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Pressespiegel<br />
● Pressespiegel vom 2007-04-25 bis 05-16<br />
❍ Ansage<br />
❍ Kategorie - Aktuelle Diskussionen<br />
■ Positives Signal<br />
■ ZVS-Bewerbungsschluss für Alt-Abiturienten ist der 31. Mai<br />
■ Schulen suchen sich selbst Lehrer<br />
■ Andre Förster: Lehrer als Traumberuf<br />
■ Die Chronologie der Ereignisse<br />
■ Wieder Frühling<br />
■ Überraschungseffekt: Gegen Alkohol am Steuer<br />
■ Bis der Arzt kommt<br />
■ Gutenberg-Gymnasium: Die Wunden heilen nicht<br />
■ Heute vor fünf Jahren fielen die Schüsse im Gutenberg-Gymnasium 26.04.2007<br />
■ Es klingt so einfach 26.04.2007<br />
❍ Kategorie - Presseerklärungen<br />
■ <strong>Pressemitteilung</strong> Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb – Goebel ruft zur Teilnahme auf<br />
■ <strong>Pressemitteilung</strong> Öffentlichkeitstermine von Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel sowie den Staatssekretären Kjel<br />
■ <strong>Pressemitteilung</strong> Schriftliches Abitur geschafft!<br />
■ <strong>Pressemitteilung</strong> Thüringer erhält 1. Preis bei der Bundesmathematikolympiade<br />
■ <strong>Pressemitteilung</strong> Sieben Thüringer Schulen werden „Europa-Schule“<br />
■ <strong>Pressemitteilung</strong> Schavan fordert europäische Öffnung der beruflichen Bildung<br />
■ <strong>Pressemitteilung</strong> Deutschland als Land der Ideen<br />
■ <strong>Pressemitteilung</strong> 16. Thüringer Physikolympiade<br />
■ <strong>Pressemitteilung</strong> Girls’ Day 2007<br />
■ <strong>Pressemitteilung</strong> Budgetierung von Personalmitteln an Schulen startet im nächsten Schuljah<br />
■ <strong>Pressemitteilung</strong> Kultusstaatssekretär Eberhardt beim 4. Thüringer Lehrertag des TLV<br />
■ 26.04.2007 [<strong>Pressemitteilung</strong> 087/2007]<br />
❍ Kategorie - Post an die LEV<br />
■ PRESSEINFORMATION PM220407a.doc<br />
■ Tollster Lehrer Aufruf II_lsv.doc<br />
■ Kleine Anfrage Stand und Zukunft Horte.doc<br />
■ Ganztagsschulen. Zeit für mehr.<br />
■ Ursula von der Leyen zur Familienpolitik<br />
❍ Kategorie - Berichte aus den Schulen<br />
■ Tüftler mit Pfiff am Ilmenauer Goethegymnasium<br />
■ Regelschule Floh veranstaltete Sponsorenlauf zu Gunsten der Kinderkrebsh 14.05.2007<br />
■ Besser geht’s immer OLYMPIADE 12.05.2007<br />
■ Das große A macht Schule<br />
■ Kinderumwelttag an der Goetheschule<br />
■ Blockhaus und Lachs<br />
■ Historisches und Kurioses<br />
■ Beeindruckender Markt der Möglichkeiten<br />
■ Für Regelschüler ging ein Traum in Erfüllung<br />
■ Schweitzergymnasium schließt<br />
■ Für die Lessing-Schule der "totale Knüller"<br />
■ Mit Akrobaten und dem stärksten Mann der Welt<br />
■ Fliegendes Klassenzimmer nach Biskek<br />
■ Arbeitseinsatz für eine attraktive Regelschule<br />
■ Abends schmökern in der Schule<br />
■ Zeitgemäß aufgerüstet<br />
■ Großes Interesse am Alltag in der Grundschule<br />
■ Quietschende Gummis<br />
■ Nicht Greifbares fühlbar machen<br />
■ Große Freude und auch Stolz<br />
■ Gefahrenbremsung auf dem Schulhof<br />
■ Zwölftklässler des Gymnasiums Sonneberg zelebrierten letzten Schultag 28.04.2007<br />
■ Bewegte Pausen<br />
■ Evangelische Grundschule startete Hilfsprojekt<br />
■ Mit Gemüse wie zu Goethes Zeiten<br />
■ Gemeinsames Lernen erlebbar<br />
■ Reges Interesse für einstige Schule<br />
■ Schüler Reiseführer bei erlebnisreicher Nilreise<br />
❍ Kategorie - Diskussionen zu Schulträgern<br />
■ Perspektive für die Langenberger Schule<br />
■ Neues Domizil für Förderschüler<br />
■ Ortschaftsrat kämpft um Grundschule Aga<br />
■ Schulnetz fast fertig<br />
■ Medi wieder unter Lindig-Dach 28.04.2007<br />
■ Regelschul-Einzugsbereiche bleiben erhalten<br />
■ Zwei Schulen akut gefährdet<br />
■ Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />
■ Entscheidung über Schulnetz fällt Mittwoch<br />
■ Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />
❍ Kategorie - Thüringer Presse<br />
■ Sind so teure Autos nötig?<br />
■ Land schließt Ausbildungspakt - Rückgang der Bewerberzahlen 14.05.2007<br />
■ Die falschen Bücher<br />
■ Stiftung würdigt besondere Leistungen 14.05.2007<br />
■ Ein Bildungs-Dienstleister 12.05.2007<br />
■ Wie sich junge Thüringer ihre Zukunft zwischen Karriere und dem Wunsch n 12.05.2007<br />
■ »Die History Boys«: Plädoyer für Toleranz und Bildung<br />
■ Tollster Lehrer: Das Lehrer-Spiel<br />
■ Symbolik und Süßkartoffeln<br />
■ Ergaspokal: Buttstädter Schülerteam auf Platz fünf<br />
■ Mangelnde Grundkenntnisse<br />
■ Polizei fahndet mit Phantombild<br />
■ Lokalmatadoren auf Rang vier<br />
■ Ermäßigter Steuersatz auf Schulspeisung<br />
■ Designer haben das Kinderzimmer entdeckt<br />
■ Fröhliche Musik im wahrsten Sinne des Wortes 16.05.2007<br />
■ Schleierhaft<br />
■ Weniger Kinder verunglücken auf deutschen Straßen<br />
■ Böser Verdacht<br />
■ Das verborgte Haus<br />
■ Programmieren mit Tokio Hotel<br />
■ Muttersprache beeinflusst die Farbwahrnehmung<br />
■ Krankheitsfälle nehmen zu (Hintergrund / Video) 27.04.2007<br />
■ 5,2 Prozent der Thüringer Schüler schwänzen laut Studie Unterricht 30.04.2007<br />
■ Ausnahmezustand auf den Schulhöfen in Bad Liebenstein, Vacha, Bad Salzun 28.04.2007<br />
■ „Mit der Lizenz zur Intelligenz“ (Bildergalerie) 28.04.2007<br />
■ Jugendweihe-Feiern in Angelroda und Gillersdorf 30.04.2007<br />
■ Gemeinde gab 65 000 Euro aus 30.04.2007<br />
■ Julia Fischer schilderte ihre Eindrücke in einem Diavortrag 25.04.2007<br />
■ Zuversichtlich die Zukunft gestalten 30.04.2007<br />
■ Kinder im Fokus 30.04.2007<br />
■ LETZTER SCHULTAG AM GYMNASIUM (Bilder) 28.04.2007<br />
■ BENEFIZKONZERT AM 6. MAI 28.04.2007<br />
■ Gaudi am Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium (Bilder) 28.04.2007<br />
■ Ticketpreise: Wo ist die Schmerzgrenze? 28.04.2007<br />
■ Meine persönliche Bundeswehr-Laufbahn dauerte einen „Girl’s Day“ lang 27.04.2007<br />
■ Kinderhilfe wirft Berliner Behörden Versagen vor 01.05.2007<br />
■ Mädchen zeigten großes Interesse an Berufen bei der Bundeswehr und bei d 27.04.2007<br />
■ Das andere Kind<br />
■ Adé Kindheit<br />
■ Leere Lehrstellen in Industrie und Handwerk<br />
■ Sie lebt es vor<br />
■ Technik-Mädels wollen nun ins Umspannwerk<br />
■ Erlebnisreicher Girls Day bei der Polizei<br />
■ Für das Wohl der Kinder<br />
❍ Kategorie - Ratschläge<br />
■ Zecken lauern im Grünen<br />
■ Viele Kinder haben laut Studie Übergewicht und Psycho-Probleme 16.05.2007<br />
■ Der Fiskus spielt mit<br />
■ Suche nach Ausbildungsplatz nicht auf eine Region beschränken<br />
■ Viele Kinder haben Übergewicht und Psycho-Probleme<br />
■ Wie Prüfungsangst sich beherrschen lässt<br />
■ Hungern ist keine Lösung<br />
■ Arm und dick<br />
■ Internet-Fibel für die Grundschule / Unterrichtsmaterialien zu Themen de<br />
■ Fernsehverbot und Stubenarrest<br />
❍ Kategorie - Kindertagesstätten<br />
■ Rechtsanspruch auf Krippenplatz ab 2013<br />
■ Rechtsanspruch auf Krippenplatz kommt 16.05.2007<br />
■ Kommentiert Ein Fortschritt<br />
■ Super-Gau für Familien<br />
■ Volksbegehren „Für eine bessere Familienpolitik“ 30.04.2007<br />
■ Thierse pfeift ab<br />
■ Teure Mickymaus<br />
■ Fensehen selbst gemacht<br />
❍ Kategorie - Deutschlandweite Presse<br />
■ Erst Kopfhörer, dann Hörgerät: Jeder vierte Jugendliche hört schlecht<br />
■ WP Die Region - Ein Test-Unterricht soll zeigen, ob Grundschüler abiturtauglich sind Eltern nicht mit Einstufung für weiterführende Schule einverstanden<br />
■ Erschreckende Mängel bei schulischer Integration<br />
■ PROGNOSE-UNTERRICHT<br />
■ Laptop-Bann an US-Schulen: Web 0.0 im Klassenzimmer - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 16. Mai 2007<br />
■ Bombendrohung wegen Prüfungsangst: "Tick, Tick, Tick, die Zeit läuft" - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 16. Mai 2007<br />
■ Abi-Tagebuch: Wenn der Mathelehrer so verdächtig lächelt - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 14. Mai 2007<br />
■ Australischer Schüler: Mobbing-Opfer erhält 600.000 Euro - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 15. Mai 2007<br />
■ Lehrermangel Billige Ersatzlehrer - Job & Karriere - sueddeutsche.de 14.05.2007<br />
■ Deutschlands bester Hauptschullehrer ''Wenn Werder gewinnt, geb' ich immer einen aus'' - Job & Karriere - sueddeutsche.de 11.05.2007<br />
■ Verantwortung der Schule endet nicht beim Abitur<br />
■ Eltern kämpfen um Schulplätze 5. Mai 2007<br />
■ Lehrerverbände warnen vor zunehmender Werbung in der Schule<br />
■ "Kräuter" in grüner Schule<br />
■ Themenkoffer für jede Schule<br />
■ Ansturm auf Kaltenkirchens Gymnasium<br />
■ Stolz präsentiert die Klasse 6a ihr selbstgebautes "Schwungballspiel". B<br />
■ Vernetzung von Schule und Jugendhilfe<br />
■ Neue Erfahrungen im kühlen Mitteleuropa<br />
■ Quickborn 13 Gymnasiasten zu Experten ausgebildet<br />
■ Eltern wollen Aus für Schule verhindern<br />
■ Schule schwänzen kann auch teuer werden<br />
■ Mit elf Jahren trinken Kinder zum ersten Mal Alkohol<br />
■ Im Gymnasium ist kein Platz frei<br />
■ Teufelkreis Gewalt?<br />
■ Schule stellt sich auf Entwicklungen ein<br />
■ Vergleichsarbeiten Nach der Pannenserie lenkt die Bildungssenatorin über<br />
■ Schummel-Schüler: Der iPod als digitaler Spickzettel - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten<br />
■ Leseförderung in der Schule<br />
■ Gesunde Ernährung als Unterrichtsfach in der Schule? (13.05.2007)<br />
■ Schüler sollen keine Angst vor Zukunft haben<br />
■ Heimische Schüler pauken bis zu 62 Stunden pro Woche für die Schule.<br />
■ Mut zur religiösen Erziehung<br />
■ „Ich wollte einfach nur tot sein.“ Mobbing an der Schule<br />
■ Der Ausbau des Ganztagsschulsystems ist außerordentlich wichtig<br />
■ Hilfe, die Schule brennt!<br />
■ 3000 Schüler demonstrieren für eine bessere Bildung<br />
■ Dokumentiert. Warum streiken?<br />
■ Berliner Schulkrise: Eiskalt erwischt vom Babyboom - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 27. April 2007<br />
■ Schüler sollen mehr Altpapier sammeln 02.05.2007<br />
■ Wir wissen, wie gute Schule geht<br />
❍ Abspann zum Pressespiegel<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/index.html [16.05.2007 22:33:51]
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501085949/index.html<br />
Ansage<br />
Danke an Mario. Ich habe mich gefreut, dass er kurzfristig eingesprungen<br />
ist, das Ganze ohne Vorbereitung.<br />
Es hat sich noch einiges mehr angesammelt, dazu aber beim nächsten Mal<br />
mehr.<br />
Einen schönen Feiertag morgen, geeignetes Wetter für einen Ausflug mit<br />
der Familie und wenn Zeit bleibt, viel Spaß beim Stöbern,<br />
Ihr Sören G. Prüfer<br />
hier noch Zitate aus Mails an mich, die Anhänge sind in "Kategorie -<br />
Post an die LEV"<br />
o Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, liebe Förderer des Q-Siegels,<br />
am 27. April 2007 endete die Bewerbungsfrist für die 3. Q-Siegel-Runde.<br />
In der Anlage übersende ich Ihnen die Presseinformation, die Sie gern in<br />
Ihren Organisationen verwenden dürfen.<br />
Wir werden nun bis Anfang August die Bewerbungsunterlagen sichten und<br />
bewerten, ab September beginnen die Schulauftritts. Am 6. Juli 2007 findet<br />
der Juroren-Workshop in Bad Berka statt. Am 16. Januar 2008 verleihen<br />
wir im Atrium der Stadtwerke Erfurt die Siegel.<br />
Wir suchen wieder Sponsoren für einen Betriebserkundungstag für die<br />
Q-Siegel-Schulen.<br />
Bitte unterstützen Sie uns weiter.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Dr. Sigrid Heinecke Projektleiterin Q-Siegel<br />
Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft e.V. Außenstelle Jena Steinweg 24<br />
07743 Jena<br />
Tel: 03641 637592 Fax: 03641 637599 E-Mail: qsiegel@bwtw.de Internet:<br />
www. schule-wirtschaft-thueringen.de<br />
o Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
Einige Thüringer Kommunen beginnen, von Eltern, die ihr "Wunsch- und<br />
Wahlrecht" bei der Auswahl der Kita wahrnehmen, zusätzlich zur Kasse zu<br />
bitten. Näheres hierzu finden Sie in der beiliegenden <strong>Pressemitteilung</strong>.<br />
Weitere Fragen beantwortet gerne Hans-Arno Simon, Tel. 0177-34 08 732.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Peter Häusler<br />
stv. Sprecher des Trägerkreises "Volksbegehren für eine bessere<br />
Familienpolitik" Am Planetarium 32 07743 Jena<br />
T: 0173/66 43 634<br />
o Hallo an alle,<br />
am 24.4 nahm die ARD zentrale Aussagen vom U. von der Leyen unter die<br />
Lupe. Die Ergebnisse sind sehr interessant und finden sich hier:<br />
http://www.daserste.de/ichstellemich/faktencheck_leyen.asp<br />
Viele Grüße<br />
Peter Häusler<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501085949/index.html [16.05.2007 22:33:51]
Positives Signal<br />
Positives Signal<br />
Positives Signal<br />
Erleichterung herrscht seit gestern im Schulamt Erfurt. Aus dem Kultusministerium kam die<br />
Kunde, dass 32 unbefristete Stellen für die Horte genehmigt werden.<br />
ERFURT. Im Sommer laufen 51 befristete Verträge für Hortnerinnen aus, bisher fehlten<br />
jegliche Signale aus dem Kultusministerium zur Zukunft der Hortbetreuung (TA berichtete).<br />
Jetzt - Mitte Mai - informierte das Kultusministerium in einer Mail, dass es für den<br />
Schulamtsbereich Erfurt 32 unbefristete Arbeitsverträge genehmige. Schulamtsleiter<br />
Wolfram Abbé gegenüber TA: "Endlich ein positives Signal. Das entlastet die Situation in den<br />
Horten erheblich." Er wollte noch am Nachmittag die Schulen informieren.Nun sei ein<br />
Auswahlverfahren nötig, um Eignung und fachliche Leistung in Frage kommender<br />
Kolleginnen zu bewerten, so Abbé. Dass die unbefristeten Stellen nur 50-Prozent-Jobs sind,<br />
sei kein Problem. "Auch bisher haben die Hortnerinnen Teilzeit gearbeitet." Das Amt sei<br />
mitten in der Planung für das kommende Schuljahr. Man habe noch 30 bis 40 neue<br />
Bewerbungen liegen, zum Beispiel von jungen Leuten, die gerade mit dem Fachschulstudium<br />
zum staatlich anerkannten Erzieher fertig werden. Birgit KUMMER<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515082935/index.html [16.05.2007 22:33:52]
ZVS-Bewerbungsschluss für Alt-Abiturienten ist der 31. Mai<br />
ZVS-Bewerbungsschluss für Alt-Abiturienten ist der 31. Mai<br />
ZVS-Bewerbungsschluss für Alt-Abiturienten ist der 31. Mai<br />
Dortmund (dpa/tmn) - Der Bewerbungsschluss für Alt-Abiturienten, bei der Zentralstelle für<br />
die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) endet am 31. Mai. Darauf weist Bernhard Scheer von<br />
der ZVS in Dortmund hin.<br />
Sie gilt für alle Studienberechtigten, die ihr Abitur vor dem 15. Januar 2007 absolviert<br />
haben, und von der ZVS für das Wintersemester einen Studienplatz in den klassischen<br />
Numerus-clausus-Fächern zugeteilt bekommen wollen.<br />
Wer erst nach dem 15. Januar 2007 sein Abitur gemacht hat, kann sich für die Abgabe<br />
seiner Studienplatzbewerbung bis zum 15. Juli Zeit lassen. Bei Alt-Abiturienten muss<br />
dagegen laut Scheer bis zum 31. Mai um Mitternacht der Datensatz der Online-Bewerbung<br />
bei der ZVS gespeichert sein. Eingegeben werden können die Daten unter www.zvs.de. Das<br />
Formular muss anschließend vom Bewerber ausgedruckt, unterschrieben und innerhalb von<br />
14 Tagen zusammen mit einer beglaubigten Kopie des Abiturzeugnisses per Post an die ZVS<br />
in Dortmund geschickt werden.<br />
Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen:<br />
www.zvs.de<br />
16.05.2007 dpa<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194655/index.html [16.05.2007 22:33:52]
Schulen suchen sich selbst Lehrer<br />
Schulen suchen sich selbst Lehrer<br />
Schulen suchen sich selbst Lehrer<br />
THÜRINGEN. Thüringer Schulen sollen im kommenden Schuljahr in einem Pilotversuch<br />
erstmals Geld bekommen, mit dem sie sich selbst Lehrer suchen können. Laut<br />
Kultusministerium sollen sie für Vertretungen, Aushilfen und spezielle Aufgaben eingesetzt<br />
werden, so in den Grundschulen auch für die Ganztagsbetreuung im Hort. Den Schulen soll<br />
überlassen sein, ob sie dafür Arbeits- oder Honorarverträge abschließen. Drei bis fünf<br />
Prozent des Personalbedarfs dieser Schulen sollen so finanziert werden können. An der<br />
ersten Phase des Versuches werden sich fünf Grund-, drei Förderschulen, die drei<br />
Sportgymnasien und bis zu fünf berufsbildende Schulen beteiligen. Die Schulen können sich<br />
bis 18. Mai dafür bewerben. Regelschulen und die Gymnasien sind nicht vorgesehen, weil es<br />
dort, so ein Sprecher, keinen Personalbedarf gäbe. Parallel soll auch geprüft werden, ob das<br />
Modell thüringenweit ab dem Schuljahr 2010/2011 eingeführt wird.<br />
25.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426082002/index.html [16.05.2007 22:33:53]
Andre Förster: Lehrer als Traumberuf<br />
Andre Förster: Lehrer als Traumberuf<br />
Andre Förster: Lehrer als Traumberuf<br />
ERFURT. Der Tag tut weh. Schon Wochen vorher ritzt er sich in die Haut, lässt kein<br />
Ausweichen zu und kein Wegrennen. Er erinnert an Menschen, die zu Opfern wurden. Schon<br />
der fünfte Frühling ohne sie. Weil der 26. April dem Gedenken gilt, zwingt sich auch André<br />
Förster, Lehrer am Gutenberg-Gymnasium, ihn auszuhalten. Immer wieder.<br />
Andreas Förster, von allen André genannt, ist ein burschikoser Typ, Lachfalten im Gesicht.<br />
Sportbegeistert. Seit fünf Jahren wieder Raucher. Liebhaber verrückter Armbanduhren.<br />
Lehrer ist sein Traumberuf, sagt er. Trotz allem. Immer noch.<br />
Jeden Winkel kennt der heute 47-Jährige in der Schule, seit 1984 unterrichtet er hier. Seine<br />
erste Arbeitsstelle. Damals hieß sie noch POS 7. Eigentlich wollte André Förster Tierarzt<br />
werden, dann aber machte er doch das Hobby zum Beruf. Lehrer für Sport und Biologie.<br />
Fußball spielt er seit seinem neunten Lebensjahr.<br />
Als André Förster vor knapp zwei Jahren das umgebaute Gebäude am Gutenbergplatz betrat<br />
und die nagelneue Turnhalle sah, konnte er kein Gefühl der Freude empfinden. "Obwohl ich<br />
mir die Modernisierung jahrelang gewünscht hatte. Ich wusste um den Preis dieser<br />
Renovierung."<br />
Es gibt hunderte Berichte und Geschichten über den 26. April 2002. Jeder hat diesen Tag<br />
anders erlebt, die Abläufe anders wahrgenommen. Bei Försters spielten sich drei<br />
verschiedene Albträume ab. Die Tochter als Abiturientin eingesperrt in der Aula, Schüsse,<br />
tausend Ängste. Der Vater mit seiner fünften Klasse ein paar Stockwerke weiter unten<br />
mitten in einem unfassbaren Irrsinn gefangen, konfrontiert mit Sterben und Tod. Seine Frau<br />
draußen hinter den Absperrbändern, fast verrückt vor Angst um Mann und Tochter. Und<br />
hilflos.<br />
Die Tochter hat auf dem Weg ins Freie, als die Abiturienten nach Stunden des<br />
Eingesperrtseins an den Opfern vorbei durch das Treppenhaus geführt wurden, angstvoll auf<br />
all die entblößten Handgelenke geschaut und nach der Uhr des Vaters gesucht. Am Abend<br />
dieses Tages hat André Förster gesagt: "Ich gehe da nicht mehr hin." Doch schon Stunden<br />
später war der Vorsatz vergessen. Die Schulgemeinschaft traf sich im Rathaus, jeder stützte<br />
jeden. Eltern und Lehrer organisierten Fahrten für die Kinder, nach Hohenfelden, in die<br />
Feengrotten, nur weg.<br />
Alle Bilder sind noch da und alle Gefühle.<br />
Zum ersten Weihnachten danach haben ihm seine Schüler einen Adventskalender<br />
geschenkt. "Halten Sie durch, Herr Förster" stand darauf. "Geht es Ihnen gut?" Jeden<br />
Morgen die Frage, als ernst gemeinte Anteilnahme, als gegenseitige Versicherung, als<br />
Zeichen der Sorge um einander. Keine Grenzen zwischen Lehrern und Schülern. Die<br />
Stimmung dieser Monate würde er gern zurückholen, wenn er könnte. "Der Lehrer war nicht<br />
das Feindbild. Er wurde wahrgenommen als Begleiter der Kinder, als Mitstreiter." Sie zogen<br />
in eine Richtung, Eltern, Schule, Gesellschaft. Für kurze Zeit.<br />
Die guten Worte sind wieder rar geworden, die Frage nach dem Befinden wird kaum mehr<br />
gestellt. Dass Eltern und Schule zusammengehen, ist eher ein theoretischer Satz. André<br />
Förster wünscht sich im April 2007, "dass Eltern genauer hinschauen und über ihre Kinder<br />
Bescheid wissen. Und dass sie Schule nicht für alles verantwortlich machen, was schief<br />
läuft."<br />
Alltag im Gutenberg-Gymnasium. Über Befindlichkeiten wird eher selten gesprochen. Schule<br />
ist Unterricht und Pause, Raucherzimmer und Caféteria, Diskussion um Kleinigkeiten und<br />
größere Projekte.<br />
Wie André Förster geht es auch anderen Kollegen, lange Wochen funktioniert die Psyche,<br />
alles scheint gut zu laufen. Und dann wieder gibt es einen nicht vorhersehbaren Moment,<br />
eine Geste, ein Geräusch - und alles verselbständigt sich.<br />
André Förster hat lange durchgehalten, erst nach drei Jahren ist er für eine kurze Zeit<br />
zusammengeklappt, hat Hilfe gesucht und angenommen.<br />
Er habe sich verändert, sagt seine Frau. "Ich plane nicht", sagt er. "Ich lebe." Eine Reise<br />
nach Chile, ein Konzert, eine Fahrt mit dem Motorrad. Alle Sinne gefordert.<br />
In drei Jahren werden die jetzigen Zehnten, die damals Fünfte waren, die Schule verlassen,<br />
dann werden die Lehrer diesen Tag tragen müssen. Für den 26. April gibt es keine<br />
einheitliche Lösung, weiß André Förster. Er wünscht sich, dass der Schulgemeinschaft ein<br />
flexibler Tag eingeräumt würde, damit jeder entscheiden kann, was er tut. "Ich hasse es,<br />
wenn dieser Tag zum Pflichttermin wird für Leute, die nichts damit zu tun haben."<br />
Auf den Friedhof geht er nicht, seit fünf Jahren hat er ihn nicht betreten. "Für mich sind sie<br />
nicht weg", sagt er über seine Kollegen und die Schüler, die im Kugelhagel starben. Hie und<br />
da in der Stadt der Eindruck eines Gesichts, flüchtig. Halluzination oder nicht. "Vom Gefühl<br />
her sind sie noch präsent." Den Schmerz, "dass wir uns nicht verabschieden konnten", trägt<br />
er durch die Jahreszeiten. Fünf Jahre sind sehr schnell vergangen. Hört er den Spruch "Zeit<br />
heilt alle Wunden" kann er nur müde abwinken. Und dass der gedankenlose Satz "Es muss<br />
auch mal gut sein" eine Menge Menschen in Erfurt auch im April 2007 mitten in die Seele<br />
trifft, das möchte er nicht erklären müssen.<br />
"Es ist so sehr meine Schule. Ich könnte woanders nicht unterrichten, ich käme mir sehr<br />
einsam vor", sagt André Förster. Birgit KUMMER<br />
25.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426081548/index.html [16.05.2007 22:33:53]
Die Chronologie der Ereignisse<br />
Die Chronologie der Ereignisse<br />
Die Chronologie der Ereignisse<br />
Am 26. April vor fünf Jahren erschoss der 19-jährige Robert St. 16 Menschen. Er tötete im<br />
Erfurter Gutenberg-Gymnasium zwei Schüler, zwölf Lehrer, eine Sekretärin und einen<br />
Polizisten. Die Zeitleiste dokumentiert noch einmal die Ereignisse.<br />
Sommer 2001<br />
Robert St. versucht an Waffen zu kommen. Es besteht der Verdacht gefälschter Einträge in<br />
seinem Schützenbuch.<br />
7. September 2001<br />
Mit 18 wird ihm erlaubt, Waffen und Munition zu kaufen.<br />
4. Oktober 2001<br />
Robert St. wird vom Gymnasium verwiesen, wegen Schwänzens und Fälschens eines<br />
Krankenscheins. Das Schulamt wird nicht informiert. Versuche, ihn an einem anderen<br />
Gymnasium aufzunehmen, scheiterten.<br />
18. Oktober 2001<br />
Robert St. erwirbt die spätere Tatwaffe, eine Pistole Glock 17.<br />
30. Oktober 2001<br />
Er kauft sich für 1170 Mark eine Pumpgun.<br />
26. April 2002<br />
Gegen 10.50 Uhr: Robert St. erreicht das Gutenberg-Gymnasium. Fünf Minuten später wird<br />
die Sekretärin sein erstes Opfer. Schüler und Lehrer rennen in Todesangst zu den<br />
Ausgängen.<br />
11.05: Durch mehrere Anrufe wurde die Polizei alarmiert.<br />
11.17: "Für heute reicht´s, Herr Heise", sollen - nach 75 Schüssen - die letzten Worte des<br />
Täters an Geschichtslehrer Rainer Heise gewesen sein. Der stößt ihn in Raum 111, sperrt ab<br />
und informiert darüber die Polizei. Robert St. erschießt sich selbst.<br />
11.43: Das Spezialeinsatzkommando (SEK) trifft ein. Es besteht der Verdacht, dass es noch<br />
einen zweiten Täter gibt. Kurz nach 12.00 besetzt das SEK das Schulgebäude systematisch.<br />
Gegen 15.20: Die letzten Schüler und Lehrer sind evakuiert worden; Thüringer<br />
Kriminaltechniker und Spezialisten des Bundeskriminalamts beginnen mit der<br />
Spurensicherung.<br />
20.00: Etwa 1000 Menschen gedenken in der Andreaskirche der Opfer. Um 21 Uhr läuten<br />
alle Erfurter Kirchenglocken.<br />
29. April 2002<br />
Der Direktorin des Gymnasiums wird durch das Kultusministerium eine Missbilligung wegen<br />
unkorrekten Schulverweises von Robert St. ausgesprochen.<br />
3. Mai 2002<br />
Mehr als 100 000 Menschen - unter ihnen bundespolitische Prominenz - trauern auf dem<br />
Domplatz um die Opfer.<br />
25. Juni 2002<br />
Der von Innenminister Christian Köckert vorgelegte vorläufige Abschlussbericht bezeichnet<br />
Robert St. als Einzeltäter.<br />
31. Juni 2002:<br />
Die Staatsanwaltschaft Erfurt stellt ihre Ermittlungen ein.<br />
11. April 2003:<br />
Als Konsequenz aus der Bluttat tritt ein neues Waffenrecht in Kraft; es schränkt bis 21 Jahre<br />
den Zugang zu großen Kalibern ein und gibt Kontrollbehörden deutlich mehr Rechte.<br />
16. Januar 2004:<br />
Ines Geipel erhebt in ihrem Buch "Für heute reicht´s" gegen die Polizei und die<br />
Landesregierung schwere Vorwürfe; eine fünfköpfige Untersuchungskommission wird<br />
eingesetzt.<br />
19. April 2004:<br />
Die "Gasser"-Kommission legt ihren Bericht zur Untersuchung der Verbrechen am Erfurter<br />
Gutenberg-Gymnasium vor. Unter Leitung von Justizminister Karl Heinz Gasser werden<br />
gravierende Mängel im Krisenmanagement und Zusammenspiel der Behörden aufgedeckt.<br />
Juni 2004:<br />
Erstmals nach der Änderung des Schulgesetzes legen Zehntklässler an Thüringer Gymnasien<br />
die Prüfung für den mittleren Schulabschluss ab.<br />
1. August 2004:<br />
Die Staatsanwaltschaft Gera stellt ihre Ermittlungen wegen unterlassener Hilfeleistung ein.<br />
25. August 2005:<br />
In dem für 10 Millionen Euro sanierten Gutenberg-Gymnasium wird wieder unterrichtet.<br />
25.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426081622/index.html [16.05.2007 22:33:54]
Wieder Frühling<br />
Wieder Frühling<br />
Wieder Frühling<br />
Der April ist schon schlimm genug, und dann fallen wieder Schüsse, wieder tötet ein<br />
Amokläufer. Blacksburg, diesmal. Sie kann die Bilder nicht ertragen. Schüsse, Tote. Vor fünf<br />
Jahren war es Erfurt. Im Gutenberg-Gymnasium erschießt ein gescheiterter Schüler 16<br />
Menschen, ehe er sich selbst richtet. Vor fünf Jahren hat Karin Lippe ihren Mann verloren,<br />
sie vermisst ihn sehr, nie wird sie vergessen, dass er so lange leiden musste und keiner half.<br />
ERFURT. Die Kammmolche sind groß in Form. Der Teich gefällt ihnen, sie finden nicht, dass<br />
er renoviert werden müsste.<br />
Karin Lippe denkt da ganz anders, die Algen, das Laub, ihr Mann hätte das längst erledigt,<br />
aber jetzt.<br />
Sie schaut auf den kleinen Gartenteich, zieht die Schultern hoch, ihr ist kalt, mitten im<br />
Sonnenschein, mitten in ihrem Garten und dem schönen neuen Haus. Manchmal kann sie<br />
den Anblick nicht ertragen, manchmal hasst sie den Frühling und all das Strahlen ringsum,<br />
dann wünscht sie sich weit weg in eine andere Welt und ihr altes Leben.<br />
Im Ferienlager haben sie sich kennengelernt. Beide sind Studenten, sie verdient sich ein<br />
bisschen Geld, Hans Lippe macht ein Praktikum als angehender Pädagoge. Er studiert in<br />
Halle, Biologie und Chemie, den Lehrer wollte er nicht unbedingt, aber ein reines Biologie-<br />
Studium hat er nicht bekommen, trotz dreier Jahre Armee und des Ärgers, den er nach der<br />
Wende damit hat.<br />
Lagerfeuer. Gitarre. Hans Lippe ist der Held. Wie er so im Feuerschein sitzt, ganz versunken<br />
in seine Musik, das ist einfach zum Verlieben. Und das ist auch am anderen Morgen noch so<br />
und viele Wochen und Jahre später. Dass sein Repertoire an Lagerfeuer-Lyrik einigermaßen<br />
begrenzt ist, stellt sich erst später heraus.<br />
Es stört sie nicht, sie liebt ihn. Sie liebt ihn mit seiner ewigen Raucherei und dem Fimmel für<br />
Schmetterlinge. Die Präparate hängen im Arbeitszimmer, keiner schaut sie mehr an, seine<br />
Bücher, all die naturwissenschaftlichen Zeitschriften, dafür ist er der Wende dankbar, dass<br />
seine Schule aufgelöst wird, verkraftet er nicht so gut.<br />
Sie müssen jetzt beide sehen, wie es weitergeht, wer zwei Kinder hat, kann nicht warten, bis<br />
einer den Traum-Job vorbeibringt. Die diplomierte Binnenhändlerin verkauft erst mal Ski-<br />
Bindungen im Sportgeschäft, ihr Mann schafft sich ein Lehrbuch der Friseurausbildung an, in<br />
Sömmerda unterrichtet Hans Lippe angehende Friseurinnen in Chemie. Keine schlechte<br />
Arbeit, wenn ich es mache, dann richtig. Sich durchschlängeln, abducken und erst die<br />
anderen kommen lassen, das kann er nicht leiden. Wer sich anstrengt, hat es gut in seinem<br />
Unterricht, wer sich interessiert und einen Fuchsschwanz von einem Tag- pfauenauge<br />
unterscheiden kann, hat es noch besser. Hans Lippe arbeitet inzwischen in der Erfurter<br />
Zooschule, Tiere ganz nah und Schüler, die auch nachmittags noch Zeit haben für den<br />
Panda-Club und den Naturteich mit den Molchen.<br />
So könnte es weitergehen bis zur Rente, aber die alte Zooschule wird abgewickelt, es tut<br />
ihm weh. Dass er nun eine Stelle im Gymnasium bekommt, schmeichelt ein bisschen, die<br />
Zooschule vermisst er lange.<br />
Es hat uns kein Glück gebracht, sagt Karin Lippe, wären wir doch nie nach Erfurt gegangen.<br />
Seine Eltern haben in Leipzig ein Häuschen, sie will trotzdem lieber nach Thüringen.<br />
Warum konnte es nicht Leipzig sein. Dann wäre das nicht passiert. Dann wäre Hans noch<br />
am Leben. Unsinn, ist alles Unsinn. Sie weiß das, und trotzdem kommen die Gedanken<br />
wieder, kleine Nadelstiche, immer schmerzhafter, wachsen sich aus und fressen den Himmel<br />
und alle Hoffnung.<br />
In diesem Jahr hätten sie silberne Hochzeit. Nicht weiter denken, nicht ausmalen, wie der<br />
Tag geworden wäre, es tut nur weh. Denk nicht dran, denk an die Kinder und deinen Beruf.<br />
Sie funktioniert, immer perfekt, gepflegt und kompetent. Musst du sein, sagt Karin Lippe, in<br />
einem großen Kaufhaus, da wollen die Kunden freundliche Gesichter sehen. Das ist ihr gutes<br />
Recht.<br />
Stärke aus Erinnerung, sie bauen ein Haus, überstehen seine Kündigung, als Vorwürfe aus<br />
Armeezeiten laut werden, feiern seine Wiedereinstellung, als sich deren Haltlosigkeit vor<br />
Gericht erweist. Sie fahren in die Ferien, streiten höchstens um den Anteil von Kultur und<br />
Natur, finden aber doch das gerechte Maß von Florenz und Karnischen Alpen.<br />
Manchmal sagen sie, es geht uns gut, unverschämt gut.<br />
In den Frühjahrsferien reisen sie nach Kuba, alle vier, das ist sehr teuer, aber sie haben<br />
gespart. Kuba ist schon immer sein großer Traum, das will ich sehen, ehe ich sterbe, sagt<br />
Hans Lippe und lacht. Dann sind die Ferien zu Ende.<br />
Hans Lippe gibt ein bisschen an mit seinen Kuba-Bildern, er wird sie den Kollegen unbedingt<br />
zeigen, fest versprochen im Raucherzimmer des Gutenberg-Gymnasiums.<br />
Er hat an diesem Freitag Biologie in der 10b, Raum 301. Es ist der 26. April.<br />
Der Täter feuert vier Schüsse ab und verletzt den Lehrer schwer. Ob er Hans Lippe gesucht<br />
hat, weiß keiner, nur, dass er ihn schon einmal bedrohte, angetrunken bei einer Klassenfahrt<br />
spielt er den großen Max, zielt mit dem Zeigefinger auf den Lehrer, peng, peng, jetzt bist du<br />
tot.<br />
Hans Lippe hat das damals sehr beschäftigt. Was sind das für Abgründe.<br />
Vier Schüsse im Leib. Hans Lippe fleht um Hilfe, schleppt sich über die Treppe, vorbei an<br />
verbarrikadierten Türen.<br />
Was muss ein Mann aushalten. Warum hilft ihm keiner, sie wird das nicht verstehen, und sie<br />
will es auch nicht. Unerträglich die Gedanken an seine Qualen, die Verlassenheit. So viele<br />
Menschen im Haus und niemand steht ihm bei.<br />
Wo sind die Retter. Vielleicht hätte er es ja geschafft. Unterlassene Hilfeleistung, sie lässt<br />
sich nicht davon abbringen.<br />
Hans Lippe lebt noch fast zwei Stunden, dann kommt Hilfe. Für ihn ist es zu spät.<br />
Er hätte die schweren Verletzungen ohnehin nicht überlebt, sagt man ihr später.<br />
Was für ein Hohn.<br />
Sie wird diese Bitterkeit nicht los. Tränen bringen keine Linderung, auch heute nicht.<br />
Frühling. Wieder ein Frühling ohne ihn. Hörst du das, die Stare sind da. Sie kennt keinen<br />
Menschen, der sich so darüber freuen kann. Die Lerche singt, für Hans Lippe gibt es nichts<br />
Besseres, höchstens, ein herrlicher Segelfalter verirrt sich in seine Nähe. Einmal wurden<br />
junge Turmfalken in der Zooschule abgegeben, die Eltern vergiftet, die Jungen hilflos. Er<br />
zieht sie mit der Hand groß und verteidigt sie gegen die kluge Theorie. Natürlich ist es<br />
besser, wenn die Turmfalken ihren Nachwuchs selbst aufziehen, aber wenn die Alten tot<br />
sind, soll man dann die Jungen auch umbringen. So ein Unsinn, sagt Hans Lippe.<br />
Respekt vor der Kreatur.<br />
Davon lässt er sich nicht abbringen.<br />
Leben ist so kostbar.<br />
Es gibt den Wunsch vieler Leser, die Erinnerung an das Leben der Opfer zu bewahren. Diese<br />
Zeitung betrachtet das als ihren Auftrag.<br />
Bisher erschienen: Unsichtbare Zeichen, Monika Burghardt, 8. Juni 2002.<br />
Kleine Schwester, Susann Hartung, 26. Oktober 2002.<br />
Liebe endet nicht, Hans-Joachim Schwertfeger, 26. April 2003.<br />
Was bleibt, Helmut Schwarzer, 26. April 2004.<br />
Sie fehlt so sehr, Yvonne-Sofia Fulsche-Baer, 26. April 2005.<br />
Aus vollen Zügen, Dr. Birgit Dettke, 26. April 2006.<br />
Verlorenes Lächeln, Heidemarie Sicker, 19. Juli 2006.<br />
Carla, meine Liebe, Carla Pott, 25. November 2006.<br />
25.04.2007 Von Antje-Maria LOCHTHOFEN<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426081942/index.html [16.05.2007 22:33:55]
Überraschungseffekt: Gegen Alkohol am Steuer<br />
Überraschungseffekt: Gegen Alkohol am Steuer<br />
Überraschungseffekt: Gegen Alkohol am Steuer<br />
MOSKAUER PLATZ. Derzeit stehen sie wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit: Jugendliche,<br />
die Alkohol in lebensbedrohlichen Dosen konsumieren, angetrunken womöglich auch noch<br />
Auto fahren. Die Polizei kontert mit Aufklärung vor Ort - wenn Diskothekenbetreiber sie<br />
einladen.<br />
"Ich will meine Gäste behalten, und nicht, dass sie im Straßengraben landen", meint Oliver<br />
Steinmüller einleuchtend. Sogenannte Flatrate-Partys, bei denen gegen eine Pauschale<br />
soviel getrunken werden kann, wie man will, gibt es in seiner Diskothek "Fun/Lollipop" nicht.<br />
"Die wird es auch nicht geben, solange ich hier Chef bin", ist Steinmüller entschieden.<br />
Einmal im Jahr hat der Disko-Betreiber die Polizei im Haus, auf eigenen Wunsch. Dann lädt<br />
er wie am Samstag zur "Promille-Party". Nicht, weil da besonders viel Alkohol im Spiel ist.<br />
Sondern weil jeder Gast einen Promille-Pass bekommt und sich von Beamten des<br />
Polizeiinspektion Nord per Atemtest seinen Rausch messen lassen kann. Die setzen auf den<br />
Überraschungseffekt und lassen die Probanden erst raten, wieviele Promille sie intus haben.<br />
Die meisten liegen falsch, unterschätzen die Gefahr.<br />
"Betrunkenheitsfahrten auf diese Weise zu verhindern ist mir tausendmal lieber, als<br />
soundsoviele Alkoholsünder zu bestrafen", sagt Polizeihauptmeister Michael Kalausch, der als<br />
Kontaktbereichsbeamter am Samstag mit von der Partie war. Bis früh um vier boten er und<br />
seine Kollegen den besonderen Service an, kamen mit Disko-Besuchern ins Gespräch.<br />
Einmal im Jahr, wahrscheinlich viel zu selten. Und mit seiner "Promille-Party" ist Oliver<br />
Steinmüller bisher leider Einzelgänger unter Erfurts Diskotheken-Betreibern. Markus STELLE<br />
06.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508005710/index.html [16.05.2007 22:33:56]
Bis der Arzt kommt<br />
Bis der Arzt kommt<br />
Bis der Arzt kommt<br />
SONDERSHAUSEN. Vier Jugendliche mussten allein am vergangenen Wochenende ins<br />
Krankenhaus eingeliefert werden, weil sie sich derart betrunken hatten, dass Gefahr für Leib<br />
und Leben bestand. Dabei war das große Becherfest - die Sondershäuser Kneipenmeile -<br />
erst gestern Abend angesetzt. Wirte und Jugendschützer kündigten an, ganz genau<br />
hinzusehen."Die saufen, bis der Arzt kommt" - bei der Rettungsleitstelle des<br />
Kyffhäuserkreises ist man die Anrufe bereits gewohnt. Wieder hat sich irgendwo in der<br />
Region ein junger Mensch an die Alkoholvergiftung herangetrunken. Allein vier waren es am<br />
vergangenen Wochenende.<br />
Über die Ursachen wird deutschlandweit seit Wochen debattiert. So genannte Flatrate-<br />
Partys, bei denen man einen Pauschalbetrag entrichtet und dafür so viel trinken kann, wie<br />
man mag, sind im Großraum Sondershausen nicht bekannt. Ein anderer Grund, der<br />
vielerorts diskutiert wird, ist die Änderung der Trinkgewohnheiten. War es früher Bier mit<br />
rund fünf Prozent Alkohol, das man in Massen konsumierte, sind es heute sogenannte<br />
Alkopops - Mixgetränke mit Fruchtgeschmack und ordentlich Schnaps. Sie bringen es locker<br />
auf doppelt so viel Alkohol. Mit entsprechenden Auswirkungen bei reichhaltigem Konsum,<br />
wie er üblich ist.<br />
Doch Alkopops sind teuer - im Lokal oder der Disko werden gern fünf Euro und mehr für<br />
eine Drittelliterflasche aufgerufen. Woher haben Jugendliche das Geld dafür? "Ich habe da<br />
eher die Großeltern als die Eltern im Verdacht", sagte gestern Atze Schirm, der Pächterdes<br />
Klubhauses "Stock´sen" in Sondershausen. Die würden die Jugendlichen großzügig mit Geld<br />
ausstatten. Im Stock´sen selbst gebe es Alkohol nur gegen Altersnachweis. "Das geht schon<br />
am Eingang los", sagte der Pächter. Wer unter 16 ist und keinen "Muttizettel" dabei habe,<br />
auf dem ihm die Eltern den Besuch gestatten, der könne gleich wieder den Heimweg<br />
antreten. Und auch an der Bar schaue man genau hin, wer da was bestellt. "Ich habe<br />
allerdings beobachtet, dass sich die Jugendlichen vor allem Biermixgetränke kaufen, die<br />
sogar noch weniger Alkohol als normales Bier haben", sagte Atze Schirm. Die härteren<br />
Sachen aus dem Schnapsregal würden normalerweise von den älteren Semestern<br />
nachgefragt. Doch auch die Behörden sind - mehr oder minder - wach geworden. Der<br />
zuständige Mitarbeiter des Jugendamtes war gestern Abend nach Aussage von Dr. Ulrich<br />
Thiele, Pressesprecher beim Kreis, auf der Sondershäuser Kneipenmeile unterwegs. "Wenn<br />
da Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz registriert werden, holt er sofort die Polizei", so<br />
Thiele.<br />
Der Stadtjugendpfleger Uwe Makrinius ging die Sache da wesentlich relaxter an. Er halte<br />
sich am Abend sicher im Stadtgebiet auf, sagte er nachmittags. Aber direkt zur Kneipenmeile<br />
wolle er nicht gehen: "Ich habs nicht so mit dem Alkohol."<br />
Insgesamt beteiligten sich an der 11. Sondershäuser Kneipennacht sieben Gaststätten, in<br />
denen überall Bands spielten: die Bowlingbahn, das Schlossrestaurant, die Gaststätte im<br />
Östertal, der Ratskeller, der "Erbprinz", das "Syrtaki" und das "Stock´sen". Damit die<br />
Feiernden nicht angetrunken Auto fahren müssen, wurde wie immer auch ein<br />
Busshuttleservice angeboten und genutzt.<br />
Der steuerte auch das Bowlingcenter an, wo Betreiber Tobias Schneegans seine Angestellten<br />
sogar unterschreiben lässt, dass sie die Jugendschutzbestimmungen einhalten. "Was bringt<br />
aber die beste Vorbereitung, wenn die Teenager einen Erwachsenen vorschicken, der den<br />
Schnaps kauft?", fragte er gestern. Zudem würden sich die meisten Jugendlichen den<br />
Alkohol im Supermarkt holen. Sebastian TAUCHNITZ<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071742/index.html [16.05.2007 22:33:57]
Gutenberg-Gymnasium: Die Wunden heilen nicht<br />
Gutenberg-Gymnasium: Die Wunden heilen nicht<br />
Gutenberg-Gymnasium: Die Wunden heilen nicht<br />
ERFURT. In den Fenstern steht der Schriftzug "Wir gedenken" . An der Fassade hängt ein<br />
weißes Tuch mit einem schwarzen G. Schon vor Beginn der Gedenkfeier liegen Blumen und<br />
Kränze vor der Tafel mit den Namen der Opfer des Amokläufers.Es ist sehr still kurz vor 11<br />
Uhr vor dem Gutenberg-Gymnasium. Viele halten sich fest, umarmen sich. Immer wieder<br />
rollen Tränen. Zahlreiche "Ehemalige" sind gekommen, junge Leute, die ihr Studium für<br />
einen Tag unterbrachen, um von Berlin, Mainz, Leipzig nach Erfurt zu ihrer Schule zu fahren.<br />
Jetzt stehen sie bei den früheren Mitschülern und Lehrern. Eine besondere Gemeinschaft.Die<br />
Feier beginnt mit Klaviermusik und einem Gedicht von Hilde Domin. Schulleiterin Christiane<br />
Alt spricht Worte des Gedenkens und versichert auch all jenen ihr Mitgefühl, "die tausende<br />
Kilometer weit weg ihre Toten beweinen." Den Gutenberg-Abiturienten gibt sie mit auf den<br />
Weg: "Werden Sie liebevolle Eltern. Werden Sie wachsame Eltern." Verse von Rose<br />
Ausländer und Erich Fried folgen, von Clara, Eric und Philipp im Namen ihrer Mitschüler<br />
vorgetragen. Die Schülervertretung hat in den vergangenen Tagen viel geleistet. Sie<br />
sammelte unter Mitschülern und Lehrern Geld für den Blumenschmuck auf den Treppen,<br />
stellte gemeinsam mit Lehrern die Texte für die Gedenkfeier zusammen. Jugendliche oberer<br />
Klassen boten an, vor jüngeren Mitschülern über den 26. April zu sprechen, mehrere Klassen<br />
nahmen diesen Vorschlag an. So stehen auch Schüler der jetzigen Fünften unter den<br />
Trauernden vor der Schule, haben Bilder und Blumen in ihren Händen. "Nur zu Besuch"<br />
heißt der Liedtext der "Toten Hosen", zu dem die 16 Namen verlesen werden. Viele<br />
schluchzen.Unter den Politikern, die schweigend an den Treppen verharren, ist auch<br />
Oberbürgermeister Andreas Bausewein. "Ich bin in dieser Gegend aufgewachsen und bis<br />
1989 hier zur Schule gegangen", erzählt er später. "Monika Burghardt war meine<br />
Klassenlehrerin, Rosemarie Hajna schon damals stellvertretende Direktorin." Beide waren<br />
unter den Opfern des 26. April. "Ich kann nie unbeteiligt an dieser Schule vorübergehen", so<br />
Bausewein. Denen, die vor fünf Jahren dabei waren, wünsche er, dass die schlimmen Bilder<br />
in den Köpfen irgendwann verblassen. Den Angehörigen der Opfer könne er nur aus tiefstem<br />
Herzen sein Mitgefühl versichern. "Amoklauf und Erfurt - diese Wortverbindung wird<br />
bleiben", sagt der Oberbürgermeister und nimmt Bezug auf den Medienandrang, der Erfurt<br />
ereilte nach der Bluttat in Virginia mit 32 Opfern.Nach der Gedenkfeier will sich die<br />
Gemeinschaft noch nicht auflösen. Lehrer und Schüler stehen beieinander. Auch Rainer<br />
Heise ist gekommen, der frühere Lehrer ist inzwischen pensioniert und wird vielfach<br />
umarmt. Eine ehemalige Schülerin, die sich für ein Pädagogikstudium entschied, sagt:<br />
"Wenn ich hier stehe und mich umschaue, bin ich zutiefst überzeugt, dass ich den richtigen<br />
Beruf gewählt habe." Am Nachmittag sitzen Schüler in Gruppen zusammen, treffen sich in<br />
Cafés. Am Abend ist die Engelsburg wie an jedem 26. April Treff für Schüler und Lehrer.<br />
Auch in der Andreaskirche kommen viele Menschen zusammen. "Die Tür ist heute wieder<br />
offen" steht als Motto über der Gedenkandacht. Auch hier werden die Namen der Opfer<br />
verlesen, viele Kerzen angezündet. "Manche von uns haben eine innere Tür", sagt Pfarrerin<br />
Ruth-Elisabeth Schlemmer. "Hinter dieser Tür sind die Erinnerungen. Die Gedanken,<br />
Gefühle. Bilder von vor fünf Jahren. Man kann sie zu machen. Oder öffnen." Im Text eines<br />
der Angehörigen heißt es: "Es gibt kein Vorbei. Alles ist und ist immer." Birgit KUMMER<br />
26.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070427080703/index.html [16.05.2007 22:33:57]
Heute vor fünf Jahren fielen die Schüsse im Gutenberg-Gymnasium 26.04.2007<br />
Heute vor fünf Jahren fielen die Schüsse im Gutenberg-Gymnasium 26.04.2007<br />
26.04.2007 Heute vor fünf Jahren fielen die Schüsse im Gutenberg-Gymnasium Clueso:<br />
„Lehrer müsste anderen Stellenwert in der Gesellschaft bekommen“<br />
Heute ist es genau fünf Jahre her, dass am Erfurter Gutenberg-Gymnasium Schüsse fielen.<br />
Damals starben 16 Menschen im Feuer eines Ex-Schülers, der sich schließlich selbst richtete.<br />
Neben Video-und Computerspielen werden seit einiger Zeit auch immer wieder Gewalt<br />
verherrlichende Rap-Texte als Ursache für Aggressivität unter Jugendlichen gesehen. Ronny<br />
Ritze sprach über dieses Thema mit dem Erfurter Sänger und Texter Clueso.<br />
Fördern Texte wie die von „Aggro Berlin“ tatsächlich die Gewalt unter den Jugendlichen?<br />
Clueso: Es gibt Idioten, und die gab es schon immer und überall. Ich glaube nicht, dass die<br />
ausschließlich in der Rapmusik zu finden sind und dass Rapmusik daran Schuld ist, wenn<br />
einer mit seiner Dorfclique rum zieht und so lange rummotzt, bis es Stress gibt. Ich glaube<br />
auch nicht, dass Computerspiele daran Schuld sind, dass jemand los rennt und Leute<br />
erschießt. Da gehört eine ganz andere Ursachenforschung dazu. Es könnte eher daran<br />
liegen, dass das Individuum nicht mehr gefördert wird. Ich finde diese Schulfabriken viel<br />
schlimmer, weil man dort als Individuum verkannt wird und der Lehrer das Feindbild ist. Der<br />
