hatte den Wink von Uwe<br />

Loik genau richtig verstanden und zur Feier des Tages und zum 30-jährigen Bestehen der<br />

Schule im Auftrag der Stadt einen Scheck über 500 Euro mitgebracht. Geld, das nun für die<br />

Anschaffung von Büchern verwendet werden soll.<br />

Damit waren auch diese neuen Räume für die Besucher des Tages frei gegeben, wie all die<br />

anderen Fachunterrichtsräume und Klassenzimmer. Ein Angebot, das nicht zuletzt die<br />

Mädchen und Jungen nutzten, die ab kommendem Schuljahr in der Rötlein-Regelschule die<br />

5. Klasse besuchen. Sie erlebten beispielsweise das anspruchsvolle Programm des<br />

Schulchores, der am Sonntag übrigens ebenso die Buga-Gäste aufhorchen ließ, oder die<br />

derbe Fastnachtsposse nach Hans Sachs der Theatergruppe mit hervorragenden Darstellern,<br />

konnten sich über die Schulprojekte und Lehrinhalte der einzelnen Fächer informieren, vom<br />

Bufett der Hauswirtschafter kosten, die die Versorgung der Gäste in die Hand genommen<br />

hatten, und in der Schulchronik blättern, die wie jedes Jahr einen ganz besonderen<br />

Anziehungspunkt darstellte. Nicht nur für die Besucher des Hauses, sondern auch die<br />

heutigen Schüler. Und in den vergangenen 30 Jahren hat sich die reich bebilderte Chronik<br />

doch recht üppig gefüllt...<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195001/index.html [16.05.2007 22:34:22]


Großes Interesse am Alltag in der Grundschule<br />

Großes Interesse am Alltag in der Grundschule<br />

Großes Interesse am Alltag in der Grundschule<br />

Großer Andrang<br />

herrschte im<br />

Schulgarten, die<br />

angebotenen<br />

Jungpflanzen<br />

fanden bei den<br />

Gästen reißenden<br />

Absatz.<br />

Tag der offenen Tür in Auma mit über 250 Besuchern<br />

Von Sabine Taft Auma. "Schön, dass so viele Eltern und Gäste Interesse<br />

an der Grundschularbeit haben und ein großes Dankeschön auch an den<br />

Förderverein für die gute Vorbereitung", so eröffnete Schulleiterin<br />

Gudrun Graupner am Sonnabendnachmittag den Tag der offenen Tür in<br />

der Grundschule Auma. Über 250 Besucher erfreuten sich an dem<br />

kleinen, aber feinen musikalischen Programm, welches die Schüler<br />

vorbereitet hatten. Nach dem musikalischen Auftakt lud Frau Graupner<br />

alle Eltern, Großeltern und Geschwister zu einem Rundgang durch das<br />

Schulgebäude ein und diese sind der Einladung gern gefolgt.<br />

Die Flure und die Klassenräume waren mit Ausstellungsstücken, die von<br />

den Kindern gefertigt worden waren, geschmückt.<br />

Die Gäste erhielten so einen Einblick in den Schulalltag der Grundschule<br />

und auch die Arbeit des Schulhortes wurde vorgestellt. Die Kreativität<br />

der Schüler und die mit viel Geschick und Liebe gestalteten Exponate<br />

brachten den Kleinen viel Bewunderung ein.<br />

Ob beim Zahlenquiz oder der Gestaltung von Schmetterlingen aus<br />

Wollresten oder Muttertagsherzen - alle, ob Groß oder Klein, waren mit<br />

Begeisterung bei der Sache. Auch die ausgestellten Präsentationen der Schüler über<br />

Thüringen oder Arbeiten der Schüler im Deutsch- oder Heimatkundeunterricht, es wurde von<br />

den Besuchern interessiert angesehen und mit anerkennenden Worten auch für die Arbeit<br />

der Lehrer und Hortnerinnen bedacht.<br />

Nach dem Rundgang konnten sich die Gäste mit den knapp 20 von Eltern gebackenen<br />

Kuchen stärken. Auch der Pflanzenverkauf im Schulgarten lief bestens. Viele Eltern deckten<br />

sich mit Kohlrabi- oder Tomatenpflanzen ein oder nahmen Studentenblumen mit nach<br />

Hause.<br />

Den Abschluss des erlebnisreichen Nachmittags gestalteten die kleinen Tanzmäuse, die<br />

unter Leitung des Tanz Centrums Gera in der Schulturnhalle zeigten, was sie gelernt haben.<br />

Über 50 Kinder der Grundschule nahmen vor zwei Wochen an der Eröffnung der Buga in<br />

Gera teil und so schlüpften einige Kinder noch mal in ihre süßen Zwergenkostüme und<br />

tanzten zur Melodie des Rennsteigliedes vor den begeisterten Gästen. Ihre Freude am Tanz<br />

übertrug sich ganz schnell auf alle Anwesenden.<br />

13.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195007/index.html [16.05.2007 22:34:22]


Quietschende Gummis<br />

Quietschende Gummis<br />

Quietschende Gummis<br />

Roter Berg. (tlz) "Der Kevin lebt noch", jubeln die Schüler aus dem Förderzentrum der<br />

Schule am Zoopark begeistert. Was spielerisch an diesem Tag die Gefahren von Autos<br />

vermittelt, kann in der Realität aber bitterer Ernst werden. Trotzdem sei es wichtig, das<br />

Anliegen mit Spaß zu vermitteln, da waren Schüler und Lehrer eins.<br />

Direkt auf Kevins Höhe stoppt der kleine Opel, den der ADAC zu Vorführzwecken<br />

mitgebracht hat. Die Schüler stehen gespannt an einer weißen Linie. Jeder stellt einen weißroten<br />

Verkehrskegel vor den Füßen. Mit einer Anlaufgeschwindigkeit von 50 Kilometern in<br />

der Stunde saust Uwe Dilßner auf die Weiße Linie zu, schlittert mit Reifenquietschen an<br />

einem Drittel der Schüler vorbei, bis er schließlich nach gut 20 Metern zum Stehen kommt.<br />

Höhepunkt für die Schüler: Sie dürfen selbst einsteigen, dürfen fühlen, wie das Ganze aus<br />

dem Auto aussieht. "Die Praxis ist besser als jede Theorie", weiß Förderschullehrerin Martina<br />

Hagenbring, die den Autoclub mit der Aktion "Vorsicht Auto" eingeladen hatte. Ohne<br />

Probleme hätte man einen Termin vereinbart, der ADAC komme gerne in die Schulen.<br />

"Noch immer verunglücken viel zu viel Kinder im Straßenverkehr", so Dilßner, der als ADAC-<br />

Moderator Übung im Umgang mit Schülern hat. "Die Schüler haben im Unterricht alles<br />

Wesentliche gehört", sagt Hagenbring, die auch für die Verkehrserziehung zuständig ist. Das<br />

eindrucksvolle Reifenquietschen mache jedoch schneller verständlich, was in der Theorie<br />

lange braucht. Auch die Übung, in der die Schüler selbst bremsen mussten, zeigt Wirkung:<br />

Aus vollem Lauf auf den Punkt abzubremsen, das kann nicht gelingen. Was aber gelingt ist,<br />

diese Analogie auf ein Auto zu übertragen.<br />

Die Formel "Reaktionsweg plus Bremsweg gleich Anhalteweg" sitzt am Ende des Tages nicht<br />

nur theoretisch - auch die dazugehörigen Bilder sind im Kopf gespeichert.<br />

15.05.2007 Von Axel Heyder<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195040/index.html [16.05.2007 22:34:24]


Nicht Greifbares fühlbar machen<br />

Nicht Greifbares fühlbar machen<br />

Nicht Greifbares fühlbar machen<br />

Altstadt. (tlz) Goethes Erlkönig. Auswendig lernen. Bis wann? Bis morgen. "Okay, trichter ich<br />

dir schnell ein", so der Lehrer. "Wozu brauch ich das?", fragt der Schüler. "Ist doch egal.<br />

Musste ich damals auch lernen. Also mach hin, ich muss gleich zur nächsten Stunde", so der<br />

Lehrer. Der Schüler kriegt das Auswendiglernen nicht hin, es klingelt, der Lehrer geht - der<br />

Jugendliche bleibt allein zurück...<br />

Eine Szene aus dem Tanztheaterproduktion "Und warum?", einer künstlerischen<br />

Auseinandersetzung mit dem Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium vor fünf Jahren, mit den<br />

vielschichtigen Ursachen jugendlicher Gewalt. Tanz, Rap, Livemusik, Schauspiel,<br />

Breakdance, Gesang und Videoprojektion werden choreografiert von Ester Ambrosino, es<br />

tanzt das neu gegründete Tanztheater Erfurt, die Schauspieler sind Marcel Schwichtenberg,<br />

einst Mitglied des Erfurter Schauspielhauses, und Christian Weiß von der Schotte.<br />

"Das Stück soll helfen, die Sprachlosigkeit zu überwinden", sagt Ambrosio. Es zeigt Schüler<br />

unter Leistungsdruck und Belastungen. Auf der Suche nach dem Lebenssinn. Lehrer unter<br />

Stress. Welcher Funken muss explodieren, so dass junge Menschen zu Tätern werden? Was<br />

ist wann und wo schief gelaufen? Ist es jener Moment, als dieser Lehrer erklärt, wie man<br />

eine Fläche spiegelt, Zahlen runter rattert, ohne den Jugendlichen einmal zu sagen, was der<br />

Sinn dahinter ist. Oder ist es jener Moment, als der Biolehrer das Herz erklärt, plötzlich von<br />

Liebe und Trauer erzählt und die Schüler mit dieser plötzlichen emotionalen Wende rein gar<br />

nicht zurecht kommen. Oder ist es der Moment, als der Junge Ballerspiele spielt, immer<br />

lauter brüllt, schreit: "Niederlagen gibt man nie gerne zu".<br />

"Und warum?" will das nicht Greifbare fühlbar machen, will Antworten geben, die verbal<br />

nicht möglich sind.<br />

! Aufführungen: 31. Mai, 1./2. Juni, jew. 20 Uhr, Stadtgarten, Dalbergsweg 2a<br />

14.05.2007 Von Nicole Richter<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195047/index.html [16.05.2007 22:34:25]


Große Freude und auch Stolz<br />

Große Freude und auch Stolz<br />

Große Freude und auch Stolz<br />

Niederorschel. (tlz/ot) Die Regelschule Niederorschel darf sich ab dem ersten Mai<br />

Europaschule nennen. Die Urkunde und das dazu gehörige Namensschild überbrachte<br />

gestern Dr. Dieter Gensch vom Kultusministerium des Freistaates. Der Referatsleiter<br />

würdigte die zahlreichen Aktivitäten, die zur Erringung des Namens Europaschule geführt<br />

haben und erinnerte daran, dass gerade einmal 20 Schulen im Freistaat den Titel<br />

"Europaschule" tragen. Zudem sei Niederorschel eine der wenigen Schulen überhaupt, die<br />

über Jahre hinweg partnerschaftliche Beziehungen zu einer Schule in Großbritannien pflegt,<br />

"das ist schon etwas ganz Besonderes, zu diesem kleinen Kreis zu gehören", versicherte Dr.<br />

Gensch.<br />

"Die Verleihung des Namenszusatzes Europaschule erfüllt uns alle mit großer Freude und<br />

auch mit Stolz", erklärte Schulleiter Peter Schaefer zu Beginn seiner Rede. Mit dieser<br />

Bezeichnung werde die 40-jährige Tradition der Schule gewürdigt, "Freundschaft und<br />

Partnerschaft zu Menschen anderer Länder zu suchen und zu pflegen". Zwar sei dies bis<br />

Ende der DDR bloß in Richtung Osten möglich gewesen und das auch nur meist verbal.<br />

"Aber der Grundsatz, dass Kennenlernen und Gedankenaustausch wachsen können, prägten<br />

die Arbeit an dieser Schule". Konkrete Auslandserfahrungen habe es bis zur Wende nur<br />

einmal gegeben, in der Sowjetunion und in Polen. Die dort gemachten Erfahrungen<br />

verstärkten das Bestreben, nun Kontakte zu jungen Leuten in ganz Europa zu suchen;<br />

zuerst, gegen den damaligen Trend, mit einer Schule in Polen, dann mit Hereford in<br />

Großbritannien. "Schon zum 30-jährigen Jubiläum unserer Schule saßen wir bereits<br />

gemeinsam an einem Tisch: die Polen, die Engländer und wir". Alle drei Schulen hätten sich<br />

um den Titel "Europaschule" beworben, die Verleihung des Namenszusatzes habe aber<br />

bisher nur Niederorschel erhalten. "Das ist sehr schade", so der Schulleiter.<br />

Als langjähriger Lehrer an der Schule hatte es sich der Gernröder Europaabgeordnete Rolf<br />

Berend trotz Termindruckes nicht nehmen lassen, zu gratulieren und eine große<br />

Europafahne zu überreichen. "Euro war ein Traum von wenigen, Hoffnung für viele, und<br />

heute Notwendigkeit für alle", zitierte Berend Konrad Adenauer. Diese Worte seien heute<br />

aktueller denn je, in Europa liege die Zukunft der Jugend, dies habe man in Niederorschel<br />

frühzeitig erkannt.<br />

Und noch ein ehemaliger Lehrer kam gestern Morgen zu Wort: Bürgermeister Hans<br />

Dannoritzer, der erklärte, dass er sich so gelebtes Europa vorstelle und auf das zehnjährige<br />

Bestehen der Partnerschaft zwischen Niederorschel und Nowy Dwór Mazowicki aufmerksam<br />

machte, die in vier Wochen gefeiert werden soll. Nach der Feierstunde in der Turnhalle<br />

wurde neben dem Eingang das Zusatzschild "Europaschule" enthüllt.<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195053/index.html [16.05.2007 22:34:25]


Gefahrenbremsung auf dem Schulhof<br />

Gefahrenbremsung auf dem Schulhof<br />

Gefahrenbremsung auf dem Schulhof<br />

Mit einer bundesweiten Initiative will der ADAC Schüler für Verkehrssicherheit sensibilisieren.<br />

Kinder der Förderschule am Zoopark erlebten gestern eine Vollbremsung auf dem Schulhof.<br />

ROTER BERG. Statt der üblichen Unterrichtsstunden bekamen Schüler aus unterschiedlichen<br />

Klassen ein Verkehrssicherheitsprogramm mit vielen praktischen Übungen geboten. Uwe<br />

Dilßner, Moderator des ADAC, ließ der Theorie zum Thema Richtiges Verhalten im<br />

Straßenverkehr schnell den praktischen Teil folgen. Viele Kinder wüssten zwar, wie sie sich<br />

im Straßenverkehr verhalten sollen, verstünden aber die Zusammenhänge und Gründe dafür<br />

nicht immer, erklärt er. Deshalb verfolge der ADAC in seiner Initiative "Achtung Auto" das<br />

Prinzip learning by doing. "Durch handlungsorientiertes Lernen prägen sich viele Sachen<br />

besser ein und werden für die Kinder verständlicher." So testeten die Förderschüler gestern<br />

an sich selbst, was Brems- und Reaktionsweg bedeuten. Dabei sollten sie aus vollem Lauf an<br />

einer vorgegebenen Stelle stoppen - sie mussten schnell feststellen, dass sie nicht gleich<br />

zum Stehen kommen. Beim zweiten Test mussten sie auf ein willkürliches Zeichen hin<br />

anhalten - der Reaktionsweg wurde noch länger. Und das Begreifen folgte, dass sich der<br />

Anhalteweg aus Reaktions- und Bremsweg ergibt. Das demonstrierte dann auch ein Auto<br />

mitten auf dem Schulhof, das bei 30 km/h eine Vollbremsung vorführte.Die Initiative, die<br />

von der Wirtschaft unterstützt wird und sich vor allem an Fünft- und Sechstklässler richtet,<br />

kann kostenlos von allen Schulen in Anspruch genommen werden. Stefanie HEIM<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515083023/index.html [16.05.2007 22:34:26]


Zwölftklässler des Gymnasiums Sonneberg zelebrierten letzten Schultag 28.04.2007<br />

Zwölftklässler des Gymnasiums Sonneberg zelebrierten letzten Schultag 28.04.2007<br />

28.04.2007 Zwölftklässler des Gymnasiums Sonneberg zelebrierten letzten Schultag Abi<br />

2007: Lern an einem anderen Tag<br />

VON DANNY SCHELER-STÖHR<br />

SONNEBERG - Immerhin zwölf Jahre haben die meisten Schüler des Staatlichen Gymnasiums<br />

Sonneberg gebüffelt. Vier Jahre in der Grundschule und weitere acht Jahre auf dem<br />

Gymnasium. Gestern feierten die Abiturienten ihren letzte Schultag.<br />

Freitagmorgen, 6.30 Uhr: Langsam füllt sich der Schulhof des Staatlichen Gymnasiums<br />

Sonneberg mit Schülern der zwölften Klasse. Mehr als 140 von ihnen werden heute ihren<br />

letzten Schultag feiern. Doch mit Schule im gewöhnlichen Sinn hat dieser Tag nichts mehr zu<br />

tun. Lediglich die Zeugnisausgabe erinnert noch an das typische Schulleben.<br />

Doch bevor es die letzten Halbjahreszeugnisse gibt, werden die Schüler der zehnten und<br />

elften Klassen sowie die Lehrer kräftig auf die Schippe genommen. Niemand kam in das<br />

Schulhaus, bevor er nicht einige Aufgaben bewältigt hatte. Das Motto des diesjährigen<br />

Abiturjahrgangs lautete: „Abi 007 - Lern an einem anderen Tag“. Frei nach dieser James<br />

Bond-Parodie wurden auch die Aufgaben für die Schüler gewählt. Um den „Agentenschein“<br />

zu bekommen, war zum Beispiel ein Geschmackstest nötig. Hier mussten die „Opfer“ etwa<br />

Gurkenwasser und andere Geschmacksrichtungen erschmecken. Eine weitere<br />

Bewährungsprobe war der Gefühlstest. Gelantine, Tampons aber auch Schweinehaxen und<br />

Schweinedarm mussten erfühlt werden. Wer Glück hatte, musste sich diesem Test nicht<br />

unterziehen, sondern nur einen Hindernisparcours bewältigen - entweder zu Fuß oder auf<br />

dem Hüpfball. Auch ein Gang durch einen mit Luftballons gefüllten Flur war möglich. Auch<br />

die Lehrer wurden einer Prüfung unterzogen. Im Sportspiel „Twister“ oder im Kartenspiel<br />

„17 und vier“ konnten sie ihrs Fähigkeiten unter Beweis stellen.<br />

Zur dritten Unterrichtsstunde mussten die Zehnt- und Elftklässler wieder zurück in die<br />

Klassenräume. Für die Zwölften hieß es aufräumen und Zeugnisse abholen.<br />

Anschließend versammelten sie sich auf dem Sportplatz, der sich neben dem Schulgebäude<br />

befindet, um dort weiter zu feiern. Bei strahlendem Sonnenschein, Bratwürsten, Rostbrätl<br />

und kühlen, „geistigen Getränken“ saßen sie hier noch lange zusammen und nur wenige<br />

trauerten dem Umstand nach, dass sie vorerst keine Unterrichtsstunden mehr ertragen<br />

müssen. Doch zu früh freuen sollte sich keiner: Jetzt stehen noch die Abiturprüfungen an<br />

und diese müssen auch erst einmal bestanden werden – sonst heißt es: Abi 2008: Die<br />

zweite Chance.<br />

Auf dem Schulhof des Sonneberger Gymnasiums: Über hundert Abiturienten jubelten.-<br />

FOTO: camera900.de<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221202/index.html [16.05.2007 22:34:27]


Bewegte Pausen<br />

Bewegte Pausen<br />

Bewegte Pausen<br />

GRÄFENRODA (ak). Mit Kindercocktails stießen gestern die Grundschüler in Gräfenroda auf<br />

ihren neuen Schulhof an - mit Klettergerüst und Fußfühlpfad kann der sich sehen lassen.<br />

Es gab kein Halten mehr, nachdem das Band zum Kletter-Sechseck durchgeschnitten war.<br />

Auch den neuen Fühlpfad wollten alle ausprobieren, auf dem man über Eisen und Steine,<br />

Sägespäne und Tannenzapfen läuft und der im Projekt "Umweltschule in Europa" entstand.<br />

Die Auszeichnung der besten Kegler und Mathe-Asse, Pflastermalen, Tischtennis und<br />

Ballspiele standen ebenfalls auf dem Programm des Schulhoffestes, mit dem die Sanierung<br />

ihren Abschluss fand und die sogar mit einem selbstgedichteten Lied besungen wurde.<br />

Bereits in den Sommerferien kam der Hof in die Kur, wurden Leitungen ausgetauscht, die<br />

Sport- und Spielfläche angelegt. Nun folgte noch das neue Klettergerüst. Viel Platz zum<br />

Bewegen also für die 146 Schüler - in den Pausen wie im Hort, der von der Mehrheit besucht<br />

wird.<br />

Insgesamt 115 000 Euro wurden investiert, so informierte Schulleiterin Sonja Machalett. Sie<br />

dankte unter anderem den beiden Hausmeistern Detlef Knofe und Jürgen Graf, aber auch<br />

den disziplinierten Schülern, weil es während der Bauzeit keinen Unfall gab. Lob gab es<br />

ebenfalls für den Schulförderverein, der noch ein weiteres Spielgerät aufstellen möchte. Da<br />

kam die gestrige Spende aus der Kalenderaktion der Sparkasse Arnstadt-Ilmenau über 739<br />

Euro gerade recht..<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065619/index.html [16.05.2007 22:34:27]


Evangelische Grundschule startete Hilfsprojekt<br />

Evangelische Grundschule startete Hilfsprojekt<br />

Evangelische Grundschule startete Hilfsprojekt<br />

LEBENSNAH: Auf vielfältige<br />

Weise näherten sich die<br />

Schüler dem Leben in Afrika<br />

an und stellten viele Fragen.<br />

TA-Foto: A. KÜHN<br />

BAD LANGENSALZA. Damit ihr Schulhof noch schöner wird,<br />

sammelten die Kinder der Evangelischen Grundschule<br />

Ufhoven jetzt beim Frühlingsfest. Doch sie denken auch an<br />

andere: Jetzt war der Auftakt für eine Partnerschaft zur<br />

Unterstützung von Menschen in Tansania. Welche Tiere<br />

leben in Afrika? Gibt es dort Strom? Warum haben die<br />

Menschen dort so weiße Fingernägel und warum sind sie<br />

so arm? Solche Fragen stellten die Schüler der<br />

evangelischen Grundschule in Ufhoven gestern Patrick<br />

Messi aus Kamerun, der seit zwei Jahren in Bad<br />

Langensalza lebt. Während er das mit den Fingernägeln<br />

auch nicht so genau wusste, erklärte er den Kindern die<br />

Andersartigkeit zwischen dem Leben in Europa und in<br />

Afrika: Wenig Industrie gebe es dort, zudem lang<br />

anhaltende Dürren und damit keine Fabriken und<br />

Arbeitsplätze, wie wir sie kennen. Auch sei die Mentalität anders, lebten die Menschen mehr<br />

mit der täglichen Herausforderung, genügend Essen für morgen zu haben.Etwas tun gegen<br />

das Leid auf dem schwarzen Kontinent wollen die Schüler jetzt: durch eine Partnerschaft mit<br />

Tansania. Angeregt hat die Carola Jüngling. "Gerade für eine Schule wie die unsrige finde<br />

ich es wichtig, dass die Kinder nicht nur abstrakt etwas über die Probleme anderer<br />

Menschen lernen, sondern konkret etwas tun", erklärt die Erzieherin, die Mitglied in einem<br />

Arbeitskreis aus Nordhausen ist, der eine Bibelschule, ein Krankenhaus und einen<br />

Kindergarten in Tansania unterstützt. Regelmäßig sollen nun, ähnlich wie gestern, in<br />

Ufhoven Projekte durchgeführt werden, bei denen die Schüler selbst Themen ableiten und<br />

beispielsweise bei Basaren oder Sportwettkämpfen Spenden sammeln.Gesammelt haben die<br />

Kinder aber auch für Aktionen vor ihrer Haustür. Beim Frühlingsfest gaben sie ein Konzert<br />

der Meisterklasse, sangen Volkslieder und aktuelle Hits, begleiteten sich selbst mit<br />

verschiedensten Instrumenten - und kamen dabei fast ohne technische Tricks aus. 300 Euro<br />

für die weitere Umgestaltung ihres Schulhofs kamen zusammen. Anke KÜHN<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071709/index.html [16.05.2007 22:34:28]


Mit Gemüse wie zu Goethes Zeiten<br />

Mit Gemüse wie zu Goethes Zeiten<br />

Mit Gemüse wie zu Goethes Zeiten<br />

Sehen, wie Obst wächst, wie Kräuter riechen, wie ökologisch angebautes Gemüse im<br />

Unterschied zum Supermarkt schmeckt. Das soll im Schulgarten der Internationalen Schule<br />

möglich werden. Dafür flossen Samstag erste Schweißtropfen.<br />

WEIMAR (ul). Mütter, die mit Schubkarren Astwerk transportieren, Väter, die sich ans<br />

Entasten der umgesägten, vom Borkenkäfer befallenen Fichten machen, Kinder, die<br />

Werkzeuge herbeiholen . . . So wurden Samstag an der "this", der Internationalen Schule<br />

Weimar, erste Weichen für den "eco school garden" (Bio-Schulgarten) gestellt. Hier sollen<br />

alte Obst- und Gemüsesorten wie Teltower Rübchen oder Pastinaken auf ökologischer Basis<br />

angebaut, später auch verarbeitet werden - in gesunde Gerichte. Zudem sind Öko-Systeme<br />

wie Insekten-Hotel, Kompost-Platz und Todholzhecken geplant, in denen sich Igel oder<br />

Blindschleichen ansiedeln können. Der vorhandene Teich soll erweitert werden. Auch an ein<br />

grünes Klassenzimmer, in dem es um Artenvielfalt, gesunde Ernährung und<br />

umweltgerechtes Gärtnern gehen soll, ist gedacht - und an öffentliche Nutzung.<br />

Da nach der Sanierung des Schulgebäudes kein Geld blieb, um den benachbarten<br />

zugewachsenen Garten entsprechend her-zurichten, sprang das Thüringer Ökoherz in die<br />

Bresche. Mit Hilfe des Landschaftsarchitekturbüros Wittig & Richter entstand ein Konzept.<br />

Umgesetzt werden kann es mit Geldern der Aktion Mensch und der Stiftung zur<br />

internationalen Erhaltung und Pflanzenvielfalt. Auch der Verein "Slow Food Weimar", dem es<br />

um gesunde Ernährung in der Schule geht, unterstützt das Anliegen. Eltern engagieren sich<br />

ebenfalls - mit Spenden, Sach- und Arbeitsleistungen.<br />

Dazu gehört auch Susanne Einhellinger. "Kinder wissen, doch kaum noch, wie etwas wächst,<br />

wieviel Mühe das macht und welch ein Unterschied zwischen einem Radieschen aus dem<br />

eigenen Garten und vom Supermarkt besteht." Deshalb unterstütze sie das Projekt. Sie ist<br />

nicht die einzige.<br />

Für die Ferstigstellung sind zwei Jahre geplant. Am 12. Mai soll der nächste Einsatz starten.<br />

29.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071758/index.html [16.05.2007 22:34:29]


Gemeinsames Lernen erlebbar<br />

Gemeinsames Lernen erlebbar<br />

Gemeinsames Lernen erlebbar<br />

Anett Wildt übt hier mit den<br />

Kindern spielerisch das<br />

handfeste Begreifen und<br />

Zuordnen von Zahlenwerten.<br />

wahrlich beeindruckend.<br />

Michaelisschule für Kinder mit und ohne Behinderung - Gut<br />

besuchter Tag der offenen Tür<br />

Von OTZ-Redakteur Karl-Heinz Putzmann Bad Lobenstein.<br />

Quirlig aufgeregtes Leben herrschte am so herrlich<br />

sonnigen Samstag im Schulhaus sowie im weitläufigen<br />

Garten der Michaelisschule.<br />

Beim Tag der offenen Tür konnten Besucher völlig<br />

uneingeschränkt auf Entdeckungstour gehen und den<br />

Kindern bei ihren vielfältigen Lern- und<br />

Beschäftigungsaufgaben zusehen. Die haben natürlich<br />

ihrerseits alles gern und voller Stolz Eltern, Verwandten<br />

und anderen Besuchern präsentiert. Die gezeigte<br />

Bandbreite all dessen, was man hier so wochentags tut, ist<br />

Da zeigte die Förderschule ihre Schülerfirma, die mit Bastelarbeiten und Getöpfertem ein<br />

Blickfang war. Ebenso die Bereiche Arbeitslehre und Freiarbeit, die wichtige integrative<br />

Bestandteile des Schul-Konzeptes sind.<br />

Die Michaelisschule gilt als Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung<br />

und ist dabei praktisch nahtlos verzahnt mit der Integrativen Montessori orientierten<br />

Grundschule.<br />

Ausdrücklich verweist man beim Schulprofil auch darauf, dass hier eine christliche<br />

Ausrichtung gilt. Im Schulalltag ist dies gekoppelt mit der passenden musisch-ästhetischen<br />

und ökologisch orientierten Bildung sowie dem reformpädagogischen Arbeiten nach Maria<br />

Montessori.<br />

Das war dann am Samstag gerade beim übergreifenden kooperativen Arbeiten miteinander<br />

sehr eindrucksvoll zu betrachten.<br />

Und jeder der wollte, war natürlich zum Mitmachen eingeladen. Egel, ob in der gut<br />

ausgerüsteten Bastel-Werkstatt im Keller, in der kleinen Töpferei, bei der Orchester-Probe<br />

oder beim ganz ungezwungenen freien Singen. Möglichkeiten des individuellen Einzel- und<br />

Gruppenunterichtes in Deutsch und Mathe sowie Angebote von Ergo- oder Physiotherapie<br />

bis zur Logopädie wurden erläutert oder demonstriert. Der spielerische Umgang mit<br />

Rechenaufgaben war dabei ebenso zu erleben, wie der neugierige Blick über die Schulter der<br />

emsigen Küchenhelfer, die für locker duftigen Kartoffelkuchen sorgten. Zeit zum Ausruhen<br />

blieb auf der schattigen Terrasse, wo ein Kaffee zum Plaudern ein lud. Magnet für die Kinder<br />

war derweil im Garten neben den vielerlei Spielgeräten allerdings die Hüpfburg, auf der man<br />

ausgelassen umher tollte.<br />

Vor zwei Jahren gab es den ersten derartigen Tag der offenen Tür. "Weil die Resonanz so<br />

gut und das Interesse so groß ist, haben wir uns entschlossen, in diesem Jahr eine<br />

Fortsetzung zu organisieren. Die Resonanz ist wiederum sehr gut. Wir sind zufrieden",<br />

erklärt Gerlind Philipp, Leiterin der Förderschul-Bereiches unterm gemeinsamen Dach der<br />

Michaelisschule.<br />

"Unsere Lehrer und Erzieher stehen jederzeit für alle Anfragen der Besucher bereit und wir<br />

hoffen, dass wir mit unserem Tag einen guten Einblick in unsere Arbeit geben können. Wir<br />

haben hier zur Zeit rund 80 Grundschüler, die von vier Lehrern, vier Erziehern sowie dem<br />

Fachpersonal für die Musik- und Sportkurse betreut und unterrichtet werden", meint<br />

Grundschulleiterin Anett Wildt. Die Grundschule hat vier Klassen zu je 20 Schülern. In jeder<br />

Klasse sind vier Schüler mit erhöhtem Förderbedarf integriert. Hinzu kommen unterm<br />

gemeinsamen Dach der Michaelisschule noch 65 Förderschüler, die in sieben Schulklassen<br />

betreut werden.<br />

29.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071856/index.html [16.05.2007 22:34:29]


Reges Interesse für einstige Schule<br />

Reges Interesse für einstige Schule<br />

Reges Interesse für einstige Schule<br />

Verschiedene Generationen nutzen Tag der offenen Tür im Grundschulhort Neustadt<br />

Neustadt (OTZ/sh). In ihr kleines Paradies am Kirchplatz hatten am Freitagnachmittag die<br />

Hortkinder der Goethe-Grundschule Neustadt eingeladen. Zahlreiche Interessierte<br />

verschiedener Generationen konnten die Kinder und Erzieher im Laufe des Tages der<br />

offenen Tür begrüßen und dabei anerkennende Worte über das Geschaffene in der<br />

ehemaligen Lessingschule entgegennehmen. Zudem unterhielten die Hortkinder und die<br />

Erzieherinnen die Gäste bei herrlich sonnigem Wetter mit einem Frühlingsprogramm im<br />

Freien.<br />

"Die Bürger von Neustadt hatten sich gewünscht, dass wir den Hort einmal öffnen", sagte<br />

Horterzieherin Steffi Reichardt. Viele Neustädter, die einst in der Lessingschule gelernt hatte,<br />

wollten wissen, was aus ihrem Schulgebäude und dem Außengelände geworden ist - und<br />

das kann sich sehen lassen. Neben Hausaufgabenzimmern ist eine bei den Kindern beliebte<br />

Spieletage entstanden. Die Arbeitsgemeinschaften Laienspiel, Art Attack sowie Kochen und<br />

Backen haben ihre eigenen Räume. Im angrenzenden Fachwerkhaus wurden gemütliche<br />

Ruhebereiche eingerichtet und das Außengelände bietet mit Spielplatz, Grünfläche und Hof<br />

viel Platz zum Toben.<br />

In dem Hort werden derzeit etwa 120 Kinder betreut. Mit dem kommenden Schuljahr<br />

werden es voraussichtlich 140 Mädchen und Jungen sein, informierte Steffi Reichardt.<br />

Manchmal werde der Platz schon etwas eng.<br />

Neben dem Frühlingsprogramm gab es eine Bildpräsentation und einen Kuchenbasar,<br />

dessen Erlös den Kindern zugutekommen soll.<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071942/index.html [16.05.2007 22:34:30]


Schüler Reiseführer bei erlebnisreicher Nilreise<br />

Schüler Reiseführer bei erlebnisreicher Nilreise<br />

Schüler Reiseführer bei erlebnisreicher Nilreise<br />

Projekt Ägypten der Ganztagsklasse Triebes<br />

Von Volkmar Fischer Triebes (OTZ). Schülerinnen und Schüler der 5. Ganztagsschulklasse<br />

der Staatlichen Regelschule "Georg Kresse" Triebes präsentierten am Donnerstag die<br />

Ergebnisse ihrer Projektarbeit "Ägypten".<br />

Und das war wahrhaftig eine erlebnisreiche Reise ins Land der Pyramiden und Pharaonen<br />

am Nil. In den selbst gebastelten Gewändern, Perücken und Halsschmuck der Menschen zur<br />

Zeit der Pharaonenherrschaft gaben sie auch für die Eltern oder Großeltern, die im<br />

Zuschauerraum saßen und selbst schon einmal als Urlauber im Land am Nil weilten,<br />

überraschend neue Einblicke ins Alltagsleben und die Kultur der alten Ägypter 3000 Jahr<br />

v.u.Z.<br />

Da wurde aber auch kaum ein Bereich ausgelassen: Die Pyramiden wurden entzaubert, die<br />

Geheimnisse der Mumifizierung der Pharaonen wurde am Beispiel von Fischen demonstriert,<br />

die Technik der Papyrusherstellung führten die Fünftklässler vor... Auf die Frage, warum sich<br />

die Ganztagsschulklasse gerade mit Ägypten in einer Projektwoche fachübergreifend<br />

beschäftigt habe, hat die stellvertretende Schulleiterin Undine Schröder eine simple Antwort<br />

parat: Ägypten ist Lehrplanthema in der Klasse 5.<br />

Die Triebeser 5. Klasse ist allerdings keine "alltägliche". Wie OTZ bereits berichtete, handelt<br />

es sich um die Teilnahme an einem Unterrichtsmodell, das sich im Freistaat in der Erprobung<br />

befindet: Die Ganztagsschulklasse.<br />

Nicht nur die Mädchen und Jungen finden die Kombination von Lernen und Spielfreizeit in<br />

der Gemeinschaft bis in die späten Nachmittagstunden ganz toll. Auch die Lehrerinnen und<br />

Lehrer - so Teamleiterin Monika Jüptner - sind der gleichen Meinung und die Eltern sowieso,<br />

sie haben die Entscheidung für die Ganztagsschule getroffen und nicht bereut wie u.a. Helke<br />

Dorn aus Hohenleuben oder Anja Zipfel und Mario Wenig aus Triebes versichern.<br />

Kommentar<br />

29.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502072002/index.html [16.05.2007 22:34:30]


Perspektive für die Langenberger Schule<br />

Perspektive für die Langenberger Schule<br />

Perspektive für die Langenberger Schule<br />

Schulnetz- und -sanierungsplan begrüßt<br />

Gera. Mit dem Schulnetz- und -sanierungsplan, den Geras Oberbürgermeister Dr. Norbert<br />

Vornehm (SPD) im Entwurf vorgelegt hat, geht ein langjähriges Ziel der Elternschaft und des<br />

Fördervereins der Grundschule "Astrid Lindgren" in Erfüllung: die langfristige Sicherung des<br />

Schulstandortes. In den Planungen enthalten ist, die Grundschule Aga nach Langenberg zu<br />

verlagern.<br />

Das Gelände und die vorhandenen Gebäude der Grund- und Regelschule böten hierfür<br />

ausreichend Gestaltungsmöglichkeiten. Denkbar und wünschenswert wäre ein<br />

Gesamtkonzept mit Erhalt der Regelschule 13. Ebenfalls auf der Wunschliste: eine neue oder<br />

sanierte Turnhalle, die auch von den Langenberger Sportvereinen genutzt werden könnte.<br />

Diese müssen sich mit sehr eingeschränkten Bedingungen, etwa auf dem Schlackesportplatz,<br />

begnügen.<br />

In einem Brief an den Oberbürgermeister, die Stadtratsfraktionen und die Mitglieder des<br />

Bildungs- und Schulausschusses wird darauf verwiesen, dass Langenberg als Schulstandort<br />

sehr gut erreichbar sei und eine wohnortnahe Beschulung für die zu über 90 Prozent aus<br />

dem Stadtteil stammenden Grundschüler aufrecht erhalten bleiben könne. "Unsere Schule<br />

besteht seit 1888, besitzt eine lange Tradition und ist tief im Ort verwurzelt. Das enge<br />

Zusammenwirken mit dem nahen Kindergarten ´Langenberger Zwerge´ über das ganze Jahr<br />

hinweg bietet den Kindern die Möglichkeit eines optimalen Starts ins Schulleben", werben<br />

Eltern und Förderverein für die Astrid-Lindgren-Schule.<br />

"Anziehungspunkt war unsere Schule bisher nicht wegen ihrer baulichen Substanz, sondern<br />

durch ein klares Schulkonzept, welches durch engagierte pädagogische Arbeit überzeugend<br />

umgesetzt wird", heißt es in dem Brief an die Stadtväter. So helfen gemischte Lerngruppen,<br />

die Fähigkeiten der Schulanfänger zu fördern. Es gibt eine Vielzahl Angebote im musischen,<br />

sportlichen, technischen und sprachlichen Bereich sowie in Zusammenarbeit mit Vereinen.<br />

Erwähnt werden als Beispiele der Instrumentalunterricht Gitarre, Akkordeon und Flöte, der<br />

Schulchor, Leichtathletik, Inlineskating, Tanzen, künstlerisches Gestalten und die AG<br />

Technik. Ab dem Schuljahr 2008/09 sollen diese Angebote in das Konzept einer<br />

Ganztagsgrundschule münden. Dabei werden die bisherige Profilierung auf musischem<br />

Gebiet und als lesefreundliche Schule um weitere Sparten - etwa auf sportlichem Terrain -<br />

ergänzt.<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194849/index.html [16.05.2007 22:34:31]


Neues Domizil für Förderschüler<br />

Neues Domizil für Förderschüler<br />

Neues Domizil für Förderschüler<br />

Der bisherige Speiseraum der<br />

Regelschule hat sich in einen<br />

modernen<br />

Hauswirtschaftstrakt für die<br />

künftigen Förderschüler<br />

verwandelt, zeigt Hausherrin<br />

und Schulleiterin Heidi Höfer<br />

die modern ausgestattete<br />

Kücheneinrichtung, auch mit<br />

Waschmaschinen.<br />

Ab neuem Schuljahr dann in der Regelschule Ronneburg -<br />

Gemeinsamer Speisesaal im Bau<br />

Von Erika Baumann Ronneburg. Zum neuen Schuljahr am<br />

31. August werden an der Ronneburger Regelschule<br />

"Friedrich Schiller" nicht nur die "eigenen" neuen Schüler<br />

willkommen geheißen.<br />

Auch etwa 70 Förderschüler der Klassen 5 bis 9 sowie ihre<br />

Lehrer und Erzieher der Einrichtung aus der Goethestraße<br />

werden von dem Tag an künftig das altehrwürdige Haus<br />

nutzen und dafür sorgen, dass alle Räume der großen<br />

Schule gefüllt sind.<br />

Ursache dafür, dass es an der Regelschule freie<br />

Kapazitäten gibt, ist auch hier die gesunkene Zahl der<br />

Schüler. Die werde sich in den nächsten Jahren um die 210<br />

einpegeln, überschlägt Schulleiterin Heidi Höfer. Und so<br />

könne man der Förderschule die gesamte untere Etage zur<br />

Verfügung stellen. Computerkabinett und ein Werkraum,<br />

die Förder- und Regelschüler gemeinsam nutzen, bleiben<br />

bestehen. Lehrer- und Schulleiterzimmer der Förderschule werden noch eingerichtet wie ein<br />

eigener Computerraum. Die großen Schulräume selbst wurden bereits verkleinert, damit<br />

man in Gruppen mit geringeren Schülerzahlen lernen kann. Glanzstück aber ist der<br />

Hauswirtschaftsraum, der bislang Speiseraum der Regelschüler war. Der ist bereits fix und<br />

fertig eingerichtet mit modernsten Küchengeräten wie Kochherden mit Ceranfeld,<br />

Mikrowellen, Spülmaschinen, zwei Waschmaschinen und Vorrichtungen für die Bügeltische.<br />

Was im Hauswirtschaftsraum gekocht wird, kann dann dort auch gleich gegessen werden.<br />

Auch für die Verkostungen wurde der Platz geschaffen.<br />

Unterdessen ist der neue Speiseraum mit Essenausgabe für alle Schüler im Rohbau, wie<br />

viele Augen es mit großem Interesse verfolgen, weil man sich derzeit als Übergang anders<br />

behelfen muss. Am Anbau an den Geräteteil der Turnhalle, die ebenso gemeinsam von allen<br />

Schülern genutzt wird, decken Handwerker derzeit das Dach. Gerade sind auch die Fenster<br />

gekommen, und spätestens zum neuen Schuljahr wird der einladende Speiseraum seine Tür<br />

öffnen. Auch dann werden die Teilnehmer am Schulmittagessen von der ehemaligen<br />

Schulküche aus Großenstein versorgt, die in Privathand ging. Rund 200 000 Euro werden für<br />

den Anbau mit etwa 100 Plätzen investiert.<br />

Noch nicht fertig wird zum Schulbeginn der separate Pausenhof für die Förderschüler sein.<br />

Der ist in der Planung. Dafür wird ein Teil des Parkplatzes abgetrennt und dann seine<br />

Gestaltung finden. Kommentar<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194856/index.html [16.05.2007 22:34:31]


Ortschaftsrat kämpft um Grundschule Aga<br />

Ortschaftsrat kämpft um Grundschule Aga<br />

Ortschaftsrat kämpft um Grundschule Aga<br />

Naturverbundenes Schulzentrum angeregt<br />

Gera-Aga Der Ortschaftsrat Aga lehnt die Schließung der Grundschule ab. Er beruft sich auf<br />

den Eingemeindungsvertrag. 1994 hatte die Stadt Gera den Erhalt der Schule zugesichert.<br />

Das habe auch dazu geführt, dass viele Familien mit Kindern in das Wohngebiet<br />

"Schleifenacker" gezogen sind und ein relativ hoher Anteil an Mietwohnungsneubau mit rund<br />

150 Wohnungen besonders in Kleinaga sich vollzogen habe.<br />

Die Agaer Schule verfüge über eine Kapazität für 200 Schüler. Für sie müssten erst in<br />

Langenberg mit einem Anbau an die dortige Grundschule die Räume geschaffen werden.<br />

Dafür müssten 2,14 Millionen Euro investiert werden, wobei noch die Ausstattung hinzu<br />

komme. Dagegen käme eine Komplettsanierung der Agaer Schule nur 1,45 Millionen Euro,<br />

rechnet der Ortschaftsrat.<br />

In dem Geraer Vorort wird auch um den Vereinssport gefürchtet. Die Turnhalle nutzt nicht<br />

nur die Grundschule, sondern auch der SV Aga, der rund 300 Mitglieder zählt. Von der<br />

Schließung der Turnhalle würde insbesondere die Nachwuchsarbeit im Fußball<br />

beeinträchtigt, die Abteilungen Gymnastik/Tanzen, Volleyball, Kampfsport sowie der Breiten-<br />

und Freizeitsport kämen völlig zum Erliegen.<br />

Ortsbürgermeister Bernd Müller listet in der Stellungnahme zum Entwurf des Schulnetz- und -<br />

sanierungsplanes außerdem auf, dass die ruhige ländliche Lage der Grundschule günstig ist,<br />

um den Grundschulkindern die heimische Flora und Fauna näherzubringen. Schließlich<br />

verweist er auf die Verwurzlung der Schule im Ort und die vielfältigen<br />

Patenschaftsbeziehungen zur Feuerwehr, zum Heimatverein, zu den Geflügelzüchtern und<br />

zur Pateneinheit der Bundeswehr auf dem Hain. "Der Ortschaftsrat bittet zum Wohle und im<br />

Interesse der Entwicklung der Kinder, die schon frühzeitig eine enge Verbindung zur Umwelt<br />

und zur Natur aufbauen sollen, die Grundschule in Aga zu erhalten und auszubauen zu<br />

einem natur- und umweltverbundenen Schulzentrum.<br />

Der Heimatverein Aga richtet eine Informationsveranstaltung zum Schulnetzplan am 22. Mai<br />

um 19 Uhr in der Turnhalle Kleinaga aus. Eingeladen sind der Oberbürgermeister und<br />

Vertreter aller Fraktionen als Gesprächspartner.<br />

13.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194903/index.html [16.05.2007 22:34:32]


Schulnetz fast fertig<br />

Schulnetz fast fertig<br />

Schulnetz fast fertig<br />

Seit Jahren fordern die Kreisräte von der Kreisverwaltung eine zuverlässige Planung in<br />

Sachen Schulnetz. Jetzt scheint ihre Forderung erfüllt zu werden. Heute wird abschließend in<br />

der Arbeitsgruppe Schulnetz beraten.<br />

KYFFHÄUSERKREIS (rr). Wie Landrat Peter Hengstermann (CDU) erklärte, wird heute in der<br />

AG Schulnetz, in der neben Kreis-Mitarbeitern auch Lehrer und Schuldirektoren sowie<br />

Mitglieder vom Kreis-Bildungsausschuss mitarbeiten, abschließend zur künftigen<br />

Schulstruktur im Kreis beraten, bevor das Papier im nächsten Kreistag beschlossen werden<br />

soll.Viel Erfreuliches dürfte sich angesichts der schrumpfenden Schülerzahlen nicht im Papier<br />

finden, dafür aber ein zuverlässiger und planbarer Weg dafür, wohin es mit dem Schulnetz<br />

geht. Zudem wird so verhindert, dass es zu Hauruck-Sanierungsaktionen wie an der Arterner<br />

Grundschule oder der geplanten Schließung von Sondershausens Kollwitzschule für die<br />

Grundschüler kommt, die zudem auch noch viel zusätzliches Geld kosten.<br />

Auch die unlogische Schließung der zentral gelegenen Schule in Ringleben zu Gunsten der<br />

Grundschule Udersleben wurde in der Vergangenheit von den Räten kritisiert. Hier wurden<br />

ohne Not lange Schulwege aufgebaut, die den Eltern bald auf die Füße fallen. Denn es<br />

dauert nicht mehr lange, bis sie sich am Schülertransport beteiligen müssen.<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515083031/index.html [16.05.2007 22:34:33]


Medi wieder unter Lindig-Dach 28.04.2007<br />

Medi wieder unter Lindig-Dach 28.04.2007<br />

28.04.2007 BERUFSSCHULNETZ Medi wieder unter Lindig-Dach<br />

Die Schulkonferenz des Bad Salzunger Berufsbildungszentrums Am Lindig möchte gern die<br />

Medizinische Fachschule wieder mit unters eigene Dach bekommen und begrüßt es zudem,<br />

dass Räume in der Parkschule zur Verfügung gestellt werden sollen. Doch darüber<br />

entscheiden muss der Kreistag.<br />

BAD SALZUNGEN – Dass die Medizinische Schule – wie bereits vor Jahren einmal –<br />

organisatorisch und leitungsmäßig wieder unter das Dach des Berufsbildungszentrums<br />

kommen soll, war einer der Vorschläge aus dem Schulausschuss des Kreistages.<br />

Die Schulkonferenz, die jetzt tagte, begrüßt dies einhellig. Ab 1. August sollte nach ihrem<br />

Willen die staatliche berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales wieder dem<br />

Berufsbildungszentrum zugeordnet sein. Das hat mehrere Vorteile, wie die Schulkonferenz<br />

meint: Das Modell hat schon einmal erfolgreich funktioniert. Die Integration einer relativ<br />

kleinen Schule bringe mehr Vorteile, zum Beispiel in der Schulorganisation. Der<br />

Lehrereinsatz in einem großen Berufsbildungszentrum sei sicherer, effektiver und variabler<br />

zu gestalten und werde nicht durch aufwändige Abordnungsverfahren behindert. Dass sich<br />

auch die Stellenbesetzung leichter regeln ließe (an der „Medi“ fehlt derzeit ein Schulleiter<br />

und am BBZ ein stellvertretender Schulleiter) wäre ein weiterer Effekt. Insgesamt aber gelte<br />

vor allem: Gemeinsam könne man eine starke und stabile Schule bilden, mit der auch den<br />

zurückgehenden Schülerzahlen und der Konkurrenz im Umfeld getrotzt werden kann.<br />

Zu den künftigen Schülerzahlen übrigens hat die Schulkonferenz eine andere Meinung als<br />

die Verwaltung. Während bei den Vollzeitschulformen durchaus mit dem prognostizierten<br />

Rückgang zu rechnen sei, sei die Zahl der Berufsschüler vom Einstellungsverhalten der<br />

Betriebe abhängig und wahrscheinlich nicht so gravierend. Von der Kreisverwaltung<br />

erwarten die Mitglieder der Schulkonferenz – Lehrer, Schüler- und Elternvertreter – dass<br />

diese sich um klare Abstimmungen mit Eisenach bemüht.<br />

In elf Berufen gebe es immer noch Doppelbeschulungen in Bad Salzungen und in Eisenach,<br />

wird kritisiert. Der Wartburgkreis lasse derzeit 57 Prozent seiner Schüler in Eisenach<br />

beschulen, wird kritisch angemerkt.<br />

Dass Klassenräume in der Parkschule (Grundschule im Neubaugebiet Allendorf) für das BBZ<br />

zur Verfügung gestellt werden sollen, sieht die Schulkonferenz mit Genugtuung. Für sie<br />

bestätigt sich damit die Richtigkeit der Aussage, dass im SBBZ Räume fehlen, um<br />

lernfeldstrukturierten Unterricht durchzuführen.<br />

Dem Kreistag wird am 9. Mai der Entwurf des Schulnetzes für die staatlichen<br />

berufsbildenden Schulen des Kreises für das Schuljahr 2007/08 vorgestellt. (fr)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220904/index.html [16.05.2007 22:34:33]


Regelschul-Einzugsbereiche bleiben erhalten<br />

Regelschul-Einzugsbereiche bleiben erhalten<br />

Regelschul-Einzugsbereiche bleiben erhalten<br />

LANDKREIS (vd). Mehr Wettbewerb der Schulen untereinander soll ermöglicht werden, das<br />

ist die Position von Abgeordneten des Gothaer Kreistages. Sie stimmten bereits einer<br />

Lockerung der Einzugsbereiche der Grundschulen zu. Regelschulen frei zu wählen, das wird<br />

in den kommenden zwei Jahren aber nicht möglich sein.Ein Wetteifern um ein gutes<br />

pädagogisches Konzept und beste Lernbedingungen könne nur im Interesse der Schüler<br />

sein. "Unsere Zielsetzung muss Wettbewerb sein", so formulierte es Jürgen Karstedt,<br />

Fraktionsvorsitzender der CDU. Und das bedeutet die Aufhebung der Einzugsbereiche der<br />

Regelschulen, analog zu der nun auch möglichen freien Wahl einer Grundschule. Dennoch<br />

entschieden sich die Abgeordneten, für die kommenden zwei Jahre an den<br />

Regelschulbereichen festzuhalten. Man habe noch keine Erfahrung, wie die Eltern das<br />

Angebot frei wählbarer Regelschulen für ihre Kinder annehmen würden, außerdem müssten<br />

parallel dazu neue ÖPNV-Konzepte entwickelt werden. In der derzeitigen Phase, in der es zu<br />

Schulschließungen kommen wird, sei es nicht sinnvoll, die Einzugsbereiche aufzuheben, dies<br />

würde ein Durcheinander geben, argumentiert Joachim Schröder (Linkspartei)."Entweder<br />

alle oder keiner, die Öffnung darf keine Einbahnstraße sein", so Jörg Kellner (CDU), der<br />

damit den Ball den Schulträgern Gotha und Waltershausen zuspielt. Kellner, der VG-Chef der<br />

Nesseaue ist, denkt dabei ganz praktisch: Auch die Gothaer Schulen müssten sich einem<br />

Wettbewerb mit den Schulen im nördlichen Landkreis stellen.Nach der Entscheidung im<br />

Kreistag wird die Öffnung der Einzugsbereiche der Regelschulen mindestens noch zwei Jahre<br />

auf sich warten lassen. Ein Antrag, sie bereits jetzt für 2009 festzuschreiben, wurde dann<br />

doch verworfen. Dessen Intention war, schon heute die Schulen mit sanftem Druck auf den<br />

bevorstehenden Wettbewerb einzuschwören.<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071717/index.html [16.05.2007 22:34:34]


Zwei Schulen akut gefährdet<br />

Zwei Schulen akut gefährdet<br />

Zwei Schulen akut gefährdet<br />

Regelschule St. Gangloff und Grundschule Weißenborn - Morgen Schulnetzplan im Kreistag<br />

Von Carola Frindert und Claudia Bioly Eisenberg. Am Mittwoch soll die Entscheidung über die<br />

Schulstandorte des Saale-Holzland-Kreises für die kommenden drei Schuljahre fallen. Für<br />

den 2. Mai um 17 Uhr wurde in den Kaisersaal des Landratsamtes ein Sonderkreistag<br />

einberufen. Einziger Tagesordnungspunkt: der Schulnetzplan 2007/08 bis 2010/11 (OTZ<br />

berichtete).<br />

Gemäß dem von Landrat Andreas Heller (CDU) eingebrachten Beschlussantrag ist die im<br />

Vorfeld heiß umstrittene Schließung der Staatlichen Regelschule St. Gangloff (OTZ<br />

berichtete) zum Ende dieses Schuljahres vorgesehen.<br />

Die Schule werde "aufgrund der für einen zielführenden pädagogischen Unterricht zu<br />

geringen Schülerzahl aufgehoben. Ein Anstieg der Schülerzahlen ist für die Zukunft nicht<br />

gegeben", heißt es. In einem beiliegenden Informationspapier werden derzeit 93 Schüler<br />

ausgewiesen.<br />

Bestehen bleiben die Regelschulen in Bürgel, Crossen, Dorndorf, Eisenberg, Hermsdorf<br />

Kahla, Schkölen und Stadtroda.<br />

Nicht gerüttelt werden soll in dem zur Diskussion stehenden Zeitraum auch an den vier<br />

Gymnasien in Eisenberg, Hermsdorf, Kahla und Stadtroda sowie an den vier Förderzentren<br />

in Hainspitz, Kahla, Ottendorf und Hermsdorf.<br />

Zustimmen sollen die Kreistagsabgeordneten auch dem Erhalt von 20 Grundschulen. Es sind<br />

dies die Grundschulen in Camburg, Crossen, Golmsdorf, Königshofen, Lippersdorf, Milda,<br />

Orlamünde, Rothenstein, Schlöben, Schkölen, Stadtroda, Stiebritz, Thalbürgel und Tröbnitz<br />

sowie je zwei Grundschulen in den Städten Eisenberg, Hermsdorf und Kahla.<br />

Für Thalbürgel soll allerdings der Sanierungsaufwand im Vergleich zu einem Umbau des<br />

Regelschulgebäudes Bürgel für die Grundschule geprüft werden.<br />

Spätestens zum Schuljahresende 2008/09 sollen die Grundschulen Bad Klosterlausnitz und<br />

Weißenborn aufgehoben und zum Schuljahr 2009/10 in der ehemaligen Regelschule Bad<br />

Klosterlausnitz als neue Grundschule errichtet werden.<br />

Für das Staatliche Berufsschulzentrum Hermsdorf sei auf der Grundlage der Empfehlungen<br />

des Kultusministeriums jährlich eine Abstimmung mit der Industrie- und Handelskammer<br />

Ostthüringen sowie der Handwerkskammer Gera über Schulform und Berufsfelder<br />

vorzunehmen, heißt es im letzten Punkt der dreiseitigen Sitzungsvorlage.<br />

In der morgigen Kreistagssitzung ist mit zahlreichen Gästen zu rechnen. Der Schulnetzplan<br />

hat schon im Vorfeld für Aufregung gesorgt, nicht nur in St. Gangloff, wo die Schule definitiv<br />

geschlossen werden soll.<br />

Auch im Raum Bürgel/Thalbürgel machen sich Eltern und engagierte Bürger Sorgen um die<br />

mögliche Schulschließung. Es wird befürchtet, dass die Entscheidung gegen Thalbürgel im<br />

Grunde schon gefallen ist. Eine Formulierung im Schulnetzplanentwurf vom 21. März deutete<br />

darauf hin ("Das Schuleinzugsgebiet ... ändert sich nicht, nur der Standort."), und in der<br />

Beschlussempfehlung fehlte Thalbürgel in einer Aufzählung der Grundschulen, die erhalten<br />

bleiben.<br />

Öffentlich wenig zu hören war bisher aus Weißenborn, das laut Plan die Grundschule<br />

übernächstes Jahr verlieren wird.Wir müssen versuchen, das Wünschenswerte mit dem<br />

Realistischen zu verbinden.<br />

Dr. Dietmar Möller, 1. Kreisbeigeordneter, zur Schulnetzplanung<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071911/index.html [16.05.2007 22:34:35]


Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />

Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />

Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />

CDU und AfG zeichnen Schul-Alternativen auf<br />

Gera . Das Goethegymnasium/Rutheneum seit 1608 soll am Johannisplatz zusammengefasst<br />

werden. Der Schulteil Nicolaiberg, der zur Schließung ansteht, könne in das ehemalige<br />

reußische Regierungsgebäude - und damit in die unmittelbare Nachbarschaft zum<br />

bestehenden Schulstandort - einziehen. Die Immobilie befindet sich im Besitz des Landes<br />

und müsste saniert werden. Sie war bereits einmal als Justizstandort vorgesehen gewesen.<br />

Die Fraktionsvorsitzenden von CDU und der Wählergemeinschaft "Arbeit für Gera", Hans-<br />

Jörg Dannenberg und Volker Thorey, sowie Bernd Koob und Martina Schmidt, Mitglieder des<br />

Schul- und Bildungsausschuss aus den beiden Fraktionen, unterbreiteten diesen<br />

Änderungsvorschlag in einem Gespräch zum Schulnetz- und -sanierungsplan, das sie mit<br />

Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD) führten. Die CDU setzte sich außerdem für<br />

den Erhalt von Neuland- und Ostschule an ihren gegenwärtigen Standorten ein; dazu<br />

wurden Anregungen für Alternativen unterbreitet. Morgen will CDU-Fraktionsvize Koob diese<br />

Vorschläge im Schul- und Bildungsausschuss vortragen; das Gremium befasst sich in einer<br />

nichtöffentlichen Sitzung am 2. Mai mit dem Entwurf zum Schulnetz- und -<br />

sanierungsprogramm.<br />

CDU und "Arbeit für Gera" begrüßen ausdrücklich den Schulnetz- und -sanierungsplan,<br />

betonte Koob: "In dieser Konzeption werden der Schülerrückgang analysiert, mit der<br />

Festlegung von langfristigen Schulstandorten, von Bedarfsstandorten und zu schließenden<br />

Schulen werden flexible Lösungsansätze aufgezeigt und die Umsetzung in einer finanziell<br />

sicheren, klaren Zeitschiene dargestellt. Innerhalb von wenigen Jahren sollen für alle Schüler<br />

in Gera gleichgute Bedingungen geschaffen werden."<br />

In dem Gespräch beim Oberbürgermeister wurden die Schwerpunkte Privatfinanzierung,<br />

Schulschließungen und Schulzentrum erörtert, dabei unterschiedliche Auffassungen<br />

dargestellt. Übereinstimmung bestand darüber, dass eine Sanierung und Betreibung der<br />

Schulen über ein Privatfinanzierungsmodell erfolgen soll. CDU und AfG sicherten zu, dass sie<br />

zur Privatfinanzierung stehen und dass sie Einsparungen im Bereich der freiwilligen<br />

Leistungen mittragen werden. Die Schulsanierung müsse Vorrang haben.<br />

Unterschiedliche Auffassungen gab es zum geplanten Schulzentrum in der Reichsstraße, in<br />

dem über 1200 Schüler in unterschiedlichen Schulformen Grundschule, Regelschule und<br />

Gymnasium, unterrichtet werden sollen. In diesem Schulzentrum sollen die Neulandschule<br />

als Grundschule, die Ostschule als Regelschule und der Bereich Nicolaiberg des<br />

Goethegymnasiums als Gymnasium-Anteil aufgehen. Beide Fraktionen sind der Auffassung,<br />

dass dieses Schulzentrum zu viele Konfliktpotenziale in sich birgt und deshalb nicht über eine<br />

Größe von über 800 Schülerplätzen verfügen sollte. Vorgeschlagen wurde, den Anteil<br />

Gymnasium herauszunehmen.<br />

Das Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Vornehm sei "ausgesprochen konstruktiv"<br />

gewesen, teilte CDU-Fraktionsvize Koob mit. Der Rathauschef habe die Vorschläge von CDU<br />

und "Arbeit für Gera" aufgenommen und eine Prüfung zugesagt.<br />

Kommentar<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071935/index.html [16.05.2007 22:34:36]


Entscheidung über Schulnetz fällt Mittwoch<br />

Entscheidung über Schulnetz fällt Mittwoch<br />

Entscheidung über Schulnetz fällt Mittwoch<br />

Sondersitzung des Kreistages<br />

Eisenberg (OTZ). Am Mittwoch soll die Entscheidung über die Schulstandorte des Saale-<br />

Holzland-Kreises für die kommenden drei Schuljahre fallen.<br />

Für den 2. Mai um 17 Uhr wurde in den Kaisersaal des Landratsamtes ein Sonderkreistag<br />

einberufen. Einziger Tagesordnungspunkt ist die Beschlussfassung über den Schulnetzplan<br />

2007/08 bis 2010/11.<br />

Gemäß dem von Landrat Andreas Heller (CDU) eingebrachten Beschlussantrag ist die im<br />

Vorfeld heiß umstrittene Schließung der Staatlichen Regelschule St. Gangloff (OTZ<br />

berichtete) zum Ende dieses Schuljahres vorgesehen. Die Schule werde "aufgrund der für<br />

einen zielführenden pädagogischen Unterricht zu geringen Schülerzahl aufgehoben. Ein<br />

Anstieg der Schülerzahlen ist für die Zukunft nicht gegeben", heißt es. In einem beiliegenden<br />

Informationspapier werden derzeit 93 Schüler ausgewiesen.<br />

Bestehen bleiben die Regelschulen in Bürgel, Crossen, Dorndorf, Eisenberg, Hermsdorf<br />