Lehrer müsste einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft bekommen. Es gibt weder<br />
Anwälte, die sich für Lehrer einsetzen, noch werden sie gut bezahlt, noch in der Gesellschaft<br />
angesehen. Das liegt aber auch an vielen Pädagogen, die ausgebildet und dann in die<br />
Schulen reingesetzt werden und dann versuchen, ihren blöden Stoff zu vermitteln in einem<br />
Schulsystem, wo sie ihren eigenen Mund nicht aufmachen dürfen.<br />
Ist also die Schule ansich ein Gewaltsystem?<br />
Clueso: Nein, eher ein Gewollt-system. Es ist viel Gewolltes dabei, aber wenig Leben. Es gibt<br />
Leute, die ihr Leben lang nach irgendwas suchen, worin sie sich verlieren können. Das ist<br />
aber Quatsch. Es geht gar nicht darum, glücklich zu sein, sondern darum, für sich selbst<br />
irgendwas zu finden, was man als Berufung bezeichnen kann. Und das wird einem in der<br />
Schule nicht beigebracht. Es wird einem auch nicht beigebracht, dass man nie der Beste sein<br />
muss. Vielleicht bereitet man nur den Weg für jemand anderen vor. Man muss nicht immer<br />
Chef sein, man kann auch Arbeiter sein und darin seine Berufung finden. Doch genau das<br />
wird nicht gefördert. Es geht nur um eine Gleichschaltung. Um die Schutzbefohlenen wird<br />
sich nicht gekümmert. Und das ist wie ein Deckel auf dem kochenden Topf, der irgendwann<br />
auch explodiert.<br />
Ob das auch ein Grund für die Erfurter Schüsse war?<br />
Clueso: Man weiß es nicht. Es gibt Freaks, bei denen eine Sicherung durchbrennt, die die<br />
Realität nicht auf dem Schirm haben. Die Leben in ihrer eigenen Welt. Und da keiner Zugang<br />
gefunden hat, weiß man nicht, welche Gedankengänge so etwas auslösen. Aber das kommt<br />
meistens von ganz unten.<br />
Die Gesellschaft bringt einen dazu...<br />
Clueso: Na klar. Es ist doch heute billiger, eine Ecstasy zu bekommen, als ins Kino zu gehen,<br />
um irgend einen Film zu fahren oder irgendwas zu erleben. Für die Jugend gibt es keine<br />
Angebote. Und dann sollst du noch individuell entdeckt werden! Deshalb ziehen sich ja so<br />
viele auf My Space aus und machen sich transparent, um nur eine Sekunde Ruhm<br />
abzubekommen.<br />
An Bushido und Co. liegt es also deiner Meinung nach definitiv nicht, wenn Leute den Bezug<br />
zur Realität verlieren?<br />
Clueso: Nein. Ich finde es an manchen Ecken sogar lustig, was er macht. Man denkt nicht,<br />
dass jeder Jugendliche, der diese Texte hört, die auch für bare Münze nimmt. Es gibt auch<br />
viele 15-Jährige, die auch darüber lachen können, weil es einfach bekloppt ist, wenn ich<br />
Nutten von einem Hubschrauber aus suche oder so. Ich kann die Aggro-Leute ja auch ein<br />
bisschen verstehen, die wollen einfach nur Anti sein und sich abkapseln. Ich denke nicht,<br />
dass Leute gewalttätiger werden, wenn sie gewalttätige Texte hören.<br />
Du meinst also, Jugendliche können klar zwischen der Show und der Realität unterscheiden?<br />
Clueso: Es ist schade, wenn 14-Jährige unterwegs sind und ihre Freundin eine Schlampe<br />
nennen, weil sie den Unterschied nicht mehr erkennen.<br />
Haben deine Lieder eine politische Aussage?<br />
Clueso: Ich beschäftige mich nicht mit Politik. – Aber ich setze mit meinen Songs im Kleinen<br />
an und mache damit schon Politik. Wenn ich sage „Love the People“, meine ich das auch so.<br />
Es gibt einfach wenige Politiker, die wirklich auch etwas aussagen.<br />
Als HipHop noch in den Kinderschuhen steckte, waren die Forderungen klar. In den 90-ern<br />
ging es bei Bands wie „Blumentopf“ oder den „Fantas“ um Spaß. Und dann dieser radikale<br />
Stilbruch mit den Sprüchen und Ansagen von Leuten wie Bushido und Sido...<br />
Clueso: ...da empfinde ich die ersten Gehversuche von Eko Fresh und den Aggro-Leute nicht<br />
weniger als Spaßgesellschaft. Die Fantas und Blumentopf haben über Jahre Texte gebracht,<br />
die gesellschaftskritisch waren. Das ist einfach ein anderes Lager. Die Fantas kommen halt<br />
aus dem Mittelstand und ein paar von den anderen Kollegen kommen wirklich aus finsteren<br />
Gegenden in Berlin. Aber das ist auch nicht automatisch die Totschlagsgrenze. Aus dem<br />
HipHop kommt einfach das Übertreiben. Es steckt trotz der Gewalt auch oft Poesie dahinter.<br />
Man muss ja erstmal darauf kommen, solche Texte zu reimen. Aber das gab es schon immer<br />
in der Geschichte. Ein Dichter, der etwas beschreibt, versucht ja die krasseste Möglichkeit zu<br />
finden, um ein Gefühl auszulösen. Und da kommt eben: „Ich fick deine Mutter und schieß<br />
dich in den Kopf“ und das heißt aber: „Du bist ein Nussi und ich weiß, wie ich meinen Weg<br />
gehe“. – Deshalb darf man das auch nicht so ernst nehmen. Momentan ist es einfach was<br />
Neues . In fünf Jahren wird es die Sparte Hardcore-Rap geben und dann ist es nur ein<br />
Schubfach. Letztendlich packt der HipHop gerne seinen Schwanz aus, aber der Country und<br />
der Schlager verdienen trotzdem viermal so viel Kohle. Und die Volksmusiker gehen doch<br />
auch gangstermäßig ab. Da ist noch mehr Verarsche dabei, als man im ersten Augenblick<br />
denkt.<br />
Eine Frage zu deiner Selbsteinschätzung: Hören Gymnasiasten eher Clueso und die<br />
Hauptschüler eher Aggro Berlin?<br />
Clueso: Nein. Zum Glück finden mich nicht so viele Aggro-Typen schwul, dass einer eine rein<br />
bekommt, wenn er Clueso hört. Doch mein Publikum ist einfach nur smooth. Es gibt immer<br />
ein paar krasse Teenies, die mich auf eine andere Art fragen, ob sie ein Autogramm<br />
bekommen. Der Großteil ist aber höflich. Da wirst du auch nie eine Schlägerei sehen. Die<br />
Leute, die gerne knobeln und aus den Texten was raushören möchten, hören mehr Clueso.<br />
Es gibt aber auch Knackis, die mich hören. Ich selber war ja auch Hauptschüler.<br />
Ich dachte, da gibt es ein Abi mit Sternchen. Immerhin sind deine Texte – beispielsweise auf<br />
dem Album „Gute Musik“ – ja schon sehr anspruchsvoll. Was ist dem Schüler Clueso<br />
passiert?<br />
Clueso: Na, das Schulsystem, das mit mir nicht klar kam. Ich fand das Leben spannender,<br />
als die bekloppte Schule. Als Kind hat man einfach keine Ahnung, dass man Talent hat. Man<br />
ist einfach nur auffällig. Ich habe auch Wolfenstein gespielt. Aber aus dem Grund, weil ich<br />
keine andere Möglichkeit hatte, meine Aggressionen raus zu lassen – weder zu Hause noch<br />
in der Schule. Man hängt aber die meiste Zeit dort ab. Da läuft irgendwas schief. Ich kenne<br />
Leute, die haben studiert und müssen hinterher zum Psychiater, weil sie nichts mit sich<br />
anzufangen wissen und ihre Jugend nie ausleben konnten. Und sich mit 35 auf ein<br />
Skateboard zu stellen, sieht auch doof aus. In der Schule hast du aber keine Zeit, dass<br />
auszuleben.<br />
Wie könnte man die Schule der Zukunft gestalten?<br />
Clueso: Es sollte eine Art Scouts für Schüler geben, die schauen, wo Talente stecken. Wenn<br />
man die Zukunft ändern will, müsste man so eine Art Weisenrat schaffen, der Lebenslehrer<br />
ausbildet und nicht irgendwelche Pädagogen, die selbst nach drei Jahren eine Meise haben.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065354/index.html [16.05.2007 22:33:59]
Es klingt so einfach 26.04.2007<br />
Es klingt so einfach 26.04.2007<br />
26.04.2007 KLARTEXT Es klingt so einfach<br />
VON DIANA UNKART<br />
Es war der Ort der Erniedrigung, an den Robert Steinhäuser, 19 Jahre alt, an jenem 26. April<br />
2002 zurückkehrte. Es war seine Schule, das Gutenberg-Gymnasium nahe der Erfurter<br />
Altstadt, die er aufsuchte und von der er ein halbes Jahr vorher geflogen war. Es war der<br />
Tag der letzten Abiturprüfung. Er hätte dort sitzen sollen.<br />
Er geht an diesem Tag in die Schule, zieht sich eine Sturmmaske über den Kopf und<br />
erschießt 16 Menschen, anschließend sich selbst. Der Zustand nach dem Amoklauf von<br />
Erfurt ist mit dem Wort Schock unzureichend beschrieben. Es war ein Zustand der<br />
Erstarrung, der Ungläubigkeit, der Angst und der tiefen Trauer. Ihm folgte unmittelbar<br />
Aktionismus. Im Bundestag, in den Landtagen wurde über Schulgesetze, über<br />
Betreuungsmöglichkeiten für Schüler und über das Waffengesetz diskutiert. Das Thüringer<br />
Schulgesetz wurde nach dem Amoklauf von Erfurt geändert, das Waffengesetz überarbeitet<br />
– ansonsten blieb alles beim Alten. „Es hätte nur jemand mit mir reden müssen“, hat ein<br />
amerikanischer Schüler, ein Amokschütze, auf die Frage geantwortet, was hätte passieren<br />
müssen, um seine Tat zu verhindern. Es kling so einfach. Dass der Thüringer evangelische<br />
Landesbischof Christoph Kähler, dass Politiker und Lehrer heute mehr Betreuung für Schüler,<br />
gerade für die Schwachen, fordern, weil die Angebote keinesfalls ausreichend und die<br />
Risiken, in der Schule zu scheitern, nicht geringer geworden sind, zeigt, dass man die<br />
Lehren, die aus diesem tragischen Ereignis zu ziehen gewesen wären, nicht gezogen hat.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065439/index.html [16.05.2007 22:34:00]
<strong>Pressemitteilung</strong> Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb – Goebel ruft zur Teilnahme auf<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb – Goebel ruft zur Teilnahme auf<br />
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb – Goebel ruft zur Teilnahme auf<br />
Kultusminister: „Kreativität und Originalität sind gefragt“<br />
Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) ruft zur Teilnahme am Eobanus-<br />
Hessus-Schreibwettbewerb 2007 auf. Der zum siebenten Mal stattfindende landesweite<br />
Wettstreit wird vom Thüringer Kultusministerium, der Stadt Erfurt, der Universität Erfurt, der<br />
Universitätsgesellschaft Erfurt und dem Studentenzentrum Engelsburg veranstaltet.<br />
Kultusminister Goebel: „Der diesjährige Schreibwettbewerb bietet erneut ein Forum für<br />
literarische Produktivität und konstruktive Kritik. Wer Lust am Schreiben hat, sollte seine<br />
selbst verfassten Arbeiten unbedingt einreichen. Egal welches Genre, gefragt sind vor allem<br />
Kreativität und Originalität. Und vielleicht ist darüber hinaus die Teilnahme für einige<br />
Autoren der Beginn einer langen Leidenschaft.“<br />
Am Wettbewerb können Thüringerinnen und Thüringer zwischen 15 und 35 Jahren<br />
teilnehmen. Der Umfang der eingereichten Texte sollte fünf Schreibmaschinenseiten (45<br />
Zeilen á 75 Zeichen) bzw. drei Gedichte nicht überschreiten. Einzusenden sind die Werke in<br />
6-facher Ausführung ohne Namenskennzeichnung. Der Bewerbung ist außerdem ein kurzer<br />
Lebenslauf mit einer Übersicht des bisherigen literarischen Schaffens beizufügen. Auf die<br />
Gewinner warten Preise mit einem Gesamtwert von 1.650 Euro, darunter drei Förderpreise<br />
des Kultusministeriums für Schülerinnen und Schüler der Thüringer Regelschulen und<br />
Gymnasien in Höhe von je 100 Euro. Einsendeschluss ist der 3. September 2007. Die<br />
Preisverleihung findet am 1. November 2007 in der Erfurter Engelsburg statt. Weitere<br />
Informationen sind im Internet unter www.hessus.eburg.de zu finden. Einsendungen<br />
sind zu richten an:<br />
Studentenzentrum Engelsburg<br />
Stichwort: Eobanus-Hessus-Schreibwettbewerb<br />
Allerheiligenstraße 20/21<br />
99084 Erfurt.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194208/index.html [16.05.2007 22:34:00]
<strong>Pressemitteilung</strong> Öffentlichkeitstermine von Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel sowie den Staatssekretären Kjel<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> Öffentlichkeitstermine von Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel sowie den<br />
Staatssekretären Kjel<br />
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
Öffentlichkeitstermine<br />
von Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel sowie den Staatssekretären Kjell<br />
Eberhardt und Prof. Dr. Walter Bauer-Wabnegg<br />
Dienstag, 15. Mai 2007<br />
17.00 Uhr<br />
Teilnahme von Staatssekretär Eberhardt an den 2. Reckahner Bildungsgesprächen<br />
Reckahn, Schloss<br />
Mittwoch, 16. Mai 2007<br />
15.00 Uhr<br />
Teilnahme von Staatssekretär Eberhardt an der Auszeichnungsveranstaltung des<br />
Sportabzeichenwettbewerbs<br />
Erfurt, MDR Landesfunkhaus Thüringen, Gothaer Str. 36<br />
Donnerstag, 17. Mai 2007<br />
11.30 Uhr<br />
Festrede des Ministers bei der feierlichen Neueröffnung des Bachhauses Eisenach<br />
Eisenach, Frauenplan 21<br />
19.30 Uhr<br />
Besuch der Premiere „Faust I“ durch den Minister und Staatssekretär Prof. Dr. Bauer-<br />
Wabnegg<br />
Meiningen, Südthüringisches Staatstheater, Bernhardstraße 5<br />
Freitag, 18. Mai 2007<br />
18.00 Uhr<br />
Besuch der Premiere „Faust II“ durch den Minister und Staatssekretär Prof. Dr. Bauer-<br />
Wabnegg<br />
Meiningen, Südthüringisches Staatstheater, Bernhardstraße 5<br />
Sonntag, 20. Mai 2007<br />
09.00 Uhr<br />
Eröffnung des gemeinsamen Ausstellungsprojekts der Naturkundemuseen Kazimierz Dolny<br />
und Erfurt durch den Minister<br />
Kazimierz Dolny<br />
11.00 Uhr<br />
Grußwort von Staatssekretär Prof. Dr. Bauer-Wabnegg beim Internationalen Museumstag<br />
Bad Frankenhausen, Regionalmuseum im Schloss<br />
Mittwoch, 23. Mai 2007<br />
18.15 Uhr<br />
Teilnahme des Ministers am Thüringer Medientreff zur Verabschiedung des Direktors der<br />
Thüringer Landesmedienanstalt, Dr. Victor Henle<br />
Erfurt, Theater, Placidus-Muth-Straße 1<br />
Donnerstag, 24. Mai 2007<br />
09.30 Uhr<br />
Teilnahme des Ministers an der Sitzung des Bildungsausschusses<br />
Erfurt, Thüringer Landtag<br />
12.00 Uhr<br />
Teilnahme des Ministers an der Sitzung des Wissenschaftsrates<br />
Oldenburg<br />
19.00 Uhr<br />
Teilnahme des Ministers am Empfang der Niedersächsischen Landesregierung anlässlich der<br />
Sitzung des Wissenschaftsrates<br />
Oldenburg, Landesmuseum Natur und Mensch, Damm 38 – 44<br />
Freitag, 25. Mai 2007<br />
09.00 Uhr<br />
Teilnahme des Ministers an der Sitzung des Wissenschaftsrates<br />
Oldenburg<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194225/index.html [16.05.2007 22:34:01]
<strong>Pressemitteilung</strong> Schriftliches Abitur geschafft!<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> Schriftliches Abitur geschafft!<br />
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
Schriftliches Abitur geschafft!<br />
Für etwa 9.100 junge Thüringer war es die „Woche der Wahrheit“. Die Schülerinnen und<br />
Schüler der Abschlussklassen an den Staatlichen Gymnasien, den Gesamtschulen und<br />
Kollegs sowie an den Schulen in freier Trägerschaft haben in dieser Woche ihre<br />
Abiturarbeiten geschrieben: Am Montag und Mittwoch in den jeweiligen Leistungsfächern,<br />
heute im Grundfach. Nur auf die Altsprachler warten die Klausuren noch: am kommenden<br />
Montag ist schriftlicher Prüfungstermin in Latein, am Mittwoch in Griechisch.<br />
Überall in Thüringen gab es bisher einen normalen Prüfungsverlauf. Das Thüringer<br />
Kultusministerium geht jedoch derzeit Hinweisen nach, die auf Unregelmäßigkeiten an einem<br />
der Prüfungstage hindeuten.<br />
Im laufenden Schuljahr waren in den Abschlussklassen dieser 104 Schulen insgesamt 1.156<br />
Leistungskurse in 18 verschiedenen Fächern eingerichtet. Die mit Abstand meisten in<br />
Deutsch (284) und Mathematik (240), gefolgt von Englisch (169), Biologie (134) und<br />
Geschichte (112). Die wenigsten Leistungskurse hatten die Fächer Spanisch und Russisch (je<br />
1), Musik (3) und Latein (3).<br />
Die mündlichen Abiturprüfungen finden in der übernächsten Woche vom 21. bis 25. Mai<br />
statt. Nach Bekanntgabe der Noten in den schriftlichen Arbeiten gibt es im Zeitraum vom 18.<br />
bis zum 22. Juni die Möglichkeit, zusätzlich eine weitere mündliche Prüfung abzulegen. Die<br />
Ausgabe der Abiturzeugnisse erfolgt bis zum 30. Juni 2007.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194247/index.html [16.05.2007 22:34:01]
<strong>Pressemitteilung</strong> Thüringer erhält 1. Preis bei der Bundesmathematikolympiade<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> Thüringer erhält 1. Preis bei der Bundesmathematikolympiade<br />
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
Thüringer erhält 1. Preis bei der Bundesmathematikolympiade<br />
Kultusminister Goebel gratuliert erfolgreichen Preisträgern und Teilnehmern<br />
Überaus erfolgreich kehrten die Thüringer Schülerinnen und Schüler gestern von der<br />
Bundesmathematikolympiade zurück. Mit sechs Preisen sowie fünf Anerkennungen haben<br />
die 14 Jungen und Mädchen den Freistaat in Karlsruhe würdig vertreten. Insgesamt waren<br />
über 190 Teilnehmer aus allen Bundesländern am Start. In der inoffiziellen Länderwertung<br />
belegte Thüringen einen guten vierten Platz.<br />
Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) gratuliert: „Mein besonderer Glückwunsch gilt<br />
den Preisträgern, aber auch allen anderen Teilnehmern des Wettbewerbs. Zu Deutschlands<br />
besten Jungmathematikern zu gehören, darauf kann man stolz sein. Wieder hat sich die<br />
Effizienz und Qualität unserer Begabtenförderung gezeigt. Ich danke auch den seit vielen<br />
Jahren hoch motiviert arbeitenden Betreuern, die durch ihr Engagement großen Anteil an<br />
diesen Erfolgen haben. Mit ihrer Unterstützung kann der Freistaat seine mathematischnaturwissenschaftlichen<br />
Talente weiterhin frühzeitig und gezielt fördern.“<br />
1. Preis:<br />
● Aaron Puchert, Klasse 9<br />
Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />
2. Preis:<br />
● Judit Recknagel, Klasse 10<br />
Staatliches Gymnasium Goetheschule Ilmenau<br />
● Martin Merker, Klasse 10<br />
Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />
3. Preis:<br />
● Alexander Schulze, Klasse 10<br />
Staatliches Gymnasium Goetheschule Ilmenau<br />
● Florentin Münch, Klasse 11<br />
Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />
● Erich Eckner, Klasse 12<br />
Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />
Anerkennungen erhielten:<br />
● Vincent Sebastian Knyrim, Klasse 8<br />
Kooperative Gesamtschule Erfurt<br />
● Jonas Krehl, Klasse 9,<br />
Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt<br />
● Richard Schubert, Klasse 11<br />
Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />
● Jörg Bader, Klasse 12<br />
Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />
● Nils-Edwin Enkelmann, Klasse 12<br />
Staatliches Gymnasium Goetheschule Ilmenau<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194302/index.html [16.05.2007 22:34:02]
<strong>Pressemitteilung</strong> Sieben Thüringer Schulen werden „Europa-Schule“<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> Sieben Thüringer Schulen werden „Europa-Schule“<br />
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
Sieben Thüringer Schulen werden „Europa-Schule“<br />
Kultusminister Goebel: „Europa lebt in den Klassenzimmern“<br />
Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) verleiht in diesem Jahr an sieben<br />
Schulen im Freistaat den Namenszusatz „Europa-Schule“, an zwei davon dauerhaft. Damit<br />
dürfen sich 22 Schulen im Freistaat so nennen. Minister Goebel gratuliert: „Die deutsche EU-<br />
Ratspräsidentschaft ist ein besonderer Anreiz, den Europagedanken noch aktiver im<br />
Schulleben zu verankern, denn Europa lebt in den Klassenzimmern. Das gemeinsame Haus<br />
Europa wird nicht nur in Brüssel oder Straßburg gebaut, sondern vor allem vor Ort. Die<br />
‚Europa-Schulen’ leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Sie fördern das europäische<br />
Miteinander und bereiten die Schülerinnen und Schüler bestens auf eine Ausbildung, ein<br />
Studium oder einen Beruf in Europa vor.“<br />
Der Titel „Europa-Schule“ wird jedes Jahr im Mai durch den Thüringer Kultusminister für die<br />
Dauer von drei Jahren verliehen. Europa-Schulen sind Schulen mit einem europaorientierten<br />
und interkulturellen Bildungsprofil, die durch vielfältige Projekte und Maßnahmen im Rahmen<br />
der Schulentwicklung u. a. den Europa-Gedanken, die Erziehung zu Toleranz sowie die<br />
Auseinandersetzung mit der Kultur und den Traditionen anderer Länder fördern.<br />
Derzeit tragen in Thüringen sechs Grundschulen, vier Regelschulen, fünf Gymnasien, eine<br />
Förderschule und sechs berufsbildende Schulen den Namenszusatz – acht dieser Schulen<br />
nunmehr dauerhaft, da sie den Titel dreimal hintereinander errungen haben. Europa-Schulen<br />
gibt es im Freistaat seit 1999.<br />
Europa-Schulen 2007:<br />
Staatliche Grundschule Steinheid<br />
Staatliche Regelschule Niederorschel<br />
Staatliches regionales Förderzentrum Lucas-Cranach-Schule Gotha<br />
Staatliches Thüringisches Rhöngymnasium Kaltensundheim<br />
Staatliches Gymnasium Hennebergisches Gymnasium „Georg Ernst“ Schleusingen<br />
Staatliche berufsbildende Schule Rudolf-Diesel-Schule Erfurt<br />
Staatliches Berufsbildendes Schulzentrum Jena-Göschwitz<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194355/index.html [16.05.2007 22:34:02]
<strong>Pressemitteilung</strong> Schavan fordert europäische Öffnung der beruflichen Bildung<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> Schavan fordert europäische Öffnung der beruflichen Bildung<br />
10.05.2007 [<strong>Pressemitteilung</strong> 099/2007]<br />
Schavan fordert europäische Öffnung<br />
der beruflichen Bildung<br />
Zentrales Ziel: Verdoppelung der Auslandsqualifizierungen junger Menschen<br />
Bundesbildungsministerin Annette Schavan zog am Donnerstag in Berlin eine positive<br />
Zwischenbilanz zur deutschen EU-Präsidentschaft in der beruflichen Bildung. Sie stellte einen<br />
Handlungskatalog zur europäischen Öffnung vor, den der Innovationskreis Berufliche<br />
Bildung unter ihrem Vorsitz erarbeitet hat.<br />
Kernpunkte sind die Schaffung eines nationalen Qualifikationsrahmens und eines<br />
Leistungspunktesystems in der beruflichen Bildung, um die Anrechnung von im Ausland<br />
erworbenen Qualifikationen zu verbessern. "Mit diesen Instrumenten streben wir eine<br />
bessere Durchlässigkeit, eine höhere Akzeptanz von nichtakademischen Ausbildungen und<br />
eine stärkere Anrechenbarkeit erworbener Qualifikationen an", sagte Schavan.<br />
Gleichzeitig definierte sie die wesentlichen Ziele: die Verdoppelung der<br />
Auslandsqualifizierungen für junge Menschen in der Berufsausbildung, die Förderung von<br />
5000 längerfristigen Austauschmaßnahmen pro Jahr mit einer Dauer von bis zu 3 Monaten,<br />
die Schaffung von 100 grenzübergreifenden Ausbildungsverbünden plus bilateralen<br />
Prüfungen mit entsprechender Doppelqualifikation seitens der Partnerstaaten. Schließlich<br />
sollen bei der Neuordnung von Berufen konsequent internationale Kompetenzen einbezogen<br />
und entsprechende Zusatzqualifikationen mit dem Zusatz "EU" als Markenzeichen verbunden<br />
werden.<br />
Die Ministerin betonte, dass auch in der dualen Berufsausbildung die europäische<br />
Zusammenarbeit intensiviert werden müsse: "Wir werden die Stärken unserer dualen<br />
Berufsausbildung in Europa einbringen und die Interessen der Ausgebildeten und<br />
Beschäftigten frühzeitig in Brüssel vertreten und wahren". Zur europäischen Öffnung der<br />
beruflichen Bildung verwies Schavan zudem auf die europäische Leitkonferenz unter<br />
deutscher EU-Ratspräsidentschaft vom 4. - 5. Juni in München, Gemeinsam mit der<br />
Europäischen Kommission und den EU-Mitgliedsstaaten werden dort Reformmaßnahmen und<br />
- instrumente beraten wie der europäische Qualifikationsrahmen und ein europäisches<br />
Leistungspunktesystem.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194417/index.html [16.05.2007 22:34:03]
<strong>Pressemitteilung</strong> Deutschland als Land der Ideen<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> Deutschland als Land der Ideen<br />
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
Deutschland als Land der Ideen<br />
Am Wochenende zwei Thüringer „Orte des Tages“: Ronneburg und Weimar<br />
Das Projekt entstand im Jahr der Fußballweltmeisterschaft und seine Botschaft lautet: die<br />
Stärken des Standortes Deutschland durch Leistungen in Wissenschaft und Wirtschaft, Kunst<br />
und Kultur im Sinne von „Made in Germany“ zu präsentieren: für jeden Tag eine positive<br />
Nachricht von einem Ort in Deutschland, 365-mal insgesamt. Initiatoren sind die<br />
Bundesregierung und der Bundesverband der Deutschen Industrie, Kooperationspartner u.a.<br />
das Goethe-Institut und die Deutsche Presse-Agentur. Schirmherr ist Bundespräsident Horst<br />
Köhler.<br />
Das Wochenende steht ganz im Zeichen Thüringens. Für heute wurde zur Eröffnung der<br />
Bundesgartenschau die „Neue Landschaft Ronneburg“ als Ort des Tages ausgewählt. Die<br />
Verwandlung der Mondlandschaft des ehemaligen Uranerz-Tagebaus in ein Blütenparadies<br />
gilt als Thüringer Erfolgsgeschichte. Der hier entstandene Lebensraum ist eines der weltweit<br />
größten Sanierungsgebiete im Bergbau und Umweltschutz. Damit verbindet die BUGA 2007<br />
in Gera und Ronneburg Natur mit Kultur, Architektur und Geschichte.<br />
Weimar ist am Sonntag „Ort des Tages“ mit dem Projekt „My god rides a skateboard“. Hier<br />
suchen Schauspieler des Deutschen Nationaltheaters auf dem Vorplatz ihres Hauses den<br />
Kontakt mit Arbeitslosen, Straßenmusikern und Skateboardfahrern, um mit ihnen ein Stück<br />
auf die Bühne zu bringen, das sich künstlerisch mit der sozialen Situation derer beschäftigt,<br />
die sonst nie ein Theater von innen sehen.<br />
Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) sieht den Zusammenhang: „Wir stehen für<br />
beides und präsentieren, was unsere Stärken sind. Faszination durch Natur, Dialog durch<br />
Theaterkunst. Thüringen wird als Land der Ideen mit deutschlandweiter Resonanz<br />
wahrgenommen, und es ist kein Zufall, dass in diesem Jahr auch Jena noch dreimal der Ort<br />
des Tages sein wird. Am 9. Februar stand bereits das Theater Meiningen im Mittelpunkt mit<br />
dem Motto 'Die ganze Stadt ist eine Bühne'.“<br />
„Orte des Tages“ in Thüringen sind auch am 4.7., 19.9., 23.10., 29.10., 6.12. und<br />
16.12.2007. Weitere Informationen: www.land-der-ideen.de<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220622/index.html [16.05.2007 22:34:04]
<strong>Pressemitteilung</strong> 16. Thüringer Physikolympiade<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> 16. Thüringer Physikolympiade<br />
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
16. Thüringer Physikolympiade<br />
Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel gratuliert den Preisträgern<br />
Die Endrundenteilnehmer der 7. Klassen wurden gefragt, aus welchem Grund der Himmel<br />
eigentlich blau ist und die Spiegelbilder von Wolken oder Bäumen im Wasser stets dunkler<br />
als in der Wirklichkeit sind. In anderen Aufgaben ging es um die Funktionsweise von<br />
Sonnenkollektoren, die Berechnung von Stromstärken sowie von Wärmeverlusten bei<br />
Häusern. Schüler der 11. Klassen hatten den Innen- und Außenwiderstand einer Batterie zu<br />
berechnen und Zwölftklässler die Kraft, mit der ein bestimmter Heißluftballon festgehalten<br />
werden muss, wenn die Temperatur der Innenluft 110 °C beträgt.<br />
Wieder hatten es die Aufgaben in sich, die den Teilnehmern der diesjährigen Endrunde im<br />
Erfurter Albert-Schweitzer-Gymnasium gestellt wurden. Dafür waren gestern 123<br />
Schülerinnen und Schüler qualifiziert; in der 1. Runde (in Form von Hausarbeiten) waren<br />
1.663 dabei, die zweite, regionale Runde schafften 8o3. Die Klausuraufgaben aus Mechanik,<br />
Optik, Wärme- und Elektrizitätslehre wurden von einem Arbeitskreis der Physik-Fachberater<br />
zusammengestellt, die Korrektur der Klausuren unterstützten Wissenschaftler der TU<br />
Ilmenau und der FSU Jena.<br />
Die Landesolympiade, die es flächendeckend so nur noch in Brandenburg und Sachsen gibt,<br />
gilt auch als ideale Vorbereitung auf die Internationale Physikolympiade, die im Juli in<br />
Isfahan/Iran stattfindet. In den Qualifikationsrunden für die vierköpfige deutsche Delegation<br />
hat sich Erich Eckner (18), Schüler der 12. Klasse des Carl-Zeiss-Gymnasiums Jena,<br />
durchgesetzt.<br />
Folgende Schüler kamen in der Thüringer Endrunde auf den jeweils 1. Platz:<br />
Klassenstufe 7:<br />
Sebastian Linß, Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />
Erik Paternoga, Herder-Gymnasium Nordhausen<br />
Klassenstufe 8:<br />
Erik Schultheis, Gymnasium „Geschwister Scholl“ Sondershausen<br />
Klassenstufe 9:<br />
Paul Görlach, Hennebergisches Gymnasium Schleusingen<br />
Sven Knebel, Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt<br />
Aaron Puchert, Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />
Klassenstufe 10:<br />
Daniel Brügmann, Carl-Zeiss-Gymnasium Jena<br />
Melchior Wirth, Salza-Gymnasium, Bad Langensalza<br />
Klassenstufe 11:<br />
Robert Kunsch, Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt<br />
Jan Bednarsch, Hennebergisches Gymnasium, Schleusingen<br />
Klassenstufe 12:<br />
Nils-Edvin Enkelmann, Goetheschule Ilmenau<br />
Andreas Müller, Heinrich-Mann-Gymnasium Erfurt<br />
Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) gratulierte den erfolgreichen Teilnehmern der<br />
Physikolympiade: „Wieder zeigt sich in den hervorragenden Leistungen das hohe Niveau des<br />
mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts in Thüringen. Auch die breite Beteiligung<br />
an diesem Wettbewerb ist Zeichen für unser effizientes Begabtenfördersystem. Jetzt gilt es<br />
bei der Reform der gymnasialen Oberstufe die richtigen und zukunftsfähigen Akzente zur<br />
weiteren Stärkung des naturwissenschaftlichen Unterrichts zu setzen.“<br />
Alle Preisträger sowie die Aufgaben und Lösungen:<br />
www.thueringerphysikolympiade.de<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220647/index.html [16.05.2007 22:34:04]
<strong>Pressemitteilung</strong> Girls’ Day 2007<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> Girls’ Day 2007<br />
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
Girls’ Day 2007<br />
Kultusministerium fördert Teilnahme am Mädchen-Zukunftstag<br />
Auch zahlreiche Angebote für Jungen<br />
Morgen ist Girls´ Day! Die Thüringer Schulen werden diesen Tag erneut zur Berufs- und<br />
Studienwahlvorbereitung für Mädchen und Jungen nutzen. Alle Schulen sind aufgerufen, die<br />
von Unternehmen, Betrieben, Behörden, Hochschulen und weiteren Einrichtungen<br />
angebotenen Veranstaltungen zu einem gewinnbringenden Tag für alle Schülerinnen und<br />
Schüler zu gestalten. Der Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag wird daher in Thüringen durch<br />
das Kultusministerium als schulische Veranstaltung anerkannt. Umfassende Informationen<br />
sind im Internet unter www.girls-day.de zu finden.<br />
Thüringens Kultusminister Prof. Dr. Jens Goebel (CDU) sieht in diesem praxisorientierten<br />
Mädchen-Zukunftstag eine gute Gelegenheit der Berufs- und Studienvorbereitung: „Gerade<br />
in den Natur- und Ingenieurwissenschaften brauchen wir mehr weibliche Studierende,<br />
Mädchen sollten ihr Berufswahlspektrum durchaus erweitern und ihre Chancen auch in<br />
gewerblich-technischen und in handwerklichen Berufen suchen. Der Girls’ Day bietet beste<br />
Möglichkeiten dafür, interessante neue Berufsfelder kennen zu lernen.“<br />
Auch für Jungen gibt es an diesem Tag zahlreiche Angebote. Das ganzjährige Projekt NEUE<br />
WEGE FÜR JUNGS bietet sowohl Projekte zur Berufs- und Lebensplanung, als auch<br />
Betriebspraktika und –schnuppertage in sozialen Einrichtungen an. Unter www.neuewege-fuer-jungs.de.<br />
können sich Lehrer und Eltern über bundesweit bestehende<br />
Initiativen, Projekte und unterschiedliche Ideen informieren.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220705/index.html [16.05.2007 22:34:05]
<strong>Pressemitteilung</strong> Budgetierung von Personalmitteln an Schulen startet im nächsten Schuljah<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> Budgetierung von Personalmitteln an Schulen startet im nächsten Schuljah<br />
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
Budgetierung von Personalmitteln an Schulen startet im nächsten Schuljahr –<br />
Interessierte Schulen gesucht<br />
Mit Beginn des nächsten Schuljahres startet das Thüringer Kultusministerium einen<br />
Pilotversuch zur Budgetierung von Personalmitteln an Schulen im Freistaat. Während die<br />
Entscheidung über den Personaleinsatz von Lehrern und Erziehern bislang im<br />
Kultusministerium und den Schulämtern liegt, soll im Rahmen des Pilotversuchs ein Teil des<br />
Personals von der Schule selbst ausgewählt werden. Thüringens Kultusstaatssekretär Kjell<br />
Eberhardt (CDU) sagte dazu: „Wir wollen die Eigenverantwortung der Thüringer Schulen<br />
stärken. Es geht darum, die bereits vorhandenen Freiräume auch tatsächlich zu nutzen und<br />
ggf. zu erweitern. Die Schulen haben die Chance zur Eigenprofilierung – alles mit dem Ziel,<br />
unsere Kinder und Jugendlichen optimal zu fordern und zu fördern.“<br />
Im Rahmen des Pilotversuchs werden den Schulen Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt,<br />
mit denen vorwiegend Lehrkräfte für spezielle Aufgabenfelder, aber auch Vertretungs- und<br />
Aushilfskräfte finanziert werden können. An den Grundschulen ist darüber hinaus ein Einsatz<br />
im Rahmen der Rhythmisierung und Ganztagsbetreuung möglich. Der Anteil der<br />
Haushaltsmittel, der der Schule zur Verfügung gestellt wird, ist schulartbezogen auf 3 bis 5<br />
Prozent des Personalbedarfs der Schule begrenzt. Mit diesen Mitteln können befristete<br />
Arbeitsverträge oder auch Honorarverträge geschlossen werden. Die Schule hat die alleinige<br />
Entscheidung über die Verwendung der Mittel, die Staatlichen Schulämter sind für den<br />
Abschluss der Verträge und die Bewirtschaftung der Mittel zuständig.<br />
Der Pilotversuch gliedert sich in drei Phasen. In einer ersten Phase, die mit dem nächsten<br />
Schuljahr startet, soll die Erprobung an Grundschulen, Förderschulen berufsbildenden<br />
Schulen und Spezialgymnasien erfolgen. Deshalb ist in dieser Phase vorgesehen, bis zu fünf<br />
Grundschulen, bis zu drei Förderschulen, die drei Sportgymnasien und bis zu fünf<br />
berufsbildende Schulen in das Projekt einzubeziehen. Im darauffolgenden Schuljahr<br />
2008/2009 soll der Pilotversuch auf weitere Schulen ausgeweitet werden. Parallel dazu wird<br />
geprüft, ob eine flächendeckende Einführung ab dem Schuljahr 2010/2011 sinnvoll ist.<br />
Ab sofort werden interessierte Schulen gesucht. Diese können sich bis zum 18. Mai 2007<br />
unter Vorlage ihres Schulentwicklungskonzeptes im Thüringer Kultusministerium, Abteilung<br />
1, Referat 1A 2, Postfach 900 463, 99107 Erfurt bewerben. Voraussetzung ist die Teilnahme<br />
am Entwicklungsvorhaben „Eigenverantwortliche Schule“.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220719/index.html [16.05.2007 22:34:05]
<strong>Pressemitteilung</strong> Kultusstaatssekretär Eberhardt beim 4. Thüringer Lehrertag des TLV<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> Kultusstaatssekretär Eberhardt beim 4. Thüringer Lehrertag des TLV<br />
<strong>Pressemitteilung</strong><br />
Kultusstaatssekretär Eberhardt beim 4. Thüringer Lehrertag des TLV<br />
„Hauptursachen von Übergewicht sind falsche Ernährung und mangelnde<br />
Bewegung“<br />
Am morgigen Donnerstag wird Thüringens Kultusstaatssekretär Kjell Eberhardt (CDU) beim<br />
4. Thüringer Lehrertag ein Grußwort sprechen. Der Lehrertag wird vom Thüringer<br />
Lehrerverband (TLV) ausgerichtet und steht in diesem Jahr unter dem Motto „Generation<br />
XXL – Problemzone Kind“.<br />
In den Industrienationen sind Übergewicht und Fettleibigkeit ein gesamtgesellschaftliches<br />
Problem. Deutschland nimmt hier eine Spitzenposition unter den EU-Ländern ein, wie eine<br />
am Sonntag veröffentlichte internationale Studie belegt. Unter den Erwachsenen sind drei<br />
Viertel der Männer und 59 Prozent der Frauen übergewichtig oder adipös. Diese Entwicklung<br />
macht auch um Kinder und Jugendliche keinen Bogen. Dabei kommt neben den Eltern der<br />
Institution Schule eine besondere Verantwortung zu. Schule hat einen Auftrag zur<br />
Gesundheitserziehung. Da gesunde Ernährung im Elternhaus heute vielfach keine<br />
Selbstverständlichkeit mehr ist, schließt die schulische Fürsorge für die Schülerinnen und<br />
Schüler auch eine verstärkte Einbindung der Eltern mit ein. Wichtigste Strategie hierbei ist<br />
die Aufklärung auch der Eltern, beispielsweise an speziellen Info-Abenden, über die<br />
Hauptursachen von Übergewicht: falsche Ernährung und mangelnde Bewegung.<br />
Zeit:<br />
Donnerstag, 26. April 2007, 10 Uhr<br />
Ort:<br />
Oberhof, Treff Hotel Panorama<br />
Kultusstaatssekretär Eberhardt sagte im Vorfeld: „Das Thüringer Kultusministerium hat<br />
zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um Übergewicht bei Schülern entgegenzuwirken. Bereits<br />
seit längerem läuft die Aktion ‚Gesundes Schulfrühstück in Thüringer Schulen’, die von der<br />
Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE), dem Thüringer Ministerium für Soziales,<br />
Familie und Gesundheit sowie dem Thüringer Kultusministerium unterstützt wird. Zudem<br />
sind spezielle Programme ins Leben gerufen worden, die von der Universität Jena entwickelt<br />
wurden und durchgeführt werden. Seit 2005 beispielsweise gibt es das Programm ‚Torera –<br />
Primärpräventation Bulimie, Fress-Anfälle und Adipositas’. Vor allem auf die Jungen<br />
zugeschnitten ist das Programm ‚TOPP – Teenager ohne pfundige Probleme’, das in diesem<br />
Frühjahr gestartet ist.<br />
Eine zentrale Rolle für die körperliche Mobilisierung der Schülerinnen und Schüler spielt der<br />
Sportunterricht. Er erreicht flächendeckend alle Kinder und Jugendliche und steht im<br />
Zentrum schulischer Bewegungs-, Spiel- und Sporterziehung. Er wird ergänzt durch<br />
außerunterrichtlichen Schulsport, der eine Brücke zum freien Sport, dem Bewegungs- und<br />
Sportleben außerhalb der Schule, schlägt.“<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220735/index.html [16.05.2007 22:34:05]
26.04.2007 [<strong>Pressemitteilung</strong> 087/2007]<br />
26.04.2007 [<strong>Pressemitteilung</strong> 087/2007]<br />
26.04.2007 [<strong>Pressemitteilung</strong> 087/2007]<br />
Immer mehr Mädchen entdecken mit<br />
Girls'Day ihre Zukunft: 2007 höchste<br />
Beteiligung seit Start der Aktion vor<br />
sieben Jahren!<br />
Rund 8.000 Veranstaltungen für mehr als 135.000 Teilnehmerinnen - der heutige siebte<br />
Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag ist der bisher erfolgreichste in Deutschland. An diesem<br />
bundesweiten jährlich stattfindenden Aktionstag können Mädchen Berufsbereiche in Technik,<br />
Handwerk, Naturwissenschaften und Informationstechnologie für sich entdecken.<br />
Mädchen wählen heute immer noch aus einem engen Berufswahlspektrum. Die<br />
Wahrnehmung der Technikberufe wandelt sich aber: Aus Sicht vieler Schülerinnen gelten<br />
gerade diese Branchen nach dem Aktionstag nicht länger als langweilig, sondern als<br />
abwechslungsreich und teamorientiert. Immer mehr Mädchen finden über den Girls'Day zu<br />
ihrem Ausbildungsberuf. Mittlerweile erhält mehr als jedes fünfte beteiligte Unternehmen<br />
Bewerbungen von Girls'Day-Teilnehmerinnen. Auch die Anzahl der Frauen in den<br />
Ingenieurstudiengängen steigt.<br />
Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung betont: "Im spannenden Feld<br />
von Technik und Naturwissenschaften brauchen wir in Deutschland alle Talente. Hier gibt es<br />
reizvolle Berufe und sehr gute Karrierechancen. Mit dem Girls'Day wollen wir Mädchen dazu<br />
ermutigen, sich für technische Fragen zu öffnen."<br />
"Der Girls'Day bietet den Mädchen die Chance, ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten<br />
zu erproben und das ganze Spektrum an beruflichen Möglichkeiten zu erkennen, ohne sich<br />
von Rollenklischees den Blick verstellen zu lassen", sagt die Bundesministerin für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen. Sie begleitet heute Schülerinnen, die<br />
den Girls'Day im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin erleben. Die Mädchen lernen Arbeitsabläufe<br />
in einem Fernsehstudio kennen, und können sich über Berufe zum Beispiel in den Bereichen<br />
Kamera, Regie oder Tonbearbeitung informieren, vieles dort selbst ausprobieren und<br />
wertvolle Kontakte knüpfen.<br />
Der Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie aus<br />
Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Er ist eine Gemeinschaftsaktion mit der Initiative D21,<br />
der Bundesagentur für Arbeit, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, der Bundesvereinigung<br />
der Deutschen Arbeitgeberverbände, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag,<br />
dem Zentralverband des Deutschen Handwerks und dem Bundesverband der Deutschen<br />
Industrie.<br />
Im europäischen Jahr der Chancengleichheit macht das gute Beispiel des Girls'Day auch in<br />
Europa immer mehr Schule. In Österreich, den Niederlanden und Luxemburg findet heute<br />
ebenfalls ein Girls'Day statt. Grenzüberschreitende Austausch-Projekte gibt es von<br />
Deutschland aus mit Luxemburg, Österreich, Polen und den Niederlanden.<br />
Weitere Informationen: www.girls-day.de<br />
Pressekontakt<br />
Dipl. Psych. Carmen Ruffer<br />
Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.<br />
Girls'Day - Mädchen-Zukunftstag | Öffentlichkeitsarbeit<br />
Wilhelm-Bertelsmann-Str. 10 | 33602 Bielefeld<br />
Telefon: 0521 / 106 7378 | Telefax: 0521 / 106 7377 | eMail: ruffer@girls-day.de<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220752/index.html [16.05.2007 22:34:06]
Ganztagsschulen. Zeit für mehr.<br />
Ganztagsschulen. Zeit für mehr.<br />
Ganztagsschulen. Zeit für mehr.<br />
Logo Ganztagsschulen<br />
Newsletter | 02.05.2007<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
gute Ganztagsschulen gelingen nicht von selbst. Die Werkstatt 1 "Entwicklung und<br />
Organisation von Ganztagsschulen" im Begleitprogramm "Ideen für mehr! Ganztägig lernen"<br />
befindet sich auf dem Weg, einen bundesweiten Qualitätsrahmen für gute Ganztagsschulen<br />
zu entwickeln. Dazu gehört ein "Teilgebundenes Kernzeitmodell für offene<br />
Ganztagsschulen", aber auch das Einüben in demokratische Kultur sowie die Förderung<br />
sozialer Kompetenzen. Nicht zuletzt gehört dazu die kulturelle Bildung, die mehr<br />
Möglichkeiten beim Zugang zu Kultur und in der Begegnung mit anderen Kindern schafft.<br />
Welche Zukunft hat die kulturelle Bildung in Deutschlands Ganztagsschulen? Das Potenzial<br />
der kulturellen Bildung lässt sich gerade in den Ganztagsschulen voll entfalten, wie unser<br />
Bericht zum Abschluss des Modellprojektes "Kultur macht Schule" verdeutlicht: "Schulen mit<br />
kulturellem Profil machen die Lehrerinnen und Lehrer gesund". Das liegt daran, dass sie<br />
mehr Anregungen böten als andere Schulen, so der Experte Prof. Max Fuchs im Rahmen der<br />
Abschlussveranstaltung. Was will man eigentlich mehr?<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihre Online-Redaktion<br />
Ideen für mehr<br />
27.05.2007<br />
Wie gelingt Qualität in Ganztagsschulen?<br />
Was müssen gute Ganztagsschulen können? Das Dortmunder Institut für<br />
Schulentwicklungsforschung arbeitet an einem Qualitätsrahmen, der bundesweit für<br />
Ganztagsschulen relevant sein soll. [mehr]<br />
Partner und Kooperationen<br />
23.04.2007<br />
Die Zukunft der kulturellen Bildung hat begonnen<br />
Die Zukunft der kulturellen Bildung hat schon begonnen. Sie wird gemeinsam<br />
mit den Ganztagsschulen vor Ort realisiert und in Netzwerken ausgebaut sowie in<br />
kommunalen Bildungslandschaften verstetigt. Auf Landes- und Bundesebene wird die<br />
kulturelle Bildung durch Förderprogramme und durch das IZBB des Bundes nachhaltig<br />
gestärkt. Das dreijährige Modellprojekt "Kultur macht Schule", das die Bundesvereinigung<br />
kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) Anfang März offiziell abgeschlossen hat, gibt<br />
Zuversicht für den Ausbau der kulturellen Bildung in Deutschland. [mehr]<br />
Unsere Beiträge stehen zur Zweitveröffentlichung zur Verfügung. Voraussetzung ist dabei die<br />
Nennung von www.ganztagsschulen.org als Quelle und Copyright mit einem Link zur<br />
entsprechenden Seite. Bei der Verwendung von Artikeln in gedruckter Form bitten wir um<br />
Belegexemplare.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
Referat Öffentlichkeitsarbeit<br />
Postanschrift:<br />
11055 Berlin<br />
Tel.: 0800 2623 004<br />
Fax.: 01888 572 094<br />
E-Mail: information@bmbf.bund.de<br />
URL: http://www.bmbf.de<br />
Redaktion:<br />
Online-Redaktion<br />
Digitale Zeiten GmbH<br />
im Auftrag des BMBF<br />
E-Mail: redaktion@ganztagsschulen.org<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502223606/index.html [16.05.2007 22:34:09]
Ursula von der Leyen zur Familienpolitik<br />
Ursula von der Leyen zur Familienpolitik<br />
Ursula von der Leyen zur<br />
Familienpolitik<br />
Der "Ich stelle mich-Prüfstand"<br />
Bildunterschrift: Prof. Dr. Lieselotte Ahnert, Dr. Jürgen Borchert,<br />
Siegfried Stresing ]<br />
Drei Experten haben die Aussagen von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen<br />
überprüft:<br />
Prof. Lieselotte Ahnert, Entwicklungspsycholgin<br />
Dr. Jürgen Borchert, Familien- und Finanzexperte<br />
Siegfried Stresing, Bundesgeschäftsführer Deutscher Familienverband<br />
Ursula von Leyen: Der Staat unterstützt Familien durch das Ehegattensplitting<br />
mit 19 Milliarden Euro jährlich.<br />
Dr. Jürgen Borchert: Das ist falsch. Das Ehegattensplitting ist keine Leistung oder<br />
Begünstigung für Familien, es setzt nicht einmal Kinder voraus. Ehegattensplitting bedeutet<br />