Kahla, Schkölen und Stadtroda.<br />

Nicht gerüttelt werden soll in dem zur Diskussion stehenden Zeitraum auch an den vier<br />

Gymnasien in Eisenberg, Hermsdorf, Kahla und Stadtroda sowie an den vier Förderzentren<br />

in Hainspitz, Kahla, Ottendorf und Hermsdorf.<br />

Zustimmen sollen die Kreistagsabgeordneten auch dem Erhalt von 20 Grundschulen. Es sind<br />

dies die Grundschulen in Camburg, Crossen, Golmsdorf, Heideland, Lippersdorf, Milda,<br />

Orlamünde, Rothenstein, Schlöben, Schkölen, Stadtroda, Stiebritz, Thalbürgel und Tröbnitz<br />

sowie je zwei Grundschulen in den Städten Eisenberg, Hermsdorf und Kahla. Für Thalbürgel<br />

soll zudem der Sanierungsaufwand im Vergleich zu einem Umbau des Regelschulgebäudes<br />

für die Grundschule geprüft werden.<br />

Spätestens zum Schuljahresende 2008/09 sollen die Grundschulen Bad Klosterlausnitz und<br />

Weißenborn aufgehoben und zum Schuljahr 2009/10 in der ehemaligen Regelschule Bad<br />

Klosterlausnitz als neue Grundschule errichtet werden.<br />

Für das Staatliche Berufsschulzentrum Hermsdorf sei auf der Grundlage der Empfehlungen<br />

des Kultusministeriums jährlich eine Abstimmung mit der Industrie- und Handelskammer<br />

Ostthüringen sowie der Handwerkskammer Gera über Schulform und Berufsfelder<br />

vorzunehmen, heißt es im letzten Punkt der dreiseitigen Sitzungsvorlage.<br />

29.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071956/index.html [16.05.2007 22:34:37]


Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />

Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />

Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />

Gera . Das Goethegymnasium/Rutheneum seit 1608 soll am Johannisplatz zusammengefasst<br />

werden. Der Schulteil Nicolaiberg, der zur Schließung ansteht, könne in das ehemalige<br />

reußische Regierungsgebäude - und damit in die unmittelbare Nachbarschaft zum<br />

bestehenden Schulstandort - einziehen. Die Immobilie befindet sich im Besitz des Landes<br />

und müsste saniert werden. Sie war bereits einmal als Justizstandort vorgesehen gewesen.<br />

Die Fraktionsvorsitzenden von CDU und der Wählergemeinschaft "Arbeit für Gera", Hans-<br />

Jörg Dannenberg und Volker Thorey, sowie Bernd Koob und Martina Schmidt, Mitglieder des<br />

Schul- und Bildungsausschuss aus den beiden Fraktionen, unterbreiteten diesen<br />

Änderungsvorschlag in einem Gespräch zum Schulnetz- und -sanierungsplan, das sie mit<br />

Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD) führten. Die CDU setzte sich außerdem für<br />

den Erhalt von Neuland- und Ostschule an ihren gegenwärtigen Standorten ein; dazu<br />

wurden Anregungen für Alternativen unterbreitet. Morgen will CDU-Fraktionsvize Koob diese<br />

Vorschläge im Schul- und Bildungsausschuss vortragen; das Gremium befasst sich in einer<br />

nichtöffentlichen Sitzung am 2. Mai mit dem Entwurf zum Schulnetz- und -<br />

sanierungsprogramm.<br />

CDU und "Arbeit für Gera" begrüßen ausdrücklich den Schulnetz- und -sanierungsplan,<br />

betonte Koob: "In dieser Konzeption werden der Schülerrückgang analysiert, mit der<br />

Festlegung von langfristigen Schulstandorten, von Bedarfsstandorten und zu schließenden<br />

Schulen werden flexible Lösungsansätze aufgezeigt und die Umsetzung in einer finanziell<br />

sicheren, klaren Zeitschiene dargestellt. Innerhalb von wenigen Jahren sollen für alle Schüler<br />

in Gera gleichgute Bedingungen geschaffen werden."<br />

In dem Gespräch beim Oberbürgermeister wurden die Schwerpunkte Privatfinanzierung,<br />

Schulschließungen und Schulzentrum erörtert, dabei unterschiedliche Auffassungen<br />

dargestellt. Übereinstimmung bestand darüber, dass eine Sanierung und Betreibung der<br />

Schulen über ein Privatfinanzierungsmodell erfolgen soll. CDU und AfG sicherten zu, dass sie<br />

zur Privatfinanzierung stehen und dass sie Einsparungen im Bereich der freiwilligen<br />

Leistungen mittragen werden. Die Schulsanierung müsse Vorrang haben.<br />

Unterschiedliche Auffassungen gab es zum geplanten Schulzentrum in der Reichsstraße, in<br />

dem über 1200 Schüler in unterschiedlichen Schulformen Grundschule, Regelschule und<br />

Gymnasium, unterrichtet werden sollen. In diesem Schulzentrum sollen die Neulandschule<br />

als Grundschule, die Ostschule als Regelschule und der Bereich Nicolaiberg des<br />

Goethegymnasiums als Gymnasium-Anteil aufgehen. Beide Fraktionen sind der Auffassung,<br />

dass dieses Schulzentrum zu viele Konfliktpotenziale in sich birgt und deshalb nicht über eine<br />

Größe von über 800 Schülerplätzen verfügen sollte. Vorgeschlagen wurde, den Anteil<br />

Gymnasium herauszunehmen.<br />

Das Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Vornehm sei "ausgesprochen konstruktiv"<br />

gewesen, teilte CDU-Fraktionsvize Koob mit. Der Rathauschef habe die Vorschläge von CDU<br />

und "Arbeit für Gera" aufgenommen und eine Prüfung zugesagt.<br />

Kommentar<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502072017/index.html [16.05.2007 22:34:37]


"Sind so teure Autos nötig?"<br />

"Sind so teure Autos nötig?"<br />

"Sind so teure Autos nötig?"<br />

Bad Berka. (tlz) Die Frage überraschte den Kultusminister dann doch, warf den<br />

schwergewichtigen Jens Goebel aber nicht um: "Warum fahren Politiker eigentlich so dicke<br />

Autos? Wäre es nicht besser, das Geld anders zu verteilen und beispielsweise mehr in die<br />

Bildung zu stecken?" Goebel lehnte sich zurück und holte aus. Selbstverständlich bekämen<br />

die Schulen in Thüringen das für ihre Arbeit notwendige Geld, natürlich müsse man auch in<br />

diesem Bereich vernünftig wirtschaften, was der ebenfalls anwesende CDU-Finanzexperte<br />

Mike Mohring nur wohlgefällig unterstützte. Und das mit den Autos sei einfach so: Die<br />

Politiker würden auch im Auto arbeiten, Akten studieren oder ihren Laptop anschließen.<br />

Deshalb fielen die Dienstwagen zwar etwas größer aus, aber durch Rabatte der Autofirmen<br />

sei das doch relativ günstig. Und im übrigen fahre er privat auch einen kleineren Wagen.<br />

Ortstermin an der Klosterbergschule in Bad Berka. Der Kultusminister nahm sich gestern<br />

Morgen viel Zeit, um sich die Schule anzusehen und mit Lehrern und Schülern zu reden.<br />

Anlass: Der Start der Reihe "Zeitzeugengespräche zur politischen Bildung", in der Ex-<br />

Landtagsabgeordnete über ihre Eindrücke berichten. Goebel diskutierte mit den<br />

Schülervertretern nicht nur über Dienstautos, sondern auch über Bildungswege in<br />

Thüringen. Die Frage einer Schülerin, ob der Realschulabschluss denn überhaupt noch etwas<br />

wert sei, beantwortete er mit einem klaren und eindeutigen Ja. Im Bereich der beruflichen<br />

Ausbildung könne man sich damit alle Gebiete erschließen, öffneten sich breite<br />

Möglichkeiten. Überhaupt ermunterte er, an allen Schulformen auf einen guten Abschluss<br />

hinzuarbeiten. "Dann ist man auch im Leben gut aufgehoben." LandesspiegelKultusminister<br />

Jens Goebel (CDU) besuchte auch den Unterricht und ließ sich von Schulleiterin Beate<br />

Schmidt die Besonderheiten der Schule in Bad Berka erläutern. Foto: tlz/mar<br />

14.05.2007 Von Hartmut Kaczmarek<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195101/index.html [16.05.2007 22:34:38]


Land schließt Ausbildungspakt - Rückgang der Bewerberzahlen 14.05.2007<br />

Land schließt Ausbildungspakt - Rückgang der Bewerberzahlen 14.05.2007<br />

14.05.2007 BILDUNG Land schließt Ausbildungspakt - Rückgang der Bewerberzahlen<br />

ERFURT - Die Thüringer Landesregierung schließt am Dienstag in Erfurt erneut einen<br />

Ausbildungspakt mit Unternehmen und Arbeitsagenturen. Ziel ist, allen interessierten<br />

Schulabgängern eine Ausbildungsstelle zu vermitteln.<br />

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums stehen bislang für 13.400 Bewerber rund 5700<br />

offene Stellen zur Verfügung. Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen des<br />

Ausbildungspaktes 17.600 junge Männer und Frauen vermittelt, für 179 Jugendliche konnte<br />

kein Stelle gefunden werden. Der Freistaat finanzierte den Pakt mit 25 Millionen Euro.<br />

(red/dpa)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194434/index.html [16.05.2007 22:34:40]


Die falschen Bücher<br />

Die falschen Bücher<br />

Die falschen Bücher<br />

Das Lesen von Büchern - so besagen Studien - steht bei Kindern heute höher im Kurs als zu<br />

Beginn dieses Jahrzehnts. Doch zugleich hat sich die Zahl derer verdoppelt, die gar nicht<br />

lesen. Das liege daran, dass Kindern in der Schule die falsche Literatur angeboten wird,<br />

kritisiert die Erfurter Literaturprofessorin Karin RICHTER.<br />

Endlich lesen sie wieder - sagen Lehrer und Eltern, seit Harry Potter die<br />

Kinderzimmer eroberte. Was ist da passiert?<br />

Zauberlehrling Harry Potter hat nicht nur viele Kinder begeistert, sondern auch Erwachsenen<br />

eine Lektion erteilt: dass Abenteuer, Spannendes, Fantastisches, Geheimnisse bis heute die<br />

Kinder fesseln. Es sind die Grundbausteine auch vieler Märchen, Sagen, Mythen - die gibt es<br />

eben auch in Hogwarts. Darum lesen Kinder wieder.<br />

Und sie haben sich durch dicke Wälzer gekämpft, mittlerweile durch sechs Bände<br />

. . .<br />

Das ist die zweite Erkennt- nis: Dass man eine gewisse Quantität benötigt, richtig lange<br />

Geschichten in kom- pakten Büchern. Nur so kann man in eine literari- sche Welt<br />

eintauchen, Gestal- ten kennenlernen, mit ihnen fiebern. Bis dahin war man in der<br />

Pädagogik ja der Ansicht: nur keine langen Texte, um die Kleinen nicht zu übermüden,<br />

Lesekünste nicht zu sehr strapazieren. Dabei wollen viele lesen. Leider geht aber die Schere<br />

auseinander, es gibt neben der größeren Anzahl von lesenden Kindern immer mehr, die es<br />

gar nicht tun.<br />

Das muss Ursachen haben.<br />

Wir haben 2001 eine Studie mit 1200 Thüringer Grundschülern gemacht. Die Ergebnisse<br />

alarmierten: Ab 2. Klasse sank das Interesse der Kinder am Lesen kontinuierlich, vor allem<br />

bei Jungen. Mehr als die Hälfte las in der 2. Klasse gern, in der 4. Klasse waren es noch 28<br />

Prozent. Bei Mädchen sank die Quote von etwa zwei Dritteln der Gern-Leser in Klasse 2 auf<br />

40 Prozent in Klasse 4.<br />

Was verleidet das Lesen?<br />

Ich bin überzeugt, dass die Literatur-Auswahl speziell in der Grundschule einseitig und<br />

einfallslos erfolgt. Die von uns damals erfasste Textauswahl zeigte, dass sie weniger mit<br />

literarischer Qualität als von pädagogischer Verwertbarkeit bestimmt war. Von 89<br />

behandelten Büchern waren zum Beispiel 43 mit "wahren Geschichten", 14 mit<br />

Abenteuerliteratur und 15 Märchen. Nun mag die Geschichte "Die Kopftuchklasse", in der es<br />

um die Freundschaft mit einem türkischen Mädchen geht, pädagogisch wertvoll sein. Nur -<br />

Kinder animiert das nicht zum Lesen. Übrigens, befragt man Lehrer nach ihren literarischen<br />

Vorlieben, nennen sie auch Abenteuer, Reiseliteratur.<br />

Seit dies damals festgestellt wurde, ist eine gute Weile vergangen. Hat sich<br />

etwas getan?<br />

In der Breite zu wenig, trotz guter Beispiele. Denn es gibt noch ein Phänomen. Nachdem der<br />

Pisa-Test bemängelte, dass Schüler Sachaufgaben oft nicht verstehen, trainiert die Schule<br />

die Sparte "Text-Verständnis" teils im Übermaß. Das Literarische bleibt oft auf der Strecke.<br />

So wird Lesen aber nichts Schönes. Es ist einfach lästig.<br />

Was wäre der Ausweg? Sollte man Lehrern eine Bücher-Empfehlungsliste geben?<br />

Sie kennen wirklich zu wenig anspruchsvolle und attraktive Kinderliteratur. Und sie wissen<br />

leider auch oft nicht, wie sie´s vermitteln sollen. In der Fortbildung fehlt es in Thüringen an<br />

Kontinuität. Wir haben an unserem Institut eine Reihe von Modellen und dazu passendes<br />

Material entwickelt. Daran haben zum Beispiel Bundesländer wie das Saarland, Schleswig-<br />

Holstein, Hessen oder Sachsen mehr Interesse als Thüringen.<br />

Vielleicht brauchten Lehrer die ganz konkrete Anleitung?<br />

Mag sein, sie trauen sich oft nicht, Mythisches, Spannendes anzubieten. Unlängst gab es an<br />

der Grundschule Walschleben eine Projektwoche mit Studenten zu E.T.A. Hoffmanns<br />

"Nussknacker und Mausekönig" und zur griechischen Mythologie, zum Trojanischen Krieg<br />

und den Reisen des Odysseus.<br />

Das ist ziemlich kühn, mit Kindern unter zehn Jahren.<br />

Man muss wissen, wie. Die Kinder verstehen genau, worum es geht. Wir haben nicht nur<br />

gelesen, sondern Szenen nachgespielt, Bilder betrachtet, viel diskutiert - über die Mutter von<br />

Achill, die ihren Sohn nicht in den Krieg ziehen lassen wollte; oder über Paris und die Frage,<br />

wer den Apfel verdient hat. Am Schluss haben alle Kinder gesagt, es hätte ihnen gefallen,<br />

und ein Junge hat ergänzt: Das Schönste sei gewesen, dass die ganze Woche kein<br />

Deutschunterricht war . . .<br />

Es gibt viel Streit um die alten Kinderbücher mit Alfons Zitterbacke, Pony Pedro,<br />

der Schwalbenchristine. Soll man sie Kindern heute noch geben?<br />

Verstehen kann ich die Kritik nicht. Gewiss spielen bei Eltern und Großeltern, die diese<br />

Bücher lieben, auch Kindheitserinnerungen und Nostalgie eine Rolle. Manches werden Kinder<br />

von heute etwa beim Zitterbacke auch kaum noch verstehen. Anderes ist weiter wertvoll.<br />

Woran denken Sie da?<br />

Pony Pedro ist und bleibt eine wunderbare Naturbetrachtung. Klaus Ensikat ist mit seinen<br />

Büchern bis heute ein international angesehener Illustrator. Peter Hacks hat viel für die<br />

fantastische Kinderliteratur getan und Kinder mögen die Meta Morfoß immer noch. Bücher<br />

wie "Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt" kann man immer noch gut vorlesen.<br />

Gespräch: A.REISER-FISCHER<br />

24.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425145701/index.html [16.05.2007 22:34:41]


Stiftung würdigt besondere Leistungen 14.05.2007<br />

Stiftung würdigt besondere Leistungen 14.05.2007<br />

14.05.2007 Stiftung würdigt besondere Leistungen 1800 Euro für 39 Schüler<br />

Die Stiftung ehemaliger Meininger Schüler zeichnete auch die Redaktion der Schülerzeitung<br />

vom Henfling-Gymnasium aus. Foto: M. Hildebrand-Schönherr<br />

Meiningen. Der Sonnabend zwei Wochen vor Pfingsten ist stets ein besonderer Termin für<br />

Dr. Wilhelm Pocher. An diesem Tag zeichnet der Vorsitzende der Stiftung ehemaliger<br />

Meininger Schüler alljährlich Jugendliche für besondere Leistungen aus. Zum diesjährigen<br />

Festakt im Brahmssaal las er die Namen von 39 Schülern des Henfling-Gymnasiums<br />

Meiningen, des Rhöngymnasiums Kaltensundheim und der Meininger Musikschule vor, die<br />

Geldprämien von zusammen 1800 Euro erhielten.<br />

Auf die Bühne gerufen wurden die Redakteure der preisgekrönten Schülerzeitung des<br />

Henfling-Gymnasiums: Armin Peterka, Anne Osmann, Robert Marschall, Robert Logemann,<br />

Bettina Linser, Nora Pieper, Anne-Katrin Söffner sowie Marie-Charlot Klee, Anne-Katrin<br />

Dreßler, Maria Meier und Max Jankowski.<br />

Ausgezeichnet wurde außerdem die Leichtathletik-Mannschaft des Henfling-Gymnasiums für<br />

ihren 1. Platz beim Regionalwettbewerb. Dazu gehören Theresa Stadler, Jasmin Piotrowski,<br />

Carolin Heiner, Franziska Blum, Johanna Sieberth, Katharina Geißhirt, Jennifer Dix, Marlen<br />

Adler, Julia Schumann und Natalie Möller. Eine Geldprämie ging ebenso an Mathe-Ass Luisa-<br />

Theres Heinrich und Physik-Spezialist Stefan Oberländer. Die beiden Henflingianer<br />

meisterten die Landesolympiade mit Bravour.<br />

Die Stiftung zeichnete außerdem sieben Schülerinnen und Schüler der Meininger Musikschule<br />

aus, die mit Erfolg am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilnahmen – und zwar Mathilde Kühn<br />

(Violine), Jennifer Schmalz (Violine), Julia Lohfink (Klarinette) und Benjamin Zschetzsching<br />

(Klavier) sowie Miriam Hornstein (Klavier), Laura Hack (Klarinette) und Luise Smigay<br />

(Klavier).<br />

Einen Geldpreis für besondere Leistungen erhielten ferner neun Pennäler des<br />

Rhöngymnasiums Kaltensundheim. Das sind die Geräteturnerin Anne Teichmann sowie Karl<br />

Pfeifer und Paul Weise, die den ersten Platz im „Planspiel Börse“ einheimsten, außerdem das<br />

„Jugend forscht“-Team Michaela Döll, Melanie Leifer, Karoline Bornscheuer und Jennifer<br />

Pittorf, die einen Mühlen-Führer herausbrachten. Prämiert wurden auch die beiden<br />

Mitarbeiterinnen der Schülerzeitung, Nadja Schlotzhauer und Jessica Friedrich.<br />

Tolles Programm<br />

Das Festprogramm gestalteten in großartiger Weise der Chor und die Solisten des Henfling-<br />

Gymnasiums unter Leitung von Bettina Reichenbach. Die Festrede hielt in diesem Jahr Prof.<br />

Dr. Norbert Urbainsky. Der gebürtige Oberschlesier kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach<br />

Meiningen, legte hier sein Abitur ab, studierte dann Musik in Weimar und Sport in Jena und<br />

ging 1960 in den Westen. Seine Festrede widmete er „Sport und Poesie“, wobei er sich für<br />

mehr Fairness und Harmonie im Sport aussprach.<br />

Der 72-jährige, der heute in Weimar wohnt, sorgte für ein Novum beim Festakt: Nicht nur,<br />

dass er selbst ein Stück am Klavier zum Besten gab. Zum Schluss animierte er die Zuhörer,<br />

gemeinsam ein Lied zu singen.<br />

Zur Festveranstaltung konnte die Stiftung auch den Direktor des Henfling-Gymnasiums,<br />

Dietrich Ansorg, sowie seinen Stellvertreter Olaf Petschauer begrüßen, außerdem den tags<br />

zuvor wiedergewählten Vorsitzenden des Vereins Meininger Schüler, Udo Sprockhoff.<br />

Gekommen war auch Prof. Alfred Erck vom Kuratorium Kulturstadt Meiningen. Der nutzte die<br />

Veranstaltung, um an die Anwesenden jenes Flugblatt zu verteilen, das sich gegen das<br />

Zusammengehen der Theater Meiningen und Eisenach richtet. (hi)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194503/index.html [16.05.2007 22:34:42]


Ein Bildungs-Dienstleister 12.05.2007<br />

Ein Bildungs-Dienstleister 12.05.2007<br />

12.05.2007 BILDUNGS-CENTER SÜDTHÜRINGEN Ein Bildungs-Dienstleister<br />

Jungen Leuten eine Orientierung für ihr späteres Arbeitsleben zu geben, war Ziel des<br />

Berufsorientierungstages am Bildungs-Center Südthüringen (BCS). Mädchen und Jungs im<br />

letzten Schuljahr, die ab September eine Berufsvorbereitung oder die Ausbildung beginnen<br />

wollen, und ihre Eltern nutzten dieses Angebot am Donnerstag.<br />

ZELLA-MEHLIS – Die jungen Leute, die im BCS einen der angebotenen 19 Berufe erlernen,<br />

werden von der Agentur für Arbeit an die Bildungseinrichtung vermittelt. Lernbehinderte<br />

oder körperlich eingeschränkte junge Leute über den Reha-Berater, marktbenachteiligte<br />

Jugendliche über die Berufsberater. Der Berufsorientierungstag sollte zunächst sondieren,<br />

welche Schüler sich für die BCS-Angebote interessieren und eignen. Die derzeitigen<br />

Auszubildenden, aber auch die Lehrer und Betreuer standen dafür Rede und Antwort und<br />

konnten Ausbildungs- und Arbeitsalltag ebenso vorstellen wie die räumlich-technische<br />

Ausstattung bis hin zu Sport- und Freizeitangeboten.<br />

Die Auszubildenden können sich aber nicht nur auf Ausbildung auf modernstem technischen<br />

Stand und auf sozialpädagogische Betreuung zum Teil noch nach der Lehre verlassen. BCS-<br />

Geschäftsführer Horst Gerlach und sein Team sind darüber hinaus bestrebt, die Ausbildung<br />

möglichst praxisnah zu gestalten. Gerlach nennt das gern auch „Rundum-Sorglos-Paket“ für<br />

die Unternehmen. Denn nicht nur die jungen Leute profitieren von der guten<br />

Zusammenarbeit des Bildungs-Centers Südthüringen mit etwa 100 Betrieben und<br />

Einrichtungen. Auch die Unternehmen selbst erhalten die Chance, unter anderem über<br />

Langzeitpraktika den für sie geeigneten Mitarbeiter schon während der Lehre heranzubilden.<br />

„Wodurch haben die Betriebe Vorteile aus dieser Art der Zusammenarbeit“, fragt Horst<br />

Gerlach und hat gleich eine Reihe von Antworten parat. „Zunehmend haben die Firmen<br />

Schwierigkeiten, ihre Lehrstellen mit geeigneten Bewerbern zu besetzten, weil die<br />

Schulabgänger nicht die Voraussetzungen erfüllen. Wir wollen unsere Potentiale einsetzen,<br />

um beide Seiten zusammenzubringen“, sagt der Geschäftsführer.<br />

„Wir sind in der Lage, im Rahmen der regulären Ausbildung auch von den Unternehmen<br />

geforderte Zusatzqualifikationen zu vermitteln, damit ein möglichst nahtloser Übergang von<br />

der Ausbildung in den ersten Arbeitsmarkt erfolgt“, nennt Horst Gerlach eine von vielen<br />

Möglichkeiten. Das BCS übernimmt aber auch für die Betriebe Eignungstests, sichtet<br />

Bewerbungen, bietet Crashtests für die Prüfungsvorbereitung oder übernimmt sogar die<br />

praktische Ausbildung im ersten Jahr für betriebliche Azubis. „Wir entwickeln uns<br />

zunehmend zum Bildungs-Dienstleister für die Unternehmen der Region“, kann Horst<br />

Gerlach angesichts zahlreicher Angebote, die weit über die Lehrausbildung hinausgehen,<br />

stolz verkünden. HEIKE JENZEWSKI<br />

FOTO: Yvonne Kunz, Doreen Schmidt und Isabell Medola lernen am Bildungs-Center<br />

Südthüringen Hauswirtschaftshelferin.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194529/index.html [16.05.2007 22:34:43]


Wie sich junge Thüringer ihre Zukunft zwischen Karriere und dem Wunsch n 12.05.2007<br />

Wie sich junge Thüringer ihre Zukunft zwischen Karriere und dem Wunsch n 12.05.2007<br />

12.05.2007 Wie sich junge Thüringer ihre Zukunft zwischen Karriere und dem Wunsch nach<br />

Kindern vorstellen Mit Kind ist jeder Tag ein Muttertag<br />

VON CHANTAL STEINBRÜCK (15) UND ROBERT HECKLAU (19)<br />

Heutige Jugendliche müssen andere Entscheidungen treffen als die Generationen ihrer Eltern<br />

oder Großeltern. Wo vor 20 Jahren noch eine vorgezeichnete Zukunft schien, ist heute vieles<br />

unklar. Wer kann im Jahr 2007 schon sagen, wie es nach dem Studium oder der Ausbildung<br />

weitergeht, oder wo sich ein Job findet?<br />

Die Jurastudentin Anna wohnt mit einer Freundin in einer kleinen Jenaer<br />

Innenstadtwohnung. Am Wochenende jobbt sie in einer Kneipe, oft bis in die frühen<br />

Morgenstunden. Ihre Eltern unterstützen sie, so gut es eben geht. Wie es nach dem<br />

Studium weiter geht? – „Das weiß ich noch nicht. Vermutlich erstmal erst einmal ein<br />

Praktikum in einer Kanzlei, vielleicht gehe ich auch ins Ausland.“<br />

Für einen Job muss man sich durchaus darauf einstellen, umzuziehen. Kinder in dieser<br />

Lebensphase? – Das ist nahezu undenkbar. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes<br />

belegen: Frauen werden in immer späteren Jahren Mütter: Lag im Jahr 2003 das<br />

durchschnittliche Alter bei der ersten Geburt einer Frau bei 29,9 Jahren, waren es zwei Jahre<br />

später bereits 30,1 Jahre – der Trend hält an.<br />

Dies bestätigt auch die Suhler Frauenärztin Dr. Margot Loth: „Die Mütter werden auch in<br />

meiner Praxis immer älter“. Sie weiß aber auch: „Bei Frauen tickt die biologische Uhr stärker<br />

als bei Männern, die auch in höherem Alter noch zeugungsfähig sind. Frauen stehen also<br />

unter zusätzlichem Zeitdruck und sollten sich aus medizinischer Sicht nicht zu spät für ein<br />

Kind entscheiden.“ Die Medizinerin vermutet als Ursache dafür, dass „sich in den<br />

vergangenen Jahren die Ausbildungszeiten deutlich verlängert und die sozialen Bindungen<br />

sich verändert haben“.<br />

Dennoch existiert die Idee von der Familie in den Köpfen der Jugendlichen. Vielleicht sogar<br />

stärker, als in den vergangenen Generationen. Doch den jungen Leuten von heute ist auch<br />

klar, dass Kinder Verantwortung bedeuten. Und ein Risiko für die eigene berufliche Karriere<br />

darstellen können.<br />

——————<br />

Leben zwischen<br />

Verantwortung und Ungewissheit<br />

——————<br />

Auch die 19-jährige Mareike sieht sich vor einer Entscheidung zwischen einem Leben als<br />

Hausfrau oder als Managerin: „Wenn ich jetzt ein Kind kriegen würde, wäre das das Aus für<br />

mein Studium. Ich wohne im Studentenwohnheim, muss mir mit 17 Leuten das Bad und die<br />

Küche teilen. Ein Kind hat da einfach keinen Platz. Außerdem muss ich, um später mal als<br />

internationale Managerin zu arbeiten, flexibel sein. Es kann sein, dass ich einen Job in den<br />

USA annehme, ich möchte mir die Welt eben offen halten.“<br />

Existenzängste spielen im Leben Jugendlicher oft eine große Rolle. Die Folge: Der Wunsch,<br />

ein Kind in die Welt zu setzen, wird unterdrückt. Fast jeder Jugendliche hat sich zumindest<br />

schon einmal Gedanken über Kinder gemacht, aber wer möchte schon ein Kind in die Welt<br />

setzen, dem er dann nichts bieten kann? Entsprechend gestalten sich die Biografien: Meist<br />

wollen potenzielle Eltern mit beiden Beinen fest im Leben stehen, bevor sie Verantwortung<br />

für das Leben und die Entwicklung eines Kindes zu übernehmen bereit sind.<br />

Die Entscheidung für ein Kind ist – zumindest für die kommenden zwei Jahrzehnte –<br />

unwiderruflich. Dennoch gibt es auch junge Eltern. Manche haben sich bewusst dafür<br />

entschieden, dieses Wagnis einzugehen. Unabhängig davon, ob die Schwangerschaft<br />

tatsächlich gewollt oder ungewollt war.<br />

Oft widmen sich die jungen Eltern in den ersten Jahren besonders intensiv ihrem<br />

Nachwuchs, um sich dann wieder ins Berufsleben zu stürzen. Dies ist meist nur durch<br />

ausreichende Angebote zur Betreuung der Kinder, aber auch durch die Unterstützung in der<br />

Familie – beispielsweise durch helfende Großeltern– möglich. Wer nicht auf solche<br />

Unterstützung zählen kann, hat oft ein Problem, Kind und Karriere unter einen Hut zu<br />

bringen.<br />

Wer sich aber auf das „Abenteuer Kind“ eingelassen hat, wird wohl nie versuchen, dieses<br />

schöne Gefühl mit all seinen Höhen und Tiefen mit Vernunft zu erklären oder in große Worte<br />

zu fassen. Die Entscheidung für ein Kind ist eine Entscheidung für das Leben und die<br />

Zukunft – und trotz aller Probleme hat fast niemand die Gründung einer Familie bisher<br />

bereut.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194615/index.html [16.05.2007 22:34:44]


»Die History Boys«: Plädoyer für Toleranz und Bildung<br />

»Die History Boys«: Plädoyer für Toleranz und Bildung<br />

»Die History Boys«: Plädoyer für Toleranz und Bildung<br />

Wie kommt man an die Elite-<br />

Uni?<br />

Hamburg (dpa) - Vor drei Jahren wurde das gleichnamige<br />

Stück von Alan Bennett in London am Theater<br />

uraufgeführt. Nun inszenierte Nicholas Hytner Bennetts<br />

Drehbuch über das Aufeinandertreffen zweier<br />

unterschiedlicher Lehransätze für die Leinwand. 1983<br />

bahnt sich an einer nordenglischen Schule eine<br />

akademische Revolution an.<br />

Acht Schüler schaffen die Qualifikation für die<br />

Aufnahmeprüfung an den Eliteunis Oxford und Cambridge.<br />

Zwei Lehrkräfte helfen bei den Vorbereitungen, die<br />

unterschiedlicher nicht sein könnten. Hector (Richard Griffiths) legt den Schwerpunkt auf die<br />

wahrheitsorientierte Bildung, die auch die Persönlichkeit einschließt; sein junger Kollege<br />

Irwin (Stephen Campbell Moore) lehrt u.a. moderne, zielgerichtete Argumentation. Bei allen<br />

inhaltlichen und formalen Unterschieden geht es in beiden Ansätzen letztlich um die<br />

gegenseitige Ergänzung.<br />

(The History Boys, USA/Großbritannien 2006, 104 Min., von Nicholas Hytner, mit Stephen<br />

Campbell Moore, Richard Griffiths, Samuel Anderson)<br />

www.historyboys-derfilm.de<br />

10.05.2007 dpa<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194648/index.html [16.05.2007 22:34:45]


Tollster Lehrer: Das Lehrer-Spiel<br />

Tollster Lehrer: Das Lehrer-Spiel<br />

Tollster Lehrer: Das Lehrer-Spiel<br />

TOLLE LEHRER: Christine<br />

Lautenbach und Uschi Jäcke<br />

von der Wiebeck-Regelschule<br />

in Bad Langensalza sind für<br />

den Wettbewerb<br />

vorgeschlagen. TA-Foto: F.<br />

BÖRNER<br />

BAD LANGENSALZA. Letzte Gelegenheit. Heute endet der<br />

landesweite Wettbewerb, an dessen Ende Thüringens<br />

tollster Lehrer gekürt werden soll. Aus der Bad<br />

Langensalzaer Wiebeckschule sind dazu zwei Vorschläge<br />

eingegangen. Die Klasse 6 aus der Wiebeck-Regelschule<br />

hat Uschi Jäcke als Thüringens tollste Lehrerin nominiert.<br />

Seit 1985 unterrichtet Frau Jäcke (48) an der Schule in Bad<br />

Langensalza Russisch und Geografie. Sie erkläre den Stoff<br />

gut und sei ein aufgeweckter Mensch, loben sie ihre<br />

Schüler. Sie sei eine strenge Lehrerin, die aber viel Gefühl<br />

in ihren Unterricht einbringt, lautet die Einschätzung von<br />

Schulleiter Bernd Damm. Uschi Jäcke glaubt, dass sie sich<br />

die Anerkennung von den Schülern der Klasse 6 durch ihre<br />

Art der Unterrichtsführung erworben hat. In ihrer Geografiestunde kann jeder einmal Lehrer<br />

sein, seinen Mitschülern Aufgaben stellen. Aber wer vor den Schülern steht, der muss auch<br />

Falsches berichtigen können. In den Augen der Lehrerin motiviert das die Schüler sehr.<br />

"Jeder will einmal Lehrer sein dürfen", sagte Frau Jäcke gestern. Inzwischen soll es sogar<br />

eine Liste in der 6. Klasse geben, damit auch wirklich jeder einmal dran kommt. Uschi Jäcke<br />

sieht sich selbst als eine strenge, aber gerechte Lehrerin. "Jeder kann mit seinem Problem<br />

zu mir kommen. Wir machen Spaß im Unterricht, aber auch der Ernst beim Lernen darf nicht<br />

zu kurz kommen", erklärte sie gestern. Aus der Praxisklasse 7 wurde die Lehrerin Christine<br />

Lautenbach vorgeschlagen. Die heute 55 Jahre alte Pädagogin wechselte vor einem Jahr von<br />

der Hufelandschule an die Wiebeckschule, um hier die erste Praxisklasse zu übernehmen.<br />

"Frau Lautenbach gelang es, den Schülern Selbstwertgefühl zu vermitteln", lobt Schulleiter<br />

Damm die Lehrerin. Russisch, Englisch, Deutsch und Ethik unterricht die Frau aus Craula.<br />

Neun Schüler zählt die Praxisklasse, bei denen jeden Tag aufs Neue der Spaß am Lernen<br />

geweckt werden soll, um sie zu einem Hauptschulabschluss zu führen. Frau Lautenbach<br />

selbst sieht ihre Stärken darin, dass sie zuhören kann und ihren Unterricht ruhig gestaltet.<br />

Sie sei ständig auf der Suche nach neuen Methoden und versuche, ihre Schüler in die<br />

Unterrichtsplanung einzubeziehen. "So wird ihnen das Gefühl gegeben, dass sie mitreden<br />

dürfen." Auch Christine Lautenbach sieht sich eigentlich als strenge Lehrerin. Aber sie hält<br />

Lob für außerordentlich wichtig. "Natürlich kann ich sagen, das war Mist. Wenn ich aber<br />

sage, das hat mir gefallen, nur an dem einen Punkt, da müssen wir nochmal arbeiten - das<br />

motiviert meine Schüler doch viel, viel mehr!" Aber auch sie lernt noch. Neben der Schule<br />

qualifiziert sich Christine Lautenbach gegenwärtig am Berliner Institut für produktives Lernen<br />

in Europa. Wer auch der Meinung ist, einen prima Lehrer zu haben, der sollte schnell<br />

schreiben. Vorschläge (nebenstehenden Coupon nutzen) können noch bis heute eingesendet<br />

werden an: Thüringer Allgemeine, Landesredaktion, Gottstedter Landstraße 6 in 99092<br />

Erfurt, Stichwort: Tollster Lehrer Die Siegerehrung ist am 10. Juli in der Staatskanzlei. Dann<br />

wird der Wanderpokal weitergegeben, den 2006 Heidrun Saalfeld von der Lindenschule<br />

Sömmerda als Thüringens tollste Lehrerin erhielt. Frank BÖRNER<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194717/index.html [16.05.2007 22:34:45]


Symbolik und Süßkartoffeln<br />

Symbolik und Süßkartoffeln<br />

Symbolik und Süßkartoffeln<br />

Sechzehn Kinder liegen auf bunten, auf dem Fußboden ausgebreiteten Tüchern. Mit<br />

geschlossenen Augen lauschen sie den fremdartigen Lauten der Mbira, des Daumenklaviers<br />

aus Zimbabwe. Ein Stück schwarzafrikanische Kultur schmeichelt sich in ihre Ohren. Auch<br />

die Virtuosin hat die Augen andächtig geschlossen: Virginia Hetze aus Zimbabwe.<br />

MÜHLHAUSEN. Sie ist Musikerin, Tänzerin, Musik- und Filmproduzentin,<br />

Kindergeschichtenschreiberin, Soziologin, Pädagogin und sie hat Kinder gern: Virginia Hetze<br />

ist wohl so etwas wie ein Multitalent. Die Afrikanerin aus Zimbabwe ist eine Woche lang in<br />

Mühlhausen. In der Jugendkunstschule an der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 20 ist sie die<br />

Protagonistin des Projekts "Afrika?!" Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vermittelt sie<br />

in Workshops ein Stück Kunst und Kultur ihrer schwarzen Heimat. Sie schöpft dabei sowohl<br />

aus Ursprünglichem als auch aus Modernem. Sie verzaubert mit den Klängen der<br />

traditionellen Mbira und entführt mit Dias in das quirlige Großstadtleben von Harare, der<br />

Hauptstadt Zimbabwes. Ein Stapel bunter Tücher gehört ebenso zu ihrem Repertoire. Jedes<br />

ist so groß wie eine Tischdecke, jedes ist bedruckt mit archaisch anmutenden Symbolen: mit<br />

Kreisen, Spiralen, Silhouetten von Tieren, Trommeln, zum Beispiel. Auch die Tücher<br />

stammen aus Zimbabwe. Von Mädchen und Frauen in abgelegenen Dörfern wurden die<br />

meisten gefertigt, erzählt Virginia Hetze. Geschichten, Wünsche und Träume sind auf den<br />

Tüchern zu finden. So symbolisieren Kuh und Kalb den Wunsch nach Milch und Fleisch,<br />

Pflanzen stehen für Nahrungsmittel, der Vogel bedeutet die Freiheit, Kreise und Spiralen sind<br />

die Zeichen für Hoffnung, die Trommel steht für glückvolle Lebensabschnitte, erklärt die<br />

Afrikanerin ihren Zuhörern in der Jugendkunstschule. Und dann finden sich die Workshop-<br />

Teilnehmer selbst vor großen Tüchern wieder. Die sind noch ohne Geschichte, dafür mit<br />

zarten Strichen in Parzellen aufgeteilt, für jeden Workshop-Teilnehmer ist eine bestimmt.<br />

Jetzt sind sie an der Reihe, ihre Geschichten und Wünsche nach dem afrikanischen Beispiel<br />

zu malen. Der achtjährige Willi bringt zwei knallbunte, prächtige Fische auf sein Stück Stoff.<br />

Die munteren Wassertiere stehen für Reichtum, erklärt Virginia Hetze. "Mir macht das<br />

Zeichnen mit Symbolen viel Spaß", erklärt Willie dann auch. Und: Das sei "alles unheimlich<br />

spannend", was die Frau aus Afrika erzählen könne, was sie in Bildern zeige und was für<br />

Musik sie spiele.Begeistert ist Willi auch von den Kochkünsten der Gastdozentin. Kaum, dass<br />

die Workshopteilnehmer eifrig mit Malen beschäftigt waren, bereitete sie Süßkartoffeln und<br />

Backbananen zu - ein Gericht aus ihrer Heimat. "Die schmecken ganz anders als unsere<br />

Kartoffeln", stellte dann auch Anna (8) fest, und langte noch einmal in die Schüssel mit den<br />

runden, duftenden Scheiben. Virginia Hetze kennt diese Reaktionen. "Den Kindern schmeckt<br />

das immer gut", weiß sie aus ihren vielen Begegnungen in Thüringen, Berlin und<br />

Brandenburg. Sie wird oft eingeladen von Schulen und Vereinen, die an der Kunst und Kultur<br />

Afrikas interessiert sind und daran, sich andere kulturelle Horizonte zu erschließen. Und ihr<br />

ist es ein Anliegen, ihre ursprüngliche Heimat näherzubringen, zu erklären und dafür zu<br />

begeistern - und sich damit zu integrieren in das weiße Land, das sie vor mehr als zehn<br />

Jahren zu ihrer neuen Heimat auserkoren hat. "Es war das Herz, das mich hierher geholt<br />

hat", sagt sie und lächelt, wenn sie an ihren Mann und ihren Sohn denkt. Es ist ein ähnliches<br />

Lächeln wie beim Spiel auf ihrer Mbira, bei deren Klänge auch sie gern die Augen schließt<br />

und von ihrer fernen, schönen Heimat träumt. Iris HENNING Heute Nachmittag, 14.30 Uhr,<br />

beginnt der letzte Workshop "Stoffsymbolik und Stoffmalerei" mit der Künstlerin in der<br />

Jugendkunstschule. Dafür sind noch Plätze frei. Die Teilnahmegebühr beträgt drei Euro.<br />

Anmeldung: Tel. 03601/88 56 99.<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194753/index.html [16.05.2007 22:34:46]


Ergaspokal: Buttstädter Schülerteam auf Platz fünf<br />

Ergaspokal: Buttstädter Schülerteam auf Platz fünf<br />

Ergaspokal: Buttstädter Schülerteam auf Platz fünf<br />

Der fünfte Platz beim gestrigen Bundesfinale in Erfurt war Höhepunkt und Abschluss einer<br />

tollen Serie, die das Team der Buttstädter Regelschule als Neuling beim Erdgaspokal der<br />

Schülerköche "serviert" hat. Und das lag nicht allein nur an den Glückssäckchen.<br />

ERFURT. Punkt 14 Uhr stehen David Peter, Christian Sturm und Jana Bothe mit ihren auch<br />

toll anzuschauenden Kreationen auf den Tellern für den Gang zur Jury bereit. Zuvor hatten<br />

sie mit Konzentration und Hingabe ihr asiatisches Drei-Gänge-Menü aus Glückssäckchen<br />

(Wan-Tans mit Tomaten-Mozarella-Füllung), Rotbarschfilet auf grünen Bohnen und<br />

exotischen Fruchtspießen an kandierten Früchten zubereitet. Umgeben von weiteren elf<br />

Landessiegern aus elf Bundesländern an ihren Kochblöcken. Doch für den Blick nach rechts<br />

und links blieb keine Zeit. "Man konzentriert sich auf seins, das ist das Wichtigste", bringt es<br />

Madeleine Brink, für die sehenswerte Tischdeko und die Unterstützung ihrer drei<br />

Teamkollegen von der Prof.-Gräfe-Regelschule Buttstädt zuständig, kurz vor dem Start des<br />

Bundesfinales auf den Punkt.Leicht ist es für die vier nicht, unter vielfacher "Beobachtung"<br />

von Kamera-Augen, von vorbeischlenderndem und stehen bleibendem Publikum und<br />

natürlich auch der Jury die Ruhe und Übersicht zu wahren und dabei noch die Zeit im Blick<br />

zu behalten. Betreuerin und Trainerin Gabriele Näther hat sich selbst sogar Blickverbot mit<br />

ihren Koch-Schützlingen auferlegt (Hinweise an das Team sind laut Reglement sowieso nicht<br />

gestattet). "Das fällt mir schwer, aber manchmal wird ein Blick auch falsch aufgefasst. Ich<br />

habe das Team mit Unterstützung vieler lieber Menschen fit gemacht. Aber bei so einem<br />

Wettbewerb ist es wie mit Kindern, wenn sie groß werden - man muss auch loslassen<br />

können. Und ich denke, dass wir das Möglichste an Vorbereitungen getan haben", sagt die<br />

engagierte Lehrerin. 30 Schulwochen begleitete das Kochen bereits die vier Schüler und ihre<br />

Betreuerin, von den Schul- über den Regional- und Landesausscheid hatten sich die vier als<br />

Sieger für das Bundesfinale des 10. Erdgaspokals der Schülerköche qualifiziert (TA<br />

berichtete). 17mal wurde Probe gekocht, elf Theoriestunden haben die Schülerköche in<br />

dieser Zeit absolviertUnd in Erfurt fiebern natürlich auch die größten Fans der vier direkt vor<br />

Ort mit: Eltern, Großeltern, Geschwister, Lehrer und Schulleiter Uwe Werner, der bei jedem<br />

Ausscheid live mit dabei war, drücken Christian, David, Jana und Madeleine nur knapp zwei<br />

Meter von Tisch und Herd getrennt zwei Stunden lang fest die Daumen. "Ich bin ganz schön<br />

aufgeregt wegen heute. Aber allein so weit gekommen zu sein, ist eine Belohnung wert",<br />

lässt Ruth Heilmann schon mal ein Extra ihrerseits für Enkel David anklingen. Heike Sturm<br />

bewundert Sohn Christian, der (wie die anderen drei auch), mit Ruhe an die entscheidenden<br />

120 Minuten geht. "Ich wäre total aufgeregt." Seinen rechten Fuß, den sich Christian erst<br />

am Wochenende verletzte, lässt er erst einmal außer Acht und statt dessen gekonnt das<br />

Messer in schnellem Tempo Ingwer und Knoblauch für den Hauptgang zerkleinern. Indes<br />

sich Jana mit Geschick an den Soßenspiegel aus Erdbeerfruchtpürree macht.Nach den zwei<br />

Stunden sind alle vier schon ein Stück weit erleichtert, umarmen Gabriele Näther und die<br />

Klassenlehrerin. "Ein bisschen Hektik kam bei mir gegen Ende auf. Es sind eben so viele<br />

Feinheiten bei den Glückssäckchen, die Zeit brauchen. Aber es war ja alles noch pünktlich<br />

fertig", ist David froh. Der 17-Jährige blickt guten Mutes auf den September voraus, hat er<br />

doch bereits eine Zusage für einen Ausbildungsplatz als Koch in der Tasche. Sein<br />

Engagement beim Schülerkochwettbewerb findet sein künftiger Ausbildungsbetrieb toll,<br />

ebenso wie der von Madeleine, die nach der Schule eine Lehre als Bäckerin beginnt. Und<br />

heute ihre Vorprüfung in Deutsch absolviert.Die Spannung steigt, als die sechsköpfige Jury<br />

von der Beratung zurückkehrt. Einen Platz unter den ersten Sechs und damit in der ersten<br />

Hälfte der zwölf Teilnehmer - das wäre schön, heißt es vom Buttstädter Team. Mit dem<br />

fünften Rang und 99 Punkten haben sie dieses Ziel sicher erreicht. Der Viertplatzierte liegt<br />

nur um einen Punkt vor ihnen. "Es war super, dabei gewesen zu sein und hat viel Spaß<br />

gemacht", sagen die vier (fast) ohne Enttäuschung. "Es war ganz toll, einfach klasse, was<br />

Jana, Madeleine, Christian und David hier gezeigt haben", freut sich Gabriele Näther. Eines<br />

ist sicher: Das Koch-Feuer für die Wettbewerbsteilnahme am Erdgas-Pokal hat sie entfacht.<br />

Anett HÄDRICH<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194800/index.html [16.05.2007 22:34:47]


Mangelnde Grundkenntnisse<br />

Mangelnde Grundkenntnisse<br />

Mangelnde Grundkenntnisse<br />

Handwerk setzt auf verbessertes System für fachlich fundierte duale Ausbildung<br />

Von OTZ-Redakteur Frank Kalla Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des<br />

Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), hält nicht viel von primitiv geschultem<br />

Personal, dass je nach Abschluss gerade mal eine Kofferhaube anschrauben oder eine<br />

Dichtung ankleben kann.<br />

"Was wir brauchen, dass ist eine breite Grundausbildung", sagte er gestern im Geraer Dorint-<br />

Hotel, wo die Hauptgeschäftsführer der 54 deutschen Handwerkskammern sich auf eine<br />

Grundlinie zur zukünftigen beruflichen Ausbildung nicht nur im Handwerk verständigten.<br />

Anders als einige Spitzen der Industrie, sieht man beim ZDH nur in einer fachlich fundierten<br />

dualen Ausbildung die Chance, dass Deutschland seinen weltweiten Spitzenplatz in der<br />

Wirtschaft halten kann. Und, so schob Schleyer ganz im Sinne von Bundesfamilienministerin<br />

Ursula von der Leyen (CDU) hinterher: Bildung fange bereits bei der Familie an.<br />

Was das Handwerk zu einem der Vorreiter bei der Neujustierung des deutschen<br />

Bildungssystems werden lässt, sind die mangelnden Grundkompetenzen bei vielen<br />

Schulabgängern. 25 Prozent eines Jahrganges verlasse die Schule ohne ausreichende<br />

Kenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen, heißt es beim Zentralverband. Die Handwerker<br />

fürchten wegen des drohenden Fachkräftemangels in Konkurrenz zur Industrie um die<br />

besten Nachwuchskräfte ins Hintertreffen zu geraten. Nicht nur deshalb mahnt der Verband,<br />

der mit im "Innovationskreis Berufliche Bildung" unter Leitung von Bundesbildungsministerin<br />

Annette Schavan (CDU) sitzt, die Beibehaltung und Verbesserung der dualen Ausbildung an.<br />

Er sieht auch in weiteren Veränderungen - wie in der Einführung eines verpflichtenden<br />

Vorschuljahres für Kinder - die Chance, künftig auf genügend Fachkräfte zurückgreifen zu<br />

können. Das Ministerium, so sagt Schleyer jedenfalls, habe die Vorschläge des Handwerks<br />

positiv aufgenommen.<br />

Sorgen bereitet den Handwerkern aber auch, dass mit dem Wegfall des Meisterzwanges in<br />

einigen Zweigen die Ausbildung zum Erliegen kommen könnte. "Wer nicht gründlich<br />

ausgebildet worden ist, kann selbst auch nicht ausbilden", sagt Schleyer mit Blick auf die<br />

Neuanmeldungen bei Fliesenlegern und Co. Man werde deshalb das Thema im Auge<br />

behalten.Die Lehre muss weiterhin ein berufliches Fundament vermitteln.<br />

Hanns-Eberhard Schleyer<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194814/index.html [16.05.2007 22:34:47]


Polizei fahndet mit Phantombild<br />

Polizei fahndet mit Phantombild<br />

Polizei fahndet mit Phantombild<br />

Phantombild des<br />

Tatverdächtigen.<br />

Beschreibung des Tatverdächtigen der versuchten<br />

Kindesentführung<br />

Neustadt/Orla (OTZ/phag). Nach dem Verdacht einer<br />

versuchten Kindesentführung in Neustadt/Orla (OTZ<br />

berichtete) fahndet nun die Polizei mit einem Phantombild<br />

nach dem Tatverdächtigen, das am Wochenende<br />

herausgegeben wurde.<br />

Wie gemeldet, war den bisherigen Erkenntnissen zufolge<br />

am vergangenen Freitag zwischen 7.05 und 07.35 Uhr<br />

durch eine bislang unbekannte männliche Person offenbar<br />

versucht worden, ein achtjähriges Kind zu entführen. "Der<br />

Junge stand zu diesem Zeitpunkt an der Ampel gegenüber<br />

dem Orlatal-Gymnasium in der Pößnecker Straße", teilte<br />

hierzu die Polizei ihre ersten Ermittlungsergebnisse mit.<br />

Anschließend lief der Junge bis zum so genannten Gamsenteich. Dort verlor sich zunächst<br />

die Spur des Verfolgers.<br />

Zu dem Tatverdächtigen liegt bislang folgende Personenbeschreibung vor:<br />

Der Mann ist schätzungsweise 35 Jahre alt, zirka 1,70 Meter groß und von normaler Gestalt.<br />

Er trug einen schmalen, kurzen Oberlippenbart und hatte einen Kurzhaarschnitt mit einer<br />

auffallend langen, bis in die Stirn reichenden Haarsträhne. Zu den besonderen Merkmalen<br />

zählt zudem eine Tätowierung im Nackenbereich, die einen Totenkopf mit gekreuzten<br />

Knochen zeigt. Auffällig waren zudem ein Ring an der rechten Hand und eine goldfarbene<br />

Halskette.<br />

Bekleidet war diese Person nach bisherigen Erkenntnissen mit einer hellblauen Jeans und<br />

einer rot-schwarz gemusterten Jacke, ähnlich einem Holzfällerhemd.<br />

Die Polizei bittet dringend Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich mit der<br />

Kripo Saalfeld (Tel. 03672/4 17 14 24) oder der nächstgelegenen Polizeidienststele in<br />

Verbindung zu setzen.<br />

13.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194829/index.html [16.05.2007 22:34:48]


Lokalmatadoren auf Rang vier<br />

Lokalmatadoren auf Rang vier<br />

Lokalmatadoren auf Rang vier<br />

Im bundesweiten Schulhofwettbewerb gewinnt das Brandenburger Team aus Nauen<br />

Von Sylvia Eigenrauch Ronneburg. Die besten Vorhaben beim bundesweiten Wettbewerb zur<br />

Schulhofumgestaltung wurden am Sonnabend im Pavillon der Landschaftsgärtner im Buga-<br />

Gelände in Ronneburg prämiert.<br />

Den Anstoß hatten die deutschen Landschaftsgärtner gegeben, die Ideen kamen von<br />

Schülern der 7. bis 10. Klasse. Unter den bundesweit über 300 eingereichten Arbeiten siegte<br />

der Leonardo-da-Vinci-Campus aus Nauen in Brandenburg mit einem stimmigen Konzept.<br />

Das bedeutet 5 000 Euro Zuschuss für die Umsetzung. Auf Rang zwei landete die Betty-Reis-<br />

Gesamtschule aus Wassenberg (Nordrhein-Westfalen), und Rang drei belegte das Carl-von-<br />

Ossietzky-Gymnasium Hamburg. Zehn Landesverbände für den Garten-, Landschafts- und<br />

Sportplatzbau hatten vorgestern jeweils die beste Schülergruppe ihrer Region geschickt. Als<br />

Lokalmatadoren war eine Sömmerdaer Abordnung für den Fachverband Garten- Landschaft-<br />

und Sportplatzbau Hessen-Thüringen e.V. angetreten. Die drei Schüler schlugen sich wacker<br />

bei ihrer Präsentation und erreichten den vierten Platz. Ihre 1972 eingeweihte<br />

Plattenbauschule wird von einem 2 119 Quadratmeter großen Grundstück umgeben, wobei<br />

fast ein Viertel nicht als Pausenhof genutzt wird. Bei ihrer Erfassung des jetzigen Zustandes<br />

sprach sich die Arbeitsgemeinschaft "Cooler Schulhof" mit 20 Schülern für den Erhalt des<br />

kleinen Wäldchens und der Grünfläche mit Feuchtbiotop und kleinem Skulpturenpark aus.<br />

"Was wir brauchen, sind Flächen für Sport, naturnahen Unterricht und<br />

Rückzugsmöglichkeiten", fasste der 13-jährige Torsten König als Sprecher der kleinen<br />

Delegation professionell zusammen. Volleyballfeld, Fußballfläche, Tischtennisplatte und<br />

Basketballkorb sollen den Schulhof zum Ort für mehr Bewegung machen, und aus ganz<br />

unterschiedlichem Material soll ein Fühlweg angelegt werden. Auch an eine Kräuterspirale ist<br />

gedacht. Die Skulpturen aus dem Kunstunterricht sind künftig nicht mehr nur in ein<br />

Schulhofareal verbannt.<br />

Die Siebentklässler hoffen nicht nur, dass sich ihre Wünsche umsetzen lassen. Sie haben<br />

auch etwas dafür getan und schon drei Firmen als Sponsoren gewonnen. Die einzige Frage<br />

der vierköpfigen Fachjury gab es dazu, wer die Pflege übernimmt. Erst nach einer Rückfrage<br />

fiel Torsten lachend ein, dass diese auch seine Arbeitsgemeinschaft übernehmen könne.<br />

Wie bei den Sömmerdaern, so fiel auch bei anderen Bewerbern auf, dass die<br />

Schülerwünsche oft ganz bescheidene und damit auch realisierbare waren. Vielleicht hat das<br />

Nachdenken über den öden Hof manchem auch die Augen für einen Beruf geöffnet. Denn<br />

indirekt wollte der Veranstalter das Berufsbild des Landschaftsgärtners vorstellen.Weit<br />

verbreitet ist der Wunsch, Unterricht nach draußen zu verlagern.<br />

Stefanie Rahm, Nachwuchswerbeberaterin des Fachverbandes Hessen-Thüringen<br />

13.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194914/index.html [16.05.2007 22:34:49]


Ermäßigter Steuersatz auf Schulspeisung<br />

Ermäßigter Steuersatz auf Schulspeisung<br />

Ermäßigter Steuersatz auf Schulspeisung<br />

Bemühungen von Volkmar Vogel<br />

Berlin/Altenburg (OTZ). Zum Antrag der Koalitionsfraktionen zur Prävention von<br />

Fehlernährung und Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen gibt CDU-<br />

Bundestagsabgeordneter Volkmar Vogel als Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eine Erklärung ab.<br />

Mit seiner Abgeordnetenkollegin Antje Tillmann (CDU), Mitglied im Finanzausschuss des<br />

Deutschen Bundestages, hat Vogel im Kreise seiner Fraktionskollegen für einen ermäßigten<br />

Steuersatz auf Schulspeisungen geworben. Anlass waren ein Besuch der Wakos GmbH & Co.<br />

KG aus Gera in seiner Bürgersprechstunde sowie ein nachfolgendes Schreiben im Frühjahr<br />

2006.<br />

Ergebnis ist, dass der Deutsche Bundestag über einen Antrag der Koalitionsfraktionen zum<br />

Thema Fehlernährung und Übergewicht beraten hat. Den Anstoß gab die<br />

Regierungserklärung des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz, in welcher die Bundesregierung ihr Programm zur Verbesserung des<br />

Ernährungs- und Bewegungsverhaltens der Bevölkerung vorgestellt hatte.<br />

Der Antrag von CDU/CSU und SPD sieht neben weiteren Maßnahmen auch die Prüfung einer<br />

Ausweitung der Umsatzsteuerbefreiung bei der Schulverpflegung vor.<br />

Dies ist nach geltendem Recht schon jetzt grundsätzlich möglich - jedoch nur, wenn die<br />

Schulspeisung durch die Schule selbst vorgenommen wird. Da jedoch fast alle<br />

Bildungseinrichtungen ihre Verpflegung an externe Betreiber oder Caterer vergeben haben,<br />

greift die Möglichkeit der Umsatzsteuerbefreiung hier nicht.<br />

"Da die Umsatzsteuer mittlerweile in Europa weitestgehend einheitlich erhoben wird, müssen<br />

wir ein solches Vorgehen auf seine Vereinbarkeit mit geltendem europäischen Recht<br />

überprüfen", weist Volkmar Vogel auf die noch bevorstehenden Probleme hin. "Wir wollen<br />

diese Befreiung und werden die Forderung in die Diskussion um den Bericht der<br />

Europäischen Kommission zur Anwendung der reduzierten Mehrwertsteuersätze einfließen<br />

lassen. Wir erwarten, dass dabei auch die heftig diskutierte Frage nach einer<br />

Umsatzsteuerermäßigung für Babywindeln aufgegriffen wird", hieß es weiter.<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194954/index.html [16.05.2007 22:34:49]


Designer haben das Kinderzimmer entdeckt<br />

Designer haben das Kinderzimmer entdeckt<br />

Designer haben das Kinderzimmer entdeckt<br />

Alle Teile passen zusammen:<br />

Modulsystem für Kinder. (Bild:<br />

Hase Weiss/dpa/tmn)<br />

»Baby Togo« verkleinert.<br />

Köln/Bad Honnef (dpa/tmn) - Ein gemütlicher Lounge-<br />

Sessel, schnörkellose Regale oder schicke Retro-Stühle:<br />

Was in der erwachsenen Wohnwelt schon lange gut<br />

aussieht, hält jetzt auch im Kinderzimmer Einzug. Design-<br />

Möbel machen den Bärchen und Mäusen Konkurrenz.<br />

Schon Kleinkinder können ab sofort zum Beispiel mit dem<br />

Stuhl »Panton Junior« von Vitra aus der Schweiz<br />

Stilbewusstsein demonstrieren. Er ist die Kinderausgabe<br />

des Design-Klassikers des Dänen Verner Panton. Die<br />

Nobelmarke »Ligne Roset« aus Frankreich hat für ihre<br />

neue »Les Minis«-Serie den Schaumstoff-Sessel »Togo« zu<br />

Von »Verwöhnmöbeln« spricht Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie<br />

(VDM) in Bad Honnef angesichts der erweiterten Einrichtungspalette für den Nachwuchs.<br />

Wer über den entsprechenden Geldbeutel verfügt, investiert deshalb großzügig, ob in<br />

Anziehsachen, Kinderwagen, Spielzeug oder eben Möbel. Diese guten Stücke sollen dann<br />

aber auch möglichst lange halten.<br />

Damit das funktioniert, sollten die Möbel nicht nur in Länge und Höhe variierbar, sondern<br />

auch möglichst neutral gestaltet sein. In seinem »Ultimativen Wohnbuch« rät der britische<br />

Wohnexperte Terence Conran deshalb von speziellen Kindermöbeln weitgehend ab.<br />

»Kindermöbel in Form von Minikommoden sind schnell zu klein für die Kinder und oftmals<br />

reine Geldverschwendung.« Der Einrichtungsexperte rät stattdessen, in Schränke in<br />

Standardgröße und von guter Qualität investieren: »Sie sind auch nach Jahrzehnten noch<br />

brauchbar.«<br />

Für sinnvoll hält er außerdem kindgerecht dimensionierte Stühle und Tische. Dass es dafür<br />

nicht unbedingt schreiend bunt sein muss, zeigen Unternehmen wie Sirch aus Böhen in<br />

Bayern. »Vor fünf Jahren haben wir mit Lauflernwagen und ähnlichem angefangen«, erzählt<br />

Edeltraud Sirch. Inzwischen vertreibt der Familienbetrieb eine ganze Kollektion an Edel-<br />

Kinderprodukten. Neben dem Design spielen aber auch praktische Aspekte eine Rolle: »Der<br />

Hochstuhl ist wandelbar bis hin zum Schreibtischstuhl. Und das Bett kann später wie ein<br />

kleines Sofa verwendet werden«, erklärt Sirch.<br />

Auf Multifunktionalität setzen auch Anna Pfeiffer und Ulrike Rumpenhorst von »Hase Weiss«<br />

aus Berlin. Ob Bank, Schrank oder Spielküche - in dem reduzierten Modulsystem ist alles<br />

miteinander kombinierbar und kann lange benutzt werden. »Wenn das Kind klein ist, hat<br />

man einen Hocker«, erklärt Pfeiffer eines der Elemente. »Später muss man ihn nicht<br />

wegtun, sondern kann ihn als Nachttisch verwenden oder mit anderen Hockern zusammen<br />

zu einem Regal stapeln.«<br />

Wie die »Hase Weiss«-Designerinnen gehört die Niederländerin Hanke Gielen zu den<br />

Neulingen auf dem Möbelmarkt. »Le Baron« hat sie ihren Mini-Sessel für Kinder zwischen<br />

ein und zehn Jahren getauft. Sie schätzt klare Farben und schnörkellose Linien. »Am<br />

wichtigsten ist natürlich, dass das Kind glücklich ist mit seinen Möbeln«, sagt die Designerin.<br />

Gleichzeitig wollte sie aber einen Sessel schaffen, der auch zur Einrichtung der Eltern passt<br />

und länger als ein Jahr hält.<br />

Allzu groß ist der mögliche Kundenkreis für die Mini-Design-Möbel jedoch nicht, sagt Ursula<br />

Geismann. »Richtige Design-Geschichten sind eher ein Nischenthema. Selbst ansonsten sehr<br />

design-orientierte Eltern lieben es im Kinderzimmer eher romantisch und farbig.«<br />

14.05.2007 dpa<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195021/index.html [16.05.2007 22:34:52]


Fröhliche Musik im wahrsten Sinne des Wortes 16.05.2007<br />

Fröhliche Musik im wahrsten Sinne des Wortes 16.05.2007<br />

16.05.2007 GRÄFINAU-ANGSTEDT: 30 JAHRE MUSIKSCHULE Fröhliche Musik im wahrsten<br />

Sinne des Wortes<br />

Zweifelsohne der Name „Musikschule Fröhlich“ ist Programm. Das zeigten rund 140 Mädchen<br />

und Jungen bei ihren zwei Jubiläumskonzerten.<br />

GRÄFINAU-ANGSTEDT – Kinder sollen musizieren gern und mit Freude lernen, so die Vision<br />

von Dr. Dieter Fröhlich. 1977 gründete er deshalb im hessischen Eschenburg seine<br />

Musikschule. 1982, als noch vielen in Deutschland Franchising unbekannt war, entschloss er<br />

sich, seine Philosophie und das von ihm entwickelte Lernkonzept an Gleichdenkende in<br />

Hessen weiterzugeben. Heute gibt es mehr als 540 Partner in ganz Deutschland und<br />

mittlerweile sogar im Ausland, so in Österreich, den USA oder Litauen. Über 900<br />

Arbeitsplätze entstanden auf diese Weise.<br />

Im Ilmkreis sorgen die Langewiesenerin Anja Kühn und Cordula Schirbock aus Gräfinau-<br />

Angstedt seit 15 bzw. sechs Jahren dafür, dass die Kinder „Fröhlich“ musizieren. Vor allem<br />

die Gemeinsamkeit sei wichtig, betont dabei Cordula Schirbock. Für jeden finde sich eine<br />

geeignete Rolle, „die Kinder sollen einfach Spaß haben.“<br />

Den hatten sie bei ihren beiden Konzerten in der Gräfinauer Mehrzweckhalle zweifelsohne.<br />

Nicht nur die gelben T-Shirts mit dem lustigen Gesicht strahlten, auch die rund 140<br />

Mitwirkenden als sie am Ende den verdienten Applaus erhielten. Musik verbindet selbst die<br />

Generationen. Der jüngste Mitwirkende war dreieinhalb, die älteste 66. Und die Orte. Aus<br />

gleich elf kamen die Mitwirkenden, von Schmiedefeld bis Singen. Dass deshalb nur zweimal<br />

im großen Rahmen geprobt werden konnte viel überhaupt nicht auf.<br />

Denn in kleinen Gruppen wurde natürlich viel häufiger geprobt. „Wir haben auch gemerkt,<br />

dass viele Kinder zu Hause mehr übten“, erzählte Cordula Schirbock. Lampenfieber gab es<br />

trotzdem und am Ende das große Aufatmen. Alles hatte fantastisch geklappt, ob bei den<br />

ganz kleinen, die als Gespenster oder lebende Lokomotiven durch die Halle zogen oder die<br />

schon etwas größeren, die unter anderem an Keyboard und Akkordeon mit schmissigen<br />

Melodien überzeugten.<br />

Nur die ganz neuen Musikschüler konnten noch nicht mitmachen. Aber sie saßen schon im<br />

Publikum und wissen genau. In zwei Jahren gibt es das nächste große Konzert. Getreu dem<br />

diesmaligen Motto. „30 Jahre fit mit fröhlicher Musik“ musste schließlich selbst das Publikum<br />

aktiv werden. Angefeuert von Tilly, Theo und Toffel, den drei Maskottchen der Musikschule.<br />

In diese Rollen waren Mitglieder von Cordula Schirbocks Band „Lotos“ geschlüpft. Ohne<br />

Freunde, Familie, Eltern und die Kommune, so machten beide Lehrerinnen deutlich, wäre die<br />

Veranstaltung nicht möglich gewesen.<br />

Ein dickes Dankeschön ging aber auch an die Grundschulen von Ilmenau, Geschwenda,<br />

Langewiesen und Stützerbach sowie die Kindergärten Gehren und Gräfinau-Angstedt mit<br />

denen eine „fröhliche“ Zusammenarbeit besteht. Der größte Dank aber gebührte den jungen<br />

Künstlern selbst und wie könnt er anders sein, er kam fröhlich daher in Form einer bunten<br />

Mappe mit Urkunde. Gemeinsam musizieren machte sie einfach fröhlich. (br)<br />

Musik(schule) ohne Grenzen: 140 Mitwirkende aus insgesamt elf Orten zeigten am<br />

Wochenende auf der Bühne der Gräfinau-Angstedter Mehrzweckhalle ihr Können. FOTO: bfritz.de<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195528/index.html [16.05.2007 22:34:53]


Schleierhaft<br />

Schleierhaft<br />

Schleierhaft<br />

Es gibt sie gar nicht. Jedenfalls fast nicht, ist offiziell zu hören, wenn nach muslimischen<br />

Schülern in Thüringen gefragt wird. Aber es gibt sie. Schließlich leben muslimische Familien<br />

hier, haben Kinder und die gehen zur Schule. Auch für sie gibt es Schulpflicht. So ist das<br />

Gesetz. Doch für das Miteinander von Schülern und Lehrern gibt es wenig Hilfe.<br />

THÜRINGEN. Der erster Schultag nach den Ferien. Zum Unterricht in einer Erfurter<br />

Regelschule kommt eine 14-Jährige in Burka. Vom Scheitel bis zu den Füßen schwarz<br />

verhüllt. Nur die Augen sind zu sehen.<br />

Noch vor den Ferien saß sie in Pullover und Jeans in der Klasse. Nun das. Ihren Mitschülern<br />

kam sie binnen einer Woche völlig verändert vor und es war ihnen unheimlich, mit ihr nur<br />

durch den Sehschlitz zu sprechen. Den Lehrern auch. Die fragen sich, warum das aus einer<br />

türkischen Familie stammende Mädchen dies tut. Um zu provozieren? Ich lebe meinen<br />

Glauben, der Rest ist mir egal, soll sie geantwortet haben. Ratlos waren die Lehrer, wie sie<br />

je die Schülerin prüfen sollen - wenn sie gar nicht wissen, ob sie es überhaupt ist. Sie wissen<br />

vor allem nicht, wie sie reagieren sollen. Sport scheint für das Mädchen unmöglich, in dem<br />

Gewand. Und ist es überhaupt erlaubt? Das Kultusministerium erklärte, von dem Fall nichts<br />

zu wissen.<br />

Mag sein, dass so etwas bisher noch nie in Thüringen passiert ist. Fragt man beim Erfurter<br />

Schulamt nach, wie viele Schüler aus muslimischen Familien die Schulen der Stadt besuchen,<br />

wird geschätzt: "Es ist wohl nicht mal eine zweistellige Zahl." Doch allein an jener Schule<br />

betrifft dies acht Schüler, an der benachbarten Grundschule sind es sechs.<br />

Gewiss, bei einer Schulaufnahme muss niemand sagen, welchen Glauben er hat, auch<br />

ausländische Eltern nicht. Insgesamt besuchen in diesem Jahr 4235 ausländische und<br />

Aussiedlerkinder Thüringer Schulen. "Hochgerechnet nach Ländern, wo der Islam präsent<br />

ist, schätzen wir die Zahl der Schüler aus muslimischen Familien im Freistaat auf 300 bis<br />

400", heißt es aus dem Kultusministerium.<br />

Mit ihren Fragen jedoch bleiben Lehrer und Schüler meist allein, denn die religiöse<br />

Orientierung dieser Kinder bestimmt nicht nur ihr Leben daheim. Die Lehrer dieser Erfurter<br />

Regelschule kennen mittlerweile die ganze Palette der Probleme: Was ist, wenn sich eine<br />

Familie weigert, ihr Kind am Sportunterricht teilnehmen zu lassen? Am Schwimmen? Soll<br />

man es befreien, eine Sechs geben? Was ist mit Kopftüchern? Ein Kopftuchverbot gibt es in<br />

Thüringen nicht, weder für Lehrer noch für Schüler. Doch kann man drauf bestehen, dass es<br />

beim Sport abgenommen wird? "Es ist eine Unfallquelle, wenn Mädchen kopfüber am<br />

Stufenbarren hängen", sagen Lehrer. Und was sollen Lehrerinnen sagen, deren<br />

Anweisungen die jungen Männer oberer Klassen nicht befolgen, weil sie sich von Frauen<br />

nichts befehlen lassen?<br />

Der Ton wird rauer, beobachtet auch Schulleiterin Carolin Raufeisen. 40 ihrer 250 Schüler<br />

haben den sogenannten "Migrationshintergrund", acht sind aus muslimischen Familien. Die<br />

Kopftuchfrage wurde bei ihr per Hausordnung geklärt: Es ist erlaubt, Vermummung nicht.<br />

Um das Verhältnis zu diesen Eltern sei man sehr bemüht. Sie kümmerten sich um ihre<br />

Kinder, seien ordentliche Familien, sagt Frau Raufeisen. Doch mit den Problemen sind die<br />

Lehrer allein: Mädchen dürfen ohne den großen Bruder nicht mal in die Kaufhalle nebenan.<br />

Kinder bleiben wochenlang bei Verwandten, während die Eltern ihre Heimat besuchen. "An<br />

wen halten wir uns als Schule in dieser Zeit? Wie gehen wir mit den Kindern um, die in zwei<br />

Welten groß werden?"<br />

Eine Handreichung, Richtlinie, Hinweis, was zu tun ist, wünschen sich diese Schulen. Doch<br />

es gibt sie nicht. Auch nicht in Rheinland-Pfalz oder Hessen, wie TA-Nachfragen dort<br />

ergaben. In Bonn jedoch gab es vor einem Jahr einen vorübergehenden Schulverweis für<br />

zwei 17-Jährige, die mit Burka zum Unterricht gekommen waren. Nicht wegen des religiösen<br />

Symbols, hieß es, sondern weil sachgerechter Unterricht so nicht möglich war. Alles sei<br />

ausreichend in Gesetzen geregelt, heißt es aus dem Kultusministerium in Erfurt, man<br />

verweist auf das Grundgesetz. Für Schwimmen könne es in Ausnahmen eine Befreiung<br />

geben. Das Lehrerfortbildungsinstitut Thillm hat seit Januar erstmals einen Kurs im Angebot<br />

"Die muslimische Gesellschaft". Abgerufen wurde er bisher nicht, heißt es. Dabei wäre es<br />

höchste Zeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen.<br />

Und so kämpfen die Schulen um den täglichen Kompromiss, ohne zu wissen, was richtig ist.<br />

Carolin Raufeisen baut jetzt den Stundenplan so, dass freitags halb eins die muslimischen<br />

Jungs der oberen Klassen zum Gebet in die Moschee gehen können ohne zu schwänzen.<br />

Aber ist das richtig so? Unter Schülern gibt es zunehmend Polarisierung. Jede Gruppe klagt<br />

Verständnis für sich ein. Lehrer versuchen zu vermitteln.<br />

Das Mädchen mit Burka wurde mit Eltern in die Schule bestellt. Die Mutter kam. Sie trug den<br />

Vollschleier nicht und sagte, sie fände das auch nicht gut. Kompromiss: Das Gesicht muss zu<br />

sehen sein. Problem gelöst? Das Mädchen nimmt am Sport weiter nicht teil. Note Sechs.<br />

Oder nicht? Oder wie?<br />

Keine Antwort.<br />

10.05.2007 Von Angelika REISER-FISCHER<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070511082557/index.html [16.05.2007 22:34:54]


Weniger Kinder verunglücken auf deutschen Straßen<br />

Weniger Kinder verunglücken auf deutschen Straßen<br />

Weniger Kinder verunglücken auf deutschen Straßen<br />

2006 starben weniger<br />

Menschen als je zuvor bei<br />

Verkehrsunfällen. (Bild: dpa)<br />

Wiesbaden/Berlin (dpa) - Auf Deutschlands Straßen sind<br />

2006 deutlich weniger Kinder und Jugendliche verunglückt<br />

als im Jahr zuvor. Nach einem Anstieg im Jahr 2005 sei die<br />

Zahl der getöteten Kinder unter 15 Jahren um 14 Prozent<br />

auf 136 zurückgegangen.<br />

Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.<br />

Zudem wurden weniger Kinder bei Unfällen verletzt: Die<br />

Zahl sank binnen Jahresfrist um 6,5 Prozent auf 34 398.<br />

Der Automobilclub von Deutschland (AvD) sprach von<br />

einer »erfreulichen Entwicklung«. Auch<br />

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD)<br />

begrüßte die Zahlen und kündigte weitere Sicherheits-Aktivitäten an.<br />

Insgesamt starben im vergangenen Jahr 5091 Menschen bei Verkehrsunfällen - so wenige<br />

wie noch nie zuvor. Die Zahl der Verletzten sank um 2,6 Prozent auf 422 337. »Der<br />

Rückgang zeigt, dass die vielen Aktionen für mehr Verkehrssicherheit Wirkung zeigen«,<br />

erklärte der Sprecher des Automobilclubs von Deutschland (AvD), Sven Janssen. Als<br />

möglichen Grund für die rückläufigen Opferzahlen bei Kindern nannte er ein stärkeres<br />

Problembewusstsein bei den Eltern: »Der Rückgang zeigt, dass Eltern anscheinend besser<br />

auf ihre Kinder achten und das Thema Verkehrssicherheit ernster nehmen.«<br />

Um den positiven Trend fortzusetzen, sei es wichtig, die Verkehrsteilnehmer weiter<br />

aufzuklären, forderte Janssen. Zugleich müssten diese Aktionen an die jeweilige<br />

Altersgruppe angepasst werden: »Natürlich kann man einen 60-Jährigen nicht genauso<br />

ansprechen wie einen 20-Jährigen.«<br />

Verkehrsminister Tiefensee sagte, im nächsten Jahr werde der Bund mehr als 11 Millionen<br />

Euro für die Verkehrssicherheitsarbeit zur Verfügung stellen. Nötig seien mehr<br />

Rücksichtnahme und mehr Schutz für ältere Bürger und Kinder. Tiefensee appellierte an die<br />

Polizei der Länder, »die schwarzen Schafe« so schnell wie möglich aus dem Verkehr zu<br />

ziehen: »Auf unseren Straßen ist kein Platz für Raser, Drängler, Rücksichtslose.«<br />

Fahranfänger sind laut Unfallstatistik nach wie vor besonders gefährdet. Beinahe jeder<br />

fünfte Getötete oder Verletzte sei 2006 ähnlich wie im Vorjahr zwischen 18 und 24 Jahre alt<br />

gewesen. In den ersten beiden Jahren nach Erreichen der Volljährigkeit ist die Teilnahme<br />

am Straßenverkehr für junge Erwachsene besonders riskant: Die Zahl der tödlich verletzten<br />

18- bis 20-Jährigen hat 2006 um 4,4 Prozent auf 527 zugenommen.<br />

»Hier müssen wir noch mehr tun, auch im Sinne von Prävention und Aufklärung«, sagte<br />

Tiefensee. Die Einführung des Alkoholverbots für Fahranfänger sei ein richtiger Schritt. Die<br />

Verkehrs-Sicherheitskampagne »Hast Du Größe? Fahr' mit Verantwortung« richte sich<br />

ebenfalls vorrangig an junge Verkehrsteilnehmer.<br />

09.05.2007 dpa<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510102540/index.html [16.05.2007 22:34:55]


Böser Verdacht<br />

Böser Verdacht<br />

Böser Verdacht<br />

Unerhört. An den Thüringer Sportgymnasien waren gestern die 120 Abiturienten in heller<br />

Aufregung. Vorige Woche hatten sie schriftliches Abitur im Fach Sport. Nun heißt es,<br />

manche hätten Prüfungsaufgaben vorher gekannt. Das wäre nicht nur sportlich unfair.<br />

THÜRINGEN. Was kommt dran? Die Frage, die vor der Prüfung alle Abiturienten umtreibt,<br />

wurde auch an den drei Sportgymnasien in Erfurt, Jena, Oberhof heftig erörtert. Und den<br />

Lehrern gestellt.<br />

Nun gibt es Ärger. Der soll von der Schule in Erfurt ausgegangen sein, sie liegt dem<br />

Kultusministerium direkt gegenüber. Schüler von dort erzählten gestern, es habe einen<br />

Lehrer gegeben, der gefragt wurde, welche Sportarten in der Prüfung drankämen. Und sie<br />

sollen ihn so gefragt haben, dass hinterher klar war: Es kommen vier Fragen zum<br />

Schwimmen, drei zum Klettern.<br />

Anders als an anderen Gymnasien ist Sport hier logischerweise Leistungsfach. Dafür gibt es<br />

auch eine schriftliche Prüfung, in der Theoretisches gefragt wird, zu Trainingsmethoden,<br />

Ernährung, Soziologie, Kraft und Ausdauer, für vielerlei Sportarten.<br />

Was genau geprüft wird, darüber sollen also die Erfurter einiges gewusst haben. Dann<br />

haben sich wohl Schüler gegenseitig ein bisschen informiert und irgendwie sollen die<br />

nützlichen Informationen an die Jenaer Schule gelangt sein. "Die Erfurter wissen Bescheid",<br />

hieß es dort aufgeregt. Dass es dann eine E-Mail mit einem Tipp ans Kultusministerium gab,<br />

bestätigt dieses, will aber den Absender nicht nennen. Es kündigte gestern eine<br />

Untersuchung an. Klar sei aber, dass die Umschläge mit den Aufgaben unversehrt waren, als<br />

sie am Prüfungstag geöffnet wurden. Für den Inhalt der Prüfungsfragen war eine<br />

Vierergruppe verantwortlich, bestehend aus Lehrern und Ministeriumsmitarbeitern. Das<br />

Kultusministerium räumte gestern ein, es seien auch Lehrer dieser drei Schulen darunter<br />

gewesen. Die werden nun auch unter die Lupe genommen. Die Aufgaben waren, wie alle<br />

Abituraufgaben, einige Wochen vor der Prüfung an die Schulämter gegeben worden, wo sie<br />

die Direktoren abholten. Sie hatten die Umschläge bis zum Prüfungstag im Tresor<br />

aufzubewahren. Die Aufgaben sind in Folien eingeschweißt, die die Aufschrift "Thüringer<br />

Kultusministerium" und das Thüringen-Wappen tragen. Alles sah unverdächtig aus, heißt es.<br />

Hektisch tagten gestern Lehrerkonferenzen. Dabei ist auch die Schülerschaft zerstritten -<br />

denn nicht alle hatten etwas von der Indiskretion. Falls die Prüfung nachgeschrieben wird,<br />

wäre das Mitte Juni.<br />

Dabei ist dies nicht der erste Fall, wo beim Abitur in Thüringen etwas schiefging. Am<br />

Gymnasium Gerstungen war voriges Jahr der Tresor geknackt worden. Die<br />

Prüfungsaufgaben hatten die Diebe aber nicht interessiert - sie blieben unversehrt. 1998<br />

kam ein Schüler eines Erfurter Gymnasiums während der Prüfung ewig nicht vom<br />

Toilettenbesuch zurück. Es stellte sich heraus, dass er nach Hause gegangen war, um in<br />

einem Buch etwas nachzuschlagen.<br />

Dass aber Lehrer verwickelt gewesen sein könnten, gab es noch nie. Schließlich drohen<br />

harte dienstrechtliche Konsequenzen - bis zur Kündigung..<br />

14.05.2007 Von Angelika REISER-FISCHER<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515083245/index.html [16.05.2007 22:34:55]


Das verborgte Haus<br />

Das verborgte Haus<br />

Das verborgte Haus<br />

Bei der Berlinale wurde der Kinderfilm "Blöde Mütze" erstmals gezeigt, er badete im Beifall.<br />

Morgen 11 Uhr läuft er beim Kinderfilmfestival "Goldener Spatz" im Cinestar. Daniel John<br />

kommt mit seiner ganzen Klasse. Kein Wunder, der Film wurde bei ihm zuhause gedreht.<br />

VIESELBACH. Die Johns sind eine fröhliche, kinderliebe, katzenfreundliche Familie, bei der<br />

Bücher hoch im Kurs stehen. Es ist nicht schlimm, wenn mal nicht aufgeräumt ist. Wenn im<br />

Kinderkanal die Lollywood-Reihe läuft, sitzen sie ziemlich oft gemeinsam vor dem Fernseher.<br />

Die Vier wohnen in einem Haus, das schon öfter im Fernsehen war und in Zeitschriften. Es<br />

ist eine Art Würfel, sehr modern, sehr hell, mit ganz viel Platz und Licht. "Schöner Wohnen"<br />

war schon da, bei den "Architektouren" schauten sich regelmäßig Leute das Haus an und<br />

staunten über den weiß angestrichenen Bau auf dem riesengroßen Grundstück mit den alten<br />

Bäumen. Über das Internet wurde das Produktionsteam der Kinderfilm GmbH auf das Haus<br />

aufmerksam. Als vor etwa einem Jahr eine Frau in der Tür stand und fragte, ob die Johns ihr<br />

Haus für einen Filmdreh räumen würden, hat Michael John gestutzt und erst mal den<br />

Familienrat einberufen. Fast vier Wochen raus aus den eigenen Wänden? Und das während<br />

der Fußballweltmeisterschaft? Und wohin mit Sheila, der dreibeinigen Katze? "Reich wird<br />

man nicht, wenn man sein Haus verborgt", räumt der Familienvater mit einem Klischee auf.<br />

Doch schließlich entschlossen sie sich, Ja zu sagen, weil sie alle Fans von gut gemachten<br />

Kinderfilmen sind. Jeder hat seinen eigenen Favoriten - "Bibi Blocksberg" und "Shrek" und<br />

"Wer küsst schon einen Leguan" gehören dazu.Katze Sheila also zog in den Schuppen um<br />

und Johns in ein Ersatzquartier zu Vermietern in Vieselbach. "Sogar mit Pool", verrät der<br />

neunjährige Daniel. Sie sagten noch schnell den Nachbarn Bescheid, dass es etwas laut<br />

werden könnte. Dann zog das Filmteam schon ein. 20 Leute drin, 20 Leute draußen. Die<br />

bauten als erstes den kompletten Gartenzaun ab und Familie John erkannte ihr Grundstück<br />

kaum wieder. Dann räumten sie einiges um, packten überall Scheinwerfer hin und stellten<br />

sogar noch zusätzliche Kartons in den Weg - schließlich war das Haus jetzt das neue Reich<br />

der Filmfamilie von Martin alias Blöde Mütze. Und die war laut Drehbuch gerade erst<br />

eingezogen. Die beiden Sprösslinge der Familie John durften immer mal in ihrem Haus<br />

vorbeischauen und kamen dabei den Hauptdarstellern beneidenswert nah. Konrad Baumann,<br />

der in "Blöde Mütze" den Kontrahenten von Martin spielt und ganz nebenbei noch ein Star in<br />

"Wilde Kerle" ist, hat ihnen auf eine Karte geschrieben: "Tolle Wohnung". Und<br />

Hauptdarsteller Martin, der im richten Leben Johann Hillmann heißt, spielte mit Daniel eine<br />

Runde Fußball und fachsimpelte mit Marlene (6) über Schaukeln und andere<br />

Fluginstrumente. Im Buch "Blöde Mütze", nach dem der Film gedreht wurde, hat die ganze<br />

Crew für die vier Johns unterschrieben.Die sind längst wieder in ihren vier Wänden, ein paar<br />

Kratzer sind zurückgeblieben vom Dreh. Gar so bald möchten sie nicht wieder ausziehen. Im<br />

Trailer, der "Blöde Mütze" ankündigt, haben sie schon einige Ecken aus ihrem Haus<br />

wiedererkannt und sind jetzt sehr gespannt auf den kompletten Film. Conny John erzählt:<br />

"Wir schauen uns Filme inzwischen mit anderen Augen an, weil wir eine Ahnung davon<br />

bekommen haben, wieviel Aufwand in jeder einzelnen Szene steckt." Und Michael John<br />

resümiert: "Es war schön, einen solchen Film zu Gast zu haben." Außerdem sei es ein guter<br />

Gedanke, "dass unsere Kinder später eine solche Erinnerung mitnehmen können in ihr<br />

eigenes Leben." Und für Marlene steht der künftige Beruf fest: Schauspielerin. Birgit<br />

KUMMER http://www.goldener-spatz.de.<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515083805/index.html [16.05.2007 22:34:56]


Programmieren mit Tokio Hotel<br />

Programmieren mit Tokio Hotel<br />

Programmieren mit Tokio Hotel<br />

Mädchen für Naturwissenschaft und Technik zu interessieren, gelingt nicht an einem Tag.<br />

Aber Anregungen konnte sich beim gestrigen "Girls´Day" holen, wer die Chance nutzte.<br />

ILMENAU. Angebote gab es einige. Allein die Technische Universität Ilmenau hatte gestern,<br />

am Mädchen-Zukunftstag, zu sieben verschiedenen Veranstaltungen geladen. Leider gab es<br />

im Vorfeld nur fünf Anmeldungen, sodass Themen wie "Hinter den Kulissen einer<br />

Nachrichtensendung" oder "Informatik in der Archäologie" leider ausfallen mussten. Ob es<br />

an mangelndem Interesse oder an organisatorischen Problemen in den Schulen lag, darüber<br />

konnte auch Heike Mammen nur spekulieren. Sie hat als Projektleiterin der Thüringer<br />

Koordinierungsstelle Naturwissenschaft und Technik, den "Girls´Day" an der TU organisiert.<br />

Kurzentschlossen standen gestern allerdings doch noch etwa 15 Mädchen vor ihrer Tür.<br />

Weggeschickt hat sie sie nicht. Ein Vortrag über Informatik zum Anfassen erwartete sie.<br />

Auch das Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie in Ilmenau beteiligte sich<br />

erstmals am "Girls Day". 20 Mädchen nahmen an drei Workshops teil. Die jungen Damen<br />

saßen vorm Computer, vor ihnen Notenblätter. Es herrschte aufmerksame Geschäftigkeit.<br />

Dabei ging es beim Kurs "Der Computer als kreatives Werkzeug" um ein relativ trockenes<br />

Thema, sagte Leiter Christian Dittmar. Aber es kommt eben auf das Wie an. Die Mädchen<br />

wurden anhand der neuesten Hits von Julie oder Tokio Hotel in Grundlagen des<br />

Programmierens eingeweiht. In zwei weiteren Workshops wurden die Funktionsweise von<br />

Flachlautsprechern und das Iosono- Soundsystem erklärt. Frauenpower kann man auch bei<br />

Fraunhofer noch gut gebrauchen. Von 46 wissenschaftlichen Mitarbeitern sind nur fünf<br />

weiblich. Vielleicht ändert sich das ja durch solche Projekte.<br />

Von Sandra REICH<br />

26.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070427080711/index.html [16.05.2007 22:34:56]


Muttersprache beeinflusst die Farbwahrnehmung<br />

Muttersprache beeinflusst die Farbwahrnehmung<br />

Muttersprache beeinflusst die Farbwahrnehmung<br />

Washington (dpa) - Russen sehen Blau mit anderen Augen als Amerikaner: Die<br />

Muttersprache hat Einfluss darauf, wie Farben wahrgenommen werden. Das berichten US-<br />

Psychologen nach Tests mit russisch- und englischsprachigen Probanden in den<br />

»Proceedings« der US-Akademie der Wissenschaften (»PNAS").<br />

Das Russische kennt kein Wort für Blau, sondern differenziert Hellblau (goluboi) und<br />

Dunkelblau (sinij). Russische Muttersprachler konnten entsprechend im Test schneller<br />

zwischen hell- und dunkelblauen Schattierungen unterscheiden als zwischen zwei hell- oder<br />

zwei dunkelblauen. Amerikaner waren bei allen Blautönen gleich schnell.<br />

Die Forscher um Jonathan Winawer vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) ließen<br />

26 Probanden mit Russisch als Muttersprache und 24 englischsprachige Amerikaner<br />

unterschiedliche Blautöne zuordnen. Die Versuchsteilnehmer sollten dabei entscheiden,<br />

welches von zwei unterschiedlich blauen Quadraten dem Farbton eines dritten gleicht. War<br />

von den beiden fraglichen Quadraten eines hell- und das andere dunkelblau, entschieden<br />

sich die russischsprachigen Probanden wesentlich schneller als bei zwei Quadraten derselben<br />

Kategorie. Bei englischsprachigen Probanden gab es diesen Unterschied nicht.<br />

Sollten sich die Versuchsteilnehmer zusätzlich eine achtstellige Zahl merken, verschwand der<br />

Geschwindigkeitsvorteil bei den russischsprachigen Probanden. Sollten sie sich hingegen<br />

statt dieser sprachbezogenen Aufgabe ein räumliches Muster merken, blieb der Vorteil<br />

bestehen. Die Forscher schließen daraus, dass die Sprache eine große Rolle bei der<br />

Farbunterscheidung im Gehirn spielt. Ihre Analyse berücksichtigte für jeden Probanden<br />

dessen individuelle Grenze zwischen Hell- und Dunkelblau. Interessanterweise zogen beide<br />

Sprachgruppen diese Grenze im Mittel an fast derselben Stelle.<br />

30.04.2007 dpa<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501083441/index.html [16.05.2007 22:34:58]


Krankheitsfälle nehmen zu (Hintergrund / Video) 27.04.2007<br />

Krankheitsfälle nehmen zu (Hintergrund / Video) 27.04.2007<br />

27.04.2007 Krankheitsfälle nehmen zu (Hintergrund / Video) Zecken nun auch winteraktiv -<br />

Thüringer nutzen Impfung zu wenig<br />

VON REDAKTIONSMITGLIED EIKE KELLERMANN<br />

„Jetzt fühlt sich die Zecke am wohlsten“, sagt Jochen Süss, Professor am Jenaer Friedrich-<br />

Loeffler-Institut. Hohe Luftfeuchtigkeit und angenehme Temperaturen treiben den<br />

Blutsauger um. Er ist auf der Suche nach neuen Wirtstieren.<br />

ERFURT – In Wald, Wiese und Garten wird das kleine Spinnentier mit dem lateinischen<br />

Namen Ixodes ricinus immer öfter gesichtet. Kaum jemand, der dann nicht ein gewisses<br />

Frösteln verspürt.<br />

>>> Zecken profitieren vom Klimawandel (mit Video)<br />

Eigentlich gut so: Denn als Überträger schwerer Krankheiten gilt der Gemeine Holzbock den<br />

Wissenschaftlern als „das gefährlichste Tier in Thüringen“. Das lässt sich mühelos auf andere<br />

Bundesländer übertragen. Zecken klettern inzwischen auf Mittelgebirge und kämpfen sich<br />

nach Norden vor. So habe man eine bisher am Mittelmeer vorkommende Art in<br />

Norddeutschland entdeckt, sagt Süss. Und selbst kalte Regionen bleiben nicht verschont:<br />

200 Kilometer vom Polarkreis entfernt wurden Zecken in Finnland festgestellt. Der<br />

Klimawandel sorgt für ein verändertes Verhalten der Tiere. „Die Zecken haben vorigen<br />

Winter komplett durchgemacht“, sagt der Jenaer Wissenschaftler. So habe man bei einer<br />

brandaktuellen Studie Tiere beobachtet, die den gesamten Winter auf der Suche nach einem<br />

Wirtstier waren. Üblicherweise war dieser Drang bisher auf den Zeitraum von Frühjahr bis<br />

Herbst beschränkt.<br />

Kein Wunder, dass die Krankheitsfälle explodieren. Neben einer Vielzahl von Bakterien und<br />

Viren überträgt die Zecke vor allem die Erreger von Lyme-Borreliose und Frühsommer-<br />

Meningoenzephalitis (FSME). Ein vorsorgender Impfschutz wirkt gegen die FSME. Diese<br />

gefährliche Erkrankung des Nervensystems hat mit 546 Fällen in Deutschland im vorigen<br />

Jahr ihren höchsten Stand erreicht. 129 Landkreise werden als Risikogebiete eingestuft. In<br />

Thüringen betrifft das Gera, Jena, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis, Saalfeld-<br />

Rudolstadt, Sonneberg und Hildburghausen.<br />

——————<br />

Ein Pflegefall<br />

——————<br />

Der Neurologe Georg Hagemann hat am Jenaer Universitäts-Klinikum einen Patienten mit<br />

einem schweren Fall von FSME behandelt. Ein 51-jähriger Handwerker, gesund und mitten<br />

im Leben stehend. Inzwischen ein Pflegefall. Rund einen Monat nach dem Zeckenstich erlitt<br />

der nicht geimpfte Mann Lähmungen und epileptische Anfälle. Üblicherweise beginnt die<br />

Krankheit mit ähnlichen Symptomen wie bei einer Grippe, also Fieber, Kopf- und<br />

Muskelschmerzen. Der Patient kam auf die Intensivstation. Nachdem die akute Phase<br />

überstanden war, brachte er Monate in einer Rehabilitationsklinik zu. Fast zwei Jahre nach<br />

dem Zeckenstich kann er heute nur mit Hilfe stehen, nicht gehen und seine Hände lediglich<br />

für einfache Tätigkeiten benutzen.<br />

„Eine gute Schutzmöglichkeit vor FSME ist die Impfung“, rät deshalb Reinhard Böhner vom<br />

Erfurter Gesundheitsamt. Die drei Spritzen der Grundimmunisierung, die in längeren<br />

Abständen aufgefrischt werden muss, hätten „normalerweise“ keine Nebenwirkungen. Auch<br />

eine Schnellimmunisierung sei in kürzester Zeit möglich. Die Kassen übernhemen die Kosten,<br />

wenn man in einem Risikogebiet wohnt oder dorthin reist.<br />

Es wäre also ganz einfach, sich zu schützen. Aber die Thüringer nutzen dies kaum. Nur rund<br />

15 Prozent der Bevölkerung hatten 2006 eine vollständige Grundimmunisierung, sagt Frank<br />

Weidle von der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung. Vor allem die mittleren<br />

Jahrgänge und dabei besonders Männer sind der Studie Weidles zufolge impfscheu.<br />

Doch offenkundig ist die Impfung derzeit die einzige Möglichkeit, sich zu schützen. Es gibt<br />

nichts, was die Zecken aufhalten oder eindämmen könnte. In der DDR wurde es mit dem<br />

Insektizid DDT versucht, was die Population eher noch stärkte. In den USA gibt es spezielle<br />

Boxen, in denen dem Hauptwirt Maus die Zecken abgebürstet werden sollen. Für Professor<br />

Süss vom Jenaer Löffler-Institut sind das alles nur „hilflose Versuche“.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220808/index.html [16.05.2007 22:34:59]


5,2 Prozent der Thüringer Schüler schwänzen laut Studie Unterricht 30.04.2007<br />

5,2 Prozent der Thüringer Schüler schwänzen laut Studie Unterricht 30.04.2007<br />

30.04.2007 BILDUNG 5,2 Prozent der Thüringer Schüler schwänzen laut Studie Unterricht<br />

ERFURT - Laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen gehören<br />

5,2 Prozent aller Schüler im Freistaat zu den Mehrfachschwänzern, sagte der Sprecher der<br />

Thüringer Kultusministeriums Detlef Baer am Montag. Exakte Zahlen zu Schulschwänzern in<br />

Thüringen liegen nach seinen Angaben jedoch nicht vor.<br />

Das bedeute, dass die Schulschwänzer fünf Tage und mehr pro Jahr der Schule<br />

unentschuldigt fernblieben. Der Freistaat habe damit im Vergleich zu den anderen<br />

untersuchten Ländern und Städten den niedrigsten Stand an Schulschwänzern.<br />

Mehr als 77 Prozent der befragten Schüler in Thüringen gaben zudem an, dass die Lehrer<br />

beim Schulschwänzen nachhakten und in Gesprächen mit den Schülern und Eltern nach<br />

Gründen und Lösungen suchten. Von der Verhängung von Bußgeldern und dem Einsatz der<br />

Polizei, die die Kinder und Jugendlichen in die Schule bringe, machten die Pädagogen<br />

dagegen relativ wenig Gebrauch, sagte Baer. (red/dpa)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220839/index.html [16.05.2007 22:34:59]


Ausnahmezustand auf den Schulhöfen in Bad Liebenstein, Vacha, Bad Salzun 28.04.2007<br />

Ausnahmezustand auf den Schulhöfen in Bad Liebenstein, Vacha, Bad Salzun 28.04.2007<br />

28.04.2007 Ausnahmezustand auf den Schulhöfen in Bad Liebenstein, Vacha, Bad Salzungen<br />

und Kaltensundheim Wer wird „Germanys next Top-Lehrer“?<br />

REGION – Der Gedanke an schriftliche und mündliche Prüfungen, an den bevorstehenden<br />

Lernstress und eventuelle Prüfungsängste kam am Freitag niemandem. Stattdessen<br />

herrschte auf den Schulhöfen der Gymnasien in der Region beste Partystimmung.<br />

Mit Hupkonzerten, Festtagsreden und jeder Menge Spielereien feierten die Abiturienten ihren<br />

letzten Schultag. Dazu strahlte die Sonne in ebensolche Gesichter. Sie haben es geschafft,<br />

zwölf Jahre Schulzeit sind nun vorbei.<br />

Mit guten Wünschen an die Bewohner der „neuen Insel“ verabschiedeten sich die Zwölfer<br />

von ihren Lehrern und Schülern vom Gymnasium Bad Liebenstein. Die 62 Abiturienten sind<br />

der letzte Abschlussjahrgang ihrer Schule. Die heutigen Elfer werden ihr Abitur am<br />

Gymnasium in Bad Salzungen absolvieren.<br />

Unter dem Motto „Robinson Crusoe“ feierten die Bad Liebensteiner ihren letzten Schultag.<br />

Auf dem Hof vor ihrem Gymnasium hatten sie ein Inselleben gestaltet, ein gestrandetes<br />

Schiff diente als Kulisse. „Weil sich die Zwölfer am Montagmorgen immer wie Robinson<br />

fühlten und sich auf Freitag freuten“, erklärte Mathematiklehrerin Karina Wolf, sei das<br />

Thema zustande kommen. Die Abiturienten erzählten die Geschichte, die mit der Strandung<br />

der drei Stammkurslehrer auf der Insel begann. Um die Wette mussten sie Strandmuscheln<br />

als Behausung aufbauen und durften schließlich von Liegestühlen aus dem weiteren<br />

Programm zusehen. Als am Ende der Geschichte eine Welle die Insel überrollte, stiegen<br />

Luftballons in den blauen Himmel. Für den Teil der Bewohner, der auf die neue Insel nach<br />

Bad Salzungen geht, gaben die Zwölfer ihre besten Wünsche mit auf den Weg. Mit den<br />

Qualifikationszeugnissen in der Hand verließen sie den Schulhof, um den Tag an einem<br />

anderen Ort feierlich zu begießen. Dass sie der letzte Abiturientenjahrgang in der<br />

Schulgeschichte Bad Liebensteins sind, ist den Mädchen und Jungen sicherlich noch nicht<br />

bewusst. „Für die Schüler ist im Moment die Zulassung zur Prüfung wichtig und das, was<br />

nach dem Abitur kommt“, sagte Iris Klein, Stammkursleiterin und Lehrerin für Mathematik<br />

und Physik. „Sie reflektieren heute noch nicht, dass sie ein besonderer Jahrgang sind.“<br />

In Vacha führten die Herren in Anzügen die Damen, die mit Federboa im Stil der 20er Jahre<br />

gekleidet waren, zum letzten Schultag an das Gymnasium. Mit einer Stretchlimousine von<br />

8,60 Meter Länge überraschten sie ihre Stammkursleiter und Schulleiterin Angelika Poppitz,<br />

die mit diesem schicken Gefährt durch Vacha chauffiert wurden. Am Gymnasium wieder<br />

angekommen, erwartete alle Schüler und Lehrer ein Mafiosi-Programm, „das stilvoll, spaßig,<br />

unterhaltsam und gut durchdacht war“, berichtete die Schulleiterin. Sie fand auch das Logo,<br />

das die Zwölfer anlässlich ihres letzten Schultages gestalteten, sehr gelungen. „RABINSON<br />

CRUSOE – 12 Jahre warten auf Freitag“ ist auf den T-Shirts zu lesen, die die 77 Abiturienten<br />

als Erinnerung mit nach Hause nehmen durften. Auch die Schüler und Lehrer des<br />

Gymnasiums erhielten ein Geschenk, das den Abiturjahrgang 2007 unvergessen machen<br />

soll. Spaten, Gartenhandschuhe und Gießkanne überreichten die Zwölfer symbolisch zur<br />

Pflege des Blumenbeetes auf dem Schulgelände, das sie anlässlich ihres Weggangs angelegt<br />

hatten.<br />

Die Abiturienten des Gymnasiums Bad Salzungen feierten nicht nur den letzten Schultag,<br />

sondern die letzte Schulwoche. Ob „black & white“, „Caribean Night“, „Dinner for one“ oder<br />

„Flodder“ – jeder Tag stand unter einem anderen Thema und entsprechend sah die Kleidung<br />

der Zwölfer aus. Unter dem Motto „Abi 07 – Mit uns stirbt eine Ära“ wurde gestern<br />

traditionell die Schule verbarrikadiert. Auf dem Schulhof fanden kleine Spielchen statt, bei<br />

denen die Sieger honoriert wurden. Dabei nahmen sich die Schüler gegenseitig auf die<br />

Schippe, besonders jedoch ihre Lehrer. Begleitet von zwei Traktoren zogen die Abiturienten<br />

anschließend per Autokonvoi durch die Stadt. Das führte in der Kurstadt zwar zu<br />

kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen, doch die Autofahrer zeigten Geduld. Schließlich ist der<br />

letzte Schultag ein einmaliges Erlebnis.<br />

Lehrer beklauen ist anlässlich des letzten Schultages am Rhöngymnasium Kaltensundheim<br />

schon aus Tradition ausnahmsweise erlaubt. In der Nacht zum Freitag brachen die Mädchen<br />

und Jungen in Gruppen auf und suchten die Grundstücke der Lehrkörper heim, um<br />

Gegenstände vorübergehend „leihweise“ zu entfernen. Die Pädagogen erhielten zu den<br />

Feierlichkeiten auf dem Vorplatz des Kulturhauses die Möglichkeit, alles Entwendete käuflich<br />

wieder zu erwerben. Das taten sie in einer Auktion, bei der auch die Schüler selbst mitbieten<br />

konnten, was die Preise allerdings nicht niedrig hielt.<br />

Unter dem Motto „Ab-sch(l)uss 007 – Lernen an einem anderen Tag“ glänzten die Zwölfer<br />

auch mit musikalischen Auftritten. Eine Schülerband sorgte für Stimmung. Hier durften auch<br />

die Lehrer ihre Stimmkraft unter Beweis stellen und selbst das Mikrofon in die Hand<br />

nehmen.<br />

Auf der Suche nach „Germanys next Top-Lehrer“ durften die Schüler der unteren Klassen die<br />

Pädagogen schminken und in lustige Kostüme packen. Da hatten die Lehrer die Lacher auf<br />

ihrer Seite und genossen es sichtlich, in Kleidungsstücken des anderen Geschlechts vor den<br />

kritischen Augen des Publikums posieren zu dürfen, das sich köstlich amüsierte. Am Ende<br />

blieb jedoch nur der Abschied von der Bildungseinrichtung, die die Schüler acht Jahre lang<br />

besucht hatten. Mit der Übergabe des symbolischen Schlüssels für die Schule an die elften<br />

Klassen schloss das einstündige Programm in Kaltensundheim.<br />

Ab jetzt heißt es für die Schüler lLernen, lernen und nochmals lernen: Denn in der nächsten<br />

Woche stehen die schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen an. (sch/om)<br />

Noch ist es ihnen nicht bewusst – die Bad Liebensteiner Abiturienten sind der letzte<br />

Abschlussjahrgang an dieser Schule. Unter dem Motto „Robinson Crusoe“ feierten sie den<br />

letzten Schultag gemeinsam mit den Schülern und Lehrern. - FOTO: HEIKO MATZ<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220921/index.html [16.05.2007 22:35:00]


„Mit der Lizenz zur Intelligenz“ (Bildergalerie) 28.04.2007<br />

„Mit der Lizenz zur Intelligenz“ (Bildergalerie) 28.04.2007<br />

28.04.2007 LETZTER SCHULTAG FÜR ABITURIENTEN „Mit der Lizenz zur Intelligenz“<br />

(Bildergalerie)<br />

HILDBURGHAUSEN /SCHLEUSINGEN - Ein Etappenziel hatten die Abiturienten des Jahrgangs<br />

2007 am Freitag mit dem letzten Schultag geschafft. Doch ist noch nichts erreicht, denn mit<br />

den Prüfungen wartet ein weiteres hartes Stück Arbeit auf die Schüler. Ungeachtet dessen<br />

wurde der Abschied vom Unterricht ausgiebig gefeiert.<br />

>>> hier klicken und Bilder anschauen<br />

In Hildburghausen zogen die rund 90 Abiturienten des Gymnasiums Georgianum mit ihren<br />

Lehrern und Schulleiter Heiko Rosenbaum lärmend und frohgelaunt durchs Stadtzentrum.<br />

Trommelwirbel und gellende Pfiffe waren weithin hörbar. Auf ihren schwarzen T-Shirts<br />

trugen die Schüler das Motto des Tages „Abi 007 - Mit der Lizenz zur Intelligenz“. Unschwer<br />

ließ sich daraus der Bezug zu Filmheld 007, James Bond, ableiten. Und eben der Wege vom<br />

damaligen „Agendenlehrling“ in der 5. Klasse bis zum heutigen „Meisteragenden“ prägte das<br />

originelle Programm im Foyer des Gymnasiums, bei dem natürlich die Lehrer auf die Schippe<br />

genommen wurden.<br />

In Schleusingen waren sich die 85 Abiturienten des Hennebergischen Gymnasiums „Georg<br />

Ernst“ nicht übers Motto einig geworden. „Sch... aufs Motto - wir feiern uns selbst“ war die<br />

Losung des letzten Schultages. Und da sie der letzte Abi-Jahrgang sind, der noch komplett in<br />

der DDR – 1988/89 geboren wurde – hatten sie für ihren Direx eine Tour im mit der DDR-<br />

Fahne geschmückten Trabi organisiert. Hubert Amthor durfte immerhin etwas komfortabler<br />

reisen als die Stammkursleiter, die auf Mopeds zur Schule gefahren wurden. Dort hatten die<br />

Zwölfer dann eine Wahnsinnsparty im ganzen Haus organisiert.<br />

Ob bei der „Retro-DDR-Party“, bei „Sonne, Strand und Reggae“, im dunklen Metal-Flur oder<br />

beim bayrischen „Hüttenzauber“ - überall gab‘s zur Musik die tollsten Deko-Ideen. Doch<br />

bevor die Party richtig los ging, übten sich die Lehrer solange im Marmeladen-Brötchen-<br />

Schmieren bis der im Semmel eingebackene Schlüssel zur Schule auftauchte. (gs/kat)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220940/index.html [16.05.2007 22:35:01]


Jugendweihe-Feiern in Angelroda und Gillersdorf 30.04.2007<br />

Jugendweihe-Feiern in Angelroda und Gillersdorf 30.04.2007<br />

30.04.2007 Jugendweihe-Feiern in Angelroda und Gillersdorf Die Kindheit ist nun<br />

„abgeschnitten“<br />

VON NADINE ANSCHÜTZ UND INGRID LÖHL<br />

ANGELRODA/GILLERSDORF – 20 Jugendliche der Regelschule Geraberg und 24 junge Leute<br />

aus der Regelschule Großbreitenbach schritten am Samstag im Angelrodaer<br />

Dorfgemeinschaftshaus und dem Gillersdorfer Kulturhaussaal symbolisch in die Welt der<br />

Erwachsenen.<br />

Damit fand in dem erst kürzlich nach seiner Sanierung wieder eröffneten<br />

Dorfgemeinschaftshaus Angelorda erstmals eine Jugendweihefeier statt. Eine Premiere ist<br />

diese in doppelter Hinsicht. Denn die Zeremonie ist nicht von einer professionellen<br />

Organisation, sondern von Eltern vorbereitet worden. Dass die Wangen von Sylke Elle mit<br />

ihrem purpurroten Blazer um die Wette leuchten, liegt nicht an der am Himmel brennenden<br />

Sonne. Sylke Elle ist aufgeregt. In wenigen Minuten soll beginnen, was sie und fünf andere<br />

Mütter und Väter vorbereitet haben. Als Ulf Annel, Kabarettist der Erfurter „Arche“ pünktlich<br />

vorfährt, rollen eine winzige Schweißperle von Sylke Elles Stirn und ein leises erleichtertes<br />

„Puhhh“ über ihre Lippen.<br />

Mehr als ein halbes Jahr haben Sylke Elle und andere Eltern in die Vorbereitung der<br />

Jugendweihefeier gesteckt. Dazu zählte nicht nur, eine geeignete Lokalität zu finden und ein<br />

Programm zu konzipieren. Auch monatliche Ausflüge haben sie organisiert, um den<br />

Jugendlichen das Warten auf ihren großen Tag zu verkürzen. Das Planetarium in Jena, eine<br />

Gerichtsverhandlung im Amtsgericht Arnstadt und ein Besuch der KZ-Gedenkstätte<br />

Buchenwald standen ebenso auf dem Programm wie Kegel- und Eislaufabende. Selbst das<br />

Jugendweihebuch, das die Erinnerung an diese Zeit festhält, haben die Eltern selbst<br />

gestaltet. Dass sie diesen Aufwand nicht aus der Hand gegeben und sich an eine<br />

Jugendweiheorganisation gewendet haben, lag daran, „dass wir unabhängig sein und ein<br />

individuelles Programm zusammenstellen wollten“, erklärt Mutti Ivonne Heyer. „Außerdem<br />

konnten wir so die Klasse zusammenhalten“, fügt Mitorganisatorin Regina Ehrhardt hinzu.<br />

Als diese achte Klasse der Geraberger Regelschule punkt 14 Uhr in den schönsten Kleidern<br />

und Anzügen an den rund 180 Gästen vorbeiflaniert, wissen die drei Mütter, dass sich die für<br />

sie doppelte Anstrengung – neben der offiziellen Zeremonie hatten sie schließlich auch die<br />

anschließenden Feierlichkeiten im eigenen Familienkreis organisiert – gelohnt hat. War all<br />

das doch für ihre Kinder, die nun nicht mehr so genannt werden wollen.<br />

Dass sich diese ab heute erwachsen fühlen möchten, versteht die Martinrodaer<br />

Grundschullehrerin Kerstin Schramm, die ihre Wünsche an ihre ehemaligen Schüler in<br />

Gedichtform präsentiert. Und das versteht auch Kabarettist Ulf Annel. Deshalb stellt er an<br />

seine in Klavier- und Trompetenmelodien von zwei Instrumentalisten der Musikschule<br />

Arnstadt-Ilmenau gebettete Laudatio hohe Anforderungen: Locker soll sie sein,<br />

abwechslungsreich, ernst, lustig, cool und glücklich machend, weil zum Lachen bringend.<br />

Das Glück ist es dann auch, das er in den Mittelpunkt seiner Rede rückt, die er an die vor<br />

ihm sitzenden „menschlichen Wesen“ richtet, die an diesem Tag „ein Stück Leben, die<br />

Kindheit nämlich, abschneiden“. Annel versucht, in Worte zu fassen, was dieses Glück<br />

überhaupt ist, das man stets sucht und so oft hart erarbeiten muss. Anzumahnen, dass man<br />

dieser Arbeit – dem Ernst des Lebens – mit Spaß begegnen sollte, ist dem Laudator wichtig.<br />

„Denn wir leben nur einmal. Warum also sollten wir das Leben einer Miesmuschel führen?“<br />

Mies drauf ist in den Minuten seiner Ansprache niemand. Jedoch: Lautes Lachen und stilles<br />

Nachdenken über das Gesagte wechselten sich im Saal stets ab. Und beides vereint sich, als<br />

Ulf Annel zum Nachsprechen eines gemeinsamen Jugendweihegelöbnisses auffordert: „Ich<br />

gelobe, ein Mensch zu werden!“<br />

Eltern aus dem Herzen gesprochen<br />

Der Traum vom Erwachsenwerden ist auch für 24 Schüler der Regelschule Großbreitenbach<br />

wahr geworden. Die 14-jährigen Schüler erlebten feierlich im „Schwarzburger Hof“ in<br />

Gillersdorf ihre Feierstunde zur Jugendweihe.<br />

Der Jugendweihe Plus e.V. Arnstadt unter Leitung seiner Vorsitzenden Michaela Salzmann<br />

hatte mit Liebe zum Detail dafür gesorgt, dass aus diesem Tag etwas ganz Besonderes wird.<br />

Festlich gekleidet und für manchen Erwachsenen kaum wieder zu erkennen, zogen die<br />

Hauptakteure in den würdig geschmückten Saal ein. Traditionell folgte das Lied von Peter<br />

Maffey „Ich wollte nie erwachsen sein“, gespielt von der Erfurter Sunshine Music Band, und<br />

die Mädchen und Jungen fieberten dem großen Moment entgegen.<br />

Obwohl sich die Achtklässler nach außen alle Mühe gaben, konnten sie doch ihre Aufregung<br />

und Nervosität kaum verbergen. Erwachsensein, was heißt das schon? Endlich mit „Sie“<br />

angesprochen zu werden, endlich Discobesuche bis spät in die Nacht, Alkohol konsumieren<br />

zu dürfen ...? Nein, Verantwortung übernehmen und Konsequenzen für die eigenen<br />

Entscheidungen tragen. All dies müssten sie im Leben lernen und mit so manchen Sätzen<br />

sprach die Festrednerin den Eltern aus dem Herzen. War es doch erst vor einigen Jahren als<br />

ihre Kinder die Zuckertüte in die Hände gelegt bekamen und diese größer als ihre Kinder<br />

waren. Nun sind sie den Kinderschuhen entwachsen und schon teilweise einen Kopf größer<br />

als ihre Eltern. Der jetzt beginnende neue Lebensabschnitt sei einer der schönsten,<br />

bemerkte Michaela Salzmann und die Jugendjahre zählen zu den spannendsten im Leben.<br />

Bei der Findung des eigenen Weges dürften sie auch weiter darauf vertrauen, in ihren Eltern<br />

und Freunden Unterstützung bei der Verwirklichung ihrer Ziele zu finden. Sie wünschte den<br />

Jugendweihe-Teilnehmern persönliches Glück, den erhofften Traumjob und später den<br />

erträumten Partner fürs Leben.<br />

Nach der feierlichen Gratulation durch Anne Weibezahl vom Jugendweiheverein richteten die<br />

Jugendlichen Tina Wilhelmi, Tina Scholz und Florian Stamprech Dankesworte an ihre Eltern<br />

und Lehrer für die Unterstützung in den letzten Jahren.<br />

Tränen standen wohl allen Müttern in den Augen, als das Lied „Mutter, ich will dir danken<br />

für jeden Tag und jede Nacht, trotz deiner Sorgen hast du immer an mich gedacht“ erklang.<br />

Denn egal wie alt die Mädchen und Jungen sind, sie werden immer die Kinder ihrer Eltern<br />

sein.<br />

Erleichterung spürte man bei den jungen Leuten (im Foto die Klasse 8a) nach der festlichen<br />

Zeremonie im „Schwarzburger Hof“ in Gillersdorf. - FOTO: LÖHL<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220959/index.html [16.05.2007 22:35:02]


Gemeinde gab 65 000 Euro aus 30.04.2007<br />

Gemeinde gab 65 000 Euro aus 30.04.2007<br />

30.04.2007 Gemeinde gab 65 000 Euro aus Kinderland „Jucheisa“ eröffnet: Der schönste<br />

Spielplatz weit und breit<br />

Am Samstag eroberten die Kinder den Jüchsener Spielplatz – der in Größe und Ausstattung<br />

einmalig in der Region ist. Bürgermeister Albrecht Labenz (r.) kündigte weitere Spielgeräte<br />

bis zum Kindertag am 1. Juni an. Foto: M. Hildebrand-Schönherr<br />

Jüchsen. Die Gemeinde Jüchsen hat einen Spielplatz geschaffen, der das Herz jedes Kindes<br />

höher schlagen lässt. Am Sonnabend wurde das „Kinderland Jucheisa“ bei prächtigem<br />

Wetter offiziell eröffnet, wobei Bürgermeister Albrecht Labenz eine tolle Nachricht für die<br />

Besucher hatte: Bis zum Kindertag am 1. Juni werden noch weitere Spielgeräte auf dem<br />

Gelände aufgebaut sein.<br />

„Der Spielplatz ist gut geworden“, meint Tobias (11) anerkennend, der ebenso wie Lucia (7)<br />

die Abenteuerburg mit der Röhrenrutsche am besten findet. „Bei den Spielgeräten ist für<br />

jeden etwas dabei, für kleine und größere Kinder“, meint Benjamin (13), dem besonders die<br />

Kletterstämme gefallen. Dem gleichaltrigen David hat es dagegen die blaue Vogelschaukel<br />

angetan. „Da fühlt man sich wie Spiderman.“ Den kleinen Simon muss man nicht fragen,<br />

ihm zuzusehen genügt. Der Dreijährige kreiselt vergnügt auf der Drehscheibe und verlangt<br />

vom Schwunggeber mehr Einsatz: „Schneller Opa, schneller!“<br />

Riesenrutsche kommt<br />

Sandkasten, Wippen, Schaukeln, Rutschen, Karussell – Jüchsen hat den schönsten Spielplatz<br />

weit und breit. Und es kommen demnächst weitere Geräte hinzu: eine 30 Meter lange<br />

Rutsche, eine Kletterpyramide und ein Hangelgerät sind bestellt. Zum 1. Juni sollen auch<br />

diese Attraktionen auf dem rund 2700 Quadratmeter großen Areal am Rande des Jüchsener<br />

Gewerbegebiets stehen. Ferner schwebt dem Bürgermeister, Vater von zweijährigen<br />

Zwillingsjungs, noch ein kleines Indianerdorf vor. „Wir sind ein kinderfreundliches Dorf. Das<br />

wollen wir auch mit diesem Spielplatz zeigen“, sagt das Gemeindeoberhaupt.<br />

Die Kommune hat für das „Kinderland Jucheisa“ tief in die Tasche gegriffen und in zwei<br />

Jahren insgesamt etwa 65 000 Euro ausgegeben. Entstanden ist dabei auch ein Häuschen<br />

mit Toiletten, Spielgeräte-Abstellecke und einem Aufenthaltsraum, in dem ein Kaffeeautomat<br />

für die Eltern steht und in den noch Spüle und Mikrowelle kommen werden. Beim Bau dieses<br />

Hauses konnte die Gemeinde auf die Hilfe von einheimischen Unternehmen setzen, die<br />

Fliesen- und Putzreste zur Verfügung stellten und so das Gemeindebudget schonten. „Die<br />

Wände des WC sehen dank der Reste sehr kreativ aus“, sagt Albrecht Labenz.<br />

Auch für Kindergeburtstage kann der Spielplatz gebucht werden. Als Benutzungspauschale<br />

für Strom und Wasser sind 15 Euro im Gespräch. Erste Anfragen gab es bereits am Samstag<br />

zur Eröffnung.<br />

Betreuter Platz<br />

Das „Kinderland Jucheisa“ ist nicht allein den Jüchsenern vorbehalten. Auch Auswärtige sind<br />

gern gesehen. Für Bürgermeister Labenz liegen die Vorteile auf der Hand. „Wer nach<br />

Jüchsen zum Einkaufen kommt oder einen Arzt besuchen muss, der kann sein Kind solange<br />

auf dem Spielplatz toben lassen.“ Eine Aufsicht soll es immer geben. Gedacht ist an einen<br />

Ein-Euro-Jobber. Oder die Hilfe von Rentnern. Oder des Vereins.<br />

Im nächsten Monat soll nämlich der Verein „Kinderland Jucheisa e.V.“ aus der Taufe<br />

gehoben werden. Etwa zwei Dutzend Mitstreiter gebe es schon, sagt Mitinitiatorin Anja<br />

Werner. Der Verein will dafür sorgen, dass der schöne Spielplatz erhalten bleibt – und<br />

zugleich als Ansprechpartner fungieren. Albrecht Labenz freut’s – nicht nur, weil es dann in<br />

Jüchsen 15 Vereine gibt. „So wird die Verantwortung für den Platz auf viele Schultern<br />

verteilt.“<br />

Zur offiziellen Eröffnung am Sonnabend wimmelte es von kleinen und großen Besuchern auf<br />

dem Spielplatz. Der Kreissportbund Hildburghausen war mit Tretautos, Rollern und Hüpfburg<br />

zur Stelle. Hortnerinnen schminkten die Kleinen. Die Feuerwehr brutzelte im benachbarten<br />

Gerätehaus Bratwürste und gab die Getränke aus. Am Nachmitttag erlebten die Besucher<br />

noch ein Programm mit Vorführung.<br />

Rund 1600 Einwohner zählt Jüchsen. Die Zahl, so Albrecht Labenz, ist in den vergangenen<br />

Jahren stabil geblieben. Das soll so bleiben. „Familien sollen sich in unserer Gemeinde<br />

wohlfühlen“, sagt der Bürgermeister. Im Moment muss er sich über die Geburtenrate keine<br />

Sorgen machen. Sechs Frauen im Ort sind – juchheisa! – gerade schwanger. (hi)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221019/index.html [16.05.2007 22:35:03]


Julia Fischer schilderte ihre Eindrücke in einem Diavortrag 25.04.2007<br />

Julia Fischer schilderte ihre Eindrücke in einem Diavortrag 25.04.2007<br />

25.04.2007 Julia Fischer schilderte ihre Eindrücke in einem Diavortrag Zuneigung und<br />

Wärme für ihre Waisenkinder<br />

Meiningen. Mit einem Dia-Vortrag hat Julia Fischer aus Gerthausen über ihre Praktika in<br />

einem Waisenheim in Sri Lanka berichtet. Zugleich gab sie einen interessanten Einblick, wie<br />

die Leute in diesem Land leben.<br />

Bereits im August 2006 hatte Julia Fischer ein vierwöchiges Praktikum in dem kleinen<br />

Mädchenwaisenheim Angels Home for Children absolviert, welches von dem Deutschen<br />

Frank Lieneke geleitet wird. Einen zweiten Besuch stattete die 23-Jährige dem Heim im<br />

Februar ab. In ihrem Vortrag spürte man sehr deutlich, wie ihr die Kinder ans Herz<br />

gewachsen sind.<br />

Seit August habe sich einiges verändert, erzählte sie am vergangenen Freitag den Zuhörern<br />

im Rautenkranz in Meiningen. Inzwischen wohnen neun Mädchen zwischen 4 und 14 Jahren<br />

dort. Julia Fischer berichtete vom Alltag der Mädchen und von ihren Schicksalen – weshalb<br />

sie in dem Heim ein neues Zuhause gefunden haben. Dort hätten sie nicht nur einfach ein<br />

Dach über dem Kopf. Vielmehr erhielten sie eine große Zuneigung und Wärme, was in<br />

singhalesischen Heimen nicht so selbstverständlich sei. Auch für die schulische Bildung der<br />

Mädchen werde gesorgt.<br />

Beeindruckt berichtete Julia Fischer auch von einem Besuch in einem Altenheim, in dem man<br />

sich liebe- und respektvoll um die alten Leute kümmere. Schockiert war sie hingegen über<br />

die Zustände in einem Behindertenheim.<br />

Die Entwicklung der Kinder möchte die junge Frau auch weiterhin befördern. In dem Heim<br />

sei man froh über jede noch so kleine Unterstützung. Und so freute sich Julia Fischer<br />

natürlich ganz besonders, dass nach dem Dia-Vortrag 250 Euro an Spendengeldern<br />

zusammengekommen waren. (geb)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221039/index.html [16.05.2007 22:35:03]