lediglich eine Besteuerung nach Leistungsfähigkeit und trägt der Tatsache Rechnung, dass<br />
die Ehe eine Wirtschaftsgemeinschaft ist – alle Einkommen werden rechtlich gesehen<br />
gemeinsam erworben. Der Regelfall ist die sogenannte Zugewinngemeinschaft, in der das<br />
Erworbene jedem Partner zur Hälfte gehört. Erst ein Familiensplitting, das bei der<br />
Besteuerung die Anzahl der Kinder zugrunde legen würde, wäre familienfreundlich.<br />
Ursula von der Leyen: Kinder und nichterwerbstätige Ehepartner sind beitragsfrei<br />
in der Kranken– und Pflegeversicherung mitversichert. So unterstützt der Staat<br />
die Familien mit 11 Milliarden Euro jährlich!<br />
Dr. Jürgen Borchert: Falsch! Die "beitragsfreie Mitversicherung" der unterhaltsabhängigen<br />
Familienangehörigen in der Kranken- und Pflegeversicherung ist eine Täuschung. Denn im<br />
selben Augenblick, in dem es ein beitragspflichtiges Einkommen gibt, entstehen auch<br />
Unterhaltsansprüche für den nichterwerbstätigen Ehepartner sowie für die Kinder. Das Geld<br />
gehört ihnen. Da die Beiträge in der Kranken- und Pflegeversicherung vom<br />
Bruttoeinkommen abgezogen werden, zahlen also auch die unterhaltsberechtigten<br />
Familienangehörigen die auf ihren Einkommensanteil entfallenden Beiträge. Von<br />
"Beitragsfreiheit" könnte man nur dann sprechen, wenn die Unterhaltsbeträge von der<br />
Bemessungsgrundlage für die Beiträge abgezogen würden.<br />
Ursula von der Leyen: Ich bin der Meinung, wir sollten die Kinderbetreuung über<br />
Steuern bezahlen – dann zahlen alle in der Gesellschaft - Leute mit Kindern,<br />
Leute ohne Kinder, Leute mit höherem Einkommen mehr als mit niedrigen<br />
Einkommen. Wir alle sollten die Kinderbetreuung gemeinsam finanzieren, weil<br />
die Kinder später für uns alle Verantwortung tragen müssen.<br />
Siegfried Stresing: Damit ist den Familien nicht wirklich geholfen. Denn man muss genau<br />
hinschauen, über welche Steuern staatliche Leistungen überhaupt finanziert werden. Und<br />
dann zeigt sich: Während der Anteil der Unternehmens- und Einkommensteuer rapide sinkt,<br />
steigt der Anteil an Verbrauchssteuern immer weiter an. Inzwischen haben die indirekten<br />
Verbrauchssteuern als staatliche Einnahmequelle die direkten Einkommenssteuern überholt.<br />
Aber weil die Verbrauchssteuern wie Mehrwertsteuer und Ökosteuer Familien<br />
überproportional belasten - denn sie haben einen höheren Verbrauch und oft ein niedrigeres<br />
Einkommen - werden Familien bei diesem Vorschlag eben doch wieder überdurchschnittlich<br />
zur Kasse gebeten.<br />
Ursula von der Leyen: In Westdeutschland gibt es momentan nur für jedes<br />
zehnte Kind unter drei Jahren ein Betreuungsangebot. Unser Ziel sind 750.000<br />
Krippenplätze. Das wäre ein Angebot für ein Drittel aller Kinder unter drei Jahren<br />
und somit europäischer Durchschnitt. Dieses Angebot soll vor allem von Kindern<br />
zwischen einem und drei Jahren in Anspruch genommen werden – denn die<br />
meisten jungen Familien betreuen im ersten Jahr zuhause, hier greift ja das<br />
Elterngeld.<br />
Dr. Jürgen Borchert: Hier verrechnet sich die Ministerin. Sie schafft de facto Krippenplätze<br />
für weit mehr als ein Drittel der Kinder. Denn: Im letzten Jahr gab es 680.000 Geburten,<br />
davon rund 100.000 in den neuen Bundesländern, wo der Bedarf an Krippenplätzen gedeckt<br />
ist. Bleiben in Westdeutschland etwa 580.000 Neugeborene pro Jahr, also etwa 1,8 Millionen<br />
Kinder unter drei Jahren. Ohne die Kinder im Alter von 0 bis 1 Jahr, für die das Elterngeld<br />
geschaffen wurde und die laut der Ministerin meist zu Hause betreut werden, gibt es in<br />
Westdeutschland in den nächsten Jahren somit zirka 1,2 Millionen Ein- und Zweijährige.<br />
Für ein Drittel dieser Kinder, also 400.000, sollen künftig Betreuungsangebote geschaffen<br />
werden. Da in den alten Bundesländern laut Bundesfamilienministerium bereits 120.000<br />
Krippenplätze existieren, besteht also nur ein Bedarf an 280.000 Plätzen. Statt rund 500.000<br />
neuen Plätzen brauchen wir also 220.000 weniger. Oder umgekehrt gerechnet: Wenn Frau<br />
von der Leyen für 1,2 Millionen Kinder unter drei ein Angebot von 750.000 Krippenplätzen<br />
erreichen will, entspräche das einer Versorgungsquote von über 60 Prozent.<br />
Ursula von der Leyen: Ein Drittel der Betreuungsplätze soll bei Tagesmüttern<br />
entstehen. Da gilt die Regel, nicht mehr als fünf Kinder pro Tagesmutter<br />
gleichzeitig. Das ist eine gute Regel. Um fünf Kinder hat sich früher eine Mutter<br />
in der Großfamilie auch gekümmert.<br />
Prof. Lieselotte Ahnert: Kinder brauchen insbesondere vor dem zweiten Lebensjahr eine<br />
ganz individuelle, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Betreuung. Deshalb empfehlen<br />
internationale Organisationen und Verbände in diesem Altersbereich eine Betreuung von drei<br />
bis vier Kindern pro Betreuungsperson.<br />
Ursula von der Leyen: Viele Mütter haben kostbare Erfahrungen in der<br />
Kindererziehung erworben. Wenn ihre Kinder aus dem Haus sind, wollen viele<br />
dieser Frauen als Tagesmütter arbeiten. Nachdem sie eine Grundausbildung<br />
bekommen haben, wollen wir mit ihnen ein Tagesmütternetz aufbauen, das nach<br />
dem Prinzip des Hebammennetzes funktioniert.<br />
Prof. Lieselotte Ahnert: Moderne Ausbildungsprogramme, ein organisierter<br />
Erfahrungsaustausch in einem Verband und regelmäßige Qualitätskontrollen müssen die<br />
zentralen Säulen eines Tagesmütternetzes werden. Die Fürsorglichkeit und Sensibilität, die<br />
eine fremde Person für die Betreuung eines Kleinkindes aufbringen muss, sind nicht<br />
selbstverständlich, sondern auch davon abhängig, wie eingebunden sie in ein<br />
Unterstützungssystem ist.<br />
Ursula von der Leyen: In den letzten Jahren hat die Zahl der betrieblichen<br />
Kinderbetreuungsangebote zugenommen. Unternehmen spüren, nur mit einer<br />
Kinderbetreuung am Betrieb, auf die Bedürfnisse der Eltern zugeschnitten,<br />
können sie ihre jungen Mitarbeiter halten. Das Familienministerium wird ab<br />
Herbst solche betriebliche Kinderbetreuung fördern.<br />
Siegfried Stresing: Firmen, die Eltern bei der Betreuung ihrer Kinder unterstützen, haben<br />
noch immer Seltenheitswert. Das zeigt zum Beispiel der Unternehmensmonitor 2006, eine<br />
Unternehmensbefragung, die vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft<br />
durchgeführt wurde. Der zufolge gibt es nur in 3,5 Prozent der Unternehmen einen<br />
Betriebskindergarten bzw. eine Krippe oder Belegplätze. Und diese Plätze gibt es vor allem in<br />
Großunternehmen. Die große Mehrheit der Arbeitnehmer arbeitet aber in kleineren und<br />
mittleren Unternehmen. Ganz unabhängig davon ist der Betriebskindergarten auch kein<br />
Allheilmittel: Familienfeindliche Arbeitszeiten werden auch durch eine rund um die Uhr<br />
geöffnete Betriebskrippe mit ständig wechselnden Bezugspersonen nicht erträglicher. Und<br />
für die Kinder ist oft ein Kindergarten in der Nähe des Wohnortes besser, weil sie hier Kinder<br />
aus der Nachbarschaft und spätere Schulkameraden kennen lernen können.<br />
Ursula von der Leyen: Bei der Kinderbetreuung sind kleine Gruppen wichtig. Wir<br />
sollten mehr auf altersgemischte Gruppen setzen, so dass Drei- und Vierjährige<br />
auch mit Zweijährigen zusammen sind.<br />
Prof. Lieselotte Ahnert: In der Tat haben sich die altergemischten Gruppen in der<br />
frühpädagogischen Praxis sehr bewährt. Leider sind jedoch weder die derzeitigen<br />
Bildungspläne der Kindereinrichtungen, noch die Ausbildung der Kindergärtnerinnen auf die<br />
Bedürfnisse von Kleinkindern ausgerichtet: Ein angemessenes erzieherisches Handeln kann<br />
in diesen Gruppen nicht erwartet werden. Hier gibt es einen hochgradigen Nachholbedarf in<br />
der Ausbildung.<br />
Ursula von der Leyen: Das Elterngeld ersetzt bei denjenigen, die für die<br />
Kinderbetreuung aus dem Beruf aussteigen, 67 Prozent des vorherigen<br />
Einkommens. Und diejenigen, die vor der Geburt des Kindes kein Einkommen<br />
hatten, bekommen 300 Euro obendrauf. Das ist gerecht, denn das Elterngeld soll<br />
den durch die Kinderbetreuung entstehenden Einkommensverlust ausgleichen.<br />
Wir haben das Elterngeld auf ein Jahr reduziert, um ein Signal zu setzen: Für ein<br />
Jahr zahlt der Staat sehr viel Geld, damit Vater und Mutter sich in dieser Phase<br />
um ihr Kind kümmern können. Nach dieser Zeit kann eines der Elternteile oder<br />
beide wieder arbeiten - deshalb auch der Ausbau der Kinderbetreuung. Wenn<br />
dann das Einkommen nicht ausreicht, um die Familie zu ernähren, greifen die<br />
Sozialsysteme.<br />
Dr. Jürgen Borchert: Frau von der Leyen erzeugt hier einen falschen Eindruck! Früher<br />
haben Geringverdiener zwei Jahre lang 300 Euro Erziehungsgeld bekommen. Das Elterngeld<br />
in der gleichen Höhe wird jetzt nur noch 12 Monate gezahlt. Das ist eine Halbierung. Anders<br />
sieht es bei den Besserverdienenden aus: Früher haben sie insgesamt 1.800 Euro<br />
Erziehungsgeld bekommen – sechs Monate lang jeweils 300 Euro. Heute bekommen sie<br />
1.800 Euro Elterngeld monatlich – ein Jahr lang. Das sind 21.600 Euro. Eine Steigerung um<br />
1200 Prozent! Das Elterngeld hat die Bezieher hoher Einkommen massiv bessergestellt - zu<br />
Lasten der sozial Schwachen.<br />
Ursula von der Leyen: Kinder machen nicht arm. Kinder leben in Armut, weil ihre<br />
Eltern keine Arbeit haben. Deshalb müssen wir bessere Betreuungsmöglichkeiten<br />
anbieten, damit die Eltern es leichter haben, Arbeit zu finden.<br />
Dr. Jürgen Borchert: Auch hier irrt die Ministerin. Auch wenn die Eltern im Erwerb stehen,<br />
droht Kinderarmut. Zum Beispiel lebt eine Facharbeiterfamilie mit zwei Kindern und einem<br />
durchschnittlichen Einkommen (30.000 Euro, ein Erwerbstätiger) unter dem<br />
Existenzminimum – wegen der hohen Abgaben in die Sozialsysteme. Der auffälligste Befund<br />
der zunehmenden Verarmung der Familien in den letzten 40 Jahren ist die Tatsache, dass<br />
wir seit 1965 die Geburtenzahl pro Jahr fast halbiert und den Anteil der Kinder in der Armut<br />
auf das Sechzehnfache gesteigert haben- obwohl die Müttererwerbstätigkeit um fast 60<br />
Prozent gestiegen ist! Die Zahlen der Sozialhilfeempfänger sind sogar in den Jahren weiter<br />
nach oben geklettert, in denen die Zahlen der Arbeitslosen sanken.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070430221039/index.html [16.05.2007 22:34:09]
Tüftler mit Pfiff am Ilmenauer Goethegymnasium<br />
Tüftler mit Pfiff am Ilmenauer Goethegymnasium<br />
Tüftler mit Pfiff am Ilmenauer Goethegymnasium<br />
Mit 18 Arbeiten beteiligten sich in diesem Jahr 33 Schüler des Ilmenauer Goethegymnasiums<br />
beim Regionalwettbewerb "Jugend forscht". Zwei Teams dürfen sogar nach Hamburg<br />
fahren.<br />
ILMENAU. Dort treffen vom 17. bis 20. Mai beim Bundeswettbewerb die besten Jungforscher<br />
des Landes aufeinander. "Von etwa 9000 Schülern dürfen 70 zum Finale und wir sind mit<br />
zwei Gruppen dabei", freut sich die Mathe- und Physiklehrerin Bianka Krämer.Sie versucht,<br />
auch die jüngeren Schüler zu motivieren, bei "jugend forscht" mitzumachen. Alle, die beim<br />
Regionalausscheid dabei waren, stellten deshalb gestern ihren Mitschülern die Arbeiten aus<br />
Naturwissenschaft, Mathematik und Technik vor. "Vielleicht können sich manche<br />
Anregungen für ihre Seminarfacharbeiten holen", hofft Krämer. Und wer weiß, ob daraus<br />
nicht wieder ein "jugend forscht"-Projekt wird. So wie bei Benjamin Stolze (19), Florian<br />
Schwarzer (18) und Gregor Beier (18). Die drei Zwölftklässler entwickelten einen Roboter,<br />
der klettern kann. Mit diesem fahren sie als eines der beiden Teams nach Hamburg. Mit Hilfe<br />
von Saugnäpfen kann sich ihr Roboter auf glatten Oberflächen fortbewegen. Die Erfindung<br />
könnte später an Glasfassaden von Hochhäusern zum Einsatz kommen. "Es war gar nicht so<br />
einfach, den Roboter in der Senkrechten zu halten", meint Benjamin. Unterstützt wurden die<br />
jungen Forscher vom Fachbereich Mechatronik an der TU Ilmenau. Bis zum<br />
Bundeswettbewerb tüfteln die drei noch daran, wie ihr Gerät schneller und optisch<br />
ansprechender wird. Felix Herbst (16) und Ulrich Zorn (17) haben sich mit ihrem Projekt für<br />
den Bereich Mathe/Informatik auch beim Bundeswettbewerb qualifiziert. Die Schüler des<br />
Goethegymnasiums schrieben eine Software, die selbstähnliche Objekte, wie zum Beispiel<br />
Farne, auf den Bildschirm zaubert. Dabei entstehen spektakuläre zwei- und dreidimensionale<br />
Muster.Sandra REICH<br />
25.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426081312/index.html [16.05.2007 22:34:10]
Regelschule Floh veranstaltete Sponsorenlauf zu Gunsten der Kinderkrebsh 14.05.2007<br />
Regelschule Floh veranstaltete Sponsorenlauf zu Gunsten der Kinderkrebsh 14.05.2007<br />
14.05.2007 SPENDE Regelschule Floh veranstaltete Sponsorenlauf zu Gunsten der<br />
Kinderkrebshilfe Jena<br />
Zu einem besonderen Lauf waren Schüler der Regelschule Floh anlässlich des 30.<br />
Schuljubiläums gestartet. Sie hatten Sponsoren aus der Gemeinde gewonnen, die ihnen für<br />
jede auf dem Sportplatz Floh gelaufene Runde einen Euro zahlten. Die Hälfte des Betrages<br />
spendeten die Schüler der Kinderkrebshilfe Jena.<br />
FLOH – „Hier ist gehandelt und nicht nur geredet worden“, lobte Schulleiter Hartfried Klee<br />
das eigenständige Engagement der Schüler. Diese waren im Ort selbst unterwegs gewesen,<br />
um für den karitativen Sponsorenlauf genügend Geldgeber zu finden. So konnte bereits im<br />
Vorfeld ein Betrag von über 1800 Euro gesichert werden. Damit stand bereits vor dem<br />
ersten Startschuss ein Sieger fest: die Kinderkrebshilfe Jena.<br />
Diese Hilfsorganisation hatten sich die Schüler selbst herausgesucht, weil sie im Ort das<br />
Beispiel eines an Krebs erkrankten Kindes kannten. Der Scheck in Höhe von 905 Euro war<br />
schnell und aus ganzem Herzen geschrieben. Die beiden Schülersprecher Isabell Beck und<br />
Markus Krech überreichten diesen am Ende des Sponsorenlaufes an die Eltern eines<br />
krebskranken Floher Kindes.<br />
Zuvor waren die Schüler aber gelaufen, was das Zeug hielt. Erst starteten die fünften und<br />
sechsten Klassen gemeinsam, dann die siebten und achten und zum Schluss die neunten<br />
und zehnten Klassen. Eine halbe Stunde Laufzeit hatten die Lehrer für jede Startergruppe<br />
kalkuliert. Doch ganz ging diese Rechnung nicht auf, denn die Schüler hielten beachtlich<br />
lange durch. So waren noch die letzten Läufer der ersten Startgruppe auf der jeweils 400<br />
Meter langen Strecke, als bereits die nächste Gruppe mit ihrem Lauf begann. Einer hielt<br />
besonders lange durch: Niclas Horn. Der Fünftklässler war sogar dann noch auf der Bahn,<br />
als die letzten Läufer aus den oberen Klassen rannten. Insgesamt schaffte der Junge aus<br />
Struth-Helmershof 57 Runden, was einer Streckenlänge von zirka 22,8 Kilometern<br />
entspricht. Anderthalb Stunden benötigte er dafür etwa, schilderte sein begeisterter<br />
Schulleiter.<br />
Die meisten Runden absolvierten mit 277 Stück die Schüler der Klasse 10a, es folgte – durch<br />
die imposante Leistung von Niclas Horn – die Klasse 5 mit 270 Runden. Neben der<br />
sportlichen Leistung, die allen Schülern zu einem Schuss Kondition verhalf, sprach vor allem<br />
der Zweck für die Veranstaltung. Mit der Spende an die Kinderkrebshilfe Jena „haben die<br />
Schüler soziale Verantwortung wahrgenommen“, zeigte sich Hartfried Klee erfreut. Möglich<br />
wurde das, weil sich heimische Firmen mit dem Benefizgedanken identifizierten und Vereine<br />
wie der Fußballverein Floh-Seligenthal oder die Bergwacht Struth-Helmershof ins Geschehen<br />
einbrachten und ihre Räumlichkeiten und Leistungen in den Dienst des Sponsorenlaufes<br />
stellten.<br />
2027 Runden gelaufen<br />
Am Ende zählte Sportlehrerin Rita Dellit, welche den Lauf sportlich leitete, insgesamt 2027<br />
absolvierte Runden. Damit blieb für die andere „Hälfte“ noch ein wenig mehr Geld übrig,<br />
was zur Verwendung in den Klassen bestimmt ist. Die Aktion im Rahmen des Schuljubiläums<br />
fand auch bei den Schülern viel Anklang und einige Lehrer liefen ebenso noch Runden am<br />
Sportplatz, um den besonderen Sponsorenlauf zu unterstützen.<br />
Zu einer weiteren Veranstaltung waren die Schüler, Eltern und Gäste noch am Wochenende<br />
eingeladen. Denn die Regelschule Floh feierte ihr Schulfest mit vielen Aktionen. (eh)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194518/index.html [16.05.2007 22:34:11]
Besser geht’s immer OLYMPIADE 12.05.2007<br />
Besser geht’s immer OLYMPIADE 12.05.2007<br />
12.05.2007 OLYMPIADE Besser geht’s immer<br />
ZELLA-MEHLIS – Nur ganz knapp sind die vier Schüler der Lutherschule am Donnerstag bei<br />
der Olympiade junger Naturwissenschaftler (Freies Wort von gestern) an einer besseren<br />
Platzierung vorbei geschrammt. Von möglichen 120 Punkten wurden 81 erreicht, die<br />
Viertplatzierten hatten 83, die Fünften 82.<br />
„Besser geht es immer“, sagte Beatrix Mähler, Bio- und Chemie-Lehrerin an der<br />
Lutherschule. Und weiß auch, woran es gelegen haben könnte: „Wir haben einfach im<br />
Vorfeld nicht geübt, die vier mussten die Aufgaben aus dem Stegreif lösen“, nimmt sie sich<br />
selbst mit in die Verantwortung. „Wir werden das mit den Fachberatern bereden, bei einer<br />
gezielten Vorbereitung wäre sicher mehr drin gewesen. Auf sportliche Wettkämpfe trainiert<br />
man ja auch umfangreich hin.“<br />
Als Sieger der Olympiade, die zum vierten Mal im Schulamtsbezirk Schmalkalden<br />
ausgerichtet wurde, gingen die Lautenberg- und die Paul-Greifzu-Schule aus Suhl mit 93<br />
bzw. 90 Punkten hervor. Jeweils ein Schüler der Klassenstufen 7 bis 10 aus jeder Schule<br />
gehört zum Team, das Aufgaben aus den Gebieten Physik, Chemie, Biologie und erstmals<br />
auch aus dem Bereich Wirtschaft, Recht und Technik erhält. „Die Fragen sind mit Schul- und<br />
Allgemeinwissen zu lösen“, sagte Beatrix Mähler. Mitunter habe es aber ganz einfach an der<br />
Lesekompetenz gemangelt, weil eine Aufgabe nicht richtig gelesen und deshalb nicht<br />
umfassend ausgeführt wurde. „Da war schon mal ein Punkt weg, wenn man eine Lösung<br />
nicht wie gefordert farbig markiert hat“, nennt sie ein Beispiel. (ski)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194541/index.html [16.05.2007 22:34:11]
Das große A macht Schule<br />
Das große A macht Schule<br />
Das große A macht Schule<br />
Das so genannte "große A", die Innenstadt-Initiative in Apoldas Fußgängerzone, erhält<br />
jugendliche Unterstützung. Schülerinnen erstellen dazu nämlich eine Ist-Analyse des<br />
Quartiers.<br />
APOLDA. Hans-Jochen Kaiser zeigt sich kreativ. Für Altstadt könnte das große A stehen.<br />
Aber auch für Apolda oder Architektur. Gerade auf Letzteres zielt eine<br />
Kooperationsvereinbarung ab, die der Mittelstandsverband Apolda (federführend für das<br />
große A) gemeinsam mit dem Architekturbüro und der Werner-Seelenbinder-Schule jetzt<br />
abschloss. Eine bundesweite Initiative "Architektur macht Schule" lieferte dafür die<br />
willkommene Plattform. Die Ist-Analyse des Immobilienbestandes im großen A, dem Areal,<br />
das von Teichgasse, Goerdelerstraße, Johannisgasse und Bernhard-Prager-Gasse begrenzt<br />
wird, übernehmen fünf Achtklässlerinnen der Seelenbinder-Schule. Schon jetzt sind sie<br />
einmal in der Woche im Büro Kaiser und werden von Tina Kaiser behutsam in die Welt der<br />
Baukultur eingeführt. Später sollen sie - auch äußerlich erkennbar - im großen A die Daten<br />
für die Analyse sammeln. Bewaffnet mit Kugelschreiber und Kamera sowie einer gehörigen<br />
Portion Neugier und jugendlicher Unbefangenheit sollen sie die Analyse dokumentieren und<br />
den Eigentümern bei der Entwicklung von "Konzepten zur Revitalisierung und Erhöhung der<br />
Standortqualität" helfen. Ein anstrengendes Unterfangen - in dem Innenstadtquartier gibt es<br />
mehr als 100 Grundstücke. Erst im Februar 2009, wenn die Schülerinnen zu<br />
Zehntklässlerinnen herangewachsen sind, soll eine öffentliche Präsentation der Ergebnisse<br />
erfolgen. "Das Projekt passt genau in unser Konzept als berufsfreundliche Ganztagsschule",<br />
freut sich Eva Machelett, die Leiterin der Werner-Seelenbinder-Schule. Anfänglicher Respekt<br />
der Schülerinnen wich rasch der Neugier auf die verantwortungsvolle Aufgabe. Auch Apoldas<br />
Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand (FFW) gehört zu den Förderern der Initiative - soll sie<br />
doch letztlich zu einer höheren Attraktivität der Kernstadt sorgen.<br />
14.05.2007 Von Klaus JÄGER<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194709/index.html [16.05.2007 22:34:12]
Kinderumwelttag an der Goetheschule<br />
Kinderumwelttag an der Goetheschule<br />
Kinderumwelttag an der Goetheschule<br />
Rund 100 Grundschüler folgten gestern der Einladung zum Kinderumwelttag in die<br />
Goetheschule. Sie schöpften Papier, bestimmten Baumarten oder untersuchten<br />
Wasserproben unter dem Mikroskop.<br />
EISENACH (bs). Was ist der Baum der Liebe? Die Linde. Alice und Dieu-Linh aus der 9.<br />
Klasse kannten die Antwort. Sie betreuten die Station, an der die Grundschüler Blätter ihren<br />
jeweiligen Baumarten zuordneten. Interessant war auch der Blick durchs Mikroskop. Begrüßt<br />
wurden die Mädchen und Jungen aus der Jakob- und der Goetheschule in der neuen Aula.<br />
Dort erlebten sie u. a. ein Schauspiel über den Sängerkrieg. Sie erhielten insgesamt einen<br />
Eindruck, was sie in der Regelschule, die sie bald besuchen werden, erwartet. Die<br />
Goetheschule beteiligt sich am Modellversuch "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung". Im<br />
Rahmen dessen werden verschiedene Kompetenzen entwickelt, wie gemeinsam planen und<br />
handeln. So ist in Diskussionen zwischen Schülern, Eltern und Lehrern eine neue<br />
Hausordnung auf die Beine gestellt worden. Allerdings wird man wohl, wenn das<br />
Rauchverbot an Schulen Gesetz wird, auf die Raucherinsel für Schüler ab 16 verzichten<br />
müssen. Seit Jahren engagiert sich die Schule zudem im Umweltbereich, konnte ihren<br />
Energie- und Wasserverbrauch durch sparsamen Umgang drastisch senken. Aber ohne dass<br />
es vom Schulträger honoriert würde. Projektleiterin Christel Zimmermann weiß von anderen<br />
Schulen, dass diese das eingesparte Geld selbst verwenden dürfen. "Bei uns war das nur in<br />
einem Jahr der Fall", erinnert sie sich. Gepflanzt wurde gestern auch ein Ginkgo-Baum..<br />
15.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194724/index.html [16.05.2007 22:34:14]
Blockhaus und Lachs<br />
Blockhaus und Lachs<br />
Blockhaus und Lachs<br />
Im Rahmen eines europäischen Schüleraustauschprogrammes waren jetzt 14 schwedische<br />
Forstwirt-Auszubildende zu Gast am forstlichen Ausbildungszentrum Gehren.GEHREN (me).<br />
Der Besuch der Jugendlichen vom HS Naturbruksgymnasium in Helgesbo bei Kalmar war die<br />
Antwort auf den Aufenthalt der Thüringer Forstwirt-Auszubildenden im vergangenen Oktober<br />
in Südschweden (TA berichtete). Können Jugendliche aus einem Land, in dem die<br />
Forstwirtschaft einen deutlich ausgeprägteren Stellenwert hat als hierzulande, hier<br />
überhaupt noch etwas lernen?<br />
"Aber ja, natürlich", sagte Lehrerin Eva-Maria Bellander mit einem Lächeln. "An unserer<br />
Schule lernen sie nicht, wie man ein Blockhaus baut. Dafür lässt der Lehrplan keine Zeit."<br />
Und genau das, ein Blockhaus gebaut, haben die 14 jungen Männer in den vergangenen<br />
zwei Wochen. Betreut wurden sie von den beiden Blockhütten-Experten und Forstwirt-<br />
schaftsmeistern Thomas Hartung, Forstamt Gehren, und Timo Baldauf, Forstamt Weida.<br />
"Das Haus bleibt aber nicht hier stehen. Es wird wieder ab- und am Langen Berg als<br />
Schutzhütte aufgebaut", erklärte Gerd Thomsen, Vize-Schulleiter in Gehren. Er konnte den<br />
Gästen in der vorigen Nacht auf einer Exkursion noch etwas in Südschweden so nicht<br />
Bekanntes zeigen: Holzernte mit der Seilbahnanlage. Unbekannt deshalb, "weil es keine so<br />
steilen Hänge bei uns gibt", sagte Eva-Maria Bellander. Und auch das Zapfenpflücken auf<br />
einer Samendarre im Bereich des Forstamtes Schmalkalden war etwas Neues für die 17- bis<br />
18-jährigen Schweden. Selbst einmal zu versuchen, Zapfen in der Höhe zu pflücken, war<br />
Ehrensache.<br />
Aber nicht allein zum Lernen waren die jungen Schweden gekommen, ein Stück vom Land<br />
wollten und sollten sie auch sehen. Dafür fuhren sie nach Weimar und Buchenwald, nach<br />
Oberhof und Suhl, zur Talsperre Leibis, besuchten die Saalfelder Feengrotten und die<br />
Wartburg in Eisenach. In der Porzellanmanufaktur in Sitzendorf und in der Gehrener<br />
Plüschwarenfabrik wurden etliche Souvenirs gekauft. Aber hauptsächlich, sagte einer der<br />
jungen Schweden, "nehmen wir eine schöne Erinnerung mit nach Hause". Mit den hiesigen<br />
Forstwirt-Auszubildenden, die seit einer Woche in Gehren sind, spielten sie Fußball und<br />
Volleyball. Einander begrüßt hatte man mit Thüringer Bratwurst und schwedischem Lachs.<br />
Da das Partnerschaftsprogramm jedes Jahr neu beantragt werden muss und die Gehrener<br />
noch eine Partnerschule in Frankreich haben, die sie im Oktober besuchen wer, kann der<br />
nächste Besuch in Südschweden erst 2008 stattfinden.<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194732/index.html [16.05.2007 22:34:15]
Historisches und Kurioses<br />
Historisches und Kurioses<br />
Historisches und Kurioses<br />
Auf Spurensuche durch ihre Heimatorte begaben sich Viertlässler der Grundschule in<br />
Lengenfeld/Stein. Die Ergebnisse wollen sie den Touristen mitgeben auf deren Weg durch<br />
das Eichsfeld. Das Material liegt im Bahnhofsgebäude aus.<br />
LENGENFELD/ST. (cb). Wandzeitungen sind entstanden, dicke Hefter zum Drinblättern. Und<br />
auch Faltblätter. Die Viertklässler der Grundschule in Lengenfeld erkundeten die Orte<br />
entlang der Kanonenbahnlinie. Was sie herausgefunden haben, kann sich sehen lassen.<br />
Antonia, Vanessa und Silke führen die Gäste mit ihrem Faltblatt in die Kirchen. Klar, dass<br />
auch das älteste Haus Lengenfelds nicht fehlt, die Hagemühle, die wohl 1577 gebaut wurde,<br />
auch das Elisabethfenster im Krankenhaus und der Lengenfelder Hochaltar. Das<br />
umfangreichste Werk, das im Lengenfelder Bahnhofsgebäude ausliegt, ist ein dicker Ordner<br />
von Johannes und Daniel. Eine Materialsammlung mit Geschichtlichem, Literalischem wie der<br />
Sage vom "Fräublein von England" und Auszügen aus der Arbeit von Heimatdichtern wie<br />
Heinrich Richwien und Lambert Rummel. Und mit dem Kirchenmaler Josef Richwien machen<br />
sie die Gäste auch bekannt. Leon und Adrian reisten in ihrem Hefter auch in die<br />
Mühlengeschichte Lengenfelds, entdeckten Hage-, Mittel-, Ober- und Teufelsnasenmühle.<br />
Die Kinder wollen mit ihren Arbeiten die Eichsfeld-Gäste auch nach Faulungen und<br />
Hildebrandshausen locken. Nadine und Miriam wissen zu erzählen, wie Faulungen zu seinem<br />
Namen kam: Als ein reicher Mann mit seinem Wagen durch das Dorf fuhr, blieb er stecken<br />
und gab dem Ort, weil hier alles so sumpfig und "pfulig" ist, den Namen Faulungen. Die<br />
Arbeiten sind hervorgegangen aus dem Sachkundeunterricht. "Wir stellen sie aus, um zu<br />
zeigen, dass das Eichsfeld auch neben dem Schienenstrang der Kanonenbahn vieles zu<br />
bieten hat", erklärt Klassenleiterin Cornelia Halverscheid. Der markante Viadukt der Bahnlinie<br />
zählt zu den zehn schönsten mitteldeutschen Brücken und wird heute, 20.15 Uhr, im MDR-<br />
Fernsehen vorgestellt..<br />
15.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194739/index.html [16.05.2007 22:34:15]
Beeindruckender Markt der Möglichkeiten<br />
Beeindruckender Markt der Möglichkeiten<br />
Beeindruckender Markt der Möglichkeiten<br />
Grundschule feiert Frühlingsfest<br />
Bad Lobenstein (OTZ/ptz). Mit einem beeindruckenden Markt der<br />
Möglichkeiten wurde am Samstag auf dem Gelände der Bad<br />
Lobensteiner Grundschule fast vier Stunden lang ein überaus<br />
buntes Frühlingsfest gefeiert. Nach dem lustigen<br />
Eröffnungsprogramm lockten auf dem vor knapp zwei Jahren neu<br />
gestalteten Schulhof der Flohmarkt, spaßige Mini-Autos und andere<br />
Betätigungsmöglichkeiten. Derweil boten sich in der benachbarten<br />
Turnhalle verschiedene Stände, um sich selbst einmal<br />
auszuprobieren. Vorsorglich hatte man angesichts heraufziehender<br />
Regenwolken gerade diese Angebote unters schützende<br />
Turnhallendach verlegt. Da war das Jakult-Team aus dem<br />
Gefragter Flohmarkt. Jugendhaus als geschätzter Partner mit von der Partie, um<br />
beispielsweise die Gelegenheit für lustige Freundschafts-Fotos<br />
anzubieten. Gleich ausgedruckt, war dies ein willkommenes Mitbringsel. Doch auch die<br />
Kinderschmink-Ecke war sehr gefragt. Ebenso die Blüten-Bastelangebote am ansprechenden<br />
Floristik-Stand, der natürlich angesichts des Muttertages zeitweilig dicht umlagert war.<br />
Groß war der Andrang bei der Tombola. Die lockte mit über 600 Preisen, dabei war jedes<br />
Los ein Treffer. "Der Erlös dient dem Anschaffen weiterer Spielgeräte für unsere<br />
Pausengestaltung. Bei uns ist es ja so, dass die Schüler in Eigenregie die Spielgeräte<br />
verwalten und während der Hofpausen an ihre Mitschüler ausleihen", so Schulleiter Wilfried<br />
Schilling.<br />
Zwischendurch gut Ausruhen ließ es sich zum Frühlingsfest bei leckerem Kuchen im extra<br />
hergerichteten Speisesaal-Café. Und da auch der Rost dampfte, konnte man ganz ohne<br />
Zeitdruck über die Mittagszeit hinaus gut all die Spiel- und Bastelangebote nutzen. "Für uns<br />
sind solche Schulfeste eine willkommene Gelegenheit, um uns in der Öffentlichkeit zu<br />
präsentieren und dabei zu zeigen, was die Kinder so neben dem Unterricht mit viel<br />
Vergnügen in der Gemeinschaft so alles bewältigen können. Denn es ist wichtig, dass Kinder<br />
die Schule nicht nur als eine ernste Lern-Einrichtung erleben", beschreibt Wilfried Schilling<br />
das Anliegen des Frühlingsfestes.<br />
Seit 2000 gibt es in Lobenstein nur noch diese eine Grundschule. An der lernen derzeit 150<br />
Kinder. Ab kommenden Schuljahr - und darauf ist man besonders stolz - gibt es entgegen<br />
des bisherigen jahrelangen Negativ-Trendes erstmals wieder eine steigende Schülerzahl.<br />
16 Lehrer und drei Erzieher - allesamt Teilzeitkräfte - sorgen sich tagtäglich um die<br />
Ausbildung der Gründschüler.<br />
13.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194821/index.html [16.05.2007 22:34:16]
Für Regelschüler ging ein Traum in Erfüllung<br />
Für Regelschüler ging ein Traum in Erfüllung<br />
Für Regelschüler ging ein Traum in Erfüllung<br />
Bürgeler zu Besuch beim FC Carl Zeiss Jena<br />
Bürgel (OTZ). Viele Schüler sind bekanntlich Fußballbegeistert. So auch die Jungen der 6.<br />
Klasse der Regelschule Bürgel. Einmal Aktiven des FC Carl Zeiss Jena beim Training<br />
zuzusehen, ihnen Fragen stellen zu dürfen, heiß begehrte Autogramme zu erstehen und<br />
ansonsten nicht zugängliche Bereiche des Jenaer Ernst-Åbbe-Stadions betreten zu können -<br />
das waren bis vergangene Woche nur Wunschträume.<br />
Mit selbst verfassten Briefen, die sie im Medienkunde- und Deutschunterricht am Computer<br />
geschrieben und an das Fanprojekt Jena geschickt hatten, kamen sie ihrem Ziel schon bald<br />
näher. Herr Stein, verantwortlicher Betreuer der Jenaer Fans, lud die Sechstklässler ein,<br />
ihren Wandertag im Fußballstadion durchzuführen. Trotz kurzfristiger Probleme fanden Herr<br />
Stein und Herr Hoffmann Zeit, ihren Gästen alle Wünsche zu erfüllen. Riesig war die<br />
Überraschung und Freude, als völlig unerwartet ein weiterer prominenter Spieler am<br />
Spielfeldrand stand und bereitwillig Autogramme verteilte - Robert Enke, der derzeit bei<br />
Hannover 96 spielt. Neben den Profikickern des FC wie Daniel Kraus und Toni Wachsmuth<br />
stand auch Co-Trainer Olaf Holletschek geduldig Rede und Antwort. Ein großer Spaß war es<br />
auch, mitten auf dem "heiligen Rasen" zu stehen, Schätzaufgaben zu lösen und den Blick<br />
von der Tribüne auf die beeindruckende landschaftliche Kulisse zu genießen.<br />
Ob jemals wieder ein Besuch der VIP-Lounge möglich sein wird, ist eher unwahrscheinlich.<br />
Spätestens nach diesem Erlebnis hat der Fußballclub einige Fans mehr, vor allem auch die<br />
Mädchen der 6. Klasse. Allen, die diesen Tag möglich gemacht haben (Eltern,<br />
Fanclubbetreuern, Spielern und dem Co-Trainer) möchten die Schüler der Klasse 6 der<br />
Regelschule Bürgel ein ganz herzliches Dankeschön sagen.<br />
Sie beenden ihren Bericht mit dem Versprechen: Liebe Spieler, am kommenden Sonntag<br />
werden 30 Daumen für euch ganz fest gedrückt sein!<br />
15.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194835/index.html [16.05.2007 22:34:17]
Schweitzergymnasium schließt<br />
Schweitzergymnasium schließt<br />
Schweitzergymnasium schließt<br />
Ministerium verfügt vorzeitiges Aus für Thüringens einst größtes Gymnasium<br />
Von Uwe Müller Gera. Die Tage des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Lusan sind gezählt:<br />
Die Schule wird in diesem Sommer geschlossen, zwei Jahre früher als vorgesehen. Die<br />
Entscheidung hat nichts mit dem Brand in der vorigen Woche zu tun (wir berichteten).<br />
Vielmehr hat das Kultusministerium die Weiterführung der Schule als eigenständiges<br />
Gymnasium abgelehnt. Ein Jahr hatte sich die Ministerialbürokratie in Erfurt Zeit gelassen für<br />
diesen Bescheid; der Stadtrat hatte zunächst beschlossen, das Gymnasium bis Sommer 2009<br />
offen zu halten.<br />
Nach der Wende war in Lusan ein Gymnasium aus dem Boden gestampft worden, in den<br />
1990-er Jahren das größte in Thüringen, wie Schulverwaltungsamtsleiter Jürgen Fischer<br />
gestern abend vor dem Schul- und Bildungsausschuss des Stadtrates vermerkte. Seinerzeit<br />
gab es pro Jahrgang bis zu acht Klassen - und das unter ungünstigen räumlichen<br />
Bedingungen. Um so größer der Respekt, der Lehrern, Schülern und Mitarbeitern zu zollen<br />
ist. Doch rückläufige Schülerzahlen machten auch vor dieser Bildungsstätte nicht Halt. Das<br />
Ministerium begründet seine Entscheidung, das Gymnasium nicht über das Schuljahresende<br />
2006/07 zu genehmigen: "Die in den Schuljahren 2007/08 und 2008/09 zu erwartenden<br />
Schülerzahlen erscheinen weder eine zweckmäßige Schulorganisation noch eine<br />
ordnungsgemäße Gestaltung des Unterrichts zu gewährleisten."<br />
Die Lusaner Pennäler zählen ab 1. August zum Liebegymnasium, firmierend als Schulteil<br />
"Albert Schweitzer". Keine Wunschlösung. Das Zabelgymnasium galt als Traumpartner, doch<br />
die dortige Schulkonferenz lehnte ab. Eine Zuordnung zum Goethegymnasium sei aufgrund<br />
unterschiedlicher Schulprofile nicht infrage gekommen, so der Schulverwaltungsamtsleiter.<br />
Gemeinsam mit der Schulkonferenz des Schweitzergymnasiums und dem Staatlichen<br />
Schulamt einigte sich die Stadtverwaltung auf diese Lösung: die Schüler der Jahrgangsstufen<br />
11 und 12 im Schuljahr 2007/08 und die Schüler der Jahrgangsstufe 12 im Schuljahr<br />
2008/09 werden bis zum Ende des Ausbildungsabschnittes 12/2 im Jahr 2008 (ohne<br />
Prüfungszeitraum) im Schulstandort Zeulenrodaer Straße 9 beschult. Denn im<br />
Liebegymnasium, zu dem sie ab dem 1. August 2007 gehören, reicht die Platzkapazität noch<br />
nicht. Die Neuntklässler wechseln mit dem kommenden Schuljahr ans Liebegymnasium.<br />
Schulelternsprecher Lutz Reinhardt begrüßt die Regelung. Gerade die jetzigen Elftklässler<br />
hätten viel Zeit und Arbeit investiert, einen Albert-Schweitzer-Club zu schaffen, Leben und<br />
Werk ihres Namenspatrons zu erforschen. "Wir kommen nicht umhin, den Standort<br />
aufzugeben", verwies Schulverwaltungsamtsleiter Fischer darauf, dass es für die Stadt<br />
keinen Ermessensspielraum gebe. KommentarDer Name "Albert Schweitzer" steht noch auf<br />
dem Zeugnis der Abiturjahrgänge 2007/08 und 2008/09.<br />
Schulverwaltungsamtsleiter Jürgen Fischer<br />
15.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194842/index.html [16.05.2007 22:34:17]
Für die Lessing-Schule der "totale Knüller"<br />
Für die Lessing-Schule der "totale Knüller"<br />
Für die Lessing-Schule der "totale Knüller"<br />
Philipp (l.) und Christian sind<br />
die neuen Mathe-Stars.<br />
Schulleiter Linke und<br />
Namensgeber Lessing (hinten)<br />
freuen sich.<br />
Zwei Greizer Jungs beim Thüringer Landesausscheid in<br />
Mathematik mit vorn<br />
Greiz (OTZ/St.B.). "Das gab´s in der Geschichte der<br />
Lessing-Schule noch nicht." Der Greizer Regelschulleiter<br />
Dieter Linke kann seine Begeisterung kaum bändigen,<br />
spricht von einer "Super-Überraschung" und dem "totalen<br />
Knüller". Grund für die Euphorie sind die Matheleistungen,<br />
die zwei Jungs seiner Schule vorigen Donnerstag in Erfurt<br />
ablieferten. Vom "Landesausscheid des Mathematischen<br />
Wettbewerbs Thüringer Regelschulen" kehrten Christian<br />
Liebscher mit dem 2. Platz der Klassenstufe 9 und Philipp<br />
Lange mit Rang drei der Klassenstufe 7 zurück.<br />
Schon zur Kreismathematik-Olympiade am 7. März,<br />
übrigens zum zehnten Mal in der Greizer Lessing-Schule, hatten Christian und Philipp für<br />
eine Überraschung gesorgt. Denn noch nie durften sich die Gastgeber über einen Kreissieger<br />
freuen. Jetzt waren es gleich zwei. Und dass die beiden Jungs auf Anhieb auch auf<br />
Landesniveau so weit vorn landen, ist für die Schule großartig. "Wir hatten noch niemanden,<br />
der uns bei der Landesolympiade vertritt", verdeutlicht Dieter Linke den Stellenwert.<br />
Christian Liebscher findet es schade, dass er nächstes Jahr nicht nochmal eine solche<br />
Chance bekommt, denn der Knobel-Wettstreit der Regelschulen geht nur bis zur Klasse 9.<br />
Der zwei Jahre jüngere Philipp Lange hat da gut lachen. Er würde 2008 gern wieder mit zum<br />
Landesfinale fahren und sehen, ob nicht vielleicht noch mehr drin ist.<br />
"Mathe war schon immer mein Lieblingsfach", sagt der 15-jährige Christian, der vor dem<br />
Wettstreit ein regelrechtes Training begann. Vom Ehrgeiz gepackt, ließ er sich von seinem<br />
Lehrer Maik Riemenschneider einige Spezialaufgaben geben und besuchte zuletzt auch die<br />
Begabtenförderung - eine Extra-Stunde einmal wöchentlich bei Bernhard Groll. Philipp<br />
entdeckte schon in der dritten Klasse seine Leidenschaft für die Zahlenspiele. "Als ich das<br />
Einmaleins richtig konnte, begann es mir Spaß zu machen", denkt der 13-Jährige zurück.<br />
Seit Februar hat er sich dem Korrespondenzzirkel der Uni Jena angeschlossen. Bekommt so<br />
regelmäßig Mathe-Aufgaben nach Hause geschickt, sendet seine Lösungen zurück und<br />
erfährt am Ende, ob er richtig lag oder hier und da auf dem Holzweg war. Dass es bei der<br />
Landesolympiade eine solche Auswertung nicht gab, ärgert vor allem Christian aus Klasse 9.<br />
Denn er hätte schon gern gewusst, wo seine Fehler lagen.<br />
Ihr Lohn für den Erfolg im dreistündigen Mathe-Wettstreit in der Landeshauptstadt waren<br />
neben einer von Kultusminister Jens Goebel unterzeichneten Urkunde und einem Pokal in<br />
Form einer farbigen Kugel noch ein Buch nach Wahl, ein Tafelwerk mit interaktiver CD-ROM<br />
und ein Preisgeld von 35 bzw. 30 Euro. Auch ein kurzes Freizeitprogramm war inklusive.<br />
Dass die Familien der Jungs aber für die Anreise nach Erfurt selbst aufkommen müssen,<br />
findet Schulleiter Linke nicht gerade angemessen. Er will deshalb versuchen, über den<br />
Schulträger oder den Schulförderverein eine Entschädigung zu organisieren.<br />
15.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194921/index.html [16.05.2007 22:34:19]
Mit Akrobaten und dem stärksten Mann der Welt<br />
Mit Akrobaten und dem stärksten Mann der Welt<br />
Mit Akrobaten und dem stärksten Mann der Welt<br />
Klettermeisterin Luisa.<br />
Goethe-Grundschule wird zu Zirkus-Arena<br />
Greiz (Böhm-Lämmer). Zirkus war am Sonnabend zum Tag<br />
der offenen Tür in der Goethe-Grundschule angesagt.<br />
Bereits um 9 Uhr begrüßte Schulleiterin Carola Sturm alle<br />
Gäste in der Aula zu einem ersten Programmteil mit der<br />
Kindertanzgruppe von Alice Bächer. Dann trat erstmals an<br />
diesem Ort die Kindergarde unter Leitung von Ralf<br />
Herrmann auf, bot ein Medley mit dem Besten der letzten<br />
Jahre.<br />
Im ganzen Schulgebäude herrschte reger Betrieb. Und mit Hüpfburg, Sumo-Ringern,<br />
Kinderschminken oder basteln mit der "Bunten Lade" war für Abwechslung gesorgt.<br />
Außerdem gab es ja die von den Eltern gesponserte Tombola sowie die vielen Leckereien,<br />
die von den Muttis extra gebacken wurden.<br />
In ihrer Projektwoche hatten die Schüler ein tolles Zirkus-Programm einstudiert und auch die<br />
passenden Kostüme gebastelt. Um 11 Uhr hieß es dann in der Turnhalle "Manege frei!" Für<br />
anderthalb Stunden wurde die Turnhalle von kleinen Clowns, Klettermeistern, Kätzchen und<br />
Bären, Artisten, Fröschen und wilden Tiere bevölkert. Camilla und Gloria führten durchs<br />
Programm, musikalisch unterstützt durch Maximilian. Unter tosendem Applaus zogen alle<br />
Mitwirkenden ein, bevor es mit den Einzeldarbietungen weiterging. So beispielsweise die<br />
erste Klasse mit den drei Clowns und ihren tollen Späßen. Nicht schlecht staunten die<br />
Zuschauer über die "kleinen Äffchen", die am Kletterseil bis an die Hallendecke stiegen. Aber<br />
auch die Ballerina, die Mädchen mit den Bändern oder der stärkste Mann der Welt bekamen<br />
Beifall. Munter ging es weiter mit Schlangenbeschwörer, Ballonakrobatin Chantal,<br />
Zauberkünstlern und den Pyramidenkids bis hin zu den kleinen Fröschen, dem Messerwerfer<br />
und den Hula-Mädchen, um nur einige zu nennen. Ein großes Dankeschön an die vielen<br />
Eltern und Sponsoren, ohne deren Hilfe so ein Tag nicht denkbar wäre.<br />
15.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194929/index.html [16.05.2007 22:34:20]
Fliegendes Klassenzimmer nach Biskek<br />
Fliegendes Klassenzimmer nach Biskek<br />
Fliegendes Klassenzimmer nach Biskek<br />
Während des Fluges nach Kirgisistan wollen Neustädter<br />
Regelschüler für die Prüfung lernen<br />
Von OTZ-Redakteur Peter Cissek Neustadt. Wolfgang<br />
Munzert schaut jeden Tag voller Ungeduld in die Post.<br />
Doch auch gestern war der erhoffte Brief von der<br />
kirgisischen Botschaft noch nicht im Briefkasten. "Die<br />
Flugtickets und die Gastgeschenke haben wir bereits, jetzt<br />
warten wir nur noch auf unsere Visa. Ich habe in der<br />
kirgisischen Botschaft in Berlin angerufen. Es hieß, der Brief mit den Pässen wäre schon<br />
unterwegs", sagte der Schulleiter der Staatlichen Regelschule am Centbaumweg in Neustadt.<br />
Am Samstag will Munzert mit drei Schülern und zwei Lehrerinnen von München über Moskau<br />
nach Biskek, der Hauptstadt der Republik Kirgisistan, fliegen. Es ist der erste Besuch<br />
Neustädter Schüler und Lehrer in ihrer Partnerschule K. Kurmanova im Dorf Thälmann. Die<br />
Partnerschaft mit der Mittelschule in der Tschui-Region etwa 70 Kilometer östlich der<br />
Hauptstadt Biskek besteht seit 2003. Die Neustädter war die erste thüringische Schule, die<br />
eine feste Beziehung zu einer Bildungseinrichtung in Kirgisistan aufgenommen hatte. Initiiert<br />
wurde die Partnerschaft von Bernd-Christian Hyckel vom Firmenpool Thüringer Unternehmen<br />
in Mittelasien.<br />
Bislang hielt man regen Kontakt per E-Mail, einzelne Schüler schreiben sich Briefe.<br />
Vergangenes Jahr weilten erstmals drei Schüler und zwei Lehrerinnen aus Thälmann in der<br />
Orlastadt. Den Austausch hatten sich beide Partnerschulen als Ziel gestellt, als die<br />
Deutschlehrerin Ermek Kudajarova im November 2004 ein Hospitationspraktikum an einem<br />
Gymnasium in Mettmann bei Düsseldorf absolvierte und dabei ein Kurzbesuch in Neustadt<br />
machte. Nun erfolgt der Gegenbesuch.<br />
"Jene drei Schüler der 10. Klasse, die Russischunterricht haben und vergangenes Jahr die<br />
drei kirgisischen Schüler bei sich zu Hause untergebracht haben, dürfen jetzt mitfliegen",<br />
erklärte Schulleiter Munzert die Auswahl der Reisegruppe. Weil knapp zwei Wochen nach der<br />
Rückkehr am 26. Mai die Prüfungszeit beginnt, soll die Aeroflot-Maschine quasi zum<br />
fliegenden Klassenzimmer werden. "Während des zweimal vierstündigen Fluges werden wir<br />
Mathe-Unterricht geben", hat sich Munzert vorgenommen. "Die Stiftung West-Östliche<br />
Begegnungen fördert unseren Besuch in Kirgisistan mit einem Zuschuss zu den Flugkosten in<br />
Höhe von 1500 Euro", sagte Russisch-Lehrerin Uta Neumann. Diese gemeinnützige Stiftung<br />
unterstützt vielfältige Begegungen mit allen Ländern der GUS und den baltischen Staaten,<br />
die dem Auf- und Ausbau von längerfristigen Partnerschaften und Beziehungen ihrer Bürger<br />
dienen. Insgesamt hat sie in den vergangenen zwölf Jahren 3500 Projekte unterstützt und<br />
dafür rund acht Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Im Mittelpunkt der geförderten<br />
Maßnahmen stehen die direkten Begegnungen zwischen den Menschen aus Deutschland und<br />
den genannten Ländern, die als themen- oder projektbezogene Aktivitäten stattfinden, so<br />
Neumann. Mit 320 Euro wird sich das Thüringer Kultusministerium an den Reisekosten<br />
beteiligen, außerdem einige Neustädter Sponsoren. Den Rest tragen die Eltern bzw. Lehrer<br />
selbst.<br />
Auch die Neustädter sind in Thälmann bei Gastfamilien untergebracht. Die Partnerschule hat<br />
bereits ein straffes Programm ausgearbeitet. So stehen unter anderem ein Besuch im<br />