Zuversichtlich die Zukunft gestalten 30.04.2007<br />

Zuversichtlich die Zukunft gestalten 30.04.2007<br />

30.04.2007 JUGENDWEIHE Zuversichtlich die Zukunft gestalten<br />

Einen Blumengruß in die Hand und zuversichtliche Worte für den weiteren Lebensweg<br />

bekamen Vivian Gollub aus Lauscha, Dominic Hartmann aus Schmiedefeld, Christa Cyriax<br />

aus Haselbach und Melinda Walther aus Lichte am Sonntag überreicht. Das Quartett gehörte<br />

zu den 98 Jugendlichen, die im Neuhäuser Kulturhaus die Jugendweihe erhielten.<br />

Drei Veranstaltungen waren angesetzt. Die Festansprachen hielten Jugendweihe-<br />

Organisatorin Ritta Jahn und Marianne Reichelt. Die Neuhäuser Bürgermeisterin empfahl den<br />

Jungen und Mädchen Ehrlichkeit und Toleranz: „Jeder darf so sein wie er ist, sollte aber<br />

auch achten, dass ein jeder anders ist.“ Für alle aber gelte: Nur im gemeinsamen<br />

Miteinander könne man die Zukunft gestalten. FOTO: camera900.de<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221126/index.html [16.05.2007 22:35:04]


Kinder im Fokus 30.04.2007<br />

Kinder im Fokus 30.04.2007<br />

30.04.2007 JUGENDFEUERWEHR Kinder im Fokus<br />

Die Frühjahrstagung der Thüringer Jugendfeuerwehr fand am Samstag im Zella-Mehliser<br />

Feuerwehrgerätehaus statt. Vor allem die Integration von Kindern in die Feuerwehren des<br />

Freistaates stand auf der Tagesordnung.<br />

ZELLA-MEHLIS – „Wie setze ich einen Notruf ab?“, dies zum Beispiel sollen Kinder ab dem<br />

sechsten Lebensjahr lernen, wenn sie in die Jugendfeuerwehren Thüringens eintreten. Eine<br />

Gesetzesänderung macht dies seit 2007 möglich. „Im Prinzip geht es uns bei der Ausbildung<br />

der Sechs- bis Zehnjährigen um die Schulung in Prävention, aber auch darum,<br />

Gemeinschaftsgefühl, Naturverbundenheit oder das Lesen von Karte und Kompass zu<br />

unterrichten“, so der Landesjugendfeuerwehrwart Jörg Deubert am Rande der Tagung. Dort<br />

wurden Jugendfeuerwehrwarten aus ganz Thüringen verschiedene Möglichkeiten der<br />

Kinderschulung vorgestellt. „Künftig meint Jugendfeuerwehr die Altersklasse von sechs bis<br />

18 Jahren“, sagt Jörg Deubert.<br />

In welchen Orten die Kameraden nun in Zukunft auch Kinder in ihre Reihen aufnehmen<br />

werden, wurde dabei am Samstag aber nicht abschließend entschieden. Dies ist Sache der<br />

einzelnen Jugendfeuerwehren, die selbstständig entscheiden können, ob und ab welchem<br />

Alter sie jungen Menschen den Zugang in ihre Reihen gewähren.<br />

Neben diesem Thema ging es auf der Frühjahrstagung auch um jede Menge<br />

organisatorische Details wie etwa das geplante Zeltlager oder verschiedene Aktionstage rund<br />

um die Feuerwehr. Außerdem informierte die Geschäftsführerin der Thüringer<br />

Ehrenamtsstiftung, Brigitte Manke, die Feuerwehr-Leute über projektbezogene<br />

Finanzierungsmöglichkeiten. Denn wie überall fehlt auch bei den Brandbekämpfern das Geld<br />

– vor allem auch im Jugendsektor. „Deshalb möchte ich einen Appell an die Thüringer<br />

Landesregierung richten, dass auf diesem Sektor einfach wieder mehr Geld kommt“, sagte<br />

Deubert. Die Kürzungen habe die Jugendfeuerwehr im ganzen Freistaat „drastisch“ zu<br />

spüren bekommen.<br />

Doch auch Selbstkritik wurde laut. „Viele Kameraden müssen erst noch lernen, das was sie<br />

als selbstverständlich ansehen, in der Öffentlichkeit zu verkaufen“, so Deubert mit Blick auf<br />

die Öffentlichkeitsarbeit mancher Jugendfeuerwehren (sh).<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221217/index.html [16.05.2007 22:35:05]


LETZTER SCHULTAG AM GYMNASIUM (Bilder) 28.04.2007<br />

LETZTER SCHULTAG AM GYMNASIUM (Bilder) 28.04.2007<br />

28.04.2007 LETZTER SCHULTAG AM GYMNASIUM (Bilder) Raus aus der Anstalt – Therapie<br />

beendet<br />

Mit fröhlichem Lärm und einem frechen Programm feierten am Freitag die Abiturienten des<br />

Philipp-Melanchthon-Gymnasiums ihren letzten Schultag. Die dritte und die vierte<br />

Schulstunde wurden in die Mehrzweckhalle verlegt, deren Spielfeld zur Bühne für witzige<br />

Sketche, deftige Scherze und flotte Tänze umfunktioniert wurde.<br />

>>> hier weitere Bilder anschauen<br />

SCHMALKALDEN – „Therapie beendet – wir verlassen die Anstalt“ – das Motto ihres<br />

Programms hatten sich einige Zwölftklässler auf schwarze T-Shirts drucken lassen. Die<br />

meisten anderen waren mit weißen und grünen Kitteln als Krankenhauspersonal ausstaffiert,<br />

trugen Klemmbretter unter dem Arm oder OP-Hauben auf dem Kopf.<br />

Den Zusammenschluss zweier Kliniken führten die „Chaos-Ärzte“ und das medizinische<br />

Personal der „Delegation“ als Sketch auf – und spielten damit auf den Zusammenschluss der<br />

Gymnasien von Schwallungen und Schmalkalden vor zwei Jahren an. Wie die Anstalt noch<br />

zu retten ist, mit Intelligenz, Moral und Birkenstock oder mit Luft und Liebe, darüber<br />

diskutierten Dr. House und Dr. Sommer mit den Kollegen. Allerdings ohne abschließenden<br />

Befund. Im Lärm der gefühlten 1000 Trillerpfeifen wäre der wahrscheinlich sowieso nicht<br />

mehr zu hören gewesen.<br />

Mit frechen Filmbeiträgen widmeten sich die Schüler-Ärzte den kleinen Macken ihrer Lehrer.<br />

Die kurzen Videoclips zeigten etwa eine Englischlehrerin in Aktion, die an „Vokabularphobie“<br />

leidet und die Ergebnisse einer Klassenarbeit so kommentiert: „Es hat mich keiner negativ<br />

und keiner positiv enttäuscht.“ Ein anderer Schüler habe dagegen „voll die Sprache<br />

vergewaltigt.“ Die Szenen seien absolut authentisch, meinte ein Abiturient in weißen<br />

Netzstrumpfhosen und klatschte den Schülern Beifall, die sich für die Lehrerpersiflage<br />

verkleidet und vor die Kamera gestellt hatten. Einer hatte sich einen Schnauzbart unter die<br />

Nase gemalt und sagte: „Das müsst ihr nicht verstehen, das müsst ihr nur nachvollziehen.“<br />

Diesen Spruch eines vermutlich arg frustrierten Mathelehrers bei der Erklärung der<br />

Vektorrechnung wird dieser Abiturjahrgang nicht so schnell vergessen.<br />

Nach schwungvoll choreographierten Tänzen zu Musik in Discolautstärke mussten einige<br />

Lehrer selbst auf die Bühne. Wie bei einer Spielshow im Fernsehen – mit Moderator im<br />

Glitzerjackett – traten die Lehrer gegeneinander an. Frau Storch und Frau Kraus rapten in<br />

Hip-Hop-Manier ein deutsches Volkslied. Andere Lehrer mussten miteinander tanzen, das<br />

Duo Kümpel/Fräbel zu einem sehr anzüglichen Lied über „Zwanzig Zentimeter“. Das<br />

Publikum bestimmte mit Gejohle und Getrampel über die Sieger ab. Die Verlierer wurden in<br />

die Gummizelle geführt. Ob die Schule nun eine Anstalt ist, und wenn ja, wer dort von<br />

welcher Krankheit geheilt werden muss, diese Frage ließen die Abiturienten bei ihren<br />

fantasievollen Einlagen offen. Aber wenn sich die Zwölftklässler auf ihre Prüfungen ähnlich<br />

gut vorbereitet haben wie auf ihre Abschieds-Schau, dann müsste dieser Jahrgang<br />

ausgezeichnet abschneiden. (ms)<br />

Nach der Schulabschlussfete in der Mehrzweckhalle zogen die jungen Leute durch die Stadt. -<br />

FOTO: W. Benkert<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221236/index.html [16.05.2007 22:35:05]


BENEFIZKONZERT AM 6. MAI 28.04.2007<br />

BENEFIZKONZERT AM 6. MAI 28.04.2007<br />

28.04.2007 BENEFIZKONZERT AM 6. MAI Ein Herz für die Kinder Panaduras<br />

Mit Musik und Gesang möchte die Kinderhilfe Sri Lanka am 6. Mai die Suhler dafür<br />

gewinnen, auch künftig das Projekt der Stadt finanziell zu unterstützen.<br />

SUHL – Dass gerade junge Leute und Kinder, die sich in ihrer Freizeit musikalisch betätigen,<br />

sofort bereit waren, etwas für ihre Altersgefährten in Sri Lanka zu tun, sollten die Suhler<br />

honorieren, indem sie das Benefizkonzert im Haus Philharmonie besuchen und neben ihrem<br />

Herz auch ihren Geldbeutel öffnen.<br />

Mit einem unterhaltsamen Programm warten die Big Band der Musikschule, der 1. Suhler<br />

Jugendblasmusikverein unter Leitung von Harald Casper und die Gesangsgruppe Four<br />

Seasons auf, die moderierenden Worte obliegen Jochen Rebhan, der in der Stadt ebenfalls<br />

bestens bekannt sein dürfte.<br />

Um 16 Uhr beginnt die Benefizgala, deren Eintritt frei ist, doch schon ab 15 Uhr sind die<br />

Türen des Hauses geöffnet, denn da sind alle Besucher zu Kaffee und Kuchen geladen.<br />

Waltraud Frommann von der Kinderhilfe lobt das Engagement verschiedener hiesiger<br />

Bäcker, die sich bereit erklärten, Leckeres aus ihrer Konditorei zur Verfügung zu stellen.<br />

Leider habe sich bis jetzt noch kein Sponsor für den Kaffee und die dazugehörige Sahne<br />

gemeldet, aber der sollte sich angesichts der Sache, um die es geht, doch noch finden<br />

lassen. Unter der Telefonnummer 03681/742910 könnten sich Bürger, die mit Geld helfen<br />

wollen, melden. Die Organisatoren hoffen erneut ganz sehr auf die Suhler. Bis jetzt, so<br />

Waltraud Frommann, hätten die sich ja schon spendabel gezeigt. Immerhin seien seit<br />

Gründung des Projektes „Kinderhilfe für Sri Lanka“ 65 000 Euro an Spenden zusammen<br />

gekommen. Und so will man den Besuchern der Veranstaltung an diesem Tag auch zeigen,<br />

was mit Suhler Hilfe bereits möglich wurde.<br />

Das städtische Projekt entstand nach dem großen Tsunami Weihnachten 2004. Es soll die<br />

betroffenen Kindern des kleinen Ortes Panadura unterstützen, vor allem die dortige Schule.<br />

Mit dem Suhler Engagement konnte schon viel bewirkt werden, beispielsweise der Bau eines<br />

Wasserturmes oder von Toiletten, berichtet Waltraud Frommann. Die Schule habe bei<br />

weiteren Projekten um Hilfe gebeten. Auch der Bedarf nach Schuhen oder<br />

Musikinstrumenten sei unendlich groß.<br />

Eine sehr gute, konkrete Form der Hilfe seien die Kinder-Patenschaften, bisher haben 38<br />

Suhler eine solche übernommen. Diese Patenschaft kostet ganze 8 Euro im Monat, gezahlt<br />

wird sie bis zum 18. Geburtstag des Patenkindes. Das erhält monatlich davon vier Euro, die<br />

anderen vier verbleiben auf einem Sparbuch, um damit eine Ausbildung zu ermöglichen.<br />

Was hier eine relativ kleine Summe sei, sei in Sri Lanka viel Geld, so Waltraud Frommann.<br />

(kle) 6. Mai, 16 Uhr, Haus Philharmonie<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221253/index.html [16.05.2007 22:35:07]


Gaudi am Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium (Bilder) 28.04.2007<br />

Gaudi am Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium (Bilder) 28.04.2007<br />

28.04.2007 Gaudi am Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium (Bilder) Abiturienten 2007: „Nach uns<br />

die Sintflut“<br />

ZELLA-MEHLIS - Für ihren letzten Schultag hatten sich die Abiturienten des Zella-Mehliser<br />

Heinrich-Ehrhardt-Gymnasiums das Motto „Fluch der Karibik – nach mir die Sintflut“ gewählt.<br />

Die zum Bersten gefüllte Turnhalle diente am Freitag als Schauplatz für Seefahrer, Piraten<br />

und Schiffbrüchige.<br />

>>> hier Bilder anschauen<br />

Requisiten, südländische Musik und vor allem aufwändig gestaltete Kostüme rund um das<br />

Thema Seefahrt verbreiteten südliches Flair. Zur Gaudi aller Anwesenden wurden Lehrer und<br />

Schüler zur Bühne gebeten, um entweder ihre sportlichen, tänzerischen oder<br />

schauspielerischen Fähigkeiten zu zeigen.<br />

In einer aus dem Stehgreif gespielten Szene nach Regieanweisungen des Schülersprechers<br />

Thomas Bischof waren die vier Stammkursleiter in eine dramatische Rettungsaktion<br />

verwickelt. Drei Hula-Mädchen, Babsi, Uli und Susi sollten den Schiffbrüchigen Uwe, der<br />

wahrlich kurz vor dem Ertrinken stand, an das nahe Ufer ziehen. Doch es gab scheinbar<br />

Wichtigeres zu tun und nicht zuletzt aufgrund von Eifersüchteleien zwischen den Damen<br />

kam es fast zum Äußersten. Auch das Publikum hatte Atemnot – vor Lachen.<br />

Kapitän Lindenlaub konnte Bader, den mutmaßlichen Anführer einer Meuterei, durch zwei<br />

klare Schultersiege, ganz nach klassischer Ringermanier, wieder zur Vernunft bringen.<br />

Respekt!<br />

Prämiert und mit Sprüchen bedacht wurden unter anderem besonders fleißige, aber auch<br />

übermäßig diskutierende oder verliebte Schüler aus den Reihen der 12er. Und für Lehrer gab<br />

es selbst gestaltete Medaillen mit individuellen Fotocollagen – für die mütterlichste , die<br />

einen Schüler auch mal in den Arm nimmt, wenn es ihm nicht gut geht, für die sportlichste<br />

oder am besten gekleidete…<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065306/index.html [16.05.2007 22:35:07]


Ticketpreise: Wo ist die Schmerzgrenze? 28.04.2007<br />

Ticketpreise: Wo ist die Schmerzgrenze? 28.04.2007<br />

28.04.2007 Sag mal Ticketpreise: Wo ist die Schmerzgrenze?<br />

Eintrittskarten zu Sport- und Kulturveranstaltungen kosten gutes Geld. Gerade junge Leute<br />

haben damit ein Problem: Einerseits wollen sie dort hin, andererseits verdienen sie oft noch<br />

kein eigenes Geld. Dolly Schüler hat nachgefragt.<br />

Liesa-Marie Schröter (15), Kaltennordheim:<br />

Madonna mag ich sehr gerne. Für ihr Konzert würde ich bis zu 160 Euro ausgeben. Ob es<br />

aber ein Benefizkonzert ist, macht für mich keinen großen Unterschied. Für Merchandising<br />

gebe ich aber kein Geld aus. Wenn die Konzerte billiger wären, würde ich mit Sicherheit<br />

auch öfters mal zu einem gehen. Ich schaue mir aber auch gerne Fußballspiele an.<br />

Marcus Teichmann (17), Suhl:<br />

Ich gebe allerhöchstens 20 Euro für ein Konzert aus, dann aber nur für Punkrock. Wenn ein<br />

Benefizkonzert stattfinden würde, wäre ich bereit mehr zu bezahlen. Ich gehe auch gern<br />

zum Handball und ins Kino, dort sind sieben Euro für die Karte okay. Für<br />

Merchandisingartikel bezahle ich jedoch sehr viel Kohle.<br />

Theresa Denner (17), Neidhartshausen:<br />

Für ein Konzert würde ich etwa 50 bis 100 Euro ausgeben, für ein Festival etwas mehr. Ich<br />

gehe gerne auf Konzerte von Rockbands. Wenn die Eintrittspreise billiger wären, würde ich<br />

mit Sicherheit öfters gehen. Wenn das Konzert für einen guten Zweck ist, würde ich<br />

vielleicht sogar etwas mehr für die Karte bezahlen.<br />

Erik Jelinek (17), Suhl:<br />

Ich gehe immer mal ganz gerne ins Fußballstadion, das ist ja nicht so übermäßig teuer. Für<br />

ein Rock- oder Punkrockkonzert würde ich aber schon auch mal 50 bis 60 Euro in die Hand<br />

nehmen. Ich steh’ auf Metallica – und diese Karten sind meist noch teurer.<br />

Merchandisingprodukte kaufe ich auch immer wieder.<br />

Jacqueline Semisch (15), Helmershausen:<br />

Ich mag Rock- und HipHop-Musik gerne. Für ein Konzert würde ich schon 50 bis 80 Euro<br />

ausgeben, wenn es für einen guten Zweck ist, noch ein bisschen mehr. Für einen Abend im<br />

Kino würde ich allerhöchstens 10 bis 20 Euro bezahlen. Wenn weniger Eintritt für die<br />

Konzerte verlangt werden würde, ginge ich sicherlich öfters mal hin.<br />

David Büchling (19), Suhl:<br />

Da ich mir meistens nur lokale Punkrockbands anschaue, gebe ich nie mehr als sieben Euro<br />

für ein Konzert aus. Und so Merchandisingzeug bezahle ich auch nicht. Für einen guten<br />

Zweck, oder um Not leidenden Menschen zu helfen, würde ich jedoch auch mehr Geld<br />

bezahlen.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065325/index.html [16.05.2007 22:35:08]


Meine persönliche Bundeswehr-Laufbahn dauerte einen „Girl’s Day“ lang 27.04.2007<br />

Meine persönliche Bundeswehr-Laufbahn dauerte einen „Girl’s Day“ lang 27.04.2007<br />

27.04.2007 Meine persönliche Bundeswehr-Laufbahn dauerte einen „Girl’s Day“ lang In der<br />

Kaserne dürfen Mädchen auch mal anfassen<br />

VON DOLLY SCHÜLER (20)<br />

In Tarnfarben gekleidete Männer, laute Befehlstöne und grenzenloses Marschieren – so<br />

stellen sich Viele die Bundeswehr vor. Im Rahmen des gestrigen „Girl’s Day“ habe ich mich<br />

einmal in der Bad Salzunger Werratalkaserne umgeschaut.<br />

Fast 100 Mädchen sitzen im Kinosaal und warten. Bevor ihnen die Unterkünfte, Waffen und<br />

Panzer gezeigt werden, gibt es einen Vortrag über den Standort, die Aufgaben, die<br />

Einrichtung und die verschiedenen Bereiche in der Bundeswehr. Beim „Girl’s Day“ sollen<br />

Mädchen in Bereiche hinein schnuppern, die sonst fast nur Kerlen vorbehalten sind. Bei der<br />

Truppe, die ich heute besuche, war das bis vor einiger Zeit noch so, doch seit einer<br />

Gesetzesänderung im Jahre 2001 kommen immer mehr Frauen zur Bundeswehr.<br />

Nach dem Vortrag werden die Mädchen im Alter von zwölf bis 24 Jahren in drei Gruppen<br />

eingeteilt und es beginnt der Stationsbetrieb: Die erste Anlaufstelle für mich ist die<br />

Waffenschau. Dort zeigen die Kerle, was sie in der Garage und der Waffenkammer haben,<br />

und die Mädels dürfen sogar mal anfassen. So erkenne ich mal fix den Unterschied zwischen<br />

einer Granatpistole, einem Maschinengewehr, einer Maschinenpistole und einer Panzerfaust.<br />

Ziemlich schwer, die Dinger! Ich weiß nicht, ob ich den ganzen Tag so viel Gewicht mit mir<br />

herum tragen könnte.<br />

Wie ich beim perfekt organisierten Marsch durch die Kaserne bald herausfinde, wird den<br />

Soldaten dort auch neben der Arbeit viel geboten. Da gibt es neben dem Kinosaal einen<br />

Sportplatz, ein Schwimmbad, eine Sauna oder eine Grillhütte.<br />

Weiter geht’s zu den Truppenunterkünften. Dort erwartet uns eine akkurate, fast klinisch<br />

reine Modenschau, gezeigt werden Klamotten für fast jede Wetter- und Lebenslage. Wir<br />

sehen Schränke, die genau nach Vorschrift eingeräumt wurden. Wenn etwas nicht im<br />

richtigem Fach1 liegt, wird es bei der Kontrolle wieder hinaus geworfen.<br />

– Na Klasse, da wäre ich ja ewig am einräumen! Außerdem putzen die Solden zwei mal am<br />

Tag ihre Zimmer, sie müssen entweder sehr ordentlich sein oder zu viel Zeit haben!<br />

Während neben uns immer mal wieder breit grinsende Soldaten vorbei rennen, begibt sich<br />

die ganze Mädchenmeute zur nächsten Station, der Panzerbesichtigung. Wackelig geht es im<br />

Sanitätswagen zu, den wir zuerst zu sehen bekommen. Dann ist der Panzer„Marder 1A3“<br />

dran. Der ist ein 60 Tonnen schweres Stahlungetüm. Dass da neun Soldaten mit ihren<br />

Waffen reinpassen sollen, bleibt mir dennoch unbegreiflich. Bis schließlich jeweils neun<br />

Mädchen in den Panzer einsteigen. Das geht wirklich, aber es ist sehr eng und wird<br />

sicherlich mit der Zeit ziemlich stickig. Und größer gewachsene Leute sollten wohl besser<br />

Zivildienst leisten oder bei der Bundeswehr stets darauf achten, den Kopf einzuziehen!<br />

Danach wird uns der nächste Panzer erklärt. Der „Leopard 285“ wartet darauf, von uns<br />

erklettert zu werden. Von oben kann jeder in die Luke schauen. Und es sieht hier noch<br />

enger aus als im „Marder“! Noch erstaunlicher ist für mich, dass mit solch einem riesigen<br />

Gefährt Geschwindigkeiten bis zu 100 Kilometer pro Stunde gefahren werden können.<br />

Spannend wird es an der vorletzten Station, bei den Simulatoren. Dort darf jedes Mädel<br />

selbst einmal probieren, wie es ist, mit dem Panzer zu fahren. Ich habe nur einen<br />

Kleinwagen, und mit dem komme ich besser zurecht als mit so einem riesigen Gefährt. Doch<br />

es macht mir ziemlich Spaß, und auch der Schießsimulator wird uns vorgeführt.<br />

Die aufregendste Station aber kommt jetzt, bei der Panzervorführung. Den fast 100<br />

Mädchen beim Girl’s Day, der auch den Soldaten sichtlichen Spaß bereitet, wird gezeigt, wie<br />

die Maschinen in Aktion funktionieren. Mit riesen Krach und viel aufgewirbelten Staub<br />

kommen die monströsen Panzer angefahren. Flink fahren sie, bremsen ab oder überwinden<br />

Hindernisse. Das ist für mich echt aufregend, doch die Sonne brennt schon ziemlich heiß.<br />

Deshalb freuen sich alle auf die verdiente Pause und das Mittagessen. Ich entscheide mich<br />

für Gemüse mit Reis. Nach der Pause gibt es noch einmal Informationen zu Jobs und<br />

Laufbahnen in der Bundeswehr.<br />

Ich bin erst einmal geschafft, die Füße tun mir weh, meine Laufbahn führt mich erst einmal<br />

wieder nach Hause. Übrigens: Gebrüllt hat auf dem Kasernenhof fast niemand.<br />

Beim gestrigen Girl´s Day durften die schwere Munition, die unterschiedlichsten Waffen und<br />

auch die riesigen Panzer betrachtet werden. Diese Munition des „Leopard 285“wiegt über<br />

zehn Kilo.<br />

Im Gleichschritt Marsch!, hieß es beim gestrigen „Girl’s Day“. Auch wenn die uniformierten<br />

Kerle offensichtlich mehr Übung darin haben als die Mädchen, die die Chance nutzten, um<br />

sich über Berufe bei der Bundeswehr zu informieren. - FOTO: frankphoto.de<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065340/index.html [16.05.2007 22:35:09]


Kinderhilfe wirft Berliner Behörden Versagen vor 01.05.2007<br />

Kinderhilfe wirft Berliner Behörden Versagen vor 01.05.2007<br />

01.05.2007 Kinderhilfe wirft Berliner Behörden Versagen vor<br />

Berlin (dpa) - Nach dem jüngsten aufgedeckten Fall von Kindervernachlässigung in Berlin<br />

hat die Deutsche Kinderhilfe Direkt dem Senat und den Jugendämtern schweres Versagen<br />

vorgeworfen. Es sei ein berlintypisches Problem, sagte der Chef der Organisation, Georg<br />

Ehrmann, der dpa. Die Häufung von Fällen liege ganz klar daran, dass Berlin die Mittel für<br />

die Kinder- und Jugendhilfe gekürzt habe. In der Hauptstadt sorgen derzeit zwei Fälle für<br />

Schlagzeilen. Die Kinder hatten in extrem verwahrlosten Wohnungen gelebt.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065426/index.html [16.05.2007 22:35:09]


Mädchen zeigten großes Interesse an Berufen bei der Bundeswehr und bei d 27.04.2007<br />

Mädchen zeigten großes Interesse an Berufen bei der Bundeswehr und bei d 27.04.2007<br />

27.04.2007 Mädchen zeigten großes Interesse an Berufen bei der Bundeswehr und bei der<br />

Polizei Auf dem Weg in „Männer-Domänen“<br />

BAD SALZUNGEN– Ob Werratalkaserne der Bundeswehr oder Polizeiinspektion Bad<br />

Salzungen – zum „Girls Day“ informierten sich am Donnerstag Schülerinnen über<br />

Berufsbilder, die sonst keine Domäne des „schwachen Geschlechts“ sind. Uwe Metz, der<br />

stellvertretende Chef der Polizeiinspektion, und Reinhard Reum begrüßten 18 Schülerinnen –<br />

zumeist der 8. Klasse – aus Schweina, Unterbreizbach, Sünna, Räsa und Merkers, die mehr<br />

über die Polizei erfahren wollten.<br />

Da ging es aber nicht nur um den ganz normalen Polizeialltag. Die Schülerinnen bekamen<br />

auch Einblick in Spezialabteilungen und deren Tätigkeit. Da spielten solche Stichworte wie<br />

DNA-Analyse, Terrorismusbekämpfung, Landeskriminalamt, Sondereinsatzkommando,<br />

Polizeihubschrauberstaffel, Polizeimusikkorps oder Fundmunition eine Rolle. Und Reinhard<br />

Reum machte deutlich: Letztlich stehen all diese Gebiete der Polizeiarbeit auch Frauen offen.<br />

Neben anderen Arbeitsplätzen in der Polizeiinspektion wurden auch die nagelneuen blauen<br />

Funkwagen vorgestellt. Leticia Wehner und Stephanie Pforr von der Regelschule Räsa<br />

nutzten gleich die Gelegenheit, hier einmal Platz zu nehmen und sich die Funktionen der<br />

vielen Schalter erklären zu lassen. „Es hat uns heute bei der Polizei sehr gut gefallen. Das<br />

war alles sehr interessant“, waren sie sich einig.<br />

Allerdings, auch das machte eine Umfrage deutlich: Die meisten der Schülerinnen setzen<br />

doch auf einen traditionellen Frauenberuf. Eine Ausnahme war da Sabrina Arndt aus<br />

Frauensee, die ernsthaftes Interesse an einem „normalen Dienst in der Polizeiinspektion“<br />

zeigte. Väterlicherseits, so erzählte sie, sei sie allerdings „vorbelastet“.<br />

Über 100 Girlies rückten in die Kaserne ein<br />

Über hundert Girlies aus Thüringen und Hessen, vornehmlich aus dem Wartburgkreis, waren<br />

gestern in die Werratalkaserne eingerückt. Beim Panzergrenadierbataillon 391 und dem<br />

Panzerbataillon 393 wollten sie sich ein eigenes Bild davon machen, wie es bei der<br />

Bundeswehr so zugeht.<br />

„Eigentlich möchte ich ja mal einen Job machen, der mit Tieren zu tun hat. Aber ich habe ja<br />

noch etwas Zeit mit der Berufswahl und wollte hier jetzt erst einmal nur gucken“, sagte die<br />

12-jährige Janine aus dem hessischen Haunetal. Auch für ihre Schulkameradin Laura sei der<br />

Girls Day bei der Bundeswehr eher ein „Sondierungstermin“. Für die meisten anderen<br />

Mädchen liegt die Entscheidung, welchen Beruf sie erlernen wollen, wesentlich näher. Maria<br />

aus Wildprechtroda, 16 Jahre alt, möchte am liebsten Physiotherapeutin werden. Dass sie<br />

aber durchaus auch Qualitäten als Soldatin entwickeln könnte, zeigte sich, als sie sich ans<br />

Steuer eines Panzers setzte. Das war zwar „bloß“ ein Simulator, aber das Feeling war echt.<br />

„Das war gut und gar nicht so schwer“, sagte die Schülerin nach dem ersten Fahrversuch.<br />

Einen zweiten ließ sie sich nicht entgehen. Bei ihr wurde offensichtlich Begeisterung<br />

geweckt, denn schon nach der Einführung und Vorstellung der Werratalkaserne durch<br />

Leutnant Mario Hornaff, Presseoffizier des Panzergrenadierbataillons 391, meinte sie: „Ich<br />

könnte mir schon vorstellen, selber Panzer zu fahren.“<br />

Ihre Schulfreundin Anna aus Bad Salzungen war überrascht, dass so viele junge Mädchen<br />

den Soldaten einmal über die Schulter schauen wollten. „Ich möchte ja eigentlich Frisörin<br />

werden“, sagte sie – noch vor dem Kasernentor. Sie wagte sich nicht in den Simulator,<br />

bilanzierte aber, dass der Tag sehr interessant gewesen sei.<br />

Um halb neun hatten Soldaten die Schülerinnen eingelassen. Im Kinosaal gab Leutnant<br />

Hornaff einen ersten groben Überblick über die Bundeswehr an sich und die Werratalkaserne<br />

mit ihren beiden Bataillonen im Besonderen. „Wir machen da von Anfang an mit, soweit ich<br />

weiß, und es sind immer ungefähr 50 Mädchen zu uns gekommen“, berichtet der<br />

nebenamtliche Presseoffizier. Schmunzeln und verschämtes Kichern ging durch die<br />

Stuhlreihen im Kinosaal, als der Leutnant die jungen Damen mit militärischem Gruß<br />

ansprach. Die Mädels erfuhren, zum Beispiel, dass die Panzergrenadiere grüne und die vom<br />

Panzerbataillon schwarze Mützen tragen, dass man bei der „Firma Bundeswehr“ auch zivile<br />

Aus- und Weiterbildungen absolvieren kann.<br />

„Da sieht man, wie<br />

es praktisch läuft“<br />

„Bekrabbelt die Panzer und fragt, was ihr wissen wollt“, hatte er die Mädchen aufgerufen.<br />

Schüchtern, aber trotzdem interessiert nahmen die Schülerinnen das Angebot an.<br />

Vier Stationen konnten sie besuchen: Den Panzersimulator ausprobieren und am<br />

Schießsimulator zuschauen, sich ansehen, wo und wie sie als möglicherweise künftige<br />

Soldatinnen leben werden, Handwaffen konnten gesichtet werden und als Krönung gab es<br />

noch einen Kampfpanzer sowie einen Schützenpanzer zunächst als Anschauungsobjekt und<br />

später noch in voller Action.<br />

„Das ist richtig gut hier“, lobte die 14-jährige Michelle aus Bad Salzungen. Sie hatte schon<br />

den Berufemarkt im März besucht, um sich ihre Berufswahl etwas zu erleichtern. „Das war<br />

auch sehr hilfreich und die Broschüren interessant. Hier aber sieht man, wie es praktisch<br />

läuft. Da kann man sich selbst mal ein Bild machen.“ Interessiert hatte sie den<br />

Ausführungen von Hauptfeldwebel Dieter Heckmann zugehört und sich dann auch mal in<br />

den Simulator gesetzt, mit dem Maria kurz zuvor querbeet durch eine Rapsfeld gerauscht<br />

war. 60 bis 70 Kilometer pro Stunde schafft so ein Panzer auf der Straße. „Das ist leichter<br />

als Autofahren. Man braucht nur Gas und Bremse“, meinte der Hauptfeldwebel.<br />

Dass die Realität dann doch ein bisschen anders aussieht, als beim Girls Day erfahren, das<br />

verriet Hauptgefreite Frances Schmidt den Mädels. Seit Januar 2006 ist die gelernte<br />

Einzelhandelskauffrau inzwischen in der Salzunger Werratalkaserne. Ihr Interesse an der<br />

Bundeswehr war auch schon in der Schulzeit geweckt worden. Dass sie tatsächlich Soldatin<br />

wurde, war der Arbeitsmarktsituation geschuldet.<br />

Frauen bei der Bundeswehr – das sei ein stetig steigender Trend, erklärte Hauptfeldwebel<br />

Peter Enderlein, Wehrdienstberater.<br />

Er informierte die Mädels im Anschluss an den „praktischen Teil“ des Girls Days darüber,<br />

welche schulischen oder beruflichen Qualifikationen für welche Karriere bei der Bundeswehr<br />

nötig sind. Er wird auch später die Mädchen zum Beratungsgespräch einladen, die gestern<br />

Interesse an einem Beruf bei der Bundeswehr bekundet haben. (hn/sdk)<br />

Bei der Salzunger Polizei nutzten Leticia Wehner und Stephanie Pforr von der Regelschule<br />

Räsa gleich die Gelegenheit, im neuen Streifenwagen Platz zu nehmen und sich die<br />

Funktionen der vielen Schalter von Reinhard Reum erklären zu lassen. „Bekrabbelt die<br />

Panzer und fragt, was ihr wissen wollt“, hieß es zum „Girls Day“ bei der Bundeswehr. -<br />

FOTO: HEIKO MATZ/SANDRA KRUSE<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065455/index.html [16.05.2007 22:35:10]


Das andere Kind<br />

Das andere Kind<br />

Das andere Kind<br />

7,3 Prozent der Schulkinder besuchen in Thüringen eine Förderschule. Vor zehn Jahren<br />

waren es fünf Prozent. Als Ursache nennen Experten, dass Lehrer zunehmend mit Schülern<br />

nicht klar kommen, die anders sind.<br />

THÜRINGEN. Richard gab allen Rätsel auf. In der Grundschule fand er keine Freunde. Er<br />

brach alle Kontakte zu Mitschülern ab, sprach nicht mehr, verweigerte alles. Die anderen<br />

Kinder lehnten ihn bald ab. Seine Lehrerin kam an ihn nicht heran und grübelte: "Was ist<br />

los? Kommt er denn mit?" Sie sah etwas und wusste doch nicht, was es ist.<br />

Die erfahrene Lehrerin schickte den Jungen aber weder in eine Förderschule noch ließ sie<br />

die Sache laufen. Sie meldete sich zu einer Fortbildung am Institut für Pädagogische<br />

Diagnostik in Erfurt an. Denn rasch war klar: Richard war normal intelligent, aber sie<br />

erkannte seinen "sozialen Code" nicht.<br />

Für zwölf Grundschullehrer läuft an diesem Institut nun im zweiten Jahr ein Pilotprojekt,<br />

gefördert durch das Kultusministerium. Hier wird ein neuer Ansatz zur Beurteilung<br />

schwieriger Kinder vermittelt. "Nicht dauernd auf das pochen, was ein Kind alles nicht kann,<br />

sondern seine Bedürfnisse, Möglichkeiten kennen lernen und damit arbeiten", erläutert<br />

Institutsleiterin Susanne Wiese.<br />

Da ist ein besonders begabtes Kind, das aggressiv ist und den Unterricht ständig stört. Oder<br />

ein Mädchen mit Down-Syndrom, das sehr gut malen kann. Könnte es schreiben lernen, an<br />

einer normalen Schule? "Der Blick für vermeintlich Normales wird enger, Kinder fallen durch<br />

Raster, werden ausgesondert", so Susanne Wiese.<br />

Je zwei Lehrer kommen seitdem an je einem Tag pro Woche, mit Kindern und deren Eltern.<br />

Sie theoretisieren nicht, für konkrete, lebendige Kinder wird nach Ursachen geforscht, Hilfe<br />

erdacht, Lernmaterial speziell für das Kind hergestellt.<br />

Der Aufwand ist groß. Kritik, dass es derzeit im Freistaat fast so viel Förderschulen wie<br />

Gymnasien gibt, hat selbst das Kultusministerium erreicht. Auch dass Kinder zwar rasch in<br />

Förderschulen geschickt werden, aber fast nie zurück an normale Schulen gehen. Dennoch<br />

wird die Förderung der alternativen Lehrer-Fortbildung vom Land ab Juni eingestellt. Zu<br />

teuer. Die zwölf Grundschullehrer sollen nun als "Multiplikatoren" wirken - für 5000 Kollegen.<br />

Richard hat übrigens seit kurzem einen Freund. Im Unterricht macht er jetzt richtig mit. Das<br />

Geld war gut angelegt.<br />

30.04.2007 Von Angelika REISER-FISCHER<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065554/index.html [16.05.2007 22:35:10]


Adé Kindheit<br />

Adé Kindheit<br />

Adé Kindheit<br />

Das Interesse an der Jugendweihe ist ungebrochen. Am Samstag gab es in der Kurstadt drei<br />

Festveranstaltungen. Aufregung war dabei nicht nur bei den jungen Leuten zu spüren.<br />

BAD FRANKENHAUSEN. "Ich wollte die Jugendweihefeier, sie hat mir auch sehr gut gefallen.<br />

Zugegeben, ein bisschen aufgeregt war ich zuvor", meinte Gymnasiastin Madlen Reimann<br />

aus Bad Frankenhausen im schicken Hosenanzug im Gespräch mit dieser Zeitung. Nach der<br />

festlichen Veranstaltung im Rathaussaal gab´s eine familiäre Feier. Und keine Frage, Madlen<br />

freute sich auch über die Geschenke. "Das Geld will ich für den Führerschein sparen", sagte<br />

sie.<br />

Madlen gehörte zu den insgesamt 81 Mädchen und Jungen des Kyffhäuser-Gymnasiums, der<br />

Regelschule Bad Frankenhausen sowie der Förderschule Artern, die an der<br />

Jugendweihefeier, Veranstalter ist seit Jahren die Ortsvereinigung für Jugendweihe Bad<br />

Frankenhausen, teilnahmen. Die Teilnehmerzahl war in diesem Jahr geringer. Da gab es<br />

Jahre, da waren es über 100, ja sogar 160. "Das Interesse an der Jugendweihe ist aber<br />

weiter ungebrochen. Als Vergleich, es gibt in Bad Frankenhausen fünf Konfirmanden. Die<br />

Schülerzahlen sind stark gesunken. Im kommenden Jahr wird es am Gymnasium nur noch<br />

zwei achte Klassen geben, es waren schon mal fünf", schildert Vereinsvorsitzende Veronika<br />

Volkland.<br />

Drei Veranstaltungen standen am Samstag auf dem Programm. Jeder<br />

Jugendweiheteilnehmer konnte bis zu sechs Leute mitbringen, was auch gerne<br />

angenommen wurde. Unter den Gästen war sogar Supermodel Eva Padberg.<br />

Festrednerinnen, sie alle sind Vereinsmitglieder, waren Petra Wäldchen, Helga Ritter und<br />

Marion Haas. Letztere war auch aufgeregt, denn es war ihre erste Jugendweihe-Festrede.<br />

"Wichtig war es mir, den jungen Leuten zu sagen, dass sie mutig, ehrlich und sich selbst<br />

treu bleiben sollen", sagte Marion Haas im TA-Gespräch. Auch sie hatte sich für einen<br />

Hosenanzug entschieden. Die Feier war wieder sehr festlich. Das musikalische Rahmen-<br />

Programm gestalteten der Frankenhäuser Frauenchor unter der Leitung von Margarete<br />

Wisotzky, der einheimische Alleinunterhalter Ingo Naumann, die Studentin Kristin Lovsky<br />

(Querflöte) und die Rezitatorin Lorett Sachs - die vorgetragenen Gedichte stammen übrigens<br />

ausschließlich aus eigener Feder. Für die Darbietungen gab es viel Applaus, besonders im<br />

zweiten Teil, als es poppiger zuging. Die Blumenkinder kamen aus den Kindertagesstätten<br />

"Sonnenschein" und aus der Kindervilla.<br />

Bereits vor der Festveranstaltung führten die Jugendweiheteilnehmer einige Veranstaltungen<br />

durch, es gab eine Modenschau sowie Fahrten nach Bad Sachsa in die Schwimm- und<br />

Eishalle sowie nach Jena zur Imaginata, einem Experimentarium für die Sinne. "Wir stellen<br />

uns bei der Programmgestaltung auf die Wünsche der Jugendlichen ein, eine Disko zum<br />

Beispiel wollten sie nicht", betonte die Vereinsvorsitzende. Zum Abschluss des Jugendweihe-<br />

Jahres gibt es dann noch ein gemeinsames Treffen aller auf dem Flugplatz Udersleben.<br />

"Mir hat die Jugendweihefeier gut gefallen, die Musik wurde zum Ende aber zu rockig und<br />

die Rede war etwas zu lang. Am Konzept der Feierstunde sollte sich aber nichts ändern, das<br />

ist okay", sagt Sarah Hesse, Gymnasiastin aus Bad Frankenhausen, im TA-Gespräch. Sie<br />

hatte sich für den besonderen Festtag im Leben für ein türkisfarbenes Kleid entschieden.<br />

Samstag wurde noch mit der Familie gefeiert, Sonntag dann mit Freunden. Ganz spezielle<br />

Wünsche bei den Geschenken hatte sie, wie sie sagte, nicht. Das Geld wird auf jeden Fall<br />

gespart.<br />

Ob die Kosten für die Jugendweihe 2008 weiter unverändert bleiben oder sich erhöhen, das<br />

steht laut Vereinsvorsitzender derzeit noch nicht fest.<br />

29.04.2007 Von Ingolf GLÄSER<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065629/index.html [16.05.2007 22:35:11]


Leere Lehrstellen in Industrie und Handwerk<br />

Leere Lehrstellen in Industrie und Handwerk<br />

Leere Lehrstellen in Industrie und Handwerk<br />

Nach dem jahrelangen Ringen, allen Schulabgängern eine berufliche Ausbildung zu<br />

ermöglichen, droht nun die Umkehrung - aus Lehrstellen könnten Leerstellen werden. Der<br />

Geburtenknick Anfang der 90er-Jahre macht sich bemerkbar - und manche Lehrberufe<br />

gelten ohnehin als wenig attraktiv.<br />

ILMKREIS. Steffi Eberl, Chefin der gleichnamigen Fleischerei in Gräfinau-Angstedt, kann<br />

ihren Frust nicht völlig verbergen. Mit ihrem letzten Azubi hatte sie keinen guten Griff getan.<br />

Der zeigte wenig Interesse für die Ausbildung, schwänzte mitunter die Berufsschule, nahezu<br />

monatlich hat sie mit der Mutter geredet. Geholfen hat es wenig. Schließlich habe man sich<br />

getrennt. Die Lehrstelle sei wohl nur ein Notnagel gewesen. Nun traue sie sich kaum, einen<br />

neuen Lehrling zu nehmen.Bewerber für das Fleischerhandwerk sind mittlerweile dünn<br />

gesät, meint Antje Türk von der Handwerkskammer Erfurt. Gleiches gelte für den Beruf des<br />

Bäckers. Der Grund, dass junge Leute um diese Professionen einen großen Bogen machen<br />

würden, seien schlechtes Image und die Arbeitszeit. Andere Berufe, bei denen sich bereits<br />

deutlicher Bewerbermangel zeige, seien schlicht und ergreifend zu wenig bekannt.Diese<br />

Ansicht teilt auch Thomas Sühlfleisch, Ausbildungsberater der Industrie- und<br />

Handelskammer Suhl. Es gebe eigentlich keine schlechten Berufe, nur schlecht informierte<br />

Leute. Während der Kraftfahrzeugmechatroniker bei Jugendlichen hoch im Kurs stehe, sei<br />

der Mechatroniker in der Industrie weniger gefragt. Aber nach seiner Meinung hochattraktiv,<br />

denn die Chancen auf Übernahme und gute Bezahlung seien deutlich größer. Da kommt für<br />

Thomas Sühlfleisch die Schule ins Spiel - in doppelter Hinsicht. Zum einen sollte die<br />

Berufsorientierung mehr zum Unterrichtsprogramm gehören, zum anderen diese auf den<br />

Leistungen der Schüler basieren. Aus gutem Grund, Betriebe klagen zunehmend über<br />

mangelhafte Grundkenntnisse der Lehrstellenbewerber. Im Vorjahr gab es für den Beruf des<br />

Werkstoffprüfers im gesamten Kammerbezirk nicht einen geeigneten Bewerber, sagt<br />

Thomas Sühlfleisch. Sorgenfalten bekommt auch Ralf-Peter Jander, Leiter für Fort- und<br />

Ausbildung bei Thales, dem Arnstädter Produzenten von Bahnsicherungs- und Signaltechnik.<br />

"Bisher konnten wir unseren Bedarf an jungen Fachkräften selbst decken, doch in diesem<br />

Jahr wird es schwer", so seine Prognose. Nicht etwa deshalb, weil sich zu wenige Bewerber<br />

melden. "Wir haben kein quantitatives, sondern ein qualitatives Problem." Will heißen: Die<br />

Schulabgänger erfüllen oft nicht die notwendigen Anforderungen.<br />

Das bestätigt auch Antje Türk. Viele Handwerksberufe seien qualitativ anspruchsvoll, aber<br />

den Azubis in spé fehle es mitunter an schulischen Voraussetzungen, an Motivation und<br />

Flexibilität. Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Umweltberufe und Berufe in der Umwelttechnik<br />

werden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Zudem erlebt die Metallbranche gerade eine<br />

Renaissance, nachdem Anfang der 90er-Jahre die Ausbildungsplätze gen null tendierten,<br />

weil es keine entsprechenden Arbeitsplätze mehr gab.<br />

Gerd SCHMIDL<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071726/index.html [16.05.2007 22:35:12]


Sie lebt es vor<br />

Sie lebt es vor<br />

Sie lebt es vor<br />

Sie sei eine außergewöhnliche Frau - außergewöhnlich belastbar und außergewöhnlich in<br />

ihrem Engagement für die Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern. Ingeborg Helbing wurde<br />

in der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt mit dem Meister-Eckhart-Brief des Freistaates<br />

ausgezeichnet. Die Mühlhäuserin - 57 Jahre alt - leitet seit 17 Jahren den Kindergarten<br />

"Friedrich Fröbel", dessen Träger der ASB ist.<br />

MÜHLHAUSEN. "Es ist einfach toll, dass sie immer da ist", strahlt Paul (6), eines "ihrer"<br />

Kinder, der 71, die den Fröbel-Kindergarten am Lindenbühl besuchen. Und Moritz findet´s<br />

"klasse, dass sie unsere Hauptchefin ist und dass wir zusammen immer so groß Geburtstag<br />

feiern".<br />

Dabei: Chefin zu sein, das mag Ingeborg Helbing - die alle einfach Inge nennen - nicht so.<br />

"Wir arbeiten als Team, Erzieherinnen und Kinder. Wir lachen und weinen gemeinsam,<br />

singen gemeinsam, spielen miteinander, verbringen den Tag miteinander", sagt die 57-<br />

Jährige. Dieses Miteinander war es auch, dass Inge Helbing schon als Schülerin begeisterte,<br />

als sie beschloss, in Gotha Kindergärtnerin zu werden. Bereut hat sie´s bis heute nicht und<br />

würde immer wieder Kindergärtnerin werden. Trotz aller öffentlicher Diskussionen über<br />

schwieriger werdende Kinder: "Kinder sind und bleiben Kinder mit all ihren Stärken, mit all<br />

ihren Schwächen. Genau wie wir Alten eben auch", meint sie lächelnd.<br />

Über Inge Helbing, die seit 36 Jahren im einstigen Mikroelektronik-Kindergarten arbeitet,<br />

sagen die Eltern, sie sei eine außergewöhnlich belastbare Frau. "Es gibt nichts, dass in<br />

diesem Hause geschieht, ohne dass sie dabei ist, Rat weiß und Hilfe anbietet. Auch wenn sie<br />

Frühdienst hatte und eigentlich zu Hause sein könnte", erklärt ASB-Chefin Regina Haupt. Sie<br />

lebe vor, was sie von anderen erwartet, freundlich, doch durchaus auch in der Lage, die<br />

Eltern kompetent auf Probleme ihrer Kinder hinzuweisen.<br />

Ein großes persönliches Engagement, das die Eltern honorieren. Was immer Inge Helbing<br />

plant, sie bekommt sie mit ins Boot, egal ob fürs Weihnachts- oder fürs Sommerfest oder für<br />

eines ihrer Bildungs- und Bewegungsprojekte. Unter Regie der Kindergartenleiterin<br />

entstanden allein in den letzten zwei Jahren ein Holzspielhaus und eine Wasserspielanlage.<br />

Inge Helbing spricht immer vom Wir. Sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken, das ist ihre<br />

Sache nicht. Sie setzt sich zu ihren Kindern in den Garten, nimmt ihr Akkordeon, singt und<br />

spielt. "Dass diese Frau in ein paar Jahren eigentlich in Rente gehen könnte, das ist für mich<br />

einfach nicht zu begreifen", sagt Frau Haupt und weiß: So schnell wird sich Inge Helbing von<br />

ihrer Arbeit und ihren Kindern auf keinen Fall trennen.<br />

30.04.2007 Von Claudia BACHMANN<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071734/index.html [16.05.2007 22:35:12]


Technik-Mädels wollen nun ins Umspannwerk<br />

Technik-Mädels wollen nun ins Umspannwerk<br />

Technik-Mädels wollen nun ins Umspannwerk<br />

Die Technikerinnen mit einer<br />

Hausinstallation. (Foto:<br />

Smailes)<br />

das Anliegen der AG.<br />

Remptendorfer Regelschülerinnen waren am Girls-Day im<br />

Phänomania Suhl<br />

Von Sandra Smailes Remptendorf (OTZ). Ein Besuch im<br />

Umspannwerk ist das nächste Ziel der Technik-Mädels in<br />

der Regelschule Remptendorf.<br />

Zehn Schülerinnen aus den sechsten und siebten Klassen<br />

erleben mit Physiklehrerin Cornelia Engelmann eine<br />

Premiere: Zum ersten Mal gibt es an der Schule eine<br />

Technik-AG nur für Mädchen. "Sie trauen sich mehr zu,<br />

wenn keine Jungen dabei sind, die glauben das besser zu<br />

können. Nur wer von Anfang an technische Arbeiten selbst<br />

ausprobiert, wird dies auch später tun", erklärt die Lehrerin<br />

Mit Begeisterung wurde eine Hausinstallation gelötet und geschraubt. Ein Regenmacher<br />

wurde schon gebaut und auch ein programmierbarer Roboter aus Legosteinen, der sich<br />

dreht und tanzen kann, ist entstanden.<br />

Das bisher größte Erlebnis war der Ausflug zum Girls-Day vergangenen Donnerstag.<br />

Gemeinsam mit der Technischen Universitat (TU) Ilmenau wurde eine Fahrt in das Museum<br />

"Phänomania" organisiert. Mit einem Kleinbus und Julia Oswalds Opa sind die Schülerinnen<br />

nach Suhl gefahren. "Im Museum sind 160 physikalische Experimente aufgebaut. Die<br />

praxisnahe Darstellung hat den Mädchen gut gefallen. Wir waren dreieinhalb Stunden im<br />

Museum und keine hat sich gelangweilt", so die Lehrerin. Gemeinsam mit den Schülerinnen<br />

hatte sie aus zahlreichen Angeboten zum "Girls Day" diese Einrichtung ausgewählt. Da in der<br />

Region fast keine Angeboten vorlagen, musste weiter weg gefahren werden.<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071805/index.html [16.05.2007 22:35:13]


Erlebnisreicher Girls Day bei der Polizei<br />

Erlebnisreicher Girls Day bei der Polizei<br />

Erlebnisreicher Girls Day bei der Polizei<br />

Gymnasiastinnen erkunden Berufschancen<br />

Bad Lobenstein (OTZ). Am 26.April war der siebte Girls Day - ein Zukunftstag für Mädchen.<br />

An diesem Tag können Mädchen in so genannte Männerberufe hinein blicken. "Wir haben<br />

diese große Chance genutzt, um die Polizeiinspektion Saale-Orla zu erkunden. Herr Bode<br />

und Herr Albersdörfer erläuterten Aufgaben und Struktur der Thüringer Polizei und die<br />

Besonderheiten der Polizeiinspektion. Dies war sehr informativ" , blickt Maria Probandt,<br />

Schülerin am Bad Lobensteiner Gymnasium, zurück. Und Johanna Wetzel fügt an: "Danach<br />

erwartete uns eine aufregende Führung durch das Polizeigebäude. Ein Höhepunkt war die<br />

Polizeitechnik. Dabei führte man uns verschiedene Messgeräte zur Geschwindigkeitskontrolle<br />

vor. Außerdem wurde uns ein neu eingesetztes Fahrzeug vorgestellt, welches bei großen<br />

Katastrophen als mobiler Versorgungsstandpunkt dient. Wir durften es sogar von Innen<br />

betrachten. Aber nicht nur die großen Fahrzeuge wurden uns vorgestellt, sondern auch die<br />

normalen Streifenwagen."<br />

Anschließend konnten die Mädels selber auf Spurensuche gehen. Fingerabdrücke wurden<br />

untersucht und neueste Techniken vorgestellt, welche man bei Ermittlungen benötigt. Dabei<br />

gab es tiefe Einblicke ins Arbeitsleben der Kriminalpolizisten. Wissenswertes erfuhr man zu<br />

Bewerbungen für den Polizeivollzugsdienst, nötige Voraussetzungen, das<br />

Eignungsauswahlverfahren sowie die Aufstiegschancen in der Thüringer Polizei.<br />

29.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071904/index.html [16.05.2007 22:35:14]


Für das Wohl der Kinder<br />

Für das Wohl der Kinder<br />

Für das Wohl der Kinder<br />

Erfurt. (tlz) "Zur Familienfreundlichkeit zählt vor allem, was für die Kinder wichtig ist und den<br />

Alltag lebenswerter macht - ein familienfreundliches Umfeld, mehr Raum für ein<br />

gemeinsames Leben der Generationen, mehr Zeit und Aufmerksamkeit für Eltern und Kinder,<br />

eine familienfreundliche Personal- und Arbeitszeitpolitik sowie mehr Angebote an Familien<br />

orientierten und Familien ergänzenden Dienstleistungen": So lautet der erste Abschnitt der<br />

gemeinsamen Erklärung von OB Andreas Bausewein, den Fraktionen des Stadtrates, der IHK<br />

Erfurt, der Kreishandwerkerschaft, Agentur für Arbeit, ARGE sowie der Stadtliga der freien<br />

Wohlfahrtspflege, die jetzt im Rathaus unterzeichnet wurde.<br />

"Mit dem Bündnis ´Stark für Familie - Stark für Erfurt´ wollen wir vorhandene<br />

familienfördernde Instrumente und Angebote transparenter machen, sie bündeln, stärken<br />

und somit Synergieeffekte ermöglichen. Aber wir wollen auch neue Angebote auf den Weg<br />

bringen und etablieren, das Bewusstsein der Erfurter für familiäre Systeme schärfen und<br />

Familienfreundlichkeit als weichen Standortfaktor mehr in den Vordergrund rücken", so<br />

Bauswein. Das Bündnis bildet den Rahmen für eine effektive und langfristige Vernetzung auf<br />

kommunaler Ebene. Eine gemeinsame Koordinierungsstelle soll eingerichtet werden.<br />

Die Gründung des Bündnisses schreibt einen Prozess der Entwicklung Erfurts zu einer kinder-<br />

und familienfreundlichen Stadt fort, der seit 1996 Thema ist und auf Beschluss des<br />

Stadtrates und Jugendhilfeausschusses beruht. An dieser Stelle ist u.a. zu nennen: der<br />

Handlungsrahmen "Kinder- und familienfreundliche Stadt Erfurt" von 1997.<br />

Ein erstes Arbeitstreffen der Bündnispartner und Interessierten (darunter zahlreiche Vereine<br />

und Verbände, Universität und Fachhochschule, Kirchen, Ärzte, Banken und viele mehr) wird<br />

es am 12. Juni geben.<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502072010/index.html [16.05.2007 22:35:14]


Zecken lauern im Grünen<br />

Zecken lauern im Grünen<br />

Zecken lauern im Grünen<br />

Fragen rund um das Zeckenrisiko und einen möglichen Schutz vor Zecken beantwortete<br />

gestern an den TA-Telefonen mit dem Virologen Professor Dr. Jochen SÜSS von der<br />

Friedrich-Schiller-Universität Jena einer der renommiertesten Zecken-Experten Deutschlands.<br />

Elvira T. aus Arnstadt: Welche Landkreise in Thüringen haben ein FSME-Risiko,<br />

und wann tritt nach einer Schutzimpfung der Schutz ein?<br />

2007 wurden in Thüringen zum FSME-Risikogebiet wie bisher Saale-Holzland-, Saale-Orla-<br />

Kreis und Kreis Hildburghausen erklärt. Dazu gekommen sind die Stadtkreise Jena und Gera<br />

sowie die Landkreise Sonneberg und Saalfeld-Rudolstadt. Nach einer FSME-Schutzimpfung<br />

hat man nach der zweiten IMpfung bereits einen hohen Schutz, der 14 Tage nach der<br />

dritten ist der Schutz vollständig.<br />

Anke O. aus Erfurt: Wer übernimmt die Kosten für eine FSME-Schutzimpfung?<br />

Innerhalb von Deutschland sind das in der Regel die Krankenkassen, bei Auslandsreisen<br />

muss man die Kosten hingegen selbst tragen.<br />

Theresa G. aus Gehren: Ab wann sollen Kinder gegen FSME geimpft werden?<br />

Die FSME-Impfstoffe für Kinder sind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zugelassen.<br />

Horst L. aus Nordhausen: Ich hatte eine Borreliose, bin mit Antibiotika behandelt<br />

worden. Ich bin beschwerdefrei, muss ich noch etwas tun?<br />

Da eine Borreliose in erster Linie klinisch diagnostiziert wird und erst in zweiter Linie<br />

serologisch (Bluttest), müssen Sie momentan keine weiteren Maßnahmen ergreifen.<br />

Offensichtlich sind Sie durch die Antibiotika-Therapie vollkommen ausgeheilt. Man darf bei<br />

einer Borreliose allerdings, im Gegensatz zur FSME, nicht außer Acht lassen, dass auch<br />

Neuinfektionen durch Zeckenbiss möglich sind. Eine zweite Borreliose-Erkrankung muss<br />

erneut antibiotisch therapiert werden.<br />

Erich R. aus Erfurt: Wir wohnen in einem Nicht-Risiko-Gebiet der FSME, machen<br />

aber wiederholt einen Kuraufenthalt in Tschechien. Sollen wir uns vor FSME<br />

schützen?<br />

Tschechien ist gegenwärtig das europäische Land mit dem höchsten FSME-Risiko. Bei<br />

Aufenthalten in der Natur ist eine vorherige FSME-Schutzimpfung sehr zu empfehlen.<br />

Hiltrud K. aus Weimar: Ich bin gegen FSME geimpft. Wir haben in Thüringen ein<br />

großes Gartengrundstück, in dem es viele Zecken gibt. Können wir prinzipiell<br />

etwas tun, um diese Gefahr zu reduzieren?<br />

Prinzipiell hat man kaum Chancen, die Zecken aus ihren Naturherden zu entfernen. Eine<br />

gewisse Hilfe bedeutet es, wenn man den Rasen kurz hält. Aber es gibt eigentlich keine<br />

wirksame Möglichkeit zur Reduzierung der Zeckengefahr, außer seinen persönlichen Schutz<br />

(Zecken abwehrende Mittel, geeignete Kleidung, Absuchen des Körpers nach Verlassen des<br />

Gartens).<br />

Bettina M. aus Eisenach: Nach dem Duschen entdeckte ich an der rechten<br />

Bauchseite eine großflächige Rötung von zirka 25 Zentimeter Durchmesser. Diese<br />

Stelle hat weder geschmerzt, noch gejuckt. Ich erinnerte mich, dass an dieser<br />

Stelle vor zirka 14 Tagen eine Zecke Blut saugte. Was soll ich tun?<br />

Sie haben das klassische erste Symptom einer Lyme Borreliose. Bitte gehen Sie unverzüglich<br />

zu Ihrem Arzt und lassen Sie sich antibiotisch gegen diese Erkrankung behandeln. Die<br />

Antibiotika-Therapie sollte unverzüglich eingeleitet werden. Eine serologische Diagnostik-<br />

Sicherung (Bluttest) wird Ihr Arzt anschließen. Das ist jedoch für die Einleitung der Therapie<br />

zunächst unerheblich.<br />

Simone K. aus Apolda: Ich bin an einem Tumor erkrankt und möchte meinen<br />

Urlaub in diesem Jahr in Bayern verbringen. Kann ich mich gegen FSME impfen<br />

lassen?<br />

Eine Tumorerkrankung ist keine Kontraindikation für eine FSME-Impfung. Wie bei jeder<br />

Impfung sollte man Risiko und Nutzen gegeneinander abwägen. Da Bayern insgesamt ein<br />

FSME-Risikogebiet ist, wäre eine Schutzimpfung anzuraten.<br />

25.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426081607/index.html [16.05.2007 22:35:15]


Viele Kinder haben laut Studie Übergewicht und Psycho-Probleme 16.05.2007<br />

Viele Kinder haben laut Studie Übergewicht und Psycho-Probleme 16.05.2007<br />

16.05.2007 Viele Kinder haben laut Studie Übergewicht und Psycho-Probleme<br />

Berlin (dpa) - Zu dick, zu viel Alkohol und Tabak, Psycho- Probleme: Viele Kinder und<br />

Jugendliche in Deutschland haben bereits gesundheitliche Störungen. Das geht aus der<br />

bisher größten deutschen Kinder- und Jugend-Gesundheitsstudie hervor. Besonders Kinder<br />

aus Ausländerfamilien und sozial schwachen Elternhäusern sind demnach vielen<br />

Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Laut Studie trinkt ein Drittel der Jungen und Mädchen einmal<br />

in der Woche Alkohol, 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind zu dick oder bereits<br />

fettsüchtig.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194625/index.html [16.05.2007 22:35:16]


Der Fiskus spielt mit<br />

Der Fiskus spielt mit<br />

Der Fiskus spielt mit<br />

Kinder sind im Kommen. Oft wird davon gesprochen, dass Kinder Kosten verursachen. Doch<br />

Eltern können durchaus den Fakt, dass sie Kinder haben und erziehen, steuerlich für sich<br />

nutzen. Steuerberaterin Mandy KORN gibt Tipps (Teil 1). Bis zum 18. Geburtstag wird ein<br />

Kind im Kindergeldrecht allein auf Grund seiner Existenz als Kind berücksichtigt. Möchten Sie<br />

als Eltern weiterhin Kindergeld für Ihr Kind über das 18. Lebensjahr hinaus erhalten, sind<br />

bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Ein Kind, das das 18. Lebensjahr vollendet hat, wird<br />

demnach berücksichtigt, wenn es...<br />

1. noch nicht das 21. Lebensjahr vollendet hat, nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht<br />

und beim Arbeitsamt als Arbeitssuchender gemeldet ist oder noch nicht das 25. Lebensjahr<br />

beendet hat und:a) für einen Beruf ausgebildet wird oder...b) sich in einer Übergangszeit<br />

von höchstens vier Monaten, zwischen zwei Ausbildungsabschnitten (auch Wehr- und<br />

Zivildienst) befindet oder...c) eine Berufsausbildung mangels Ausbildungsplatz nicht<br />

beginnen/fortsetzen kann oder...d) ein freiwilliges soziales Jahr leistet oder...<br />

3. wegen körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung außerstande ist, sich selbst zu<br />

unterhalten (Voraussetzung ist, dass die Behinderung vor Vollendung des 25. Lebensjahres<br />

eingetreten ist.Ein Kind nach Nummer 1 und Nummer 2 wird jedoch nur als Kind anerkannt,<br />

wenn deren Einkünfte und Bezüge nicht mehr als 7680 Euro im Kalenderjahr betragen.<br />

Was zählt alles zu den eigenen Einkünften des Kindes? Unter Einkünften versteht der<br />

Gesetzgeber die sieben Einkunftsarten. Das bedeutet den Gewinn (das sind<br />

Betriebseinnahmen abzüglich der Betriebsausgaben) bei den Einkünften aus Land- und<br />

Forstwirtschaft, aus einem Gewerbebetrieb und selbstständiger Arbeit und den Überschuss<br />

(das sind die Einnahmen abzüglich der Werbungskosten und der Freibeträge) bei den<br />

Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit, Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung<br />

und sonstige Einkünfte - wie beispielsweise Renten.<br />

Nicht zu den Einkünften und auch nicht zu den Bezügen zählen hingegen zum Beispiel die<br />

steuerfreien Beiträge des Arbeitgebers an eine Pensionskasse.<br />

In den meisten Fällen wird Ihr Kind Arbeitslohn (Einkünfte aus nichtselbstständiger<br />

Tätigkeit) beziehen. Diese Einnahmen werden um den Werbungskosten-Pauschbetrag in<br />

Höhe von 920 Euro (gegebenenfalls ein Zwölftel von 920 Euro) gekürzt.<br />

Hat Ihr Kind mehr als 9200 Euro Ausbildungskosten (Werbungskosten) im Jahr, sind diese<br />

nachzuweisen. Zu den Ausbildungskosten gehören insbesondere Kosten für Fachliteratur,<br />

Studienbeiträge, Schreib- material, Fahrten Wohnung - Arbeit (Entfernungspauschale),<br />

Fahrten Wohnung - Berufsschule (0,30 Euro pro gefahrenen Kilometer) oder<br />

Fortbildungskosten. Neu ist auch, dass die Sozialversicherungsbeiträge des Kindes<br />

(Arbeitnehmer-Anteil) von den Einkünften abzuziehen sind.<br />

Was zählt eigentlich alles zu den eigenen Bezügen des Kindes?<br />

Zu den Bezügen zählen alle Einnahmen in Geld oder Geldeswert, die nicht zu den Einkünften<br />

zählen. Zum Beispiel Ausbildungsbeihilfen (Bafög-Zuschüsse), Arbeitslosengeld, steuerfreier<br />

Teil der Rente, Sparerfreibetrag (so weit bei der Ermittlung der Einkünfte berücksichtigt)<br />

oder steuerfreie Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit. Nicht zu den Bezügen<br />

gehören zum Beispiel Unterhaltsleistungen der Eltern oder Bafög-Darlehen. Von der Summe<br />

aller zu berücksichtigten Bezüge ist eine Kostenpauschale in Höhe von 180 Euro im<br />

Kalenderjahr abzuziehen.<br />

TIPP: Wenn Ihnen das Kindergeld für ein Kind, das das 18. Lebensjahr vollendet hat,<br />

abgelehnt wurde und Sie erst später mit der Erstellung Ihrer Steuererklärung bemerken,<br />

dass Sie die genannten Grenzen, beispielsweise durch höhere Ausbildungskosten<br />

(Werbungskosten) - nicht überstiegen hätten, können Sie in dem Fall das Kindergeld auch<br />

rückwirkend beantragen.<br />

Sollte Ihr Kind während der oben genannten Zeit seinen Wehr- oder Zivildienst geleistet<br />

haben, erhalten Sie für die Zeit des Dienstes kein Kindergeld, die Dauer des geleisteten<br />

Wehr- oder Zivildienstes verlängert jedoch die Anspruchszeit über das 21. beziehungsweise<br />

25. Lebensjahr hinaus.<br />

Beispiel: Ihr Sohn hat während seines Studiums seinen Grundwehrdienst von zehn Monaten<br />

geleistet. Er wird am 9. Januar 2007 25 Jahre. Ohne Berücksichtigung der<br />

Übergangsregelung (Kürzung Altersgrenzen ab 2007) erhalten Sie bis einschließlich<br />

November 2007 weiter Kindergeld, so weit die anderen Voraussetzungen erfüllt sind.<br />

TIPP: Bitte bedenken Sie, dass die Berücksichtigung eines Kindes nicht nur für die<br />

Auszahlung des Kindergeldes von Bedeutung ist, sondern sich zum Beispiel auch bei der<br />

Berechnung des Solidaritätszuschlages, der Kirchensteuer, bei der Berücksichtigung der<br />

außergewöhnlichen Belastungen (Krankheitskosten) und so wei- ter steuermindernd<br />

auswirkt beziehungsweise sich die Höhe der Eigenheimzulage oder der Riester-Rente durch<br />

die Kinderzulage erhöht.<br />

Wer Kinder hat, dem entstehen zwangsläufig Kosten für die Betreuung seiner Sprösslinge.<br />

Für die steuerliche Berücksichtigung dieser Kosten sind bestimmte Voraussetzungen zu<br />

erfüllen. Steuerlich geltend gemacht werden können Aufwendungen für:<br />

die Unterbringung von Kindern in Kindergärten, Kindertagesstätten, Kinderhorten,<br />

Kinderkrippen sowie Tagesmütter, Wochenmütter und Ganztagespflegestellen...<br />

die Beschäftigung von Kinderpflegerinnen, Erzieherinnen und Hilfen im Haushalt, so weit<br />

diese ein Kind betreuen.<br />

(Wird fortgesetzt)<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515083844/index.html [16.05.2007 22:35:16]


Suche nach Ausbildungsplatz nicht auf eine Region beschränken<br />

Suche nach Ausbildungsplatz nicht auf eine Region beschränken<br />

Suche nach Ausbildungsplatz nicht auf eine Region beschränken<br />

Berlin (dpa/tmn) - Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz sollten sich Jugendliche nicht<br />

auf eine Region festlegen. »Wer mobil ist, erhöht die Chancen auf die Lehre im<br />

Wunschberuf«, sagte ein Sprecher des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) in<br />

Berlin.<br />

Wenn es in der Heimat nicht klappt, lohne es sich, in anderen Regionen zu suchen.<br />

»Besonders gut sind die Chancen zurzeit in Bayern und Baden-Württemberg.« Dort<br />

unterstützten außerdem Handwerkskammern Jugendliche, die wegen einer Lehre in eine<br />

andere Stadt umgezogen sind.<br />

Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind nach Einschätzung des ZDH in diesem Jahr<br />

gut. Viele Firmen planten mit steigendem Personalbedarf und würden gute Schulabgänger<br />

früher als sonst als Auszubildende an sich binden. ZDH-Generalsekretär Hanns-Eberhard<br />

Schleyer rechnet daher bei den Ausbildungsverträgen mit einem Plus von etwa vier Prozent.<br />

Bereits 2006 war die Zahl der abgeschlossenen Verträge im Handwerk um 3,7 Prozent auf<br />

knapp 169 000 gestiegen.<br />

Neben der Region spielt dem ZDH-Sprecher zufolge für eine erfolgreiche<br />

Ausbildungsplatzsuche auch die Branche eine Rolle, in der eine Lehrstelle gesucht wird.<br />

Bäcker und Fleischer suchten beispielsweise Lehrlinge. Gute Chancen böten auch die Metall-<br />

und Elektroberufe. Durch die bessere Konjunkturentwicklung gebe es mittlerweile auch<br />

wieder mehr Lehrstellen im Bau- und Ausbauhandwerk. Eine Bewerbung als Maurer,<br />

Zimmerer oder Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klima habe daher gute<br />

Aussichten auf Erfolg.<br />

16.05.2007 dpa<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194702/index.html [16.05.2007 22:35:18]


Viele Kinder haben Übergewicht und Psycho-Probleme<br />

Viele Kinder haben Übergewicht und Psycho-Probleme<br />

Viele Kinder haben Übergewicht und Psycho-Probleme<br />

Immer mehr Kinder und<br />

Jugendliche haben psychische<br />

Probleme. (Symbolbild)<br />

Berlin (dpa) - Sie sind zu dick, greifen gern zu Zigarette<br />

oder Schnapsflasche und schlagen auch schon mal hart zu:<br />

Viele Kinder und Jugendliche in Deutschland haben bereits<br />

mehr körperliche und seelische Probleme als<br />

Wissenschaftler bisher erkannt haben.<br />

Das geht aus der bisher größten deutschen Kinder- und<br />

Jugend- Gesundheitsstudie (KiGGS) im Auftrag der<br />

Bundesregierung hervor, die am Mittwoch in Berlin<br />

präsentiert wurde. Kinder aus Ausländerfamilien und sozial<br />

schwachen Elternhäusern sind demnach besonders vielen<br />

Gesundheitsrisiken ausgesetzt. »Diese<br />

Chancenungleichheit dürfen wir nicht zulassen«, kommentierte Bundesgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt (SPD) die Untersuchung.<br />

Es sei ein Anlass zur Sorge, dass jeder fünfte Jugendliche rauche und ein Drittel der Jungen<br />

und Mädchen bereits einmal in der Woche Alkohol trinke, sagte Schmidt. Im Großen und<br />

Ganzen seien die meisten Kinder und Jugendlichen in Deutschland aber normalgewichtig und<br />

ausgeglichen, betonte die Ministerin.<br />

Forscher des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) haben für die KiGGS-Studie drei Jahre lang<br />

rund 17 600 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre befragt, zum Teil ärztlich untersucht und<br />

auch Eltern interviewt. In der Gesamtsicht biete sich ein Bild, das optimistisch stimme,<br />

erläuterte RKI-Studienleiterin Bärbel-Maria Kurth. »Wir haben hier nicht die kranke, dicke,<br />

faule und depressive Generation«, sagte sie.<br />

Dennoch klingen manche Einzelergebnisse sehr ernüchternd. 15 Prozent der Kinder und<br />

Jugendlichen in Deutschlands sind zu dick oder bereits fettsüchtig. Mehr als jeder fünfte 11-<br />

bis 17-Jährige (22 Prozent) hat Essstörungen, die zum häufigsten chronischen<br />

Gesundheitsproblem avanciert sind. Mädchen sind davon sehr viel stärker betroffen (28,9<br />

Prozent) als Jungen (15,2 Prozent). Akute Krankheiten weichen immer häufiger chronischen<br />

Leiden wie Übergewicht, Asthma oder Allergien.<br />

Darüber hinaus verschöben sich körperliche Erkrankungen vermehrt in Richtung psychischer<br />

Störungen, ergänzte Kurth. Nach KiGGS- Angaben gibt es inzwischen bei rund 11 Prozent<br />

der Mädchen und fast 18 Prozent der Jungen Hinweise auf Verhaltensauffälligkeiten oder<br />

emotionale Probleme. Dazu zählen die Forscher zum Beispiel mangelnde Aufmerksamkeit,<br />

Hyperaktivität, Aggressivität, Ängste, Depressionen, oder auch betont unsoziales Verhalten.<br />

In einer Teilstudie mit mehr als 6000 Jugendlichen gaben 20 Prozent der Jungen und 10<br />

Prozent der Mädchen zu, schon einmal gewalttätig geworden zu sein.<br />

KiGGS zufolge haben viele Kinder aus gehobenen Sozialschichten gesundheitlich weitaus<br />

bessere Start- und Zukunftschancen als Gleichaltrige aus Einwandererfamilien oder sozial<br />

schwachen Elternhäusern. Dort würden Kinder seltener gestillt, geimpft oder zum Arzt<br />

gebracht, erläuterte RKI-Expertin Kurth. Sie rauchten häufiger, hätten häufiger Übergewicht<br />

und Essstörungen und neigten eher zu Gewaltausbrüchen. Gesundheitsministerin Schmidt<br />

plädierte für mehr Besuche der Kinder- und Jugendhilfe in Familien. Das geplante<br />

Präventionsgesetz wolle vorbeugende Arbeit fördern.<br />

Auch in sozial schwachen Familien können Kinder jedoch einer weiteren Studie zufolge einen<br />

guten Start in ein gesundes Leben erhalten. Wichtig für Eltern sei es, einfache Regeln wie<br />

gemeinsame Mahlzeiten, einen regelmäßigen Tagesablauf und Zu-Bett-Geh-Rituale zu<br />

pflegen, heißt es in der Untersuchung, die im Auftrag der AOK und des Magazins »Stern«<br />

unter anderen von der Universität Bielefeld durchgeführt und ebenfalls am Mittwoch in Berlin<br />

veröffentlicht wurde. Für diese Studie hatten Forscher den Alltag in 30 Familien beobachtet<br />

und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet.<br />

Von Ulrike von Leszczynski, dpa<br />

16.05.2007 dpa<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195014/index.html [16.05.2007 22:35:19]


Wie Prüfungsangst sich beherrschen lässt<br />

Wie Prüfungsangst sich beherrschen lässt<br />

Wie Prüfungsangst sich beherrschen lässt<br />

Die Prüfungsangst sollte nie<br />

zu einem Blackout führen.<br />

(Bild: dpa/tmn)<br />

Bochum/Strausberg (dpa/tmn) - Ob es um die Fahrprüfung<br />

geht oder um eine Klausur: Angst vor dem Versagen ist bei<br />

fast jedem Prüfungskandidaten mit im Spiel. Der dadurch<br />

ausgelöste Adrenalinkick ist sogar gut. Problematisch wird<br />

es aber, wenn die Angst überhand nimmt.<br />

Susann Doerschel aus Strausberg (Brandenburg) hat vor<br />

Prüfungen oft Bammel, vor allem in Mathe: »Ich leide an<br />

einer Rechenschwäche.« Daraus sei Prüfungsangst<br />

geworden, erzählt die 18-Jährige: »Ich bin total nervös,<br />

lasse ständig etwas fallen und habe einen Blackout, sobald<br />

die Aufgaben vor mir liegen.«<br />

Herzklopfen, Durchfall oder Schlafstörungen - das seien typische Symptome, sagt Hans-<br />

Christian Kossak, Psychologe und Buchautor aus Bochum. »Häufig stellen sich die<br />

Betroffenen vor, dass sie etwas nicht können und entgleiten dann in diese Fantasien.« Das<br />

könne dazu führen, dass ihnen selbst einfachste Antworten nicht einfallen. Und bereits das<br />

Lernen falle ihnen schwerer.<br />

»Besonders anfällig für diese Form der Angst sind Menschen, die sich ihre Zeit schlecht<br />

einteilen und Lern- und Arbeitstechniken nicht erworben haben«, sagt Kossak. Aber auch<br />

übermäßig ehrgeizige Schüler seien oft betroffen. Daher gilt es vor allem, das Lernen zu<br />

lernen. Der Psychologe rät, zuerst das Lernpensum zu verringern oder in überschaubare<br />

Einheiten einzuteilen.<br />

Eine Technik, mit der sich Stoff gut unterteilen lässt, ist die Vokabelkartei: »Die Vokabeln<br />

auf kleine Karteikarten schreiben, vorne die Fremdsprache und hinten die deutsche<br />

Übersetzung!« Je nach Schwierigkeit werden die Karten auf fünf Stapel verteilt und in einen<br />

Kasten mit fünf Fächern sortiert - die schwersten ins letzte Fach. Dann werden pro Tag zehn<br />

Vokabeln gelernt, zwei pro Fach. Sitzt ein Wort, wandert es ein Fach nach vorn, Problemfälle<br />

kommen nach hinten.<br />

»Mir hilft es besonders, wenn ich mit einer Freundin den Stoff noch einmal durchgehe«,<br />

erzählt Susann Doerschel. Sie hat auch die Erfahrung gemacht, dass ihre Prüfungsangst<br />

umso geringer ist, je besser sie vorbereitet ist.<br />

Wer aber erst am Tag vor der Klausur mit dem Lernen anfängt, dem bringen auch die<br />

besten Techniken nichts, warnt Kossak. »Sobald der Prüfungstermin feststeht, sollte man<br />

sich die Zeit bis dahin genau einteilen.« Im Plan werden auch freie Tage vorgemerkt - als<br />

Belohnung oder als Zeitpuffer für den Fall, dass das Lernen schlechter läuft.<br />

Kossak warnt davor, zu viel auf einmal zu lernen. Erholung sei wichtig, dass das Gehirn den<br />

Stoff vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis transferieren kann. Und das »Großmutterwissen«,<br />

wonach Lernen kurz vor der Prüfung nervös macht, habe die Forschung bestätigt. Kossak rät<br />

daher, am Vortag lieber etwas mit Freunden zu unternehmen.<br />

Wen Angst plagt, der kann auch mit einem Lehrer darüber sprechen. »Wenn ich merke, dass<br />

ein Schüler große Prüfungsangst hat, versuche ich herauszufinden, wovor er oder sie genau<br />

Angst hat«, sagt Inga Seidel, Lehrerin aus Kiel. In ganz schweren Fällen empfiehlt sie den<br />

Besuch eines Schulpsychologen. Auch Kossak rät Jungs und Mädchen, die mit der Angst<br />

nicht klar kommen, zu professioneller Hilfe, etwa bei Erziehungsberatungsstellen. Diese sind<br />

nicht nur für Eltern, sondern auch für Jugendliche da - und das in vielen Städten.<br />

Literatur: Hans-Christian Kossak: Lernen leicht gemacht - Gut vorbereitet und ohne<br />

Prüfungsangst zum Erfolg, Carl-Auer-Verlag, ISBN-13: 978-3896705235, 14,95 Euro.<br />

09.05.2007 dpa<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195027/index.html [16.05.2007 22:35:19]


Hungern ist keine Lösung<br />

Hungern ist keine Lösung<br />

Hungern ist keine Lösung<br />

Die Ernährung ist in den öffentlichen Fokus geraten. Was Experten seit Jahren predigen,<br />

beschäftigt jetzt auch die Bundesregierung: Kinder brauchen mehr Bewegung und einen<br />

ausgewogenen Speiseplan.<br />

Falsche Ernährungsgewohnheiten sorgen immer häufiger für Fettleibigkeit. In jungen Jahren<br />

erworbene Zusatzkilos wird ein junger Mensch nur sehr schwer wieder los. Deshalb<br />

appellieren Experten an Eltern und Pädagogen, dafür zu sorgen, dass Kinder sich<br />

ausreichend bewegen, in der Schule, aber vor allem in der Freizeit. Gefährlich wird es<br />

jedoch, wenn sich Kinder von Erwachsenen Unsitten abschauen - wie bewusstes Hungern,<br />

um Gewicht zu verlieren. Der kindliche Organismus rutscht dabei schnell in krankhafte<br />

Magersucht oder Bulimie. Eltern sollten darauf achten:<br />

1. Kinder sollten täglich daheim frühstücken, ausgewogen und in aller Ruhe.<br />

2. Obst und Gemüse sind als Snacks für zwischendurch bestens geeignet.<br />

3. Kinder benötigen für den Schultag auch Getränke (aber keine süßen Limonaden).<br />

4. Wer mit seinen Kindern radelt, schwimmen geht, Federball oder Fußball spielt, erzieht am<br />

besten zu Bewegung.<br />

5. In Maßen darf durchaus auch gesündigt werden: Der bewusste Umgang mit Schokolade,<br />

Eis, Pudding und Burger will gelernt sein.<br />

09.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510102500/index.html [16.05.2007 22:35:20]


Arm und dick<br />

Arm und dick<br />

Arm und dick<br />

In sozial schwachen Familien gibt es besonders viele dicke Kinder. Dabei wissen sie im<br />

Prinzip gut über gesunde Ernährung Bescheid, das behauptet zumindest die<br />

Wissenschaftlerin Dr. Katrin KROMEYER-HAUSCHILD vom Institut für Humangenetik der<br />

Universität Jena.<br />

Seit über 120 Jahren werden in Jena Schulkinder gemessen und gewogen. Nun<br />

haben Sie nachgewiesen, dass arme Kinder oft auch dicke Kinder sind. Wie<br />

belegen Sie dies?<br />

1995 haben wir begonnen, neben medizinischen Fakten soziale Daten zu erheben. Für die<br />

Studie 2005/06 wurden rund 2000 Jenaer Kinder untersucht. Die Eltern haben wir gebeten,<br />

zusätzlich noch einen Fragebogen auszufüllen. Etwa 90 Prozent aller Bögen kamen auch zu<br />

uns zurück.<br />

Wonach haben Sie gefragt?<br />

Zum Beispiel nach Schulabschluss, Berufsausbildung, Familienstand der Eltern,<br />

Arbeitslosigkeit, das wievielte Kind der Familie es ist, das von uns untersucht wurde, Größe<br />

der Wohnung, Zahl und Art der gemeinsamen Mahlzeiten der Familie, ob das Kind Krippe<br />

oder Kindergarten besuchte.<br />

Und das Ergebnis?<br />

Zehn Prozent der Kinder sind übergewichtig, drei Prozent adipös. Dabei hatten wir schon<br />

1985 zu 1995 eine Verdoppelung dieser Kinder registriert. Die Zahlen von 2006 werten wir<br />

noch aus, aber es ist schon absehbar: Seit 1Þ995 gab es erneut fast eine Verdoppelung.<br />

Zwar liegen die Jenaer Kinder unter dem Bundesschnitt, denn es leben hier viele Studenten<br />

und Wissenschaftler. Klar ist auch: Es gibt Zusammenhänge zur sozialen Situation und dem<br />

Bildungsstand. Je mehr Probleme Familien haben, desto mehr dicke Kinder haben sie.<br />

Fehlt es am Wissen über gesunde Ernährung?<br />

Das sehe ich nicht so. Eltern und Kinder geben in Befragungen meist richtige Antworten.<br />

Aber es klappt trotzdem nicht.<br />

Warum ist das so?<br />

Es ist sicher ein Geflecht vieler Ursachen. Wer arbeitslos ist, sitzt häufig lange vor dem<br />

Fernseher. Dort verspricht man in Werbespots Freude durch Süßes, Knabbereien, Deftiges.<br />

Im Supermarkt springen den Kunden die Sachen an, und wer sonst vom Konsum<br />

ausgeschlossen ist, möchte nun endlich auch dabei sein, probieren, wählen. Und in diesem<br />

Preisbereich kann man das auch.<br />

Dabei hätten gerade solche Menschen Zeit, genau beim Einkaufen hinzusehen.<br />

Die Verlockungen sind für sie groß. Da wird für XXL-Packungen mit 300 Gramm Schokolade<br />

geworben - aber die sind dann genauso schnell aufgegessen wie die 100-Gramm-Packung.<br />

Oft wird das nicht durchschaut. Viele greifen, aus finanziellen Zwängen, zu<br />

Sonderangeboten. Das sind aber oft nicht die hochwertigen Lebensmittel. Obst, Gemüse,<br />

Vollkornprodukte, Fisch sind teuer. Und dann ist da auch der Gedanke: Ich gönne mir was,<br />

ich habe ja sonst nichts. Genaue Untersuchungen gibt es nicht. Aber es gibt die Vermutung,<br />

dass dann auch mehr gekauft wird, als eigentlich nötig - und das muss dann auch weg.<br />

Sind sie also Opfer der Nahrungsmittelindustrie?<br />

Die Industrie will verkaufen, das ist klar. Es ist ein harter Kampf, sie zur Kennzeichnung von<br />

Bestandteilen zu bringen, und da muss sich auch etwas tun. Aber es gibt vieles, das die<br />

Familien selbst tun müssten. Und das betrifft nicht nur die sozial Schwachen, bei ihnen<br />

bündeln sich nur die Probleme.<br />

Was konkret?<br />

Es geht nicht um das Wissen über Nahrung, es ist unser Verhältnis zu ihr. Kinder müssen<br />

begreifen, dass nicht jeden Tag Sonntag ist, also manche Dinge Genuss sind und nicht<br />

täglich gegessen werden, egal, wie gut sie immer auch schmecken. Klar darf man Pommes<br />

und Eis essen, aber das muss etwas Besonderes bleiben. Milch ist kein Getränk, sondern ein<br />

Nahrungsmittel, mit Kalorien.<br />

Aber viele Kinder wollen kein Schwarzbrot, Rosenkohl.<br />

Sie wollen vor allem Süßes und Salziges, aber nichts Bitteres und Saures. Gerade diese<br />

Geschmacksrichtungen dominieren aber bei gesunden Sachen. Wenn dann eine Familie in<br />

Problemen steckt, das Kind schreit, den Mund aufmacht, alles ausspuckt, gibt es noch mal<br />

Stress. Das ersparen sich meist die Eltern und geben schnell etwas Süßes, um Ruhe zu<br />

haben. Dabei sollten aber Sachen wie Tomaten und Möhren Kindern immer wieder<br />

angeboten werden, es muss zum Alltag der Ernährung gehören. Nur so wird Verhalten<br />

geprägt.<br />

Sie haben auch erfragt, wie viele Mahlzeiten die Familien gemeinsam einnehmen.<br />

Ist es nicht sinnvoller, dass Kinder essen, wenn sie Hunger haben?<br />

Unsere Untersuchung zeigt: Wer regelmäßig isst, wird seltener dick. Die anderen essen<br />

ständig, weil sie dauernd meinen, heute noch nichts gegessen zu haben. Dazu passt, das<br />

Kinder nicht lernen, Versuchungen zu widerstehen. Es wird Kuchen gekauft, wenn es aus<br />

dem Bäckerladen gut riecht, am Wurststand bekommen Kinder eine Scheibe rübergereicht.<br />

Ab welchem Alter soll man Verzicht trainieren?<br />

Ehrlich gesagt, ich finde es schon nicht gut, dass Babys neuerdings immer gestillt werden,<br />

wenn sie schreien. Die Fachwelt ist sich da noch nicht einig. Aber es ist der Einstieg in das<br />

Muster: Jedes Unbehagen wird mit Essen bekämpft.<br />

Gespräch: A. REISER-FISCHER<br />

09.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510102530/index.html [16.05.2007 22:35:20]


Internet-Fibel für die Grundschule / Unterrichtsmaterialien zu Themen de<br />

Internet-Fibel für die Grundschule / Unterrichtsmaterialien zu Themen de<br />

Internet-Fibel für die Grundschule / Unterrichtsmaterialien zu Themen der Internetsicherheit.<br />

Das Thema der Bewusstseinsschaffung für einen sicheren Umgang mit dem Internet hat in<br />

den vergangenen Jahren auch im schulischen Kontext mehr und mehr an Bedeutung<br />

gewonnen. Dabei werden die Grundlagen der Erziehung zu einer nachhaltigen<br />

Medienkompetenz bereits im Grundschulalter geschaffen.<br />

In dem Maße, in dem „Lernen mit dem Internet“ zum Inhalt des Schulunterrichts zwischen erster<br />

und vierter Klasse geworden ist, wächst die Notwendigkeit, die Schülerinnen und Schüler mit den<br />

Chancen, aber auch mit den Risiken neuer Medien vertraut zu machen.<br />

Aus diesem Grund haben die nordrhein-westfälische Landesinitiative »secure-it.nrw« und die<br />

„Internauten“ gemeinsam einen Ansatz entwickelt, der Lehrerinnen und Lehrer darin unterstützen<br />

soll, verschiedene Fragen der Internetsicherheit im Unterricht der Grundschule aufzugreifen. „Wir<br />

verstehen die Unterrichtsmaterialien als ein Angebot, das als Einstieg ins Thema genutzt werden kann. Dazu haben wir<br />

sowohl themenübergreifende Tipps als auch Übungen zu einzelnen Schwerpunktthemen entwickelt“, betont Thomas<br />

Faber, Leiter von »secure-it.nrw«. Kindgerecht gestaltete Übungsblätter dienen den Lehrenden dabei als<br />

Kopiervorlage, um Themen der Internetsicherheit anhand konkreter Beispiele im Unterricht behandeln zu können.<br />

Die Landesinitiative »secure-it.nrw« (www.secure-it.nrw.de) setzt mit der Internet-Fibel ihre Arbeit in Sachen „IT-<br />

Sicherheit als Unterrichtsthema“ fort. Seit 2004 wurden im Rahmen des Projektansatzes „IT-Sicherheit macht Schule<br />

in NRW“ bereits Unterrichtsmaterialien zu insgesamt acht Themen der IT-Sicherheit für die Sekundarstufe I in<br />

Nordrhein-Westfalen entwickelt.<br />

Darüber hinaus wurde gemeinsam mit Partnern wie Schulen ans Netz e.V. und der Medienberatung NRW (e-teams)<br />

eine NRW-weite Veranstaltungsreihe zum Thema für die Zielgruppe Lehrerinnen und Lehrer etabliert. »secure-it.nrw«<br />

ist somit Impulsgeber für eine Sensibilisierung der Lehrenden sowie der Schülerinnen und Schüler zu Themen wie<br />

Sicheres Chatten, Sichere E-Mail- Kommunikation und Datenschutz. Sie trägt erheblich zur Bildung von<br />

Medienkompetenz an Schulen in Nordrhein-Westfalen bei.<br />

5<br />

Mit der „Internet-Fibel“ wird nun sowohl die Zielgruppe als auch die geographische Reichweite des Handelns<br />

erweitert. Dies wird vor allem durch die Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner „Internauten“<br />

(www.internauten.de) möglich. Das zentrale Anliegen der drei unter diesem Signet vereinten Projektpartner – des<br />

Deutschen Kinderhilfswerkes, der Microsoft Online Services Group (MSN Windows Live) und der Freiwilligen<br />

Selbstkontrolle Multimediadiensteanbieter (FSM) – ist es, Kinder über die Chancen und Risiken der Neuen Medien<br />

aufzuklären und ihnen einen sicheren, kompetenten und selbstbestimmten Umgang mit neuen Technologien, vor allem<br />

mit dem Internet, zu ermöglichen. Dorothee Ritz, Direktorin von MSN Deutschland, unterstreicht:<br />

„Das Ziel, Kindern und Jugendlichen einen sicheren Umgang mit dem Internet zu gewährleisten, kann nur über eine<br />

Kombination verschiedener Maßnahmen erreicht werden.<br />

Neben modernen Technologien stehen Aufklärung und Information von Verbrauchern im Mittelpunkt unseres<br />

Engagements. Wir arbeiten hier eng in Kooperation mit Verbänden, Behörden und Partnern aus der Wirtschaft<br />

zusammen. Diese Lehrerfibel bildet dabei einen wichtigen Baustein.“<br />

Um Schülerinnen und Schüler bei ihren ersten Schritten im Internet zu unterstützen und ihnen eine zentrale<br />

Anlaufstelle zu bieten, haben die Projektpartner u.a. das Portal www.internauten.de entwickelt.<br />

Dort haben die Kinder die Möglichkeit, auf spielerische, interaktive Weise den Umgang mit dem Medium zu erlernen.<br />

Damit Medienkompetenz erfolgreich vermittelt werden kann, ist es jedoch wichtig, dass auch Eltern und Lehrer zur<br />

Medienerziehung der Kinder beitragen. Daher wurde zusätzlich der Internauten-Medienkoffer entwickelt, in dem<br />

verschiedenste Materialien zur Verfügung gestellt und konkrete Vorschläge zur Gestaltung des Unterrichts unterbreitet<br />

werden.<br />

Die gemeinsam mit »secure-it.nrw« realisierte Internet-Fibel ergänzt dieses medienpädagogische Angebot der<br />

Internauten um ein Instrument, das sich direkt an die Lehrerinnen und Lehrer im Grundschulbereich richtet.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

http://www.secure-it.nrw.de/schulen/materialien.php<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070427062333/index.html [16.05.2007 22:35:21]


Fernsehverbot und Stubenarrest<br />

Fernsehverbot und Stubenarrest<br />

Fernsehverbot und Stubenarrest<br />

Martin Luther soll geraten haben, zur Kindererziehung neben einen Apfel die Rute zu legen.<br />

Fernsehverbot, ein Klaps oder eine Ohrfeige sind oft noch Erziehungshelfer. Doch es ändert<br />

sich was.<br />

THÜRINGEN. Frech gewesen? Vaters Kippen geraucht? Schule geschwänzt? Bestrafen und<br />

Erziehen gehören für viele Eltern zusammen. Der Katalog ist groß. Nicht von ungefähr wurde<br />

der heutige Tag der gewaltfreien Erziehung eingeführt. Eine Untersuchung des Jenaer<br />

Erziehungswissenschaftlers Prof. Roland Merten ergab: Der Klaps auf den Po ist weiterhin<br />

der Spitzenreiter unter den reglementierenden Erziehungsmaßnahmen, gefolgt vom<br />

Fernsehverbot, einer leichten Ohrfeige und Ausgehsperre.<br />

Immerhin: Zwei von hundert Kindern bekommen noch eine richtige Tracht Prügel mit<br />

Bluterguss, drei die Rute auf den Hintern, fast ebenso viele Stockschläge auf die Finger.<br />

Merten hat über zehn Jahre Erziehungsmaßnahmen von Eltern beobachtet und festgestellt:<br />

Zwischen Ost und West gibt es keine Unterschiede. Und: Die Sinnlosigkeit vieler Strafen sei<br />

Eltern oft nicht bewusst. Mag auch sein, manche reagieren an Kindern einfach nur Frust ab.<br />

Den größten Rückgang stellte Merten bei "Kind niederbrüllen", "nicht mehr mit dem Kind<br />

reden" und "schallende Ohrfeige" fest. Warum immer noch so oft auf den Po gehauen wird,<br />

ist ihm rätselhaft. Insgesamt aber werde weniger bestraft.<br />

Warum ist das so? Reagieren Eltern aus Bequemlichkeit nicht mehr so heftig auf aufmüpfige,<br />

ungehorsame oder faule Kinder? Keineswegs, sagt Merten. Er sieht Zusammenhänge mit<br />

dem Wandel der Erziehungsziele der Eltern. Noch Anfang der 50-er legte fast die Hälfte der<br />

Erziehenden auf Ordnungsliebe und Fleiß größten Wert. Gehorsam und Unterordnung, freier<br />

Wille und Selbstständigkeit galten da weniger. Zu Beginn der 90er-Jahre stellte sich das<br />

anders dar. Da wünschten sich zwei Drittel der Eltern für ihre Kinder als Wichtigstes freien<br />

Willen und Selbstständigkeit. Gehorsam und Unterordnung zählten kaum noch.<br />

Es gebe Veränderungen vom Befehlen zum Verhandeln, so Merten. Zwar verlangte<br />

Pestalozzi schon im 19. Jahrhundert, "Züchtigung von Kindern" zu verbieten. Immerhin ist<br />

sie seit November 2000 durch eine Änderung im Bürgerlichen Gesetzbuch in Deutschland<br />

ausdrücklich abgeschafft. Fälle, wo Kinder ihre Eltern verklagten, sind Merten unbekannt.<br />

Dieser Tage wurde in Nordhausen ein Vater verurteilt, der seinem schreienden Kind aus Wut<br />

das Bein verdrehte und brach - es war sieben Monate alt. Fragwürdige Erziehung.<br />

29.04.2007 Von Angelika REISER-FISCHER<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070430215508/index.html [16.05.2007 22:35:21]


Rechtsanspruch auf Krippenplatz ab 2013<br />

Rechtsanspruch auf Krippenplatz ab 2013<br />

Rechtsanspruch auf Krippenplatz ab 2013<br />

Frühstückszeit in einer<br />

Kinderkrippe (Archivfoto).<br />

Berlin (dpa) - Nach monatelangem Streit hat sich die große<br />

Koalition auf einen massiven Ausbau von<br />

Kinderkrippenplätzen geeinigt. Eine Lösung des Konflikts<br />

um Mindestlöhne gelang in den fünfstündigen Beratungen<br />

des Koalitionsausschusses am Montagabend jedoch nicht.<br />

Bei der Kleinkinderbetreuung sollen Familien von 2013 an<br />

einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz erhalten.<br />

»Das ist ein tragfähiger guter Kompromiss«, sagte CSU-<br />

Chef Edmund Stoiber in der Nacht zum Dienstag. SPD-Chef<br />

Kurt Beck sprach von einem »Durchbruch«.<br />

Beim Mindestlohn hätten sich SPD und Union darüber verständigt, dass eine Ausweitung des<br />

Entsendegesetzes auf weitere Branchen sinnvoll sei. »Es gab aber kein Einvernehmen«,<br />

sagte Beck. Bislang gelten Mindestlöhne nach dem Entsendegesetz nur in vier Branchen,<br />

darunter sind das Baugewerbe und das Malerhandwerk.<br />

Stoiber sagte, die Union sei weiter strikt gegen die Einführung eines gesetzlichen<br />

Mindestlohns. Beck ergänzte, die Koalitionspartner seien sich einig, dass sittenwidrige Löhne<br />

verboten werden sollten. Über das weitere Vorgehen müsse beraten werden. Fortschritte<br />

erzielte die Koalition bei der Neuregelung des Niedriglohnbereichs. Ein großer Teil von<br />

Geringverdienern soll künftig von den Sozialabgaben befreit werden.<br />

Bei den Krippenplätzen soll laut Stoiber auch ein finanzieller Ausgleich für jene Kinder<br />

festgelegt werden, die zu Hause erzogen werden und keine Kindertagesstätte besuchen. Der<br />

CSU-Chef sprach von einem monatlichen Betreuungsgeld in einer Größenordnung von etwa<br />

150 Euro monatlich. Beck kündigte einen Gesetzentwurf für die Krippen noch in dieser<br />

Wahlperiode an. Der Bund werde sich an den Personal- und an den Sachkosten beteiligen.<br />

Der Ausbau der Kleinkinderbetreuung soll nach den bisherigen Angaben zwölf Milliarden<br />

Euro kosten. Davon will der Bund vier Milliarden Euro übernehmen. Acht Milliarden Euro<br />

sollen Länder und Kommunen tragen. Die Zahl der Betreuungsplätze soll bis 2013 auf 750<br />

000 verdreifacht werden. Eltern erhalten für ihr Kind aber erst dann einen Rechtsanspruch<br />

auf einen Krippenplatz, wenn für rund 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein<br />

Betreuungsplatz verfügbar ist.<br />

Im Niedriglohnsektor wollen SPD und Union mehrere hunderttausend Geringverdiener von<br />

der Zahlung von Sozialabgaben befreien. Dies betreffe Beschäftigte, die zwischen 800 und<br />

1300 Euro monatlich verdienen und zusätzlich Arbeitslosengeld II beziehen, sagte Beck.<br />

Dieser Kreis werde aus Hartz IV herausgenommen. Für diese Beschäftigten entfalle künftig<br />

zum Beispiel die Überprüfung der Vermögensverhältnisse, sagte Beck. Nach Angaben der<br />

Bundesanstalt für Arbeit gibt es etwa eine halbe Million Beschäftigte, die so wenig<br />

verdienen, dass ihr Einkommen durch Arbeitslosengeld II aufgestockt werden muss.<br />

Noch kein endgültige Lösung wurde beim Treffen des Koalitionsausschusses im Konflikt um<br />

den Vorsitz der Bergbau-Stiftung erzielt. Beck sagte, die Runde habe sich lediglich über<br />

Zwischenstände informieren lassen. Von Unionsseite gibt es bei der Besetzung massive<br />

Vorbehalte gegen die Ernennung von RAG-Chef Werner Müller, der in der rot-grünen<br />

Bundesregierung Wirtschaftsminister war und von der SPD für diesen Posten favorisiert wird.<br />

Weiteres Thema der Beratungen der Koalitionsspitze war die milliardenschwere Finanzierung<br />

der geplanten Transrapid-Strecke vom Münchner Flughafen in die Innenstadt. Stoiber sagte,<br />

spätestens bis zur Sommerpause müsse die finanzielle Entscheidung getroffen werden. »Ich<br />

bin auch hier zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden werden«, sagte der CSU-Chef.<br />

15.05.2007 dpa<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515084654/index.html [16.05.2007 22:35:22]


Rechtsanspruch auf Krippenplatz kommt 16.05.2007<br />

Rechtsanspruch auf Krippenplatz kommt 16.05.2007<br />

Rechtsanspruch auf Krippenplatz kommt<br />

16.05.2007<br />

Ab 2013 wird es einen Rechtsanspruch auf einen Kinderkrippenplatz geben<br />

(Symbolbild).<br />

Berlin (dpa) - In sechs Jahren soll für jedes dritte Kleinkind in Deutschland ein<br />

Platz in der Kinderkrippe oder bei Tagesmüttern zur Verfügung stehen. Von<br />

2013 an haben Eltern auch einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.<br />

Für Eltern, die ihre Kinder zu Hause erziehen, soll es einen finanziellen<br />

Ausgleich geben. Die Koalition verständigte sich darauf, dass der Bund mit<br />

etwa vier Milliarden Euro ein Drittel der Investitionen und Betriebskosten der<br />

Kitas übernimmt. Die übrigen zwei Drittel sollen von Kommunen und Ländern<br />

kommen. Die Details der Finanzierung sind weiter offen.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194451/index.html [16.05.2007 22:35:23]


Kommentiert Ein Fortschritt<br />

Kommentiert Ein Fortschritt<br />

Kommentiert Ein Fortschritt<br />

Von Lothar Klein Der Erfolg hat viele Väter. Plötzlich waren schon immer alle Politiker für den<br />

Ausbau der Kinderbetreuung in Deutschland. Loben sich selbst und rufen "Meilenstein" ins<br />

kommende neue Paradies für Eltern und Kinder. Ein Fortschritt ist es allemal, aber keiner der<br />

der Entwicklung vorauseilt. Sondern einer, der Rückstand aufholt, der die Kinderbetreuung<br />

in Deutschland in sieben Jahren auf ein für moderne Staaten vergleichbares Niveau hebt.<br />

Mehr nicht. Und Geduld, nicht die Mütter, sondern die Teenager von heute können sich<br />

darüber freuen, dass sie selbst und für ihre Kinder in absehbarer Zeit bessere Bedingungen<br />

vorfinden.<br />

Richtig, der Erfolg hat viele Väter. In diesem Fall in erster Linie aber eine einzige Mutter. Wie<br />

ein Wirbelwind hat Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) nicht nur das verstaubte<br />

Familienbild der Union aufpoliert. Die siebenfache Mutter hat binnen 12 Wochen 12<br />

Milliarden Euro locker gemacht gegen Widerstände von Bischof Mixa über erzkonservative<br />

Kreise in der Union bis hin zu Finanzminister Peer Steinbrück. Dass die kinderlose Kanzlerin<br />

ihr dabei den Rücken stärkte, zeigt, das sinnvolle Entscheidungen eine Frage des<br />

Bewusstseins und nicht des Familienstandes sind.<br />

SPD-Chef Kurt Beck sollte sich daher nicht darüber ärgern, von der forschen<br />

Ankündigungspolitik a la von der Leyen überfahren worden zu sein. Schließlich kommt das<br />

Ergebnis den schutzbedürftigsten Mitgliedern unserer Gesellschaft zu gute. Es geht nämlich<br />

nicht nur um die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Besonders soziale<br />

Problemfamilien können von einem flächendeckenden Betreuungsangebot profitieren.<br />

Als Erfolg kann die SPD für sich die Einführung eines Rechtsanspruches verbuchen. Das ist<br />

wichtig, damit sich die verantwortlichen Länder und Kommunen mit dem zusätzlichen Geld<br />

nicht davonstehlen und stattdessen die Schlaglöcher flicken. Deswegen muss die große<br />

Koalition jetzt dafür sorgen, dass die Milliarden auch ihren Auftrag erfüllen und in den<br />

Kinderkrippen ankommen.<br />

Nur einen Schönheitsfehler beinhaltet der Kompromiss. Die als "Betreuungsgeld" nur<br />

mühsam getarnte "Herdprämie" für Mütter, die ihre Kinder zu Hause großziehen, ist als<br />

Trostpflaster für die ewig gestrigen zu teuer. Wer für Eltern Wahlfreiheit möchte, muss mehr<br />

Krippenplätze anbieten, nicht Geld für Familienarbeit ausgeben, die heute mangels<br />

Betreuungsangebot mehr oder weniger zwangsweise geleistet wird.<br />

15.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194808/index.html [16.05.2007 22:35:23]


"Super-Gau für Familien"<br />

"Super-Gau für Familien"<br />

"Super-Gau für Familien"<br />

Erfurt. (tlz/mar) Als einen "familienpolitischen Super-Gau" hat der Familienbund der<br />

Katholiken in Erfurt die derzeitige Familienförderung in Deutschland scharf kritisiert. Familien<br />

würden veralbert und Familienförderung ad absurdum geführt, empörte sich<br />

Landesvorsitzender Andreas Malur.<br />

Der Grund: Die Bundesregierung behauptet in ihren Berechnungen, dass die häusliche<br />

Kinderbetreuung mit 30 Milliarden Euro gefördert würde. "Tatsächlich aber handelt es sich<br />

lediglich um Mindereinnahmen an Steuer- und Sozialversicherungsbeiträgen, die entstehen,<br />

wenn Eltern ihre Erwerbsarbeit einschränken. Das ist keine Familienförderung", so Malur.<br />

Hier werde die Nichterhebung von Steuern und Beiträgen auf nicht erzieltes Einkommen als<br />

Familienförderung verkauft. Der Familienbund nennt das Augenwischerei. Malur: "Wenn das<br />

Schule macht, dann sind morgen die Ehrenamtlichen dran. Schließlich bekommen die<br />

meisten Engagierten dort auch kein Geld und können dieses nicht verdiente Geld auch nicht<br />

versteuern." Das könne dann auch als Förderung des Ehrenamtes verstanden werden, sagte<br />

Malur kopfschüttelnd.<br />

14.05.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195033/index.html [16.05.2007 22:35:24]


Volksbegehren „Für eine bessere Familienpolitik“ 30.04.2007<br />

Volksbegehren „Für eine bessere Familienpolitik“ 30.04.2007<br />

30.04.2007 Volksbegehren „Für eine bessere Familienpolitik“ Erziehungsgeld contra<br />

Kindergärten<br />

NEUHAUS/ERFURT – In der derzeit laufenden Debatte um die Zukunft der Kindererziehung<br />

äußert sich der Sprecher und Koordinator Landkreis Sonneberg für das Volksbegehren „Für<br />

eine bessere Familienpolitik“. Der Neuhäuser Ansgar Scherf kritisiert Thüringens<br />

Ministerpräsidenten Dieter Althaus.<br />

„Dieser möchte sein Modell eines Betreuungsgeldes bundesweit verwirklicht sehen. Das dies,<br />

aber sogar im eigenen Land heftig umstritten ist, veranlasste einen Teil der Eltern sogar, ein<br />

Volksbegehren zu initiieren.“<br />

Um sein Landeserziehungsgeld zu finanzieren, so unterstellt Scherf, habe Althaus die<br />

Landesförderung von Kitas und Krippen um jährlich 58 Millionen Euro reduziert. Der<br />

Dachverband „Liga der freien Wohlfahrtsverbände in Thüringen“ habe vergangenes Jahr bei<br />

einer Umfrage in 28 Prozent der Kitas festgestellt: „Landesweit sind durch die Althaus-<br />

Reform trotz steigender Kinderzahlen bislang 600 Vollzeitstellen von Erzieherinnen<br />

weggefallen, das ist ein Minus von acht Prozent.“<br />

Ansgar Scherf, Kreissprecher des Volksbegehrens, kommentiert diese Entwicklung so:<br />

„Unsere Kinder werden zunehmend schlechter betreut, die Wege in die Kitas werden weiter,<br />

die Öffnungszeiten schrumpfen. Am Ende sind alle genervt: Erzieherinnen, Kinder, Eltern.<br />

Das hilft niemandem.“<br />

Bei den politisch Verantwortlichen in Erfurt müsse der Satz „Nur Kindergeschrei ist<br />

Zukunftsmusik“ endlich in aller Konsequenz verstanden werden, so Scherf. Verwiesen wird<br />

auf die Studie „Thüringenmonitor“ aus dem vergangenen Jahr, durchgeführt von der<br />

Universität Jena. „Hier wurde erfragt, dass drei Viertel aller Thüringer Eltern statt des<br />

Landeserziehungsgeldes lieber eine qualitativ hochwertige Kindertagesstätte hätten.“ Der<br />

Grund liege auf der Hand. „Kinder brauchen den Kontakt zu Gleichaltrigen und Erwachsene<br />

müssen sich ohne Ängste für Kinder entscheiden können.“ Der Kindergarten sei bekanntlich<br />

vom Thüringer Friedrich Fröbel erfunden worden. „Das ist der wahre Exportschlager<br />

Thüringens und ausgerechnet den bekämpft Herr Althaus.“ (red)<br />

Botz bittet zur Bürgersprechstunde<br />

NEUHAUS – Donnerstag, 9 bis 16 Uhr, führt der Bundestagsabgeordnete Gerhard Botz einen<br />

Bürgersprechtag in seinem Wahlkreisbüro in Neuhaus durch. Interessierte können sich<br />

anmelden unter 03679/775391.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221147/index.html [16.05.2007 22:35:24]


Thierse pfeift ab<br />

Thierse pfeift ab<br />

Thierse pfeift ab<br />

Der Streit über die Kinderkrippenplätze brachte auch den pflichtbewussten Abgeordneten<br />

des Bundestags überraschend ein längeres Wochenende ein. Dazu eine TA-Korrespondenz:<br />

BERLIN. Hinterher wollten es die Grünen nicht gewesen sein. Sie hatten zusammen mit der<br />

FDP einen Antrag zur Finanzierung des Kinderkrippenprogramms eingebracht. Eigentlich<br />

eine parlamentarische Spielerei, da sich die Regierung selbst noch nicht geeinigt hat. Darum<br />

wurde der Antrag an das Ende der Sitzungswoche gelegt. Die offensichtliche<br />

Geringschätzung grämte die Grünen so sehr, dass sie zusammen mit FDP und Linkspartei<br />

den Antrag stellten, die Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) sofort in das Hohe<br />

Haus zu zitieren. Dem Freitagnachmittag und der Bedeutung des Themas angemessen,<br />

hatte sich der Plenarsaal sichtlich geleert. Da sich die Koalition wahrscheinlich in der<br />

Minderheit befand, machten sie eine genaue Stimmenauszählung per Handzeichen mit<br />

allerlei Verwirrspielen unmöglich und der amtierende Bundestagspräsident bat daraufhin<br />

zum Hammelsprung. Bei diesem müssen alle Parlamentarier den Saal verlassen und dann<br />

durch die mit Ja, Nein oder Enthaltung gekennzeichneten Türen wiederkommen. Begleitet<br />

wird diese Aktion immer mit einem hysterischen Zusammentelefonieren der<br />

Fraktionskollegen. Zwar wurde der Antrag abgelehnt, aber mit 268 Abgeordneten war die<br />

erforderliche Beschlussfähigkeit von der Hälfte aller Abgeordneten nicht gegeben. Der<br />

amtierende Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) schloss aus diesem Grunde sofort<br />

die Sitzung. Anschließend meinten die Grünen zwar, dass dies nach der Geschäftsordnung<br />

nicht zwingend nötig gewesen wäre. Auch sonst wird die Unvollständigkeit des Plenums so<br />

lange billigend in Kauf genommen, wie durch sie die tatsächlichen Mehrheiten abgebildet<br />

werden. Aber gestern wurde exakt ausgezählt, Thierse musste folglich so handeln. Darüber<br />

hinaus packte er die Gelegenheit beim Schopfe, denn er konnte nicht wissen, ob nach der<br />

Flugblattaktion vielleicht noch weitere Protestaktionen im Saal geplant waren.<br />

Allerdings hatte das Ansinnen der Opposition, die Familienministerin herbeizuzitieren, auch<br />

einen guten Grund. Die redselige Niedersächsin hat in deren Augen zu stark ihr Interesse an<br />

der Parlaments- zugunsten der Pressearbeit verschoben. So hatte sie gestern früh per<br />

Zeitung verlauten lassen, dass der Bund nur noch die Ausbaukosten für die Krippen<br />

übernehmen will, während für Betrieb und Personal Länder und Kommunen bezahlen sollen.<br />

Das weckte sofort den Protest von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD).<br />

Weil im Osten die Plätze schon existieren, würde dort kaum noch Geld ankommen.<br />

SPD-Generalsekretär Hubertus Heil sieht in dem Konzept ein Dokument des Scheiterns. Die<br />

Sozialdemokraten wollen einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz durchsetzen, damit<br />

tatsächlich Wahlfreiheit für die Familien entstehe.<br />

Städtetags-Präsident Christian Ude (SPD) erinnerte daran, dass der Bund erst Erwartungen<br />

geweckt habe und sich jetzt, wo es darum gehe, diese zu erfüllen, nicht einfach<br />

davonstehlen könne.<br />

27.04.2007 Von Wolfgang SUCKERT<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065506/index.html [16.05.2007 22:35:25]


Teure Mickymaus<br />

Teure Mickymaus<br />

Teure Mickymaus<br />

GUTHMANNSHAUSEN. Für die Eltern ist es ein gewaltiger finanzieller Sprung. Seit heute<br />

bezahlen sie für die Ganztagsbetreuung ihrer Sprösslinge in der Kindertagesstätte<br />

Guthmannshausen mit 139, 48 Euro monatlich gut das Doppelte der bisherigen Gebühren<br />

und die mit Abstand höchsten im Landkreis. Ein Beschluss, der sich letztendlich gegen die<br />

Gemeinde richten könnte, meint die Elternschaft und hofft auf ein klärendes Gespräch.<br />

Hinter einer großen Hecke abgeschirmt von der Ortsdurchfahrt spielen 44 Mädchen und<br />

Jungen auf dem Freigelände der Kindertagesstätte "Mickymaus". Ihre Eltern indes fühlen<br />

sich ein Stück weit von dem überfahren, was der Gemeinderat im März mehrheitlich<br />

beschloss. "Mit der drastischen Gebührenerhöhung sind wir überhaupt nicht einverstanden",<br />

kritisiert nicht nur Daniela Kolodziejek, Mutter eines dreijährigen Sohnes, den Beschluss. Und<br />

dass es schön gewesen wäre, seitens des Gemeinderates, einschließlich Bürgermeister,<br />

wenn alle Eltern vor der Abstimmung dazu ordentlich informiert worden wären. "Eigentlich<br />

sind auch wir vor vollendete Tatsachen gestellt worden", erklärt Elternbeiratsmitglied Dr.<br />

Gesine Reimann. Die drastische Gebührenerhöhung hätte der Bürgermeister nach der<br />

Gemeinderatssitzung, in der sie beschlossen wurde, dem Elternbeirat gegenüber mit der<br />

hohen Verschuldung der Gemeinde begründet. "Die Summe, die am Ende für die Eltern<br />

steht, hat uns ziemlich geschockt. Mit so viel mehr hatte keiner gerechnet."Auch nicht Hagen<br />

Klotz, Vater zweier Kindergartenkinder und häufiger Besucher der öffentlichen<br />

Gemeinderatssitzungen im Ort. Gleichwohl sei über das Thema Gebührenerhöhung schon<br />

mehrfach seit gut einem Jahr im Zuge der notwendigen Sparpläne öffentlich in<br />

Gemeinderatssitzungen diskutiert worden. "Und zu diesen Sitzungen kann jeder hingehen,<br />

aber in der Regel sind es eher nur wenige, die das nutzen." Fakt ist, so Hagen Klotz, dass<br />

die beschlossene Gebühr kontraproduktiv zur laufenden bundesweiten Diskussion über<br />

bessere Familienförderung und Kinderbetreuung sei.Das neue Entgelt wird nicht ohne Folgen<br />

bleiben: Manche Eltern, so heißt es, wollen ihr Kind nur noch halbtags bringen. Es gebe<br />

auch welche, die sich in der Nachbarschaft umtun - beispielsweise in der Gemeinde<br />

Olbersleben. Dort liegt die Gebühr seit vergangenem Oktober bei 81 Euro.Weniger Kinder,<br />

weniger Elternbeiträge plus die Kosten von 320 Euro pro Platz, die Guthmannshausen an die<br />

Gemeinde zahlen muss, in der Kinder aus dem Ort betreut werden - haben das<br />

Bürgermeister und Gemeinderat bei ihrem Beschluss bedacht, fragen sich die Eltern und<br />

bitten die beiden in einem Brief, den der Elternbeirat in ihrem Auftrag verfasste, um ein<br />

Gespräch zu dem Thema Gebühren.Bürgermeister Gerhard Heilmann (ptl.) will, nachdem er<br />

vom Brief erfuhr und Rücksprache mit seinem Beigeordneten genommen hat, die Gebühren<br />

noch einmal auf die Tagesordnung bringen. In der Gemeinderatssitzung am 9. Mai, in der es<br />

auch um den Übergabevertrag zwischen Gemeinde und dem DRK-Kreisverband geht. Dieser<br />

übernimmt laut Gemeinderatsbeschluss die Trägerschaft über die Kindertagesstätte. "Von<br />

der Gebührenerhöhung haben wir nach der Bewerbung erfahren", betont<br />

Kreisvorstandsvorsitzender Thomas Haupt. "Nach dem Jahr Betriebsübergang wollen wir<br />

versuchen, der Kommune einen angemessenen Elternbeitrag vorzuschlagen", unternimmt er<br />

einen Ausblick. Mit der Übergabe der Trägerschaft erhofft sich die Gemeinde weitere<br />

Einsparungen angesichts ihrer hohen Verschuldung.Was die momentan gültigen Gebühren<br />

anbelangt, "ist der Kindergarten nicht der einzige Bereich, bei dem wir angehoben haben.<br />

Was nicht heißt, dass ein Beschluss dazu nicht auch wieder geändert werden kann", lässt<br />

der Bürgermeister Künftiges offen.Anett HÄDRICH.<br />

30.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071750/index.html [16.05.2007 22:35:25]


Fensehen selbst gemacht<br />

Fensehen selbst gemacht<br />

Fensehen selbst gemacht<br />

Michelle und Paul durften<br />

richtig hinter der Kamera<br />

stehen. (Foto: Müller)<br />

Oettersdorfer Kinder sind begeistert beim Medienworkshop<br />

dabei<br />

Oettersdorf (Müller). Fernsehen ganz hautnah erlebten<br />

Kinder des Oettersdorfer AWO-Kindergartens gemeinsam<br />

mit Medienpädagogen vergangene Woche. Sandra Fitz und<br />

Katharina Klung von der Thüringer Landesmedienanstalt<br />

weilten dafür vier Tage in der Oettersdorfer<br />

Kindertagesstätte, um die Kinder mit dem Medium<br />

Fernsehen vertraut zu machen.<br />

"Unser Ziel war es, den Vorschulkindern zu vermitteln<br />

kritisch mit der Thematik des Fernsehens umzugehen,<br />

ihnen zu zeigen, dass es sich hierbei um keine realistische<br />

Welt handelt", so Sandra Fitz. Entsprechend der Bedürfnisse, Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

von Kindern im Vorschulalter wurde der Methodenworkshop durchgeführt. Zu Beginn durften<br />

die Kinder ihre Helden aus dem Fernsehen zu Papier bringen, um anschließend aus einem<br />

Pappfernsehapparat heraus zu erklären, warum sie diese besonders mögen.<br />

Ein Höhepunkt des Lehrganges war das Gestalten einer Bildgeschichte. Vorab besprachen<br />

die Kinder gemeinsam, welche Bilder dafür notwendig sind. Nach dem Zeichnen nahm jedes<br />

Kind sein eigenes Werk mit einer "echten" Kamera auf. Am Schnittplatz galt es schließlich für<br />

den Fernseh-Nachwuchs kurze Texte dazu zu sprechen. Durch das Zusammenschneiden<br />

aller Teilstücke war es möglich, eine komplette Geschichte zum Abschluss anzuschauen.<br />

Vorab bekamen die Mädchen und Jungen einen Einblick hinter den Kulissen des Fernsehens.<br />

Sie erhielten eine Antwort unter anderen auf die Fragen: Wie funktioniert eine Kamera? Wie<br />

kann ein Bild aufgenommen werden oder warum zeigt die Kamera immer nur einen Teil der<br />

Wirklichkeit? In der Gesamtheit bildete der Workshop eine Grundlage für eine spätere<br />

distanzierte und kritische Auseinandersetzung mit den Medien.<br />

29.04.2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071950/index.html [16.05.2007 22:35:26]


Erst Kopfhörer, dann Hörgerät: Jeder vierte Jugendliche hört schlecht<br />

Erst Kopfhörer, dann Hörgerät: Jeder vierte Jugendliche hört schlecht<br />

Erst Kopfhörer, dann Hörgerät: Jeder<br />

vierte Jugendliche hört schlecht<br />

Berlin (dpa) Ohrenbetäubende Musik beim Rockkonzert, das Kreischen der Bremsen von<br />

Güterzügen, das Dröhnen des Presslufthammers auf der Baustelle nebenan: Lärm kann<br />

Menschen krank machen. Vor dem "Tag gegen Lärm" an diesem Mittwoch nannte die<br />

deutsche Gesellschaft für Akustik alarmierende Zahlen. Danach hat bereits jeder vierte<br />

Jugendliche in Deutschland einen Hörschaden. Grund dafür sei vor allem das Hören lauter<br />

Musik, erklärten die Gesellschaft und die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft am<br />

Dienstag in Berlin. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Akustik leiden 60 Millionen<br />

Menschen in der Bundesrepublik unter Lärm. 13 Millionen Bundesbürger sind nach<br />

Berechnungen des Umweltbundesamtes Geräuschpegeln ausgesetzt, die Risiken wie<br />

Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche oder Hörschäden in sich bergen. "Drei Prozent der<br />

Jugendlichen tragen heute schon Hörgeräte", sagte Jutta Vestring, Geschäftsführerin der<br />

Genossenschaft. Beim Musikhören über Kopfhörer oder im Autoradio setzten sich<br />

Jugendliche Geräuschpegeln bis zu 120 Dezibel aus, ergänzte Vestring. Ab<br />

Dauerschallpegeln von 65 Dezibel gilt Lärm als gesundheitsschädlich, bei 140 Dezibel ist die<br />

Schmerzgrenze erreicht. Viele Teenager wüssten gar nicht, dass ein eingeschränktes<br />

Hörvermögen nicht heilbar ist, betonte Vestring. Etliche Discotheken versuchen, zu hohen<br />

Geräuschpegeln seit zwei Jahren mit einem "DJ-Führerschein" entgegenzuwirken. Rund<br />

1700 der 3000 Discjockeys hätten einen Kurs absolviert, teilte der Bundesverband Deutscher<br />

Discotheken mit. Aber auch Fangesänge im Fußballstadion belasten das Gehör. Das Schalker<br />

Fußballstadion gilt als das lauteste in der Bundesliga. Beim Spiel gegen Stuttgart Mitte März<br />

wurden in der Arena 129 Dezibel gemessen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft<br />

(GEW) warnte auch vor den gesundheitlichen Folgen von Lärm in Schulen. Mit<br />

Spitzenwerten von bis zu 110 Dezibel könnten etwa in Sportstunden Belastungen wie auf<br />

einem Flugplatz gemessen werden, teilte die Gewerkschaft am Dienstag in Essen mit. Mit<br />

Schallpegeln zwischen 70 und 90 Dezibel überschreite auch der in Klassenräumen<br />

gemessene Lärm deutlich den für geistige Arbeiten angesetzten Grenzwert von 55 Dezibel,<br />

erklärte die Gewerkschaft. Dadurch werde nicht nur die Motivation und Lernfähigkeit von<br />

Schülern eingeschränkt; Schwerhörigkeit sowie Stimm- und Kehlkopfprobleme zählten<br />

mittlerweile zu den typischen Berufskrankheiten von Lehrern. Im Baugewerbe sollen leisere<br />

Maschinen und Werkzeuge sowie ein Gehörschutz ab 80 Dezibel Erkrankungen der Ohren<br />

entgegenwirken. Ein Renter in Baden-Württemberg rastete wegen des Baulärms, den sein<br />