Bildungsministerium, des deutschen Botschafters und der Pädagogischen Akademie<br />
Arabajeva auf dem Plan, ebenso gemeinsamer Deutsch-Unterricht. "Auf alle Fälle wollen wir<br />
auch mal ins Tian-Shan-Gebirge und an den Issykkulsee fahren", hat sich Munzert<br />
vorgenommen.<br />
Und während er noch auf die Visa wartet, sind mit der Post die am Freitag bestellten<br />
Deutschlandfahnen eingetroffen, die sich die Partnerschule gewünscht hat, und die nun die<br />
Neustädter Gastgeschenke komplettieren werden.Die Republik Kirgisistan ist seit 1991 nach<br />
dem Zusammenbruch der UdSSR ein unabhängiger Staat in Zentralasien. In der Neustädter<br />
Partnerschule lernen rund 440 Schüler, knapp die Hälfte auch die deutsche Sprache.<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194936/index.html [16.05.2007 22:34:20]
Arbeitseinsatz für eine attraktive Regelschule<br />
Arbeitseinsatz für eine attraktive Regelschule<br />
Arbeitseinsatz für eine attraktive Regelschule<br />
In Hirschberg ist der Förderverein aktiv<br />
Hirschberg (Barwinsky). Rund 15 Mitglieder des Fördervereins der Johann Heinrich-<br />
Pestalozzi Regelschule Hirschberg, darunter Lehrer, Eltern und Schüler, trafen sich am<br />
vergangenen Samstagvormittag zu einem Arbeitseinsatz, um damit die Außenanlagen ihrer<br />
Einrichtung in Ordnung zu bringen.<br />
Konkret bedeutete dies auch, dass die Fläche vor der Vorderfront des Gebäudes<br />
durchgängig neu bepflanzt wurde. Außerdem mussten mehrere Stellen von Unkraut<br />
gesäubert und mit Rindenmulch optisch verschönert werden. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
bildete die Beschneidung der Hecken sowie Sträucher auf dem Beet neben der Sporthalle.<br />
Gabi Kießling, eine der Aktivposten vor Ort, setzte dabei mit ihren Mitstreitern auf<br />
Kontinuität. Bereits im vergangenen Jahr sei durch interne Eigeninitiative der Schulhof<br />
aufgewertet worden. Die Schüler können sich dort jetzt in ihrer Freizeit sportlich betätigen,<br />
hieß es. Schritt für Schritt soll die Regelschule auch äußerlich zu einer Perle entwickeln, die<br />
man jederzeit gern betritt. Bereits in diesem Herbst erfolgt an gleicher Stelle eine<br />
Fortsetzung. Für die Regelschule Hirschberg ist somit der Einsatz des unter ihrem Dach<br />
agierenden Vereins eine dauerhafte Bereicherung.<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194942/index.html [16.05.2007 22:34:21]
Abends schmökern in der Schule<br />
Abends schmökern in der Schule<br />
Abends schmökern in der Schule<br />
Lesenacht in der Tanner<br />
Grundschule. Schmökern mit<br />
der Taschenlampe: Rahel und<br />
Marion.<br />
Tannaer Zweitklässler lernen zum Leseabend Tier des<br />
Jahres kennen<br />
Tanna (Zeh). Nicht mit dem Ranzen auf dem Rücken,<br />
sondern ungewöhnlich bepackt mit Taschenlampe, Decke<br />
oder auch Schlafsack strömten die Mädchen und Jungen<br />
der Klasse 2b am vergangenen Freitag zu mindestens<br />
genauso außergewöhnlicher Zeit, nämlich um 19 Uhr in die<br />
Tannaer Grundschule. Ein Leseabend stand im Programm,<br />
zu welchem Klassenlehrerin Anke Golfier eingeladen hatte.<br />
Bevor die Zweitklässler aber in ihr Klassenzimmer gehen<br />
durften, sollten sie rätseln, wovon das Buch, welches sie<br />
zum Leseband kennen lernen sollten, handeln könnte.<br />
Pippi Langstrumpf? Karlsson vom Dach? Nein, der Held des<br />
Abends sollte ein Delphin sein, verriet die Lehrerin. Und genau von einem solchen, der in<br />
Papierform groß an der Tafel haftete, wurden die Schüler auch begrüßt. Dazu passend<br />
hatten die Klassenlehrerin und Manuela Rudolph, eine weitere Lehrerin, die die Klasse 2b in<br />
Mathematik und Kunst unterrichtet, die Tische dekoriert. Delfingummis zum Naschen,<br />
Knabbergebäck in Delfinform und Servietten mit den Säugetieren darauf stimmten die<br />
Kinder sogleich auf den Abend ein. Ungewöhnliche Geräusche entlarvte Victoria schnell als<br />
die von Delfinen.<br />
Aktuell ist der Delfin als Tier besonders deshalb, weil die Vereinten Nationen das Jahr 2007<br />
als Jahr des Delfins ausgerufen haben. Unterstützung kommt hierbei von der Organisation<br />
WDCS. Die Abkürzung WDCS stammt vom englischen Namen Whale and Dolphin<br />
Conservation Society, weil sich diese Organisation im Jahr 1987 in England gegründet hat.<br />
Sie ist die weltweit größte gemeinnützige Organisation, die sich aktiv für den Schutz von<br />
Walen und Delfinen und deren Lebensraum einsetzt. Mittlerweile gibt es auf der ganzen Welt<br />
WDCS-Projekte zum Schutz der Wale. Organisiert ist der WDCS in den Ländern Argentinien,<br />
Australien, USA, Deutschland und England.<br />
Das Buch "Gefahr für den kleinen Delfin" von Marliese Arold unterstützt dieses Anliegen und<br />
brachte den Zweitklässlern zum Leseabend nahe, warum Delfine nur in Freiheit, nicht aber<br />
in Gefangenheit, in einem Delfinarium lebend, glücklich sein können. Die Kinder lernten<br />
anhand des Buches und eines Arbeitsblattes auch, wie die Tiere leben, dass sie sehr<br />
intelligent sind und sich von Tintenfische und anderen Fischen ernähren.<br />
Und als es draußen dunkelte, schalteten die Lehrerinnen kein das Licht an. Die Mädchen und<br />
Jungen konnten sich im Klassenraum eine Ecke zum Kuscheln suchen und dann mit der<br />
Taschenlampe schmökern. Das bereitete Amelie, Dennis, Oliver und all die anderen Kinder<br />
so viel Spaß, dass sie auch gegen 21 Uhr, als sie von ihren Eltern abgeholt wurden, noch<br />
putzmunter waren. (Foto: Zeh)<br />
13.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194949/index.html [16.05.2007 22:34:21]
Zeitgemäß aufgerüstet<br />
Zeitgemäß aufgerüstet<br />
Zeitgemäß aufgerüstet<br />
Schulleiter Uwe Loik (Mitte)<br />
führt die Gäste durch die<br />
neuen Multimedia-Räume. In<br />
den Regalen der Bibliothek ist<br />
noch viel Platz für Bücher -<br />
Spenden erwünscht!<br />
Steigerung der Medienkompetenz der Schüler.<br />
Rötlein-Regelschule feiert Schuljubiläum und Einweihung<br />
von Mediathek und Bibliothek<br />
Von Ilona Roth Zeulenroda (OTZ). Die Rötlein-Regelschule<br />
hat seit vergangenem Samstag ganz offiziell eine eigene<br />
Mediathek und Bibliothek sowie verschiedene Leseecken in<br />
den Foyers des Schulhauses. "Die Zeit ist nicht stehen<br />
geblieben", meinte Schulleiter Uwe Loik zur<br />
Einweihungsfeier zum Auftakt des Tages der offenen Tür<br />
am vergangenen Sonnabend. "Der Umgang mit moderner<br />
Technik der Text-, Bild- und Datenverarbeitung ist<br />
selbstverständlich geworden. Und so hat auch unsere<br />
Bibliothek Anschluss ans Internet; in der Mediathek<br />
können Bilder, Videos und Musik auf hohem technischen<br />
Niveau bearbeitet werden", berichtet der Schulleiter stolz.<br />
Nicht zum Selbstzweck, wie er betont, sondern zur<br />
Uwe Loik dankte den an Ausbau und Ausstattung beteiligten Firmen, aber auch den<br />
Bücherspendern, auf die die hauseigene Buchausleihe wohl weiterhin angewiesen sein wird,<br />
denn die hohen schicken Regale der Bibliothek sind momentan doch sehr, sehr übersichtlich<br />
bestückt. "Wir haben noch genug Platz in den Regalen", gab der Schulleiter daher auch ganz<br />
unverblümt den vielen Gästen der kleinen Feier mit auf den Weg.<br />
Dass es dabei nicht nur darum geht, einfach die Regale voll zu kriegen, bewiesen die<br />
Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft "Leseratten", die seit diesem Schuljahr besteht. Mit selbst<br />
verfassten Texten sowie einem Rap rund ums Buch ließen sie die Zuhörer an ihrer<br />
Begeisterung fürs Lesen teilhaben, denn: "Lesen ist wie träumen".<br />
Herbert Jende (PDS), Beigeordneter des Bürgermeisters der Stadt, hatte den Wink von Uwe<br />
Loik genau richtig verstanden und zur Feier des Tages und zum 30-jährigen Bestehen der<br />
Schule im Auftrag der Stadt einen Scheck über 500 Euro mitgebracht. Geld, das nun für die<br />
Anschaffung von Büchern verwendet werden soll.<br />
Damit waren auch diese neuen Räume für die Besucher des Tages frei gegeben, wie all die<br />
anderen Fachunterrichtsräume und Klassenzimmer. Ein Angebot, das nicht zuletzt die<br />
Mädchen und Jungen nutzten, die ab kommendem Schuljahr in der Rötlein-Regelschule die<br />
5. Klasse besuchen. Sie erlebten beispielsweise das anspruchsvolle Programm des<br />
Schulchores, der am Sonntag übrigens ebenso die Buga-Gäste aufhorchen ließ, oder die<br />
derbe Fastnachtsposse nach Hans Sachs der Theatergruppe mit hervorragenden Darstellern,<br />
konnten sich über die Schulprojekte und Lehrinhalte der einzelnen Fächer informieren, vom<br />
Bufett der Hauswirtschafter kosten, die die Versorgung der Gäste in die Hand genommen<br />
hatten, und in der Schulchronik blättern, die wie jedes Jahr einen ganz besonderen<br />
Anziehungspunkt darstellte. Nicht nur für die Besucher des Hauses, sondern auch die<br />
heutigen Schüler. Und in den vergangenen 30 Jahren hat sich die reich bebilderte Chronik<br />
doch recht üppig gefüllt...<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195001/index.html [16.05.2007 22:34:22]
Großes Interesse am Alltag in der Grundschule<br />
Großes Interesse am Alltag in der Grundschule<br />
Großes Interesse am Alltag in der Grundschule<br />
Großer Andrang<br />
herrschte im<br />
Schulgarten, die<br />
angebotenen<br />
Jungpflanzen<br />
fanden bei den<br />
Gästen reißenden<br />
Absatz.<br />
Tag der offenen Tür in Auma mit über 250 Besuchern<br />
Von Sabine Taft Auma. "Schön, dass so viele Eltern und Gäste Interesse<br />
an der Grundschularbeit haben und ein großes Dankeschön auch an den<br />
Förderverein für die gute Vorbereitung", so eröffnete Schulleiterin<br />
Gudrun Graupner am Sonnabendnachmittag den Tag der offenen Tür in<br />
der Grundschule Auma. Über 250 Besucher erfreuten sich an dem<br />
kleinen, aber feinen musikalischen Programm, welches die Schüler<br />
vorbereitet hatten. Nach dem musikalischen Auftakt lud Frau Graupner<br />
alle Eltern, Großeltern und Geschwister zu einem Rundgang durch das<br />
Schulgebäude ein und diese sind der Einladung gern gefolgt.<br />
Die Flure und die Klassenräume waren mit Ausstellungsstücken, die von<br />
den Kindern gefertigt worden waren, geschmückt.<br />
Die Gäste erhielten so einen Einblick in den Schulalltag der Grundschule<br />
und auch die Arbeit des Schulhortes wurde vorgestellt. Die Kreativität<br />
der Schüler und die mit viel Geschick und Liebe gestalteten Exponate<br />
brachten den Kleinen viel Bewunderung ein.<br />
Ob beim Zahlenquiz oder der Gestaltung von Schmetterlingen aus<br />
Wollresten oder Muttertagsherzen - alle, ob Groß oder Klein, waren mit<br />
Begeisterung bei der Sache. Auch die ausgestellten Präsentationen der Schüler über<br />
Thüringen oder Arbeiten der Schüler im Deutsch- oder Heimatkundeunterricht, es wurde von<br />
den Besuchern interessiert angesehen und mit anerkennenden Worten auch für die Arbeit<br />
der Lehrer und Hortnerinnen bedacht.<br />
Nach dem Rundgang konnten sich die Gäste mit den knapp 20 von Eltern gebackenen<br />
Kuchen stärken. Auch der Pflanzenverkauf im Schulgarten lief bestens. Viele Eltern deckten<br />
sich mit Kohlrabi- oder Tomatenpflanzen ein oder nahmen Studentenblumen mit nach<br />
Hause.<br />
Den Abschluss des erlebnisreichen Nachmittags gestalteten die kleinen Tanzmäuse, die<br />
unter Leitung des Tanz Centrums Gera in der Schulturnhalle zeigten, was sie gelernt haben.<br />
Über 50 Kinder der Grundschule nahmen vor zwei Wochen an der Eröffnung der Buga in<br />
Gera teil und so schlüpften einige Kinder noch mal in ihre süßen Zwergenkostüme und<br />
tanzten zur Melodie des Rennsteigliedes vor den begeisterten Gästen. Ihre Freude am Tanz<br />
übertrug sich ganz schnell auf alle Anwesenden.<br />
13.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195007/index.html [16.05.2007 22:34:22]
Quietschende Gummis<br />
Quietschende Gummis<br />
Quietschende Gummis<br />
Roter Berg. (tlz) "Der Kevin lebt noch", jubeln die Schüler aus dem Förderzentrum der<br />
Schule am Zoopark begeistert. Was spielerisch an diesem Tag die Gefahren von Autos<br />
vermittelt, kann in der Realität aber bitterer Ernst werden. Trotzdem sei es wichtig, das<br />
Anliegen mit Spaß zu vermitteln, da waren Schüler und Lehrer eins.<br />
Direkt auf Kevins Höhe stoppt der kleine Opel, den der ADAC zu Vorführzwecken<br />
mitgebracht hat. Die Schüler stehen gespannt an einer weißen Linie. Jeder stellt einen weißroten<br />
Verkehrskegel vor den Füßen. Mit einer Anlaufgeschwindigkeit von 50 Kilometern in<br />
der Stunde saust Uwe Dilßner auf die Weiße Linie zu, schlittert mit Reifenquietschen an<br />
einem Drittel der Schüler vorbei, bis er schließlich nach gut 20 Metern zum Stehen kommt.<br />
Höhepunkt für die Schüler: Sie dürfen selbst einsteigen, dürfen fühlen, wie das Ganze aus<br />
dem Auto aussieht. "Die Praxis ist besser als jede Theorie", weiß Förderschullehrerin Martina<br />
Hagenbring, die den Autoclub mit der Aktion "Vorsicht Auto" eingeladen hatte. Ohne<br />
Probleme hätte man einen Termin vereinbart, der ADAC komme gerne in die Schulen.<br />
"Noch immer verunglücken viel zu viel Kinder im Straßenverkehr", so Dilßner, der als ADAC-<br />
Moderator Übung im Umgang mit Schülern hat. "Die Schüler haben im Unterricht alles<br />
Wesentliche gehört", sagt Hagenbring, die auch für die Verkehrserziehung zuständig ist. Das<br />
eindrucksvolle Reifenquietschen mache jedoch schneller verständlich, was in der Theorie<br />
lange braucht. Auch die Übung, in der die Schüler selbst bremsen mussten, zeigt Wirkung:<br />
Aus vollem Lauf auf den Punkt abzubremsen, das kann nicht gelingen. Was aber gelingt ist,<br />
diese Analogie auf ein Auto zu übertragen.<br />
Die Formel "Reaktionsweg plus Bremsweg gleich Anhalteweg" sitzt am Ende des Tages nicht<br />
nur theoretisch - auch die dazugehörigen Bilder sind im Kopf gespeichert.<br />
15.05.2007 Von Axel Heyder<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195040/index.html [16.05.2007 22:34:24]
Nicht Greifbares fühlbar machen<br />
Nicht Greifbares fühlbar machen<br />
Nicht Greifbares fühlbar machen<br />
Altstadt. (tlz) Goethes Erlkönig. Auswendig lernen. Bis wann? Bis morgen. "Okay, trichter ich<br />
dir schnell ein", so der Lehrer. "Wozu brauch ich das?", fragt der Schüler. "Ist doch egal.<br />
Musste ich damals auch lernen. Also mach hin, ich muss gleich zur nächsten Stunde", so der<br />
Lehrer. Der Schüler kriegt das Auswendiglernen nicht hin, es klingelt, der Lehrer geht - der<br />
Jugendliche bleibt allein zurück...<br />
Eine Szene aus dem Tanztheaterproduktion "Und warum?", einer künstlerischen<br />
Auseinandersetzung mit dem Amoklauf am Gutenberg-Gymnasium vor fünf Jahren, mit den<br />
vielschichtigen Ursachen jugendlicher Gewalt. Tanz, Rap, Livemusik, Schauspiel,<br />
Breakdance, Gesang und Videoprojektion werden choreografiert von Ester Ambrosino, es<br />
tanzt das neu gegründete Tanztheater Erfurt, die Schauspieler sind Marcel Schwichtenberg,<br />
einst Mitglied des Erfurter Schauspielhauses, und Christian Weiß von der Schotte.<br />
"Das Stück soll helfen, die Sprachlosigkeit zu überwinden", sagt Ambrosio. Es zeigt Schüler<br />
unter Leistungsdruck und Belastungen. Auf der Suche nach dem Lebenssinn. Lehrer unter<br />
Stress. Welcher Funken muss explodieren, so dass junge Menschen zu Tätern werden? Was<br />
ist wann und wo schief gelaufen? Ist es jener Moment, als dieser Lehrer erklärt, wie man<br />
eine Fläche spiegelt, Zahlen runter rattert, ohne den Jugendlichen einmal zu sagen, was der<br />
Sinn dahinter ist. Oder ist es jener Moment, als der Biolehrer das Herz erklärt, plötzlich von<br />
Liebe und Trauer erzählt und die Schüler mit dieser plötzlichen emotionalen Wende rein gar<br />
nicht zurecht kommen. Oder ist es der Moment, als der Junge Ballerspiele spielt, immer<br />
lauter brüllt, schreit: "Niederlagen gibt man nie gerne zu".<br />
"Und warum?" will das nicht Greifbare fühlbar machen, will Antworten geben, die verbal<br />
nicht möglich sind.<br />
! Aufführungen: 31. Mai, 1./2. Juni, jew. 20 Uhr, Stadtgarten, Dalbergsweg 2a<br />
14.05.2007 Von Nicole Richter<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195047/index.html [16.05.2007 22:34:25]
Große Freude und auch Stolz<br />
Große Freude und auch Stolz<br />
Große Freude und auch Stolz<br />
Niederorschel. (tlz/ot) Die Regelschule Niederorschel darf sich ab dem ersten Mai<br />
Europaschule nennen. Die Urkunde und das dazu gehörige Namensschild überbrachte<br />
gestern Dr. Dieter Gensch vom Kultusministerium des Freistaates. Der Referatsleiter<br />
würdigte die zahlreichen Aktivitäten, die zur Erringung des Namens Europaschule geführt<br />
haben und erinnerte daran, dass gerade einmal 20 Schulen im Freistaat den Titel<br />
"Europaschule" tragen. Zudem sei Niederorschel eine der wenigen Schulen überhaupt, die<br />
über Jahre hinweg partnerschaftliche Beziehungen zu einer Schule in Großbritannien pflegt,<br />
"das ist schon etwas ganz Besonderes, zu diesem kleinen Kreis zu gehören", versicherte Dr.<br />
Gensch.<br />
"Die Verleihung des Namenszusatzes Europaschule erfüllt uns alle mit großer Freude und<br />
auch mit Stolz", erklärte Schulleiter Peter Schaefer zu Beginn seiner Rede. Mit dieser<br />
Bezeichnung werde die 40-jährige Tradition der Schule gewürdigt, "Freundschaft und<br />
Partnerschaft zu Menschen anderer Länder zu suchen und zu pflegen". Zwar sei dies bis<br />
Ende der DDR bloß in Richtung Osten möglich gewesen und das auch nur meist verbal.<br />
"Aber der Grundsatz, dass Kennenlernen und Gedankenaustausch wachsen können, prägten<br />
die Arbeit an dieser Schule". Konkrete Auslandserfahrungen habe es bis zur Wende nur<br />
einmal gegeben, in der Sowjetunion und in Polen. Die dort gemachten Erfahrungen<br />
verstärkten das Bestreben, nun Kontakte zu jungen Leuten in ganz Europa zu suchen;<br />
zuerst, gegen den damaligen Trend, mit einer Schule in Polen, dann mit Hereford in<br />
Großbritannien. "Schon zum 30-jährigen Jubiläum unserer Schule saßen wir bereits<br />
gemeinsam an einem Tisch: die Polen, die Engländer und wir". Alle drei Schulen hätten sich<br />
um den Titel "Europaschule" beworben, die Verleihung des Namenszusatzes habe aber<br />
bisher nur Niederorschel erhalten. "Das ist sehr schade", so der Schulleiter.<br />
Als langjähriger Lehrer an der Schule hatte es sich der Gernröder Europaabgeordnete Rolf<br />
Berend trotz Termindruckes nicht nehmen lassen, zu gratulieren und eine große<br />
Europafahne zu überreichen. "Euro war ein Traum von wenigen, Hoffnung für viele, und<br />
heute Notwendigkeit für alle", zitierte Berend Konrad Adenauer. Diese Worte seien heute<br />
aktueller denn je, in Europa liege die Zukunft der Jugend, dies habe man in Niederorschel<br />
frühzeitig erkannt.<br />
Und noch ein ehemaliger Lehrer kam gestern Morgen zu Wort: Bürgermeister Hans<br />
Dannoritzer, der erklärte, dass er sich so gelebtes Europa vorstelle und auf das zehnjährige<br />
Bestehen der Partnerschaft zwischen Niederorschel und Nowy Dwór Mazowicki aufmerksam<br />
machte, die in vier Wochen gefeiert werden soll. Nach der Feierstunde in der Turnhalle<br />
wurde neben dem Eingang das Zusatzschild "Europaschule" enthüllt.<br />
15.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195053/index.html [16.05.2007 22:34:25]
Gefahrenbremsung auf dem Schulhof<br />
Gefahrenbremsung auf dem Schulhof<br />
Gefahrenbremsung auf dem Schulhof<br />
Mit einer bundesweiten Initiative will der ADAC Schüler für Verkehrssicherheit sensibilisieren.<br />
Kinder der Förderschule am Zoopark erlebten gestern eine Vollbremsung auf dem Schulhof.<br />
ROTER BERG. Statt der üblichen Unterrichtsstunden bekamen Schüler aus unterschiedlichen<br />
Klassen ein Verkehrssicherheitsprogramm mit vielen praktischen Übungen geboten. Uwe<br />
Dilßner, Moderator des ADAC, ließ der Theorie zum Thema Richtiges Verhalten im<br />
Straßenverkehr schnell den praktischen Teil folgen. Viele Kinder wüssten zwar, wie sie sich<br />
im Straßenverkehr verhalten sollen, verstünden aber die Zusammenhänge und Gründe dafür<br />
nicht immer, erklärt er. Deshalb verfolge der ADAC in seiner Initiative "Achtung Auto" das<br />
Prinzip learning by doing. "Durch handlungsorientiertes Lernen prägen sich viele Sachen<br />
besser ein und werden für die Kinder verständlicher." So testeten die Förderschüler gestern<br />
an sich selbst, was Brems- und Reaktionsweg bedeuten. Dabei sollten sie aus vollem Lauf an<br />
einer vorgegebenen Stelle stoppen - sie mussten schnell feststellen, dass sie nicht gleich<br />
zum Stehen kommen. Beim zweiten Test mussten sie auf ein willkürliches Zeichen hin<br />
anhalten - der Reaktionsweg wurde noch länger. Und das Begreifen folgte, dass sich der<br />
Anhalteweg aus Reaktions- und Bremsweg ergibt. Das demonstrierte dann auch ein Auto<br />
mitten auf dem Schulhof, das bei 30 km/h eine Vollbremsung vorführte.Die Initiative, die<br />
von der Wirtschaft unterstützt wird und sich vor allem an Fünft- und Sechstklässler richtet,<br />
kann kostenlos von allen Schulen in Anspruch genommen werden. Stefanie HEIM<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515083023/index.html [16.05.2007 22:34:26]
Zwölftklässler des Gymnasiums Sonneberg zelebrierten letzten Schultag 28.04.2007<br />
Zwölftklässler des Gymnasiums Sonneberg zelebrierten letzten Schultag 28.04.2007<br />
28.04.2007 Zwölftklässler des Gymnasiums Sonneberg zelebrierten letzten Schultag Abi<br />
2007: Lern an einem anderen Tag<br />
VON DANNY SCHELER-STÖHR<br />
SONNEBERG - Immerhin zwölf Jahre haben die meisten Schüler des Staatlichen Gymnasiums<br />
Sonneberg gebüffelt. Vier Jahre in der Grundschule und weitere acht Jahre auf dem<br />
Gymnasium. Gestern feierten die Abiturienten ihren letzte Schultag.<br />
Freitagmorgen, 6.30 Uhr: Langsam füllt sich der Schulhof des Staatlichen Gymnasiums<br />
Sonneberg mit Schülern der zwölften Klasse. Mehr als 140 von ihnen werden heute ihren<br />
letzten Schultag feiern. Doch mit Schule im gewöhnlichen Sinn hat dieser Tag nichts mehr zu<br />
tun. Lediglich die Zeugnisausgabe erinnert noch an das typische Schulleben.<br />
Doch bevor es die letzten Halbjahreszeugnisse gibt, werden die Schüler der zehnten und<br />
elften Klassen sowie die Lehrer kräftig auf die Schippe genommen. Niemand kam in das<br />
Schulhaus, bevor er nicht einige Aufgaben bewältigt hatte. Das Motto des diesjährigen<br />
Abiturjahrgangs lautete: „Abi 007 - Lern an einem anderen Tag“. Frei nach dieser James<br />
Bond-Parodie wurden auch die Aufgaben für die Schüler gewählt. Um den „Agentenschein“<br />
zu bekommen, war zum Beispiel ein Geschmackstest nötig. Hier mussten die „Opfer“ etwa<br />
Gurkenwasser und andere Geschmacksrichtungen erschmecken. Eine weitere<br />
Bewährungsprobe war der Gefühlstest. Gelantine, Tampons aber auch Schweinehaxen und<br />
Schweinedarm mussten erfühlt werden. Wer Glück hatte, musste sich diesem Test nicht<br />
unterziehen, sondern nur einen Hindernisparcours bewältigen - entweder zu Fuß oder auf<br />
dem Hüpfball. Auch ein Gang durch einen mit Luftballons gefüllten Flur war möglich. Auch<br />
die Lehrer wurden einer Prüfung unterzogen. Im Sportspiel „Twister“ oder im Kartenspiel<br />
„17 und vier“ konnten sie ihrs Fähigkeiten unter Beweis stellen.<br />
Zur dritten Unterrichtsstunde mussten die Zehnt- und Elftklässler wieder zurück in die<br />
Klassenräume. Für die Zwölften hieß es aufräumen und Zeugnisse abholen.<br />
Anschließend versammelten sie sich auf dem Sportplatz, der sich neben dem Schulgebäude<br />
befindet, um dort weiter zu feiern. Bei strahlendem Sonnenschein, Bratwürsten, Rostbrätl<br />
und kühlen, „geistigen Getränken“ saßen sie hier noch lange zusammen und nur wenige<br />
trauerten dem Umstand nach, dass sie vorerst keine Unterrichtsstunden mehr ertragen<br />
müssen. Doch zu früh freuen sollte sich keiner: Jetzt stehen noch die Abiturprüfungen an<br />
und diese müssen auch erst einmal bestanden werden – sonst heißt es: Abi 2008: Die<br />
zweite Chance.<br />
Auf dem Schulhof des Sonneberger Gymnasiums: Über hundert Abiturienten jubelten.-<br />
FOTO: camera900.de<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221202/index.html [16.05.2007 22:34:27]
Bewegte Pausen<br />
Bewegte Pausen<br />
Bewegte Pausen<br />
GRÄFENRODA (ak). Mit Kindercocktails stießen gestern die Grundschüler in Gräfenroda auf<br />
ihren neuen Schulhof an - mit Klettergerüst und Fußfühlpfad kann der sich sehen lassen.<br />
Es gab kein Halten mehr, nachdem das Band zum Kletter-Sechseck durchgeschnitten war.<br />
Auch den neuen Fühlpfad wollten alle ausprobieren, auf dem man über Eisen und Steine,<br />
Sägespäne und Tannenzapfen läuft und der im Projekt "Umweltschule in Europa" entstand.<br />
Die Auszeichnung der besten Kegler und Mathe-Asse, Pflastermalen, Tischtennis und<br />
Ballspiele standen ebenfalls auf dem Programm des Schulhoffestes, mit dem die Sanierung<br />
ihren Abschluss fand und die sogar mit einem selbstgedichteten Lied besungen wurde.<br />
Bereits in den Sommerferien kam der Hof in die Kur, wurden Leitungen ausgetauscht, die<br />
Sport- und Spielfläche angelegt. Nun folgte noch das neue Klettergerüst. Viel Platz zum<br />
Bewegen also für die 146 Schüler - in den Pausen wie im Hort, der von der Mehrheit besucht<br />
wird.<br />
Insgesamt 115 000 Euro wurden investiert, so informierte Schulleiterin Sonja Machalett. Sie<br />
dankte unter anderem den beiden Hausmeistern Detlef Knofe und Jürgen Graf, aber auch<br />
den disziplinierten Schülern, weil es während der Bauzeit keinen Unfall gab. Lob gab es<br />
ebenfalls für den Schulförderverein, der noch ein weiteres Spielgerät aufstellen möchte. Da<br />
kam die gestrige Spende aus der Kalenderaktion der Sparkasse Arnstadt-Ilmenau über 739<br />
Euro gerade recht..<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065619/index.html [16.05.2007 22:34:27]
Evangelische Grundschule startete Hilfsprojekt<br />
Evangelische Grundschule startete Hilfsprojekt<br />
Evangelische Grundschule startete Hilfsprojekt<br />
LEBENSNAH: Auf vielfältige<br />
Weise näherten sich die<br />
Schüler dem Leben in Afrika<br />
an und stellten viele Fragen.<br />
TA-Foto: A. KÜHN<br />
BAD LANGENSALZA. Damit ihr Schulhof noch schöner wird,<br />
sammelten die Kinder der Evangelischen Grundschule<br />
Ufhoven jetzt beim Frühlingsfest. Doch sie denken auch an<br />
andere: Jetzt war der Auftakt für eine Partnerschaft zur<br />
Unterstützung von Menschen in Tansania. Welche Tiere<br />
leben in Afrika? Gibt es dort Strom? Warum haben die<br />
Menschen dort so weiße Fingernägel und warum sind sie<br />
so arm? Solche Fragen stellten die Schüler der<br />
evangelischen Grundschule in Ufhoven gestern Patrick<br />
Messi aus Kamerun, der seit zwei Jahren in Bad<br />
Langensalza lebt. Während er das mit den Fingernägeln<br />
auch nicht so genau wusste, erklärte er den Kindern die<br />
Andersartigkeit zwischen dem Leben in Europa und in<br />
Afrika: Wenig Industrie gebe es dort, zudem lang<br />
anhaltende Dürren und damit keine Fabriken und<br />
Arbeitsplätze, wie wir sie kennen. Auch sei die Mentalität anders, lebten die Menschen mehr<br />
mit der täglichen Herausforderung, genügend Essen für morgen zu haben.Etwas tun gegen<br />
das Leid auf dem schwarzen Kontinent wollen die Schüler jetzt: durch eine Partnerschaft mit<br />
Tansania. Angeregt hat die Carola Jüngling. "Gerade für eine Schule wie die unsrige finde<br />
ich es wichtig, dass die Kinder nicht nur abstrakt etwas über die Probleme anderer<br />
Menschen lernen, sondern konkret etwas tun", erklärt die Erzieherin, die Mitglied in einem<br />
Arbeitskreis aus Nordhausen ist, der eine Bibelschule, ein Krankenhaus und einen<br />
Kindergarten in Tansania unterstützt. Regelmäßig sollen nun, ähnlich wie gestern, in<br />
Ufhoven Projekte durchgeführt werden, bei denen die Schüler selbst Themen ableiten und<br />
beispielsweise bei Basaren oder Sportwettkämpfen Spenden sammeln.Gesammelt haben die<br />
Kinder aber auch für Aktionen vor ihrer Haustür. Beim Frühlingsfest gaben sie ein Konzert<br />
der Meisterklasse, sangen Volkslieder und aktuelle Hits, begleiteten sich selbst mit<br />
verschiedensten Instrumenten - und kamen dabei fast ohne technische Tricks aus. 300 Euro<br />
für die weitere Umgestaltung ihres Schulhofs kamen zusammen. Anke KÜHN<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071709/index.html [16.05.2007 22:34:28]
Mit Gemüse wie zu Goethes Zeiten<br />
Mit Gemüse wie zu Goethes Zeiten<br />
Mit Gemüse wie zu Goethes Zeiten<br />
Sehen, wie Obst wächst, wie Kräuter riechen, wie ökologisch angebautes Gemüse im<br />
Unterschied zum Supermarkt schmeckt. Das soll im Schulgarten der Internationalen Schule<br />
möglich werden. Dafür flossen Samstag erste Schweißtropfen.<br />
WEIMAR (ul). Mütter, die mit Schubkarren Astwerk transportieren, Väter, die sich ans<br />
Entasten der umgesägten, vom Borkenkäfer befallenen Fichten machen, Kinder, die<br />
Werkzeuge herbeiholen . . . So wurden Samstag an der "this", der Internationalen Schule<br />
Weimar, erste Weichen für den "eco school garden" (Bio-Schulgarten) gestellt. Hier sollen<br />
alte Obst- und Gemüsesorten wie Teltower Rübchen oder Pastinaken auf ökologischer Basis<br />
angebaut, später auch verarbeitet werden - in gesunde Gerichte. Zudem sind Öko-Systeme<br />
wie Insekten-Hotel, Kompost-Platz und Todholzhecken geplant, in denen sich Igel oder<br />
Blindschleichen ansiedeln können. Der vorhandene Teich soll erweitert werden. Auch an ein<br />
grünes Klassenzimmer, in dem es um Artenvielfalt, gesunde Ernährung und<br />
umweltgerechtes Gärtnern gehen soll, ist gedacht - und an öffentliche Nutzung.<br />
Da nach der Sanierung des Schulgebäudes kein Geld blieb, um den benachbarten<br />
zugewachsenen Garten entsprechend her-zurichten, sprang das Thüringer Ökoherz in die<br />
Bresche. Mit Hilfe des Landschaftsarchitekturbüros Wittig & Richter entstand ein Konzept.<br />
Umgesetzt werden kann es mit Geldern der Aktion Mensch und der Stiftung zur<br />
internationalen Erhaltung und Pflanzenvielfalt. Auch der Verein "Slow Food Weimar", dem es<br />
um gesunde Ernährung in der Schule geht, unterstützt das Anliegen. Eltern engagieren sich<br />
ebenfalls - mit Spenden, Sach- und Arbeitsleistungen.<br />
Dazu gehört auch Susanne Einhellinger. "Kinder wissen, doch kaum noch, wie etwas wächst,<br />
wieviel Mühe das macht und welch ein Unterschied zwischen einem Radieschen aus dem<br />
eigenen Garten und vom Supermarkt besteht." Deshalb unterstütze sie das Projekt. Sie ist<br />
nicht die einzige.<br />
Für die Ferstigstellung sind zwei Jahre geplant. Am 12. Mai soll der nächste Einsatz starten.<br />
29.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071758/index.html [16.05.2007 22:34:29]
Gemeinsames Lernen erlebbar<br />
Gemeinsames Lernen erlebbar<br />
Gemeinsames Lernen erlebbar<br />
Anett Wildt übt hier mit den<br />
Kindern spielerisch das<br />
handfeste Begreifen und<br />
Zuordnen von Zahlenwerten.<br />
wahrlich beeindruckend.<br />
Michaelisschule für Kinder mit und ohne Behinderung - Gut<br />
besuchter Tag der offenen Tür<br />
Von OTZ-Redakteur Karl-Heinz Putzmann Bad Lobenstein.<br />
Quirlig aufgeregtes Leben herrschte am so herrlich<br />
sonnigen Samstag im Schulhaus sowie im weitläufigen<br />
Garten der Michaelisschule.<br />
Beim Tag der offenen Tür konnten Besucher völlig<br />
uneingeschränkt auf Entdeckungstour gehen und den<br />
Kindern bei ihren vielfältigen Lern- und<br />
Beschäftigungsaufgaben zusehen. Die haben natürlich<br />
ihrerseits alles gern und voller Stolz Eltern, Verwandten<br />
und anderen Besuchern präsentiert. Die gezeigte<br />
Bandbreite all dessen, was man hier so wochentags tut, ist<br />
Da zeigte die Förderschule ihre Schülerfirma, die mit Bastelarbeiten und Getöpfertem ein<br />
Blickfang war. Ebenso die Bereiche Arbeitslehre und Freiarbeit, die wichtige integrative<br />
Bestandteile des Schul-Konzeptes sind.<br />
Die Michaelisschule gilt als Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung<br />
und ist dabei praktisch nahtlos verzahnt mit der Integrativen Montessori orientierten<br />
Grundschule.<br />
Ausdrücklich verweist man beim Schulprofil auch darauf, dass hier eine christliche<br />
Ausrichtung gilt. Im Schulalltag ist dies gekoppelt mit der passenden musisch-ästhetischen<br />
und ökologisch orientierten Bildung sowie dem reformpädagogischen Arbeiten nach Maria<br />
Montessori.<br />
Das war dann am Samstag gerade beim übergreifenden kooperativen Arbeiten miteinander<br />
sehr eindrucksvoll zu betrachten.<br />
Und jeder der wollte, war natürlich zum Mitmachen eingeladen. Egel, ob in der gut<br />
ausgerüsteten Bastel-Werkstatt im Keller, in der kleinen Töpferei, bei der Orchester-Probe<br />
oder beim ganz ungezwungenen freien Singen. Möglichkeiten des individuellen Einzel- und<br />
Gruppenunterichtes in Deutsch und Mathe sowie Angebote von Ergo- oder Physiotherapie<br />
bis zur Logopädie wurden erläutert oder demonstriert. Der spielerische Umgang mit<br />
Rechenaufgaben war dabei ebenso zu erleben, wie der neugierige Blick über die Schulter der<br />
emsigen Küchenhelfer, die für locker duftigen Kartoffelkuchen sorgten. Zeit zum Ausruhen<br />
blieb auf der schattigen Terrasse, wo ein Kaffee zum Plaudern ein lud. Magnet für die Kinder<br />
war derweil im Garten neben den vielerlei Spielgeräten allerdings die Hüpfburg, auf der man<br />
ausgelassen umher tollte.<br />
Vor zwei Jahren gab es den ersten derartigen Tag der offenen Tür. "Weil die Resonanz so<br />
gut und das Interesse so groß ist, haben wir uns entschlossen, in diesem Jahr eine<br />
Fortsetzung zu organisieren. Die Resonanz ist wiederum sehr gut. Wir sind zufrieden",<br />
erklärt Gerlind Philipp, Leiterin der Förderschul-Bereiches unterm gemeinsamen Dach der<br />
Michaelisschule.<br />
"Unsere Lehrer und Erzieher stehen jederzeit für alle Anfragen der Besucher bereit und wir<br />
hoffen, dass wir mit unserem Tag einen guten Einblick in unsere Arbeit geben können. Wir<br />
haben hier zur Zeit rund 80 Grundschüler, die von vier Lehrern, vier Erziehern sowie dem<br />
Fachpersonal für die Musik- und Sportkurse betreut und unterrichtet werden", meint<br />
Grundschulleiterin Anett Wildt. Die Grundschule hat vier Klassen zu je 20 Schülern. In jeder<br />
Klasse sind vier Schüler mit erhöhtem Förderbedarf integriert. Hinzu kommen unterm<br />
gemeinsamen Dach der Michaelisschule noch 65 Förderschüler, die in sieben Schulklassen<br />
betreut werden.<br />
29.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071856/index.html [16.05.2007 22:34:29]
Reges Interesse für einstige Schule<br />
Reges Interesse für einstige Schule<br />
Reges Interesse für einstige Schule<br />
Verschiedene Generationen nutzen Tag der offenen Tür im Grundschulhort Neustadt<br />
Neustadt (OTZ/sh). In ihr kleines Paradies am Kirchplatz hatten am Freitagnachmittag die<br />
Hortkinder der Goethe-Grundschule Neustadt eingeladen. Zahlreiche Interessierte<br />
verschiedener Generationen konnten die Kinder und Erzieher im Laufe des Tages der<br />
offenen Tür begrüßen und dabei anerkennende Worte über das Geschaffene in der<br />
ehemaligen Lessingschule entgegennehmen. Zudem unterhielten die Hortkinder und die<br />
Erzieherinnen die Gäste bei herrlich sonnigem Wetter mit einem Frühlingsprogramm im<br />
Freien.<br />
"Die Bürger von Neustadt hatten sich gewünscht, dass wir den Hort einmal öffnen", sagte<br />
Horterzieherin Steffi Reichardt. Viele Neustädter, die einst in der Lessingschule gelernt hatte,<br />
wollten wissen, was aus ihrem Schulgebäude und dem Außengelände geworden ist - und<br />
das kann sich sehen lassen. Neben Hausaufgabenzimmern ist eine bei den Kindern beliebte<br />
Spieletage entstanden. Die Arbeitsgemeinschaften Laienspiel, Art Attack sowie Kochen und<br />
Backen haben ihre eigenen Räume. Im angrenzenden Fachwerkhaus wurden gemütliche<br />
Ruhebereiche eingerichtet und das Außengelände bietet mit Spielplatz, Grünfläche und Hof<br />
viel Platz zum Toben.<br />
In dem Hort werden derzeit etwa 120 Kinder betreut. Mit dem kommenden Schuljahr<br />
werden es voraussichtlich 140 Mädchen und Jungen sein, informierte Steffi Reichardt.<br />
Manchmal werde der Platz schon etwas eng.<br />
Neben dem Frühlingsprogramm gab es eine Bildpräsentation und einen Kuchenbasar,<br />
dessen Erlös den Kindern zugutekommen soll.<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071942/index.html [16.05.2007 22:34:30]
Schüler Reiseführer bei erlebnisreicher Nilreise<br />
Schüler Reiseführer bei erlebnisreicher Nilreise<br />
Schüler Reiseführer bei erlebnisreicher Nilreise<br />
Projekt Ägypten der Ganztagsklasse Triebes<br />
Von Volkmar Fischer Triebes (OTZ). Schülerinnen und Schüler der 5. Ganztagsschulklasse<br />
der Staatlichen Regelschule "Georg Kresse" Triebes präsentierten am Donnerstag die<br />
Ergebnisse ihrer Projektarbeit "Ägypten".<br />
Und das war wahrhaftig eine erlebnisreiche Reise ins Land der Pyramiden und Pharaonen<br />
am Nil. In den selbst gebastelten Gewändern, Perücken und Halsschmuck der Menschen zur<br />
Zeit der Pharaonenherrschaft gaben sie auch für die Eltern oder Großeltern, die im<br />
Zuschauerraum saßen und selbst schon einmal als Urlauber im Land am Nil weilten,<br />
überraschend neue Einblicke ins Alltagsleben und die Kultur der alten Ägypter 3000 Jahr<br />
v.u.Z.<br />
Da wurde aber auch kaum ein Bereich ausgelassen: Die Pyramiden wurden entzaubert, die<br />
Geheimnisse der Mumifizierung der Pharaonen wurde am Beispiel von Fischen demonstriert,<br />
die Technik der Papyrusherstellung führten die Fünftklässler vor... Auf die Frage, warum sich<br />
die Ganztagsschulklasse gerade mit Ägypten in einer Projektwoche fachübergreifend<br />
beschäftigt habe, hat die stellvertretende Schulleiterin Undine Schröder eine simple Antwort<br />
parat: Ägypten ist Lehrplanthema in der Klasse 5.<br />
Die Triebeser 5. Klasse ist allerdings keine "alltägliche". Wie OTZ bereits berichtete, handelt<br />
es sich um die Teilnahme an einem Unterrichtsmodell, das sich im Freistaat in der Erprobung<br />
befindet: Die Ganztagsschulklasse.<br />
Nicht nur die Mädchen und Jungen finden die Kombination von Lernen und Spielfreizeit in<br />
der Gemeinschaft bis in die späten Nachmittagstunden ganz toll. Auch die Lehrerinnen und<br />
Lehrer - so Teamleiterin Monika Jüptner - sind der gleichen Meinung und die Eltern sowieso,<br />
sie haben die Entscheidung für die Ganztagsschule getroffen und nicht bereut wie u.a. Helke<br />
Dorn aus Hohenleuben oder Anja Zipfel und Mario Wenig aus Triebes versichern.<br />
Kommentar<br />
29.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502072002/index.html [16.05.2007 22:34:30]
Perspektive für die Langenberger Schule<br />
Perspektive für die Langenberger Schule<br />
Perspektive für die Langenberger Schule<br />
Schulnetz- und -sanierungsplan begrüßt<br />
Gera. Mit dem Schulnetz- und -sanierungsplan, den Geras Oberbürgermeister Dr. Norbert<br />
Vornehm (SPD) im Entwurf vorgelegt hat, geht ein langjähriges Ziel der Elternschaft und des<br />
Fördervereins der Grundschule "Astrid Lindgren" in Erfüllung: die langfristige Sicherung des<br />
Schulstandortes. In den Planungen enthalten ist, die Grundschule Aga nach Langenberg zu<br />
verlagern.<br />
Das Gelände und die vorhandenen Gebäude der Grund- und Regelschule böten hierfür<br />
ausreichend Gestaltungsmöglichkeiten. Denkbar und wünschenswert wäre ein<br />
Gesamtkonzept mit Erhalt der Regelschule 13. Ebenfalls auf der Wunschliste: eine neue oder<br />
sanierte Turnhalle, die auch von den Langenberger Sportvereinen genutzt werden könnte.<br />
Diese müssen sich mit sehr eingeschränkten Bedingungen, etwa auf dem Schlackesportplatz,<br />
begnügen.<br />
In einem Brief an den Oberbürgermeister, die Stadtratsfraktionen und die Mitglieder des<br />
Bildungs- und Schulausschusses wird darauf verwiesen, dass Langenberg als Schulstandort<br />
sehr gut erreichbar sei und eine wohnortnahe Beschulung für die zu über 90 Prozent aus<br />
dem Stadtteil stammenden Grundschüler aufrecht erhalten bleiben könne. "Unsere Schule<br />
besteht seit 1888, besitzt eine lange Tradition und ist tief im Ort verwurzelt. Das enge<br />
Zusammenwirken mit dem nahen Kindergarten ´Langenberger Zwerge´ über das ganze Jahr<br />
hinweg bietet den Kindern die Möglichkeit eines optimalen Starts ins Schulleben", werben<br />
Eltern und Förderverein für die Astrid-Lindgren-Schule.<br />
"Anziehungspunkt war unsere Schule bisher nicht wegen ihrer baulichen Substanz, sondern<br />
durch ein klares Schulkonzept, welches durch engagierte pädagogische Arbeit überzeugend<br />
umgesetzt wird", heißt es in dem Brief an die Stadtväter. So helfen gemischte Lerngruppen,<br />
die Fähigkeiten der Schulanfänger zu fördern. Es gibt eine Vielzahl Angebote im musischen,<br />
sportlichen, technischen und sprachlichen Bereich sowie in Zusammenarbeit mit Vereinen.<br />
Erwähnt werden als Beispiele der Instrumentalunterricht Gitarre, Akkordeon und Flöte, der<br />
Schulchor, Leichtathletik, Inlineskating, Tanzen, künstlerisches Gestalten und die AG<br />
Technik. Ab dem Schuljahr 2008/09 sollen diese Angebote in das Konzept einer<br />
Ganztagsgrundschule münden. Dabei werden die bisherige Profilierung auf musischem<br />
Gebiet und als lesefreundliche Schule um weitere Sparten - etwa auf sportlichem Terrain -<br />
ergänzt.<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194849/index.html [16.05.2007 22:34:31]
Neues Domizil für Förderschüler<br />
Neues Domizil für Förderschüler<br />
Neues Domizil für Förderschüler<br />
Der bisherige Speiseraum der<br />
Regelschule hat sich in einen<br />
modernen<br />
Hauswirtschaftstrakt für die<br />
künftigen Förderschüler<br />
verwandelt, zeigt Hausherrin<br />
und Schulleiterin Heidi Höfer<br />
die modern ausgestattete<br />
Kücheneinrichtung, auch mit<br />
Waschmaschinen.<br />
Ab neuem Schuljahr dann in der Regelschule Ronneburg -<br />
Gemeinsamer Speisesaal im Bau<br />
Von Erika Baumann Ronneburg. Zum neuen Schuljahr am<br />
31. August werden an der Ronneburger Regelschule<br />
"Friedrich Schiller" nicht nur die "eigenen" neuen Schüler<br />
willkommen geheißen.<br />
Auch etwa 70 Förderschüler der Klassen 5 bis 9 sowie ihre<br />
Lehrer und Erzieher der Einrichtung aus der Goethestraße<br />
werden von dem Tag an künftig das altehrwürdige Haus<br />
nutzen und dafür sorgen, dass alle Räume der großen<br />
Schule gefüllt sind.<br />
Ursache dafür, dass es an der Regelschule freie<br />
Kapazitäten gibt, ist auch hier die gesunkene Zahl der<br />
Schüler. Die werde sich in den nächsten Jahren um die 210<br />
einpegeln, überschlägt Schulleiterin Heidi Höfer. Und so<br />
könne man der Förderschule die gesamte untere Etage zur<br />
Verfügung stellen. Computerkabinett und ein Werkraum,<br />
die Förder- und Regelschüler gemeinsam nutzen, bleiben<br />
bestehen. Lehrer- und Schulleiterzimmer der Förderschule werden noch eingerichtet wie ein<br />
eigener Computerraum. Die großen Schulräume selbst wurden bereits verkleinert, damit<br />
man in Gruppen mit geringeren Schülerzahlen lernen kann. Glanzstück aber ist der<br />
Hauswirtschaftsraum, der bislang Speiseraum der Regelschüler war. Der ist bereits fix und<br />
fertig eingerichtet mit modernsten Küchengeräten wie Kochherden mit Ceranfeld,<br />
Mikrowellen, Spülmaschinen, zwei Waschmaschinen und Vorrichtungen für die Bügeltische.<br />
Was im Hauswirtschaftsraum gekocht wird, kann dann dort auch gleich gegessen werden.<br />
Auch für die Verkostungen wurde der Platz geschaffen.<br />
Unterdessen ist der neue Speiseraum mit Essenausgabe für alle Schüler im Rohbau, wie<br />
viele Augen es mit großem Interesse verfolgen, weil man sich derzeit als Übergang anders<br />
behelfen muss. Am Anbau an den Geräteteil der Turnhalle, die ebenso gemeinsam von allen<br />
Schülern genutzt wird, decken Handwerker derzeit das Dach. Gerade sind auch die Fenster<br />
gekommen, und spätestens zum neuen Schuljahr wird der einladende Speiseraum seine Tür<br />
öffnen. Auch dann werden die Teilnehmer am Schulmittagessen von der ehemaligen<br />
Schulküche aus Großenstein versorgt, die in Privathand ging. Rund 200 000 Euro werden für<br />
den Anbau mit etwa 100 Plätzen investiert.<br />
Noch nicht fertig wird zum Schulbeginn der separate Pausenhof für die Förderschüler sein.<br />
Der ist in der Planung. Dafür wird ein Teil des Parkplatzes abgetrennt und dann seine<br />
Gestaltung finden. Kommentar<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194856/index.html [16.05.2007 22:34:31]
Ortschaftsrat kämpft um Grundschule Aga<br />
Ortschaftsrat kämpft um Grundschule Aga<br />
Ortschaftsrat kämpft um Grundschule Aga<br />
Naturverbundenes Schulzentrum angeregt<br />
Gera-Aga Der Ortschaftsrat Aga lehnt die Schließung der Grundschule ab. Er beruft sich auf<br />
den Eingemeindungsvertrag. 1994 hatte die Stadt Gera den Erhalt der Schule zugesichert.<br />
Das habe auch dazu geführt, dass viele Familien mit Kindern in das Wohngebiet<br />
"Schleifenacker" gezogen sind und ein relativ hoher Anteil an Mietwohnungsneubau mit rund<br />
150 Wohnungen besonders in Kleinaga sich vollzogen habe.<br />
Die Agaer Schule verfüge über eine Kapazität für 200 Schüler. Für sie müssten erst in<br />
Langenberg mit einem Anbau an die dortige Grundschule die Räume geschaffen werden.<br />
Dafür müssten 2,14 Millionen Euro investiert werden, wobei noch die Ausstattung hinzu<br />
komme. Dagegen käme eine Komplettsanierung der Agaer Schule nur 1,45 Millionen Euro,<br />
rechnet der Ortschaftsrat.<br />
In dem Geraer Vorort wird auch um den Vereinssport gefürchtet. Die Turnhalle nutzt nicht<br />
nur die Grundschule, sondern auch der SV Aga, der rund 300 Mitglieder zählt. Von der<br />
Schließung der Turnhalle würde insbesondere die Nachwuchsarbeit im Fußball<br />
beeinträchtigt, die Abteilungen Gymnastik/Tanzen, Volleyball, Kampfsport sowie der Breiten-<br />
und Freizeitsport kämen völlig zum Erliegen.<br />
Ortsbürgermeister Bernd Müller listet in der Stellungnahme zum Entwurf des Schulnetz- und -<br />
sanierungsplanes außerdem auf, dass die ruhige ländliche Lage der Grundschule günstig ist,<br />
um den Grundschulkindern die heimische Flora und Fauna näherzubringen. Schließlich<br />
verweist er auf die Verwurzlung der Schule im Ort und die vielfältigen<br />
Patenschaftsbeziehungen zur Feuerwehr, zum Heimatverein, zu den Geflügelzüchtern und<br />
zur Pateneinheit der Bundeswehr auf dem Hain. "Der Ortschaftsrat bittet zum Wohle und im<br />
Interesse der Entwicklung der Kinder, die schon frühzeitig eine enge Verbindung zur Umwelt<br />
und zur Natur aufbauen sollen, die Grundschule in Aga zu erhalten und auszubauen zu<br />
einem natur- und umweltverbundenen Schulzentrum.<br />
Der Heimatverein Aga richtet eine Informationsveranstaltung zum Schulnetzplan am 22. Mai<br />
um 19 Uhr in der Turnhalle Kleinaga aus. Eingeladen sind der Oberbürgermeister und<br />
Vertreter aller Fraktionen als Gesprächspartner.<br />
13.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194903/index.html [16.05.2007 22:34:32]
Schulnetz fast fertig<br />
Schulnetz fast fertig<br />
Schulnetz fast fertig<br />
Seit Jahren fordern die Kreisräte von der Kreisverwaltung eine zuverlässige Planung in<br />
Sachen Schulnetz. Jetzt scheint ihre Forderung erfüllt zu werden. Heute wird abschließend in<br />
der Arbeitsgruppe Schulnetz beraten.<br />
KYFFHÄUSERKREIS (rr). Wie Landrat Peter Hengstermann (CDU) erklärte, wird heute in der<br />
AG Schulnetz, in der neben Kreis-Mitarbeitern auch Lehrer und Schuldirektoren sowie<br />
Mitglieder vom Kreis-Bildungsausschuss mitarbeiten, abschließend zur künftigen<br />
Schulstruktur im Kreis beraten, bevor das Papier im nächsten Kreistag beschlossen werden<br />
soll.Viel Erfreuliches dürfte sich angesichts der schrumpfenden Schülerzahlen nicht im Papier<br />
finden, dafür aber ein zuverlässiger und planbarer Weg dafür, wohin es mit dem Schulnetz<br />
geht. Zudem wird so verhindert, dass es zu Hauruck-Sanierungsaktionen wie an der Arterner<br />
Grundschule oder der geplanten Schließung von Sondershausens Kollwitzschule für die<br />
Grundschüler kommt, die zudem auch noch viel zusätzliches Geld kosten.<br />
Auch die unlogische Schließung der zentral gelegenen Schule in Ringleben zu Gunsten der<br />
Grundschule Udersleben wurde in der Vergangenheit von den Räten kritisiert. Hier wurden<br />
ohne Not lange Schulwege aufgebaut, die den Eltern bald auf die Füße fallen. Denn es<br />
dauert nicht mehr lange, bis sie sich am Schülertransport beteiligen müssen.<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515083031/index.html [16.05.2007 22:34:33]
Medi wieder unter Lindig-Dach 28.04.2007<br />
Medi wieder unter Lindig-Dach 28.04.2007<br />
28.04.2007 BERUFSSCHULNETZ Medi wieder unter Lindig-Dach<br />
Die Schulkonferenz des Bad Salzunger Berufsbildungszentrums Am Lindig möchte gern die<br />
Medizinische Fachschule wieder mit unters eigene Dach bekommen und begrüßt es zudem,<br />
dass Räume in der Parkschule zur Verfügung gestellt werden sollen. Doch darüber<br />
entscheiden muss der Kreistag.<br />
BAD SALZUNGEN – Dass die Medizinische Schule – wie bereits vor Jahren einmal –<br />
organisatorisch und leitungsmäßig wieder unter das Dach des Berufsbildungszentrums<br />
kommen soll, war einer der Vorschläge aus dem Schulausschuss des Kreistages.<br />
Die Schulkonferenz, die jetzt tagte, begrüßt dies einhellig. Ab 1. August sollte nach ihrem<br />
Willen die staatliche berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales wieder dem<br />
Berufsbildungszentrum zugeordnet sein. Das hat mehrere Vorteile, wie die Schulkonferenz<br />
meint: Das Modell hat schon einmal erfolgreich funktioniert. Die Integration einer relativ<br />
kleinen Schule bringe mehr Vorteile, zum Beispiel in der Schulorganisation. Der<br />
Lehrereinsatz in einem großen Berufsbildungszentrum sei sicherer, effektiver und variabler<br />
zu gestalten und werde nicht durch aufwändige Abordnungsverfahren behindert. Dass sich<br />
auch die Stellenbesetzung leichter regeln ließe (an der „Medi“ fehlt derzeit ein Schulleiter<br />
und am BBZ ein stellvertretender Schulleiter) wäre ein weiterer Effekt. Insgesamt aber gelte<br />
vor allem: Gemeinsam könne man eine starke und stabile Schule bilden, mit der auch den<br />
zurückgehenden Schülerzahlen und der Konkurrenz im Umfeld getrotzt werden kann.<br />
Zu den künftigen Schülerzahlen übrigens hat die Schulkonferenz eine andere Meinung als<br />
die Verwaltung. Während bei den Vollzeitschulformen durchaus mit dem prognostizierten<br />
Rückgang zu rechnen sei, sei die Zahl der Berufsschüler vom Einstellungsverhalten der<br />
Betriebe abhängig und wahrscheinlich nicht so gravierend. Von der Kreisverwaltung<br />
erwarten die Mitglieder der Schulkonferenz – Lehrer, Schüler- und Elternvertreter – dass<br />
diese sich um klare Abstimmungen mit Eisenach bemüht.<br />
In elf Berufen gebe es immer noch Doppelbeschulungen in Bad Salzungen und in Eisenach,<br />
wird kritisiert. Der Wartburgkreis lasse derzeit 57 Prozent seiner Schüler in Eisenach<br />
beschulen, wird kritisch angemerkt.<br />
Dass Klassenräume in der Parkschule (Grundschule im Neubaugebiet Allendorf) für das BBZ<br />
zur Verfügung gestellt werden sollen, sieht die Schulkonferenz mit Genugtuung. Für sie<br />
bestätigt sich damit die Richtigkeit der Aussage, dass im SBBZ Räume fehlen, um<br />
lernfeldstrukturierten Unterricht durchzuführen.<br />
Dem Kreistag wird am 9. Mai der Entwurf des Schulnetzes für die staatlichen<br />
berufsbildenden Schulen des Kreises für das Schuljahr 2007/08 vorgestellt. (fr)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220904/index.html [16.05.2007 22:34:33]
Regelschul-Einzugsbereiche bleiben erhalten<br />
Regelschul-Einzugsbereiche bleiben erhalten<br />
Regelschul-Einzugsbereiche bleiben erhalten<br />
LANDKREIS (vd). Mehr Wettbewerb der Schulen untereinander soll ermöglicht werden, das<br />
ist die Position von Abgeordneten des Gothaer Kreistages. Sie stimmten bereits einer<br />
Lockerung der Einzugsbereiche der Grundschulen zu. Regelschulen frei zu wählen, das wird<br />
in den kommenden zwei Jahren aber nicht möglich sein.Ein Wetteifern um ein gutes<br />
pädagogisches Konzept und beste Lernbedingungen könne nur im Interesse der Schüler<br />
sein. "Unsere Zielsetzung muss Wettbewerb sein", so formulierte es Jürgen Karstedt,<br />
Fraktionsvorsitzender der CDU. Und das bedeutet die Aufhebung der Einzugsbereiche der<br />
Regelschulen, analog zu der nun auch möglichen freien Wahl einer Grundschule. Dennoch<br />
entschieden sich die Abgeordneten, für die kommenden zwei Jahre an den<br />
Regelschulbereichen festzuhalten. Man habe noch keine Erfahrung, wie die Eltern das<br />
Angebot frei wählbarer Regelschulen für ihre Kinder annehmen würden, außerdem müssten<br />
parallel dazu neue ÖPNV-Konzepte entwickelt werden. In der derzeitigen Phase, in der es zu<br />
Schulschließungen kommen wird, sei es nicht sinnvoll, die Einzugsbereiche aufzuheben, dies<br />
würde ein Durcheinander geben, argumentiert Joachim Schröder (Linkspartei)."Entweder<br />
alle oder keiner, die Öffnung darf keine Einbahnstraße sein", so Jörg Kellner (CDU), der<br />
damit den Ball den Schulträgern Gotha und Waltershausen zuspielt. Kellner, der VG-Chef der<br />
Nesseaue ist, denkt dabei ganz praktisch: Auch die Gothaer Schulen müssten sich einem<br />
Wettbewerb mit den Schulen im nördlichen Landkreis stellen.Nach der Entscheidung im<br />
Kreistag wird die Öffnung der Einzugsbereiche der Regelschulen mindestens noch zwei Jahre<br />
auf sich warten lassen. Ein Antrag, sie bereits jetzt für 2009 festzuschreiben, wurde dann<br />
doch verworfen. Dessen Intention war, schon heute die Schulen mit sanftem Druck auf den<br />
bevorstehenden Wettbewerb einzuschwören.<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071717/index.html [16.05.2007 22:34:34]
Zwei Schulen akut gefährdet<br />
Zwei Schulen akut gefährdet<br />
Zwei Schulen akut gefährdet<br />
Regelschule St. Gangloff und Grundschule Weißenborn - Morgen Schulnetzplan im Kreistag<br />
Von Carola Frindert und Claudia Bioly Eisenberg. Am Mittwoch soll die Entscheidung über die<br />
Schulstandorte des Saale-Holzland-Kreises für die kommenden drei Schuljahre fallen. Für<br />
den 2. Mai um 17 Uhr wurde in den Kaisersaal des Landratsamtes ein Sonderkreistag<br />
einberufen. Einziger Tagesordnungspunkt: der Schulnetzplan 2007/08 bis 2010/11 (OTZ<br />
berichtete).<br />
Gemäß dem von Landrat Andreas Heller (CDU) eingebrachten Beschlussantrag ist die im<br />
Vorfeld heiß umstrittene Schließung der Staatlichen Regelschule St. Gangloff (OTZ<br />
berichtete) zum Ende dieses Schuljahres vorgesehen.<br />
Die Schule werde "aufgrund der für einen zielführenden pädagogischen Unterricht zu<br />
geringen Schülerzahl aufgehoben. Ein Anstieg der Schülerzahlen ist für die Zukunft nicht<br />
gegeben", heißt es. In einem beiliegenden Informationspapier werden derzeit 93 Schüler<br />
ausgewiesen.<br />
Bestehen bleiben die Regelschulen in Bürgel, Crossen, Dorndorf, Eisenberg, Hermsdorf<br />
Kahla, Schkölen und Stadtroda.<br />
Nicht gerüttelt werden soll in dem zur Diskussion stehenden Zeitraum auch an den vier<br />
Gymnasien in Eisenberg, Hermsdorf, Kahla und Stadtroda sowie an den vier Förderzentren<br />
in Hainspitz, Kahla, Ottendorf und Hermsdorf.<br />
Zustimmen sollen die Kreistagsabgeordneten auch dem Erhalt von 20 Grundschulen. Es sind<br />
dies die Grundschulen in Camburg, Crossen, Golmsdorf, Königshofen, Lippersdorf, Milda,<br />
Orlamünde, Rothenstein, Schlöben, Schkölen, Stadtroda, Stiebritz, Thalbürgel und Tröbnitz<br />
sowie je zwei Grundschulen in den Städten Eisenberg, Hermsdorf und Kahla.<br />
Für Thalbürgel soll allerdings der Sanierungsaufwand im Vergleich zu einem Umbau des<br />
Regelschulgebäudes Bürgel für die Grundschule geprüft werden.<br />
Spätestens zum Schuljahresende 2008/09 sollen die Grundschulen Bad Klosterlausnitz und<br />
Weißenborn aufgehoben und zum Schuljahr 2009/10 in der ehemaligen Regelschule Bad<br />
Klosterlausnitz als neue Grundschule errichtet werden.<br />
Für das Staatliche Berufsschulzentrum Hermsdorf sei auf der Grundlage der Empfehlungen<br />
des Kultusministeriums jährlich eine Abstimmung mit der Industrie- und Handelskammer<br />
Ostthüringen sowie der Handwerkskammer Gera über Schulform und Berufsfelder<br />
vorzunehmen, heißt es im letzten Punkt der dreiseitigen Sitzungsvorlage.<br />
In der morgigen Kreistagssitzung ist mit zahlreichen Gästen zu rechnen. Der Schulnetzplan<br />
hat schon im Vorfeld für Aufregung gesorgt, nicht nur in St. Gangloff, wo die Schule definitiv<br />
geschlossen werden soll.<br />
Auch im Raum Bürgel/Thalbürgel machen sich Eltern und engagierte Bürger Sorgen um die<br />
mögliche Schulschließung. Es wird befürchtet, dass die Entscheidung gegen Thalbürgel im<br />
Grunde schon gefallen ist. Eine Formulierung im Schulnetzplanentwurf vom 21. März deutete<br />
darauf hin ("Das Schuleinzugsgebiet ... ändert sich nicht, nur der Standort."), und in der<br />
Beschlussempfehlung fehlte Thalbürgel in einer Aufzählung der Grundschulen, die erhalten<br />
bleiben.<br />
Öffentlich wenig zu hören war bisher aus Weißenborn, das laut Plan die Grundschule<br />
übernächstes Jahr verlieren wird.Wir müssen versuchen, das Wünschenswerte mit dem<br />
Realistischen zu verbinden.<br />
Dr. Dietmar Möller, 1. Kreisbeigeordneter, zur Schulnetzplanung<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071911/index.html [16.05.2007 22:34:35]
Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />
Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />
Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />
CDU und AfG zeichnen Schul-Alternativen auf<br />
Gera . Das Goethegymnasium/Rutheneum seit 1608 soll am Johannisplatz zusammengefasst<br />
werden. Der Schulteil Nicolaiberg, der zur Schließung ansteht, könne in das ehemalige<br />
reußische Regierungsgebäude - und damit in die unmittelbare Nachbarschaft zum<br />
bestehenden Schulstandort - einziehen. Die Immobilie befindet sich im Besitz des Landes<br />
und müsste saniert werden. Sie war bereits einmal als Justizstandort vorgesehen gewesen.<br />
Die Fraktionsvorsitzenden von CDU und der Wählergemeinschaft "Arbeit für Gera", Hans-<br />
Jörg Dannenberg und Volker Thorey, sowie Bernd Koob und Martina Schmidt, Mitglieder des<br />
Schul- und Bildungsausschuss aus den beiden Fraktionen, unterbreiteten diesen<br />
Änderungsvorschlag in einem Gespräch zum Schulnetz- und -sanierungsplan, das sie mit<br />
Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD) führten. Die CDU setzte sich außerdem für<br />
den Erhalt von Neuland- und Ostschule an ihren gegenwärtigen Standorten ein; dazu<br />
wurden Anregungen für Alternativen unterbreitet. Morgen will CDU-Fraktionsvize Koob diese<br />
Vorschläge im Schul- und Bildungsausschuss vortragen; das Gremium befasst sich in einer<br />
nichtöffentlichen Sitzung am 2. Mai mit dem Entwurf zum Schulnetz- und -<br />
sanierungsprogramm.<br />
CDU und "Arbeit für Gera" begrüßen ausdrücklich den Schulnetz- und -sanierungsplan,<br />
betonte Koob: "In dieser Konzeption werden der Schülerrückgang analysiert, mit der<br />
Festlegung von langfristigen Schulstandorten, von Bedarfsstandorten und zu schließenden<br />
Schulen werden flexible Lösungsansätze aufgezeigt und die Umsetzung in einer finanziell<br />
sicheren, klaren Zeitschiene dargestellt. Innerhalb von wenigen Jahren sollen für alle Schüler<br />
in Gera gleichgute Bedingungen geschaffen werden."<br />
In dem Gespräch beim Oberbürgermeister wurden die Schwerpunkte Privatfinanzierung,<br />
Schulschließungen und Schulzentrum erörtert, dabei unterschiedliche Auffassungen<br />
dargestellt. Übereinstimmung bestand darüber, dass eine Sanierung und Betreibung der<br />
Schulen über ein Privatfinanzierungsmodell erfolgen soll. CDU und AfG sicherten zu, dass sie<br />
zur Privatfinanzierung stehen und dass sie Einsparungen im Bereich der freiwilligen<br />
Leistungen mittragen werden. Die Schulsanierung müsse Vorrang haben.<br />
Unterschiedliche Auffassungen gab es zum geplanten Schulzentrum in der Reichsstraße, in<br />
dem über 1200 Schüler in unterschiedlichen Schulformen Grundschule, Regelschule und<br />
Gymnasium, unterrichtet werden sollen. In diesem Schulzentrum sollen die Neulandschule<br />
als Grundschule, die Ostschule als Regelschule und der Bereich Nicolaiberg des<br />
Goethegymnasiums als Gymnasium-Anteil aufgehen. Beide Fraktionen sind der Auffassung,<br />
dass dieses Schulzentrum zu viele Konfliktpotenziale in sich birgt und deshalb nicht über eine<br />
Größe von über 800 Schülerplätzen verfügen sollte. Vorgeschlagen wurde, den Anteil<br />
Gymnasium herauszunehmen.<br />
Das Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Vornehm sei "ausgesprochen konstruktiv"<br />
gewesen, teilte CDU-Fraktionsvize Koob mit. Der Rathauschef habe die Vorschläge von CDU<br />
und "Arbeit für Gera" aufgenommen und eine Prüfung zugesagt.<br />
Kommentar<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071935/index.html [16.05.2007 22:34:36]
Entscheidung über Schulnetz fällt Mittwoch<br />
Entscheidung über Schulnetz fällt Mittwoch<br />
Entscheidung über Schulnetz fällt Mittwoch<br />
Sondersitzung des Kreistages<br />
Eisenberg (OTZ). Am Mittwoch soll die Entscheidung über die Schulstandorte des Saale-<br />
Holzland-Kreises für die kommenden drei Schuljahre fallen.<br />
Für den 2. Mai um 17 Uhr wurde in den Kaisersaal des Landratsamtes ein Sonderkreistag<br />
einberufen. Einziger Tagesordnungspunkt ist die Beschlussfassung über den Schulnetzplan<br />
2007/08 bis 2010/11.<br />
Gemäß dem von Landrat Andreas Heller (CDU) eingebrachten Beschlussantrag ist die im<br />
Vorfeld heiß umstrittene Schließung der Staatlichen Regelschule St. Gangloff (OTZ<br />
berichtete) zum Ende dieses Schuljahres vorgesehen. Die Schule werde "aufgrund der für<br />
einen zielführenden pädagogischen Unterricht zu geringen Schülerzahl aufgehoben. Ein<br />
Anstieg der Schülerzahlen ist für die Zukunft nicht gegeben", heißt es. In einem beiliegenden<br />
Informationspapier werden derzeit 93 Schüler ausgewiesen.<br />
Bestehen bleiben die Regelschulen in Bürgel, Crossen, Dorndorf, Eisenberg, Hermsdorf<br />
Kahla, Schkölen und Stadtroda.<br />
Nicht gerüttelt werden soll in dem zur Diskussion stehenden Zeitraum auch an den vier<br />
Gymnasien in Eisenberg, Hermsdorf, Kahla und Stadtroda sowie an den vier Förderzentren<br />
in Hainspitz, Kahla, Ottendorf und Hermsdorf.<br />
Zustimmen sollen die Kreistagsabgeordneten auch dem Erhalt von 20 Grundschulen. Es sind<br />
dies die Grundschulen in Camburg, Crossen, Golmsdorf, Heideland, Lippersdorf, Milda,<br />
Orlamünde, Rothenstein, Schlöben, Schkölen, Stadtroda, Stiebritz, Thalbürgel und Tröbnitz<br />
sowie je zwei Grundschulen in den Städten Eisenberg, Hermsdorf und Kahla. Für Thalbürgel<br />
soll zudem der Sanierungsaufwand im Vergleich zu einem Umbau des Regelschulgebäudes<br />
für die Grundschule geprüft werden.<br />
Spätestens zum Schuljahresende 2008/09 sollen die Grundschulen Bad Klosterlausnitz und<br />
Weißenborn aufgehoben und zum Schuljahr 2009/10 in der ehemaligen Regelschule Bad<br />
Klosterlausnitz als neue Grundschule errichtet werden.<br />
Für das Staatliche Berufsschulzentrum Hermsdorf sei auf der Grundlage der Empfehlungen<br />
des Kultusministeriums jährlich eine Abstimmung mit der Industrie- und Handelskammer<br />
Ostthüringen sowie der Handwerkskammer Gera über Schulform und Berufsfelder<br />
vorzunehmen, heißt es im letzten Punkt der dreiseitigen Sitzungsvorlage.<br />
29.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071956/index.html [16.05.2007 22:34:37]
Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />
Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />
Gymnasium soll ins Regierungsgebäude<br />
Gera . Das Goethegymnasium/Rutheneum seit 1608 soll am Johannisplatz zusammengefasst<br />
werden. Der Schulteil Nicolaiberg, der zur Schließung ansteht, könne in das ehemalige<br />
reußische Regierungsgebäude - und damit in die unmittelbare Nachbarschaft zum<br />
bestehenden Schulstandort - einziehen. Die Immobilie befindet sich im Besitz des Landes<br />
und müsste saniert werden. Sie war bereits einmal als Justizstandort vorgesehen gewesen.<br />
Die Fraktionsvorsitzenden von CDU und der Wählergemeinschaft "Arbeit für Gera", Hans-<br />
Jörg Dannenberg und Volker Thorey, sowie Bernd Koob und Martina Schmidt, Mitglieder des<br />
Schul- und Bildungsausschuss aus den beiden Fraktionen, unterbreiteten diesen<br />
Änderungsvorschlag in einem Gespräch zum Schulnetz- und -sanierungsplan, das sie mit<br />
Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm (SPD) führten. Die CDU setzte sich außerdem für<br />
den Erhalt von Neuland- und Ostschule an ihren gegenwärtigen Standorten ein; dazu<br />
wurden Anregungen für Alternativen unterbreitet. Morgen will CDU-Fraktionsvize Koob diese<br />
Vorschläge im Schul- und Bildungsausschuss vortragen; das Gremium befasst sich in einer<br />
nichtöffentlichen Sitzung am 2. Mai mit dem Entwurf zum Schulnetz- und -<br />
sanierungsprogramm.<br />
CDU und "Arbeit für Gera" begrüßen ausdrücklich den Schulnetz- und -sanierungsplan,<br />
betonte Koob: "In dieser Konzeption werden der Schülerrückgang analysiert, mit der<br />
Festlegung von langfristigen Schulstandorten, von Bedarfsstandorten und zu schließenden<br />
Schulen werden flexible Lösungsansätze aufgezeigt und die Umsetzung in einer finanziell<br />
sicheren, klaren Zeitschiene dargestellt. Innerhalb von wenigen Jahren sollen für alle Schüler<br />
in Gera gleichgute Bedingungen geschaffen werden."<br />
In dem Gespräch beim Oberbürgermeister wurden die Schwerpunkte Privatfinanzierung,<br />
Schulschließungen und Schulzentrum erörtert, dabei unterschiedliche Auffassungen<br />
dargestellt. Übereinstimmung bestand darüber, dass eine Sanierung und Betreibung der<br />
Schulen über ein Privatfinanzierungsmodell erfolgen soll. CDU und AfG sicherten zu, dass sie<br />
zur Privatfinanzierung stehen und dass sie Einsparungen im Bereich der freiwilligen<br />
Leistungen mittragen werden. Die Schulsanierung müsse Vorrang haben.<br />
Unterschiedliche Auffassungen gab es zum geplanten Schulzentrum in der Reichsstraße, in<br />
dem über 1200 Schüler in unterschiedlichen Schulformen Grundschule, Regelschule und<br />
Gymnasium, unterrichtet werden sollen. In diesem Schulzentrum sollen die Neulandschule<br />
als Grundschule, die Ostschule als Regelschule und der Bereich Nicolaiberg des<br />
Goethegymnasiums als Gymnasium-Anteil aufgehen. Beide Fraktionen sind der Auffassung,<br />
dass dieses Schulzentrum zu viele Konfliktpotenziale in sich birgt und deshalb nicht über eine<br />
Größe von über 800 Schülerplätzen verfügen sollte. Vorgeschlagen wurde, den Anteil<br />
Gymnasium herauszunehmen.<br />
Das Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Vornehm sei "ausgesprochen konstruktiv"<br />
gewesen, teilte CDU-Fraktionsvize Koob mit. Der Rathauschef habe die Vorschläge von CDU<br />
und "Arbeit für Gera" aufgenommen und eine Prüfung zugesagt.<br />
Kommentar<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502072017/index.html [16.05.2007 22:34:37]
"Sind so teure Autos nötig?"<br />
"Sind so teure Autos nötig?"<br />
"Sind so teure Autos nötig?"<br />
Bad Berka. (tlz) Die Frage überraschte den Kultusminister dann doch, warf den<br />
schwergewichtigen Jens Goebel aber nicht um: "Warum fahren Politiker eigentlich so dicke<br />
Autos? Wäre es nicht besser, das Geld anders zu verteilen und beispielsweise mehr in die<br />
Bildung zu stecken?" Goebel lehnte sich zurück und holte aus. Selbstverständlich bekämen<br />
die Schulen in Thüringen das für ihre Arbeit notwendige Geld, natürlich müsse man auch in<br />
diesem Bereich vernünftig wirtschaften, was der ebenfalls anwesende CDU-Finanzexperte<br />
Mike Mohring nur wohlgefällig unterstützte. Und das mit den Autos sei einfach so: Die<br />
Politiker würden auch im Auto arbeiten, Akten studieren oder ihren Laptop anschließen.<br />
Deshalb fielen die Dienstwagen zwar etwas größer aus, aber durch Rabatte der Autofirmen<br />
sei das doch relativ günstig. Und im übrigen fahre er privat auch einen kleineren Wagen.<br />
Ortstermin an der Klosterbergschule in Bad Berka. Der Kultusminister nahm sich gestern<br />
Morgen viel Zeit, um sich die Schule anzusehen und mit Lehrern und Schülern zu reden.<br />
Anlass: Der Start der Reihe "Zeitzeugengespräche zur politischen Bildung", in der Ex-<br />
Landtagsabgeordnete über ihre Eindrücke berichten. Goebel diskutierte mit den<br />
Schülervertretern nicht nur über Dienstautos, sondern auch über Bildungswege in<br />
Thüringen. Die Frage einer Schülerin, ob der Realschulabschluss denn überhaupt noch etwas<br />
wert sei, beantwortete er mit einem klaren und eindeutigen Ja. Im Bereich der beruflichen<br />
Ausbildung könne man sich damit alle Gebiete erschließen, öffneten sich breite<br />
Möglichkeiten. Überhaupt ermunterte er, an allen Schulformen auf einen guten Abschluss<br />
hinzuarbeiten. "Dann ist man auch im Leben gut aufgehoben." LandesspiegelKultusminister<br />
Jens Goebel (CDU) besuchte auch den Unterricht und ließ sich von Schulleiterin Beate<br />
Schmidt die Besonderheiten der Schule in Bad Berka erläutern. Foto: tlz/mar<br />
14.05.2007 Von Hartmut Kaczmarek<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195101/index.html [16.05.2007 22:34:38]
Land schließt Ausbildungspakt - Rückgang der Bewerberzahlen 14.05.2007<br />
Land schließt Ausbildungspakt - Rückgang der Bewerberzahlen 14.05.2007<br />
14.05.2007 BILDUNG Land schließt Ausbildungspakt - Rückgang der Bewerberzahlen<br />
ERFURT - Die Thüringer Landesregierung schließt am Dienstag in Erfurt erneut einen<br />
Ausbildungspakt mit Unternehmen und Arbeitsagenturen. Ziel ist, allen interessierten<br />
Schulabgängern eine Ausbildungsstelle zu vermitteln.<br />
Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums stehen bislang für 13.400 Bewerber rund 5700<br />
offene Stellen zur Verfügung. Im vergangenen Jahr wurden im Rahmen des<br />
Ausbildungspaktes 17.600 junge Männer und Frauen vermittelt, für 179 Jugendliche konnte<br />
kein Stelle gefunden werden. Der Freistaat finanzierte den Pakt mit 25 Millionen Euro.<br />
(red/dpa)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194434/index.html [16.05.2007 22:34:40]
Die falschen Bücher<br />
Die falschen Bücher<br />
Die falschen Bücher<br />
Das Lesen von Büchern - so besagen Studien - steht bei Kindern heute höher im Kurs als zu<br />
Beginn dieses Jahrzehnts. Doch zugleich hat sich die Zahl derer verdoppelt, die gar nicht<br />
lesen. Das liege daran, dass Kindern in der Schule die falsche Literatur angeboten wird,<br />
kritisiert die Erfurter Literaturprofessorin Karin RICHTER.<br />
Endlich lesen sie wieder - sagen Lehrer und Eltern, seit Harry Potter die<br />
Kinderzimmer eroberte. Was ist da passiert?<br />
Zauberlehrling Harry Potter hat nicht nur viele Kinder begeistert, sondern auch Erwachsenen<br />
eine Lektion erteilt: dass Abenteuer, Spannendes, Fantastisches, Geheimnisse bis heute die<br />
Kinder fesseln. Es sind die Grundbausteine auch vieler Märchen, Sagen, Mythen - die gibt es<br />
eben auch in Hogwarts. Darum lesen Kinder wieder.<br />
Und sie haben sich durch dicke Wälzer gekämpft, mittlerweile durch sechs Bände<br />
. . .<br />
Das ist die zweite Erkennt- nis: Dass man eine gewisse Quantität benötigt, richtig lange<br />
Geschichten in kom- pakten Büchern. Nur so kann man in eine literari- sche Welt<br />
eintauchen, Gestal- ten kennenlernen, mit ihnen fiebern. Bis dahin war man in der<br />
Pädagogik ja der Ansicht: nur keine langen Texte, um die Kleinen nicht zu übermüden,<br />
Lesekünste nicht zu sehr strapazieren. Dabei wollen viele lesen. Leider geht aber die Schere<br />
auseinander, es gibt neben der größeren Anzahl von lesenden Kindern immer mehr, die es<br />
gar nicht tun.<br />
Das muss Ursachen haben.<br />
Wir haben 2001 eine Studie mit 1200 Thüringer Grundschülern gemacht. Die Ergebnisse<br />
alarmierten: Ab 2. Klasse sank das Interesse der Kinder am Lesen kontinuierlich, vor allem<br />
bei Jungen. Mehr als die Hälfte las in der 2. Klasse gern, in der 4. Klasse waren es noch 28<br />
Prozent. Bei Mädchen sank die Quote von etwa zwei Dritteln der Gern-Leser in Klasse 2 auf<br />
40 Prozent in Klasse 4.<br />
Was verleidet das Lesen?<br />
Ich bin überzeugt, dass die Literatur-Auswahl speziell in der Grundschule einseitig und<br />
einfallslos erfolgt. Die von uns damals erfasste Textauswahl zeigte, dass sie weniger mit<br />
literarischer Qualität als von pädagogischer Verwertbarkeit bestimmt war. Von 89<br />
behandelten Büchern waren zum Beispiel 43 mit "wahren Geschichten", 14 mit<br />
Abenteuerliteratur und 15 Märchen. Nun mag die Geschichte "Die Kopftuchklasse", in der es<br />
um die Freundschaft mit einem türkischen Mädchen geht, pädagogisch wertvoll sein. Nur -<br />
Kinder animiert das nicht zum Lesen. Übrigens, befragt man Lehrer nach ihren literarischen<br />
Vorlieben, nennen sie auch Abenteuer, Reiseliteratur.<br />
Seit dies damals festgestellt wurde, ist eine gute Weile vergangen. Hat sich<br />
etwas getan?<br />
In der Breite zu wenig, trotz guter Beispiele. Denn es gibt noch ein Phänomen. Nachdem der<br />
Pisa-Test bemängelte, dass Schüler Sachaufgaben oft nicht verstehen, trainiert die Schule<br />
die Sparte "Text-Verständnis" teils im Übermaß. Das Literarische bleibt oft auf der Strecke.<br />
So wird Lesen aber nichts Schönes. Es ist einfach lästig.<br />
Was wäre der Ausweg? Sollte man Lehrern eine Bücher-Empfehlungsliste geben?<br />
Sie kennen wirklich zu wenig anspruchsvolle und attraktive Kinderliteratur. Und sie wissen<br />
leider auch oft nicht, wie sie´s vermitteln sollen. In der Fortbildung fehlt es in Thüringen an<br />
Kontinuität. Wir haben an unserem Institut eine Reihe von Modellen und dazu passendes<br />
Material entwickelt. Daran haben zum Beispiel Bundesländer wie das Saarland, Schleswig-<br />
Holstein, Hessen oder Sachsen mehr Interesse als Thüringen.<br />
Vielleicht brauchten Lehrer die ganz konkrete Anleitung?<br />
Mag sein, sie trauen sich oft nicht, Mythisches, Spannendes anzubieten. Unlängst gab es an<br />
der Grundschule Walschleben eine Projektwoche mit Studenten zu E.T.A. Hoffmanns<br />
"Nussknacker und Mausekönig" und zur griechischen Mythologie, zum Trojanischen Krieg<br />
und den Reisen des Odysseus.<br />
Das ist ziemlich kühn, mit Kindern unter zehn Jahren.<br />
Man muss wissen, wie. Die Kinder verstehen genau, worum es geht. Wir haben nicht nur<br />
gelesen, sondern Szenen nachgespielt, Bilder betrachtet, viel diskutiert - über die Mutter von<br />
Achill, die ihren Sohn nicht in den Krieg ziehen lassen wollte; oder über Paris und die Frage,<br />
wer den Apfel verdient hat. Am Schluss haben alle Kinder gesagt, es hätte ihnen gefallen,<br />
und ein Junge hat ergänzt: Das Schönste sei gewesen, dass die ganze Woche kein<br />
Deutschunterricht war . . .<br />
Es gibt viel Streit um die alten Kinderbücher mit Alfons Zitterbacke, Pony Pedro,<br />
der Schwalbenchristine. Soll man sie Kindern heute noch geben?<br />
Verstehen kann ich die Kritik nicht. Gewiss spielen bei Eltern und Großeltern, die diese<br />
Bücher lieben, auch Kindheitserinnerungen und Nostalgie eine Rolle. Manches werden Kinder<br />
von heute etwa beim Zitterbacke auch kaum noch verstehen. Anderes ist weiter wertvoll.<br />
Woran denken Sie da?<br />
Pony Pedro ist und bleibt eine wunderbare Naturbetrachtung. Klaus Ensikat ist mit seinen<br />
Büchern bis heute ein international angesehener Illustrator. Peter Hacks hat viel für die<br />
fantastische Kinderliteratur getan und Kinder mögen die Meta Morfoß immer noch. Bücher<br />
wie "Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt" kann man immer noch gut vorlesen.<br />
Gespräch: A.REISER-FISCHER<br />
24.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425145701/index.html [16.05.2007 22:34:41]
Stiftung würdigt besondere Leistungen 14.05.2007<br />
Stiftung würdigt besondere Leistungen 14.05.2007<br />
14.05.2007 Stiftung würdigt besondere Leistungen 1800 Euro für 39 Schüler<br />
Die Stiftung ehemaliger Meininger Schüler zeichnete auch die Redaktion der Schülerzeitung<br />
vom Henfling-Gymnasium aus. Foto: M. Hildebrand-Schönherr<br />
Meiningen. Der Sonnabend zwei Wochen vor Pfingsten ist stets ein besonderer Termin für<br />
Dr. Wilhelm Pocher. An diesem Tag zeichnet der Vorsitzende der Stiftung ehemaliger<br />
Meininger Schüler alljährlich Jugendliche für besondere Leistungen aus. Zum diesjährigen<br />
Festakt im Brahmssaal las er die Namen von 39 Schülern des Henfling-Gymnasiums<br />
Meiningen, des Rhöngymnasiums Kaltensundheim und der Meininger Musikschule vor, die<br />
Geldprämien von zusammen 1800 Euro erhielten.<br />
Auf die Bühne gerufen wurden die Redakteure der preisgekrönten Schülerzeitung des<br />
Henfling-Gymnasiums: Armin Peterka, Anne Osmann, Robert Marschall, Robert Logemann,<br />
Bettina Linser, Nora Pieper, Anne-Katrin Söffner sowie Marie-Charlot Klee, Anne-Katrin<br />
Dreßler, Maria Meier und Max Jankowski.<br />
Ausgezeichnet wurde außerdem die Leichtathletik-Mannschaft des Henfling-Gymnasiums für<br />
ihren 1. Platz beim Regionalwettbewerb. Dazu gehören Theresa Stadler, Jasmin Piotrowski,<br />
Carolin Heiner, Franziska Blum, Johanna Sieberth, Katharina Geißhirt, Jennifer Dix, Marlen<br />
Adler, Julia Schumann und Natalie Möller. Eine Geldprämie ging ebenso an Mathe-Ass Luisa-<br />
Theres Heinrich und Physik-Spezialist Stefan Oberländer. Die beiden Henflingianer<br />
meisterten die Landesolympiade mit Bravour.<br />
Die Stiftung zeichnete außerdem sieben Schülerinnen und Schüler der Meininger Musikschule<br />
aus, die mit Erfolg am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilnahmen – und zwar Mathilde Kühn<br />
(Violine), Jennifer Schmalz (Violine), Julia Lohfink (Klarinette) und Benjamin Zschetzsching<br />
(Klavier) sowie Miriam Hornstein (Klavier), Laura Hack (Klarinette) und Luise Smigay<br />
(Klavier).<br />
Einen Geldpreis für besondere Leistungen erhielten ferner neun Pennäler des<br />
Rhöngymnasiums Kaltensundheim. Das sind die Geräteturnerin Anne Teichmann sowie Karl<br />
Pfeifer und Paul Weise, die den ersten Platz im „Planspiel Börse“ einheimsten, außerdem das<br />
„Jugend forscht“-Team Michaela Döll, Melanie Leifer, Karoline Bornscheuer und Jennifer<br />
Pittorf, die einen Mühlen-Führer herausbrachten. Prämiert wurden auch die beiden<br />
Mitarbeiterinnen der Schülerzeitung, Nadja Schlotzhauer und Jessica Friedrich.<br />
Tolles Programm<br />
Das Festprogramm gestalteten in großartiger Weise der Chor und die Solisten des Henfling-<br />
Gymnasiums unter Leitung von Bettina Reichenbach. Die Festrede hielt in diesem Jahr Prof.<br />
Dr. Norbert Urbainsky. Der gebürtige Oberschlesier kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach<br />
Meiningen, legte hier sein Abitur ab, studierte dann Musik in Weimar und Sport in Jena und<br />
ging 1960 in den Westen. Seine Festrede widmete er „Sport und Poesie“, wobei er sich für<br />
mehr Fairness und Harmonie im Sport aussprach.<br />
Der 72-jährige, der heute in Weimar wohnt, sorgte für ein Novum beim Festakt: Nicht nur,<br />
dass er selbst ein Stück am Klavier zum Besten gab. Zum Schluss animierte er die Zuhörer,<br />
gemeinsam ein Lied zu singen.<br />
Zur Festveranstaltung konnte die Stiftung auch den Direktor des Henfling-Gymnasiums,<br />
Dietrich Ansorg, sowie seinen Stellvertreter Olaf Petschauer begrüßen, außerdem den tags<br />
zuvor wiedergewählten Vorsitzenden des Vereins Meininger Schüler, Udo Sprockhoff.<br />
Gekommen war auch Prof. Alfred Erck vom Kuratorium Kulturstadt Meiningen. Der nutzte die<br />
Veranstaltung, um an die Anwesenden jenes Flugblatt zu verteilen, das sich gegen das<br />
Zusammengehen der Theater Meiningen und Eisenach richtet. (hi)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194503/index.html [16.05.2007 22:34:42]
Ein Bildungs-Dienstleister 12.05.2007<br />
Ein Bildungs-Dienstleister 12.05.2007<br />
12.05.2007 BILDUNGS-CENTER SÜDTHÜRINGEN Ein Bildungs-Dienstleister<br />
Jungen Leuten eine Orientierung für ihr späteres Arbeitsleben zu geben, war Ziel des<br />
Berufsorientierungstages am Bildungs-Center Südthüringen (BCS). Mädchen und Jungs im<br />
letzten Schuljahr, die ab September eine Berufsvorbereitung oder die Ausbildung beginnen<br />
wollen, und ihre Eltern nutzten dieses Angebot am Donnerstag.<br />
ZELLA-MEHLIS – Die jungen Leute, die im BCS einen der angebotenen 19 Berufe erlernen,<br />
werden von der Agentur für Arbeit an die Bildungseinrichtung vermittelt. Lernbehinderte<br />
oder körperlich eingeschränkte junge Leute über den Reha-Berater, marktbenachteiligte<br />
Jugendliche über die Berufsberater. Der Berufsorientierungstag sollte zunächst sondieren,<br />
welche Schüler sich für die BCS-Angebote interessieren und eignen. Die derzeitigen<br />
Auszubildenden, aber auch die Lehrer und Betreuer standen dafür Rede und Antwort und<br />
konnten Ausbildungs- und Arbeitsalltag ebenso vorstellen wie die räumlich-technische<br />
Ausstattung bis hin zu Sport- und Freizeitangeboten.<br />
Die Auszubildenden können sich aber nicht nur auf Ausbildung auf modernstem technischen<br />
Stand und auf sozialpädagogische Betreuung zum Teil noch nach der Lehre verlassen. BCS-<br />
Geschäftsführer Horst Gerlach und sein Team sind darüber hinaus bestrebt, die Ausbildung<br />
möglichst praxisnah zu gestalten. Gerlach nennt das gern auch „Rundum-Sorglos-Paket“ für<br />
die Unternehmen. Denn nicht nur die jungen Leute profitieren von der guten<br />
Zusammenarbeit des Bildungs-Centers Südthüringen mit etwa 100 Betrieben und<br />
Einrichtungen. Auch die Unternehmen selbst erhalten die Chance, unter anderem über<br />
Langzeitpraktika den für sie geeigneten Mitarbeiter schon während der Lehre heranzubilden.<br />
„Wodurch haben die Betriebe Vorteile aus dieser Art der Zusammenarbeit“, fragt Horst<br />
Gerlach und hat gleich eine Reihe von Antworten parat. „Zunehmend haben die Firmen<br />
Schwierigkeiten, ihre Lehrstellen mit geeigneten Bewerbern zu besetzten, weil die<br />
Schulabgänger nicht die Voraussetzungen erfüllen. Wir wollen unsere Potentiale einsetzen,<br />
um beide Seiten zusammenzubringen“, sagt der Geschäftsführer.<br />
„Wir sind in der Lage, im Rahmen der regulären Ausbildung auch von den Unternehmen<br />
geforderte Zusatzqualifikationen zu vermitteln, damit ein möglichst nahtloser Übergang von<br />
der Ausbildung in den ersten Arbeitsmarkt erfolgt“, nennt Horst Gerlach eine von vielen<br />
Möglichkeiten. Das BCS übernimmt aber auch für die Betriebe Eignungstests, sichtet<br />
Bewerbungen, bietet Crashtests für die Prüfungsvorbereitung oder übernimmt sogar die<br />
praktische Ausbildung im ersten Jahr für betriebliche Azubis. „Wir entwickeln uns<br />
zunehmend zum Bildungs-Dienstleister für die Unternehmen der Region“, kann Horst<br />
Gerlach angesichts zahlreicher Angebote, die weit über die Lehrausbildung hinausgehen,<br />
stolz verkünden. HEIKE JENZEWSKI<br />
FOTO: Yvonne Kunz, Doreen Schmidt und Isabell Medola lernen am Bildungs-Center<br />
Südthüringen Hauswirtschaftshelferin.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194529/index.html [16.05.2007 22:34:43]
Wie sich junge Thüringer ihre Zukunft zwischen Karriere und dem Wunsch n 12.05.2007<br />
Wie sich junge Thüringer ihre Zukunft zwischen Karriere und dem Wunsch n 12.05.2007<br />
12.05.2007 Wie sich junge Thüringer ihre Zukunft zwischen Karriere und dem Wunsch nach<br />
Kindern vorstellen Mit Kind ist jeder Tag ein Muttertag<br />
VON CHANTAL STEINBRÜCK (15) UND ROBERT HECKLAU (19)<br />
Heutige Jugendliche müssen andere Entscheidungen treffen als die Generationen ihrer Eltern<br />
oder Großeltern. Wo vor 20 Jahren noch eine vorgezeichnete Zukunft schien, ist heute vieles<br />
unklar. Wer kann im Jahr 2007 schon sagen, wie es nach dem Studium oder der Ausbildung<br />
weitergeht, oder wo sich ein Job findet?<br />
Die Jurastudentin Anna wohnt mit einer Freundin in einer kleinen Jenaer<br />
Innenstadtwohnung. Am Wochenende jobbt sie in einer Kneipe, oft bis in die frühen<br />
Morgenstunden. Ihre Eltern unterstützen sie, so gut es eben geht. Wie es nach dem<br />
Studium weiter geht? – „Das weiß ich noch nicht. Vermutlich erstmal erst einmal ein<br />
Praktikum in einer Kanzlei, vielleicht gehe ich auch ins Ausland.“<br />
Für einen Job muss man sich durchaus darauf einstellen, umzuziehen. Kinder in dieser<br />
Lebensphase? – Das ist nahezu undenkbar. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes<br />
belegen: Frauen werden in immer späteren Jahren Mütter: Lag im Jahr 2003 das<br />
durchschnittliche Alter bei der ersten Geburt einer Frau bei 29,9 Jahren, waren es zwei Jahre<br />
später bereits 30,1 Jahre – der Trend hält an.<br />
Dies bestätigt auch die Suhler Frauenärztin Dr. Margot Loth: „Die Mütter werden auch in<br />
meiner Praxis immer älter“. Sie weiß aber auch: „Bei Frauen tickt die biologische Uhr stärker<br />
als bei Männern, die auch in höherem Alter noch zeugungsfähig sind. Frauen stehen also<br />
unter zusätzlichem Zeitdruck und sollten sich aus medizinischer Sicht nicht zu spät für ein<br />
Kind entscheiden.“ Die Medizinerin vermutet als Ursache dafür, dass „sich in den<br />
vergangenen Jahren die Ausbildungszeiten deutlich verlängert und die sozialen Bindungen<br />
sich verändert haben“.<br />
Dennoch existiert die Idee von der Familie in den Köpfen der Jugendlichen. Vielleicht sogar<br />
stärker, als in den vergangenen Generationen. Doch den jungen Leuten von heute ist auch<br />
klar, dass Kinder Verantwortung bedeuten. Und ein Risiko für die eigene berufliche Karriere<br />
darstellen können.<br />
——————<br />
Leben zwischen<br />
Verantwortung und Ungewissheit<br />
——————<br />
Auch die 19-jährige Mareike sieht sich vor einer Entscheidung zwischen einem Leben als<br />
Hausfrau oder als Managerin: „Wenn ich jetzt ein Kind kriegen würde, wäre das das Aus für<br />
mein Studium. Ich wohne im Studentenwohnheim, muss mir mit 17 Leuten das Bad und die<br />
Küche teilen. Ein Kind hat da einfach keinen Platz. Außerdem muss ich, um später mal als<br />
internationale Managerin zu arbeiten, flexibel sein. Es kann sein, dass ich einen Job in den<br />
USA annehme, ich möchte mir die Welt eben offen halten.“<br />
Existenzängste spielen im Leben Jugendlicher oft eine große Rolle. Die Folge: Der Wunsch,<br />
ein Kind in die Welt zu setzen, wird unterdrückt. Fast jeder Jugendliche hat sich zumindest<br />
schon einmal Gedanken über Kinder gemacht, aber wer möchte schon ein Kind in die Welt<br />
setzen, dem er dann nichts bieten kann? Entsprechend gestalten sich die Biografien: Meist<br />
wollen potenzielle Eltern mit beiden Beinen fest im Leben stehen, bevor sie Verantwortung<br />
für das Leben und die Entwicklung eines Kindes zu übernehmen bereit sind.<br />
Die Entscheidung für ein Kind ist – zumindest für die kommenden zwei Jahrzehnte –<br />
unwiderruflich. Dennoch gibt es auch junge Eltern. Manche haben sich bewusst dafür<br />
entschieden, dieses Wagnis einzugehen. Unabhängig davon, ob die Schwangerschaft<br />
tatsächlich gewollt oder ungewollt war.<br />
Oft widmen sich die jungen Eltern in den ersten Jahren besonders intensiv ihrem<br />
Nachwuchs, um sich dann wieder ins Berufsleben zu stürzen. Dies ist meist nur durch<br />
ausreichende Angebote zur Betreuung der Kinder, aber auch durch die Unterstützung in der<br />
Familie – beispielsweise durch helfende Großeltern– möglich. Wer nicht auf solche<br />
Unterstützung zählen kann, hat oft ein Problem, Kind und Karriere unter einen Hut zu<br />
bringen.<br />
Wer sich aber auf das „Abenteuer Kind“ eingelassen hat, wird wohl nie versuchen, dieses<br />
schöne Gefühl mit all seinen Höhen und Tiefen mit Vernunft zu erklären oder in große Worte<br />
zu fassen. Die Entscheidung für ein Kind ist eine Entscheidung für das Leben und die<br />
Zukunft – und trotz aller Probleme hat fast niemand die Gründung einer Familie bisher<br />
bereut.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194615/index.html [16.05.2007 22:34:44]
»Die History Boys«: Plädoyer für Toleranz und Bildung<br />
»Die History Boys«: Plädoyer für Toleranz und Bildung<br />
»Die History Boys«: Plädoyer für Toleranz und Bildung<br />
Wie kommt man an die Elite-<br />
Uni?<br />
Hamburg (dpa) - Vor drei Jahren wurde das gleichnamige<br />
Stück von Alan Bennett in London am Theater<br />
uraufgeführt. Nun inszenierte Nicholas Hytner Bennetts<br />
Drehbuch über das Aufeinandertreffen zweier<br />
unterschiedlicher Lehransätze für die Leinwand. 1983<br />
bahnt sich an einer nordenglischen Schule eine<br />
akademische Revolution an.<br />
Acht Schüler schaffen die Qualifikation für die<br />
Aufnahmeprüfung an den Eliteunis Oxford und Cambridge.<br />
Zwei Lehrkräfte helfen bei den Vorbereitungen, die<br />
unterschiedlicher nicht sein könnten. Hector (Richard Griffiths) legt den Schwerpunkt auf die<br />
wahrheitsorientierte Bildung, die auch die Persönlichkeit einschließt; sein junger Kollege<br />
Irwin (Stephen Campbell Moore) lehrt u.a. moderne, zielgerichtete Argumentation. Bei allen<br />
inhaltlichen und formalen Unterschieden geht es in beiden Ansätzen letztlich um die<br />
gegenseitige Ergänzung.<br />
(The History Boys, USA/Großbritannien 2006, 104 Min., von Nicholas Hytner, mit Stephen<br />
Campbell Moore, Richard Griffiths, Samuel Anderson)<br />
www.historyboys-derfilm.de<br />
10.05.2007 dpa<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194648/index.html [16.05.2007 22:34:45]
Tollster Lehrer: Das Lehrer-Spiel<br />
Tollster Lehrer: Das Lehrer-Spiel<br />
Tollster Lehrer: Das Lehrer-Spiel<br />
TOLLE LEHRER: Christine<br />
Lautenbach und Uschi Jäcke<br />
von der Wiebeck-Regelschule<br />
in Bad Langensalza sind für<br />
den Wettbewerb<br />
vorgeschlagen. TA-Foto: F.<br />
BÖRNER<br />
BAD LANGENSALZA. Letzte Gelegenheit. Heute endet der<br />
landesweite Wettbewerb, an dessen Ende Thüringens<br />
tollster Lehrer gekürt werden soll. Aus der Bad<br />
Langensalzaer Wiebeckschule sind dazu zwei Vorschläge<br />
eingegangen. Die Klasse 6 aus der Wiebeck-Regelschule<br />
hat Uschi Jäcke als Thüringens tollste Lehrerin nominiert.<br />
Seit 1985 unterrichtet Frau Jäcke (48) an der Schule in Bad<br />
Langensalza Russisch und Geografie. Sie erkläre den Stoff<br />
gut und sei ein aufgeweckter Mensch, loben sie ihre<br />
Schüler. Sie sei eine strenge Lehrerin, die aber viel Gefühl<br />
in ihren Unterricht einbringt, lautet die Einschätzung von<br />
Schulleiter Bernd Damm. Uschi Jäcke glaubt, dass sie sich<br />
die Anerkennung von den Schülern der Klasse 6 durch ihre<br />
Art der Unterrichtsführung erworben hat. In ihrer Geografiestunde kann jeder einmal Lehrer<br />
sein, seinen Mitschülern Aufgaben stellen. Aber wer vor den Schülern steht, der muss auch<br />
Falsches berichtigen können. In den Augen der Lehrerin motiviert das die Schüler sehr.<br />
"Jeder will einmal Lehrer sein dürfen", sagte Frau Jäcke gestern. Inzwischen soll es sogar<br />
eine Liste in der 6. Klasse geben, damit auch wirklich jeder einmal dran kommt. Uschi Jäcke<br />