Sohn beim Umbau der Wohnung verursachte, völlig aus. Im November vergangenen Jahres<br />

griff er zum Gewehr und erschoss seinen Sohn. Das Landgericht Karlsruhe verurteilte den 69-<br />

Jährigen zu lebenslanger Haft. Die größte Lärmquelle bleibt der Verkehr. "Unsere Metropolen<br />

dröhnen weiter", sagte Brigitte Schulte-Fortkamp, Professorin von der Technischen<br />

Universität Berlin. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) prangerte vor allem den nächtlichen<br />

Lärm durch Güterzüge an. "Mehr Güter auf der Schiene sind aus Umwelt- und Klimagründen<br />

zu begrüßen", sagte der VCD-Vorsitzende Michael Gehrmann. Bis zu 40 Jahre alte Waggons<br />

und betagte Schienenstränge verringerten allerdings die Lebensqualität der Anwohner<br />

erheblich. Gehrmann regte an, die Trassengebühren in Zukunft nach dem Alter und Zustand<br />

der Güterwagen zu bemessen. "Das lässt sich auch mit EU-Recht vereinbaren", ergänzte er.<br />

Dienstag, 24. April 2007 (17:48)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425172339/index.html [16.05.2007 22:35:27]


WP Die Region - Ein Test-Unterricht soll zeigen, ob Grundschüler abiturtauglich sind Eltern nicht mit Einstufung für weiterführende Schule einverstanden<br />

WP Die Region - Ein Test-Unterricht soll zeigen, ob Grundschüler abiturtauglich sind Eltern nicht mit<br />

Einstufung für weiterführende Schule einverstanden<br />

Die Region<br />

Ein Test-Unterricht soll zeigen, ob Grundschüler abiturtauglich<br />

sind Eltern nicht mit Einstufung für weiterführende Schule<br />

einverstanden<br />

Erstmals entscheiden in<br />

diesem Jahr Grundschulen<br />

verbindlich, an welche<br />

weiterführende Schulform ein<br />

Kind geschickt wird. 100<br />

Eltern waren kreisweit mit der<br />

Einstufung nicht<br />

einverstanden. Ihre Kinder<br />

nehmen jetzt am Prognose-<br />

Unterricht teil. WP-Foto: dpa<br />

Kreisgebiet. (wp) Rund 100<br />

Grundschüler aus den vierten<br />

Klassen stellen sich in dieser<br />

Woche im Kreis Siegen-<br />

Wittgenstein dem so<br />

genannten Prognose-<br />

Unterricht.<br />

Die Schüler werden in<br />

Deutsch, Mathematik und<br />

Sachkunde geprüft. Grund für<br />

die Tests sind<br />

Meinungsverschiedenheiten<br />

zwischen Eltern und Lehrern,<br />

für welche weiterführende<br />

Schule diese Kinder geeignet<br />

sind.<br />

Mit dem neuen NRW-Schulgesetz, das seit diesem Schuljahr<br />

gilt, ist der Übergang von der Grundschule in die<br />

weiterführende Schule nach der vierten Klasse verbindlich<br />

geregelt.<br />

Die Grundschule benennt für die weitere Schullaufbahn eine<br />

Schulform (Hauptschule, Realschule oder Gymnasium). Bislang<br />

konnten die Grundschulen lediglich Empfehlungen abgeben.<br />

Wollen Eltern ihr Kind an einer Schulform anmelden, für die es<br />

nach der Einstufung der Grundschule nicht geeignet ist,<br />

entscheidet der dreitägige Prognose-Unterricht. Dabei werden<br />

auch schriftliche Arbeiten gestellt.<br />

Es soll vor allem festgestellt werden, in wie weit das Kind über<br />

ein gutes Textverständnis verfügt.<br />

Der Prognose-Unterricht findet in Deuz, Neunkirchen-<br />

Salchendorf, Kreuztal und an zwei Schulen in Siegen sowie in<br />

Berghausen statt. An die Grundschulen dieser Kommunen<br />

kommen Kinder aus dem gesamten Kreis.<br />

NRW-weit nehmen 3300 Schüler an der einwöchigen Testphase<br />

teil. Das sind1,76 Prozent der Grundschüler. Die Eltern werden<br />

über das Ergebnis, also für welche Schulform ihr Kind als<br />

geeignet gilt, spätestens Anfang kommender Woche schriftlich<br />

informiert.<br />

Die Aufgaben wurden vom nordrhein-westfälischen<br />

Schulministerium gestellt.<br />

23.04.2007 Von Boris Schopper<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425172821/index.html [16.05.2007 22:35:27]


Erschreckende Mängel bei schulischer Integration<br />

Erschreckende Mängel bei schulischer Integration<br />

Erschreckende Mängel bei schulischer<br />

Integration<br />

.<br />

Wiesbaden (kobinet) Auf erschreckende Mängel bei der schulischen Integration behinderter<br />

Kinder in Hessen hat der hessische Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Dr.<br />

Andreas Jürgens, hingewiesen.<br />

"Seit dem Amtsantritt der hessischen Kultusministerin Wolff führt der gemeinsame Unterricht<br />

von behinderten und nicht behinderten Kindern ein Schattendasein. Er ist politisch nicht<br />

gewollt und wird deshalb immer weiter zurückgedrängt", dieses Fazit zieht der<br />

behindertenpolitische Sprecher der hessischen Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen,<br />

Andreas Jürgens, aus der Antwort der hessischen Landesregierung auf seine Große Anfrage,<br />

die gestern im Kulturpolitischen Ausschuss des Hessischen Landtags beraten wurde.<br />

Vom Schuljahr 1999/2000 bis zum Schuljahr 2005/2006 sei zwar die Zahl der behinderten<br />

Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf um mehr als 4.500<br />

gestiegen. Die Kinder seien aber nahezu ausschließlich den Sonderschulen zugewiesen<br />

worden. "Lediglich im Bereich der Erziehungshilfe ist ein Anstieg von Kindern im<br />

gemeinsamen Unterricht festzustellen. Bei blinden, sehbehinderten, körperbehinderten,<br />

kranken und hörbehinderten Kindern stagnieren die Plätze im gemeinsamen Unterricht und<br />

bei praktisch bildbaren (geistig behinderten) Kindern und solchen mit Lernhilfebedarf sind<br />

die Zahlen dagegen sogar rückläufig. Ohne Berücksichtigung der Erziehungshilfe werden<br />

inzwischen in Hessen weniger als zehn Prozent der behinderten Kinder gemeinsam mit nicht<br />

behinderten unterrichtet, während zum Beispiel im Land Berlin die Quote bei 45 Prozent<br />

liegt", kritisiert Jürgens.<br />

Dies sei umso erschreckender, als in Hessen die flächendeckende Integration behinderter<br />

Kinder im Kindergartenbereich erreicht sei. "Beim Übergang in die Schule werden dann aber<br />

die Integrationserfolge zunichte gemacht, indem Kinder mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf wieder von den anderen getrennt und separat in Förderschulen unterrichtet<br />

werden. Im Elementarbereich ist die Integration die Regel, im Primarbereich dagegen die<br />

Desintegration. Zu Recht hat der UN-Sonderberichterstatter Munoz in seinem<br />

Deutschlandbericht kürzlich die Ausgliederung behinderter Kinder aus dem allgemeinen<br />

Schulsystem als Benachteiligung kritisiert. Das gilt in besonderem Maße auch für Hessen", so<br />

der Abgeordnete.<br />

Trotz des gestiegenen Bedarfs an sonderpädagogischer Förderung sei unter der<br />

Verantwortung von Ministerin Wolff dem gemeinsamen Unterricht nicht eine einzige<br />

Lehrerstelle zusätzlich zur Verfügung gestellt worden. "Die Zahl der eingesetzten Lehrkräfte<br />

ist in den letzen Jahren sogar von zuvor 552 Stellen landesweit auf inzwischen nur noch<br />

522,1 Stellen gesunken. Dies zeigt das Desinteresse der Ministerin an einem erfolgreichen<br />

gemeinsamen Unterricht", so Jürgens.<br />

Die Stellenkürzungen im gemeinsamen Unterricht seien zudem denjenigen Förderschulen<br />

zugute gekommen, die als "Beratungs- und Förderzentren" arbeiten. Diese sollen bereits im<br />

Kindergartenbereich tätig werden, um die Feststellung eines sonderpädagogischen<br />

Förderbedarfes durch frühzeitige Förderung möglichst zu vermeiden. "Aus der Antwort der<br />

Landesregierung wissen wir allerdings, dass diese Zentren inzwischen zu Einrichtungen des<br />

Aussortierens geworden sind. Wenn trotz der Arbeit der Beratungs- und Förderzentren ein<br />

sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wird, zieht dies nahezu automatisch die<br />

Verweisung auf die Förderschule nach sich, ohne die Möglichkeit des gemeinsamen<br />

Unterrichts in der Regelschule. Praktisch bedeutet daher die Umverteilung der Lehrkräfte<br />

weg vom gemeinsamen Unterricht hin zu den Beratungs- und Förderzentren auch eine<br />

stärkere Aussonderung behinderter Kinder. Das stellt den an sich guten Sinn der<br />

Förderzentren geradezu auf den Kopf", kritisiert der behindertenpolitische Sprecher.<br />

Ein gemeinsamer Unterricht mit nicht behinderten Kindern werde den Interessen behinderter<br />

Kinder an gleichberechtigter Teilhabe in der Gesellschaft deutlich besser gerecht, als eine<br />

separate Beschulung in der Förderschule. "Deshalb muss auch in Hessen eine wirkliche<br />

Wahlmöglichkeit zugunsten der Integration geschaffen und der gemeinsame Unterricht<br />

deutlich gestärkt werden. Ideologische Blockaden verbauen die Zukunftschancen<br />

behinderter Kinder und müssen daher schleunigst beendet werden", fordert Jürgens. omp<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425172703/index.html [16.05.2007 22:35:28]


PROGNOSE-UNTERRICHT<br />

PROGNOSE-UNTERRICHT<br />

PROGNOSE-UNTERRICHT<br />

ERSTELLT 20.04.07, 20:40h<br />

Der Prognoseunterricht dauert an drei aufeinander folgenden Tagen je drei Stunden. Den<br />

Ort bestimmt das Schulamt. In den Gruppen sitzen rund 15 Kinder. Die Fächer sind jeden<br />

Tag Deutsch, Mathematik und Sachunterricht, dazu sind einige Aufgaben vorgegeben. Drei -<br />

den Kindern unbekannte - Lehrer unterrichten abwechselnd. Die Pädagogen kommen von<br />

der Schulaufsicht, einer weiterführenden Schule und einer Grundschule. Die Ergebnisse<br />

sollen bis Mitte Mai feststehen. Sind die Lehrer einig, dass das Kind für die von den Eltern<br />

gewünschte Schulform nicht geeignet ist, darf das Kind diese nicht besuchen. Dagegen<br />

können sie Widerspruch einlegen. Bleibt das Amt bei seiner Auffassung, geht der<br />

Widerspruch zur Bezirksregierung. Bei erneuter Ablehnung bleibt nur das<br />

Verwaltungsgericht. Hält auch nur ein Lehrer den Besuch der gewünschten Schulform für<br />

eingeschränkt möglich, darf das Kind dort angemeldet werden. (dpa)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426080201/index.html [16.05.2007 22:35:28]


Laptop-Bann an US-Schulen: Web 0.0 im Klassenzimmer - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 16. Mai 2007<br />

Laptop-Bann an US-Schulen: Web 0.0 im Klassenzimmer - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE -<br />

Nachrichten 16. Mai 2007<br />

16. Mai 2007<br />

LAPTOP-BANN AN US-SCHULEN<br />

Web 0.0 im Klassenzimmer<br />

Von Maximilian Popp, Liverpool<br />

Der Aufwand war gigantisch: Milliarden hat die US-Regierung in den Hightech-Unterricht<br />

gepumpt. Doch jetzt verbannen erste Schulen die teuren Laptops in den Schrank - es könnte<br />

der Beginn einer radikalen Wende sein. Besuch in einer Highschool, die digital abrüstet.<br />

Die Nachricht sollte das Land aufrütteln, Tony Davis übermittelte sie ganz altmodisch - er<br />

schrieb einen Brief an die Schüler und Eltern der Liverpool High School. Darin stand: "Die<br />

Schulleitung hat sich aus Effizienzgründen dazu entschlossen, das Laptop-Programm nach<br />

sieben Jahren nicht fortzuführen." Es dauerte eine Weile, ehe alle begriffen, um was es sich<br />

hier handelte: eine der ungeheuerlichsten Kehrtwenden in der amerikanischen<br />

Bildungsgeschichte.<br />

Ausgerechnet in den Vereinigten Staaten, dem Weltzentrum des technischen Fortschritts<br />

mehren sich die Zweifel an Hightech im Klassenzimmer. "Bei uns lautete die Devise stets:<br />

technology first. Das ändert sich. Nun heißt es: academic first", sagt Schuldirektor Tony<br />

Davis, 43.<br />

Dass seine Schule eine der ersten ist, die Laptops aus dem Klassenzimmer verbannt,<br />

erstaunt umso mehr. Denn bisher galt die Liverpool High im US-Bundestaat New York als<br />

technologisches Vorzeigeprojekt, ausgezeichnet mit vielen Preisen für den Einsatz neuer<br />

Medien. Aus dem ganzen Land reisten Bildungsforscher und Schulleiter in die Kleinstadt am<br />

Ontario-See, um von diesem Beispiel zu lernen.<br />

Doch nach der Euphorie der letzten Jahre zieht nun Ernüchterung in die kargen Flure der<br />

Schule mit 2000 Schülern und 250 Lehrern. "Wir haben unsere Klassenzimmer mit Technik<br />

überflutet und denken jetzt erst darüber nach, was überhaupt sinnvoll ist", sagt Davis. Statt<br />

zum Lernen, missbrauchten die Teenager die Laptops, um sich Pornos auf ihre Rechner zu<br />

laden und die Seiten lokaler Firmen lahmzulegen. Ihre Schulleistungen sackten in den Keller.<br />

Der Laptop als großer MP3-Player<br />

"Die Dinger waren cool", sagt Andy, 16, "in Mathe habe ich mir alle drei Folgen von 'Herr der<br />

Ringe' gegönnt." Eine Mitschülerin erzählt, im Unterricht sei es dank der Computer<br />

tatsächlich ruhig gewesen, niemand habe mehr geschwatzt - austauschen konnte man sich<br />

ja über Chatprogramme. "Vielen diente der Laptop vor allem als riesengroßer MP3-Player",<br />

sagt der deutsche Austauschschüler Benedikt, 17. "Wir haben uns Kram von P. Diddy, 50<br />

Cent und den Arctic Monkeys auf die Rechner gezogen." Dass es an seiner Berliner Schule<br />

nur einen Computerraum mit alten Pentium-2-Rechnern gibt, findet Benedikt nicht weiter<br />

schlimm: "Laptops machen den Unterricht auch nicht besser."<br />

Dabei hat die US-Regierung über Jahre Milliarden in Hightech-Schulen gepumpt. Erhofft hat<br />

man sich nicht weniger als die Revolution des Lernens: Die schöne neue Schule sollte keine<br />

Versager mehr kennen, nur noch Sieger ausspucken. Doch der Erfolg blieb aus. Eine neue<br />

Studie des amerikanischen Bildungsministeriums belegt, dass es für die Leistung der Schüler<br />

keinen Unterschied macht, ob im Unterricht neue Medien eingesetzt werden oder nicht. Die<br />

Generation Online steckt in der Krise - nicht nur in Liverpool. Schulen im ganzen Land rüsten<br />

nun digital ab.<br />

Tony Davis hat die Schullaptops in olivgrünen Spinden verstaut. Bei dringendem Bedarf<br />

können sie die Lehrer hervorholen. "Die Technik soll sich nach dem Unterricht richten, nicht<br />

der Unterricht nach der Technik", sagt er und legt den Kopf schief. In seinem Büro hängen<br />

Urkunden an der Wand. IBM, Apple, der Staat New York - sie alle haben Liverpool High<br />

prämiert - als "Schule der Zukunft", als "High-Tech-Leader". Die Frage, warum ausgerechnet<br />

der Klassenprimus nun der Technologie abschwört, hört Tony Davis nicht zum ersten Mal.<br />

Die "New York Times" hatte letzte Woche über die Abkehr der Schulen von digitalen Medien<br />

(mehr...) berichtet und die Liverpool High als wichtigstes Beispiel genannt. Seither steht im<br />

Schulsekretariat das Telefon nicht mehr still. Empörte Bildungspolitiker klagen, die<br />

Entscheidung werfe das Land um Jahrzehnte zurück. Auch Nicholas Negroponte, Gründer<br />

und langjähriger Leiter des Media Labs am Massachusetts Institute of Technology (MIT), hat<br />

sich mittlerweile in die Debatte eingeschaltet. Er hoffe sehr, das schlechte Beispiel schrecke<br />

andere Schulen nicht davon ab, in Technologie zu investieren, schrieb Negroponte in einem<br />

Brief an die "New York Times". "Es wäre eine Tragöde, wenn Amerikas Schülern die<br />

Möglichkeit vorenthalten würde, sich aktiv an der neuen Welt zu beteiligen."<br />

Nichts als Ärger mit den teuren Rechnern<br />

Tony Davis wirft die Stirn in Falten. Er ist ein kräftiger Mann mit der Statur eines<br />

Gewichthebers, und wenn er sich ärgert, schwitzt er. "Wir schwören der Technologie nicht<br />

komplett ab, wir wollen sie nur effektiver einsetzen", sagt er. "Ich habe das Gefühl, wir<br />

haben all die Jahre nicht genau genug hingesehen. Wir sollten endlich damit anfangen."<br />

Vielleicht ist das der Unterschied zu früherer Kritik: Es sind nicht die notorischen<br />

Fortschrittsskeptiker, die Bedenken äußern. Es sind Technikfans wie Tony Davis oder auch<br />

Kathy Cunningham, 52. Sie ist seit zwanzig Jahren Lehrerin an der Liverpool High, coacht<br />

inzwischen Kollegen im Umgang mit neuen Medien, hält Vorträge im ganzen Land. Jeden<br />

Tag hat sie mit Kameras, Computern, moderner Software zu tun. Und weiß von Problemen<br />

mit Laptops in Klassenzimmern eine ganze Menge zu berichten.<br />

Schon die Kosten machen sie wütend. 300.000 Dollar zahlte der Staat bisher jährlich für das<br />

Laptop-Programm. Für die Eltern fällt eine monatliche Gebühr von 25 Dollar an, bei<br />

Jugendlichen der Klassen zehn bis zwölf sind es sogar 900 Dollar pro Schuljahr. "Das ist es<br />

nicht wert", sagt Cunningham. Die Pädagogin redet schnell und viel; manchmal spricht sie<br />

sogar die Interpunktion mit. Schul-Laptops seien ein nettes Spielzeug für die Jugendlichen,<br />

aber sie lenkten vom Unterricht ab. "Natürlich zocken die Kids lieber 'Counter Strike', als<br />

Mathe-Aufgaben zu machen." Noch dazu seien die Geräte ständig kaputt. 80 bis 100 Laptops<br />

mussten die EDV-Spezialisten jeden Monat reparieren.<br />

Der Kaffee, den sich Cunningham aus dem Automaten geholt hat, ist schon kalt. "Das<br />

Sicherheitsproblem haben wir nie richtig in den Griff bekommen", klagt sie. Zehntklässler<br />

knackten das schulinterne Sicherheitssystem, also ließ es die Schulleitung überarbeiten; kurz<br />

darauf knackten es die Teenies wieder. Am Ende waren die Laptops so vollgepackt mit<br />

Sicherheitssperren, dass es zehn Minuten dauerte sie hochzufahren. Und ebenso lang, um<br />

sie wieder auszuschalten. "Für den Unterricht wurden die Laptops dadurch untauglich", sagt<br />

Cunningham.<br />

Kein Schlüssel für die Schüler<br />

An der Liverpool High School überlegt man nun, wie sich Technologie im Klassenzimmer<br />

künftig klüger einsetzen lässt. Die Schulleitung hat dafür ein Komitee eingerichtet, die Lehrer<br />

und Schüler des Gremiums treffen sich zweimal die Woche. Die neue Strategie ist es, die<br />

Schule zweizuteilen.<br />

Schon jetzt gibt es in dem Gebäude einen "Technologie-Flügel". In dem flachen Betonbau<br />

werden Fächer unterrichtet, die direkt mit moderner Technik in Verbindung stehen. So<br />

entwickeln die Schüler im "Webdesign"-Kurs Internetseiten für lokale Unternehmen. Im<br />

Wahlfach "3D-Archtitektur" erschaffen sie virtuelle Modelle von Einfamilienhäusern und<br />

Museen, und in "Structural Engineering" lernen sie, wie man einen Roboter programmiert.<br />

Das alles soll noch ausgebaut werden. "Wir wollen aufrüsten, denn in diesen Fächern ist<br />

moderne Technik tatsächlich eine Wunderwaffe", sagt Davis.<br />

Gleichzeitig sollen in klassischen Kernfächern wie Englisch, Mathe und Geschichte neue<br />

Medien sparsamer eingesetzt werden. Ein komplettes Laptop-Verbot gilt aber auch hier<br />

nicht. Der Schlüssel für die Schließfächer, in denen die Geräte verstaut sind, hat Tony Davis<br />

in einer Schublade seines Büros deponiert. Lehrer können, wenn sie wollen, Laptops weiter<br />

im Unterricht verwenden.<br />

An Schüler aber will Davis den Schlüssel nicht mehr herausgeben.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195114/index.html [16.05.2007 22:35:29]


Bombendrohung wegen Prüfungsangst: "Tick, Tick, Tick, die Zeit läuft" - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 16. Mai 2007<br />

Bombendrohung wegen Prüfungsangst: "Tick, Tick, Tick, die Zeit läuft" - SchulSPIEGEL - SPIEGEL<br />

ONLINE - Nachrichten 16. Mai 2007<br />

16. Mai 2007<br />

BOMBENDROHUNG WEGEN PRÜFUNGSANGST<br />

"Tick, Tick, Tick, die Zeit läuft"<br />

Er drohte damit, Schüler und Lehrer in die Luft zu sprengen - aber im Koffer fand die Polizei<br />

nur Mehl. Fünf Monate später wissen die Ermittler, wer den Bombenalarm an einer Berliner<br />

Berufsschule auslöste: ein 19-Jähriger, der Angst vor einer Klausur hatte.<br />

Berlin - Vor welchem Fach der 19-Jährige sich so sehr fürchtete, dass er lieber eine Bomben-<br />

Attrappe baute, als eine Klausur zu schreiben - das weiß Michael Grundwald, Sprecher der<br />

Berliner Staatsanwaltschaft, nicht. Immerhin brauchten die Ermittler fünf Monate, bis sie<br />

dem Schüler auf die Schliche kamen. "Als wir ihn dann auf die Vorwürfe gestoßen haben,<br />

hat er gestanden", sagte Grunwald SPIEGEL ONLINE. Als Motiv gab der Schüler an, dass er<br />

die Klausur an diesem Tag verhindern wollte.<br />

Am 13. Dezember 2006 hatte der junge Mann einen Rollkoffer mit einer angehefteten<br />

Todesdrohung vor den Eingang des Oberstufenzentrums in Moabit gestellt. "Tick, Tick, Tick,<br />

die Zeit läuft", stand auf dem Zettel. Und dass die gesamte Ausbildungsstätte samt Schülern<br />

und Lehrern in die Luft fliege, wenn das Gepäckstück geöffnet werde. Als Begründung<br />

schrieb der Täter, seine berufliche Karriere sei ruiniert.<br />

Ein Hausmeister hatte den Koffer gegen 7.30 Uhr entdeckt. Der Schulleiter löste daraufhin<br />

den Feueralarm aus, um die rund 50 schon anwesenden Schüler schnellstmöglich aus dem<br />

Gebäude zu bringen. Die Polizei rückte mit 100 Beamten an, der Verkehr musste umgeleitet<br />

werden. Der Fund legte den Schulbetrieb am Oberstufenzentrum, in Banken und<br />

Versicherungen für über zwei Stunden lahm.<br />

Gegen neun Uhr öffneten dann Sprengstoffexperten den Koffer mit einem Wassergewehr.<br />

Die vermeintliche Bombe war eine Attrappe: Im Koffer befand sich nur Mehl.<br />

Nach Auswertung erster Hinweise nahm die Polizei noch am selben Tag einen 18-jährigen<br />

Schüler fest. "Er hatte am Tag zuvor einen Streit mit einem Lehrer gehabt. Deshalb waren<br />

wir auf ihn aufmerksam geworden", so Grunwald. Der Verdacht bestätigte sich aber nicht.<br />

Der tatsächliche Täter habe dagegen aus Sicht der Ermittler zunächst keine offensichtlichen<br />

Gründe gehabt. "Er hat die Angst vor der Klausur vorher nicht so ausgedrückt, dass man ihn<br />

als Täter hätte vermuten können."<br />

han/ddp/dpa<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195133/index.html [16.05.2007 22:35:29]


Abi-Tagebuch: Wenn der Mathelehrer so verdächtig lächelt - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 14. Mai 2007<br />

Abi-Tagebuch: Wenn der Mathelehrer so verdächtig lächelt - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE -<br />

Nachrichten 14. Mai 2007<br />

14. Mai 2007<br />

ABI-TAGEBUCH<br />

Wenn der Mathelehrer so verdächtig lächelt<br />

Letztes Jahr schien das Abitur noch ganz weit weg, jetzt steckt Christian Hambrecht, 19,<br />

mittendrin. Sein erster Härtetest: Mathe. In der Anspannung der Prüfung werden die<br />

Bamberger Schüler zu Tieren - und auch die Lehrer benehmen sich irgendwie seltsam.<br />

Ich wache Punkt halb acht auf - mein innerer Wecker, auf den zumeist kein Verlass ist,<br />

funktioniert heute. Als ich ins Bad schlurfe, erinnere ich mich, dass ich gestern der Gruppe<br />

"Nachm Abi geh ich erst mal kacken" bei SchülerVZ beigetreten bin. Ich tue es schon vorher.<br />

Dann dusche ich und denke über die psychische Wirkung des Abiturs nach.<br />

Vor einem Jahr war das Abitur noch riesig. Aber wie ein gigantischer Luftballon voll heißer<br />

Luft schnurrte der Ballon Abitur bald auf die Größe einer längeren Klausur zusammen. Das<br />

Abitur ist ein Scheinriese. Aus der Ferne riesengroß, von Nähe betrachtet erstaunlich klein.<br />

Ich frühstücke mit meinen Eltern. Alles wie sonst. Heute fährt mich mein Vater in die Schule.<br />

Das ist neu.<br />

Der Raum ist sauber, hell und karg, die Tische sind geometrisch perfekt angeordnet und<br />

tragen Platznummern. Der Schüler ist eine Nummer. Ich bin die letzte Nummer - 24 - und<br />

setze mich an Tisch 24, der hinten rechts im Eck am Fenster steht. Florian, das Mathegenie,<br />

sitzt an Tisch 1. Chris, der in Mathe bisher nur durch Abwesenheit geglänzt hat, aber an<br />

Tisch 2. Auf das Prinzip, das hinter dieser Sitzplatzverteilung steht, komme ich nicht. Ich<br />

blicke aus dem Fenster und sehe eine im Wind schwankende Kiefer. Alles ist so grün und<br />

warm da draußen. Unsere Mathelehrer lächeln viel. Ich bin mir nicht sicher, ob zur<br />

Aufmunterung oder aus heimlichem Sadismus.<br />

Der Abiturient, ein Tier auf der Jagd oder Flucht<br />

Punkt neun Uhr ist es schlagartig still. Das Abitur beginnt. Die Ruhe steckt jedoch voller<br />

Spannung, die sich dehnt, spannt, biegt, krümmt, verdichtet und den Raum wie ein<br />

Spinnennetz durchzieht, leicht erbeben und erschaudern lässt. Allmählich setzt der<br />

Geräuschpegel wieder ein. Ein Hüsteln, das dezente Rascheln von Papier, das meist störend<br />

laute Knacken eines Taschenrechners. Es folgt ein umso leiseres Blättern in der<br />

Formelsammlung, das schwungvolle Kratzen der Füllfederhalter auf Papier.<br />

Nach einer Stunde kann ich die Schüler in drei Kategorien aufteilen...<br />

● Gruppe 1: angestrengte, vor Konzentration verzerrte Gesichter, dunkle Ringe unter<br />

den Augen, schmale, fahle Lippen, die sich lautlos zu Worten formen.<br />

● Gruppe 2: Sie sind in einer Art Trance, sie wetzen voll Ungestüm auf ihren karierten<br />

Bögen herum, die Augen glänzen wie die von Bekifften, die Kinnladen sind<br />

vorgestreckt, die Lippen gespreizt, die Zähne gebleckt; ab und zu streicht die Zunge<br />

hungrig über die Lippen.<br />

● Gruppe 3: Lauter Leute, die sich betont gelassen geben. Sie blähen die Backen auf,<br />

lassen dann die Luft leise hinauszischen. Nach zwei Stunden verändert sich ihre<br />

Haltung schlagartig. Die Augen sind plötzlich rot gerändert und quellen hervor,<br />

Schweißperlen bilden sich am Haaransatz, die Unterlippe zittert. Man nagt und lutscht<br />

am Stift.<br />

Draußen scheint freundlich die Sonne.<br />

Der Abiturient ist wie ein Tier auf der Jagd oder Flucht, ein von Adrenalinstößen getriebenes<br />

Wesen. Seine gekrümmte Körperhaltung erinnert an ein Raubtier vor dem Sprung hinauf zur<br />

Spitze der Pyramide in Raumgeometrie. Ebenso leicht verheddert er sich dabei in einer<br />

Bernoulli-Kette und strauchelt (mehr...).<br />

Um 12 Uhr ist Abgabe. Alle haben jetzt abgespannte Gesichter.<br />

DER AUTOR<br />

Christian Hambrecht, 19, ist Schüler am Kaiser- Heinrich- Gymnasium in Bamberg. Er<br />

schreibt Abi- Klausuren in Mathe, Deutsch, Geschichte, Kunst. Wenn das geschafft ist, will er<br />

in Freiburg Internationales Recht studieren.<br />

Am Schultor wartet Basti mit Bierflaschen. Er hat letztes Jahr Abitur gemacht und fühlt<br />

dieses Jahr mit uns. Wir trinken, rauchen und diskutieren über mündliche Prüfungen in<br />

Mathe. Ich bin müde und elektrisiert zugleich. Die Aufgaben, die ich nicht gelöst habe,<br />

gehen mir nach. Wo liegen meine Fehler? "Bei der Aufgabe X kam doch YZ heraus?" - "Ja,<br />

stimmt." "Verdammt, wieso bin ich da auf Q gekommen?" Es dauert ein wenig, bis mein<br />

Kopf klarer wird.<br />

Abschalten lautet jetzt die Devise. Als nächstes habe ich ein Stelldichein mit Bismarck, Hitler<br />

und Konsorten. Geschichte-Leistungskurs. Da muss ich fit sein.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195153/index.html [16.05.2007 22:35:30]


Australischer Schüler: Mobbing-Opfer erhält 600.000 Euro - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 15. Mai 2007<br />

Australischer Schüler: Mobbing-Opfer erhält 600.000 Euro - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE -<br />

Nachrichten 15. Mai 2007<br />

15. Mai 2007<br />

AUSTRALISCHER SCHÜLER<br />

Mobbing-Opfer erhält 600.000 Euro<br />

Er wurde verhöhnt, verfolgt, verprügelt: Als Sechsjähriger litt der Australier Benjamin Cox<br />

unter brutalen Schikanen eines älteren Mitschülers, seine Lehrer griffen nicht ein. 13 Jahre<br />

später hat er nun Recht bekommen - und eine Rekordsumme als späte Entschädigung.<br />

Als Grundschüler wirkte Benjamin Cox eigentlich recht putzig - er hatte ziemlich rote Haare<br />

und ziemlich viele Sommersprossen. Für einen älteren Schüler aber war Benjamin nur eine<br />

leichte Beute. Er schikanierte den Jungen über mehrere Monate, stieß ihn gegen Mauern,<br />

peitschte ihn mit einem Ast, verfolgte und quälte ihn in jeder freien Minute.<br />

Einmal versuchte er, Benjamin seinen Pullover in den Mund zu stopfen. Als man Angela Cox<br />

zu ihrem weinenden Sohn in die Schule rief, fehlte ihm ein Zahn im Unterkiefer, seine Lippe<br />

blutete. Die Folterversuche wurden über die Zeit immer schlimmer. Im Februar 1995<br />

versuchte der verhaltensgestörte Junge sogar, Benjamin zu erdrosseln.<br />

Einzige Konsequenz: Benjamin Cox erhielt eine Abfindung vom australischen Verein für<br />

Opfer-Entschädigung. Sonst passierte nichts. Und das, obwohl sowohl die Schule als auch<br />

die Schulaufsichtsbehörde von den Vorgängen an der Woodberry Grundschule nördlich von<br />

Sydney wussten. Denn Angela Cox hatte die Lehrer immer wieder auf Benjamins Martyrium<br />

aufmerksam gemacht und sie gebeten, ihren Jungen besser zu schützen. Vergeblich.<br />

"Mobbing stärkt den Charakter"<br />

"Nachdem ich bei der Schule nicht weiterkam und weder die Lehrer noch der Direktor etwas<br />

unternahmen, wandte ich mich direkt an das Bildungsministerium", sagte Angela Cox "ABC<br />

Online". Über die Antwort, die sie dort erhielt, ist sie noch heute entrüstet: "Mobbing stärkt<br />

den Charakter", habe ihr der zuständige Beamte erklärt. Als sie dem Schulleiter mitteilte,<br />

dass sie ihren Sohn nicht weiter zur Woodberry Grundschule schicken werde, habe der nur<br />

mit den Achseln gezuckt: "Kinder kommen und gehen", sei sein Kommentar gewesen.<br />

Jetzt, 13 Jahre später, hat das Oberste Gericht des australischen Bundesstaats New South<br />

Wales Angela Cox und ihrem Sohn Recht gegeben. Richterin Carolyn Simpson warf den<br />

Behörden des Bundesstaats vor, ihre Fürsorgepflicht für Benjamin Cox sträflich<br />

vernachlässigt zu haben. Sie sprach Cox eine einmalige Zahlung von rund 132.000 Euro und<br />

eine lebenslange Rente zu. Insgesamt dürfte der heute 18-Jährige damit eine Rekordsumme<br />

von rund 600.000 Euro erhalten.<br />

"Seine Kindheit wurde völlig zerstört, nun als Erwachsener wird es ihm nicht besser gehen",<br />

sagte Simpson in der Urteilsbegründung. "Er wird nie erleben, wie es ist, einen Beruf zu<br />

haben. Er wird mit größter Wahrscheinlichkeit für den Rest seines Lebens unter Ängsten und<br />

Depressionen leiden." Der 18-Jährige sei nicht in der Lage, Beziehungen mit anderen<br />

Menschen einzugehen. "Er hat keine Freunde, und es ist unwahrscheinlich, dass sich das<br />

einmal ändert", zitiert die Zeitung "The Australian" die Richterin. Die Verantwortlichen hätten<br />

es versäumt, die nötigen Schritte zu unternehmen, um Benjamin vor dem<br />

verhaltensgestörten älteren Jungen zu schützen.<br />

Drangsaliert aus dem Hinterhalt<br />

Angela Cox hat mehreren australischen Zeitungen beschrieben, wie ihr Sohn damals unter<br />

der täglichen Tyrannei (mehr...) litt und welche Konsequenzen er auch heute noch zu tragen<br />

hat. "Benjamin hatte Angst vor Menschengruppen und vor den Lehrern", sagte sie der<br />

"Brisbane Times". Er habe sich geweigert, öffentliche Toiletten zu benutzen, weil der ältere<br />

Junge immerzu aus Türen sprang und Benjamin erschreckte - auch das Schulklo benutzte er<br />

als Hinterhalt. Die Schule habe ihr Sohn nach sieben Jahren abgebrochen, die Versuche, ihn<br />

zuhause zu unterrichten, seien gescheitert.<br />

Die Mutter beschreibt Benjamin als nervliches Wrack: Er bekam Migräne, Alpträume, fing an<br />

zu stottern, entwickelte Angstzustände. Heute leidet er unter Depressionen, Verlustängsten<br />

und einer posttraumatischen Belastungsstörung. Wie ein Einsiedler lebe ihr Sohn, sagte<br />

Angela Cox. Nach draußen gehe er nur selten, Freunde habe er keine. "Er schließt sich<br />

immerzu in seinem Zimmer ein und spielt Playstation."<br />

Zwar erkannte Simpson in ihrer Urteilsbegründung ein psychiatrisches Gutachten an, das<br />

belegt, dass Benjamin Cox ein besonders verletzlicher Junge mit Neigung zu Depressionen<br />

gewesen sei. Allerdings sei das Mobbing der Auslöser für die psychischen Probleme des<br />

Jungen gewesen, urteilte die Richterin laut "The Australian". Der Anwalt von Cox sagte, der<br />

Fall sei von grundsätzlicher Bedeutung und könne eine Flut von Entschädigungsklagen von<br />

Mobbing-Opfern auslösen.<br />

Ein Sprecher des Schulministeriums von New South Wales erklärte, Mobbing sei früher<br />

inakzeptabel gewesen und sei es auch heute noch. Allerdings habe man in den vergangenen<br />

13 Jahren die Mittel, um gegen Schikanen von Mitschülern zu kämpfen, verschärft. Gegen<br />

das heute gefällte Urteil will die Behörde Widerspruch einlegen.<br />

han/ AFP/dpa<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195207/index.html [16.05.2007 22:35:30]


Lehrermangel Billige Ersatzlehrer - Job & Karriere - sueddeutsche.de 14.05.2007<br />

Lehrermangel Billige Ersatzlehrer - Job & Karriere - sueddeutsche.de 14.05.2007<br />

14.05.2007 08:06 Uhr<br />

Lehrermangel<br />

Billige Ersatzlehrer<br />

Quereinsteiger werden an den Schulen dringend gebraucht. Doch<br />

mit neuen Tarifverträgen schrecken die Bundesländer<br />

Interessenten ab. Es gibt bis zu 1300 Euro weniger im Monat.<br />

Von Alexandra Straush<br />

Erst umworben, dann<br />

verprellt: Manche<br />

Quereinsteiger, die auf den<br />

Lehrerberuf umschulen,<br />

bereuen ihre Entscheidung<br />

inzwischen.<br />

Foto: iStockphoto<br />

Burkhard Struwe hat mit 38 Jahren noch mal<br />

ein berufliches Experiment gewagt. Lange<br />

hatte der Maschinenbau-Ingenieur aus<br />

Arnsberg bei einem Zulieferer für<br />

mittelständische Betriebe gearbeitet, bis ihn<br />

die intensive Werbung des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen auf den "Zukunftsberuf Lehrer"<br />

aufmerksam machte. Die Aussicht, nicht nur<br />

vor dem Computer zu sitzen und mehr mit<br />

Menschen zu tun zu haben, reizte ihn.<br />

Zwischen einem Gehalt nach<br />

Bundesangestellten-Tarifvertrag (BAT) und<br />

der Bezahlung als Ingenieur in der Wirtschaft<br />

bestand kein großer Unterschied. Das gab für<br />

den Familienvater den Ausschlag. Nur die<br />

Durststrecke des Referendariats musste<br />

Struwe überbrücken - mit einem Nebenjob in<br />

seiner alten Firma, mit Hilfsarbeiten als<br />

Dachdecker und mit Erspartem.<br />

Kurz vor dem zweiten Staatsexamen fehlt<br />

ihm nun die rechte Motivation. Denn er weiß, dass sich die zwei Jahre<br />

zusätzliche Ausbildung finanziell nicht gelohnt haben. Er wird 600 Euro<br />

weniger in der Tasche haben als früher. Und vor allem 600 Euro weniger,<br />

als ihm bei der Einstellung in Aussicht gestellt wurde.<br />

Wie viele andere ist Burkhard Struwe in die Tariffalle getappt. Schuld sind<br />

sein Alter und der Tarifvertrag Länder (TV-L), der in allen Bundesländern<br />

außer Hessen und Berlin den alten BAT abgelöst hat. Die Crux an dem<br />

neuen System: Es honoriert in seinen Leistungsstufen nur die einschlägige<br />

Berufserfahrung, nicht das Lebensalter wie der BAT. Der Ingenieur jenseits<br />

der 35, der als Techniklehrer anheuert, bringt kein pädagogisches Vorleben<br />

mit, steht nach TV-L also deutlich schlechter da. Weil diese Entwicklung im<br />

Vorfeld nicht abzusehen war, fühlt Struwe sich betrogen.<br />

Lehrer in Nordrhein-Westfalen traf die Umstellung zum 1. November 2006<br />

besonders hart, weil das Land ein halbes Jahr vorher auch noch den<br />

Mangelfach-Erlass gekippt hatte. Lehramtsanwärter mit begehrten Fächern,<br />

die sich der Verbeamtung sicher wähnten, waren auf einmal zu alt dafür<br />

und rutschten stattdessen in den TV-L. Schulministerin Barbara Sommer<br />

sprach von 3000 Betroffenen, die bei ihrer Einstellung noch nichts von dem<br />

neuen Tarifvertrag ahnten und für die das Ministerium nun "in besonderer<br />

Weise verantwortlich sei".<br />

Auch in anderen Bundesländern geht es allen Neueinsteigern an den<br />

Geldbeutel, die sich mit Berufserfahrung, aber ohne Chance auf eine<br />

Beamtenstelle für den Schuldienst entschieden haben. Die "eine oder<br />

andere Unmutsäußerung" von Referendaren sei schon eingegangen,<br />

bestätigt Eveline Dziendziol, Sprecherin der Aufsichts- und<br />

Dienstleistungsdirektion (ADD), die in Rheinland-Pfalz für den<br />

Vorbereitungsdienst zuständig ist.<br />

Einer von denen, die sich ärgern, ist Andreas Keller (Name geändert).<br />

Bevor er auf den Lehrerberuf umsattelte, war er zwölf Jahre lang als<br />

Ingenieur im öffentlichen Dienst tätig. Er kannte sich in den BAT-Tabellen<br />

aus und ging davon aus, dass er nach dem Referendariat 3560 Euro brutto<br />

verdienen würde. Nach der Umstellung auf TV-L sind es 1300 Euro<br />

weniger. "Ich habe meinen Job mit Aussicht auf diese Bezahlung<br />

gekündigt. Sonst wäre ich doch in meinem alten Vertrag geblieben", ärgert<br />

sich der 43-jährige Familienvater. Unter dem Aspekt des<br />

Vertrauensschutzes empfindet er die Situation als Zumutung. "Stellen Sie<br />

sich vor, ich hätte ein Haus gebaut, dann wäre ich jetzt in meiner Existenz<br />

bedroht."<br />

Die ADD und das Bildungsministerium von Rheinland-Pfalz haben das<br />

Problem inzwischen erkannt: Ministerin Doris Ahnen hat die Weisung<br />

ausgegeben, bei Verträgen für Quereinsteiger Einkommenseinbußen im<br />

Vergleich zum BAT möglichst zu vermeiden. Das Dilemma wollen die<br />

Behörden mit einem Schlupfloch im Tarifvertrag lösen: Paragraph 16<br />

erlaubt, den Bewerber mit dem Argument des Fachkräftemangels in seiner<br />

Entgeltgruppe bis zu zwei Stufen höher einzugruppieren. "Das wird aber<br />

sicher nicht mit der Gießkanne verteilt", meint Dziendziol. Will sagen: Auf<br />

Verhandlungsgeschick und die Fächerkombination kommt es an.<br />

Keine Garantie<br />

Verhandeln hat auch zumindest einen Teil der Referendare in Nordrhein-<br />

Westfalen weitergebracht. Das Ministerium ließ sich auf einen Kompromiss<br />

ein: Alle Lehramtsanwärter, die zum Zeitpunkt der Umstellung am 30.<br />

Oktober 2006 im Vorbereitungsdienst waren, sollen Bestandsschutz<br />

erhalten. Als Bezahlung wurde ihnen mindestens das alte BAT-Niveau<br />

versprochen. Eine Randbedingung der Einigung jedoch lässt sie zittern: Die<br />

Zusage auf die Zukunft gilt nur für Kandidaten, die zwölf Monate nach<br />

Ende ihres Referendariats eine unbefristete Anstellung bekommen.<br />

Dummerweise sieht es gerade gar nicht gut aus mit Lehrer-Jobs. Burkhard<br />

Struwe hat für seine Fächerkombination Physik und Technik landesweit<br />

gerade mal vier Vakanzen ausgemacht. "Dabei hat man mir gesagt, deine<br />

Fächer sind eine Bank."<br />

Sein Zorn ist unbegründet, meint Gerd Möller, der beim Schulministerium in<br />

Düsseldorf für Statistik und Prognosen zuständig ist. Natürlich könne es<br />

vorkommen, dass in einem Jahr oder einer Region keine Anstellung<br />

möglich sei. "Aber wir suchen Lehrer und werben daher mit Recht. Wenn<br />

viele Seiteneinsteiger zuströmen, verschiebt sich natürlich die Basis der<br />

Prognose." Für die Betroffenen heißt das: Es gibt keine Jobgarantie. Das ist<br />

nach der Einführung des TV-L die zweite Kröte, die die Umsteiger<br />

schlucken müssen.<br />

Schlechte Aussichten<br />

Ironischerweise sind genau sie es, die im Schuldienst am dringendsten<br />

gebraucht werden. Denn gerade in Mangelfächern stehen nicht genügend<br />

Bewerber zur Verfügung, die direkt von der Universität kommen. Das<br />

Statistische Bundesamt erfasste im Wintersemester 2005/2006 bundesweit<br />

204 342 Lehramts-Studenten. Während sich auf die Massenfächer Deutsch<br />

und Englisch 45 000 beziehungsweise 25 000 Studierende stürzten, waren<br />

es in Physik gerade mal 1600. Noch spärlicher gesät ist der Nachwuchs,<br />

der direkt von der Uni an die Berufschule geht: Gerade mal 373<br />

Studierende sind bundesweit für das Fach Elektrotechnik auf Lehramt<br />

eingeschrieben, 637 für Metalltechnik.<br />

Das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen führt keine Statistik darüber,<br />

wie viele Referendare vorher einen anderen Beruf ausgeübt haben. Fragt<br />

man in den Studienseminaren nach, hört man für die Fächer Physik,<br />

Mathematik und Technik Zahlen von mehr als 80 Prozent. Bei den<br />

momentan schlechten Aussichten im Schuldienst könnten die Referendare<br />

sich überlegen, wieder in den alten Beruf zurückzukehren. Eine weitere<br />

Alternative ist ein Wechsel in ein benachbartes Bundesland, in dem bessere<br />

Bedingungen herrschen. Davon unbeirrt wirbt das Land weiter auf Bildungs-<br />

und Abiturientenmessen für den "Zukunftsberuf Lehrer". Vielleicht gerade,<br />

weil es Bewerbern immer weniger zu bieten hat.<br />

(SZ vom 12.5.2007)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195443/index.html [16.05.2007 22:35:32]


Deutschlands bester Hauptschullehrer ''Wenn Werder gewinnt, geb' ich immer einen aus'' - Job & Karriere - sueddeutsche.de 11.05.2007<br />

Deutschlands bester Hauptschullehrer ''Wenn Werder gewinnt, geb' ich immer einen aus'' - Job &<br />

Karriere - sueddeutsche.de 11.05.2007<br />

11.05.2007 18:39 Uhr<br />

Deutschlands bester Hauptschullehrer<br />

"Wenn Werder gewinnt, geb' ich immer<br />

einen aus"<br />

Preisträger Reinhard Kostur über die Zunahme von Gewalt an<br />

Schulen, den Ärger über gestrichene Stunden und seine kleinen<br />

Tricks zur Auflockerung des Unterrichts.<br />

Interview: Andreas Schubert<br />

Seit 32 Jahren im<br />

Lehrerberuf: Reinhard<br />

Kostur<br />

Foto: oh<br />

Reinhard Kostur, 62, ist der beste<br />

Hauptschullehrer Deutschlands. Seit 1980<br />

unterrichtet er an der Hauptschule Schiffdorf<br />

in Niedersachsen. Jetzt hat er den von der<br />

Hertie-Stiftung, der Bosch-Stiftung und der<br />

Bundesvereinigung der Deutschen<br />

Arbeitgeberverbände ausgelobten, mit 5000<br />

Euro dotierten Lehrerpreis für vorbildliches<br />

pädagogisches Engagement erhalten. Das<br />

Preisgeld soll in ein Schulprojekt fließen.<br />

sueddeutsche.de: Herr Kostur, wann ist<br />

man ein guter Lehrer?<br />

Reinhard Kostur: Meine Ausbilder haben<br />

mir immer gesagt, entweder man kann’s<br />

oder man kann’s nicht, also von Geburt an.<br />

Aber im Ernst: Ein guter Lehrer ist einer, der<br />

sich seiner Sache sicher ist, der seinen Beruf mag und das auch zeigt. Und<br />

der Freude hat am Umgang mit Kindern. Selbstverständlich sollte er auch<br />

sein Handwerkszeug verstehen und sich mit neuen Methoden beschäftigen.<br />

Die sollte man aber nur übernehmen, wenn sie auch wirklich zu einem<br />

passen.<br />

sueddeutsche.de: Und was zeichnet den besten Lehrer aus?<br />

Kostur: Humor, Gelassenheit und ein gewisses Maß an Lebenserfahrung.<br />

Ich habe selbst drei Kinder, so habe ich die Schule stets auch aus<br />

Elternsicht wahrgenommen. Ich kann viele Eltern gut verstehen.<br />

sueddeutsche.de: Wann, zum Beispiel?<br />

Kostur: Wenn mir meine Kinder gesagt haben, dass der Unterricht<br />

unmotiviert abläuft und sie nur aus Büchern abschreiben, bin ich zu dem<br />

Lehrer hin und hab ihm Vorschläge gemacht, was er vielleicht anders<br />

machen könnte. Als Lehrer kommt man sich da ein bisschen dumm vor,<br />

weil man denkt: eigentlich müsste es der Kollege ja selbst besser wissen.<br />

sueddeutsche.de: Bedeutet die Auszeichnung „Bester Lehrer“ etwas für<br />

Sie?<br />

Kostur: Darauf bin ich durchaus stolz. Es ist eine Anerkennung für meine<br />

Arbeit und auch für die Schule. Wenn ich heute auf der Straße ehemaligen<br />

Schülern begegne, werde ich oft angesprochen. Einer zeigt mir seine<br />

Kinder, ein anderer sein neues Auto. Das ist ein Kompliment. Ich selbst<br />

habe früher immer einen großen Bogen um viele meiner Lehrer gemacht.<br />

sueddeutsche.de: Sie unterrichten seit 32 Jahren. Fällt es nach einer<br />

gewissen Zeit nicht schwer, sich immer wieder zu motivieren?<br />

Kostur: Mir nicht. Ich gehe nach wie vor gerne in den Unterricht. Da ich<br />

auch Ausbildungslehrer bin, kann ich den jungen Referendaren auch<br />

einiges beibringen. Zum Beispiel sage ich denen: Bleibt doch öfter mal<br />

gelassen.<br />

sueddeutsche.de: Ihre Schüler attestieren Ihnen Humor. Wie äußert sich<br />

der im Unterricht?<br />

Kostur: An Weihnachten habe ich manchmal eine Krawatte an, die auf<br />

Knopfdruck ein Weihnachtslied spielt. Das lockert auf und kommt immer<br />

gut an. Jeder Lehrer sollte sich so ein Merkmal zulegen. Außerdem bin ich<br />

Werder-Fan. Wenn Werder gewinnt, geb' ich immer einen aus.<br />

sueddeutsche.de: Ach ja? Und wenn Bremen dieses Jahr Deutscher<br />

Meister wird?<br />

Kostur: Dann gibt es in der Schule auf jeden Fall ein gemeinsames<br />

Frühstück.<br />

sueddeutsche.de: Klingt, als sei Ihre Schule eine große Familie. Was hat<br />

sich denn in den 32 Jahren ihres Lehrerdaseins an der Hauptschule<br />

verändert.<br />

Kostur: Weil wir eine ländliche Schule sind, trifft einiges, was andernorts<br />

in Schulen verbreitet ist, bei uns so nicht zu. Viele Eltern beschäftigen sich<br />

nicht mehr mit schulischen Dingen. Sie gehen nicht zum Elternabend und<br />

sie überlassen immer mehr Aufgaben der Schule, indem sie sich einfach<br />

aus der Erziehung ausklinken. Auch Gewalt und raue Umgangsformen<br />

haben deutlich zugenommen.<br />

sueddeutsche.de: Woran liegt das?<br />

Kostur: Hauptschüler bekommen doch häufig gesagt: „Ihr seid nichts<br />

wert“. Da macht sich natürlich der Frust breit. Auch die Anerkennung der<br />

Eltern fehlt oft.<br />

sueddeutsche.de: Der Hauptschule haftet oft das schlechte Image der<br />

„Restschule“ an. Ärgert sie das?<br />

Kostur: Es ärgert mich sogar sehr. Wir haben mit Stundenkürzungen zu<br />

kämpfen, auf der anderen Seite wird, etwa von der Wirtschaft, mehr<br />

Wissen von den Schülern erwartet. Oft heißt es auch, die Hauptschüler<br />

werden immer dicker. Gleichzeitig werden ihnen Sportstunden gestrichen.<br />

Als Beratungslehrer hatte ich früher fünf Stunden zur Verfügung, heute nur<br />

noch drei. Damit kann ich den großen Beratungsbedarf nicht decken.<br />

sueddeutsche.de: Was passiert eigentlich mit den 5000 Euro Preisgeld?<br />

Kostur: Es gab im Kollegenkreis schon einige Vorschläge. Ich will aber auf<br />

jeden Fall die Schüler in die Planungen mit einbeziehen. Wir sollten eine<br />

größere Sache anschieben. Das könnte zum Beispiel ein Nichtraucher- oder<br />

Drogenprojekt sein.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195512/index.html [16.05.2007 22:35:32]


Verantwortung der Schule endet nicht beim Abitur<br />

Verantwortung der Schule endet nicht beim Abitur<br />

Verantwortung der Schule endet nicht beim Abitur<br />

Von unserem Mitarbeiter Christoph Classen | 05.05.2007, 15:30<br />

Aachen. Für viele Jugendliche ist es die erste wirklich schwierige Entscheidung. Wenn es<br />

auf das Ende der Schullaufbahn zugeht, stellt sich unweigerlich die Frage, wie es denn<br />

danach weitergehen soll. Auf dem nahezu unbegrenzten Feld der beruflichen Möglichkeiten<br />

ist es oft nicht einfach den Überblick zu bewahren.<br />

Das Couven-Gymnasium möchte seinen Schülern bei der Orientierung auf dem Arbeitsmarkt<br />

helfen. «Eine Schule hat auch Verantwortung was den zukünftigen Lebensweg der Schüler<br />

angeht», sagt Karin Schmitt-Promny von der Schulpflegschaft. Das Gymnasium stellt sich<br />

dieser Verantwortung und organisierte für Schüler ab der neunten Klasse eine Berufsbörse.<br />

Über 40 Berufe wurden den Schülern vorgestellt. Von Architekt, über Kardiologe und<br />

Physiker bis hin zum Verwaltungswirt. Viele Eltern waren gekommen, um die Schüler über<br />

ihren Berufsalltag, Werdegang und Qualifikation zu informieren. Daneben war auch eine<br />

Handvoll von Unternehmen und öffentlichen Institutionen vertreten, die über ihre<br />

Jobangebote Auskunft gaben.<br />

Allerdings nutzt die Berufsbörse nicht nur den Schülern. Betriebswirtin Claudia Kelmes nutzte<br />

das Angebot der Schule, um dem Ausbildungsberuf des Mathematisch-Technischen<br />

Assistenten (MaTA) zu einem höheren Bekanntheitsgrad zu verhelfen.<br />

«Wir arbeiten auf einem kleinen Gebiet und haben es relativ schwer Azubis zu finden», sagt<br />

Kelmes. Abitur und eine zwei in Mathe sind Grundvoraussetzungen, um einen<br />

Ausbildungsplatz zu bekommen. Dafür sei der Beruf sehr zukunftssicher. «MaTAs können<br />

sich später aussuchen, wo sie arbeiten wollen», betont Kelmes.<br />

Weniger Mathekenntnisse, dafür aber mehr soziale Kompetenz wird von angehenden<br />

Sozialarbeitern gefordert. Diesen Beruf stellte Brigitte Büngeler-Schultheis vor. Als<br />

Qualifikation genügt die Fachhochschulreife, danach folgt ein sechssemestriges<br />

Bachelorstudium.<br />

Neben den formellen Qualifikationen sollten allerdings auch noch ein paar persönliche<br />

mitgebracht werden. Büngeler-Schultheis: «Man braucht Einfühlungsvermögen, Freude am<br />

Umgang mit anderen Menschen und eine gute Frustrationstoleranz»<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070506213416/index.html [16.05.2007 22:35:33]


Eltern kämpfen um Schulplätze 5. Mai 2007<br />

Eltern kämpfen um Schulplätze 5. Mai 2007<br />

5. Mai 2007, 17:13 Uhr<br />

Von Florentine Anders<br />

Einschulung<br />

Eltern kämpfen um Schulplätze<br />

Im kinderreichen Stadtteil Prenzlauer Berg fehlen Schulen. Nun verlost der Bezirk die Plätze -<br />

ohne Rücksicht auf Schulwege und Geschwister. Zahlriche Eltern gehen mit Eilverfahren vor<br />

Gericht dagegen vor. Eine Klagewelle dürfte folgen.<br />

Foto: Lambert<br />

Kinder protestieren mit ihren Eltern in der Greifenhagener Straße gegen die<br />

Schulplatzvergabe in Prenzlauer Berg. 50 Kinder, die an die Thomas-Mann-Grundschule<br />

gehen wollten, waren vom Bezirk rausgelost und an eine andere Schule gelenkt worden<br />

Der Babyboom am Prenzlauer Berg hat die Schulen erreicht. Für viele Kinder und Eltern<br />

beginnt der häufig beschworene Ernst des Lebens mit völlig anderen Problemen als<br />

erwartet. In dem kinderreichen Stadtteil zwischen Mitte und Pankow reichen die Plätze an<br />

den Grundschulen bei weitem nicht aus. Die Planung der Stadt hat versagt. Als Konsequenz<br />

hat der Bezirk die Plätze an den Schulen einfach verlost – ohne Rüksicht auf den Wohnort<br />

der Eltern und darauf, wo die Geschwister zur Schule gehen. Zahlriche Eltern gehen mit<br />

Eilverfahren vor Gericht dagegen vor. Eine Klagewelle dürfte folgen.<br />

Für viele Eltern und Kinder war die Mitteilung des Bezirks ein Schock. Die fünfjährige<br />

Josephine etwa glaubte bislang, dass sie in dieselbe Schule gehen würde wie ihre große<br />

Schwester Annika. Für Antonio gab es keinen Zweifel, dass er bald in dem Klassenraum<br />

sitzen würde, das er aus dem Fenster seines Kinderzimmers sehen kann. Andererseits<br />

meldeten Eltern, die weder in der Nähe ihrer Wunschschule wohnten noch bereits ein Kind<br />

auf dieser Schule hatte, häufig ihren Wohnsitz um, wenn auch nur zum Schein.<br />

100 Euro für eine Adresse<br />

So war es seit Jahren Praxis in Berlin. Bildungsbewusste Eltern wollen selbst entscheiden,<br />

welche Schule die beste für ihr Kind ist. Bis zu 100 Euro wurden sogar auf Flugblättern<br />

geboten für eine Scheinadresse im Umkreis einer begehrten Schule. Laut Berliner<br />

Schulgesetz haben Eltern keine freie Wahl. Kinder eines Einzugsgebietes werden vom Amt<br />

der jeweiligen Schule in der Nachbarschaft zugewiesen.<br />

Weiterführende links<br />

● Akteure der Grundschulmisere<br />

Doch in diesem Jahr ist alles anders. Josephine darf nicht auf die Schule ihrer Schwester und<br />

Antonio soll einen langen Schulweg quer über die Schönhauser Allee bis zur Bezirksgrenze<br />

laufen. Das Pankower Schulamt registrierte zu viele Anmeldungen für zu wenige<br />

Grundschulplätze im Viertel rund um Helmholtz- und Kollwitzplatz. Erstmals in der Berliner<br />

Schulgeschichte entschloss sich die Behörde dazu, alle Grundschulplätze zu verlosen. Damit<br />

wurden auch jene Eltern vom Losglück abhängig, die sonst einen Platz sicher gehabt hätten,<br />

weil sie bereits ein Kind auf ihrer Wunschschule haben oder direkt neben der Schule<br />

wohnen.<br />

Wie groß der Ansturm in dem Gebiet ist, belegen die Zahlen. In der Nähe jener drei<br />

Grundschulen, die einen besonders guten Ruf haben, wohnen einhundert Kinder mehr, als<br />

dort Plätze vorhanden sind. Dieser Schülerboom war vorhersehbar. Bereits in den<br />

vergangenen sechs Jahren hat sich die Zahl der Erstklässler von 256 auf 470 nahezu<br />

verdoppelt. Gleichzeitig hat der Bezirk aber zwei Grundschulen in dem Viertel geschlossen.<br />

Auch das Problem der Scheinanmeldungen ist seit Jahren bekannt. Die Thomas-Mann-<br />

Grundschule an der Greifenhagener Straße ist voll ausgelastet mit Kindern, die tatsächlich<br />

oder auch nur angeblich in unmittelbarer Nähe wohnen.<br />

Einzugsgebiete schrumpfen<br />

Der Bezirk reagierte damit, dass er das Einzugsgebiet von Jahr zu Jahr schrumpfen ließ.<br />

Ohne Erfolg. Für das kommende Schuljahr sind 140 Kinder für die 90 vorhandenen Plätze<br />

angemeldet. 50 Kinder wurden vom Amt rausgelost und umgelenkt, darunter auch<br />

Josephine. Sie soll jetzt in die Grundschule am Planetarium gehen, was ihre Mutter um jeden<br />

Preis verhindern will. „Die Schule am Planetarium ist sportbetont, die Schule von unserer<br />

älteren Tochter Annika dagegen hat einen musischen Schwerpunkt“, sagt Catherine Kotte.<br />

Außerdem könne sie nicht in zwei Grundschulen gleichermaßen aktiv als Mutter mitarbeiten.<br />

Schlagworte<br />

Erstklässler Eltern Meldeadresse Prenzlauer Berg Verlosung Schulplatz Grundschule<br />

Einzugsgebiet Kinder<br />

Dass die Thomas-Mann-Grundschule so begehrt ist, liegt aber nicht allein an der musischen<br />

Ausrichtung. Seit Jahren wird hier das Lernen in altersgemischten Gruppen mit Erfolg<br />

praktiziert. Ab dem kommenden Schuljahr soll das Modell berlinweit gelten, doch viele<br />

Schulen sind noch immer auf Frontalunterricht geeicht und nicht ausreichend auf die Reform<br />

vorbereitet. Viele Eltern sind verunsichert. Angesichts der angespannten Situation hat sich<br />

Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztanzowicz (SPD) den einfachsten Weg gesucht und das Los<br />

entscheiden lassen.<br />

Alle hätten gleiche Chancen, argumentiert die Stadträtin. Sie hält auch nichts von dem<br />

Vorschlag der Eltern, auf dem Gelände der begehrten Schulen vorübergehend Container als<br />

Unterkünfte für Klassen aufzustellen, um die überzähligen Kinder unterzubringen. Denn es<br />

gebe noch einige Schulen im Bezirk, die nicht voll ausgelastet sind. Erst in zwei Jahren soll<br />

eine Grundschule gebaut werden.<br />

Behörden-Roulette verärgert Eltern<br />

Viele Eltern wollen die Zukunft ihrer Kinder aber nicht einem Behörden-Roulette überlassen.<br />

Sie stoßen damit eine Grundsatzdebatte über die Wahlfreiheit der Grundschule an. Eine<br />

Betroffenen-Initiative macht politischen Druck, organisiert Medienauftritte und<br />

Rechtsberatung. Mehr als zweihundert Widersprüche sind im Schulamt eingegangen, ein<br />

Dutzend Anwälte ist mit den Fällen beschäftigt.<br />

Einer von ihnen ist Professor Lutz Hambusch. Der Widerspruch allein reicht nicht, sagt der<br />

Experte für Sozialrecht. Hambusch setzt auf Eilverfahren beim Verwaltungsgericht. Innerhalb<br />

von vier Wochen müsse die Behörde jetzt ihr Losverfahren rechtfertigen. Der Anwalt ist<br />

sicher, dass die Interessen seiner Mandanten berücksichtigt werden müssen. Notfalls müsste<br />

die Klassenstärke eben auf 33 Kinder aufgestockt werden. Die Aussicht auf Unterricht in<br />

provisorischen Containern und auf übervolle Klassen allerdings weckt den Widerstand an den<br />

betroffenen Schulen.<br />

„Wir können nicht mehr Kinder aufnehmen“, sagt Gabriela Anders-Neufang, Leiterin der<br />

Thomas-Mann-Grundschule. Nicht nur das Gebäude sei zu klein, auch die Qualität des<br />

Unterrichts würde leiden. Der gute Ruf der Schulen würde bald dahin sein, meint auch die<br />

Schulstadträtin. Der Bezirkselternausschuss will deshalb vor allem den Vorzug für die<br />

Geschwisterkinder erreichen. Außerdem fordert der Ausschuss Kontrollen, ob die Kinder<br />

tatsächlich unter der angegebenen Adresse angemeldet sind. „Langfristig sind wir gegen<br />

solche Kontrollen“, sagt Elternvertreter Sigurt Vitols. In diesem Jahr sehe er allerdings keine<br />

andere Lösung.<br />

„Für die Scheinanmelder mit Schulplatz hat ein Spießrutenlauf begonnen“, sagt eine Mutter,<br />

die ihren Namen nicht nennen will. Auf den Spielplätzen seien sie nur noch selten zu treffen,<br />

in der Kita würden sie ihre Kinder so abholen, dass sie mit den Eltern ohne Schulplatz nicht<br />

zusammentreffen.<br />

Letzter Ausweg Privatschule<br />

Dass Mütter und Väter für einen guten Schuleinstieg eine gute Grundschule aussuchen<br />

wollen, trifft bei Sigurt Vitols auf vollstes Verständnis. Die bürokratischen Regelungen sollen<br />

künftig aufgehoben werden, fordert er. Die Schulen müssten sich dem Wettbewerb stellen<br />

und ihr Niveau angleichen. Die Opposition im Abgeordnetenhaus greift diese Forderung<br />

munter auf. „Es ist paradox, dass sich Eltern zwar immer besser über die Profile der Schulen<br />

informieren können, dann aber keine Wahl treffen können“, sagt CDU-Bildungsexperte<br />

Sascha Steuer.<br />

Für Catherine Kotte jedenfalls steht fest, dass sie dem Behördenschreiben nicht folgen wird.<br />

Eher würde sie ihre beiden Töchter zusammen an einer nahen Privatschule anmelden. Die<br />

privaten Schulen, die überall in Berlin boomen, sind bereits jetzt die klaren Sieger der<br />

Fehlplanung auch am Prenzlauer Berg. Schon kleben an den Laternenmasten rund um die<br />

Spielplätze bunte Zettel, auf denen eine neue Waldorfschule freie Grundschulplätze für das<br />

kommende Schuljahr anbietet. Ein Standort für die Schule ist noch gar nicht gefunden. Fest<br />

steht bisher nur, die Adresse der Waldorfschule soll unbedingt im Stadtteil Prenzlauer Berg<br />

sein.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070506213841/index.html [16.05.2007 22:35:33]


Lehrerverbände warnen vor zunehmender Werbung in der Schule<br />

Lehrerverbände warnen vor zunehmender Werbung in der Schule<br />

Lehrerverbände warnen vor<br />

zunehmender Werbung in der Schule<br />

AP 05.05.2007 20:05<br />

Frankfurt/Main – Deutsche Lehrerverbände haben vor einem schleichenden Einzug von<br />

Werbung in den Schulen gewarnt. Mittlerweile würden die Schulen mit<br />

Unterrichtsmaterialien und Werbezusendungen von Unternehmen „richtiggehend<br />

zugeschüttet“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter<br />

Meidinger, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.<br />

Auch Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, sprach von einer „mehr als<br />

bedenklichen“ Tendenz. Die Schule habe nicht die Aufgabe, Konsumenten zu züchten,<br />

sondern kritische Wirtschaftsbürger, sagte Kraus.<br />

Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner, warne<br />

vor „allzu großer Aufgeregtheit“. Es gebe in jedem Bundesland klare Regeln darüber, welche<br />

Unterrichtsmaterialien eingesetzt werden dürften und welche nicht. (AP)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070506213938/index.html [16.05.2007 22:35:34]


"Kräuter" in grüner Schule<br />

"Kräuter" in grüner Schule<br />

"Kräuter" in grüner Schule<br />

Vom 07.05.2007<br />

red. Was als Versuchballon im Herbst 2006 startete, wird mittlerweile von Lehrkräften gut<br />

angenommen. Die Schule im Grünen im Umwelthaus ist voll ausgelastet, derzeit eigehende<br />

Buchungen müssen schon in den September gelegt werden.<br />

Neben den bereits seit Monaten bestehenden Angeboten zu Elektrizität, Wasser,<br />

Bäumen/Wald, Korn und Brot, Bauernhof oder Experimenten wird es ab August zusätzlich<br />

das Thema Kräuter geben. Geplant ist auch eine Herbst-Werkstatt, und speziell für erste<br />

Klassen ist für den Dezember erneut die Weihnachtswerkstatt mit Pettersson und Findus<br />

buchbar.<br />

Das Angebot ist unter www.wormser-umwelthaus.de und hier unter Schule im Grünen<br />

einsehbar. Interessierte können auch nachfragen per Mail unter schule@wormserumwelthaus.de<br />

oder unter Telefon (0 62 41) 20 69 33. Die Kosten pro Kind betragen in der<br />

Regel einen, maximal drei Euro, je nach Materialbedarf. Sollte der benachbarte Tiergarten<br />

mit ins Programm einbezogen werden, fallen zusätzlich 1,50 Euro an Eintritt an.<br />

Ab dem Hauptbahnhof fahren Busse der Linie 410 alle halbe Stunde, und von der Haltestelle<br />

Floßhafen/Seeber sind es zehn Minuten zum Umwelthaus. Mit dem Ticket 24 plus können<br />

dann jeweils fünf Kinder hin- und zurückfahren.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508010307/index.html [16.05.2007 22:35:34]


Themenkoffer für jede Schule<br />

Themenkoffer für jede Schule<br />

Themenkoffer für jede Schule<br />

Landesjagdverband verstärkt seine Initiative "Lernort Natur"<br />

Jagdpräsident Kurt-Alexander Michael und Umweltministerin Margit Conrad übergaben drei Themenkoffer Lernort-Natur an<br />

Schülerinnen und Schüler der Grundschule Weinsheim und der Nordpfalzschule Alsenz sowie an Schulleiter Thomas Philippi und<br />

Lehrerin Ulrike Wagensommer-Neumann von der Don-Bosco-Schule Bad Kreuznach.<br />

Foto: Christine Jäckel<br />

Vom 07.05.2007<br />

jä. Natur zu beobachten und Natur zu erkunden, das ist für Kinder an Ort und Stelle, in Feld, Wald<br />

und Flur, immer noch am spannendsten. Die Jägerinnen und Jäger im Land unterstützen die<br />

Schulen bei der Vermittlung naturkundlicher Inhalte ehrenamtlich seit über 15 Jahren mit der<br />

Initiative "Lernort Natur".<br />

Von<br />

Christine Jäckel<br />

Schulklassen werden dabei regelmäßig eingeladen, in den Jagdrevieren die Tier- und Pflanzenwelt<br />

kennenzulernen. Beim Landesjägertag im Kurhaus Bad Kreuznach übergaben Umweltministerin Margit<br />

Conrad und der Präsident des Landesjagdverbandes, Kurt-Alexander Michael, die ersten drei Themenkoffer<br />

"Lernort-Natur" an die Grundschule Weinsheim, die Nordpfalzschule Alsenz und die Don Bosco-Schule in<br />

Bad Kreuznach.<br />

Die Lernort-Natur-Koffer enthalten Gerätschaften und Materialien, die den Forscherdrang der Grundschüler<br />

unterstützen, wie ein hochwertiges Fernglas, Becherlupen und Bestimmungshefte sowie Anregungen für die<br />

spielerische Erfahrung des Ökosystems Wald. Die Schulen verpflichten sich im Gegenzug, einen Lehrer<br />

oder eine Lehrerin an einer Fortbildungsveranstaltung teilnehmen zu lassen. Die Koffer enthalten auch<br />

didaktisches Material. Ziel der Aktion ist es, zur Förderung der Umweltbildung und des Naturschutzes allen<br />

interessierten Grundschulen einen Koffer zur Verfügung zu stellen.<br />

Conrad kritisierte die Entscheidung von Bundesminister Horst Seehofer, das Bundesjagdgesetz nicht zu<br />

ändern. Nach Ansicht von Conrad wird das zu einer Zersplitterung des Jagdrechtes führen, da jetzt alle<br />

Bundesländer ihre Landesjagdgesetze verändern könnten. Die Chance, ein gemeinsames, modernes<br />

Jagdrecht zu schaffen, habe man damit verpasst, schimpfte Conrad. Die Ministerin bekräftigte, dass die<br />

Jägerschaft eine wichtige Aufgabe für den Naturschutz erbringt und wies auch auf die wirtschaftliche<br />

Bedeutung der Jagd hin. Die vom Verband geforderte Abschaffung der Jagdsteuer sei nicht machbar.<br />

Zu dem von Michael angesprochenen Thema Schwarzwild und nachwachsende Rohstoffe kündigte Conrad<br />

einen Workshop an. Mit dem Bauern- und Winzerverband und der Jägerschaft wolle man versuchen,<br />

Konflikte zu regeln.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508010321/index.html [16.05.2007 22:35:35]


Ansturm auf Kaltenkirchens Gymnasium<br />

Ansturm auf Kaltenkirchens Gymnasium<br />

Ansturm auf Kaltenkirchens<br />

Gymnasium<br />

KALTENKIRCHEN -<br />

Im Kaltenkirchener Gymnasium wird es ab Sommer eng. Der Ansturm der Schüler ist so<br />

groß, dass auch in Containern Unterricht gegeben werden muss. Der Bildungsausschuss der<br />

Stadt will heute Abend beraten, wie teuer die Anmietung wird. Zwei Container sollen für die<br />

Dauer von zwei bis drei Jahren als Unterrichtsräume genutzt werden.<br />

156 Anmeldungen aus Kaltenkirchen und dem Umland liegen für die neuen fünften Klassen<br />

vor. Daraus ergeben sich sechs Klassen, die gebildet werden müssen. Somit wären am<br />

Gymnasium für alle Klassenstufen 29 Räume erforderlich. 28 sind jedoch nur vorhanden.<br />

Davon ist einer so klein, dass er nur als Gruppenraum für die Oberstufe genutzt werden<br />

kann.<br />

-Anzeige-<br />

Bei einer Besprechung mit der Stadtverwaltung hat sich die Schulleitung dagegen<br />

ausgesprochen, Wanderklassen einzurichten. Ohne festen eigenen Raum fürchten die Lehrer<br />

angesichts hoher Schülerzahlen und kleiner Räume Probleme. Das Ausweichen auf andere<br />

Schulen halten die Pädagogen ebenfalls nicht für sinnvoll. In Frage gekommen wären zwei<br />

Räume in der Marschwegschule, die ihre Vierzügigkeit noch nicht vollständig erreicht hat<br />

und deswegen über freie Kapazitäten verfügt.<br />

"Aus Sicht der Verwaltung werden die Einwände der Schulleitung als durchaus berechtigt<br />

angesehen", heißt es in einer Stellungnahme aus dem Rathaus. Daher schlage die<br />

Verwaltung die Container-Lösung vor. Dafür werden monatlich rund 2000 Euro anfallen. Die<br />

öffentliche Sitzung im Ratssaal beginnt um 18.30 Uhr.<br />

tz<br />

erschienen am 7. Mai 2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508010331/index.html [16.05.2007 22:35:36]


Stolz präsentiert die Klasse 6a ihr selbstgebautes "Schwungballspiel". B<br />

Stolz präsentiert die Klasse 6a ihr selbstgebautes "Schwungballspiel". B<br />

Stolz präsentiert die Klasse 6a ihr selbstgebautes "Schwungballspiel". Bild:Weber<br />

Stadt Gießen 07.05.2007 "Vor allem den Kindern mal die Schule anders zeigen"<br />

Projektwoche in der Helmut-von-Bracken-Schule<br />

GIESSEN (kat). Stolz verkauft André Zecher aus der Klasse 6a zusammen mit seinen<br />

Mitschülern das so genannte "Schwungballspiel". Bestehend aus alten Flaschen und<br />

Tischtennisbällen gleichen sie einem Jo-Jo. Wie die Klasse 6a präsentierten auch die anderen<br />

Schüler der Helmut-von-Bracken-Schule zum Abschluss der Projektwoche vom 30. April bis<br />

4. Mai ihre Ergebnisse. Ob Eltern, Großeltern oder Geschwister, alle waren sie auf den<br />

Schulhof im Alten Steinbacher Weg gekommen, um die Projekte ihrer Lieblinge zu<br />

bewundern. So hatte sich eine Klasse mit Essen aus aller Welt beschäftigt und gar selbst<br />

versucht, solche Speisen zu kochen, während andere Klassen einen "Word-Workshop"<br />

organisierten, einen Rap-Musikbeitrag einstudierten, Spiele selbst bastelten oder an der<br />

Kletterwand ihr Können unter Beweis stellten. Die Kleinen dagegen luden zu einem<br />

Zirkusbesuch der besonderen Art ein.<br />

Für das leibliche Wohl war auch gesorgt. Der Schulelternbeirat hatte diese Aufgabe<br />

übernommen und servierte Kaffee und Kuchen. Schulleiterin Sabine Wießner-Müller zeigte<br />

sich sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis der Projektwoche. Hinzufügend betonte sie, dass<br />

"vor allem den Kindern mal die Schule anders gezeigt wird". Zudem seien die Projekte<br />

klassenbezogen gewesen und dadurch könne das Sozialgefüge in den einzelnen<br />

Klassenverbänden gestärkt und positiv beeinflusst werden.<br />

Die Projektwoche wurde vorbereitet und organisiert von Sabine Kling-Jetzen und Sabine<br />

Seth. Unterstützt wurden sie dabei finanziell und materiell von der Helmut-von-Bracken-<br />

Schule selbst, aber auch vom Verein zur Förderung und Betreuung sprach-, hör- und<br />

sehbehinderter Kinder Gießen.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508010349/index.html [16.05.2007 22:35:36]


Vernetzung von Schule und Jugendhilfe<br />

Vernetzung von Schule und Jugendhilfe<br />

Vernetzung von Schule und Jugendhilfe<br />

Vom 07.05.2007<br />

spr. MAINZ-BINGEN Eine zusätzliche Stelle im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) hat der<br />

Landkreis Mainz-Bingen für den Bereich der Förderschulen geschaffen.<br />

Die Vernetzung von Jugendhilfe und Schule würde heute immer wichtiger, sagt die<br />

zuständige Beigeordnete Irene Alt. Denn auf diese Weise, führt sie aus, könnten die<br />

unterschiedlichen Erfahrungen, Kompetenzen und Arbeitsweisen gemeinsam genutzt<br />

werden.<br />

Bisher seien für jede der insgesamt sieben Förderschulen im Kreis verschiedene Mitarbeiter<br />

des Allgemeinen Sozialen Dienstes im Kreisjugendamt je nach Wohnort der Kinder und<br />

Jugendlichen zuständig gewesen.<br />

Der ASD ist zum Beispiel Ansprechpartner bei Kindeswohlgefährdung und Fragen der<br />

Erziehung, verbunden mit der Vermittlung von unterschiedlichen familienunterstützenden<br />

Hilfen zur Erziehung.<br />

Künftig werden diese Aufgaben nun zentral von einer Fachkraft übernommen. "Wir gehen<br />

davon aus, dass hierdurch der Kontakt und die Kooperation zwischen Schule, Eltern, Kindern<br />

und Jugendamt alles wesentlich vereinfacht werden kann", so Alt.<br />

In einem ersten Schritt soll das Konzept des Kreises gemeinsam mit den Förderschulen<br />

weiterentwickelt und präzisiert werden: Sollen beispielsweise Sprechstunden an den Schulen<br />

installiert werden, ist die Teilnahme an Elternabenden oder Lehrerkonferenzen gewünscht,<br />

sollen Fortbildungen angeboten werden? "Wir haben einen Grundschnitt, der nach den<br />

individuellen Bedürfnissen, Wünschen und Notwendigkeiten der einzelnen Schulen<br />

abgeändert werden soll, damit ein passgenauer und maßgeschneiderter Anzug entsteht",<br />

sagt Beigeordnete Irene Alt.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508010401/index.html [16.05.2007 22:35:37]


Neue Erfahrungen im kühlen Mitteleuropa<br />

Neue Erfahrungen im kühlen Mitteleuropa<br />

Neue Erfahrungen im kühlen Mitteleuropa<br />

Immanuel-Kant-Schule hat zum zweiten Mal Austauschschüler von der französischen Insel<br />

La Réunion zu Gast<br />

Die Gäste aus La Réunion in der Aula der Immanuel-Kant-Schule.<br />

Foto: privat<br />

Vom 09.05.2007<br />

loo. Zum zweiten Mal findet an der Immanuel-Kant-Schule der Schüleraustausch mit La<br />

Réunion, einer zu Frankreich gehörenden Insel in der Nähe von Mauritius, statt.<br />

Die Schüler aus Rüsselsheim holten ihre Austauschpartner am Donnerstag am Frankfurter<br />

Flughafen ab. Die 16- und 17-jährigen Mädchen und Jungen aus Réunion waren schon am<br />

Mittwoch gestartet und bleiben bis zum 16. Mai in Rüsselsheim. Für die meisten ist es der<br />

erste Besuch in Deutschland und so haben sie viele Erwartungen. Sie werden mit Sicherheit<br />

viele neue Erfahrungen sammeln, denn allein das Klima ist ganz anders als auf Réunion.<br />

Am Mittwochnachmittag hatten die deutschen Schüler die Gelegenheit, ihren Franzosen die<br />

Stadt zu zeigen, was auch die meisten machten. Am vergangenen Freitag begrüßte der<br />

Schulleiter der Immanuel-Kant-Schule, Franz-Peter Osterkamp, die französischen Gäste in<br />

der Aula. Er wünschte ihnen einen angenehmen Aufenthalt und viel Spaß bei den<br />

gemeinsamen Ausflügen mit den deutschen Schülern und hoffte, dass die Gäste mit<br />

positiven Eindrücken wieder nach La Réunion zurück kehren würden.<br />

Das Bistro der Schule stellte zum Empfang Brezeln und Getränke für alle bereit. Nach der<br />

Begrüßung besuchten die Gäste gemeinsam mit ihren deutschen Austauschpartnern den<br />

Unterricht, um auch hier einige Erfahrungen zu sammeln und den deutschen Unterricht mit<br />

ihrem eigenen daheim vergleichen zu können, denn auch hier gibt es einige Unterschiede.<br />

Das kommende Wochenende werden die Mädchen und Jungen in ihren Gastfamilien<br />

verbringen, um sich besser kennen zu lernen und sich gegenseitig auszutauschen.<br />

Am Montag werden die französischen Jugendlichen den Frankfurter Flughafen und die<br />

Innenstadt besichtigen. Neben diesem Besuch stehen und standen noch ein Ausflug nach<br />

Büdingen zur Sommerrodelbahn und eine Rallye durch Mainz sowie die Besichtigung des<br />

dortigen Gutenberg-Museums mit den deutschen Schülern auf dem Programm.<br />

Neben den Ausflügen und der Schule bleibt noch genügend Zeit, um sich mit anderen<br />

Teilnehmern des Austauschs zu treffen und auch in der Freizeit einige gemeinsame<br />

Aktivitäten zu unternehmen.<br />

Im Oktober werden die Kant-Schüler dann zum Rückbesuch nach La Réunion aufbrechen,<br />

um dort die Lebensart ihrer Austauschpartner kennen lernen zu können.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510175839/index.html [16.05.2007 22:35:37]


Quickborn 13 Gymnasiasten zu Experten ausgebildet<br />

Quickborn 13 Gymnasiasten zu Experten ausgebildet<br />

Quickborn 13 Gymnasiasten zu Experten ausgebildet<br />

Suchtberatung - das machen die<br />

Schüler selbst<br />

Elsensee-Gymnasium ist Vorreiter unter den Schulen im Kreis<br />

Pinneberg. Vier weitere sollen in diesem Jahr folgen.<br />

Von Burkhard Fuchs<br />

Quickborn -<br />

Als erste Schule im Kreis Pinneberg hat das Elsensee-Gymnasium in Quickborn Schüler zu<br />

"Suchtexperten" ausbilden lassen. 13 Schüler der neunten bis elften Klassen haben sich in<br />

zehn Doppelstunden von einer Fachfrau der ATS Suchtberatungsstelle Quickborn über alle<br />

Fragen rund ums Thema Sucht informieren lassen, so dass sie jetzt ihre Altersgenossen in<br />

den großen Pausen beraten können.<br />

-Anzeige-<br />

"Das ist eine prima Sache", lobte Schulleiter Reinhard Mischke das freiwillige Engagement<br />

der Schüler. "Das zeigt, dass sie nicht nur Blödsinn machen, sondern soziale Verantwortung<br />

für andere übernehmen wollen."<br />

In vier Schulen im Kreis Segeberg sei dieses Projekt im vorigen Jahr erfolgreich angelaufen,<br />

berichtet ATS-Leiter Hans-Jürgen Tecklenburg. In diesem Jahr sollen vier Schulen im Kreis<br />

Pinneberg und zwei in Neumünster folgen.<br />

Dahinter steckt der suchtpräventive sogenannte "peer-to-peer"-Ansatz, erklärt Tecklenburg.<br />

Dieser geht davon aus, dass Schüler bei Problemen sich lieber an Gleichaltrige als an Ältere<br />

wenden, also eher Mitschüler als Lehrer zu Rate ziehen würden.<br />

Katja Schuppert von der Suchtberatungsstelle hat die Schüler in Stoffkunde, Suchtformen<br />

und -entwicklung unterrichtet und in die Gesprächsführung eingeweiht, die gerade bei<br />

diesem sensiblen Thema so wichtig sei, um Vertrauen zu schaffen. "Ziel muss es sein,<br />

gemeinsam mit dem Klienten eine Lösung zu finden", hat Schülerin Jessica Abel (17)<br />

erfahren.<br />

Alle legalen und illegalen Suchtmittel kamen zur Sprache - von Alkohol, Tabak, Cannabis<br />

über Tabletten, Speed und Ecstasy bis Kokain und Heroin. Laut dem aktuellen Bericht der<br />

Drogenbeauftragten der Bundesregierung liegt die Zahl der Drogentoten jährlich bei 1300.<br />

An den Folgen des Tabakkonsums sterben 140 000 Bundesbürger. Alkohol liegt mit 60 000<br />

Opfern an zweiter Stelle.<br />

Am Elsensee-Gymnasium (620 Schüler) gibt es ein absolutes Rauchverbot. Kiffen und<br />

Alkohol seien bislang kein Problem, berichtet Schulleiter Mischke. "Aber dazu wollen wir es<br />

gar nicht erst kommen lassen."<br />

erschienen am 9. Mai 2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510175901/index.html [16.05.2007 22:35:38]


Eltern wollen Aus für Schule verhindern<br />

Eltern wollen Aus für Schule verhindern<br />

Eltern wollen Aus für Schule verhindern<br />

(09.05.2007)<br />

Wegen der sinkenden Schülerzahlen droht der Heiligenseer Erpelgrund- Schule die<br />

Schließung. Eltern protestieren gegen die Pläne des Reinickendorfer Bezirksamtes, hier<br />

bereits in diesem Jahr keine ersten Klassen mehr einzurichten.<br />

Jede Schule wird mindestens zweizügig gefahren, so Bildungsstadträtin Katrin Schultze-<br />

Berndt (CDU). Weil an der Erpelgrund-Schule aber 18 Anmeldungen fehlen, sollen die<br />

Schulanfänger auf die beiden anderen Heiligenseer Grundschulen verteilt werden, Sollte die<br />

Zahl auch im nächsten Jahr nicht steigen, müsse an ein Auslaufen des Standortes gedacht<br />

werden.<br />

Die meisten Kinder sollen nicht in die nahe gelegene Heiligensee-Grundschule gehen,<br />

sondern in die rund drei Kilometer entfernte Ellef Ringnes-Schule, so Gesamtelternvertreter<br />

Thomas Mücke. Für den Aufbau einer dritten Anfängerklasse müsse dort der Musikraum<br />

geschlossen werden.<br />

Die Erpelgrund-Schule ist musisch ausgerichtet und bietet als einzige der Heiligenseer<br />

Grundschulen Französisch als erste Fremdsprache an. Jetzt werden Geschwisterkinder<br />

getrennt, sagt der Elternvertreter. Ferner bekämen Alleinerziehende Probleme, wenn ihre<br />

Kinder verschiedene Schulen besuchen müssen.<br />

Erst vor einem halben Jahr ist laut Mücke der für rund 50 000 Euro instand gesetzte<br />

Schulhof wieder eröffnet worden. Und etwa 5000 Euro, zum Teil aus Elternmitteln, sind in<br />

die Bibliothek der Bildungsstätte geflossen. Wenn es den Eltern gelingt, die 18 fehlenden<br />

Anmeldungen doch noch zu bekommen, bleibt alles wie bisher, sagt Stadträtin Schultze-<br />

Berndt. Heute um 19.30 Uhr findet eine Informationsveranstaltung in der Erpelgrund-Schule<br />

statt. du-<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510180038/index.html [16.05.2007 22:35:38]


Schule schwänzen kann auch teuer werden<br />

Schule schwänzen kann auch teuer werden<br />

Schule schwänzen kann auch teuer werden<br />

Zahl der Verweigerer steigt in manchen Kommunen / Fachleute setzen auf langfristige Projekte statt<br />

Bußgeld<br />

Vom 08.05.2007<br />

MAINZ / WIESBADEN 300 000 Schüler schwänzen nach Schätzungen des Deutschen Städte- und<br />

Gemeindebunds in Deutschland regelmäßig die Schule. Verlässliche Zahlen gibt es nicht. In<br />

manchen Städten und Gemeinden der Region wird jedoch eine Zunahme der Schulverweigerer<br />

registriert.<br />

Von<br />

Alexandra Eisen<br />

Wenn nichts anderes mehr hilft, geht es hartnäckigen Schulschwänzern und deren Eltern in der rheinlandpfälzischen<br />

Landeshauptstadt an den Geldbeutel. Damit, so der Mainzer Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr,<br />

solle deutlich werden, dass es die Stadt mit der Schulpflicht ernst meine.<br />

In Mainz nehme die Zahl der Schulschwänzer zu. Bevor ihnen ein Bußgeldbescheid ins Haus flattert, gibt es<br />

jedoch noch andere Möglichkeiten, sie zur Einsicht zu bringen. An erster Stelle stehen Gespräche mit<br />

Lehrern und Schulsozialarbeitern. Streetworker gehen während der Unterrichtszeit an bekannten<br />

Treffpunkten direkt auf die Schwänzer zu. Wer permanent die Schule verweigert und älter als 14 Jahre ist,<br />

muss in Mainz zur Strafe soziale Arbeit, etwa in einem Alten- oder Jugendheim, leisten. Auch der Landkreis<br />

Mainz-Bingen setzt auf diese Form der Sanktion, die Jugendlichen müssen hier vorrangig<br />

Hausmeistertätigkeiten in Schulen übernehmen oder in Krankenhäusern arbeiten.<br />

In Worms holen Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Schwänzer notfalls von zu Hause ab und "chauffieren"<br />

sie zur Schule - hundert Euro kostet dieser "Service", der in den ersten vier Monaten dieses Jahres bereits<br />

26 Mal berechnet werden musste. Im vergangenen Jahr kam das 33 Mal vor. In manchen Fällen wird noch<br />

ein zusätzliches Ordnungsgeld erhoben.<br />

Auch in hessischen Kommunen gehen Ordnungsämter und Polizei hart gegen Schulverweigerer vor. In<br />

Offenbach und dem Main-Kinzig-Kreis gibt es entsprechende Vereinbarungen zwischen Schulen und<br />

Ordnungsbehörden.<br />

"Mit Polizeieinsätzen und Bußgeldern allein ist dem Problem nicht beizukommen", sagt Dr. Frank Braun,<br />

Leiter der Studie "Man nennt sie Schulschwänzer", die das Deutsche Jugendinstitut in München im Oktober<br />

2005 veröffentlicht hat. Langfristige Erfolge brächten Projekte, die gezielt auf die Schüler eingingen, um die<br />

Gründe der Schulverweigerung zu lösen.<br />

In Rheinland-Pfalz gibt es zahlreiche solcher präventiver Maßnahmen. Neben dem Ausbau der<br />

Schulsozialarbeit sind dies Projekte wie "Stellwerk" in Stadt und Landkreis Bad Kreuznach, wo der<br />

Internationale Bund Schulverweigerer intensiv betreut. In Kirchheimbolanden und Kaiserslautern gibt es ein<br />

ähnliches Programm, bei dem schulmüde Kinder gezielt wieder an die Schule herangeführt werden.<br />

Im hessischen Lahn-Dill-Kreis ist gerade ein dreijähriges Schulvermeider-Modellprojekt erfolgreich zu Ende<br />

gegangen, das nun Vorbild für andere Schulen sein soll. Dabei wurden erstmals die Fehlstunden der<br />

Schüler erhoben und alle Maßnahmen dokumentiert - andere Schulen sollen dieses Modell übernehmen.<br />

Ein weiteres geeignetes Instrument sind nach Einschätzung von Joachim Jacobi, Staatssekretär im<br />

hessischen Innen- und Kultusministerium, so genannte Erziehungsvereinbarungen, mit denen die<br />

eigenverantwortlichen Schulen in Hessen gezielt gegensteuern könnten, wenn Kinder nicht mehr zum<br />

Unterricht erscheinen.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510180346/index.html [16.05.2007 22:35:39]


Mit elf Jahren trinken Kinder zum ersten Mal Alkohol<br />

Mit elf Jahren trinken Kinder zum ersten Mal Alkohol<br />

Mit elf Jahren trinken Kinder zum ersten Mal Alkohol<br />

Eltern diskutieren mit Fachmann über richtige Wege in der Erziehung<br />

Vom 08.05.2007<br />

Von<br />

Svenja Feth<br />

IDSTEIN Komasaufen als Volkssport für Jugendliche: Auch im Untertaunus häufen sich<br />

alarmierende Nachrichten. In Idstein hatten Schülerpartys zu Auswüchsen geführt, die<br />

sowohl das Rathaus der Hexenturmstadt wie auch das Landratsamt auf den Plan rief. Was<br />

bewirkt Alkohol bei Kindern? Wann ist der richtige Zeitpunkt um mit meinem Kind über<br />

Alkohol zu sprechen? Wie rede ich mit meinem Kind über das Thema "Alkohol"?<br />

Über diese und noch viele andere Fragen konnten sich Eltern auf einer Veranstaltung des<br />

Rheingau-Taunus-Kreises in Zusammenarbeit mit dem Kreiselternbeirat informieren. Unter<br />

dem Motto "Klartext reden" informierte Suchtexperte und Psychologe Stefan Poppelreuter<br />

aus Bonn die zahlreich gekommenen Eltern im Rittersaal der Pestalozzischule und regte zu<br />

Diskussionen an. Die Kampagne "Klartext reden", die mit Workshops speziell für Eltern<br />

versucht, verschiedene Handlungsstrategien zum Thema Alkohol und Jugendliche zu<br />

entwickeln und weiterzugeben, wird vom "Bundesverband der Deutschen Spirituosen-<br />

Industrie und - Importeure e.V." unterstützt.<br />

Fragen an Eltern<br />

Mit der direkt an die Anwesenden gerichteten Frage "Wissen Sie ob, wo, wann, wie häufig,<br />

wie viel, mit wem und wann Ihre Tochter oder ihr Sohn alkoholische Getränke konsumiert?",<br />

löste Popelreuther gleich zu Beginn seiner Präsentation eine Diskussion aus - insbesondere<br />

als der Suchtexperte auf eine Studie hinwies, laut der sich die Aussagen von Eltern und<br />

Kindern zum Thema Erstkontakt um deutlich unterschieden.<br />

Als er dann auch noch berichtete, dass Kinder im Durchschnitt mit 11,5 Jahren den ersten<br />

Kontakt mit Alkohol, dass heißt eine Trinkeinheit Bier, Wein oder Spirituosen zu sich<br />

nehmen, konnte man in erschrockene und schockierte Gesichter blicken.<br />

Alkopops weiter steigend<br />

Wichtig sei hier auch die Diskussion über die so genannten Alkopops. Zwar sei nach der<br />

Besteuerung der Konsum erschwert, dennoch weiterhin steigend. Insbesondere durch den<br />

süßen Geschmack sei die Absenkung der Einstiegsquelle vorprogrammiert. Auch hier verwies<br />

Poppelreuther allerdings auf ein Problem: Der Alkoholgehalt der "Alkopops" sei zwar auf<br />

Grund der Besteuerung herabgesetzt worden - so hat ein Schnapsmischgetränk im Schnitt<br />

jetzt drei Volumenprozent Alkohol - ein Biermischgetränk allerdings, auf dem keine<br />

Extrasteuer liegt, hat bis zu vier Volumenprozent Alkohol und darf sogar an unter 16-Jährige<br />

verkauft werden.<br />

Jeder Alkohol schadet<br />

Ein Absatzplus von über 400 Prozent im ersten Quartal 2007 zeige deutlich, dass sich hier<br />

neue Märkte bilden. Wichtig sei also, dass die Unterscheidung zwischen hartem und<br />

weichem Alkohol fehlleite. So erläuterte Popelreuther, dass Bier und Wein zwar häufiger den<br />

Einstieg zum Alkoholkonsum darstellten, diese Alkoholarten aber genau so schädlich für den<br />

kindlichen Organismus seien wie Spirituosen. Während in 0,02 Litern Schnaps circa fünf<br />

Gramm reiner Alkohol enthalten ist, befinden sich in einem 0,3 Liter Glas Bier 12 Gramm<br />

reiner Alkohol.<br />

Besonders erschüttert waren die Eltern von der Tatsache, dass bei 70 bis 75 Prozent aller<br />

Jugendlichen der Erstkontakt mit Alkohol im Elternhaus stattfindet und dass dieses neben<br />

dem Einzelhandel immer noch Hauptbezugsquelle der Kinder und Jugendlichen für Alkohol<br />

ist. Somit sei eine regelmäßige "Bestandsaufnahme des Weinkellers und der Hausbar"<br />

wichtig.<br />

Doch was können Eltern tun, um zu verhindern, dass ihre Kinder den Weg zum Alkohol<br />

finden? Poppelreuther rät hier zu einer Mischung aus autoritärer und kooperativer Erziehung,<br />

die immer die drei Schlagworte Anerkennung, Anregung und Autorität beinhalten sollte. Nur<br />

durch Einnehmen einer Vorbildfunktion, offene Gespräche, Präsenz, Vertrauen und klare<br />

Grenzen könne man den Kindern als Eltern den richtigen Weg zu einem<br />

verantwortungsvollem Umgang mit Alkohol zeigen.<br />

Workshop-Auswertung<br />

In der anschließenden offenen Diskussion konnten die Eltern noch Fragen an den Experten<br />

richten, die sich unter anderem um das Thema Geburtstagsfeiern und Alkohol,<br />

gesellschaftliche Akzeptanz und den immer weiter steigenden Konsum des Alkohols bei<br />

jungen Mädchen drehten.<br />

Zum Abschluss sollten die Teilnehmer des Workshops ihren Eindruck schriftlich auf<br />

Evaluationsbögen festhalten. "Sollte die Auswertung der Bögen positiv sein, plant der Kreis<br />

weitere Veranstaltungen und Workshops an verschiedenen Schulstandorten.", so Alfred<br />

Strauß, der persönliche Referent von Landrats Burkhard Albers.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510180410/index.html [16.05.2007 22:35:40]


Im Gymnasium ist kein Platz frei<br />

Im Gymnasium ist kein Platz frei<br />

Im Gymnasium ist kein Platz frei<br />

59 von 179 angemeldeten Schülern erhielten einen<br />

Ablehnungsbescheid. Kriterium für die Abweisung war allein der<br />

Wohnort.<br />

Von Claudia Eicke-Diekmann<br />

Pinneberg -<br />

Toms Traum ist ausgeträumt. Am Freitag erhielt der zehn Jahre alte Schüler eine schlechte<br />

Nachricht: Er darf nach den Sommerferien nicht die Johannes-Brahms-Schule (JBS)<br />

besuchen.<br />

-Anzeige-<br />

Das Pinneberger Gymnasium platzt nämlich seit Jahren aus allen Nähten. In diesem Jahr hat<br />

sich die Situation so zugespitzt, dass erstmals in der Geschichte der Schule Kinder nicht<br />

aufgenommen werden konnten. 59 von 179 angemeldeten Schülern erhielten einen<br />

Ablehnungsbescheid.<br />

Die Entscheidung, wer im kommenden Schuljahr in die fünften Klassen der JBS<br />

aufgenommen wird, traf die Stadt Pinneberg als Schulträger und die Schulaufsicht des Kieler<br />

Bildungsministeriums. Tom Drückler aus Rellingen ist nicht dabei. Dennoch: Die Johannes-<br />

Brahms-Schule ist nach wie vor sein absolutes Wunschgymnasium: "Wegen der<br />

Musikklasse", sagt Tom. Er liebt Musik, spielt Gitarre und will demnächst auch Schlagzeug<br />

lernen. Er möchte in der JBS Big Band spielen und im Schulchor mitsingen. "Auch wegen des<br />

kurzen Schulwegs", sagt Mutter Ramona Drückler. Die Familie wohnt im Jebbenberg in<br />

Rellingen. Und das ist das Problem! Wie Tom geht es in diesem Jahr allen Egenbütteler und<br />

fast allen Rellinger Kindern, die sich an der JBS beworben hatten. Sie sind ans Halstenbeker<br />

Wolfgang-Borchert-Gymnasium verwiesen worden.<br />

Innerhalb Pinnebergs wurden alle Brahms-Bewerbungen westlich der Bahnlinie an die<br />

Theodor-Heuss-Schule in Thesdorf umgeleitet, ebenso alle Appener Jungen und Mädchen.<br />

Selbst für Kinder, die sich für den Musikzweig beworben hatten, gab es kein Pardon.<br />

Kriterium für die Ablehnung war allein der Wohnort. Einzige Ausnahme: Kinder, deren<br />

Geschwister bereits die Johannes-Brahms-Schule besuchen, dürfen im kommenden<br />

Schuljahr das Gymnasium am Fahltskamp besuchen.<br />

"Wir sind tieftraurig über diese Entwicklung", sagt Gerd Fröhlich vom Schulelternbeirat der<br />

Johannes-Brahms-Schule. "Das tut uns für die Familien sehr leid!"<br />

erschienen am 8. Mai 2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510180421/index.html [16.05.2007 22:35:40]


Teufelkreis Gewalt?<br />

Teufelkreis Gewalt?<br />

Teufelkreis Gewalt?<br />

Immer häufiger scheinen Schulen das Ziel von<br />

Gewalttätern zu werden. Jüngstes Beispiel ist der<br />

Amoklauf von Mitte April an der Virginia Tech Universität,<br />

bei dem 32 Menschen ums Leben kamen. Fachleute wie<br />

der Psychotherapeut Dr. Ulrich Giesekus befürchten, dass<br />

Jugendliche in Zukunft noch häufiger ihre Wut<br />

me­dienwirksam inszenieren.<br />

Ist die Jugend des neuen Jahrtausends bloss noch brutal?<br />

Pauschal kann man diese Frage nicht beantwor­ten. Und ob<br />

Gewalt heute im Alltag von Kindern und Jugendlichen wirklich<br />

häu­figer vorkommt als früher, ist fraglich. Die grosse Mehrzahl<br />

der Jugendlichen lehnt Gewalt ab und die Wertvorstel­lungen der<br />

derzeitigen Jugend unterscheiden sich nur wenig von denen der<br />

Generationen vor ihr, wenn überhaupt. Deutlich aber ist, dass<br />

immer öfter die Hemmschwellen von der „Rauferei” zur<br />

Ist die Jugend des<br />

neuen Jahrtausends<br />

bloss noch brutal?<br />

gefährlichen Körperverletzung überschritten werden. Es scheint, als ob im­mer weniger<br />

Kinder ein Gefühl dafür haben, wo die Grenzen zur Brutalität überschritten werden.<br />

Toleranz gesunken<br />

Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zum einen haben heute viele Kinder häufig ein sehr<br />

schlechtes Empfinden für den eigenen Körper, weil sie sich immer weniger bewegen. Dazu<br />

sind nicht weni­ge von ihnen durch Gewaltdarstellungen in Filmen und Computerspielen<br />

desensi­bilisiert. Und wie zu allen Zeiten gibt es leider zu viele vernachlässigte und<br />

misshandelte Kinder, die wiederum ihre Wut an Schwächeren auslassen.<br />

Allerdings ist in unserer Gesellschaft die Toleranz gegenüber Gewaltanwendung gesunken.<br />

So akzeptieren wir in der Regel nicht mehr, wenn Gewalt als legitimes Mittel der Erziehung<br />

in Schule und Elternhaus angesehen wird. In meiner eigenen Grundschule wurde Anfang der<br />

60er-Jahre noch der Stock angedroht und auch eingesetzt — auch damals schon<br />

ver­botenerweise. Und doch wurde diese schulische „Erziehungsmassnahme” meist ohne<br />

Protest von den Eltern tole­riert. Manches, was wir heute richtigerweise als schädliche<br />

Gewaltanwendung bewerten, wäre in vorherigen Generatio­nen als „normale Prügelei” oder<br />

legitimes Erziehungsmittel akzeptiert worden.<br />

Gewalt geht alle an<br />

Von heutiger Jugendgewalt sind alle Kinder und Teenager<br />

betroffen, direkt oder indirekt. Das aggressive soziale<br />

Klima in der Schule, auf dem Heimweg oder in der Gruppe<br />

macht Angst. Manche schützen sich mehr oder weniger<br />

erfolgreich vor Tätlichkeiten, indem sie soziale Anpassung<br />

einüben. Nicht selten zu einem hohen Preis: Da versucht<br />

zum Beispiel ein Mädchen mit etwas mehr Körpergewicht<br />

durch radikales Abnehmen dem gnadenlosen Spott der<br />

Mitschüler auszuweichen — und es entsteht eine<br />

handfeste Essstörung. Oder auch, indem man sich<br />

ausschliesslich teure Markenkleidung zulegt, die soziale<br />

Ak­zeptanz gewährleisten soll.<br />

Das aggressive soziale<br />

Klima in der Schule, auf<br />

dem Heimweg oder in der<br />

Gruppe macht Angst.<br />

Kinder wachsen in einer Ellenbogengesellschaft auf, in der<br />

verbale und tätliche Gewalt jedem Aussenseiter drohen. Das stört die Entfaltung der eigenen<br />

Persönlichkeit. Manchmal frage ich mich, wer mehr Schaden erlebt: Die­jenigen, die sich<br />

„erfolgreich” durch Anpassung schützen oder die, welche riskie­ren, durch einen eigenen Stil<br />

zur Ziel­scheibe zu werden.<br />

Gewalt-Exzesse: Regel oder Ausnahme?<br />

Amokläufe mit Todesfolgen sind glücklicherweise Einzelfälle. Aber wenn man zum Beispiel —<br />

besonders in den USA — beobachtet, in welchem sozialen Klima solche Ereignisse<br />

entstehen, wird der „Unterbau” schnell deutlich. Viele Kinder werden durch Medien ständig<br />

mit Brutalitäten gefüttert, die oft genug auch noch als „gut” dargestellt werden (das heisst,<br />

heldenhaft oder zumindest „cool“). Gleichzeitig wird der psychische Druck auf die Kinder<br />

immer grösser: Viele fühlen sich hilflos einer Welt ausgelie­fert, die (zumindest für sie)<br />

ausser Kontrolle geraten ist. Und wer den Stress nicht aushält, gilt als Verlierer. Das macht<br />

wütend: auf die Schule, auf die Gesellschaft, auf die Eltern. Vor diesem Hintergrund ist zu<br />

befürchten, dass es in Zukunft noch häufiger vorkommen wird, dass Jugendliche ihren Hass<br />

und ihre Wut medienwirksam inszenieren.<br />

Bildung und Gewalt<br />

Strapazieren wir einmal mehr die PISA-Studie: Sie machte unter anderem deutlich, dass die<br />

soziale Herkunft eines Kindes und sein schulischer Erfolg sehr eng miteinander verwoben<br />

sind. Das ist nicht wirklich überraschend: Es leuchtet ein, dass bei sozial schwachen<br />

Familien, in denen die Eltern arbeitslos sind oder in der Nähe des Existenzminimum leben,<br />

sowohl die schulischen Leistungen als auch das zwischenmenschliche Klima oft schlechter<br />

sind. Denn dort kommen nicht nur Gewalt, sondern auch alle anderen Probleme von A wie<br />

Alkoholismus bis Z wie Zerrbruch der Ehe häufiger vor.<br />

Der Teufelskreis ist unausweichlich: Schlechte Bildung erzeugt mehr soziales Elend, das<br />

wiederum erzeugt schlechte Bildungsvoraussetzungen. Aber umgekehrt gilt auch: Eine gute<br />

zwischenmenschliche Atmosphäre ist gut fürs Lernen und wer die Welt besser versteht, ist<br />

auch sozial kompetenter. Es macht also keinen Sinn, bei der Frage des Erziehungsauftrages<br />

der Schule die sozi­alen Aspekte gegen die Wissensvermittlung abzuwägen. Entweder wir<br />

machen beides — oder nichts von beidem.<br />

Ein Klima der Gewalt zerstört Chancen<br />

Und doch ist Gewalt an der Schule kein Phänomen, dem wir<br />

hilflos ausge­liefert sein müssen. Wir können Gewalt<br />

bekämpfen, indem deutlich wird, dass sie prinzipiell nicht<br />

akzeptabel ist, inklusive verbaler Gewalt. Weder im<br />

Klassenzimmer, noch auf dem Schulhof, noch auf dem<br />

Schulweg.<br />

„Wehret den Anfängen!”, ist in diesem Fall das erfolgreichste<br />

Rezept. Es gibt amerikanische Erfahrungen, von denen wir<br />

lernen können: Dort gibt es Schulen, bei denen jeder Schüler,<br />

der sich an einer Tätlichkeit beteiligt, unausweichlich mit<br />

Konsequenzen rechnen muss, indem er zum Beispiel einen Tag<br />

vom Unterricht suspendiert wird. Im Wiederholungsfall wird er<br />

von der Schule verwiesen. Die gleichen Regeln gelten für den<br />

Schulbus, beziehungsweise Schulweg.<br />

Darüber hinaus erhalten die Schüler Unterricht in „Sozialer<br />

Kompetenz”. Dort lernen sie unter anderem, wie man einen<br />

Arbeitslosigkeit,<br />

Alkoholismus und<br />

soziale Herkunft können<br />

das zwischenmenschliche<br />

Klima beeinflussen.<br />

Streit „mit Würde” austragen kann. An diesen Schulen wurde eine drastische Reduzierung<br />

von Gewalt beobachtet — und zwar nicht durch „Selektion” (das heisst, nicht dadurch, dass<br />

sozial Schwa­che von der Schule fliegen), und auch nicht durch „Unterdrückung”, sondern<br />

dadurch, dass das gesamte Klima gesün­der und angstfreier wurde. Mit dem Ergebnis: Die<br />

Schüler werden seltener krank, gehen lieber zur Schule und sind motivierter beim Lernen.<br />

Ein gerade abgeschlossener, dreijähriger Pilotver­such in Deutschland hat ähnliche Erfolge<br />

zu vermelden (siehe unten).<br />

Es gibt sie also, die Alternativen zur Akzeptanz von Gewalt. Und es gibt auch für Kinder<br />

Alternativen zur Ausübung von Gewalt. Die muss man allerdings ler­nen: Konfliktfähigkeit<br />

heisst ja nicht, keine Konflikte auszutragen, sondern es richtig zu tun. Dazu brauchen wir<br />

Hilfe­stellungen, meines Erachtens sowohl in den offiziellen Lehrplänen, in denen so etwas<br />

wie „Soziale Kompetenz” so gut wie gar nicht vorkommt, als auch durch besondere<br />

Schulungen für Eltern und Lehrer/innen.<br />

Was können Eltern tun?<br />

Was aber tun, wenn das eigene Kind Opfer von Gewalt geworden ist? Das Wichtigste: Nicht<br />

bagatellisieren! Eltern dürfen es nicht ignorieren, dulden oder gar dem Kind die<br />

Verantwortung dafür geben, dass es Opfer geworden ist. Sie sollten auf Wiedergutmachung<br />

(Entschuldigung, Kostenersatz usw.) durch den Täter bestehen, das Gespräch mit den<br />

Erziehungsberechtigten des Täters suchen, und dabei bestimmt und freundlich bleiben.<br />

Eltern dürfen nicht selbst aggressiv reagieren und keinesfalls ihrem Kind eine<br />

„Gegenaggression” erlauben.<br />

Dazu: Formulieren Sie eine klare Erwartung! Zum Beispiel: „Ihr Sohn hat das Handy unseres<br />

Sohnes kaputt gemacht. Bitte sorgen Sie also dafür, dass Ihr Sohn innerhalb einer Woche<br />

ein neues oder gutes gebrauchtes Handy besorgt.”<br />

Falls das nicht zum Erfolg führt, sollten Sie mit anderen Verantwortlichen (zum Beispiel mit<br />

Lehrern, mit der Schulleitung, falls nötig auch mit der Polizei) reden. Je früher im Laufe einer<br />

„Täterkarriere” eine Anzeige bei der Poli­zei geschieht, desto höher ist die<br />

Wahr­scheinlichkeit, dass diese Karriere damit endet. Kinder und Eltern befürchten oft, dass<br />

diese Reaktion der Eltern dann noch mehr Aggression oder Gewalt einbringt. Aber das<br />

passiert in der Realität äusserst selten. Im Gegenteil: Es ist eher das stille Opfer, das sich<br />

am besten für Wieder­holungstaten eignet. Darum: Nicht einschüchtern lassen!<br />

„Faustlos“ Gegen Gewalt an Schulen<br />

Ein spezielles Erziehungsprogramm kann Aggressionen und Gewaltbereit­schaft bei<br />

Schulkindern reduzieren. Das ist das Ergebnis eines 2002 abgeschlos­senen Pilotversuchs<br />

mit 44 Grundschul­klassen in Nordbaden. Deutlich seltener verhaltens­auffällig zeigten sich<br />

Schüler, die am dreijährigen Lernprogramm (Titel: „Faustlos”) teilnahmen.Rund 1.000<br />

Kindern wurde nach US-Vorbild in 51 Lerneinheiten soziales Verhalten, Selbstkontrolle und<br />

Einfühlungsvermögen vermittelt. Kon­fliktsituationen wurden dargestellt, be­sprochen, im<br />

Rollenspiel vertieft und auf Situationen in Schule und Familie übertragen. Eine zweite<br />

Chance hat in dem Programm jedes Kind, wenn in der Familie nicht genügend soziale<br />

Kompetenz vermittelt wurde. Kinder mit Defiziten können dazulernen, ohne stigmatisiert zu<br />

werden. Auch Ängste und Depressionen wurden in der Folge seltener beobachtet. Scheue<br />

Kinder hatten an Zuversicht gewonnen – nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause.<br />

Infos zur Prävention<br />

von Gewalt an Schulen bei: Heidelberger Präventionszentrum­faustlos GmbH<br />

Keplerstrasse 1, 69120 Heidelberg Tel. (06221) 91 44 22<br />

E-Mail: info@faustlos.de<br />

Internet: www.faustlos.de<br />

Bearbeitung: David Sommerhalder<br />

Autor: Ulrich Giesekus<br />

Quelle: NEUES LEBEN. Das Christliche Ratgeber-Magazin<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510180435/index.html [16.05.2007 22:35:41]


Schule stellt sich auf Entwicklungen ein<br />

Schule stellt sich auf Entwicklungen ein<br />

10.05.2007 00:07<br />

Schule stellt sich auf Entwicklungen ein<br />

REICHENBACH (abra) Die Reichenbacher Grundschule ist 1992 neu eröffnet worden. Seither<br />

schwanken die Schülerzahlen zwischen 75 und 59. Derzeit unterrichten fünf Lehrer und zwei<br />

Gastlehrer an der Schule.<br />

Im kommenden Jahr können vier Klassen erhalten bleiben, danach sagen die Prognosen,<br />

dass die erste Klasse unter die vorgeschriebene Stärke von 28 Schülern fällt und eine<br />

jahrgangsübergreifende Klasse eingerichtet wird. Dabei wird ein anderes Konzept zum<br />

Tragen kommen, wonach die Schüler mit Wochenplänen individuell arbeiten. Das Profil der<br />

Schule liegt in der Lese- und Sprachförderung, Bewegung und Ernährungswissen. Dazu gibt<br />

es auch Projekte. Die räumliche Ausstattung ist laut der kommissarischen Schulleiterin Lore<br />

Ramsperger "hervorragend". Die Schule kooperiert mit dem Kindergarten Egesheim, wo<br />

auch die Reichenbacher Kinder betreut werden, während die Egesheimer Schüler nach<br />

Reichenbach fahren.Interview<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510231907/index.html [16.05.2007 22:35:41]


Vergleichsarbeiten Nach der Pannenserie lenkt die Bildungssenatorin über<br />

Vergleichsarbeiten Nach der Pannenserie lenkt die Bildungssenatorin über<br />

Vergleichsarbeiten Nach der Pannenserie lenkt die Bildungssenatorin überraschend ein<br />

Dinges-Dierig entschuldigt sich bei den<br />

Eltern<br />

In einem Schreiben kündigt die Politikerin an, dass die<br />

umstrittenen Tests nicht wiederholt werden. Auch die<br />

Bürgerschaft debattierte das Thema.<br />

Bildungssenatorin<br />

Alexandra Dinges-Dierig<br />

(CDU) zeigt Verständnis für<br />

die Proteste der Eltern.<br />

Foto: Lüttgen<br />

Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU) hat im wochenlangen Streit um die<br />

Vergleichsarbeiten an Schulen überraschend eingelenkt. Die Senatorin wendet sich in einem<br />

Brief an alle Eltern der Schüler der dritten Klassen und deren Lehrer. Die Vergleichsarbeit<br />

Deutsch der dritten Klassen war nach massiven Protesten annulliert worden, weil die<br />

Aufgaben nicht altersangemessen waren.<br />

"Für die Belastungen, die dadurch bei Schülern, aber auch Eltern und Lehrern entstanden<br />

sind, möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen", schreibt Dinges-Dierig in dem Brief, der<br />

dem Abendblatt vorliegt. Damit nicht genug: Ausdrücklich zeigt die Senatorin Verständnis für<br />

die Bitten zahlreicher Eltern und Kollegien, auf eine Wiederholung der Vergleichsarbeit zu<br />

verzichten. Zunächst hatte Dinges-Dierig angekündigt, die Arbeit werde mit neuen Aufgaben<br />

am 31. Mai wiederholt.<br />

Nun die Kehrtwende: "Ich halte es für richtig, dass die Schulen in Kenntnis der Situation vor<br />

Ort entscheiden, ob sie am 31. Mai 2007 an der zentral gestellten Vergleichsarbeit<br />

teilnehmen oder stattdessen im üblichen Rahmen eine reguläre Klassenarbeit schreiben<br />

wollen", so Dinges-Dierig.<br />

Doch es gibt schon neuen Ärger für die Senatorin: Am Luisen-Gymnasium in Bergedorf ist<br />

die Vergleichsarbeit Deutsch der zehnten Klassen zurückgezogen worden. "Einigen Schülern<br />

war die genaue Aufgabenstellung aus einem anderen Gymnasium bekannt, sodass diese<br />

Arbeit nicht von allen Prüflingen unter gleichen Bedingungen geschrieben werden konnte",<br />

heißt es in einem Brief der Schule an die Schüler und deren Eltern.<br />

"Das ist unserer Kenntnis nach ein Einzelfall", sagt Alexander Luckow, Sprecher der<br />

Bildungsbehörde. Die Sache werde "vor Ort" geprüft. Auch hier sollen die Schüler eine neue<br />

Vergleichsarbeit am 31. Mai schreiben. Die Eltern sind trotzdem empört darüber, dass die<br />

Schüler die zentralen Arbeiten unter so ungleichen Bedingungen schreiben müssen. Nach<br />

Abendblatt-Informationen soll die Arbeit an dem anderen Gymnasium, an dem Schüler<br />

offensichtlich Zugang zu den Arbeiten hatten, gewertet werden.<br />

In den vergangenen Wochen hatte es bereits eine Serie von Pannen gegeben: So musste<br />

eine Aufgabe der Vergleichsarbeit Deutsch Klasse 10 im letzten Augenblick ausgetauscht<br />

werden. Auch in Mathematik und Englisch waren die Tests kurz vor Beginn verändert<br />

worden, weil sie bei einer Überprüfung als zu leicht oder zu schwer eingestuft worden<br />

waren.<br />

Zum Teil führten unklare Vorgaben zu chaotischen Situationen an den Schulen. So gab es<br />

Lehrer, die ihre Schüler nach Hause schickten, um für die Deutscharbeit die Lektüre zu<br />

holen. Andere Lehrer erlaubten die Benutzung des Buchs jedoch nicht. An einigen Schulen<br />

wurde an jenem 2. Mai nur die Vergleichsarbeit geschrieben, an anderen Schulen lief der<br />

Unterricht anschließend normal weiter.<br />

Die Querelen mit den Vergleichsarbeiten erreichten gestern auch die Aktuelle Stunde der<br />

Bürgerschaft. "Die Senatorin hat den Laden nicht im Griff, davon wollen Sie ablenken", hielt<br />

der SPD-Bildungspolitiker Wilfried Buss der CDU vor. Die Christdemokraten hatten als Thema<br />

die unklare Haltung der SPD in der Schulpolitik angemeldet.<br />

"Wir müssen heute über das Chaos bei den Vergleichsarbeiten reden. Doch diesen erneuten<br />

Pfusch der Schulsenatorin will die CDU lieber nicht diskutieren", sagte auch GAL-<br />

Fraktionschefin Christa Goetsch. Tatsächlich attackierten CDU-Schulexperte Robert<br />

Heinemann und Dinges-Dierig den SPD-Spitzenkandidaten Michael Naumann, schwiegen<br />

aber zum Reizthema. Nur hatte die Senatorin ihren Brief da schon geschrieben.<br />

pum<br />

erschienen am 10. Mai 2007<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510232117/index.html [16.05.2007 22:35:42]


Schummel-Schüler: Der iPod als digitaler Spickzettel - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten<br />

Schummel-Schüler: Der iPod als digitaler Spickzettel - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten<br />

09. Mai 2007<br />

Schrift:<br />

● webnews<br />

● Yigg<br />

● folkd<br />

● Mister Wong<br />

● Linkarena<br />

● Del.icio.us<br />

SCHUMMEL-SCHÜLER<br />

Der iPod als digitaler Spickzettel<br />

Löschblätter als Spickzettel sind passé, auch den Kniff mit dem Handy kennen Lehrer längst.<br />

Beim Mogeln hilft jetzt der MP3-Player - die Formelsammlung passt zwischen die<br />

Musikstücke. Genau das wollen US-Schulen nun verhindern.<br />

Aaron Maybon weiß genau: "Jugendliche finden sehr schnell neue Wege, um zu<br />

schummeln." Maybion ist Direktor der Mountain View High School in Meridian im US-Staat<br />

Idaho. Dort sind MP3-Player jetzt verboten, nachdem einige Lehrer bemerkt hatten, dass<br />

Schüler auf den Playern Formeln und anderes Material gespeichert hatten.<br />

Schüler (in Meridian): Wer betrügen will, schafft das auch ohne iPod<br />

Konkrete Zahlen gebe es nicht, sagt Shana Kemp, Sprecherin der Vereinigung der Rektoren<br />

der US-Oberschulen - "aber ich denke, es ist ein Trend". Es dauere immer einige Zeit, bis<br />

Lehrern und Schulverwaltungen klar werde, wie die neue Technik eingesetzt werden könne,<br />

sagt Kemp. Mit den Verboten könnten die Probleme in Grenzen gehalten werden.<br />

MP3-Player können Schüler leicht verstecken. Einige nehmen Antworten auf mögliche<br />

Prüfungsfragen vorher als Audiodatei auf und speichern sie auf den Playern, berichtet der<br />

Damir Bazdar, 16. Andere speicherten ihre Spickzettel zwischen den Texten ihrer<br />

Lieblingssongs.<br />

"Sie sollten die iPods wieder zulassen"<br />

Die 17-jährige Kelsey Nelson sagt, das Verbot habe einige Schüler auch nicht davon<br />

abgehalten, die Geräte trotzdem bei Prüfungen einzusetzen. "Man versteckt die Ohrhörer<br />

und legt dann den Kopf auf die Hand, so, als ob man kurz ausruhen würde." Nelson findet:<br />

"Sie sollten die iPods wieder zulassen. Wer betrügen will, schafft das sowieso, mit oder ohne<br />

iPod."<br />

Die Schulen hoffen aber, mit solchen Verboten zumindest einige Schüler abschrecken zu<br />

können. Henry Jones, ein Lehrer an einer Schule in San Gabriel in Kalifornien, konfiszierte in<br />

einer Prüfung kürzlich den iPod eines Schülers und fand darauf mitten unter den<br />

Musikstücken die Antworten für einen Test, Spickzettel und eine Formelsammlung.<br />

Einen umgekehrten Weg hat die Universität Duke in North Carolina eingeschlagen. Sie stellt<br />

ihren Studenten seit drei Jahren iPods zur Verfügung, um zu sehen, ob sich mit diesen<br />

Geräten die Lernleistung verbessern lässt. Keine Erfolge habe es in einigen Fächern wie<br />

Musik, Soziologie und Maschinenbau gegeben, sagt Tim Dodd vom Zentrum für<br />

Akademische Integrität in Duke. An der Hochschule sei die Zahl der Betrugsfälle in den<br />

vergangenen zehn Jahren rückläufig gewesen, so Dodd. Er führt dies darauf zurück, dass die<br />

Universität von ihren Studenten akademische Integrität erwarte. "Wenn man gegen die<br />

Technik kämpft, ohne zugleich in einen Dialog über Werte und Erwartungen zu treten, dann<br />

ist das ein verlorener Kampf."<br />

Rebecca Boone, AP<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510232135/index.html [16.05.2007 22:35:43]<br />

AP


Leseförderung in der Schule<br />

Leseförderung in der Schule<br />

Leseförderung in der Schule<br />

12.05.2007, (MR)<br />

Ein EU-Projekt unter der Leitung des Instituts für Deutsche Sprache und Literatur und ihre<br />

Didaktik der Universität Lüneburg ist auf der Suche nach erfolgreichen Konzepten zur<br />

Leseförderung im schulischen Kontext.<br />

Das ADORE-Projekt vernetzt wissenschaftliche Einrichtungen in 12 europäischen Ländern.<br />

Ziel ist es gute Projekte zu finden, die sich in den einzelnen Ländern schon erfolgreich dem<br />

Thema Leseförderung in der Schule stellen. Durch die europaweite Sammlung von<br />

Förderkonzepten erhofft sich das Projekt einen allgemeinen "Wissenszuwachs" auf dem<br />

Gebiet.<br />

"Alle Interessenten sind eingeladen. Förderpraxis und Förderkonzeption in<br />

dieses Projekt einzubringen, um Kenntnisse zu erhalten und einen<br />

gegenseitigen Austausch darüber zu initiieren, wie in verschiedenen<br />

europäischen Schulsystemen leseschwache Jugendliche gefördert werden."<br />

(Quelle: Bildungsserver BW)<br />

Bis Ende Mai können sich schulische Initiativen, die von ihrem Leseförderungskonzept<br />