sieht sich selbst als eine strenge, aber gerechte Lehrerin. "Jeder kann mit seinem Problem<br />
zu mir kommen. Wir machen Spaß im Unterricht, aber auch der Ernst beim Lernen darf nicht<br />
zu kurz kommen", erklärte sie gestern. Aus der Praxisklasse 7 wurde die Lehrerin Christine<br />
Lautenbach vorgeschlagen. Die heute 55 Jahre alte Pädagogin wechselte vor einem Jahr von<br />
der Hufelandschule an die Wiebeckschule, um hier die erste Praxisklasse zu übernehmen.<br />
"Frau Lautenbach gelang es, den Schülern Selbstwertgefühl zu vermitteln", lobt Schulleiter<br />
Damm die Lehrerin. Russisch, Englisch, Deutsch und Ethik unterricht die Frau aus Craula.<br />
Neun Schüler zählt die Praxisklasse, bei denen jeden Tag aufs Neue der Spaß am Lernen<br />
geweckt werden soll, um sie zu einem Hauptschulabschluss zu führen. Frau Lautenbach<br />
selbst sieht ihre Stärken darin, dass sie zuhören kann und ihren Unterricht ruhig gestaltet.<br />
Sie sei ständig auf der Suche nach neuen Methoden und versuche, ihre Schüler in die<br />
Unterrichtsplanung einzubeziehen. "So wird ihnen das Gefühl gegeben, dass sie mitreden<br />
dürfen." Auch Christine Lautenbach sieht sich eigentlich als strenge Lehrerin. Aber sie hält<br />
Lob für außerordentlich wichtig. "Natürlich kann ich sagen, das war Mist. Wenn ich aber<br />
sage, das hat mir gefallen, nur an dem einen Punkt, da müssen wir nochmal arbeiten - das<br />
motiviert meine Schüler doch viel, viel mehr!" Aber auch sie lernt noch. Neben der Schule<br />
qualifiziert sich Christine Lautenbach gegenwärtig am Berliner Institut für produktives Lernen<br />
in Europa. Wer auch der Meinung ist, einen prima Lehrer zu haben, der sollte schnell<br />
schreiben. Vorschläge (nebenstehenden Coupon nutzen) können noch bis heute eingesendet<br />
werden an: Thüringer Allgemeine, Landesredaktion, Gottstedter Landstraße 6 in 99092<br />
Erfurt, Stichwort: Tollster Lehrer Die Siegerehrung ist am 10. Juli in der Staatskanzlei. Dann<br />
wird der Wanderpokal weitergegeben, den 2006 Heidrun Saalfeld von der Lindenschule<br />
Sömmerda als Thüringens tollste Lehrerin erhielt. Frank BÖRNER<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194717/index.html [16.05.2007 22:34:45]
Symbolik und Süßkartoffeln<br />
Symbolik und Süßkartoffeln<br />
Symbolik und Süßkartoffeln<br />
Sechzehn Kinder liegen auf bunten, auf dem Fußboden ausgebreiteten Tüchern. Mit<br />
geschlossenen Augen lauschen sie den fremdartigen Lauten der Mbira, des Daumenklaviers<br />
aus Zimbabwe. Ein Stück schwarzafrikanische Kultur schmeichelt sich in ihre Ohren. Auch<br />
die Virtuosin hat die Augen andächtig geschlossen: Virginia Hetze aus Zimbabwe.<br />
MÜHLHAUSEN. Sie ist Musikerin, Tänzerin, Musik- und Filmproduzentin,<br />
Kindergeschichtenschreiberin, Soziologin, Pädagogin und sie hat Kinder gern: Virginia Hetze<br />
ist wohl so etwas wie ein Multitalent. Die Afrikanerin aus Zimbabwe ist eine Woche lang in<br />
Mühlhausen. In der Jugendkunstschule an der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße 20 ist sie die<br />
Protagonistin des Projekts "Afrika?!" Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen vermittelt sie<br />
in Workshops ein Stück Kunst und Kultur ihrer schwarzen Heimat. Sie schöpft dabei sowohl<br />
aus Ursprünglichem als auch aus Modernem. Sie verzaubert mit den Klängen der<br />
traditionellen Mbira und entführt mit Dias in das quirlige Großstadtleben von Harare, der<br />
Hauptstadt Zimbabwes. Ein Stapel bunter Tücher gehört ebenso zu ihrem Repertoire. Jedes<br />
ist so groß wie eine Tischdecke, jedes ist bedruckt mit archaisch anmutenden Symbolen: mit<br />
Kreisen, Spiralen, Silhouetten von Tieren, Trommeln, zum Beispiel. Auch die Tücher<br />
stammen aus Zimbabwe. Von Mädchen und Frauen in abgelegenen Dörfern wurden die<br />
meisten gefertigt, erzählt Virginia Hetze. Geschichten, Wünsche und Träume sind auf den<br />
Tüchern zu finden. So symbolisieren Kuh und Kalb den Wunsch nach Milch und Fleisch,<br />
Pflanzen stehen für Nahrungsmittel, der Vogel bedeutet die Freiheit, Kreise und Spiralen sind<br />
die Zeichen für Hoffnung, die Trommel steht für glückvolle Lebensabschnitte, erklärt die<br />
Afrikanerin ihren Zuhörern in der Jugendkunstschule. Und dann finden sich die Workshop-<br />
Teilnehmer selbst vor großen Tüchern wieder. Die sind noch ohne Geschichte, dafür mit<br />
zarten Strichen in Parzellen aufgeteilt, für jeden Workshop-Teilnehmer ist eine bestimmt.<br />
Jetzt sind sie an der Reihe, ihre Geschichten und Wünsche nach dem afrikanischen Beispiel<br />
zu malen. Der achtjährige Willi bringt zwei knallbunte, prächtige Fische auf sein Stück Stoff.<br />
Die munteren Wassertiere stehen für Reichtum, erklärt Virginia Hetze. "Mir macht das<br />
Zeichnen mit Symbolen viel Spaß", erklärt Willie dann auch. Und: Das sei "alles unheimlich<br />
spannend", was die Frau aus Afrika erzählen könne, was sie in Bildern zeige und was für<br />
Musik sie spiele.Begeistert ist Willi auch von den Kochkünsten der Gastdozentin. Kaum, dass<br />
die Workshopteilnehmer eifrig mit Malen beschäftigt waren, bereitete sie Süßkartoffeln und<br />
Backbananen zu - ein Gericht aus ihrer Heimat. "Die schmecken ganz anders als unsere<br />
Kartoffeln", stellte dann auch Anna (8) fest, und langte noch einmal in die Schüssel mit den<br />
runden, duftenden Scheiben. Virginia Hetze kennt diese Reaktionen. "Den Kindern schmeckt<br />
das immer gut", weiß sie aus ihren vielen Begegnungen in Thüringen, Berlin und<br />
Brandenburg. Sie wird oft eingeladen von Schulen und Vereinen, die an der Kunst und Kultur<br />
Afrikas interessiert sind und daran, sich andere kulturelle Horizonte zu erschließen. Und ihr<br />
ist es ein Anliegen, ihre ursprüngliche Heimat näherzubringen, zu erklären und dafür zu<br />
begeistern - und sich damit zu integrieren in das weiße Land, das sie vor mehr als zehn<br />
Jahren zu ihrer neuen Heimat auserkoren hat. "Es war das Herz, das mich hierher geholt<br />
hat", sagt sie und lächelt, wenn sie an ihren Mann und ihren Sohn denkt. Es ist ein ähnliches<br />
Lächeln wie beim Spiel auf ihrer Mbira, bei deren Klänge auch sie gern die Augen schließt<br />
und von ihrer fernen, schönen Heimat träumt. Iris HENNING Heute Nachmittag, 14.30 Uhr,<br />
beginnt der letzte Workshop "Stoffsymbolik und Stoffmalerei" mit der Künstlerin in der<br />
Jugendkunstschule. Dafür sind noch Plätze frei. Die Teilnahmegebühr beträgt drei Euro.<br />
Anmeldung: Tel. 03601/88 56 99.<br />
15.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194753/index.html [16.05.2007 22:34:46]
Ergaspokal: Buttstädter Schülerteam auf Platz fünf<br />
Ergaspokal: Buttstädter Schülerteam auf Platz fünf<br />
Ergaspokal: Buttstädter Schülerteam auf Platz fünf<br />
Der fünfte Platz beim gestrigen Bundesfinale in Erfurt war Höhepunkt und Abschluss einer<br />
tollen Serie, die das Team der Buttstädter Regelschule als Neuling beim Erdgaspokal der<br />
Schülerköche "serviert" hat. Und das lag nicht allein nur an den Glückssäckchen.<br />
ERFURT. Punkt 14 Uhr stehen David Peter, Christian Sturm und Jana Bothe mit ihren auch<br />
toll anzuschauenden Kreationen auf den Tellern für den Gang zur Jury bereit. Zuvor hatten<br />
sie mit Konzentration und Hingabe ihr asiatisches Drei-Gänge-Menü aus Glückssäckchen<br />
(Wan-Tans mit Tomaten-Mozarella-Füllung), Rotbarschfilet auf grünen Bohnen und<br />
exotischen Fruchtspießen an kandierten Früchten zubereitet. Umgeben von weiteren elf<br />
Landessiegern aus elf Bundesländern an ihren Kochblöcken. Doch für den Blick nach rechts<br />
und links blieb keine Zeit. "Man konzentriert sich auf seins, das ist das Wichtigste", bringt es<br />
Madeleine Brink, für die sehenswerte Tischdeko und die Unterstützung ihrer drei<br />
Teamkollegen von der Prof.-Gräfe-Regelschule Buttstädt zuständig, kurz vor dem Start des<br />
Bundesfinales auf den Punkt.Leicht ist es für die vier nicht, unter vielfacher "Beobachtung"<br />
von Kamera-Augen, von vorbeischlenderndem und stehen bleibendem Publikum und<br />
natürlich auch der Jury die Ruhe und Übersicht zu wahren und dabei noch die Zeit im Blick<br />
zu behalten. Betreuerin und Trainerin Gabriele Näther hat sich selbst sogar Blickverbot mit<br />
ihren Koch-Schützlingen auferlegt (Hinweise an das Team sind laut Reglement sowieso nicht<br />
gestattet). "Das fällt mir schwer, aber manchmal wird ein Blick auch falsch aufgefasst. Ich<br />
habe das Team mit Unterstützung vieler lieber Menschen fit gemacht. Aber bei so einem<br />
Wettbewerb ist es wie mit Kindern, wenn sie groß werden - man muss auch loslassen<br />
können. Und ich denke, dass wir das Möglichste an Vorbereitungen getan haben", sagt die<br />
engagierte Lehrerin. 30 Schulwochen begleitete das Kochen bereits die vier Schüler und ihre<br />
Betreuerin, von den Schul- über den Regional- und Landesausscheid hatten sich die vier als<br />
Sieger für das Bundesfinale des 10. Erdgaspokals der Schülerköche qualifiziert (TA<br />
berichtete). 17mal wurde Probe gekocht, elf Theoriestunden haben die Schülerköche in<br />
dieser Zeit absolviertUnd in Erfurt fiebern natürlich auch die größten Fans der vier direkt vor<br />
Ort mit: Eltern, Großeltern, Geschwister, Lehrer und Schulleiter Uwe Werner, der bei jedem<br />
Ausscheid live mit dabei war, drücken Christian, David, Jana und Madeleine nur knapp zwei<br />
Meter von Tisch und Herd getrennt zwei Stunden lang fest die Daumen. "Ich bin ganz schön<br />
aufgeregt wegen heute. Aber allein so weit gekommen zu sein, ist eine Belohnung wert",<br />
lässt Ruth Heilmann schon mal ein Extra ihrerseits für Enkel David anklingen. Heike Sturm<br />
bewundert Sohn Christian, der (wie die anderen drei auch), mit Ruhe an die entscheidenden<br />
120 Minuten geht. "Ich wäre total aufgeregt." Seinen rechten Fuß, den sich Christian erst<br />
am Wochenende verletzte, lässt er erst einmal außer Acht und statt dessen gekonnt das<br />
Messer in schnellem Tempo Ingwer und Knoblauch für den Hauptgang zerkleinern. Indes<br />
sich Jana mit Geschick an den Soßenspiegel aus Erdbeerfruchtpürree macht.Nach den zwei<br />
Stunden sind alle vier schon ein Stück weit erleichtert, umarmen Gabriele Näther und die<br />
Klassenlehrerin. "Ein bisschen Hektik kam bei mir gegen Ende auf. Es sind eben so viele<br />
Feinheiten bei den Glückssäckchen, die Zeit brauchen. Aber es war ja alles noch pünktlich<br />
fertig", ist David froh. Der 17-Jährige blickt guten Mutes auf den September voraus, hat er<br />
doch bereits eine Zusage für einen Ausbildungsplatz als Koch in der Tasche. Sein<br />
Engagement beim Schülerkochwettbewerb findet sein künftiger Ausbildungsbetrieb toll,<br />
ebenso wie der von Madeleine, die nach der Schule eine Lehre als Bäckerin beginnt. Und<br />
heute ihre Vorprüfung in Deutsch absolviert.Die Spannung steigt, als die sechsköpfige Jury<br />
von der Beratung zurückkehrt. Einen Platz unter den ersten Sechs und damit in der ersten<br />
Hälfte der zwölf Teilnehmer - das wäre schön, heißt es vom Buttstädter Team. Mit dem<br />
fünften Rang und 99 Punkten haben sie dieses Ziel sicher erreicht. Der Viertplatzierte liegt<br />
nur um einen Punkt vor ihnen. "Es war super, dabei gewesen zu sein und hat viel Spaß<br />
gemacht", sagen die vier (fast) ohne Enttäuschung. "Es war ganz toll, einfach klasse, was<br />
Jana, Madeleine, Christian und David hier gezeigt haben", freut sich Gabriele Näther. Eines<br />
ist sicher: Das Koch-Feuer für die Wettbewerbsteilnahme am Erdgas-Pokal hat sie entfacht.<br />
Anett HÄDRICH<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194800/index.html [16.05.2007 22:34:47]
Mangelnde Grundkenntnisse<br />
Mangelnde Grundkenntnisse<br />
Mangelnde Grundkenntnisse<br />
Handwerk setzt auf verbessertes System für fachlich fundierte duale Ausbildung<br />
Von OTZ-Redakteur Frank Kalla Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des<br />
Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), hält nicht viel von primitiv geschultem<br />
Personal, dass je nach Abschluss gerade mal eine Kofferhaube anschrauben oder eine<br />
Dichtung ankleben kann.<br />
"Was wir brauchen, dass ist eine breite Grundausbildung", sagte er gestern im Geraer Dorint-<br />
Hotel, wo die Hauptgeschäftsführer der 54 deutschen Handwerkskammern sich auf eine<br />
Grundlinie zur zukünftigen beruflichen Ausbildung nicht nur im Handwerk verständigten.<br />
Anders als einige Spitzen der Industrie, sieht man beim ZDH nur in einer fachlich fundierten<br />
dualen Ausbildung die Chance, dass Deutschland seinen weltweiten Spitzenplatz in der<br />
Wirtschaft halten kann. Und, so schob Schleyer ganz im Sinne von Bundesfamilienministerin<br />
Ursula von der Leyen (CDU) hinterher: Bildung fange bereits bei der Familie an.<br />
Was das Handwerk zu einem der Vorreiter bei der Neujustierung des deutschen<br />
Bildungssystems werden lässt, sind die mangelnden Grundkompetenzen bei vielen<br />
Schulabgängern. 25 Prozent eines Jahrganges verlasse die Schule ohne ausreichende<br />
Kenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen, heißt es beim Zentralverband. Die Handwerker<br />
fürchten wegen des drohenden Fachkräftemangels in Konkurrenz zur Industrie um die<br />
besten Nachwuchskräfte ins Hintertreffen zu geraten. Nicht nur deshalb mahnt der Verband,<br />
der mit im "Innovationskreis Berufliche Bildung" unter Leitung von Bundesbildungsministerin<br />
Annette Schavan (CDU) sitzt, die Beibehaltung und Verbesserung der dualen Ausbildung an.<br />
Er sieht auch in weiteren Veränderungen - wie in der Einführung eines verpflichtenden<br />
Vorschuljahres für Kinder - die Chance, künftig auf genügend Fachkräfte zurückgreifen zu<br />
können. Das Ministerium, so sagt Schleyer jedenfalls, habe die Vorschläge des Handwerks<br />
positiv aufgenommen.<br />
Sorgen bereitet den Handwerkern aber auch, dass mit dem Wegfall des Meisterzwanges in<br />
einigen Zweigen die Ausbildung zum Erliegen kommen könnte. "Wer nicht gründlich<br />
ausgebildet worden ist, kann selbst auch nicht ausbilden", sagt Schleyer mit Blick auf die<br />
Neuanmeldungen bei Fliesenlegern und Co. Man werde deshalb das Thema im Auge<br />
behalten.Die Lehre muss weiterhin ein berufliches Fundament vermitteln.<br />
Hanns-Eberhard Schleyer<br />
15.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194814/index.html [16.05.2007 22:34:47]
Polizei fahndet mit Phantombild<br />
Polizei fahndet mit Phantombild<br />
Polizei fahndet mit Phantombild<br />
Phantombild des<br />
Tatverdächtigen.<br />
Beschreibung des Tatverdächtigen der versuchten<br />
Kindesentführung<br />
Neustadt/Orla (OTZ/phag). Nach dem Verdacht einer<br />
versuchten Kindesentführung in Neustadt/Orla (OTZ<br />
berichtete) fahndet nun die Polizei mit einem Phantombild<br />
nach dem Tatverdächtigen, das am Wochenende<br />
herausgegeben wurde.<br />
Wie gemeldet, war den bisherigen Erkenntnissen zufolge<br />
am vergangenen Freitag zwischen 7.05 und 07.35 Uhr<br />
durch eine bislang unbekannte männliche Person offenbar<br />
versucht worden, ein achtjähriges Kind zu entführen. "Der<br />
Junge stand zu diesem Zeitpunkt an der Ampel gegenüber<br />
dem Orlatal-Gymnasium in der Pößnecker Straße", teilte<br />
hierzu die Polizei ihre ersten Ermittlungsergebnisse mit.<br />
Anschließend lief der Junge bis zum so genannten Gamsenteich. Dort verlor sich zunächst<br />
die Spur des Verfolgers.<br />
Zu dem Tatverdächtigen liegt bislang folgende Personenbeschreibung vor:<br />
Der Mann ist schätzungsweise 35 Jahre alt, zirka 1,70 Meter groß und von normaler Gestalt.<br />
Er trug einen schmalen, kurzen Oberlippenbart und hatte einen Kurzhaarschnitt mit einer<br />
auffallend langen, bis in die Stirn reichenden Haarsträhne. Zu den besonderen Merkmalen<br />
zählt zudem eine Tätowierung im Nackenbereich, die einen Totenkopf mit gekreuzten<br />
Knochen zeigt. Auffällig waren zudem ein Ring an der rechten Hand und eine goldfarbene<br />
Halskette.<br />
Bekleidet war diese Person nach bisherigen Erkenntnissen mit einer hellblauen Jeans und<br />
einer rot-schwarz gemusterten Jacke, ähnlich einem Holzfällerhemd.<br />
Die Polizei bittet dringend Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, sich mit der<br />
Kripo Saalfeld (Tel. 03672/4 17 14 24) oder der nächstgelegenen Polizeidienststele in<br />
Verbindung zu setzen.<br />
13.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194829/index.html [16.05.2007 22:34:48]
Lokalmatadoren auf Rang vier<br />
Lokalmatadoren auf Rang vier<br />
Lokalmatadoren auf Rang vier<br />
Im bundesweiten Schulhofwettbewerb gewinnt das Brandenburger Team aus Nauen<br />
Von Sylvia Eigenrauch Ronneburg. Die besten Vorhaben beim bundesweiten Wettbewerb zur<br />
Schulhofumgestaltung wurden am Sonnabend im Pavillon der Landschaftsgärtner im Buga-<br />
Gelände in Ronneburg prämiert.<br />
Den Anstoß hatten die deutschen Landschaftsgärtner gegeben, die Ideen kamen von<br />
Schülern der 7. bis 10. Klasse. Unter den bundesweit über 300 eingereichten Arbeiten siegte<br />
der Leonardo-da-Vinci-Campus aus Nauen in Brandenburg mit einem stimmigen Konzept.<br />
Das bedeutet 5 000 Euro Zuschuss für die Umsetzung. Auf Rang zwei landete die Betty-Reis-<br />
Gesamtschule aus Wassenberg (Nordrhein-Westfalen), und Rang drei belegte das Carl-von-<br />
Ossietzky-Gymnasium Hamburg. Zehn Landesverbände für den Garten-, Landschafts- und<br />
Sportplatzbau hatten vorgestern jeweils die beste Schülergruppe ihrer Region geschickt. Als<br />
Lokalmatadoren war eine Sömmerdaer Abordnung für den Fachverband Garten- Landschaft-<br />
und Sportplatzbau Hessen-Thüringen e.V. angetreten. Die drei Schüler schlugen sich wacker<br />
bei ihrer Präsentation und erreichten den vierten Platz. Ihre 1972 eingeweihte<br />
Plattenbauschule wird von einem 2 119 Quadratmeter großen Grundstück umgeben, wobei<br />
fast ein Viertel nicht als Pausenhof genutzt wird. Bei ihrer Erfassung des jetzigen Zustandes<br />
sprach sich die Arbeitsgemeinschaft "Cooler Schulhof" mit 20 Schülern für den Erhalt des<br />
kleinen Wäldchens und der Grünfläche mit Feuchtbiotop und kleinem Skulpturenpark aus.<br />
"Was wir brauchen, sind Flächen für Sport, naturnahen Unterricht und<br />
Rückzugsmöglichkeiten", fasste der 13-jährige Torsten König als Sprecher der kleinen<br />
Delegation professionell zusammen. Volleyballfeld, Fußballfläche, Tischtennisplatte und<br />
Basketballkorb sollen den Schulhof zum Ort für mehr Bewegung machen, und aus ganz<br />
unterschiedlichem Material soll ein Fühlweg angelegt werden. Auch an eine Kräuterspirale ist<br />
gedacht. Die Skulpturen aus dem Kunstunterricht sind künftig nicht mehr nur in ein<br />
Schulhofareal verbannt.<br />
Die Siebentklässler hoffen nicht nur, dass sich ihre Wünsche umsetzen lassen. Sie haben<br />
auch etwas dafür getan und schon drei Firmen als Sponsoren gewonnen. Die einzige Frage<br />
der vierköpfigen Fachjury gab es dazu, wer die Pflege übernimmt. Erst nach einer Rückfrage<br />
fiel Torsten lachend ein, dass diese auch seine Arbeitsgemeinschaft übernehmen könne.<br />
Wie bei den Sömmerdaern, so fiel auch bei anderen Bewerbern auf, dass die<br />
Schülerwünsche oft ganz bescheidene und damit auch realisierbare waren. Vielleicht hat das<br />
Nachdenken über den öden Hof manchem auch die Augen für einen Beruf geöffnet. Denn<br />
indirekt wollte der Veranstalter das Berufsbild des Landschaftsgärtners vorstellen.Weit<br />
verbreitet ist der Wunsch, Unterricht nach draußen zu verlagern.<br />
Stefanie Rahm, Nachwuchswerbeberaterin des Fachverbandes Hessen-Thüringen<br />
13.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194914/index.html [16.05.2007 22:34:49]
Ermäßigter Steuersatz auf Schulspeisung<br />
Ermäßigter Steuersatz auf Schulspeisung<br />
Ermäßigter Steuersatz auf Schulspeisung<br />
Bemühungen von Volkmar Vogel<br />
Berlin/Altenburg (OTZ). Zum Antrag der Koalitionsfraktionen zur Prävention von<br />
Fehlernährung und Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen gibt CDU-<br />
Bundestagsabgeordneter Volkmar Vogel als Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eine Erklärung ab.<br />
Mit seiner Abgeordnetenkollegin Antje Tillmann (CDU), Mitglied im Finanzausschuss des<br />
Deutschen Bundestages, hat Vogel im Kreise seiner Fraktionskollegen für einen ermäßigten<br />
Steuersatz auf Schulspeisungen geworben. Anlass waren ein Besuch der Wakos GmbH & Co.<br />
KG aus Gera in seiner Bürgersprechstunde sowie ein nachfolgendes Schreiben im Frühjahr<br />
2006.<br />
Ergebnis ist, dass der Deutsche Bundestag über einen Antrag der Koalitionsfraktionen zum<br />
Thema Fehlernährung und Übergewicht beraten hat. Den Anstoß gab die<br />
Regierungserklärung des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz, in welcher die Bundesregierung ihr Programm zur Verbesserung des<br />
Ernährungs- und Bewegungsverhaltens der Bevölkerung vorgestellt hatte.<br />
Der Antrag von CDU/CSU und SPD sieht neben weiteren Maßnahmen auch die Prüfung einer<br />
Ausweitung der Umsatzsteuerbefreiung bei der Schulverpflegung vor.<br />
Dies ist nach geltendem Recht schon jetzt grundsätzlich möglich - jedoch nur, wenn die<br />
Schulspeisung durch die Schule selbst vorgenommen wird. Da jedoch fast alle<br />
Bildungseinrichtungen ihre Verpflegung an externe Betreiber oder Caterer vergeben haben,<br />
greift die Möglichkeit der Umsatzsteuerbefreiung hier nicht.<br />
"Da die Umsatzsteuer mittlerweile in Europa weitestgehend einheitlich erhoben wird, müssen<br />
wir ein solches Vorgehen auf seine Vereinbarkeit mit geltendem europäischen Recht<br />
überprüfen", weist Volkmar Vogel auf die noch bevorstehenden Probleme hin. "Wir wollen<br />
diese Befreiung und werden die Forderung in die Diskussion um den Bericht der<br />
Europäischen Kommission zur Anwendung der reduzierten Mehrwertsteuersätze einfließen<br />
lassen. Wir erwarten, dass dabei auch die heftig diskutierte Frage nach einer<br />
Umsatzsteuerermäßigung für Babywindeln aufgegriffen wird", hieß es weiter.<br />
15.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194954/index.html [16.05.2007 22:34:49]
Designer haben das Kinderzimmer entdeckt<br />
Designer haben das Kinderzimmer entdeckt<br />
Designer haben das Kinderzimmer entdeckt<br />
Alle Teile passen zusammen:<br />
Modulsystem für Kinder. (Bild:<br />
Hase Weiss/dpa/tmn)<br />
»Baby Togo« verkleinert.<br />
Köln/Bad Honnef (dpa/tmn) - Ein gemütlicher Lounge-<br />
Sessel, schnörkellose Regale oder schicke Retro-Stühle:<br />
Was in der erwachsenen Wohnwelt schon lange gut<br />
aussieht, hält jetzt auch im Kinderzimmer Einzug. Design-<br />
Möbel machen den Bärchen und Mäusen Konkurrenz.<br />
Schon Kleinkinder können ab sofort zum Beispiel mit dem<br />
Stuhl »Panton Junior« von Vitra aus der Schweiz<br />
Stilbewusstsein demonstrieren. Er ist die Kinderausgabe<br />
des Design-Klassikers des Dänen Verner Panton. Die<br />
Nobelmarke »Ligne Roset« aus Frankreich hat für ihre<br />
neue »Les Minis«-Serie den Schaumstoff-Sessel »Togo« zu<br />
Von »Verwöhnmöbeln« spricht Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie<br />
(VDM) in Bad Honnef angesichts der erweiterten Einrichtungspalette für den Nachwuchs.<br />
Wer über den entsprechenden Geldbeutel verfügt, investiert deshalb großzügig, ob in<br />
Anziehsachen, Kinderwagen, Spielzeug oder eben Möbel. Diese guten Stücke sollen dann<br />
aber auch möglichst lange halten.<br />
Damit das funktioniert, sollten die Möbel nicht nur in Länge und Höhe variierbar, sondern<br />
auch möglichst neutral gestaltet sein. In seinem »Ultimativen Wohnbuch« rät der britische<br />
Wohnexperte Terence Conran deshalb von speziellen Kindermöbeln weitgehend ab.<br />
»Kindermöbel in Form von Minikommoden sind schnell zu klein für die Kinder und oftmals<br />
reine Geldverschwendung.« Der Einrichtungsexperte rät stattdessen, in Schränke in<br />
Standardgröße und von guter Qualität investieren: »Sie sind auch nach Jahrzehnten noch<br />
brauchbar.«<br />
Für sinnvoll hält er außerdem kindgerecht dimensionierte Stühle und Tische. Dass es dafür<br />
nicht unbedingt schreiend bunt sein muss, zeigen Unternehmen wie Sirch aus Böhen in<br />
Bayern. »Vor fünf Jahren haben wir mit Lauflernwagen und ähnlichem angefangen«, erzählt<br />
Edeltraud Sirch. Inzwischen vertreibt der Familienbetrieb eine ganze Kollektion an Edel-<br />
Kinderprodukten. Neben dem Design spielen aber auch praktische Aspekte eine Rolle: »Der<br />
Hochstuhl ist wandelbar bis hin zum Schreibtischstuhl. Und das Bett kann später wie ein<br />
kleines Sofa verwendet werden«, erklärt Sirch.<br />
Auf Multifunktionalität setzen auch Anna Pfeiffer und Ulrike Rumpenhorst von »Hase Weiss«<br />
aus Berlin. Ob Bank, Schrank oder Spielküche - in dem reduzierten Modulsystem ist alles<br />
miteinander kombinierbar und kann lange benutzt werden. »Wenn das Kind klein ist, hat<br />
man einen Hocker«, erklärt Pfeiffer eines der Elemente. »Später muss man ihn nicht<br />
wegtun, sondern kann ihn als Nachttisch verwenden oder mit anderen Hockern zusammen<br />
zu einem Regal stapeln.«<br />
Wie die »Hase Weiss«-Designerinnen gehört die Niederländerin Hanke Gielen zu den<br />
Neulingen auf dem Möbelmarkt. »Le Baron« hat sie ihren Mini-Sessel für Kinder zwischen<br />
ein und zehn Jahren getauft. Sie schätzt klare Farben und schnörkellose Linien. »Am<br />
wichtigsten ist natürlich, dass das Kind glücklich ist mit seinen Möbeln«, sagt die Designerin.<br />
Gleichzeitig wollte sie aber einen Sessel schaffen, der auch zur Einrichtung der Eltern passt<br />
und länger als ein Jahr hält.<br />
Allzu groß ist der mögliche Kundenkreis für die Mini-Design-Möbel jedoch nicht, sagt Ursula<br />
Geismann. »Richtige Design-Geschichten sind eher ein Nischenthema. Selbst ansonsten sehr<br />
design-orientierte Eltern lieben es im Kinderzimmer eher romantisch und farbig.«<br />
14.05.2007 dpa<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195021/index.html [16.05.2007 22:34:52]
Fröhliche Musik im wahrsten Sinne des Wortes 16.05.2007<br />
Fröhliche Musik im wahrsten Sinne des Wortes 16.05.2007<br />
16.05.2007 GRÄFINAU-ANGSTEDT: 30 JAHRE MUSIKSCHULE Fröhliche Musik im wahrsten<br />
Sinne des Wortes<br />
Zweifelsohne der Name „Musikschule Fröhlich“ ist Programm. Das zeigten rund 140 Mädchen<br />
und Jungen bei ihren zwei Jubiläumskonzerten.<br />
GRÄFINAU-ANGSTEDT – Kinder sollen musizieren gern und mit Freude lernen, so die Vision<br />
von Dr. Dieter Fröhlich. 1977 gründete er deshalb im hessischen Eschenburg seine<br />
Musikschule. 1982, als noch vielen in Deutschland Franchising unbekannt war, entschloss er<br />
sich, seine Philosophie und das von ihm entwickelte Lernkonzept an Gleichdenkende in<br />
Hessen weiterzugeben. Heute gibt es mehr als 540 Partner in ganz Deutschland und<br />
mittlerweile sogar im Ausland, so in Österreich, den USA oder Litauen. Über 900<br />
Arbeitsplätze entstanden auf diese Weise.<br />
Im Ilmkreis sorgen die Langewiesenerin Anja Kühn und Cordula Schirbock aus Gräfinau-<br />
Angstedt seit 15 bzw. sechs Jahren dafür, dass die Kinder „Fröhlich“ musizieren. Vor allem<br />
die Gemeinsamkeit sei wichtig, betont dabei Cordula Schirbock. Für jeden finde sich eine<br />
geeignete Rolle, „die Kinder sollen einfach Spaß haben.“<br />
Den hatten sie bei ihren beiden Konzerten in der Gräfinauer Mehrzweckhalle zweifelsohne.<br />
Nicht nur die gelben T-Shirts mit dem lustigen Gesicht strahlten, auch die rund 140<br />
Mitwirkenden als sie am Ende den verdienten Applaus erhielten. Musik verbindet selbst die<br />
Generationen. Der jüngste Mitwirkende war dreieinhalb, die älteste 66. Und die Orte. Aus<br />
gleich elf kamen die Mitwirkenden, von Schmiedefeld bis Singen. Dass deshalb nur zweimal<br />
im großen Rahmen geprobt werden konnte viel überhaupt nicht auf.<br />
Denn in kleinen Gruppen wurde natürlich viel häufiger geprobt. „Wir haben auch gemerkt,<br />
dass viele Kinder zu Hause mehr übten“, erzählte Cordula Schirbock. Lampenfieber gab es<br />
trotzdem und am Ende das große Aufatmen. Alles hatte fantastisch geklappt, ob bei den<br />
ganz kleinen, die als Gespenster oder lebende Lokomotiven durch die Halle zogen oder die<br />
schon etwas größeren, die unter anderem an Keyboard und Akkordeon mit schmissigen<br />
Melodien überzeugten.<br />
Nur die ganz neuen Musikschüler konnten noch nicht mitmachen. Aber sie saßen schon im<br />
Publikum und wissen genau. In zwei Jahren gibt es das nächste große Konzert. Getreu dem<br />
diesmaligen Motto. „30 Jahre fit mit fröhlicher Musik“ musste schließlich selbst das Publikum<br />
aktiv werden. Angefeuert von Tilly, Theo und Toffel, den drei Maskottchen der Musikschule.<br />
In diese Rollen waren Mitglieder von Cordula Schirbocks Band „Lotos“ geschlüpft. Ohne<br />
Freunde, Familie, Eltern und die Kommune, so machten beide Lehrerinnen deutlich, wäre die<br />
Veranstaltung nicht möglich gewesen.<br />
Ein dickes Dankeschön ging aber auch an die Grundschulen von Ilmenau, Geschwenda,<br />
Langewiesen und Stützerbach sowie die Kindergärten Gehren und Gräfinau-Angstedt mit<br />
denen eine „fröhliche“ Zusammenarbeit besteht. Der größte Dank aber gebührte den jungen<br />
Künstlern selbst und wie könnt er anders sein, er kam fröhlich daher in Form einer bunten<br />
Mappe mit Urkunde. Gemeinsam musizieren machte sie einfach fröhlich. (br)<br />
Musik(schule) ohne Grenzen: 140 Mitwirkende aus insgesamt elf Orten zeigten am<br />
Wochenende auf der Bühne der Gräfinau-Angstedter Mehrzweckhalle ihr Können. FOTO: bfritz.de<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195528/index.html [16.05.2007 22:34:53]
Schleierhaft<br />
Schleierhaft<br />
Schleierhaft<br />
Es gibt sie gar nicht. Jedenfalls fast nicht, ist offiziell zu hören, wenn nach muslimischen<br />
Schülern in Thüringen gefragt wird. Aber es gibt sie. Schließlich leben muslimische Familien<br />
hier, haben Kinder und die gehen zur Schule. Auch für sie gibt es Schulpflicht. So ist das<br />
Gesetz. Doch für das Miteinander von Schülern und Lehrern gibt es wenig Hilfe.<br />
THÜRINGEN. Der erster Schultag nach den Ferien. Zum Unterricht in einer Erfurter<br />
Regelschule kommt eine 14-Jährige in Burka. Vom Scheitel bis zu den Füßen schwarz<br />
verhüllt. Nur die Augen sind zu sehen.<br />
Noch vor den Ferien saß sie in Pullover und Jeans in der Klasse. Nun das. Ihren Mitschülern<br />
kam sie binnen einer Woche völlig verändert vor und es war ihnen unheimlich, mit ihr nur<br />
durch den Sehschlitz zu sprechen. Den Lehrern auch. Die fragen sich, warum das aus einer<br />
türkischen Familie stammende Mädchen dies tut. Um zu provozieren? Ich lebe meinen<br />
Glauben, der Rest ist mir egal, soll sie geantwortet haben. Ratlos waren die Lehrer, wie sie<br />
je die Schülerin prüfen sollen - wenn sie gar nicht wissen, ob sie es überhaupt ist. Sie wissen<br />
vor allem nicht, wie sie reagieren sollen. Sport scheint für das Mädchen unmöglich, in dem<br />
Gewand. Und ist es überhaupt erlaubt? Das Kultusministerium erklärte, von dem Fall nichts<br />
zu wissen.<br />
Mag sein, dass so etwas bisher noch nie in Thüringen passiert ist. Fragt man beim Erfurter<br />
Schulamt nach, wie viele Schüler aus muslimischen Familien die Schulen der Stadt besuchen,<br />
wird geschätzt: "Es ist wohl nicht mal eine zweistellige Zahl." Doch allein an jener Schule<br />
betrifft dies acht Schüler, an der benachbarten Grundschule sind es sechs.<br />
Gewiss, bei einer Schulaufnahme muss niemand sagen, welchen Glauben er hat, auch<br />
ausländische Eltern nicht. Insgesamt besuchen in diesem Jahr 4235 ausländische und<br />
Aussiedlerkinder Thüringer Schulen. "Hochgerechnet nach Ländern, wo der Islam präsent<br />
ist, schätzen wir die Zahl der Schüler aus muslimischen Familien im Freistaat auf 300 bis<br />
400", heißt es aus dem Kultusministerium.<br />
Mit ihren Fragen jedoch bleiben Lehrer und Schüler meist allein, denn die religiöse<br />
Orientierung dieser Kinder bestimmt nicht nur ihr Leben daheim. Die Lehrer dieser Erfurter<br />
Regelschule kennen mittlerweile die ganze Palette der Probleme: Was ist, wenn sich eine<br />
Familie weigert, ihr Kind am Sportunterricht teilnehmen zu lassen? Am Schwimmen? Soll<br />
man es befreien, eine Sechs geben? Was ist mit Kopftüchern? Ein Kopftuchverbot gibt es in<br />
Thüringen nicht, weder für Lehrer noch für Schüler. Doch kann man drauf bestehen, dass es<br />
beim Sport abgenommen wird? "Es ist eine Unfallquelle, wenn Mädchen kopfüber am<br />
Stufenbarren hängen", sagen Lehrer. Und was sollen Lehrerinnen sagen, deren<br />
Anweisungen die jungen Männer oberer Klassen nicht befolgen, weil sie sich von Frauen<br />
nichts befehlen lassen?<br />
Der Ton wird rauer, beobachtet auch Schulleiterin Carolin Raufeisen. 40 ihrer 250 Schüler<br />
haben den sogenannten "Migrationshintergrund", acht sind aus muslimischen Familien. Die<br />
Kopftuchfrage wurde bei ihr per Hausordnung geklärt: Es ist erlaubt, Vermummung nicht.<br />
Um das Verhältnis zu diesen Eltern sei man sehr bemüht. Sie kümmerten sich um ihre<br />
Kinder, seien ordentliche Familien, sagt Frau Raufeisen. Doch mit den Problemen sind die<br />
Lehrer allein: Mädchen dürfen ohne den großen Bruder nicht mal in die Kaufhalle nebenan.<br />
Kinder bleiben wochenlang bei Verwandten, während die Eltern ihre Heimat besuchen. "An<br />
wen halten wir uns als Schule in dieser Zeit? Wie gehen wir mit den Kindern um, die in zwei<br />
Welten groß werden?"<br />
Eine Handreichung, Richtlinie, Hinweis, was zu tun ist, wünschen sich diese Schulen. Doch<br />
es gibt sie nicht. Auch nicht in Rheinland-Pfalz oder Hessen, wie TA-Nachfragen dort<br />
ergaben. In Bonn jedoch gab es vor einem Jahr einen vorübergehenden Schulverweis für<br />
zwei 17-Jährige, die mit Burka zum Unterricht gekommen waren. Nicht wegen des religiösen<br />
Symbols, hieß es, sondern weil sachgerechter Unterricht so nicht möglich war. Alles sei<br />
ausreichend in Gesetzen geregelt, heißt es aus dem Kultusministerium in Erfurt, man<br />
verweist auf das Grundgesetz. Für Schwimmen könne es in Ausnahmen eine Befreiung<br />
geben. Das Lehrerfortbildungsinstitut Thillm hat seit Januar erstmals einen Kurs im Angebot<br />
"Die muslimische Gesellschaft". Abgerufen wurde er bisher nicht, heißt es. Dabei wäre es<br />
höchste Zeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen.<br />
Und so kämpfen die Schulen um den täglichen Kompromiss, ohne zu wissen, was richtig ist.<br />
Carolin Raufeisen baut jetzt den Stundenplan so, dass freitags halb eins die muslimischen<br />
Jungs der oberen Klassen zum Gebet in die Moschee gehen können ohne zu schwänzen.<br />
Aber ist das richtig so? Unter Schülern gibt es zunehmend Polarisierung. Jede Gruppe klagt<br />
Verständnis für sich ein. Lehrer versuchen zu vermitteln.<br />
Das Mädchen mit Burka wurde mit Eltern in die Schule bestellt. Die Mutter kam. Sie trug den<br />
Vollschleier nicht und sagte, sie fände das auch nicht gut. Kompromiss: Das Gesicht muss zu<br />
sehen sein. Problem gelöst? Das Mädchen nimmt am Sport weiter nicht teil. Note Sechs.<br />
Oder nicht? Oder wie?<br />
Keine Antwort.<br />
10.05.2007 Von Angelika REISER-FISCHER<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070511082557/index.html [16.05.2007 22:34:54]
Weniger Kinder verunglücken auf deutschen Straßen<br />
Weniger Kinder verunglücken auf deutschen Straßen<br />
Weniger Kinder verunglücken auf deutschen Straßen<br />
2006 starben weniger<br />
Menschen als je zuvor bei<br />
Verkehrsunfällen. (Bild: dpa)<br />
Wiesbaden/Berlin (dpa) - Auf Deutschlands Straßen sind<br />
2006 deutlich weniger Kinder und Jugendliche verunglückt<br />
als im Jahr zuvor. Nach einem Anstieg im Jahr 2005 sei die<br />
Zahl der getöteten Kinder unter 15 Jahren um 14 Prozent<br />
auf 136 zurückgegangen.<br />
Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.<br />
Zudem wurden weniger Kinder bei Unfällen verletzt: Die<br />
Zahl sank binnen Jahresfrist um 6,5 Prozent auf 34 398.<br />
Der Automobilclub von Deutschland (AvD) sprach von<br />
einer »erfreulichen Entwicklung«. Auch<br />
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD)<br />
begrüßte die Zahlen und kündigte weitere Sicherheits-Aktivitäten an.<br />
Insgesamt starben im vergangenen Jahr 5091 Menschen bei Verkehrsunfällen - so wenige<br />
wie noch nie zuvor. Die Zahl der Verletzten sank um 2,6 Prozent auf 422 337. »Der<br />
Rückgang zeigt, dass die vielen Aktionen für mehr Verkehrssicherheit Wirkung zeigen«,<br />
erklärte der Sprecher des Automobilclubs von Deutschland (AvD), Sven Janssen. Als<br />
möglichen Grund für die rückläufigen Opferzahlen bei Kindern nannte er ein stärkeres<br />
Problembewusstsein bei den Eltern: »Der Rückgang zeigt, dass Eltern anscheinend besser<br />
auf ihre Kinder achten und das Thema Verkehrssicherheit ernster nehmen.«<br />
Um den positiven Trend fortzusetzen, sei es wichtig, die Verkehrsteilnehmer weiter<br />
aufzuklären, forderte Janssen. Zugleich müssten diese Aktionen an die jeweilige<br />
Altersgruppe angepasst werden: »Natürlich kann man einen 60-Jährigen nicht genauso<br />
ansprechen wie einen 20-Jährigen.«<br />
Verkehrsminister Tiefensee sagte, im nächsten Jahr werde der Bund mehr als 11 Millionen<br />
Euro für die Verkehrssicherheitsarbeit zur Verfügung stellen. Nötig seien mehr<br />
Rücksichtnahme und mehr Schutz für ältere Bürger und Kinder. Tiefensee appellierte an die<br />
Polizei der Länder, »die schwarzen Schafe« so schnell wie möglich aus dem Verkehr zu<br />
ziehen: »Auf unseren Straßen ist kein Platz für Raser, Drängler, Rücksichtslose.«<br />
Fahranfänger sind laut Unfallstatistik nach wie vor besonders gefährdet. Beinahe jeder<br />
fünfte Getötete oder Verletzte sei 2006 ähnlich wie im Vorjahr zwischen 18 und 24 Jahre alt<br />
gewesen. In den ersten beiden Jahren nach Erreichen der Volljährigkeit ist die Teilnahme<br />
am Straßenverkehr für junge Erwachsene besonders riskant: Die Zahl der tödlich verletzten<br />
18- bis 20-Jährigen hat 2006 um 4,4 Prozent auf 527 zugenommen.<br />
»Hier müssen wir noch mehr tun, auch im Sinne von Prävention und Aufklärung«, sagte<br />
Tiefensee. Die Einführung des Alkoholverbots für Fahranfänger sei ein richtiger Schritt. Die<br />
Verkehrs-Sicherheitskampagne »Hast Du Größe? Fahr' mit Verantwortung« richte sich<br />
ebenfalls vorrangig an junge Verkehrsteilnehmer.<br />
09.05.2007 dpa<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510102540/index.html [16.05.2007 22:34:55]
Böser Verdacht<br />
Böser Verdacht<br />
Böser Verdacht<br />
Unerhört. An den Thüringer Sportgymnasien waren gestern die 120 Abiturienten in heller<br />
Aufregung. Vorige Woche hatten sie schriftliches Abitur im Fach Sport. Nun heißt es,<br />
manche hätten Prüfungsaufgaben vorher gekannt. Das wäre nicht nur sportlich unfair.<br />
THÜRINGEN. Was kommt dran? Die Frage, die vor der Prüfung alle Abiturienten umtreibt,<br />
wurde auch an den drei Sportgymnasien in Erfurt, Jena, Oberhof heftig erörtert. Und den<br />
Lehrern gestellt.<br />
Nun gibt es Ärger. Der soll von der Schule in Erfurt ausgegangen sein, sie liegt dem<br />
Kultusministerium direkt gegenüber. Schüler von dort erzählten gestern, es habe einen<br />
Lehrer gegeben, der gefragt wurde, welche Sportarten in der Prüfung drankämen. Und sie<br />
sollen ihn so gefragt haben, dass hinterher klar war: Es kommen vier Fragen zum<br />
Schwimmen, drei zum Klettern.<br />
Anders als an anderen Gymnasien ist Sport hier logischerweise Leistungsfach. Dafür gibt es<br />
auch eine schriftliche Prüfung, in der Theoretisches gefragt wird, zu Trainingsmethoden,<br />
Ernährung, Soziologie, Kraft und Ausdauer, für vielerlei Sportarten.<br />
Was genau geprüft wird, darüber sollen also die Erfurter einiges gewusst haben. Dann<br />
haben sich wohl Schüler gegenseitig ein bisschen informiert und irgendwie sollen die<br />
nützlichen Informationen an die Jenaer Schule gelangt sein. "Die Erfurter wissen Bescheid",<br />
hieß es dort aufgeregt. Dass es dann eine E-Mail mit einem Tipp ans Kultusministerium gab,<br />
bestätigt dieses, will aber den Absender nicht nennen. Es kündigte gestern eine<br />
Untersuchung an. Klar sei aber, dass die Umschläge mit den Aufgaben unversehrt waren, als<br />
sie am Prüfungstag geöffnet wurden. Für den Inhalt der Prüfungsfragen war eine<br />
Vierergruppe verantwortlich, bestehend aus Lehrern und Ministeriumsmitarbeitern. Das<br />
Kultusministerium räumte gestern ein, es seien auch Lehrer dieser drei Schulen darunter<br />
gewesen. Die werden nun auch unter die Lupe genommen. Die Aufgaben waren, wie alle<br />
Abituraufgaben, einige Wochen vor der Prüfung an die Schulämter gegeben worden, wo sie<br />
die Direktoren abholten. Sie hatten die Umschläge bis zum Prüfungstag im Tresor<br />
aufzubewahren. Die Aufgaben sind in Folien eingeschweißt, die die Aufschrift "Thüringer<br />
Kultusministerium" und das Thüringen-Wappen tragen. Alles sah unverdächtig aus, heißt es.<br />
Hektisch tagten gestern Lehrerkonferenzen. Dabei ist auch die Schülerschaft zerstritten -<br />
denn nicht alle hatten etwas von der Indiskretion. Falls die Prüfung nachgeschrieben wird,<br />
wäre das Mitte Juni.<br />
Dabei ist dies nicht der erste Fall, wo beim Abitur in Thüringen etwas schiefging. Am<br />
Gymnasium Gerstungen war voriges Jahr der Tresor geknackt worden. Die<br />
Prüfungsaufgaben hatten die Diebe aber nicht interessiert - sie blieben unversehrt. 1998<br />
kam ein Schüler eines Erfurter Gymnasiums während der Prüfung ewig nicht vom<br />
Toilettenbesuch zurück. Es stellte sich heraus, dass er nach Hause gegangen war, um in<br />
einem Buch etwas nachzuschlagen.<br />
Dass aber Lehrer verwickelt gewesen sein könnten, gab es noch nie. Schließlich drohen<br />
harte dienstrechtliche Konsequenzen - bis zur Kündigung..<br />
14.05.2007 Von Angelika REISER-FISCHER<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515083245/index.html [16.05.2007 22:34:55]
Das verborgte Haus<br />
Das verborgte Haus<br />
Das verborgte Haus<br />
Bei der Berlinale wurde der Kinderfilm "Blöde Mütze" erstmals gezeigt, er badete im Beifall.<br />
Morgen 11 Uhr läuft er beim Kinderfilmfestival "Goldener Spatz" im Cinestar. Daniel John<br />
kommt mit seiner ganzen Klasse. Kein Wunder, der Film wurde bei ihm zuhause gedreht.<br />
VIESELBACH. Die Johns sind eine fröhliche, kinderliebe, katzenfreundliche Familie, bei der<br />
Bücher hoch im Kurs stehen. Es ist nicht schlimm, wenn mal nicht aufgeräumt ist. Wenn im<br />
Kinderkanal die Lollywood-Reihe läuft, sitzen sie ziemlich oft gemeinsam vor dem Fernseher.<br />
Die Vier wohnen in einem Haus, das schon öfter im Fernsehen war und in Zeitschriften. Es<br />
ist eine Art Würfel, sehr modern, sehr hell, mit ganz viel Platz und Licht. "Schöner Wohnen"<br />
war schon da, bei den "Architektouren" schauten sich regelmäßig Leute das Haus an und<br />
staunten über den weiß angestrichenen Bau auf dem riesengroßen Grundstück mit den alten<br />
Bäumen. Über das Internet wurde das Produktionsteam der Kinderfilm GmbH auf das Haus<br />
aufmerksam. Als vor etwa einem Jahr eine Frau in der Tür stand und fragte, ob die Johns ihr<br />
Haus für einen Filmdreh räumen würden, hat Michael John gestutzt und erst mal den<br />
Familienrat einberufen. Fast vier Wochen raus aus den eigenen Wänden? Und das während<br />
der Fußballweltmeisterschaft? Und wohin mit Sheila, der dreibeinigen Katze? "Reich wird<br />
man nicht, wenn man sein Haus verborgt", räumt der Familienvater mit einem Klischee auf.<br />
Doch schließlich entschlossen sie sich, Ja zu sagen, weil sie alle Fans von gut gemachten<br />
Kinderfilmen sind. Jeder hat seinen eigenen Favoriten - "Bibi Blocksberg" und "Shrek" und<br />
"Wer küsst schon einen Leguan" gehören dazu.Katze Sheila also zog in den Schuppen um<br />
und Johns in ein Ersatzquartier zu Vermietern in Vieselbach. "Sogar mit Pool", verrät der<br />
neunjährige Daniel. Sie sagten noch schnell den Nachbarn Bescheid, dass es etwas laut<br />
werden könnte. Dann zog das Filmteam schon ein. 20 Leute drin, 20 Leute draußen. Die<br />
bauten als erstes den kompletten Gartenzaun ab und Familie John erkannte ihr Grundstück<br />
kaum wieder. Dann räumten sie einiges um, packten überall Scheinwerfer hin und stellten<br />
sogar noch zusätzliche Kartons in den Weg - schließlich war das Haus jetzt das neue Reich<br />
der Filmfamilie von Martin alias Blöde Mütze. Und die war laut Drehbuch gerade erst<br />
eingezogen. Die beiden Sprösslinge der Familie John durften immer mal in ihrem Haus<br />
vorbeischauen und kamen dabei den Hauptdarstellern beneidenswert nah. Konrad Baumann,<br />
der in "Blöde Mütze" den Kontrahenten von Martin spielt und ganz nebenbei noch ein Star in<br />
"Wilde Kerle" ist, hat ihnen auf eine Karte geschrieben: "Tolle Wohnung". Und<br />
Hauptdarsteller Martin, der im richten Leben Johann Hillmann heißt, spielte mit Daniel eine<br />
Runde Fußball und fachsimpelte mit Marlene (6) über Schaukeln und andere<br />
Fluginstrumente. Im Buch "Blöde Mütze", nach dem der Film gedreht wurde, hat die ganze<br />
Crew für die vier Johns unterschrieben.Die sind längst wieder in ihren vier Wänden, ein paar<br />
Kratzer sind zurückgeblieben vom Dreh. Gar so bald möchten sie nicht wieder ausziehen. Im<br />
Trailer, der "Blöde Mütze" ankündigt, haben sie schon einige Ecken aus ihrem Haus<br />
wiedererkannt und sind jetzt sehr gespannt auf den kompletten Film. Conny John erzählt:<br />
"Wir schauen uns Filme inzwischen mit anderen Augen an, weil wir eine Ahnung davon<br />
bekommen haben, wieviel Aufwand in jeder einzelnen Szene steckt." Und Michael John<br />
resümiert: "Es war schön, einen solchen Film zu Gast zu haben." Außerdem sei es ein guter<br />
Gedanke, "dass unsere Kinder später eine solche Erinnerung mitnehmen können in ihr<br />
eigenes Leben." Und für Marlene steht der künftige Beruf fest: Schauspielerin. Birgit<br />
KUMMER http://www.goldener-spatz.de.<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515083805/index.html [16.05.2007 22:34:56]
Programmieren mit Tokio Hotel<br />
Programmieren mit Tokio Hotel<br />
Programmieren mit Tokio Hotel<br />
Mädchen für Naturwissenschaft und Technik zu interessieren, gelingt nicht an einem Tag.<br />
Aber Anregungen konnte sich beim gestrigen "Girls´Day" holen, wer die Chance nutzte.<br />
ILMENAU. Angebote gab es einige. Allein die Technische Universität Ilmenau hatte gestern,<br />
am Mädchen-Zukunftstag, zu sieben verschiedenen Veranstaltungen geladen. Leider gab es<br />
im Vorfeld nur fünf Anmeldungen, sodass Themen wie "Hinter den Kulissen einer<br />
Nachrichtensendung" oder "Informatik in der Archäologie" leider ausfallen mussten. Ob es<br />
an mangelndem Interesse oder an organisatorischen Problemen in den Schulen lag, darüber<br />
konnte auch Heike Mammen nur spekulieren. Sie hat als Projektleiterin der Thüringer<br />
Koordinierungsstelle Naturwissenschaft und Technik, den "Girls´Day" an der TU organisiert.<br />
Kurzentschlossen standen gestern allerdings doch noch etwa 15 Mädchen vor ihrer Tür.<br />
Weggeschickt hat sie sie nicht. Ein Vortrag über Informatik zum Anfassen erwartete sie.<br />
Auch das Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie in Ilmenau beteiligte sich<br />
erstmals am "Girls Day". 20 Mädchen nahmen an drei Workshops teil. Die jungen Damen<br />
saßen vorm Computer, vor ihnen Notenblätter. Es herrschte aufmerksame Geschäftigkeit.<br />
Dabei ging es beim Kurs "Der Computer als kreatives Werkzeug" um ein relativ trockenes<br />
Thema, sagte Leiter Christian Dittmar. Aber es kommt eben auf das Wie an. Die Mädchen<br />
wurden anhand der neuesten Hits von Julie oder Tokio Hotel in Grundlagen des<br />
Programmierens eingeweiht. In zwei weiteren Workshops wurden die Funktionsweise von<br />
Flachlautsprechern und das Iosono- Soundsystem erklärt. Frauenpower kann man auch bei<br />
Fraunhofer noch gut gebrauchen. Von 46 wissenschaftlichen Mitarbeitern sind nur fünf<br />
weiblich. Vielleicht ändert sich das ja durch solche Projekte.<br />
Von Sandra REICH<br />
26.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070427080711/index.html [16.05.2007 22:34:56]
Muttersprache beeinflusst die Farbwahrnehmung<br />
Muttersprache beeinflusst die Farbwahrnehmung<br />
Muttersprache beeinflusst die Farbwahrnehmung<br />
Washington (dpa) - Russen sehen Blau mit anderen Augen als Amerikaner: Die<br />
Muttersprache hat Einfluss darauf, wie Farben wahrgenommen werden. Das berichten US-<br />
Psychologen nach Tests mit russisch- und englischsprachigen Probanden in den<br />
»Proceedings« der US-Akademie der Wissenschaften (»PNAS").<br />
Das Russische kennt kein Wort für Blau, sondern differenziert Hellblau (goluboi) und<br />
Dunkelblau (sinij). Russische Muttersprachler konnten entsprechend im Test schneller<br />
zwischen hell- und dunkelblauen Schattierungen unterscheiden als zwischen zwei hell- oder<br />
zwei dunkelblauen. Amerikaner waren bei allen Blautönen gleich schnell.<br />
Die Forscher um Jonathan Winawer vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) ließen<br />
26 Probanden mit Russisch als Muttersprache und 24 englischsprachige Amerikaner<br />
unterschiedliche Blautöne zuordnen. Die Versuchsteilnehmer sollten dabei entscheiden,<br />
welches von zwei unterschiedlich blauen Quadraten dem Farbton eines dritten gleicht. War<br />
von den beiden fraglichen Quadraten eines hell- und das andere dunkelblau, entschieden<br />
sich die russischsprachigen Probanden wesentlich schneller als bei zwei Quadraten derselben<br />
Kategorie. Bei englischsprachigen Probanden gab es diesen Unterschied nicht.<br />
Sollten sich die Versuchsteilnehmer zusätzlich eine achtstellige Zahl merken, verschwand der<br />
Geschwindigkeitsvorteil bei den russischsprachigen Probanden. Sollten sie sich hingegen<br />
statt dieser sprachbezogenen Aufgabe ein räumliches Muster merken, blieb der Vorteil<br />
bestehen. Die Forscher schließen daraus, dass die Sprache eine große Rolle bei der<br />
Farbunterscheidung im Gehirn spielt. Ihre Analyse berücksichtigte für jeden Probanden<br />
dessen individuelle Grenze zwischen Hell- und Dunkelblau. Interessanterweise zogen beide<br />
Sprachgruppen diese Grenze im Mittel an fast derselben Stelle.<br />
30.04.2007 dpa<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501083441/index.html [16.05.2007 22:34:58]
Krankheitsfälle nehmen zu (Hintergrund / Video) 27.04.2007<br />
Krankheitsfälle nehmen zu (Hintergrund / Video) 27.04.2007<br />
27.04.2007 Krankheitsfälle nehmen zu (Hintergrund / Video) Zecken nun auch winteraktiv -<br />
Thüringer nutzen Impfung zu wenig<br />
VON REDAKTIONSMITGLIED EIKE KELLERMANN<br />
„Jetzt fühlt sich die Zecke am wohlsten“, sagt Jochen Süss, Professor am Jenaer Friedrich-<br />
Loeffler-Institut. Hohe Luftfeuchtigkeit und angenehme Temperaturen treiben den<br />
Blutsauger um. Er ist auf der Suche nach neuen Wirtstieren.<br />
ERFURT – In Wald, Wiese und Garten wird das kleine Spinnentier mit dem lateinischen<br />
Namen Ixodes ricinus immer öfter gesichtet. Kaum jemand, der dann nicht ein gewisses<br />
Frösteln verspürt.<br />
>>> Zecken profitieren vom Klimawandel (mit Video)<br />
Eigentlich gut so: Denn als Überträger schwerer Krankheiten gilt der Gemeine Holzbock den<br />
Wissenschaftlern als „das gefährlichste Tier in Thüringen“. Das lässt sich mühelos auf andere<br />
Bundesländer übertragen. Zecken klettern inzwischen auf Mittelgebirge und kämpfen sich<br />
nach Norden vor. So habe man eine bisher am Mittelmeer vorkommende Art in<br />
Norddeutschland entdeckt, sagt Süss. Und selbst kalte Regionen bleiben nicht verschont:<br />
200 Kilometer vom Polarkreis entfernt wurden Zecken in Finnland festgestellt. Der<br />
Klimawandel sorgt für ein verändertes Verhalten der Tiere. „Die Zecken haben vorigen<br />
Winter komplett durchgemacht“, sagt der Jenaer Wissenschaftler. So habe man bei einer<br />
brandaktuellen Studie Tiere beobachtet, die den gesamten Winter auf der Suche nach einem<br />
Wirtstier waren. Üblicherweise war dieser Drang bisher auf den Zeitraum von Frühjahr bis<br />
Herbst beschränkt.<br />
Kein Wunder, dass die Krankheitsfälle explodieren. Neben einer Vielzahl von Bakterien und<br />
Viren überträgt die Zecke vor allem die Erreger von Lyme-Borreliose und Frühsommer-<br />
Meningoenzephalitis (FSME). Ein vorsorgender Impfschutz wirkt gegen die FSME. Diese<br />
gefährliche Erkrankung des Nervensystems hat mit 546 Fällen in Deutschland im vorigen<br />
Jahr ihren höchsten Stand erreicht. 129 Landkreise werden als Risikogebiete eingestuft. In<br />
Thüringen betrifft das Gera, Jena, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis, Saalfeld-<br />
Rudolstadt, Sonneberg und Hildburghausen.<br />
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Ein Pflegefall<br />
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Der Neurologe Georg Hagemann hat am Jenaer Universitäts-Klinikum einen Patienten mit<br />
einem schweren Fall von FSME behandelt. Ein 51-jähriger Handwerker, gesund und mitten<br />
im Leben stehend. Inzwischen ein Pflegefall. Rund einen Monat nach dem Zeckenstich erlitt<br />
der nicht geimpfte Mann Lähmungen und epileptische Anfälle. Üblicherweise beginnt die<br />
Krankheit mit ähnlichen Symptomen wie bei einer Grippe, also Fieber, Kopf- und<br />
Muskelschmerzen. Der Patient kam auf die Intensivstation. Nachdem die akute Phase<br />
überstanden war, brachte er Monate in einer Rehabilitationsklinik zu. Fast zwei Jahre nach<br />
dem Zeckenstich kann er heute nur mit Hilfe stehen, nicht gehen und seine Hände lediglich<br />
für einfache Tätigkeiten benutzen.<br />
„Eine gute Schutzmöglichkeit vor FSME ist die Impfung“, rät deshalb Reinhard Böhner vom<br />
Erfurter Gesundheitsamt. Die drei Spritzen der Grundimmunisierung, die in längeren<br />
Abständen aufgefrischt werden muss, hätten „normalerweise“ keine Nebenwirkungen. Auch<br />
eine Schnellimmunisierung sei in kürzester Zeit möglich. Die Kassen übernhemen die Kosten,<br />
wenn man in einem Risikogebiet wohnt oder dorthin reist.<br />
Es wäre also ganz einfach, sich zu schützen. Aber die Thüringer nutzen dies kaum. Nur rund<br />
15 Prozent der Bevölkerung hatten 2006 eine vollständige Grundimmunisierung, sagt Frank<br />
Weidle von der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung. Vor allem die mittleren<br />
Jahrgänge und dabei besonders Männer sind der Studie Weidles zufolge impfscheu.<br />
Doch offenkundig ist die Impfung derzeit die einzige Möglichkeit, sich zu schützen. Es gibt<br />
nichts, was die Zecken aufhalten oder eindämmen könnte. In der DDR wurde es mit dem<br />
Insektizid DDT versucht, was die Population eher noch stärkte. In den USA gibt es spezielle<br />
Boxen, in denen dem Hauptwirt Maus die Zecken abgebürstet werden sollen. Für Professor<br />
Süss vom Jenaer Löffler-Institut sind das alles nur „hilflose Versuche“.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220808/index.html [16.05.2007 22:34:59]
5,2 Prozent der Thüringer Schüler schwänzen laut Studie Unterricht 30.04.2007<br />
5,2 Prozent der Thüringer Schüler schwänzen laut Studie Unterricht 30.04.2007<br />
30.04.2007 BILDUNG 5,2 Prozent der Thüringer Schüler schwänzen laut Studie Unterricht<br />
ERFURT - Laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen gehören<br />
5,2 Prozent aller Schüler im Freistaat zu den Mehrfachschwänzern, sagte der Sprecher der<br />
Thüringer Kultusministeriums Detlef Baer am Montag. Exakte Zahlen zu Schulschwänzern in<br />
Thüringen liegen nach seinen Angaben jedoch nicht vor.<br />
Das bedeute, dass die Schulschwänzer fünf Tage und mehr pro Jahr der Schule<br />
unentschuldigt fernblieben. Der Freistaat habe damit im Vergleich zu den anderen<br />
untersuchten Ländern und Städten den niedrigsten Stand an Schulschwänzern.<br />
Mehr als 77 Prozent der befragten Schüler in Thüringen gaben zudem an, dass die Lehrer<br />
beim Schulschwänzen nachhakten und in Gesprächen mit den Schülern und Eltern nach<br />
Gründen und Lösungen suchten. Von der Verhängung von Bußgeldern und dem Einsatz der<br />
Polizei, die die Kinder und Jugendlichen in die Schule bringe, machten die Pädagogen<br />
dagegen relativ wenig Gebrauch, sagte Baer. (red/dpa)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220839/index.html [16.05.2007 22:34:59]
Ausnahmezustand auf den Schulhöfen in Bad Liebenstein, Vacha, Bad Salzun 28.04.2007<br />
Ausnahmezustand auf den Schulhöfen in Bad Liebenstein, Vacha, Bad Salzun 28.04.2007<br />
28.04.2007 Ausnahmezustand auf den Schulhöfen in Bad Liebenstein, Vacha, Bad Salzungen<br />
und Kaltensundheim Wer wird „Germanys next Top-Lehrer“?<br />
REGION – Der Gedanke an schriftliche und mündliche Prüfungen, an den bevorstehenden<br />
Lernstress und eventuelle Prüfungsängste kam am Freitag niemandem. Stattdessen<br />
herrschte auf den Schulhöfen der Gymnasien in der Region beste Partystimmung.<br />
Mit Hupkonzerten, Festtagsreden und jeder Menge Spielereien feierten die Abiturienten ihren<br />
letzten Schultag. Dazu strahlte die Sonne in ebensolche Gesichter. Sie haben es geschafft,<br />
zwölf Jahre Schulzeit sind nun vorbei.<br />
Mit guten Wünschen an die Bewohner der „neuen Insel“ verabschiedeten sich die Zwölfer<br />
von ihren Lehrern und Schülern vom Gymnasium Bad Liebenstein. Die 62 Abiturienten sind<br />
der letzte Abschlussjahrgang ihrer Schule. Die heutigen Elfer werden ihr Abitur am<br />
Gymnasium in Bad Salzungen absolvieren.<br />
Unter dem Motto „Robinson Crusoe“ feierten die Bad Liebensteiner ihren letzten Schultag.<br />
Auf dem Hof vor ihrem Gymnasium hatten sie ein Inselleben gestaltet, ein gestrandetes<br />
Schiff diente als Kulisse. „Weil sich die Zwölfer am Montagmorgen immer wie Robinson<br />
fühlten und sich auf Freitag freuten“, erklärte Mathematiklehrerin Karina Wolf, sei das<br />
Thema zustande kommen. Die Abiturienten erzählten die Geschichte, die mit der Strandung<br />
der drei Stammkurslehrer auf der Insel begann. Um die Wette mussten sie Strandmuscheln<br />
als Behausung aufbauen und durften schließlich von Liegestühlen aus dem weiteren<br />
Programm zusehen. Als am Ende der Geschichte eine Welle die Insel überrollte, stiegen<br />
Luftballons in den blauen Himmel. Für den Teil der Bewohner, der auf die neue Insel nach<br />
Bad Salzungen geht, gaben die Zwölfer ihre besten Wünsche mit auf den Weg. Mit den<br />
Qualifikationszeugnissen in der Hand verließen sie den Schulhof, um den Tag an einem<br />
anderen Ort feierlich zu begießen. Dass sie der letzte Abiturientenjahrgang in der<br />
Schulgeschichte Bad Liebensteins sind, ist den Mädchen und Jungen sicherlich noch nicht<br />
bewusst. „Für die Schüler ist im Moment die Zulassung zur Prüfung wichtig und das, was<br />
nach dem Abitur kommt“, sagte Iris Klein, Stammkursleiterin und Lehrerin für Mathematik<br />
und Physik. „Sie reflektieren heute noch nicht, dass sie ein besonderer Jahrgang sind.“<br />
In Vacha führten die Herren in Anzügen die Damen, die mit Federboa im Stil der 20er Jahre<br />
gekleidet waren, zum letzten Schultag an das Gymnasium. Mit einer Stretchlimousine von<br />
8,60 Meter Länge überraschten sie ihre Stammkursleiter und Schulleiterin Angelika Poppitz,<br />
die mit diesem schicken Gefährt durch Vacha chauffiert wurden. Am Gymnasium wieder<br />
angekommen, erwartete alle Schüler und Lehrer ein Mafiosi-Programm, „das stilvoll, spaßig,<br />
unterhaltsam und gut durchdacht war“, berichtete die Schulleiterin. Sie fand auch das Logo,<br />
das die Zwölfer anlässlich ihres letzten Schultages gestalteten, sehr gelungen. „RABINSON<br />
CRUSOE – 12 Jahre warten auf Freitag“ ist auf den T-Shirts zu lesen, die die 77 Abiturienten<br />
als Erinnerung mit nach Hause nehmen durften. Auch die Schüler und Lehrer des<br />
Gymnasiums erhielten ein Geschenk, das den Abiturjahrgang 2007 unvergessen machen<br />
soll. Spaten, Gartenhandschuhe und Gießkanne überreichten die Zwölfer symbolisch zur<br />
Pflege des Blumenbeetes auf dem Schulgelände, das sie anlässlich ihres Weggangs angelegt<br />
hatten.<br />
Die Abiturienten des Gymnasiums Bad Salzungen feierten nicht nur den letzten Schultag,<br />
sondern die letzte Schulwoche. Ob „black & white“, „Caribean Night“, „Dinner for one“ oder<br />
„Flodder“ – jeder Tag stand unter einem anderen Thema und entsprechend sah die Kleidung<br />
der Zwölfer aus. Unter dem Motto „Abi 07 – Mit uns stirbt eine Ära“ wurde gestern<br />
traditionell die Schule verbarrikadiert. Auf dem Schulhof fanden kleine Spielchen statt, bei<br />
denen die Sieger honoriert wurden. Dabei nahmen sich die Schüler gegenseitig auf die<br />
Schippe, besonders jedoch ihre Lehrer. Begleitet von zwei Traktoren zogen die Abiturienten<br />
anschließend per Autokonvoi durch die Stadt. Das führte in der Kurstadt zwar zu<br />
kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen, doch die Autofahrer zeigten Geduld. Schließlich ist der<br />
letzte Schultag ein einmaliges Erlebnis.<br />
Lehrer beklauen ist anlässlich des letzten Schultages am Rhöngymnasium Kaltensundheim<br />
schon aus Tradition ausnahmsweise erlaubt. In der Nacht zum Freitag brachen die Mädchen<br />
und Jungen in Gruppen auf und suchten die Grundstücke der Lehrkörper heim, um<br />
Gegenstände vorübergehend „leihweise“ zu entfernen. Die Pädagogen erhielten zu den<br />
Feierlichkeiten auf dem Vorplatz des Kulturhauses die Möglichkeit, alles Entwendete käuflich<br />
wieder zu erwerben. Das taten sie in einer Auktion, bei der auch die Schüler selbst mitbieten<br />
konnten, was die Preise allerdings nicht niedrig hielt.<br />
Unter dem Motto „Ab-sch(l)uss 007 – Lernen an einem anderen Tag“ glänzten die Zwölfer<br />
auch mit musikalischen Auftritten. Eine Schülerband sorgte für Stimmung. Hier durften auch<br />
die Lehrer ihre Stimmkraft unter Beweis stellen und selbst das Mikrofon in die Hand<br />
nehmen.<br />
Auf der Suche nach „Germanys next Top-Lehrer“ durften die Schüler der unteren Klassen die<br />
Pädagogen schminken und in lustige Kostüme packen. Da hatten die Lehrer die Lacher auf<br />
ihrer Seite und genossen es sichtlich, in Kleidungsstücken des anderen Geschlechts vor den<br />
kritischen Augen des Publikums posieren zu dürfen, das sich köstlich amüsierte. Am Ende<br />
blieb jedoch nur der Abschied von der Bildungseinrichtung, die die Schüler acht Jahre lang<br />
besucht hatten. Mit der Übergabe des symbolischen Schlüssels für die Schule an die elften<br />
Klassen schloss das einstündige Programm in Kaltensundheim.<br />
Ab jetzt heißt es für die Schüler lLernen, lernen und nochmals lernen: Denn in der nächsten<br />
Woche stehen die schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen an. (sch/om)<br />
Noch ist es ihnen nicht bewusst – die Bad Liebensteiner Abiturienten sind der letzte<br />
Abschlussjahrgang an dieser Schule. Unter dem Motto „Robinson Crusoe“ feierten sie den<br />
letzten Schultag gemeinsam mit den Schülern und Lehrern. - FOTO: HEIKO MATZ<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220921/index.html [16.05.2007 22:35:00]
„Mit der Lizenz zur Intelligenz“ (Bildergalerie) 28.04.2007<br />
„Mit der Lizenz zur Intelligenz“ (Bildergalerie) 28.04.2007<br />
28.04.2007 LETZTER SCHULTAG FÜR ABITURIENTEN „Mit der Lizenz zur Intelligenz“<br />
(Bildergalerie)<br />
HILDBURGHAUSEN /SCHLEUSINGEN - Ein Etappenziel hatten die Abiturienten des Jahrgangs<br />
2007 am Freitag mit dem letzten Schultag geschafft. Doch ist noch nichts erreicht, denn mit<br />
den Prüfungen wartet ein weiteres hartes Stück Arbeit auf die Schüler. Ungeachtet dessen<br />
wurde der Abschied vom Unterricht ausgiebig gefeiert.<br />
>>> hier klicken und Bilder anschauen<br />
In Hildburghausen zogen die rund 90 Abiturienten des Gymnasiums Georgianum mit ihren<br />
Lehrern und Schulleiter Heiko Rosenbaum lärmend und frohgelaunt durchs Stadtzentrum.<br />
Trommelwirbel und gellende Pfiffe waren weithin hörbar. Auf ihren schwarzen T-Shirts<br />
trugen die Schüler das Motto des Tages „Abi 007 - Mit der Lizenz zur Intelligenz“. Unschwer<br />
ließ sich daraus der Bezug zu Filmheld 007, James Bond, ableiten. Und eben der Wege vom<br />
damaligen „Agendenlehrling“ in der 5. Klasse bis zum heutigen „Meisteragenden“ prägte das<br />
originelle Programm im Foyer des Gymnasiums, bei dem natürlich die Lehrer auf die Schippe<br />
genommen wurden.<br />
In Schleusingen waren sich die 85 Abiturienten des Hennebergischen Gymnasiums „Georg<br />
Ernst“ nicht übers Motto einig geworden. „Sch... aufs Motto - wir feiern uns selbst“ war die<br />
Losung des letzten Schultages. Und da sie der letzte Abi-Jahrgang sind, der noch komplett in<br />
der DDR – 1988/89 geboren wurde – hatten sie für ihren Direx eine Tour im mit der DDR-<br />
Fahne geschmückten Trabi organisiert. Hubert Amthor durfte immerhin etwas komfortabler<br />
reisen als die Stammkursleiter, die auf Mopeds zur Schule gefahren wurden. Dort hatten die<br />
Zwölfer dann eine Wahnsinnsparty im ganzen Haus organisiert.<br />
Ob bei der „Retro-DDR-Party“, bei „Sonne, Strand und Reggae“, im dunklen Metal-Flur oder<br />
beim bayrischen „Hüttenzauber“ - überall gab‘s zur Musik die tollsten Deko-Ideen. Doch<br />
bevor die Party richtig los ging, übten sich die Lehrer solange im Marmeladen-Brötchen-<br />
Schmieren bis der im Semmel eingebackene Schlüssel zur Schule auftauchte. (gs/kat)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220940/index.html [16.05.2007 22:35:01]
Jugendweihe-Feiern in Angelroda und Gillersdorf 30.04.2007<br />
Jugendweihe-Feiern in Angelroda und Gillersdorf 30.04.2007<br />
30.04.2007 Jugendweihe-Feiern in Angelroda und Gillersdorf Die Kindheit ist nun<br />
„abgeschnitten“<br />
VON NADINE ANSCHÜTZ UND INGRID LÖHL<br />
ANGELRODA/GILLERSDORF – 20 Jugendliche der Regelschule Geraberg und 24 junge Leute<br />
aus der Regelschule Großbreitenbach schritten am Samstag im Angelrodaer<br />
Dorfgemeinschaftshaus und dem Gillersdorfer Kulturhaussaal symbolisch in die Welt der<br />
Erwachsenen.<br />
Damit fand in dem erst kürzlich nach seiner Sanierung wieder eröffneten<br />
Dorfgemeinschaftshaus Angelorda erstmals eine Jugendweihefeier statt. Eine Premiere ist<br />
diese in doppelter Hinsicht. Denn die Zeremonie ist nicht von einer professionellen<br />
Organisation, sondern von Eltern vorbereitet worden. Dass die Wangen von Sylke Elle mit<br />
ihrem purpurroten Blazer um die Wette leuchten, liegt nicht an der am Himmel brennenden<br />
Sonne. Sylke Elle ist aufgeregt. In wenigen Minuten soll beginnen, was sie und fünf andere<br />
Mütter und Väter vorbereitet haben. Als Ulf Annel, Kabarettist der Erfurter „Arche“ pünktlich<br />
vorfährt, rollen eine winzige Schweißperle von Sylke Elles Stirn und ein leises erleichtertes<br />
„Puhhh“ über ihre Lippen.<br />
Mehr als ein halbes Jahr haben Sylke Elle und andere Eltern in die Vorbereitung der<br />
Jugendweihefeier gesteckt. Dazu zählte nicht nur, eine geeignete Lokalität zu finden und ein<br />
Programm zu konzipieren. Auch monatliche Ausflüge haben sie organisiert, um den<br />
Jugendlichen das Warten auf ihren großen Tag zu verkürzen. Das Planetarium in Jena, eine<br />
Gerichtsverhandlung im Amtsgericht Arnstadt und ein Besuch der KZ-Gedenkstätte<br />
Buchenwald standen ebenso auf dem Programm wie Kegel- und Eislaufabende. Selbst das<br />
Jugendweihebuch, das die Erinnerung an diese Zeit festhält, haben die Eltern selbst<br />
gestaltet. Dass sie diesen Aufwand nicht aus der Hand gegeben und sich an eine<br />
Jugendweiheorganisation gewendet haben, lag daran, „dass wir unabhängig sein und ein<br />
individuelles Programm zusammenstellen wollten“, erklärt Mutti Ivonne Heyer. „Außerdem<br />
konnten wir so die Klasse zusammenhalten“, fügt Mitorganisatorin Regina Ehrhardt hinzu.<br />
Als diese achte Klasse der Geraberger Regelschule punkt 14 Uhr in den schönsten Kleidern<br />
und Anzügen an den rund 180 Gästen vorbeiflaniert, wissen die drei Mütter, dass sich die für<br />
sie doppelte Anstrengung – neben der offiziellen Zeremonie hatten sie schließlich auch die<br />
anschließenden Feierlichkeiten im eigenen Familienkreis organisiert – gelohnt hat. War all<br />
das doch für ihre Kinder, die nun nicht mehr so genannt werden wollen.<br />
Dass sich diese ab heute erwachsen fühlen möchten, versteht die Martinrodaer<br />
Grundschullehrerin Kerstin Schramm, die ihre Wünsche an ihre ehemaligen Schüler in<br />
Gedichtform präsentiert. Und das versteht auch Kabarettist Ulf Annel. Deshalb stellt er an<br />
seine in Klavier- und Trompetenmelodien von zwei Instrumentalisten der Musikschule<br />
Arnstadt-Ilmenau gebettete Laudatio hohe Anforderungen: Locker soll sie sein,<br />
abwechslungsreich, ernst, lustig, cool und glücklich machend, weil zum Lachen bringend.<br />
Das Glück ist es dann auch, das er in den Mittelpunkt seiner Rede rückt, die er an die vor<br />
ihm sitzenden „menschlichen Wesen“ richtet, die an diesem Tag „ein Stück Leben, die<br />
Kindheit nämlich, abschneiden“. Annel versucht, in Worte zu fassen, was dieses Glück<br />
überhaupt ist, das man stets sucht und so oft hart erarbeiten muss. Anzumahnen, dass man<br />
dieser Arbeit – dem Ernst des Lebens – mit Spaß begegnen sollte, ist dem Laudator wichtig.<br />
„Denn wir leben nur einmal. Warum also sollten wir das Leben einer Miesmuschel führen?“<br />
Mies drauf ist in den Minuten seiner Ansprache niemand. Jedoch: Lautes Lachen und stilles<br />
Nachdenken über das Gesagte wechselten sich im Saal stets ab. Und beides vereint sich, als<br />
Ulf Annel zum Nachsprechen eines gemeinsamen Jugendweihegelöbnisses auffordert: „Ich<br />
gelobe, ein Mensch zu werden!“<br />
Eltern aus dem Herzen gesprochen<br />
Der Traum vom Erwachsenwerden ist auch für 24 Schüler der Regelschule Großbreitenbach<br />
wahr geworden. Die 14-jährigen Schüler erlebten feierlich im „Schwarzburger Hof“ in<br />
Gillersdorf ihre Feierstunde zur Jugendweihe.<br />
Der Jugendweihe Plus e.V. Arnstadt unter Leitung seiner Vorsitzenden Michaela Salzmann<br />
hatte mit Liebe zum Detail dafür gesorgt, dass aus diesem Tag etwas ganz Besonderes wird.<br />
Festlich gekleidet und für manchen Erwachsenen kaum wieder zu erkennen, zogen die<br />
Hauptakteure in den würdig geschmückten Saal ein. Traditionell folgte das Lied von Peter<br />
Maffey „Ich wollte nie erwachsen sein“, gespielt von der Erfurter Sunshine Music Band, und<br />
die Mädchen und Jungen fieberten dem großen Moment entgegen.<br />
Obwohl sich die Achtklässler nach außen alle Mühe gaben, konnten sie doch ihre Aufregung<br />
und Nervosität kaum verbergen. Erwachsensein, was heißt das schon? Endlich mit „Sie“<br />
angesprochen zu werden, endlich Discobesuche bis spät in die Nacht, Alkohol konsumieren<br />
zu dürfen ...? Nein, Verantwortung übernehmen und Konsequenzen für die eigenen<br />
Entscheidungen tragen. All dies müssten sie im Leben lernen und mit so manchen Sätzen<br />
sprach die Festrednerin den Eltern aus dem Herzen. War es doch erst vor einigen Jahren als<br />
ihre Kinder die Zuckertüte in die Hände gelegt bekamen und diese größer als ihre Kinder<br />
waren. Nun sind sie den Kinderschuhen entwachsen und schon teilweise einen Kopf größer<br />
als ihre Eltern. Der jetzt beginnende neue Lebensabschnitt sei einer der schönsten,<br />
bemerkte Michaela Salzmann und die Jugendjahre zählen zu den spannendsten im Leben.<br />
Bei der Findung des eigenen Weges dürften sie auch weiter darauf vertrauen, in ihren Eltern<br />
und Freunden Unterstützung bei der Verwirklichung ihrer Ziele zu finden. Sie wünschte den<br />
Jugendweihe-Teilnehmern persönliches Glück, den erhofften Traumjob und später den<br />
erträumten Partner fürs Leben.<br />
Nach der feierlichen Gratulation durch Anne Weibezahl vom Jugendweiheverein richteten die<br />
Jugendlichen Tina Wilhelmi, Tina Scholz und Florian Stamprech Dankesworte an ihre Eltern<br />
und Lehrer für die Unterstützung in den letzten Jahren.<br />
Tränen standen wohl allen Müttern in den Augen, als das Lied „Mutter, ich will dir danken<br />
für jeden Tag und jede Nacht, trotz deiner Sorgen hast du immer an mich gedacht“ erklang.<br />
Denn egal wie alt die Mädchen und Jungen sind, sie werden immer die Kinder ihrer Eltern<br />
sein.<br />
Erleichterung spürte man bei den jungen Leuten (im Foto die Klasse 8a) nach der festlichen<br />
Zeremonie im „Schwarzburger Hof“ in Gillersdorf. - FOTO: LÖHL<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501220959/index.html [16.05.2007 22:35:02]
Gemeinde gab 65 000 Euro aus 30.04.2007<br />
Gemeinde gab 65 000 Euro aus 30.04.2007<br />
30.04.2007 Gemeinde gab 65 000 Euro aus Kinderland „Jucheisa“ eröffnet: Der schönste<br />
Spielplatz weit und breit<br />
Am Samstag eroberten die Kinder den Jüchsener Spielplatz – der in Größe und Ausstattung<br />
einmalig in der Region ist. Bürgermeister Albrecht Labenz (r.) kündigte weitere Spielgeräte<br />
bis zum Kindertag am 1. Juni an. Foto: M. Hildebrand-Schönherr<br />
Jüchsen. Die Gemeinde Jüchsen hat einen Spielplatz geschaffen, der das Herz jedes Kindes<br />
höher schlagen lässt. Am Sonnabend wurde das „Kinderland Jucheisa“ bei prächtigem<br />
Wetter offiziell eröffnet, wobei Bürgermeister Albrecht Labenz eine tolle Nachricht für die<br />
Besucher hatte: Bis zum Kindertag am 1. Juni werden noch weitere Spielgeräte auf dem<br />
Gelände aufgebaut sein.<br />
„Der Spielplatz ist gut geworden“, meint Tobias (11) anerkennend, der ebenso wie Lucia (7)<br />
die Abenteuerburg mit der Röhrenrutsche am besten findet. „Bei den Spielgeräten ist für<br />
jeden etwas dabei, für kleine und größere Kinder“, meint Benjamin (13), dem besonders die<br />
Kletterstämme gefallen. Dem gleichaltrigen David hat es dagegen die blaue Vogelschaukel<br />
angetan. „Da fühlt man sich wie Spiderman.“ Den kleinen Simon muss man nicht fragen,<br />
ihm zuzusehen genügt. Der Dreijährige kreiselt vergnügt auf der Drehscheibe und verlangt<br />
vom Schwunggeber mehr Einsatz: „Schneller Opa, schneller!“<br />
Riesenrutsche kommt<br />
Sandkasten, Wippen, Schaukeln, Rutschen, Karussell – Jüchsen hat den schönsten Spielplatz<br />
weit und breit. Und es kommen demnächst weitere Geräte hinzu: eine 30 Meter lange<br />
Rutsche, eine Kletterpyramide und ein Hangelgerät sind bestellt. Zum 1. Juni sollen auch<br />
diese Attraktionen auf dem rund 2700 Quadratmeter großen Areal am Rande des Jüchsener<br />
Gewerbegebiets stehen. Ferner schwebt dem Bürgermeister, Vater von zweijährigen<br />
Zwillingsjungs, noch ein kleines Indianerdorf vor. „Wir sind ein kinderfreundliches Dorf. Das<br />
wollen wir auch mit diesem Spielplatz zeigen“, sagt das Gemeindeoberhaupt.<br />
Die Kommune hat für das „Kinderland Jucheisa“ tief in die Tasche gegriffen und in zwei<br />
Jahren insgesamt etwa 65 000 Euro ausgegeben. Entstanden ist dabei auch ein Häuschen<br />
mit Toiletten, Spielgeräte-Abstellecke und einem Aufenthaltsraum, in dem ein Kaffeeautomat<br />
für die Eltern steht und in den noch Spüle und Mikrowelle kommen werden. Beim Bau dieses<br />
Hauses konnte die Gemeinde auf die Hilfe von einheimischen Unternehmen setzen, die<br />
Fliesen- und Putzreste zur Verfügung stellten und so das Gemeindebudget schonten. „Die<br />
Wände des WC sehen dank der Reste sehr kreativ aus“, sagt Albrecht Labenz.<br />
Auch für Kindergeburtstage kann der Spielplatz gebucht werden. Als Benutzungspauschale<br />
für Strom und Wasser sind 15 Euro im Gespräch. Erste Anfragen gab es bereits am Samstag<br />
zur Eröffnung.<br />
Betreuter Platz<br />
Das „Kinderland Jucheisa“ ist nicht allein den Jüchsenern vorbehalten. Auch Auswärtige sind<br />
gern gesehen. Für Bürgermeister Labenz liegen die Vorteile auf der Hand. „Wer nach<br />
Jüchsen zum Einkaufen kommt oder einen Arzt besuchen muss, der kann sein Kind solange<br />
auf dem Spielplatz toben lassen.“ Eine Aufsicht soll es immer geben. Gedacht ist an einen<br />
Ein-Euro-Jobber. Oder die Hilfe von Rentnern. Oder des Vereins.<br />
Im nächsten Monat soll nämlich der Verein „Kinderland Jucheisa e.V.“ aus der Taufe<br />
gehoben werden. Etwa zwei Dutzend Mitstreiter gebe es schon, sagt Mitinitiatorin Anja<br />
Werner. Der Verein will dafür sorgen, dass der schöne Spielplatz erhalten bleibt – und<br />
zugleich als Ansprechpartner fungieren. Albrecht Labenz freut’s – nicht nur, weil es dann in<br />
Jüchsen 15 Vereine gibt. „So wird die Verantwortung für den Platz auf viele Schultern<br />
verteilt.“<br />
Zur offiziellen Eröffnung am Sonnabend wimmelte es von kleinen und großen Besuchern auf<br />
dem Spielplatz. Der Kreissportbund Hildburghausen war mit Tretautos, Rollern und Hüpfburg<br />
zur Stelle. Hortnerinnen schminkten die Kleinen. Die Feuerwehr brutzelte im benachbarten<br />
Gerätehaus Bratwürste und gab die Getränke aus. Am Nachmitttag erlebten die Besucher<br />
noch ein Programm mit Vorführung.<br />
Rund 1600 Einwohner zählt Jüchsen. Die Zahl, so Albrecht Labenz, ist in den vergangenen<br />
Jahren stabil geblieben. Das soll so bleiben. „Familien sollen sich in unserer Gemeinde<br />
wohlfühlen“, sagt der Bürgermeister. Im Moment muss er sich über die Geburtenrate keine<br />
Sorgen machen. Sechs Frauen im Ort sind – juchheisa! – gerade schwanger. (hi)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221019/index.html [16.05.2007 22:35:03]
Julia Fischer schilderte ihre Eindrücke in einem Diavortrag 25.04.2007<br />
Julia Fischer schilderte ihre Eindrücke in einem Diavortrag 25.04.2007<br />
25.04.2007 Julia Fischer schilderte ihre Eindrücke in einem Diavortrag Zuneigung und<br />
Wärme für ihre Waisenkinder<br />
Meiningen. Mit einem Dia-Vortrag hat Julia Fischer aus Gerthausen über ihre Praktika in<br />
einem Waisenheim in Sri Lanka berichtet. Zugleich gab sie einen interessanten Einblick, wie<br />
die Leute in diesem Land leben.<br />
Bereits im August 2006 hatte Julia Fischer ein vierwöchiges Praktikum in dem kleinen<br />
Mädchenwaisenheim Angels Home for Children absolviert, welches von dem Deutschen<br />
Frank Lieneke geleitet wird. Einen zweiten Besuch stattete die 23-Jährige dem Heim im<br />
Februar ab. In ihrem Vortrag spürte man sehr deutlich, wie ihr die Kinder ans Herz<br />
gewachsen sind.<br />
Seit August habe sich einiges verändert, erzählte sie am vergangenen Freitag den Zuhörern<br />
im Rautenkranz in Meiningen. Inzwischen wohnen neun Mädchen zwischen 4 und 14 Jahren<br />
dort. Julia Fischer berichtete vom Alltag der Mädchen und von ihren Schicksalen – weshalb<br />
sie in dem Heim ein neues Zuhause gefunden haben. Dort hätten sie nicht nur einfach ein<br />
Dach über dem Kopf. Vielmehr erhielten sie eine große Zuneigung und Wärme, was in<br />
singhalesischen Heimen nicht so selbstverständlich sei. Auch für die schulische Bildung der<br />
Mädchen werde gesorgt.<br />
Beeindruckt berichtete Julia Fischer auch von einem Besuch in einem Altenheim, in dem man<br />
sich liebe- und respektvoll um die alten Leute kümmere. Schockiert war sie hingegen über<br />
die Zustände in einem Behindertenheim.<br />
Die Entwicklung der Kinder möchte die junge Frau auch weiterhin befördern. In dem Heim<br />
sei man froh über jede noch so kleine Unterstützung. Und so freute sich Julia Fischer<br />
natürlich ganz besonders, dass nach dem Dia-Vortrag 250 Euro an Spendengeldern<br />
zusammengekommen waren. (geb)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221039/index.html [16.05.2007 22:35:03]
Zuversichtlich die Zukunft gestalten 30.04.2007<br />
Zuversichtlich die Zukunft gestalten 30.04.2007<br />
30.04.2007 JUGENDWEIHE Zuversichtlich die Zukunft gestalten<br />
Einen Blumengruß in die Hand und zuversichtliche Worte für den weiteren Lebensweg<br />
bekamen Vivian Gollub aus Lauscha, Dominic Hartmann aus Schmiedefeld, Christa Cyriax<br />
aus Haselbach und Melinda Walther aus Lichte am Sonntag überreicht. Das Quartett gehörte<br />
zu den 98 Jugendlichen, die im Neuhäuser Kulturhaus die Jugendweihe erhielten.<br />
Drei Veranstaltungen waren angesetzt. Die Festansprachen hielten Jugendweihe-<br />
Organisatorin Ritta Jahn und Marianne Reichelt. Die Neuhäuser Bürgermeisterin empfahl den<br />
Jungen und Mädchen Ehrlichkeit und Toleranz: „Jeder darf so sein wie er ist, sollte aber<br />
auch achten, dass ein jeder anders ist.“ Für alle aber gelte: Nur im gemeinsamen<br />
Miteinander könne man die Zukunft gestalten. FOTO: camera900.de<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221126/index.html [16.05.2007 22:35:04]
Kinder im Fokus 30.04.2007<br />
Kinder im Fokus 30.04.2007<br />
30.04.2007 JUGENDFEUERWEHR Kinder im Fokus<br />
Die Frühjahrstagung der Thüringer Jugendfeuerwehr fand am Samstag im Zella-Mehliser<br />
Feuerwehrgerätehaus statt. Vor allem die Integration von Kindern in die Feuerwehren des<br />
Freistaates stand auf der Tagesordnung.<br />
ZELLA-MEHLIS – „Wie setze ich einen Notruf ab?“, dies zum Beispiel sollen Kinder ab dem<br />
sechsten Lebensjahr lernen, wenn sie in die Jugendfeuerwehren Thüringens eintreten. Eine<br />
Gesetzesänderung macht dies seit 2007 möglich. „Im Prinzip geht es uns bei der Ausbildung<br />
der Sechs- bis Zehnjährigen um die Schulung in Prävention, aber auch darum,<br />
Gemeinschaftsgefühl, Naturverbundenheit oder das Lesen von Karte und Kompass zu<br />
unterrichten“, so der Landesjugendfeuerwehrwart Jörg Deubert am Rande der Tagung. Dort<br />
wurden Jugendfeuerwehrwarten aus ganz Thüringen verschiedene Möglichkeiten der<br />
Kinderschulung vorgestellt. „Künftig meint Jugendfeuerwehr die Altersklasse von sechs bis<br />
18 Jahren“, sagt Jörg Deubert.<br />
In welchen Orten die Kameraden nun in Zukunft auch Kinder in ihre Reihen aufnehmen<br />
werden, wurde dabei am Samstag aber nicht abschließend entschieden. Dies ist Sache der<br />
einzelnen Jugendfeuerwehren, die selbstständig entscheiden können, ob und ab welchem<br />
Alter sie jungen Menschen den Zugang in ihre Reihen gewähren.<br />
Neben diesem Thema ging es auf der Frühjahrstagung auch um jede Menge<br />
organisatorische Details wie etwa das geplante Zeltlager oder verschiedene Aktionstage rund<br />
um die Feuerwehr. Außerdem informierte die Geschäftsführerin der Thüringer<br />
Ehrenamtsstiftung, Brigitte Manke, die Feuerwehr-Leute über projektbezogene<br />
Finanzierungsmöglichkeiten. Denn wie überall fehlt auch bei den Brandbekämpfern das Geld<br />
– vor allem auch im Jugendsektor. „Deshalb möchte ich einen Appell an die Thüringer<br />
Landesregierung richten, dass auf diesem Sektor einfach wieder mehr Geld kommt“, sagte<br />
Deubert. Die Kürzungen habe die Jugendfeuerwehr im ganzen Freistaat „drastisch“ zu<br />
spüren bekommen.<br />
Doch auch Selbstkritik wurde laut. „Viele Kameraden müssen erst noch lernen, das was sie<br />
als selbstverständlich ansehen, in der Öffentlichkeit zu verkaufen“, so Deubert mit Blick auf<br />
die Öffentlichkeitsarbeit mancher Jugendfeuerwehren (sh).<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221217/index.html [16.05.2007 22:35:05]
LETZTER SCHULTAG AM GYMNASIUM (Bilder) 28.04.2007<br />
LETZTER SCHULTAG AM GYMNASIUM (Bilder) 28.04.2007<br />
28.04.2007 LETZTER SCHULTAG AM GYMNASIUM (Bilder) Raus aus der Anstalt – Therapie<br />
beendet<br />
Mit fröhlichem Lärm und einem frechen Programm feierten am Freitag die Abiturienten des<br />
Philipp-Melanchthon-Gymnasiums ihren letzten Schultag. Die dritte und die vierte<br />
Schulstunde wurden in die Mehrzweckhalle verlegt, deren Spielfeld zur Bühne für witzige<br />
Sketche, deftige Scherze und flotte Tänze umfunktioniert wurde.<br />
>>> hier weitere Bilder anschauen<br />
SCHMALKALDEN – „Therapie beendet – wir verlassen die Anstalt“ – das Motto ihres<br />
Programms hatten sich einige Zwölftklässler auf schwarze T-Shirts drucken lassen. Die<br />
meisten anderen waren mit weißen und grünen Kitteln als Krankenhauspersonal ausstaffiert,<br />
trugen Klemmbretter unter dem Arm oder OP-Hauben auf dem Kopf.<br />
Den Zusammenschluss zweier Kliniken führten die „Chaos-Ärzte“ und das medizinische<br />
Personal der „Delegation“ als Sketch auf – und spielten damit auf den Zusammenschluss der<br />
Gymnasien von Schwallungen und Schmalkalden vor zwei Jahren an. Wie die Anstalt noch<br />
zu retten ist, mit Intelligenz, Moral und Birkenstock oder mit Luft und Liebe, darüber<br />
diskutierten Dr. House und Dr. Sommer mit den Kollegen. Allerdings ohne abschließenden<br />
Befund. Im Lärm der gefühlten 1000 Trillerpfeifen wäre der wahrscheinlich sowieso nicht<br />
mehr zu hören gewesen.<br />
Mit frechen Filmbeiträgen widmeten sich die Schüler-Ärzte den kleinen Macken ihrer Lehrer.<br />
Die kurzen Videoclips zeigten etwa eine Englischlehrerin in Aktion, die an „Vokabularphobie“<br />
leidet und die Ergebnisse einer Klassenarbeit so kommentiert: „Es hat mich keiner negativ<br />
und keiner positiv enttäuscht.“ Ein anderer Schüler habe dagegen „voll die Sprache<br />
vergewaltigt.“ Die Szenen seien absolut authentisch, meinte ein Abiturient in weißen<br />
Netzstrumpfhosen und klatschte den Schülern Beifall, die sich für die Lehrerpersiflage<br />
verkleidet und vor die Kamera gestellt hatten. Einer hatte sich einen Schnauzbart unter die<br />
Nase gemalt und sagte: „Das müsst ihr nicht verstehen, das müsst ihr nur nachvollziehen.“<br />
Diesen Spruch eines vermutlich arg frustrierten Mathelehrers bei der Erklärung der<br />
Vektorrechnung wird dieser Abiturjahrgang nicht so schnell vergessen.<br />
Nach schwungvoll choreographierten Tänzen zu Musik in Discolautstärke mussten einige<br />
Lehrer selbst auf die Bühne. Wie bei einer Spielshow im Fernsehen – mit Moderator im<br />
Glitzerjackett – traten die Lehrer gegeneinander an. Frau Storch und Frau Kraus rapten in<br />
Hip-Hop-Manier ein deutsches Volkslied. Andere Lehrer mussten miteinander tanzen, das<br />
Duo Kümpel/Fräbel zu einem sehr anzüglichen Lied über „Zwanzig Zentimeter“. Das<br />
Publikum bestimmte mit Gejohle und Getrampel über die Sieger ab. Die Verlierer wurden in<br />
die Gummizelle geführt. Ob die Schule nun eine Anstalt ist, und wenn ja, wer dort von<br />
welcher Krankheit geheilt werden muss, diese Frage ließen die Abiturienten bei ihren<br />
fantasievollen Einlagen offen. Aber wenn sich die Zwölftklässler auf ihre Prüfungen ähnlich<br />
gut vorbereitet haben wie auf ihre Abschieds-Schau, dann müsste dieser Jahrgang<br />
ausgezeichnet abschneiden. (ms)<br />
Nach der Schulabschlussfete in der Mehrzweckhalle zogen die jungen Leute durch die Stadt. -<br />
FOTO: W. Benkert<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221236/index.html [16.05.2007 22:35:05]
BENEFIZKONZERT AM 6. MAI 28.04.2007<br />
BENEFIZKONZERT AM 6. MAI 28.04.2007<br />
28.04.2007 BENEFIZKONZERT AM 6. MAI Ein Herz für die Kinder Panaduras<br />
Mit Musik und Gesang möchte die Kinderhilfe Sri Lanka am 6. Mai die Suhler dafür<br />
gewinnen, auch künftig das Projekt der Stadt finanziell zu unterstützen.<br />
SUHL – Dass gerade junge Leute und Kinder, die sich in ihrer Freizeit musikalisch betätigen,<br />
sofort bereit waren, etwas für ihre Altersgefährten in Sri Lanka zu tun, sollten die Suhler<br />
honorieren, indem sie das Benefizkonzert im Haus Philharmonie besuchen und neben ihrem<br />
Herz auch ihren Geldbeutel öffnen.<br />
Mit einem unterhaltsamen Programm warten die Big Band der Musikschule, der 1. Suhler<br />
Jugendblasmusikverein unter Leitung von Harald Casper und die Gesangsgruppe Four<br />
Seasons auf, die moderierenden Worte obliegen Jochen Rebhan, der in der Stadt ebenfalls<br />
bestens bekannt sein dürfte.<br />
Um 16 Uhr beginnt die Benefizgala, deren Eintritt frei ist, doch schon ab 15 Uhr sind die<br />
Türen des Hauses geöffnet, denn da sind alle Besucher zu Kaffee und Kuchen geladen.<br />
Waltraud Frommann von der Kinderhilfe lobt das Engagement verschiedener hiesiger<br />
Bäcker, die sich bereit erklärten, Leckeres aus ihrer Konditorei zur Verfügung zu stellen.<br />
Leider habe sich bis jetzt noch kein Sponsor für den Kaffee und die dazugehörige Sahne<br />
gemeldet, aber der sollte sich angesichts der Sache, um die es geht, doch noch finden<br />
lassen. Unter der Telefonnummer 03681/742910 könnten sich Bürger, die mit Geld helfen<br />
wollen, melden. Die Organisatoren hoffen erneut ganz sehr auf die Suhler. Bis jetzt, so<br />
Waltraud Frommann, hätten die sich ja schon spendabel gezeigt. Immerhin seien seit<br />
Gründung des Projektes „Kinderhilfe für Sri Lanka“ 65 000 Euro an Spenden zusammen<br />
gekommen. Und so will man den Besuchern der Veranstaltung an diesem Tag auch zeigen,<br />
was mit Suhler Hilfe bereits möglich wurde.<br />
Das städtische Projekt entstand nach dem großen Tsunami Weihnachten 2004. Es soll die<br />
betroffenen Kindern des kleinen Ortes Panadura unterstützen, vor allem die dortige Schule.<br />
Mit dem Suhler Engagement konnte schon viel bewirkt werden, beispielsweise der Bau eines<br />
Wasserturmes oder von Toiletten, berichtet Waltraud Frommann. Die Schule habe bei<br />
weiteren Projekten um Hilfe gebeten. Auch der Bedarf nach Schuhen oder<br />
Musikinstrumenten sei unendlich groß.<br />
Eine sehr gute, konkrete Form der Hilfe seien die Kinder-Patenschaften, bisher haben 38<br />
Suhler eine solche übernommen. Diese Patenschaft kostet ganze 8 Euro im Monat, gezahlt<br />
wird sie bis zum 18. Geburtstag des Patenkindes. Das erhält monatlich davon vier Euro, die<br />
anderen vier verbleiben auf einem Sparbuch, um damit eine Ausbildung zu ermöglichen.<br />
Was hier eine relativ kleine Summe sei, sei in Sri Lanka viel Geld, so Waltraud Frommann.<br />
(kle) 6. Mai, 16 Uhr, Haus Philharmonie<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221253/index.html [16.05.2007 22:35:07]
Gaudi am Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium (Bilder) 28.04.2007<br />
Gaudi am Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium (Bilder) 28.04.2007<br />
28.04.2007 Gaudi am Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium (Bilder) Abiturienten 2007: „Nach uns<br />
die Sintflut“<br />
ZELLA-MEHLIS - Für ihren letzten Schultag hatten sich die Abiturienten des Zella-Mehliser<br />
Heinrich-Ehrhardt-Gymnasiums das Motto „Fluch der Karibik – nach mir die Sintflut“ gewählt.<br />
Die zum Bersten gefüllte Turnhalle diente am Freitag als Schauplatz für Seefahrer, Piraten<br />
und Schiffbrüchige.<br />
>>> hier Bilder anschauen<br />
Requisiten, südländische Musik und vor allem aufwändig gestaltete Kostüme rund um das<br />
Thema Seefahrt verbreiteten südliches Flair. Zur Gaudi aller Anwesenden wurden Lehrer und<br />
Schüler zur Bühne gebeten, um entweder ihre sportlichen, tänzerischen oder<br />
schauspielerischen Fähigkeiten zu zeigen.<br />
In einer aus dem Stehgreif gespielten Szene nach Regieanweisungen des Schülersprechers<br />
Thomas Bischof waren die vier Stammkursleiter in eine dramatische Rettungsaktion<br />
verwickelt. Drei Hula-Mädchen, Babsi, Uli und Susi sollten den Schiffbrüchigen Uwe, der<br />
wahrlich kurz vor dem Ertrinken stand, an das nahe Ufer ziehen. Doch es gab scheinbar<br />
Wichtigeres zu tun und nicht zuletzt aufgrund von Eifersüchteleien zwischen den Damen<br />
kam es fast zum Äußersten. Auch das Publikum hatte Atemnot – vor Lachen.<br />
Kapitän Lindenlaub konnte Bader, den mutmaßlichen Anführer einer Meuterei, durch zwei<br />
klare Schultersiege, ganz nach klassischer Ringermanier, wieder zur Vernunft bringen.<br />
Respekt!<br />
Prämiert und mit Sprüchen bedacht wurden unter anderem besonders fleißige, aber auch<br />
übermäßig diskutierende oder verliebte Schüler aus den Reihen der 12er. Und für Lehrer gab<br />
es selbst gestaltete Medaillen mit individuellen Fotocollagen – für die mütterlichste , die<br />