überzeugt sind, beim ADORE-Projekt melden.<br />

Aus der Projektbeschreibung von ADORE:<br />

"1. die Initiierung eines multidisziplinären Dialogs über das Lesenlehren<br />

zwischen europäischen Leseforscher/ innen, Lehrer/innen und anderen<br />

Berufstätigen (professionals) in diesem Bereich<br />

2. ein besseres Verständnis der speziellen Bedürfnisse leseschwacher<br />

Jugendlicher in Relation zu ihren nationalen, sozialen, kulturellen und<br />

sprachlichen Umwelten<br />

3. die Entwicklung und Publikation eines Handbuches über Theorie und Praxis<br />

eines guten Leseunterrichts in elf europäischen Ländern<br />

4. der Aufbau eines europäischen Netzwerkes speziell für Forschende und<br />

Lehrende im Bereich der „adolescent literacy“.<br />

Die Hauptziele sind Gegenstand dreier Workshops und der von transnationalen<br />

Forschungsteams erstellten Fallstudien über gute Lehrpraxen. Die Hauptfragen<br />

lauten:<br />

• Wo bestehen bezüglich der Kriterien für eine gute Lehrpraxis<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Wissenschaftler/innen und<br />

Praktiker/innen der teilnehmenden Länder?<br />

• Welche Theorien und Modelle zur Leseförderung sind in den teilnehmenden<br />

Ländern etabliert und haben sich bewährt?" (Quelle: Bildungsserver BW)<br />

Weitere Informationen<br />

● www.adore-project.eu<br />

● Artikel Bildungsserver BW<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514081832/index.html [16.05.2007 22:35:44]


Gesunde Ernährung als Unterrichtsfach in der Schule? (13.05.2007)<br />

Gesunde Ernährung als Unterrichtsfach in der Schule? (13.05.2007)<br />

PRO & Contra<br />

(13.05.2007)<br />

Gesunde Ernährung als Unterrichtsfach in der<br />

Schule?<br />

Ja, ja und noch mal ja. Schließlich sollen wir in der Schule für das Leben lernen. Und das<br />

Thema Ernährung begleitet einen Menschen nun einmal ein Leben lang. Ob er als Teenager<br />

Pickel vermeiden kann, in dem er weniger Salz isst; ob er mit Rohkost-Tagen sein Gewicht<br />

reduzieren kann – solche Fragen können in gewissen Lebensabschnitten existenzielle<br />

Dimensionen annehmen.<br />

Sie sind jedenfalls ungleich wichtiger als die Beschäftigung mit Dingen, die man nie im<br />

Leben wieder braucht. Oder sind Sie nach der Schule jemals gefragt worden, wie sich eine<br />

rational gebrochene Funktion im Unendlichen verhält? Wenn Sie nicht gerade<br />

Naturwissenschaftler sind oder es prickelnd finden, das Volumen ihres Frühstückseis zu<br />

berechnen, ist diese Frage ziemlich irrelevant.<br />

Dabei wäre es doch wichtiger, zu wissen, wie viele Kalorien und welchen Cholesteringehalt<br />

ein Frühstücksei hat. Oder was der Unterschied zwischen Eiern aus Freiland-, Boden- und<br />

Käfighaltung ist – und warum Bioeier besser sind. Oder ob Eierlikör schon zu den Alcopops<br />

gehört.<br />

Natürlich soll man Mathematik nicht abschaffen, mindestens bis zur Prozentrechnung geht<br />

es ja dabei auch um lebensnotwendige Kenntnisse. Aber ein Unterrichtsfach „Ernährung“<br />

wäre eine tolle Ergänzung. Eigentlich müsste man noch weitergehen und das Fach:<br />

„Gesunde Lebensführung“ nennen.<br />

Da könnte dann sinnvollerweise auch im Lehrplan stehen, wie man mit Drogen umgeht.<br />

Oder mit Kondomen. Alles wichtiger als gebrochene rationale Funktionen im Unendlichen.<br />

Sandra Dassler<br />

Die Kinder sind zu dick. Also brauchen wir ein Schulfach „Ernährung“. Die Kinder sehen zu<br />

viel fern. Also brauchen wir ein Fach „Freizeitgestaltung“. Die Kinder schlagen sich zu viel.<br />

Also brauchen wir ein Fach „Antigewalttraining“. Die Kinder können sich nicht benehmen.<br />

Her mit dem Benimmfach! Her mit: Ökologie! Gartenbau! Yoga! Ach, was man nicht alles<br />

lernen kann!<br />

Nur leider hat der Schultag nicht mehr als sechs oder acht Stunden. Also muss man<br />

Prioritäten setzen, und Priorität muss haben, was sich nicht so nebenbei lernen lässt:<br />

Sprachen, Erdkunde, Mathematik, Naturwissenschaften.<br />

Alles was hinzukommt, geht auf Kosten dieses Kanons: Das hat man gemerkt, als wegen der<br />

Einführung des Faches Ethik plötzlich bei Erdkunde und Musik gestrichen wurde. Aber selbst<br />

wenn es auf dem Stundenplan ein freies Plätzchen gäbe, sollte man es nicht mit „Ernährung“<br />

füllen. Denn das ABC des gesunden Essens kennt ohnehin jeder, weil es von der<br />

„Sesamstraße“ bis zum Biologieunterricht unendlich viele Gelegenheiten gibt, davon zu<br />

erfahren. Allerdings nutzt dieses Wissen wenig, wenn die Eltern ihren Kindern Süßigkeiten<br />

mitgeben, oder wenn sie zu Hause nur Pommes oder Nudeln auf den Tisch stellen. Das<br />

Wirksamste, was man für die bessere Ernährung tun kann, ist die Einflussnahme auf die<br />

Eltern. Auf dem Elternabend sollte die Qualität des Pausenbrotes thematisiert werden. Und<br />

schließlich ist es den Ganztagsschulen unbenommen, einen gesund kochenden Caterer zu<br />

suchen oder eine Koch- und Ernährungs- AG anzubieten. Susanne Vieth-Entus<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514081950/index.html [16.05.2007 22:35:44]


Schüler sollen keine Angst vor Zukunft haben<br />

Schüler sollen keine Angst vor Zukunft haben<br />

Schüler sollen keine Angst vor Zukunft haben<br />

Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Oranienschule/Trotz Feierlaune Hinweis auf vielfältige Probleme<br />

Trommeln für die Oranienschule.<br />

Während der Akademischen Feier zum 150.<br />

"Geburtstag" der Schule trat auch die Gruppe "Hautkontakt" auf.<br />

Foto: Iris Heymann<br />

Vom 12.05.2007<br />

Sie ist fünfzig Jahre älter als das Kurhaus - die 1857 gegründete Oranienschule. Doch anders als der<br />

prunkvolle Repräsentationsbau am Kurpark darf eine Bildungseinrichtung nicht selbstzufrieden von<br />

der vermeintlich "guten alten Zeit" schwärmen. Schule ist immer eng mit der Jetzt-Zeit verknüpft - im<br />

Guten, wie im Schlechten.<br />

Von<br />

Stefan Weiller<br />

Das wurde beim Festakt, der am Freitag in dem Wiesbadener Gymnasium begangen wurde, allzu deutlich:<br />

"Kein Kindergeburtstag, keine Veteranengruppe", rief Schulleiter Kurt Bussweiler aus, als er prominente<br />

Gäste und engagierte Eltern, Lehrer und Schüler in der Aula begrüßte.<br />

Bussweiler nutzte - bei aller Feierlaune - die Gunst der Stunde, um die vielfältigen Probleme der Schule<br />

wenigstens kurz zu benennen: Bis zu acht Stunden täglich säßen 33 und ab nächstem Jahr vielleicht sogar<br />

35 Schüler in zu kleinen Räumen, um in verkürzter Schulzeit in zwölf Fächern unterrichtet zu werden.<br />

Die Anforderungen, die auch an die Lehrer der Oranienschule gestellt werden, seien enorm. Da kamen ein<br />

Scheck und die guten Nachrichten, die Stadtrat Helmut von Scheidt von der Stadt Wiesbaden überbringen<br />

durfte, gerade recht: "Am Dienstag dieser Woche hat der Magistrat Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen<br />

für die Oranienschule beschlossen." Der Klassentrakt im südlichen Seitengebäude und der Verwaltungstrakt<br />

könnten nun "in Angriff genommen werden". Nicht zuletzt diese Veränderungen dürften die Akzeptanz der<br />

Bevölkerung gegenüber dieser Schule noch erhöhen. Schon jetzt zählt das Gymnasium in der<br />

Oranienstraße zu den "überwählten Schulen", die mehr Anmeldungen verzeichnen, als Plätze verfügbar<br />

sind.<br />

Schüler, die es in die Oranienschule geschafft haben, dürfen sich über ein weiteres Geburtstagsgeschenk<br />

freuen: Der Förderkreis der Schule lobte für die kommenden zehn Jahre einen Preis in Höhe von 1000 Euro<br />

aus. Der Betrag wird jährlich an drei Preisträger vergeben, die durch besondere Leistungen aufgefallen sind.<br />

Allemal preiswürdig sorgte die Streicher- und Trommlergruppe der Schule für einen würdigen Festrahmen.<br />

Das rechte Maß an guter Unterhaltung und hintersinniger Ernsthaftigkeit steuerte Festredner Wolfgang<br />

Bergmann bei. Der Leiter des ZDF-Theaterkanals und ehemalige Schüler der Oranienschule streifte in einer<br />

begeisternden Rede die Geschichte der Schule.<br />

Mahnend klangen seine Gedanken zu den Bildungsidealen vergangener, heutiger und kommender Zeit:<br />

"Die elterlich gefühlte Hochbegabung des eigenen Zöglings ist in letzter Zeit stark gestiegen", sagte der<br />

Festredner. Die Erwartungen an die Kinder steigen stetig. Wird eines Tages das Abitur mit 14 Jahren<br />

gefordert? Werden unbequeme Lehrer irgendwann durch digitalisierte Lernmaschinen ersetzt? Was absurd<br />

klingt, setzt vielleicht nur fort, was Politiker und Gesellschaft im Ökonomisierungswahn den Schulen,<br />

Lehrern und Schülern zumuten. Aber Bildung habe einen tieferen Sinn und müsse subversiv sein dürfen.<br />

Vor allem den Schülern wünschte Bergmann: "Lasst Euch nicht einreden, die Zukunft bringe nur<br />

Schlechtes. Fürchtet euch nicht!" Ein gutes Motto für die nächsten 150 Jahre.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514111502/index.html [16.05.2007 22:35:45]


Heimische Schüler pauken bis zu 62 Stunden pro Woche für die Schule.<br />

Heimische Schüler pauken bis zu 62 Stunden pro Woche für die Schule.<br />

aktualisiert am 10.5.2007<br />

© Bild: Raffael Frick<br />

Zeitaufwand<br />

Schüler büffeln bis zu 62 Stunden pro Woche<br />

Heimische Schüler pauken bis zu 62 Stunden pro Woche für die Schule. Besonders betroffen:<br />

Jugendliche in berufsbildenden höheren (BHS) Schulen (48,5 bis 62 Stunden). Das geht aus der<br />

aktuellen Studie des Salzburger Erziehungswissenschafters Ferdinand Eder hervor.<br />

Mädchen arbeiten mehr für die Schule<br />

BHS-Schüler müssen nicht nur insgesamt am meisten büffeln, sie sitzen mit durchschnittlich 36<br />

Stunden auch am längsten in der Schule. Zuhause pauken AHS-Unterstufenschüler am meisten<br />

(10,5 Stunden), gefolgt von BHS- und AHS-Oberstufenschülern (je 10 Stunden). Und noch etwas hat<br />

sich gezeigt: Mädchen strebern mehr für die Schule als Jungs.<br />

Österreich liegt bei Unterrichtszeit über OECD-Durchschnitt<br />

Befragt wurden 7.600 Schüler von der vierten bis zur zwölften Schulstufe. Zusammengezählt wurden<br />

die wöchentlichen Schulstunden, die Zeit für den Schulweg und der Aufwand für Lern- und<br />

Hausübungen zu Hause. Im Gegensatz zu einer Unterschuchung aus 1994 ist die Belastung für die<br />

Schüler leicht zurückgegangen. Dennoch liegt die Gesamtunterrichtszeit in Österreich noch immer<br />

weit über dem OECD-Durchschnitt. (vk)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514111521/index.html [16.05.2007 22:35:45]


Mut zur religiösen Erziehung<br />

Mut zur religiösen Erziehung<br />

14.05.2007 00:00<br />

Mut zur religiösen Erziehung<br />

Pfronten | reh | Mit starken Sprüchen und wissenschaftlichen Analysen hat Professor Albert<br />

Biesinger in Pfronten zur religiösen Erziehung ermutigt. Der Ausgangspunkt für seine<br />

Ausführungen sind gesellschaftliche Umwälzungen und zuallererst die Fragen von Kindern.<br />

Eine Konferenz zum Thema Familie im Januar gab den Anstoß, Prof. Albert Biesinger aus<br />

Tübingen zu einem Vortrag in das Dekanat zu holen. Bekannt wurde der Schwabe mit<br />

tiefgründigem Humor mit Büchern wie „Kinder brauchen mehr als alles“. Der Vater von vier<br />

Kindern und Diakon am Dom in Rottenburg ist nicht nur Theoretiker, sondern reicherte seine<br />

Ausführungen durch konkrete Beispiele an.<br />

Am Nachmittag begrüßte Dekan Monsignore Karlheinz Knebel mit den Kindergärtnerinnen,<br />

Religionslehrerinnen und hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das<br />

professionelle Personal in der religiösen Erziehung. In diesem Kreis ging Biesinger auf die<br />

Tauf- und Erstkommunionvorbereitung ein. Er setzt in diesem Zusammenhang stark auf die<br />

Mitarbeit der Eltern, die von Hauptamtlichen angeleitet werden sollen. Die Angst mancher<br />

Eltern, etwas falsch zu machen, entkräftete er mit dem Argument, dass „Kinder in die Schule<br />

kommen und noch nie gelesen oder gerechnet haben und sie lernen es doch.“ Den<br />

Kindergärtnerinnen gab er das Stichwort Rituale mit. Im Kindergarten sei es möglich, durch<br />

Tischgebet oder Feiern entlang des Kirchenjahres die religiöse Erziehung zu ergänzen.<br />

„Wenn ein Kind aus einem katholischen Kindergarten kommt und nie ein Krippenspiel erlebt<br />

hat, dann ist etwas faul“, spitzte er seine Kritik zu.<br />

Auch am Abend, als mehr als 80 Interessierte den Saal im Pfrontener Pfarrheim füllten,<br />

ermunterte er Eltern zu einer alltagstauglichen religiösen Erziehung. Wenn ein Kind am<br />

Morgen das Haus verlässt, dann könne ihm in einer kurzen Geste der Segen Gottes mit auf<br />

den Weg gegeben werden. Auch das Tischgebet in der Familie sei eine gute Möglichkeit,<br />

Dankbarkeit und Schöpfungsglauben als wesentliche Grundzüge bei den Kindern zu<br />

verankern. Er warnte vor allem auf Grund psychologischer Forschungen davor, Kindern<br />

angstmachende Gottesbilder zu vermitteln. Dagegen betonte er, dass Gott einer sei, der bei<br />

den Kindern ist, der wie ein guter Hirt für die Menschen sorgt, der wie Mutter und Vater und<br />

noch viel mehr das Kind liebt und auch Klage und Anklage verträgt.<br />

Am Ende des Abends ging er noch auf Fragen aus dem Publikum ein. „Warum ist es in der<br />

Kirche für die Kinder so langweilig“, eröffnete eine Frau den Themenbereich Kinder und<br />

Familien in der Liturgie. In diesem Zusammenhang betonte er nochmals „ohne die jungen<br />

Familien mit ihren Kindern hat die Kirche keine Zukunft!“<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514175928/index.html [16.05.2007 22:35:46]


„Ich wollte einfach nur tot sein.“ Mobbing an der Schule<br />

„Ich wollte einfach nur tot sein.“ Mobbing an der Schule<br />

13.05.2007 19:00<br />

„Ich wollte einfach nur tot sein.“ Mobbing an der Schule<br />

Text: anna-tillack<br />

Seit Februar läuft die bundesweite Aktion „Mobbing - Schluss damit“. Eltern, Kinder und<br />

Lehrer können auf der Seite mobbing.seitenstark in Online - Fragebögen Rede und Antwort<br />

stehen. Die Resonanz ist mit 1500 Besuchern pro Tag hoch, die Initiatoren sind zufrieden.<br />

Dass an Schulen gemobbt wird, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Dennoch scheint das<br />

Problemfeld nicht brachzuliegen wie so viele andere, denn es hat sich was getan in der<br />

letzten Zeit. Betroffene finden im Netz zunehmend Gehör, können in immer mehr Foren<br />

anonym über ihren Kummer sprechen, Infomaterial downloaden oder eines der zahlreichen<br />

Helpdesks aufrufen. Und so werden schrittweise Fortschritte erzielt, denn wenn die Schritte<br />

bislang auch klein sind, so stimmt zumindest die Richtung. Der Hauptschullehrer Werner<br />

Ebner aus Baden Württemberg ist vor einigen Jahren auf eigene Faust losgezogen und hat<br />

die Internetplattform schueler-mobbing zur Verfügung gestellt.<br />

Mittlerweile gibt es 600 Themenbereiche und über 4000 Beiträge, zu denen man sich äußern<br />

kann.<br />

„Ich wollte einfach nur tot sein“, liest man im Blog einer Jugendlichen. Die Ursache für diese<br />

gänzlich entmutigt und verzweifelt klingende Aussage ist nicht in einem schwerwiegenden<br />

Schicksalsschlag zu suchen, wie der unwissende Forumsgast vermuten könnte. Vielmehr ist<br />

es der ganz normale Wahnsinn, der tägliche Schulalltag, der das Mädchen in eine derartige<br />

Verfassung stürzte.<br />

Für Betroffene stellt die Plattform einen Lichtblick dar, denn hier finden sie Gehör und<br />

Unterstützung. In jedem zweiten Forumsbeitrag liest man von Angstzuständen,<br />

Schweißausbrüchen, Händezittern, Stottern und Appetitlosigkeit. Ein Forumsgast spricht<br />

seine Peiniger direkt an:<br />

„Heute schreibe ich euch hier, damit ihr wisst, was ihr mir jeden Tag aufs Neue antut. Jeden<br />

Morgen, wenn ich aufstehe, frage ich mich, was ihr euch wieder für mich ausgedacht habt.<br />

Wie ihr es diesmal wohl wieder schafft, das ich am Abend weinend auf meinem Bett liege<br />

und das Verlangen bekämpfe, mir die Pulsadern aufzuschlitzen.“<br />

Der Hauptschullehrer Werner Ebner erzählt von einer 15-jährigen Schülerin, die durch<br />

Mobbing ein körperliches und geistiges Wrack wurde, „innerlich und äußerlich unbeweglich,<br />

völlig starr wie bei einer Lähmung“. Es war ein langer Weg, bis das Mädchen wieder<br />

halbwegs hergestellt war: „Der erste Schritt ist natürlich raus aus der Schule, dann folgt<br />

medizinische Unterstützung und schließlich psychologische Betreuung.“ Werner Ebner hat es<br />

sich zum Ziel gemacht, Mobbing zu bekämpfen und deshalb auch die Plattform im Internet<br />

zur Verfügung gestellt. Bereits seit einigen Jahren können Schüler mit all ihrer Verzweiflung<br />

also online gehen, sich über Mobbing an sich informieren, ihren Schmerz und ihre Wut offen<br />

äußern und außerdem professionelle Hilfe unter dem sogenannten „Mobbing Help Desk“ in<br />

Anspruch nehmen. Ebner erinnert auch daran, „dass es in jeder Stadt kostenlose<br />

Beratungsstellen gibt, bei denen man anonym bleibt.“<br />

Eine Klassifizierung des typischen Opfers ist schwierig, was Werner Ebner auch in der<br />

Dokumentation seiner langjährigen Arbeit zeigt. Da heißt es als Fazit: „Opfer sein kann<br />

jeder!“ Der Schulalltag zeigt allerdings, dass schwache und stille Schüler prädestiniert sind,<br />

Opfer des Mobbing zu werden. Und der Stempel des Außenseiters wird schnell aufgedrückt.<br />

Das sind dann die, die in der Schule allein in einer Bankreihe sitzen und während der Pausen<br />

in den dunklen Gängen zurückbleiben. Sie machen sich unsichtbar, verkriechen sich wie ein<br />

gejagtes Tier. Es ist nicht leicht, das Ich von der körperlichen Hülle zu trennen, die so<br />

gehasst wird. Manchmal gelingt diese Trennung nicht mehr:<br />

„Ich bin tot, und das schon lang. Durch euch. Dadurch, das ihr mich, im Laufe der Jahre, so<br />

sehr gequält habt, dass mein Herz schwarz und kalt geworden ist. Meine Selbstachtung habe<br />

ich schon lange aufgegeben.“<br />

Jeder kennt sie, aber die wenigsten haben den Mut, den magischen Kreis zu überschreiten,<br />

den die Peiniger um das Opfer gezogen haben. Zum Einen, weil man den Unmut der Täter<br />

um keinen Preis auf sich ziehen will, und zum Anderen, weil unsere Gesellschaft gerne<br />

wegsieht. Das würden die Schüler „bei den Erwachsenen nachahmen“, weiß Werner Ebner.<br />

Er erzählt, dass nun endlich die Politik aufmerksam geworden ist. Dafür sind unter anderem<br />

die Weblogs und seine Arbeit verantwortlich, in der er all seine Projekte, Befragungen und<br />

Erfahrungen als Lehrer sorgfältig dokumentiert hat. Der Projektbericht ist als Download auf<br />

www.schueler-mobbing.de verfügbar und gibt Auskunft über die körperlichen Folgen von<br />

Mobbing, das typische Täter-Opfer Profil und jede Menge praktische Hilfestellungen, wie das<br />

Anlegen eines Mobbingtagebuchs. In einer Grafik wird dokumentiert, dass sich immerhin<br />

acht Prozent der Befragten „sehr unsicher“ in der Schule fühlen. Das Kultusministerium in<br />

Baden-Württemberg beschloss zu handeln und so gibt es inzwischen ein detailliertes<br />

Programm zur Gewaltprävention. Demnach sind derzeit 54 Stellen für Schulpsychologen<br />

vorgesehen, weitere sollen folgen. Außerdem stehen seit dem Schuljahr 2003/2004 75<br />

Gewaltpräventionsberater/innen für die Schulen zur Verfügung. Ebner begrüßt ebenso<br />

Streitschlichtungsprogramme von Schülern für Schüler, die im Schulalltag stark an Akzeptanz<br />

gewonnen haben und die steigende Zahl von Infoveranstaltungen. „Hauptansatzpunkt<br />

allerdings muss die Ausbildung der Lehrer sein, in der bei all dem Fachwissen oft die<br />

Pädagogik außen vorgelassen wird.“ Und hier wird der Hauptschullehrer fast streng, wenn er<br />

darauf hinweist, dass die Schüler mehr und mehr die Erziehungsperson in der Lehrkraft<br />

brauchen, die für die Vermittlung von Werte sorgt. Außerdem muss man erstmal lernen, mit<br />

einer derart leistungsorientierten Gesellschaft klarzukommen, die nebenbei noch fordert,<br />

schön zu sein und im Trend zu liegen. „Ganz schön viele Ansprüche, denen ein junger<br />

Mensch da genügen muss.“ Und genau darin sieht Werner Ebner auch eine beliebte<br />

Angriffsfläche für das Mobbing.<br />

Wenn man ihm glauben darf, dann ist die wirksamste Medizin „das Reden und Gehört<br />

werden“. Was ist aber, wenn ein Opfer nicht reden, oder sich nicht outen will? „Es ist<br />

Voraussetzung, dass die Schüler selber aktiv werden. Ansonsten können wir nicht<br />

eingreifen.“<br />

Mehr Info dazu gibt’s am 12. Juni in der ZDF-Doku 37 Grad um 22.15 Uhr<br />

Links zu ähnlichen Seiten:<br />

www.schueler-gegen-mobbing.de<br />

www.work-on-peace.de<br />

www.freedom-writers.de<br />

www.fassmichnichtan.de<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514180025/index.html [16.05.2007 22:35:46]


Der Ausbau des Ganztagsschulsystems ist außerordentlich wichtig<br />

Der Ausbau des Ganztagsschulsystems ist außerordentlich wichtig<br />

Der Ausbau des Ganztagsschulsystems ist außerordentlich wichtig<br />

Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) vorgestellt<br />

Die ersten Ergebnisse der Befragungsstudie StEG liegen vor<br />

und die Bildungsforscher konnten den Ganztagsschulen in<br />

Deutschland ein positives Zwischenzeugnis ausstellen. Die<br />

pädagogische Arbeit der Schulen sei durch den Ganztagsbetrieb<br />

differenzierter und vielfältiger geworden. Die Online-Redaktion<br />

sprach mit dem Projektkoordinator der bundesweiten Studie,<br />

PD Dr. Ludwig Stecher, der die wesentlichen Ergebnisse<br />

erläuterte und deutlich machte, dass Ganztagsschulen ein<br />

wichtiger Schritt für die Schulen der Zukunft sind.<br />

Online-Redaktion: Wie ist StEG aufgebaut, wer ist daran<br />

beteiligt und wie sind Sie bei der Erhebung der Daten vorgegangen?<br />

Ludwig Stecher: Die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) ist als<br />

Begleitforschung in das IZBB-Programm eingebunden. Das Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) und der Europäische Sozialfonds stellen dafür die finanziellen Mittel<br />

zur Verfügung. Mit den beteiligten Bundesländern gibt es eine enge Kooperation. In einem<br />

Beirat, der unsere Arbeit unterstützt, sind fünf Vertreterinnen und die Vertreter der<br />

beteiligten Länder, unter anderem auch aus Rheinland-Pfalz, vertreten.<br />

StEG ist eine Befragungsstudie, die durch drei Aspekte gekennzeichnet ist. Da ist einmal die<br />

Mehrperspektivität der Datenerhebung, die StEG auszeichnet. Unsere Befragungsbögen<br />

richten sich sowohl an die Schulleiterinnen und Schulleiter, an die Lehrerinnen und Lehrer<br />

als auch an das weitere pädagogisch tätige Personal, an die Eltern sowie an Schülerinnen<br />

und Schüler. Wir versuchen die Realität der Ganztagsschulen aus sehr unterschiedlichen<br />

Perspektiven zu erfassen.<br />

Zum zweiten ist StEG eine Längsschnittstudie. Wir befragen die verschiedenen<br />

Personengruppen an den Schulen nicht nur zu einem Messzeitpunkt, sondern mehrfach im<br />

Abstand von jeweils zwei Jahren (2005, 2007 und 2009; wobei die zweite Erhebungswelle<br />

derzeit gerade abgeschlossen ist). Damit erhebt StEG nicht nur den Status quo, sondern<br />

erfasst auch, welche organisatorischen Veränderungen sich im Laufe der Zeit an den<br />

Schulen vollziehen, und auch beispielsweise, welche Veränderungen sich auf der Ebene der<br />

Schülerinnen und Schüler durch die Teilnahme am Ganztagsbetrieb ergeben. An der ersten<br />

Erhebungswelle waren 373 Schulen beteiligt.<br />

Eine dritte Besonderheit von StEG, an der 14 Bundesländer teilnehmen, ist, dass wir eine<br />

sehr große Stichprobe realisieren konnten. Es gibt zwar etliche Begleitforschungen in den<br />

Ländern zu Ganztagsschulen, aber eine solche länderübergreifende bundesweite – und noch<br />

dazu längsschnittliche – Studie gab es bislang noch nicht. Insgesamt haben ca. 65.000<br />

Personen an der ersten Befragung teilgenommen.<br />

Online-Redaktion: Welche Gelingensbedingungen haben erfolgreiche Ganztagsschulen?<br />

Ludwig Stecher: Die Frage nach möglichen Gelingensbedingungen von Ganztagsschulen<br />

ist vielschichtig. Ein mögliches Problemfeld kann dabei das Verhältnis zwischen Lehrkräften<br />

und dem weiteren pädagogisch tätigen Personal darstellen. Die Öffnung der Ganztagsschule<br />

ermöglicht in Bezug auf die Durchführung der außerunterrichtlichen Angebote andere<br />

Professionen, andere Berufsgruppen in die Schule aufzunehmen.<br />

Das sind unter anderen Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Übungsleiterinnen und<br />

Übungsleiter aus dem Sport oder auch engagierte Eltern. Die häufigsten<br />

Kooperationspartner der Schulen auf verbandlicher Ebene sind dabei die Sportvereine. Auch<br />

die Jugendhilfe spielt eine wichtige Rolle. Diese Kooperationen sind sicher für das Gelingen<br />

von Ganztagsschule sehr wichtig.<br />

Das, was im Unterricht gemacht wird, muss mit dem, was außerunterrichtlich geschieht, eng<br />

gekoppelt sein. Das setzt natürlich voraus, dass die Lehrkräfte und das weitere pädagogisch<br />

tätige Personal eng zusammenarbeiten. Und gerade da sehe ich einen der wesentlichen<br />

Punkte, die das Gelingen von Ganztagsschule befördern aber auch behindern können, wenn<br />

diese Zusammenarbeit nicht optimal möglich ist.<br />

Online-Redaktion: Warum entscheiden sich Schulen, Ganztagsschulen zu werden, und wie<br />

gelingt es ihnen am besten?<br />

Ludwig Stecher: Es gibt die unterschiedlichsten Motive für Schulen, Ganztagsschulen zu<br />

werden. Diese Fragen, welche Motive letztlich entscheidend sind, wurden in StEG sehr<br />

intensiv ausgewertet. Im Vordergrund stehen für die Schulen im Allgemeinen pädagogische<br />

Motive.<br />

Zugleich muss man sagen, dass die Möglichkeiten, die das IZBB bietet, für viele ein –<br />

weiterer – Grund war, sich zu einer Ganztagsschule zu entwickeln, weil dadurch die<br />

baulichen Voraussetzungen überhaupt erst geschaffen werden konnten, z. B. ein warmes<br />

Mittagessen anzubieten oder spezielle Räume zu haben, die man für das erweiterte Angebot<br />

braucht.<br />

Online-Redaktion: Kritiker von GTS bemängeln, dass es sich bei vielen Angeboten<br />

lediglich um eine Aufbewahrung der Kinder handelt, bei der bestenfalls die Anfertigung der<br />

Hausaufgaben garantiert wird. Zu welchen Ergebnissen kommt hier die Studie?<br />

Ludwig Stecher: Neben den von Ihnen genannten Argumenten werden weitere Vorbehalte<br />

gegen die Ganztagsschule geäußert: Durch die Ganztagsschule veröde die<br />

Vereinslandschaft, die Schülerinnen und Schüler stünden den Vereinen nicht mehr zur<br />

Verfügung und die gemeinsam verbrachte Familienzeit würde verkürzt. Unsere Studie zeigt<br />

hingegen, dass diese Kritikpunkte empirisch gesehen nicht haltbar sind. Im Bezug auf die<br />

Familie verändern sich die Familienzeit und auch die Qualität der Beziehungen in den<br />

Familien kaum. Hinsichtlich der Vereine sieht man, dass diejenigen profitieren, die mit<br />

Ganztagsschulen kooperieren, weil man mit spezifischen Angeboten Schülerinnen und<br />

Schüler erreicht, die man sonst nicht erreicht hätte.<br />

Was die Qualität der Ganztagsschulen angeht, ist das natürlich ein weites Feld. Auf jeden<br />

Fall kann gesagt werden, dass die Ganztagsschulen sehr bemüht sind, nicht nur eine<br />

Verlängerung der Halbtagsschule zu sein, sondern dass es viele Aktivitäten im<br />

außerunterrichtlichen Bereich gibt. So wird die Hausaufgabenhilfe in nahezu allen Schulen<br />

realisiert, das gilt auch für Arbeitsgemeinschaften. Es wird versucht, ein breites und<br />

vielseitiges Angebot zu gestalten.<br />

Das klappt sicher noch nicht in jedem Einzelfall. Dieses Manko trifft aber sicher nicht die<br />

Ganztagsschule als solche, sondern trifft auch auf andere Schulen zu. Auch hier finden sich<br />

Qualitätsunterschiede. Man muss auch noch berücksichtigen, dass viele Ganztagsschulen<br />

erst in den letzten Jahren den Ganztagsbetrieb aufgenommen haben und noch im Aufbau<br />

sind.<br />

Das IZBB-Programm hat eine große Förderung initiiert. Das heißt aber auch, dass wir<br />

Schulen haben, die erst ein, zwei oder drei Jahre als Ganztagsschulen arbeiten und auch<br />

noch nicht in dem Maße das vollständige Angebot ausgebaut haben können wie Schulen, die<br />

schon längere Zeit Ganztagsschulen sind. So gibt es in Bezug auf die Qualität eine gewisse<br />

Variationsbreite, die wir aber in vielerlei Hinsicht auch an anderen Schulen finden.<br />

Online-Redaktion: Welche Kinder besuchen die Ganztagsschule und wie zufrieden sind<br />

sie?<br />

Ludwig Stecher: Durch die Mehrperspektivität unserer Studie haben wir uns auch mit der<br />

Sicht der Schülerinnen und Schüler auf die Ganztagsschule auseinandergesetzt. Eine<br />

wichtige Frage war: Welche Gruppen von Kindern gehen überhaupt in die Ganztagsschule?<br />

Da gab es unterschiedliche und widersprüchliche Befürchtungen. Einerseits, dass vor allem<br />

förderungsbedürftige Schülerinnen und Schüler in die Ganztagsschule gehen, andererseits<br />

wurde das genaue Gegenteil befürchtet, dass vor allem Kinder, die ohnehin die Angebote<br />

der Schule intensiv nutzen, sowie Schülerinnen und Schüler aus bildungsnahen Schichten<br />

das Ganztagsangebot verstärkt annehmen.<br />

Da zeigt unsere Studie etwas sehr Wichtiges, dass nämlich die Ganztagsschule in dieser<br />

Hinsicht nicht selektiv ist. Die Quoten für die Migrantenkinder sind vergleichbar mit denen<br />

der Kinder ohne Migrationshintergrund. Auch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen<br />

Schicht wirkt sich im Großen und Ganzen nicht auf die Teilnahme an der Ganztagsschule<br />

aus. Weder die eine noch die andere Befürchtung bestätigten sich. Das ist durchaus positiv<br />

zu werten.<br />

Wir haben sehr umfangreich die Schülerinnen und Schüler befragt, was sie von den<br />

Ganztagsangeboten halten, welchen Lern- und sozialen Nutzen sie sich davon versprechen.<br />

In unserem Buch zu den Ergebnissen von StEG, das im Mai erscheint, sind diese Aspekte<br />

ausführlich beschrieben.<br />

Online-Redaktion: Welche bildungspolitischen Schlussfolgerungen werden in der Studie<br />

gezogen?<br />

Ludwig Stecher: Am Ende der Studie gibt es einen Abschnitt mit dem Titel Impulse für<br />

Politik und Forschung. Da geht es unter anderem darum, dass wir den weiteren Ausbau des<br />

Ganztagsschulsystems für außerordentlich wichtig erachten. Unsere und auch andere<br />

Studien zeigen, dass die Nachfrage nach ganztägiger Bertreuung und Bildung weiter steigen<br />

wird und die Akzeptanz beispielsweise bei den Eltern sehr groß ist.<br />

Wir erachten es für notwendig, die Schulen weiterhin in ihrer Entwicklung zu stärken. Das<br />

heißt, dass der spezifische Beratungs- und Fortbildungsbedarf abgedeckt werden muss, den<br />

Ganztagsschulen vor allem in der Aufbauphase haben. Des Weiteren sollte der<br />

konzeptionelle Zusammenhang zwischen Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten<br />

stärker ausgebaut und entwickelt werden. Die Verknüpfung von Vormittag und Nachmittag<br />

kann nur gelingen, wenn die Lehrkräfte und das weitere pädagogisch tätige Personal sehr<br />

eng zusammenarbeiten und es innerhalb der Schulen die (strukturellen) Möglichkeiten gibt,<br />

außerschulische Fachkräfte in das gesamte Kollegium zu integrieren.<br />

Die Befunde von 2005 lassen noch keine Aussagen darüber zu, welche Auswirkungen die<br />

ganztägige Bereuung und Bildung auf die Persönlichkeits- und Leistungsentwicklung von<br />

Kindern und Jugendlichen hat. Auf jeden Fall sollte der Ausbau von Ganztagsschulen durch<br />

weitere Reformmaßnahmen im Bildungsbereich ergänzt werden. Die Ganztagsschule ist<br />

sicher kein Allheilmittel, für alles, was die Schule der Zukunft leisten soll, aber sie ist ein<br />

wichtiger Schritt.<br />

PD Dr. Ludwig Stecher, geboren 1961, studierte Sozialwissenschaften an der Universität<br />

Wuppertal und promovierte 2000 im Fach Erziehungswissenschaft an der Universität Siegen.<br />

(Habilitation 2007 mit Schwerpunkt Bildungsforschung). Von 1993 bis 2005 war Ludwig<br />

Stecher wissenschaftlicher Mitarbeiter am Siegener Zentrum für Kindheits-, Jugend- und<br />

Biografieforschung (SiZe) im FB 2 Erziehungswissenschaft der Universität Siegen Seit März<br />

2005 ist er Projektkoordinator der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) am<br />

Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt am Main.<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070427062315/index.html [16.05.2007 22:35:47]


Hilfe, die Schule brennt!<br />

Hilfe, die Schule brennt!<br />

Hilfe, die Schule brennt!<br />

Vor dem Roten Rathaus demonstrierten 2.500 Schüler und Azubis für bessere und gerechte Bildung.<br />

Unterstützung von Grünen und Linkspartei<br />

von FELIX LEE UND CLAUDIUS PRÖSSER<br />

Wie schlimm muss es um Berlins Schulen bestellt sein, wenn Schüler gegen<br />

Unterrichtsausfall protestieren? "Natürlich freue ich mich, wenn die eine oder andere Stunde<br />

ausfällt", sagt der 16-jährige Paul vom Heinrich-Schliemann-Gymnasium in Prenzlauer Berg.<br />

Fänden aber 17 von 30 Wochenstunden nicht statt, werde er schon nervös. "Das Abitur<br />

muss ich ja trotzdem bestehen." Die gleichaltrige Eleni von der Käthe-Kollwitz-Schule im<br />

selben Bezirk fordert eine Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems. Seit Jahren werde<br />

darüber geredet, jetzt müsse das "endlich konkret umgesetzt" werden.<br />

Rund 2.500 Schüler und Azubis gingen gestern für bessere Bildungschancen auf die Straße.<br />

Der Protestzug, der laut Polizei friedlich verlief, führte vom Roten Rathaus durch die<br />

Innenstadt. Aufgerufen hatte ein Bündnis von Landesschülervertretung, DGB-Jugend und<br />

der Bildungsgewerkschaft GEW. "Ausbildung für alle - jetzt!", forderte ein Sprecher der<br />

Schülerinitiative "Bildungsblockaden einreißen". Mit dem Protest wolle man an das<br />

Grundrecht auf Schul- und Ausbildung erinnern und eine kostenfreie, flächendeckende<br />

Bildung für alle einfordern, so der Sprecher.<br />

Für viele Schüler war es nicht einfach, zur Demonstration zu kommen, berichtet der 15jährige<br />

Robert von der Emanuel-Lasker-Oberschule am Ostkreuz. Obwohl viele Lehrer die<br />

Forderungen der Schüler unterstützt hätten, sei ihnen die Teilnahme verboten worden. Die<br />

Leitung seiner Schule habe sogar die Polizei gerufen, um die Schüler vom Protestieren<br />

abzuhalten. Gegenüber der taz bestritt die Schulleitung ein solches Vorgehen.<br />

Das Aktionsbündnis forderte derweil den Senat auf, die Lehrmittelfreiheit wieder<br />

herzustellen. Für Bücher und Materialien müssten die Schüler oder deren Eltern inzwischen<br />

über 100 Euro aus eigener Tasche bezahlen. Zudem appellierten die Initiatoren an den<br />

Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), sich auf Bundesebene für die Einrichtung<br />

eines Ausbildungsfonds einzusetzen.<br />

Unterstützung bekamen die Demonstranten auch von der mitregierenden Linkspartei. Der<br />

bildungspolitische Sprecher der Abgeordnetenhausfraktion, Steffen Zillich, findet es "gut und<br />

richtig, wenn Schülerinnen und Schüler auf die Straße gehen und ihren Forderungen<br />

Nachdruck verleihen". Seine Fraktion teile "viele der Forderungen", etwa die nach der<br />

Überwindung des gegliederten Schulsystems. Zillich verwies in diesem Zusammenhang auf<br />

die geplanten Pilot-Gemeinschaftsschulen. Zillich kündigte an, sich in Kürze zu einem<br />

Gespräch mit der LandesschülerInnenvertretung zu treffen.<br />

Özcan Mutlu, bildungspolitischer Sprecher der oppositionellen Grünen-Fraktion, bezeichnete<br />

"eklatanten Unterrichtsausfall", Personalmangel und den schlechten baulichen Zustand vieler<br />

Schulen als ungelöste Probleme. In diesem Umfeld könnten Bildungsreformen nicht greifen.<br />

Seine Fraktion unterstütze deshalb den Schülerstreik, so Mutlu.<br />

Im Haus von Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) verwies man dagegen auf die Erfolge der<br />

Berliner Bildungspolitik. Zöllners Sprecher Kenneth Frisse verwies unter anderem auf das<br />

flächendeckende Angebot von Ganztagsgrundschulen, eine schrittweise Verbesserung des<br />

Schüler-Lehrer-Verhältnisses in den vergangenen Jahren und "Hunderte von Einstellungen",<br />

die eine Lehrerausstattung von mindestens 100 Prozent garantierten. Frisse warb um<br />

Verständnis für bestehende Schwierigkeiten: "Leider lassen sich Bildungssysteme nicht per<br />

Knopfdruck umstellen."<br />

Ob die protestierenden Schüler nachsitzen müssen oder es bei einem klärenden Gespräch<br />

bleibt, entscheiden übrigens die jeweiligen Schulen. Frisse: "Dazu braucht es keine<br />

Empfehlung der Bildungsverwaltung."<br />

taz Berlin lokal Nr. 8259 vom 25.4.2007, Seite 24, 127 TAZ-Bericht FELIX LEE / CLAUDIUS<br />

PRÖSSER<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425172510/index.html [16.05.2007 22:35:48]


3000 Schüler demonstrieren für eine bessere Bildung<br />

3000 Schüler demonstrieren für eine bessere Bildung<br />

3000 Schüler demonstrieren für eine bessere Bildung<br />

„Wir wollen unsere Träume erfüllen können“, forderte die Rednerin der Schülerinitiative<br />

„Bildungsblockaden einreißen“ auf der Bühne vor dem Roten Rathaus in Mitte. Rund 3000<br />

Schüler hörten ihr gestern nach Veranstalterangaben zu. Sie waren gekommen, um für ein<br />

besseres Bildungssystem zu demonstrieren. Einige wurden von ihren Lehrern begleitet,<br />

andere schwänzten ohne Lehrer den Unterricht. Manche berichteten, dass sie sogar über<br />

den Schulzaun klettern mussten, um dabei sein zu können, weil das Schulgelände<br />

abgeschlossen wurde. Ihnen droht nun ein Fehltag und ein Tadel. Gekommen sind die<br />

Schüler trotzdem.<br />

Die Jugendlichen fordern die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems, mehr Geld für<br />

Bildung, keine Studiengebühren und die Rückkehr zur Lernmittelfreiheit: Sie wollen nicht<br />

mehr 100 Euro pro Schuljahr für Bücher bezahlen.<br />

Nach einem Protestmarsch trafen die Schüler mittags zu einer Aktion von GEW, DGB-Jugend<br />

und Landesschülervertretung ein, die – ebenfalls vor dem Roten Rathaus – unter dem Motto<br />

„Ausbildung für alle!“ zu einer Kundgebung aufgerufen hatten.<br />

„Ich bin hier, weil ich keine Studiengebühr zahlen will. Denn ich will nicht mit Schulden im<br />

Job anfangen, wenn ich meinen Abschluss habe“, sagte die 16-jährige Alina. Der 18-jährige<br />

David erklärte: „Ich bin heute wegen mehr Ausbildungsplätzen da.“ Zwar hat er selbst eine<br />

Ausbildung als Koch bereits sicher. Aber er weiß, wie schlecht es anderen Jugendlichen nach<br />

der Schule ergeht. cam<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425172852/index.html [16.05.2007 22:35:48]


Dokumentiert. Warum streiken?<br />

Dokumentiert. Warum streiken?<br />

21.04.2007 / Schwerpunkt / Seite 3<br />

Dokumentiert. Warum streiken?<br />

Raphael aus Berlin-Friedrichshain engagiert sich bei der Schülerinitiative »Bildungsblockaden<br />

einreißen!«<br />

Ich bin 16 Jahre alt und in der zehnten Klasse. In der Grundschule bekamen wir damals alle<br />

Bücher von der Schule. Sie waren etwas mitgenommen, aber wir konnten damit lernen.<br />

Irgendwann hieß es, daß Lehrer nicht mehr so viele Kopien machen dürften, weil es weniger<br />

Geld gibt.<br />

Dann wechselte ich auf ein Berliner Gymnasium, das zu den besten der Stadt gehört und<br />

viele Fördergelder, auch private, erhielt. Noch in meinem ersten Jahr wurden die Gelder des<br />

Senats für unsere Schule auf ein Drittel reduziert. Außerdem mußten wir unsere Schulbücher<br />

selber kaufen. Das Ergebnis war katastrophal: überall wurde gespart, und das merkte man.<br />

Das führte dazu, daß die Eltern die Initiative ergriffen und das Versäumnis des Senats mit<br />

einer Art Fonds ausglichen, in den fast jeder einzahlte und dann Bücher auf Leihgabe erhielt.<br />

Das klappte allerdings auch nur zwei Jahre. Letztes Jahr habe ich eines der Bücher einfach<br />

nicht gekauft, weil es mir zu teuer war.<br />

Wenn ich überlege, daß unsere Schule noch eine der finanziell geförderten war und daß<br />

selbst wir schon große Probleme hatten, will ich an andere Schulen gar nicht erst denken.<br />

Im Jahrgang von einem meiner Freunde an einer Realschule bekamen von rund 90 Schülern<br />

zum Jahresende nur drei einen Ausbildungsplatz. Ich selber mache Abitur, frage mich aber<br />

auch, wie gut meine Perspektiven später wirklich sind. Daher habe ich angefangen zu<br />

denken, daß damit Schluß sein muß. Mir war klar, daß ein Zeichen gesetzt werden muß –<br />

und daß es von der Basis der Schüler ausgehen muß, damit die Öffentlichkeit und die Politik<br />

endlich begreifen, wie wichtig Bildung ist. Deswegen habe ich am ersten Schulstreik<br />

teilgenommen. Weil sich seither nichts geändert hat, bin ich wütend, und deswegen werde<br />

ich auch dieses Mal wieder auf die Straße gehen und zeigen, daß wir das nicht mehr länger<br />

mit uns machen lassen!<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426075832/index.html [16.05.2007 22:35:49]


Berliner Schulkrise: Eiskalt erwischt vom Babyboom - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 27. April 2007<br />

Berliner Schulkrise: Eiskalt erwischt vom Babyboom - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten<br />

27. April 2007<br />

27. April 2007<br />

BERLINER SCHULKRISE<br />

Eiskalt erwischt vom Babyboom<br />

Von Christian Füller<br />

Prenzlauer Berg ist der Berliner Szenebezirk für Vielgebärende und meldet tägliche<br />

Kinderwagen-Staus. Alle wissen das - nur die Schulbehörde schnarcht. Wegen des<br />

Schüleransturms kommen jetzt sogar Erstklässler-Plätze in die Lostrommel. "Pure<br />

Schlamperei", zürnen Eltern.<br />

Kinder, Kinder: Der Prenzlauer Berg ist die Zentrale der Gebärfreude<br />

Sonst sieht man rund um das Kollwitzdenkmal entzückte Touristen, die den Baby-Boom<br />

bestaunen. Oder Soziologen, die am Rande zweier völlig überfüllter Spielplätze zu ergründen<br />

trachten, warum hier Ost und West so fruchtbar der demografischen Krise trotzen. Rosiger<br />

Alltag in Berlin-Prenzlauer Berg, dem kinderreichsten Bezirk Deutschlands.<br />

Am späten Mittwochnachmittag war alles anders: Megafone, Mütter und Väter mit rotem<br />

Kopf, selbstgemalte Pappschildchen gegen die Schulkrise. "Wir protestieren gegen die<br />

Schlamperei der Schulverwaltung und des Bezirksamtes", röhrt ein Elternsprecher durch die<br />

Lautsprecher. Dann zieht ein Tross von 100 empörten Eltern samt Nachwuchs und<br />

Journalisten im Schlepptau Richtung Lokalparlament.<br />

Prenzlberg-Kinder: Schulbeginn mit Erstklässler-Verlosung<br />

Im Berliner Szenebezirk für vielgebärende Thirtysomethings ist seit einer Woche die Hölle<br />

los. Mehrere Schulen haben überzählige Kinder kurzerhand aus ihren Schulen herausgelost.<br />

Über 100 künftige Erstklässler hat es erwischt - egal, ob sie Geschwister in den Schulen<br />

haben oder ihre Eltern gleich nebenan wohnen. Sie sollen nun in Schulen jenseits großer<br />

Hauptverkehrsadern verfrachtet werden. Das machen die Eltern nicht mit. Sie klagen gegen<br />

das Losverfahren, das im Berliner Schulgesetz für diesen Fall gar nicht vorgesehen ist.<br />

"Ich habe zwei Kinder in der Thomas-Mann-Schule", sagt Gisela Schmitt in die Mikrofone.<br />

"Meine Kleinste soll nun in eine weit entfernte Schule. Wie soll ich das als alleinerziehende<br />

Mutter organisieren?", fragt sie und verteilt Handzettel. Auch Anke Seidel, gleichfalls eine<br />

betroffene Mutter, ist wütend. Sie schlägt vor, statt der 27 Kinder pro Klasse vier Schüler<br />

mehr aufzunehmen und "notfalls eine Extraklasse aufzumachen".<br />

Fertiler Prenzlberg, vom Kamerateams belagert<br />

Damit freilich lässt sich allenfalls die akute Notlage im Prenzlberg beenden. Zum<br />

Schuljahresbeginn in vier Monaten fehlt de facto eine ganze Grundschule. Ab 2008 kommt<br />

dann jedes Jahr eine fehlende Grundschule hinzu - denn die Erstklässlerzahlen schießen<br />

durch die Decke. Im Gebiet rund um den Touristen- und Kinderwagenmagnet Kollwitzplatz<br />

verdoppelt sich die Zahl der ABC-Schützen bis 2012. Und im Einzugsbereich der<br />

Vorzeigegrundschule "Thomas Mann" etwas nördlich steigt die Zahl der Schulanfänger von<br />

heute 413 auf 672. Die Folge: Aus Grundschulen werden Sardinenbüchsen, ohne die<br />

vielgeschmähten Bustransfers in andere Kieze wird sich die Schulkrise nicht lösen lassen.<br />

Wie die Behörden den Schülerboom in der Kinderstube Berlins übersehen konnten, ist allen<br />

Beteiligten ein Rätsel. "Warum haben die Ämter das nicht gewusst?", ärgert sich Kletke<br />

Möckelmann und zeigt den Umstehenden die steilen Ausschläge auf den amtlichen<br />

Schülerstatistiken des Bezirks.<br />

Der ist praktisch ein riesiger Kreißsaal. Seit fünf Jahren belagern Kamerateams die<br />

Spielplätze am Kollwitzplatz, um der Nation zu zeigen, wie der demografische Kollaps zu<br />

überwinden ist. Und irgendwann wird die Generation Buggy eben flügge und schulpflichtig.<br />

Keine große Überraschung - außer für die Schulverwalter. Vor wenigen Jahren haben sie<br />

sogar noch zwei Grundschulen im Bezirk geschlossen.<br />

"In Berlin sind für diese Planungen die Bezirke zuständig", sagt ein Sprecher von<br />

Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD). Und auf Nachfragen räumt er ein: "Wir haben eine<br />

Planung des Bezirks, die nicht gut gelaufen ist."<br />

Zusätzliche Plätze? Och nö<br />

Die zuständige Schulstadträtin hat eine eher entspannte Haltung zur Schulkrise. Lioba Zürn-<br />

Kasztantowicz (SPD) sieht sich zwar mit einem Problem konfrontiert, "das mich nicht kalt<br />

lässt" - aber das bedeute keinen sofortigen Handlungsbedarf. "Es ist nicht gerechtfertigt,<br />

jetzt schon zusätzliche Plätze zur Verfügung zu stellen", sagte sie SPIEGEL ONLINE. Es<br />

reiche, wenn spätestens in zwei Jahren eine neue Grundschule am Prenzlberg entstehe.<br />

Mieke Senftleben, bildungspolitische Sprecherin der Landes-FDP, findet dazu deutliche<br />

Worte: "Das ist eine Riesenschlamperei. Wir haben immer wieder gemahnt, im Prenzlauer<br />

Berg vorzusorgen." Senftlebens Urteil: "Der amtierende Senat hat zum wiederholten Male<br />

bewiesen, dass er nicht in der Lage ist, eine adäquate Unterrichtsversorgung für alle Kinder<br />

Berlins zu gewährleisten."<br />

Dafür ist es nun wahrscheinlich zu spät. Der Berliner Senat könnte gar nicht schnell genug<br />

Schulen bauen, um den vielen kleinen Prenzlbergern gute Bildungschancen anzubieten.<br />

Nach der Rütli-Krise im Problemkiez Neukölln versagt Berlin auch bei den<br />

Mittelschichtsschulen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) glänzt derweil<br />

mit rhetorischen Offensiven: Es gelte "eine riesige Bildungsreserve zu heben", sagte er bei<br />

einem Festvortrag über die alternde Hauptstadt - durch bessere Lernchancen.<br />

Das finden die Eltern auch und gehen dafür auf die Straße. "Es gibt derzeit zwei große<br />

Themen in diesem Land: 'Kinder sind Zukunft' und den Pisaschock", sagt Ulrike Bock, eine<br />

verbitterte Anwohnerin und Mutter zweier Töchter. "Aber eine der besten Lagen Berlins hat<br />

nicht einmal genug Schulen für die Kinder."<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502072028/index.html [16.05.2007 22:35:49]


Schüler sollen mehr Altpapier sammeln 02.05.2007<br />

Schüler sollen mehr Altpapier sammeln 02.05.2007<br />

02.05.2007<br />

Schüler sollen mehr Altpapier sammeln<br />

Dresden. Umweltminister Stanislaw Tillich (CDU) will Schüler stärker zum Sammeln von<br />

Altpapier heranziehen. Die Kinder und Jugendlichen könnten die öffentlichen Entsorger beim<br />

Papier-Recycling unterstützen, sagte Tillich gestern.<br />

So sollten städtische Müllentsorger an mehr Schulen Altpapiercontainer aufstellen und die<br />

Kinder auf diese Weise dazu anregen, altes Papier von zu Hause mitzubringen.<br />

Die Firmen erhielten das Papier bereits sortiert, und im Gegenzug könnten die Schulen das<br />

Geld, das die Schüler für das Papier erhielten, für Klassenfahrten und zum Bau von<br />

Spielplätzen verwenden. Den Angaben zufolge sammeln Kinder bereits an fast 400 Dresdner<br />

Schulen und Kindergärten Altpapier für die öffentlichen Entsorger. (ddp/mb)<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502223719/index.html [16.05.2007 22:35:50]


"Wir wissen, wie gute Schule geht"<br />

"Wir wissen, wie gute Schule geht"<br />

"Wir wissen, wie gute Schule geht"<br />

Die aktuelle Schulkrise in Berlin zeigt: Der Staat versagt bei der Versorgung der Schüler mit gutem<br />

Unterricht viel zu oft. Es wird Zeit, dass er die Privatschulen nicht weiter ausgrenzt, sondern mit<br />

ihnen konkurriert und kooperiert. Um die Schulen fit fürs 21. Jahrhundert zu machen<br />

INTERVIEW CHRISTIAN FÜLLER<br />

taz: Frau Beste, provozieren Sie eigentlich am liebsten Verzweifelte?<br />

Bea Beste: Wie kommen Sie denn darauf?<br />

Als vergangene Woche im Berliner Szenebezirk Prenzlauer Berg verbitterte Eltern<br />

um Grundschulplätze für ihre Kinder kämpften, kamen Sie als Vorstandschefin<br />

einer Privatschule mit Werbeflyern in die Demonstration. Da waren einige<br />

ziemlich sauer.<br />

Ich kann den Ärger der Eltern über die Schulsituation am Prenzlauer Berg verstehen, na klar.<br />

Aber es wäre ein Missverständnis, uns Private dafür verantwortlich zu machen. Die Eltern<br />

waren wütend und haben sich beschwert, dass die Schulverwaltung nicht mit dem<br />

Babyboom geplant hat.<br />

Und Sie, die Privatschule Phorms, wollen nun von dem Schulversagen der<br />

Behörden profitieren.<br />

Nein, wir versuchen Angebote zu schaffen - wie die anderen Schulen auch. Wir sind Teil der<br />

Lösung, nicht das Problem. Wir schwatzen nicht, wir machen. Unser Ziel ist es, guten und<br />

kreativen Unterricht anzubieten - der Kindern Spaß und zugleich Zukunftschancen bietet.<br />

Kein Wunder - bei einem Preis von bis zu 860 Euro für einen Schulplatz pro<br />

Monat. Nicht gerade ein Schnäppchen.<br />

Ein Wunder, dass wir es schaffen, mit Preisen ab 230 Euro sogar die niedrigen<br />

Einkommensgruppen anzusprechen. Gute Bildung ist teuer.<br />

Das stimmt. Dennoch sind 800 Euro pro Monat nun mal ein Haufen Geld.<br />

Sicher. Aber ich verstehe die Kritik daran nicht. Weder als Unternehmerin noch als Bürgerin.<br />

Wenn jemand, der mehr als 150.000 Euro brutto verdient, sein Kind zu uns schickt, dann<br />

passiert doch zweierlei: Er bekommt für sein Kind einen exzellenten Unterricht - und er<br />

subventioniert zugleich eine öffentliche Schule mit.<br />

Ich dachte, Sie sind privat?<br />

Unsere Schule steht jedem offen. Das heißt, sie ist privat organisiert, aber sie ist öffentlich.<br />

Der Unterricht kostet zwischen 230 und 860 Euro pro Monat - das hängt vom Einkommen<br />

ab. Derjenige, der hierzulande schnell als reich diskriminiert wird, hilft doch in Wahrheit mit,<br />

die Schule für viele zu öffnen. Und wir würden gerne noch günstigere Angebote machen.<br />

Aber dazu sind wir noch nicht lange genug am Markt und dazu bekommen wir auch zu<br />

wenig Förderung vom Land. Unsere wichtigste Botschaft ist die Qualität.<br />

Um Qualität geht es derzeit aber gar nicht, sondern um die schiere Zahl an<br />

Plätzen.<br />

Mir geht es immer um Qualität. Unsere Schule kann es sich nicht leisten, da nachzulassen.<br />

Aber auch am Prenzlberg geht es nicht nur um die Zahl an Plätzen, sondern um die Qualität.<br />

Wenn Sie die bestehenden Schulen mit Schülern vollstopfen, wird doch der Unterricht nicht<br />

besser.<br />

Was kann eine Privatschule zur Lösung der Schulkrise beitragen - am Prenzlauer<br />

Berg wie im Rest des Landes?<br />

Alle reden von Pisa und Unterrichtsausfall, aber es geht um viel mehr. Unsere Kinder<br />

müssen auf eine hochspezialisierte und komplexe Welt vorbereitet werden. Die staatlichen<br />

Schulen kommen da nicht mit. Die Bildung steckt in der Krise, genau da liegt die Chance.<br />

Das staatliche Schulwesen braucht den Ansporn, den wir Private ihm abfordern. Wenn es<br />

uns gibt, bewegt sich der Staat schneller - und die Schulen werden besser.<br />

Ach ja? Gibt es Beispiele?<br />

Nehmen Sie die Kindergärten. Auch da war der Prenzlauer Berg ein Laboratorium. Die waren<br />

hier fast alle staatlich organisiert, teilweise mit stark autoritären Zügen. Inzwischen gibt es<br />

eine ganze Flut von Neugründungen, Elterninitiativen genau wie unternehmerische Anbieter.<br />

Da ist ein schöner Wettbewerb entstanden, von dem Kinder wie Eltern profitieren. Es gibt<br />

viele gute Kitas - und die staatlichen sind oft nicht die schlechtesten.<br />

Zurück zu den Schulen: Am Prenzlauer Berg fehlen in ein paar Jahren allein in<br />

zwei Schulbezirken rund 500 fußläufige Plätze für Grundschüler. Was kann da<br />

eine so teure und so kleine Privatschule wie die Ihre mit knapp 100 Schülern<br />

beitragen?<br />

Wir haben sehr wohl Kapazitäten für Abc-Schützen anzubieten. Unsere Schule etwa soll<br />

dreizügig werden und auf weit über 200 Schüler wachsen, Nachfrage allerdings reichlich.<br />

Trotzdem sehen wir uns auch herausgefordert, unseren Beitrag für die Bewältigung des<br />

Erstklässleransturms zu bringen. Nur können wir diese Krise nicht allein lösen.<br />

Was ist Ihr Tipp?<br />

Ich weiß, dass wir Privatschulen viel Know-how haben. Wir wissen, wie gute Schule geht.<br />

Schauen Sie, wir haben vor nicht mal einem Jahr Phorms in Betrieb genommen. Die<br />

Schulinspektion hat uns unter die Lupe genommen. Urteil: "Sie machen Schule, wie wir es<br />

gerne überall sehen würden." Wir freuen uns darüber und wollen das Gleiche in München,<br />

Köln und Frankfurt anbieten. Unser Gymnasium in Berlin startet jetzt - denn das Problem mit<br />

den Schulplätzen verlagert sich in einigen Jahren in die Sekundarstufe.<br />

Lassen Sie uns noch einen Moment in Berlin bleiben. Wie kann man kurzfristig<br />

500 Erstklässler unterbringen, ohne dass die Qualität leidet?<br />

Ich habe da keine perfekte Antwort. Für mich ist wichtig: 1. Was lernen wir aus der Krise? 2.<br />

Was machen wir jetzt?<br />

Und, was machen wir jetzt?<br />

Man sollte eine gemeinsame Initiative starten - eine, die schnell und pragmatisch zu<br />

Entscheidungen kommt. Es darf nicht das kommen, was der Engländer "paralysis by<br />

analysis" nennt. Dafür sind die Sorgen der Eltern zu groß, deren Kinder heute im Sandkasten<br />

sitzen, aber morgen in die Schule gehen werden.<br />

Wer soll bei dieser Initiative mitmachen?<br />

Es müssen alle dabei sein - die Schulleiter, private wie staatliche, die Schulstadträtin, die<br />

Schulräte, die Eltern natürlich - und die Vertreter der Wirtschaft. Auch der regierende<br />

Bürgermeister Klaus Wowereit und der Bildungssenator sollen mit anpacken. Wir könnten<br />

hier ein Modell schaffen, das vielerorts anwendbar ist.<br />

Was könnte dabei herauskommen, wenn alle zusammenglucken?<br />

Dass wir neue Plätze schaffen und Schule für das 21. Jahrhundert fit machen.<br />

Wie soll das gehen?<br />

Da ist vieles denkbar. Warum sollten private und staatliche Schulen nicht kooperieren, wenn<br />

wir auf die Schnelle eine neue Schule schaffen müssen? Warum sollte das Land, wenn es<br />

selbst nicht genug Angebote hat, nicht übergangsweise Plätze in den Privatschulen<br />

subventionieren? Wir sind frei, etwas zu unternehmen. Was es nicht gibt, muss man halt<br />

erschaffen.<br />

taz Nr. 8264 vom 2.5.2007, Seite 18, 217 Interview INTERVIEW CHRISTIAN FÜLLER<br />

http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502224059/index.html [16.05.2007 22:35:50]


http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501090033/index.html<br />

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http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501090033/index.html [16.05.2007 22:35:50]

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