einen Schüler auch mal in den Arm nimmt, wenn es ihm nicht gut geht, für die sportlichste<br />
oder am besten gekleidete…<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065306/index.html [16.05.2007 22:35:07]
Ticketpreise: Wo ist die Schmerzgrenze? 28.04.2007<br />
Ticketpreise: Wo ist die Schmerzgrenze? 28.04.2007<br />
28.04.2007 Sag mal Ticketpreise: Wo ist die Schmerzgrenze?<br />
Eintrittskarten zu Sport- und Kulturveranstaltungen kosten gutes Geld. Gerade junge Leute<br />
haben damit ein Problem: Einerseits wollen sie dort hin, andererseits verdienen sie oft noch<br />
kein eigenes Geld. Dolly Schüler hat nachgefragt.<br />
Liesa-Marie Schröter (15), Kaltennordheim:<br />
Madonna mag ich sehr gerne. Für ihr Konzert würde ich bis zu 160 Euro ausgeben. Ob es<br />
aber ein Benefizkonzert ist, macht für mich keinen großen Unterschied. Für Merchandising<br />
gebe ich aber kein Geld aus. Wenn die Konzerte billiger wären, würde ich mit Sicherheit<br />
auch öfters mal zu einem gehen. Ich schaue mir aber auch gerne Fußballspiele an.<br />
Marcus Teichmann (17), Suhl:<br />
Ich gebe allerhöchstens 20 Euro für ein Konzert aus, dann aber nur für Punkrock. Wenn ein<br />
Benefizkonzert stattfinden würde, wäre ich bereit mehr zu bezahlen. Ich gehe auch gern<br />
zum Handball und ins Kino, dort sind sieben Euro für die Karte okay. Für<br />
Merchandisingartikel bezahle ich jedoch sehr viel Kohle.<br />
Theresa Denner (17), Neidhartshausen:<br />
Für ein Konzert würde ich etwa 50 bis 100 Euro ausgeben, für ein Festival etwas mehr. Ich<br />
gehe gerne auf Konzerte von Rockbands. Wenn die Eintrittspreise billiger wären, würde ich<br />
mit Sicherheit öfters gehen. Wenn das Konzert für einen guten Zweck ist, würde ich<br />
vielleicht sogar etwas mehr für die Karte bezahlen.<br />
Erik Jelinek (17), Suhl:<br />
Ich gehe immer mal ganz gerne ins Fußballstadion, das ist ja nicht so übermäßig teuer. Für<br />
ein Rock- oder Punkrockkonzert würde ich aber schon auch mal 50 bis 60 Euro in die Hand<br />
nehmen. Ich steh’ auf Metallica – und diese Karten sind meist noch teurer.<br />
Merchandisingprodukte kaufe ich auch immer wieder.<br />
Jacqueline Semisch (15), Helmershausen:<br />
Ich mag Rock- und HipHop-Musik gerne. Für ein Konzert würde ich schon 50 bis 80 Euro<br />
ausgeben, wenn es für einen guten Zweck ist, noch ein bisschen mehr. Für einen Abend im<br />
Kino würde ich allerhöchstens 10 bis 20 Euro bezahlen. Wenn weniger Eintritt für die<br />
Konzerte verlangt werden würde, ginge ich sicherlich öfters mal hin.<br />
David Büchling (19), Suhl:<br />
Da ich mir meistens nur lokale Punkrockbands anschaue, gebe ich nie mehr als sieben Euro<br />
für ein Konzert aus. Und so Merchandisingzeug bezahle ich auch nicht. Für einen guten<br />
Zweck, oder um Not leidenden Menschen zu helfen, würde ich jedoch auch mehr Geld<br />
bezahlen.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065325/index.html [16.05.2007 22:35:08]
Meine persönliche Bundeswehr-Laufbahn dauerte einen „Girl’s Day“ lang 27.04.2007<br />
Meine persönliche Bundeswehr-Laufbahn dauerte einen „Girl’s Day“ lang 27.04.2007<br />
27.04.2007 Meine persönliche Bundeswehr-Laufbahn dauerte einen „Girl’s Day“ lang In der<br />
Kaserne dürfen Mädchen auch mal anfassen<br />
VON DOLLY SCHÜLER (20)<br />
In Tarnfarben gekleidete Männer, laute Befehlstöne und grenzenloses Marschieren – so<br />
stellen sich Viele die Bundeswehr vor. Im Rahmen des gestrigen „Girl’s Day“ habe ich mich<br />
einmal in der Bad Salzunger Werratalkaserne umgeschaut.<br />
Fast 100 Mädchen sitzen im Kinosaal und warten. Bevor ihnen die Unterkünfte, Waffen und<br />
Panzer gezeigt werden, gibt es einen Vortrag über den Standort, die Aufgaben, die<br />
Einrichtung und die verschiedenen Bereiche in der Bundeswehr. Beim „Girl’s Day“ sollen<br />
Mädchen in Bereiche hinein schnuppern, die sonst fast nur Kerlen vorbehalten sind. Bei der<br />
Truppe, die ich heute besuche, war das bis vor einiger Zeit noch so, doch seit einer<br />
Gesetzesänderung im Jahre 2001 kommen immer mehr Frauen zur Bundeswehr.<br />
Nach dem Vortrag werden die Mädchen im Alter von zwölf bis 24 Jahren in drei Gruppen<br />
eingeteilt und es beginnt der Stationsbetrieb: Die erste Anlaufstelle für mich ist die<br />
Waffenschau. Dort zeigen die Kerle, was sie in der Garage und der Waffenkammer haben,<br />
und die Mädels dürfen sogar mal anfassen. So erkenne ich mal fix den Unterschied zwischen<br />
einer Granatpistole, einem Maschinengewehr, einer Maschinenpistole und einer Panzerfaust.<br />
Ziemlich schwer, die Dinger! Ich weiß nicht, ob ich den ganzen Tag so viel Gewicht mit mir<br />
herum tragen könnte.<br />
Wie ich beim perfekt organisierten Marsch durch die Kaserne bald herausfinde, wird den<br />
Soldaten dort auch neben der Arbeit viel geboten. Da gibt es neben dem Kinosaal einen<br />
Sportplatz, ein Schwimmbad, eine Sauna oder eine Grillhütte.<br />
Weiter geht’s zu den Truppenunterkünften. Dort erwartet uns eine akkurate, fast klinisch<br />
reine Modenschau, gezeigt werden Klamotten für fast jede Wetter- und Lebenslage. Wir<br />
sehen Schränke, die genau nach Vorschrift eingeräumt wurden. Wenn etwas nicht im<br />
richtigem Fach1 liegt, wird es bei der Kontrolle wieder hinaus geworfen.<br />
– Na Klasse, da wäre ich ja ewig am einräumen! Außerdem putzen die Solden zwei mal am<br />
Tag ihre Zimmer, sie müssen entweder sehr ordentlich sein oder zu viel Zeit haben!<br />
Während neben uns immer mal wieder breit grinsende Soldaten vorbei rennen, begibt sich<br />
die ganze Mädchenmeute zur nächsten Station, der Panzerbesichtigung. Wackelig geht es im<br />
Sanitätswagen zu, den wir zuerst zu sehen bekommen. Dann ist der Panzer„Marder 1A3“<br />
dran. Der ist ein 60 Tonnen schweres Stahlungetüm. Dass da neun Soldaten mit ihren<br />
Waffen reinpassen sollen, bleibt mir dennoch unbegreiflich. Bis schließlich jeweils neun<br />
Mädchen in den Panzer einsteigen. Das geht wirklich, aber es ist sehr eng und wird<br />
sicherlich mit der Zeit ziemlich stickig. Und größer gewachsene Leute sollten wohl besser<br />
Zivildienst leisten oder bei der Bundeswehr stets darauf achten, den Kopf einzuziehen!<br />
Danach wird uns der nächste Panzer erklärt. Der „Leopard 285“ wartet darauf, von uns<br />
erklettert zu werden. Von oben kann jeder in die Luke schauen. Und es sieht hier noch<br />
enger aus als im „Marder“! Noch erstaunlicher ist für mich, dass mit solch einem riesigen<br />
Gefährt Geschwindigkeiten bis zu 100 Kilometer pro Stunde gefahren werden können.<br />
Spannend wird es an der vorletzten Station, bei den Simulatoren. Dort darf jedes Mädel<br />
selbst einmal probieren, wie es ist, mit dem Panzer zu fahren. Ich habe nur einen<br />
Kleinwagen, und mit dem komme ich besser zurecht als mit so einem riesigen Gefährt. Doch<br />
es macht mir ziemlich Spaß, und auch der Schießsimulator wird uns vorgeführt.<br />
Die aufregendste Station aber kommt jetzt, bei der Panzervorführung. Den fast 100<br />
Mädchen beim Girl’s Day, der auch den Soldaten sichtlichen Spaß bereitet, wird gezeigt, wie<br />
die Maschinen in Aktion funktionieren. Mit riesen Krach und viel aufgewirbelten Staub<br />
kommen die monströsen Panzer angefahren. Flink fahren sie, bremsen ab oder überwinden<br />
Hindernisse. Das ist für mich echt aufregend, doch die Sonne brennt schon ziemlich heiß.<br />
Deshalb freuen sich alle auf die verdiente Pause und das Mittagessen. Ich entscheide mich<br />
für Gemüse mit Reis. Nach der Pause gibt es noch einmal Informationen zu Jobs und<br />
Laufbahnen in der Bundeswehr.<br />
Ich bin erst einmal geschafft, die Füße tun mir weh, meine Laufbahn führt mich erst einmal<br />
wieder nach Hause. Übrigens: Gebrüllt hat auf dem Kasernenhof fast niemand.<br />
Beim gestrigen Girl´s Day durften die schwere Munition, die unterschiedlichsten Waffen und<br />
auch die riesigen Panzer betrachtet werden. Diese Munition des „Leopard 285“wiegt über<br />
zehn Kilo.<br />
Im Gleichschritt Marsch!, hieß es beim gestrigen „Girl’s Day“. Auch wenn die uniformierten<br />
Kerle offensichtlich mehr Übung darin haben als die Mädchen, die die Chance nutzten, um<br />
sich über Berufe bei der Bundeswehr zu informieren. - FOTO: frankphoto.de<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065340/index.html [16.05.2007 22:35:09]
Kinderhilfe wirft Berliner Behörden Versagen vor 01.05.2007<br />
Kinderhilfe wirft Berliner Behörden Versagen vor 01.05.2007<br />
01.05.2007 Kinderhilfe wirft Berliner Behörden Versagen vor<br />
Berlin (dpa) - Nach dem jüngsten aufgedeckten Fall von Kindervernachlässigung in Berlin<br />
hat die Deutsche Kinderhilfe Direkt dem Senat und den Jugendämtern schweres Versagen<br />
vorgeworfen. Es sei ein berlintypisches Problem, sagte der Chef der Organisation, Georg<br />
Ehrmann, der dpa. Die Häufung von Fällen liege ganz klar daran, dass Berlin die Mittel für<br />
die Kinder- und Jugendhilfe gekürzt habe. In der Hauptstadt sorgen derzeit zwei Fälle für<br />
Schlagzeilen. Die Kinder hatten in extrem verwahrlosten Wohnungen gelebt.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065426/index.html [16.05.2007 22:35:09]
Mädchen zeigten großes Interesse an Berufen bei der Bundeswehr und bei d 27.04.2007<br />
Mädchen zeigten großes Interesse an Berufen bei der Bundeswehr und bei d 27.04.2007<br />
27.04.2007 Mädchen zeigten großes Interesse an Berufen bei der Bundeswehr und bei der<br />
Polizei Auf dem Weg in „Männer-Domänen“<br />
BAD SALZUNGEN– Ob Werratalkaserne der Bundeswehr oder Polizeiinspektion Bad<br />
Salzungen – zum „Girls Day“ informierten sich am Donnerstag Schülerinnen über<br />
Berufsbilder, die sonst keine Domäne des „schwachen Geschlechts“ sind. Uwe Metz, der<br />
stellvertretende Chef der Polizeiinspektion, und Reinhard Reum begrüßten 18 Schülerinnen –<br />
zumeist der 8. Klasse – aus Schweina, Unterbreizbach, Sünna, Räsa und Merkers, die mehr<br />
über die Polizei erfahren wollten.<br />
Da ging es aber nicht nur um den ganz normalen Polizeialltag. Die Schülerinnen bekamen<br />
auch Einblick in Spezialabteilungen und deren Tätigkeit. Da spielten solche Stichworte wie<br />
DNA-Analyse, Terrorismusbekämpfung, Landeskriminalamt, Sondereinsatzkommando,<br />
Polizeihubschrauberstaffel, Polizeimusikkorps oder Fundmunition eine Rolle. Und Reinhard<br />
Reum machte deutlich: Letztlich stehen all diese Gebiete der Polizeiarbeit auch Frauen offen.<br />
Neben anderen Arbeitsplätzen in der Polizeiinspektion wurden auch die nagelneuen blauen<br />
Funkwagen vorgestellt. Leticia Wehner und Stephanie Pforr von der Regelschule Räsa<br />
nutzten gleich die Gelegenheit, hier einmal Platz zu nehmen und sich die Funktionen der<br />
vielen Schalter erklären zu lassen. „Es hat uns heute bei der Polizei sehr gut gefallen. Das<br />
war alles sehr interessant“, waren sie sich einig.<br />
Allerdings, auch das machte eine Umfrage deutlich: Die meisten der Schülerinnen setzen<br />
doch auf einen traditionellen Frauenberuf. Eine Ausnahme war da Sabrina Arndt aus<br />
Frauensee, die ernsthaftes Interesse an einem „normalen Dienst in der Polizeiinspektion“<br />
zeigte. Väterlicherseits, so erzählte sie, sei sie allerdings „vorbelastet“.<br />
Über 100 Girlies rückten in die Kaserne ein<br />
Über hundert Girlies aus Thüringen und Hessen, vornehmlich aus dem Wartburgkreis, waren<br />
gestern in die Werratalkaserne eingerückt. Beim Panzergrenadierbataillon 391 und dem<br />
Panzerbataillon 393 wollten sie sich ein eigenes Bild davon machen, wie es bei der<br />
Bundeswehr so zugeht.<br />
„Eigentlich möchte ich ja mal einen Job machen, der mit Tieren zu tun hat. Aber ich habe ja<br />
noch etwas Zeit mit der Berufswahl und wollte hier jetzt erst einmal nur gucken“, sagte die<br />
12-jährige Janine aus dem hessischen Haunetal. Auch für ihre Schulkameradin Laura sei der<br />
Girls Day bei der Bundeswehr eher ein „Sondierungstermin“. Für die meisten anderen<br />
Mädchen liegt die Entscheidung, welchen Beruf sie erlernen wollen, wesentlich näher. Maria<br />
aus Wildprechtroda, 16 Jahre alt, möchte am liebsten Physiotherapeutin werden. Dass sie<br />
aber durchaus auch Qualitäten als Soldatin entwickeln könnte, zeigte sich, als sie sich ans<br />
Steuer eines Panzers setzte. Das war zwar „bloß“ ein Simulator, aber das Feeling war echt.<br />
„Das war gut und gar nicht so schwer“, sagte die Schülerin nach dem ersten Fahrversuch.<br />
Einen zweiten ließ sie sich nicht entgehen. Bei ihr wurde offensichtlich Begeisterung<br />
geweckt, denn schon nach der Einführung und Vorstellung der Werratalkaserne durch<br />
Leutnant Mario Hornaff, Presseoffizier des Panzergrenadierbataillons 391, meinte sie: „Ich<br />
könnte mir schon vorstellen, selber Panzer zu fahren.“<br />
Ihre Schulfreundin Anna aus Bad Salzungen war überrascht, dass so viele junge Mädchen<br />
den Soldaten einmal über die Schulter schauen wollten. „Ich möchte ja eigentlich Frisörin<br />
werden“, sagte sie – noch vor dem Kasernentor. Sie wagte sich nicht in den Simulator,<br />
bilanzierte aber, dass der Tag sehr interessant gewesen sei.<br />
Um halb neun hatten Soldaten die Schülerinnen eingelassen. Im Kinosaal gab Leutnant<br />
Hornaff einen ersten groben Überblick über die Bundeswehr an sich und die Werratalkaserne<br />
mit ihren beiden Bataillonen im Besonderen. „Wir machen da von Anfang an mit, soweit ich<br />
weiß, und es sind immer ungefähr 50 Mädchen zu uns gekommen“, berichtet der<br />
nebenamtliche Presseoffizier. Schmunzeln und verschämtes Kichern ging durch die<br />
Stuhlreihen im Kinosaal, als der Leutnant die jungen Damen mit militärischem Gruß<br />
ansprach. Die Mädels erfuhren, zum Beispiel, dass die Panzergrenadiere grüne und die vom<br />
Panzerbataillon schwarze Mützen tragen, dass man bei der „Firma Bundeswehr“ auch zivile<br />
Aus- und Weiterbildungen absolvieren kann.<br />
„Da sieht man, wie<br />
es praktisch läuft“<br />
„Bekrabbelt die Panzer und fragt, was ihr wissen wollt“, hatte er die Mädchen aufgerufen.<br />
Schüchtern, aber trotzdem interessiert nahmen die Schülerinnen das Angebot an.<br />
Vier Stationen konnten sie besuchen: Den Panzersimulator ausprobieren und am<br />
Schießsimulator zuschauen, sich ansehen, wo und wie sie als möglicherweise künftige<br />
Soldatinnen leben werden, Handwaffen konnten gesichtet werden und als Krönung gab es<br />
noch einen Kampfpanzer sowie einen Schützenpanzer zunächst als Anschauungsobjekt und<br />
später noch in voller Action.<br />
„Das ist richtig gut hier“, lobte die 14-jährige Michelle aus Bad Salzungen. Sie hatte schon<br />
den Berufemarkt im März besucht, um sich ihre Berufswahl etwas zu erleichtern. „Das war<br />
auch sehr hilfreich und die Broschüren interessant. Hier aber sieht man, wie es praktisch<br />
läuft. Da kann man sich selbst mal ein Bild machen.“ Interessiert hatte sie den<br />
Ausführungen von Hauptfeldwebel Dieter Heckmann zugehört und sich dann auch mal in<br />
den Simulator gesetzt, mit dem Maria kurz zuvor querbeet durch eine Rapsfeld gerauscht<br />
war. 60 bis 70 Kilometer pro Stunde schafft so ein Panzer auf der Straße. „Das ist leichter<br />
als Autofahren. Man braucht nur Gas und Bremse“, meinte der Hauptfeldwebel.<br />
Dass die Realität dann doch ein bisschen anders aussieht, als beim Girls Day erfahren, das<br />
verriet Hauptgefreite Frances Schmidt den Mädels. Seit Januar 2006 ist die gelernte<br />
Einzelhandelskauffrau inzwischen in der Salzunger Werratalkaserne. Ihr Interesse an der<br />
Bundeswehr war auch schon in der Schulzeit geweckt worden. Dass sie tatsächlich Soldatin<br />
wurde, war der Arbeitsmarktsituation geschuldet.<br />
Frauen bei der Bundeswehr – das sei ein stetig steigender Trend, erklärte Hauptfeldwebel<br />
Peter Enderlein, Wehrdienstberater.<br />
Er informierte die Mädels im Anschluss an den „praktischen Teil“ des Girls Days darüber,<br />
welche schulischen oder beruflichen Qualifikationen für welche Karriere bei der Bundeswehr<br />
nötig sind. Er wird auch später die Mädchen zum Beratungsgespräch einladen, die gestern<br />
Interesse an einem Beruf bei der Bundeswehr bekundet haben. (hn/sdk)<br />
Bei der Salzunger Polizei nutzten Leticia Wehner und Stephanie Pforr von der Regelschule<br />
Räsa gleich die Gelegenheit, im neuen Streifenwagen Platz zu nehmen und sich die<br />
Funktionen der vielen Schalter von Reinhard Reum erklären zu lassen. „Bekrabbelt die<br />
Panzer und fragt, was ihr wissen wollt“, hieß es zum „Girls Day“ bei der Bundeswehr. -<br />
FOTO: HEIKO MATZ/SANDRA KRUSE<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065455/index.html [16.05.2007 22:35:10]
Das andere Kind<br />
Das andere Kind<br />
Das andere Kind<br />
7,3 Prozent der Schulkinder besuchen in Thüringen eine Förderschule. Vor zehn Jahren<br />
waren es fünf Prozent. Als Ursache nennen Experten, dass Lehrer zunehmend mit Schülern<br />
nicht klar kommen, die anders sind.<br />
THÜRINGEN. Richard gab allen Rätsel auf. In der Grundschule fand er keine Freunde. Er<br />
brach alle Kontakte zu Mitschülern ab, sprach nicht mehr, verweigerte alles. Die anderen<br />
Kinder lehnten ihn bald ab. Seine Lehrerin kam an ihn nicht heran und grübelte: "Was ist<br />
los? Kommt er denn mit?" Sie sah etwas und wusste doch nicht, was es ist.<br />
Die erfahrene Lehrerin schickte den Jungen aber weder in eine Förderschule noch ließ sie<br />
die Sache laufen. Sie meldete sich zu einer Fortbildung am Institut für Pädagogische<br />
Diagnostik in Erfurt an. Denn rasch war klar: Richard war normal intelligent, aber sie<br />
erkannte seinen "sozialen Code" nicht.<br />
Für zwölf Grundschullehrer läuft an diesem Institut nun im zweiten Jahr ein Pilotprojekt,<br />
gefördert durch das Kultusministerium. Hier wird ein neuer Ansatz zur Beurteilung<br />
schwieriger Kinder vermittelt. "Nicht dauernd auf das pochen, was ein Kind alles nicht kann,<br />
sondern seine Bedürfnisse, Möglichkeiten kennen lernen und damit arbeiten", erläutert<br />
Institutsleiterin Susanne Wiese.<br />
Da ist ein besonders begabtes Kind, das aggressiv ist und den Unterricht ständig stört. Oder<br />
ein Mädchen mit Down-Syndrom, das sehr gut malen kann. Könnte es schreiben lernen, an<br />
einer normalen Schule? "Der Blick für vermeintlich Normales wird enger, Kinder fallen durch<br />
Raster, werden ausgesondert", so Susanne Wiese.<br />
Je zwei Lehrer kommen seitdem an je einem Tag pro Woche, mit Kindern und deren Eltern.<br />
Sie theoretisieren nicht, für konkrete, lebendige Kinder wird nach Ursachen geforscht, Hilfe<br />
erdacht, Lernmaterial speziell für das Kind hergestellt.<br />
Der Aufwand ist groß. Kritik, dass es derzeit im Freistaat fast so viel Förderschulen wie<br />
Gymnasien gibt, hat selbst das Kultusministerium erreicht. Auch dass Kinder zwar rasch in<br />
Förderschulen geschickt werden, aber fast nie zurück an normale Schulen gehen. Dennoch<br />
wird die Förderung der alternativen Lehrer-Fortbildung vom Land ab Juni eingestellt. Zu<br />
teuer. Die zwölf Grundschullehrer sollen nun als "Multiplikatoren" wirken - für 5000 Kollegen.<br />
Richard hat übrigens seit kurzem einen Freund. Im Unterricht macht er jetzt richtig mit. Das<br />
Geld war gut angelegt.<br />
30.04.2007 Von Angelika REISER-FISCHER<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065554/index.html [16.05.2007 22:35:10]
Adé Kindheit<br />
Adé Kindheit<br />
Adé Kindheit<br />
Das Interesse an der Jugendweihe ist ungebrochen. Am Samstag gab es in der Kurstadt drei<br />
Festveranstaltungen. Aufregung war dabei nicht nur bei den jungen Leuten zu spüren.<br />
BAD FRANKENHAUSEN. "Ich wollte die Jugendweihefeier, sie hat mir auch sehr gut gefallen.<br />
Zugegeben, ein bisschen aufgeregt war ich zuvor", meinte Gymnasiastin Madlen Reimann<br />
aus Bad Frankenhausen im schicken Hosenanzug im Gespräch mit dieser Zeitung. Nach der<br />
festlichen Veranstaltung im Rathaussaal gab´s eine familiäre Feier. Und keine Frage, Madlen<br />
freute sich auch über die Geschenke. "Das Geld will ich für den Führerschein sparen", sagte<br />
sie.<br />
Madlen gehörte zu den insgesamt 81 Mädchen und Jungen des Kyffhäuser-Gymnasiums, der<br />
Regelschule Bad Frankenhausen sowie der Förderschule Artern, die an der<br />
Jugendweihefeier, Veranstalter ist seit Jahren die Ortsvereinigung für Jugendweihe Bad<br />
Frankenhausen, teilnahmen. Die Teilnehmerzahl war in diesem Jahr geringer. Da gab es<br />
Jahre, da waren es über 100, ja sogar 160. "Das Interesse an der Jugendweihe ist aber<br />
weiter ungebrochen. Als Vergleich, es gibt in Bad Frankenhausen fünf Konfirmanden. Die<br />
Schülerzahlen sind stark gesunken. Im kommenden Jahr wird es am Gymnasium nur noch<br />
zwei achte Klassen geben, es waren schon mal fünf", schildert Vereinsvorsitzende Veronika<br />
Volkland.<br />
Drei Veranstaltungen standen am Samstag auf dem Programm. Jeder<br />
Jugendweiheteilnehmer konnte bis zu sechs Leute mitbringen, was auch gerne<br />
angenommen wurde. Unter den Gästen war sogar Supermodel Eva Padberg.<br />
Festrednerinnen, sie alle sind Vereinsmitglieder, waren Petra Wäldchen, Helga Ritter und<br />
Marion Haas. Letztere war auch aufgeregt, denn es war ihre erste Jugendweihe-Festrede.<br />
"Wichtig war es mir, den jungen Leuten zu sagen, dass sie mutig, ehrlich und sich selbst<br />
treu bleiben sollen", sagte Marion Haas im TA-Gespräch. Auch sie hatte sich für einen<br />
Hosenanzug entschieden. Die Feier war wieder sehr festlich. Das musikalische Rahmen-<br />
Programm gestalteten der Frankenhäuser Frauenchor unter der Leitung von Margarete<br />
Wisotzky, der einheimische Alleinunterhalter Ingo Naumann, die Studentin Kristin Lovsky<br />
(Querflöte) und die Rezitatorin Lorett Sachs - die vorgetragenen Gedichte stammen übrigens<br />
ausschließlich aus eigener Feder. Für die Darbietungen gab es viel Applaus, besonders im<br />
zweiten Teil, als es poppiger zuging. Die Blumenkinder kamen aus den Kindertagesstätten<br />
"Sonnenschein" und aus der Kindervilla.<br />
Bereits vor der Festveranstaltung führten die Jugendweiheteilnehmer einige Veranstaltungen<br />
durch, es gab eine Modenschau sowie Fahrten nach Bad Sachsa in die Schwimm- und<br />
Eishalle sowie nach Jena zur Imaginata, einem Experimentarium für die Sinne. "Wir stellen<br />
uns bei der Programmgestaltung auf die Wünsche der Jugendlichen ein, eine Disko zum<br />
Beispiel wollten sie nicht", betonte die Vereinsvorsitzende. Zum Abschluss des Jugendweihe-<br />
Jahres gibt es dann noch ein gemeinsames Treffen aller auf dem Flugplatz Udersleben.<br />
"Mir hat die Jugendweihefeier gut gefallen, die Musik wurde zum Ende aber zu rockig und<br />
die Rede war etwas zu lang. Am Konzept der Feierstunde sollte sich aber nichts ändern, das<br />
ist okay", sagt Sarah Hesse, Gymnasiastin aus Bad Frankenhausen, im TA-Gespräch. Sie<br />
hatte sich für den besonderen Festtag im Leben für ein türkisfarbenes Kleid entschieden.<br />
Samstag wurde noch mit der Familie gefeiert, Sonntag dann mit Freunden. Ganz spezielle<br />
Wünsche bei den Geschenken hatte sie, wie sie sagte, nicht. Das Geld wird auf jeden Fall<br />
gespart.<br />
Ob die Kosten für die Jugendweihe 2008 weiter unverändert bleiben oder sich erhöhen, das<br />
steht laut Vereinsvorsitzender derzeit noch nicht fest.<br />
29.04.2007 Von Ingolf GLÄSER<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065629/index.html [16.05.2007 22:35:11]
Leere Lehrstellen in Industrie und Handwerk<br />
Leere Lehrstellen in Industrie und Handwerk<br />
Leere Lehrstellen in Industrie und Handwerk<br />
Nach dem jahrelangen Ringen, allen Schulabgängern eine berufliche Ausbildung zu<br />
ermöglichen, droht nun die Umkehrung - aus Lehrstellen könnten Leerstellen werden. Der<br />
Geburtenknick Anfang der 90er-Jahre macht sich bemerkbar - und manche Lehrberufe<br />
gelten ohnehin als wenig attraktiv.<br />
ILMKREIS. Steffi Eberl, Chefin der gleichnamigen Fleischerei in Gräfinau-Angstedt, kann<br />
ihren Frust nicht völlig verbergen. Mit ihrem letzten Azubi hatte sie keinen guten Griff getan.<br />
Der zeigte wenig Interesse für die Ausbildung, schwänzte mitunter die Berufsschule, nahezu<br />
monatlich hat sie mit der Mutter geredet. Geholfen hat es wenig. Schließlich habe man sich<br />
getrennt. Die Lehrstelle sei wohl nur ein Notnagel gewesen. Nun traue sie sich kaum, einen<br />
neuen Lehrling zu nehmen.Bewerber für das Fleischerhandwerk sind mittlerweile dünn<br />
gesät, meint Antje Türk von der Handwerkskammer Erfurt. Gleiches gelte für den Beruf des<br />
Bäckers. Der Grund, dass junge Leute um diese Professionen einen großen Bogen machen<br />
würden, seien schlechtes Image und die Arbeitszeit. Andere Berufe, bei denen sich bereits<br />
deutlicher Bewerbermangel zeige, seien schlicht und ergreifend zu wenig bekannt.Diese<br />
Ansicht teilt auch Thomas Sühlfleisch, Ausbildungsberater der Industrie- und<br />
Handelskammer Suhl. Es gebe eigentlich keine schlechten Berufe, nur schlecht informierte<br />
Leute. Während der Kraftfahrzeugmechatroniker bei Jugendlichen hoch im Kurs stehe, sei<br />
der Mechatroniker in der Industrie weniger gefragt. Aber nach seiner Meinung hochattraktiv,<br />
denn die Chancen auf Übernahme und gute Bezahlung seien deutlich größer. Da kommt für<br />
Thomas Sühlfleisch die Schule ins Spiel - in doppelter Hinsicht. Zum einen sollte die<br />
Berufsorientierung mehr zum Unterrichtsprogramm gehören, zum anderen diese auf den<br />
Leistungen der Schüler basieren. Aus gutem Grund, Betriebe klagen zunehmend über<br />
mangelhafte Grundkenntnisse der Lehrstellenbewerber. Im Vorjahr gab es für den Beruf des<br />
Werkstoffprüfers im gesamten Kammerbezirk nicht einen geeigneten Bewerber, sagt<br />
Thomas Sühlfleisch. Sorgenfalten bekommt auch Ralf-Peter Jander, Leiter für Fort- und<br />
Ausbildung bei Thales, dem Arnstädter Produzenten von Bahnsicherungs- und Signaltechnik.<br />
"Bisher konnten wir unseren Bedarf an jungen Fachkräften selbst decken, doch in diesem<br />
Jahr wird es schwer", so seine Prognose. Nicht etwa deshalb, weil sich zu wenige Bewerber<br />
melden. "Wir haben kein quantitatives, sondern ein qualitatives Problem." Will heißen: Die<br />
Schulabgänger erfüllen oft nicht die notwendigen Anforderungen.<br />
Das bestätigt auch Antje Türk. Viele Handwerksberufe seien qualitativ anspruchsvoll, aber<br />
den Azubis in spé fehle es mitunter an schulischen Voraussetzungen, an Motivation und<br />
Flexibilität. Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Umweltberufe und Berufe in der Umwelttechnik<br />
werden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Zudem erlebt die Metallbranche gerade eine<br />
Renaissance, nachdem Anfang der 90er-Jahre die Ausbildungsplätze gen null tendierten,<br />
weil es keine entsprechenden Arbeitsplätze mehr gab.<br />
Gerd SCHMIDL<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071726/index.html [16.05.2007 22:35:12]
Sie lebt es vor<br />
Sie lebt es vor<br />
Sie lebt es vor<br />
Sie sei eine außergewöhnliche Frau - außergewöhnlich belastbar und außergewöhnlich in<br />
ihrem Engagement für die Arbeit mit den Kindern und ihren Eltern. Ingeborg Helbing wurde<br />
in der Thüringer Staatskanzlei in Erfurt mit dem Meister-Eckhart-Brief des Freistaates<br />
ausgezeichnet. Die Mühlhäuserin - 57 Jahre alt - leitet seit 17 Jahren den Kindergarten<br />
"Friedrich Fröbel", dessen Träger der ASB ist.<br />
MÜHLHAUSEN. "Es ist einfach toll, dass sie immer da ist", strahlt Paul (6), eines "ihrer"<br />
Kinder, der 71, die den Fröbel-Kindergarten am Lindenbühl besuchen. Und Moritz findet´s<br />
"klasse, dass sie unsere Hauptchefin ist und dass wir zusammen immer so groß Geburtstag<br />
feiern".<br />
Dabei: Chefin zu sein, das mag Ingeborg Helbing - die alle einfach Inge nennen - nicht so.<br />
"Wir arbeiten als Team, Erzieherinnen und Kinder. Wir lachen und weinen gemeinsam,<br />
singen gemeinsam, spielen miteinander, verbringen den Tag miteinander", sagt die 57-<br />
Jährige. Dieses Miteinander war es auch, dass Inge Helbing schon als Schülerin begeisterte,<br />
als sie beschloss, in Gotha Kindergärtnerin zu werden. Bereut hat sie´s bis heute nicht und<br />
würde immer wieder Kindergärtnerin werden. Trotz aller öffentlicher Diskussionen über<br />
schwieriger werdende Kinder: "Kinder sind und bleiben Kinder mit all ihren Stärken, mit all<br />
ihren Schwächen. Genau wie wir Alten eben auch", meint sie lächelnd.<br />
Über Inge Helbing, die seit 36 Jahren im einstigen Mikroelektronik-Kindergarten arbeitet,<br />
sagen die Eltern, sie sei eine außergewöhnlich belastbare Frau. "Es gibt nichts, dass in<br />
diesem Hause geschieht, ohne dass sie dabei ist, Rat weiß und Hilfe anbietet. Auch wenn sie<br />
Frühdienst hatte und eigentlich zu Hause sein könnte", erklärt ASB-Chefin Regina Haupt. Sie<br />
lebe vor, was sie von anderen erwartet, freundlich, doch durchaus auch in der Lage, die<br />
Eltern kompetent auf Probleme ihrer Kinder hinzuweisen.<br />
Ein großes persönliches Engagement, das die Eltern honorieren. Was immer Inge Helbing<br />
plant, sie bekommt sie mit ins Boot, egal ob fürs Weihnachts- oder fürs Sommerfest oder für<br />
eines ihrer Bildungs- und Bewegungsprojekte. Unter Regie der Kindergartenleiterin<br />
entstanden allein in den letzten zwei Jahren ein Holzspielhaus und eine Wasserspielanlage.<br />
Inge Helbing spricht immer vom Wir. Sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken, das ist ihre<br />
Sache nicht. Sie setzt sich zu ihren Kindern in den Garten, nimmt ihr Akkordeon, singt und<br />
spielt. "Dass diese Frau in ein paar Jahren eigentlich in Rente gehen könnte, das ist für mich<br />
einfach nicht zu begreifen", sagt Frau Haupt und weiß: So schnell wird sich Inge Helbing von<br />
ihrer Arbeit und ihren Kindern auf keinen Fall trennen.<br />
30.04.2007 Von Claudia BACHMANN<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071734/index.html [16.05.2007 22:35:12]
Technik-Mädels wollen nun ins Umspannwerk<br />
Technik-Mädels wollen nun ins Umspannwerk<br />
Technik-Mädels wollen nun ins Umspannwerk<br />
Die Technikerinnen mit einer<br />
Hausinstallation. (Foto:<br />
Smailes)<br />
das Anliegen der AG.<br />
Remptendorfer Regelschülerinnen waren am Girls-Day im<br />
Phänomania Suhl<br />
Von Sandra Smailes Remptendorf (OTZ). Ein Besuch im<br />
Umspannwerk ist das nächste Ziel der Technik-Mädels in<br />
der Regelschule Remptendorf.<br />
Zehn Schülerinnen aus den sechsten und siebten Klassen<br />
erleben mit Physiklehrerin Cornelia Engelmann eine<br />
Premiere: Zum ersten Mal gibt es an der Schule eine<br />
Technik-AG nur für Mädchen. "Sie trauen sich mehr zu,<br />
wenn keine Jungen dabei sind, die glauben das besser zu<br />
können. Nur wer von Anfang an technische Arbeiten selbst<br />
ausprobiert, wird dies auch später tun", erklärt die Lehrerin<br />
Mit Begeisterung wurde eine Hausinstallation gelötet und geschraubt. Ein Regenmacher<br />
wurde schon gebaut und auch ein programmierbarer Roboter aus Legosteinen, der sich<br />
dreht und tanzen kann, ist entstanden.<br />
Das bisher größte Erlebnis war der Ausflug zum Girls-Day vergangenen Donnerstag.<br />
Gemeinsam mit der Technischen Universitat (TU) Ilmenau wurde eine Fahrt in das Museum<br />
"Phänomania" organisiert. Mit einem Kleinbus und Julia Oswalds Opa sind die Schülerinnen<br />
nach Suhl gefahren. "Im Museum sind 160 physikalische Experimente aufgebaut. Die<br />
praxisnahe Darstellung hat den Mädchen gut gefallen. Wir waren dreieinhalb Stunden im<br />
Museum und keine hat sich gelangweilt", so die Lehrerin. Gemeinsam mit den Schülerinnen<br />
hatte sie aus zahlreichen Angeboten zum "Girls Day" diese Einrichtung ausgewählt. Da in der<br />
Region fast keine Angeboten vorlagen, musste weiter weg gefahren werden.<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071805/index.html [16.05.2007 22:35:13]
Erlebnisreicher Girls Day bei der Polizei<br />
Erlebnisreicher Girls Day bei der Polizei<br />
Erlebnisreicher Girls Day bei der Polizei<br />
Gymnasiastinnen erkunden Berufschancen<br />
Bad Lobenstein (OTZ). Am 26.April war der siebte Girls Day - ein Zukunftstag für Mädchen.<br />
An diesem Tag können Mädchen in so genannte Männerberufe hinein blicken. "Wir haben<br />
diese große Chance genutzt, um die Polizeiinspektion Saale-Orla zu erkunden. Herr Bode<br />
und Herr Albersdörfer erläuterten Aufgaben und Struktur der Thüringer Polizei und die<br />
Besonderheiten der Polizeiinspektion. Dies war sehr informativ" , blickt Maria Probandt,<br />
Schülerin am Bad Lobensteiner Gymnasium, zurück. Und Johanna Wetzel fügt an: "Danach<br />
erwartete uns eine aufregende Führung durch das Polizeigebäude. Ein Höhepunkt war die<br />
Polizeitechnik. Dabei führte man uns verschiedene Messgeräte zur Geschwindigkeitskontrolle<br />
vor. Außerdem wurde uns ein neu eingesetztes Fahrzeug vorgestellt, welches bei großen<br />
Katastrophen als mobiler Versorgungsstandpunkt dient. Wir durften es sogar von Innen<br />
betrachten. Aber nicht nur die großen Fahrzeuge wurden uns vorgestellt, sondern auch die<br />
normalen Streifenwagen."<br />
Anschließend konnten die Mädels selber auf Spurensuche gehen. Fingerabdrücke wurden<br />
untersucht und neueste Techniken vorgestellt, welche man bei Ermittlungen benötigt. Dabei<br />
gab es tiefe Einblicke ins Arbeitsleben der Kriminalpolizisten. Wissenswertes erfuhr man zu<br />
Bewerbungen für den Polizeivollzugsdienst, nötige Voraussetzungen, das<br />
Eignungsauswahlverfahren sowie die Aufstiegschancen in der Thüringer Polizei.<br />
29.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071904/index.html [16.05.2007 22:35:14]
Für das Wohl der Kinder<br />
Für das Wohl der Kinder<br />
Für das Wohl der Kinder<br />
Erfurt. (tlz) "Zur Familienfreundlichkeit zählt vor allem, was für die Kinder wichtig ist und den<br />
Alltag lebenswerter macht - ein familienfreundliches Umfeld, mehr Raum für ein<br />
gemeinsames Leben der Generationen, mehr Zeit und Aufmerksamkeit für Eltern und Kinder,<br />
eine familienfreundliche Personal- und Arbeitszeitpolitik sowie mehr Angebote an Familien<br />
orientierten und Familien ergänzenden Dienstleistungen": So lautet der erste Abschnitt der<br />
gemeinsamen Erklärung von OB Andreas Bausewein, den Fraktionen des Stadtrates, der IHK<br />
Erfurt, der Kreishandwerkerschaft, Agentur für Arbeit, ARGE sowie der Stadtliga der freien<br />
Wohlfahrtspflege, die jetzt im Rathaus unterzeichnet wurde.<br />
"Mit dem Bündnis ´Stark für Familie - Stark für Erfurt´ wollen wir vorhandene<br />
familienfördernde Instrumente und Angebote transparenter machen, sie bündeln, stärken<br />
und somit Synergieeffekte ermöglichen. Aber wir wollen auch neue Angebote auf den Weg<br />
bringen und etablieren, das Bewusstsein der Erfurter für familiäre Systeme schärfen und<br />
Familienfreundlichkeit als weichen Standortfaktor mehr in den Vordergrund rücken", so<br />
Bauswein. Das Bündnis bildet den Rahmen für eine effektive und langfristige Vernetzung auf<br />
kommunaler Ebene. Eine gemeinsame Koordinierungsstelle soll eingerichtet werden.<br />
Die Gründung des Bündnisses schreibt einen Prozess der Entwicklung Erfurts zu einer kinder-<br />
und familienfreundlichen Stadt fort, der seit 1996 Thema ist und auf Beschluss des<br />
Stadtrates und Jugendhilfeausschusses beruht. An dieser Stelle ist u.a. zu nennen: der<br />
Handlungsrahmen "Kinder- und familienfreundliche Stadt Erfurt" von 1997.<br />
Ein erstes Arbeitstreffen der Bündnispartner und Interessierten (darunter zahlreiche Vereine<br />
und Verbände, Universität und Fachhochschule, Kirchen, Ärzte, Banken und viele mehr) wird<br />
es am 12. Juni geben.<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502072010/index.html [16.05.2007 22:35:14]
Zecken lauern im Grünen<br />
Zecken lauern im Grünen<br />
Zecken lauern im Grünen<br />
Fragen rund um das Zeckenrisiko und einen möglichen Schutz vor Zecken beantwortete<br />
gestern an den TA-Telefonen mit dem Virologen Professor Dr. Jochen SÜSS von der<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena einer der renommiertesten Zecken-Experten Deutschlands.<br />
Elvira T. aus Arnstadt: Welche Landkreise in Thüringen haben ein FSME-Risiko,<br />
und wann tritt nach einer Schutzimpfung der Schutz ein?<br />
2007 wurden in Thüringen zum FSME-Risikogebiet wie bisher Saale-Holzland-, Saale-Orla-<br />
Kreis und Kreis Hildburghausen erklärt. Dazu gekommen sind die Stadtkreise Jena und Gera<br />
sowie die Landkreise Sonneberg und Saalfeld-Rudolstadt. Nach einer FSME-Schutzimpfung<br />
hat man nach der zweiten IMpfung bereits einen hohen Schutz, der 14 Tage nach der<br />
dritten ist der Schutz vollständig.<br />
Anke O. aus Erfurt: Wer übernimmt die Kosten für eine FSME-Schutzimpfung?<br />
Innerhalb von Deutschland sind das in der Regel die Krankenkassen, bei Auslandsreisen<br />
muss man die Kosten hingegen selbst tragen.<br />
Theresa G. aus Gehren: Ab wann sollen Kinder gegen FSME geimpft werden?<br />
Die FSME-Impfstoffe für Kinder sind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zugelassen.<br />
Horst L. aus Nordhausen: Ich hatte eine Borreliose, bin mit Antibiotika behandelt<br />
worden. Ich bin beschwerdefrei, muss ich noch etwas tun?<br />
Da eine Borreliose in erster Linie klinisch diagnostiziert wird und erst in zweiter Linie<br />
serologisch (Bluttest), müssen Sie momentan keine weiteren Maßnahmen ergreifen.<br />
Offensichtlich sind Sie durch die Antibiotika-Therapie vollkommen ausgeheilt. Man darf bei<br />
einer Borreliose allerdings, im Gegensatz zur FSME, nicht außer Acht lassen, dass auch<br />
Neuinfektionen durch Zeckenbiss möglich sind. Eine zweite Borreliose-Erkrankung muss<br />
erneut antibiotisch therapiert werden.<br />
Erich R. aus Erfurt: Wir wohnen in einem Nicht-Risiko-Gebiet der FSME, machen<br />
aber wiederholt einen Kuraufenthalt in Tschechien. Sollen wir uns vor FSME<br />
schützen?<br />
Tschechien ist gegenwärtig das europäische Land mit dem höchsten FSME-Risiko. Bei<br />
Aufenthalten in der Natur ist eine vorherige FSME-Schutzimpfung sehr zu empfehlen.<br />
Hiltrud K. aus Weimar: Ich bin gegen FSME geimpft. Wir haben in Thüringen ein<br />
großes Gartengrundstück, in dem es viele Zecken gibt. Können wir prinzipiell<br />
etwas tun, um diese Gefahr zu reduzieren?<br />
Prinzipiell hat man kaum Chancen, die Zecken aus ihren Naturherden zu entfernen. Eine<br />
gewisse Hilfe bedeutet es, wenn man den Rasen kurz hält. Aber es gibt eigentlich keine<br />
wirksame Möglichkeit zur Reduzierung der Zeckengefahr, außer seinen persönlichen Schutz<br />
(Zecken abwehrende Mittel, geeignete Kleidung, Absuchen des Körpers nach Verlassen des<br />
Gartens).<br />
Bettina M. aus Eisenach: Nach dem Duschen entdeckte ich an der rechten<br />
Bauchseite eine großflächige Rötung von zirka 25 Zentimeter Durchmesser. Diese<br />
Stelle hat weder geschmerzt, noch gejuckt. Ich erinnerte mich, dass an dieser<br />
Stelle vor zirka 14 Tagen eine Zecke Blut saugte. Was soll ich tun?<br />
Sie haben das klassische erste Symptom einer Lyme Borreliose. Bitte gehen Sie unverzüglich<br />
zu Ihrem Arzt und lassen Sie sich antibiotisch gegen diese Erkrankung behandeln. Die<br />
Antibiotika-Therapie sollte unverzüglich eingeleitet werden. Eine serologische Diagnostik-<br />
Sicherung (Bluttest) wird Ihr Arzt anschließen. Das ist jedoch für die Einleitung der Therapie<br />
zunächst unerheblich.<br />
Simone K. aus Apolda: Ich bin an einem Tumor erkrankt und möchte meinen<br />
Urlaub in diesem Jahr in Bayern verbringen. Kann ich mich gegen FSME impfen<br />
lassen?<br />
Eine Tumorerkrankung ist keine Kontraindikation für eine FSME-Impfung. Wie bei jeder<br />
Impfung sollte man Risiko und Nutzen gegeneinander abwägen. Da Bayern insgesamt ein<br />
FSME-Risikogebiet ist, wäre eine Schutzimpfung anzuraten.<br />
25.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426081607/index.html [16.05.2007 22:35:15]
Viele Kinder haben laut Studie Übergewicht und Psycho-Probleme 16.05.2007<br />
Viele Kinder haben laut Studie Übergewicht und Psycho-Probleme 16.05.2007<br />
16.05.2007 Viele Kinder haben laut Studie Übergewicht und Psycho-Probleme<br />
Berlin (dpa) - Zu dick, zu viel Alkohol und Tabak, Psycho- Probleme: Viele Kinder und<br />
Jugendliche in Deutschland haben bereits gesundheitliche Störungen. Das geht aus der<br />
bisher größten deutschen Kinder- und Jugend-Gesundheitsstudie hervor. Besonders Kinder<br />
aus Ausländerfamilien und sozial schwachen Elternhäusern sind demnach vielen<br />
Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Laut Studie trinkt ein Drittel der Jungen und Mädchen einmal<br />
in der Woche Alkohol, 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen sind zu dick oder bereits<br />
fettsüchtig.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194625/index.html [16.05.2007 22:35:16]
Der Fiskus spielt mit<br />
Der Fiskus spielt mit<br />
Der Fiskus spielt mit<br />
Kinder sind im Kommen. Oft wird davon gesprochen, dass Kinder Kosten verursachen. Doch<br />
Eltern können durchaus den Fakt, dass sie Kinder haben und erziehen, steuerlich für sich<br />
nutzen. Steuerberaterin Mandy KORN gibt Tipps (Teil 1). Bis zum 18. Geburtstag wird ein<br />
Kind im Kindergeldrecht allein auf Grund seiner Existenz als Kind berücksichtigt. Möchten Sie<br />
als Eltern weiterhin Kindergeld für Ihr Kind über das 18. Lebensjahr hinaus erhalten, sind<br />
bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Ein Kind, das das 18. Lebensjahr vollendet hat, wird<br />
demnach berücksichtigt, wenn es...<br />
1. noch nicht das 21. Lebensjahr vollendet hat, nicht in einem Beschäftigungsverhältnis steht<br />
und beim Arbeitsamt als Arbeitssuchender gemeldet ist oder noch nicht das 25. Lebensjahr<br />
beendet hat und:a) für einen Beruf ausgebildet wird oder...b) sich in einer Übergangszeit<br />
von höchstens vier Monaten, zwischen zwei Ausbildungsabschnitten (auch Wehr- und<br />
Zivildienst) befindet oder...c) eine Berufsausbildung mangels Ausbildungsplatz nicht<br />
beginnen/fortsetzen kann oder...d) ein freiwilliges soziales Jahr leistet oder...<br />
3. wegen körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung außerstande ist, sich selbst zu<br />
unterhalten (Voraussetzung ist, dass die Behinderung vor Vollendung des 25. Lebensjahres<br />
eingetreten ist.Ein Kind nach Nummer 1 und Nummer 2 wird jedoch nur als Kind anerkannt,<br />
wenn deren Einkünfte und Bezüge nicht mehr als 7680 Euro im Kalenderjahr betragen.<br />
Was zählt alles zu den eigenen Einkünften des Kindes? Unter Einkünften versteht der<br />
Gesetzgeber die sieben Einkunftsarten. Das bedeutet den Gewinn (das sind<br />
Betriebseinnahmen abzüglich der Betriebsausgaben) bei den Einkünften aus Land- und<br />
Forstwirtschaft, aus einem Gewerbebetrieb und selbstständiger Arbeit und den Überschuss<br />
(das sind die Einnahmen abzüglich der Werbungskosten und der Freibeträge) bei den<br />
Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit, Kapitalvermögen, Vermietung und Verpachtung<br />
und sonstige Einkünfte - wie beispielsweise Renten.<br />
Nicht zu den Einkünften und auch nicht zu den Bezügen zählen hingegen zum Beispiel die<br />
steuerfreien Beiträge des Arbeitgebers an eine Pensionskasse.<br />
In den meisten Fällen wird Ihr Kind Arbeitslohn (Einkünfte aus nichtselbstständiger<br />
Tätigkeit) beziehen. Diese Einnahmen werden um den Werbungskosten-Pauschbetrag in<br />
Höhe von 920 Euro (gegebenenfalls ein Zwölftel von 920 Euro) gekürzt.<br />
Hat Ihr Kind mehr als 9200 Euro Ausbildungskosten (Werbungskosten) im Jahr, sind diese<br />
nachzuweisen. Zu den Ausbildungskosten gehören insbesondere Kosten für Fachliteratur,<br />
Studienbeiträge, Schreib- material, Fahrten Wohnung - Arbeit (Entfernungspauschale),<br />
Fahrten Wohnung - Berufsschule (0,30 Euro pro gefahrenen Kilometer) oder<br />
Fortbildungskosten. Neu ist auch, dass die Sozialversicherungsbeiträge des Kindes<br />
(Arbeitnehmer-Anteil) von den Einkünften abzuziehen sind.<br />
Was zählt eigentlich alles zu den eigenen Bezügen des Kindes?<br />
Zu den Bezügen zählen alle Einnahmen in Geld oder Geldeswert, die nicht zu den Einkünften<br />
zählen. Zum Beispiel Ausbildungsbeihilfen (Bafög-Zuschüsse), Arbeitslosengeld, steuerfreier<br />
Teil der Rente, Sparerfreibetrag (so weit bei der Ermittlung der Einkünfte berücksichtigt)<br />
oder steuerfreie Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit. Nicht zu den Bezügen<br />
gehören zum Beispiel Unterhaltsleistungen der Eltern oder Bafög-Darlehen. Von der Summe<br />
aller zu berücksichtigten Bezüge ist eine Kostenpauschale in Höhe von 180 Euro im<br />
Kalenderjahr abzuziehen.<br />
TIPP: Wenn Ihnen das Kindergeld für ein Kind, das das 18. Lebensjahr vollendet hat,<br />
abgelehnt wurde und Sie erst später mit der Erstellung Ihrer Steuererklärung bemerken,<br />
dass Sie die genannten Grenzen, beispielsweise durch höhere Ausbildungskosten<br />
(Werbungskosten) - nicht überstiegen hätten, können Sie in dem Fall das Kindergeld auch<br />
rückwirkend beantragen.<br />
Sollte Ihr Kind während der oben genannten Zeit seinen Wehr- oder Zivildienst geleistet<br />
haben, erhalten Sie für die Zeit des Dienstes kein Kindergeld, die Dauer des geleisteten<br />
Wehr- oder Zivildienstes verlängert jedoch die Anspruchszeit über das 21. beziehungsweise<br />
25. Lebensjahr hinaus.<br />
Beispiel: Ihr Sohn hat während seines Studiums seinen Grundwehrdienst von zehn Monaten<br />
geleistet. Er wird am 9. Januar 2007 25 Jahre. Ohne Berücksichtigung der<br />
Übergangsregelung (Kürzung Altersgrenzen ab 2007) erhalten Sie bis einschließlich<br />
November 2007 weiter Kindergeld, so weit die anderen Voraussetzungen erfüllt sind.<br />
TIPP: Bitte bedenken Sie, dass die Berücksichtigung eines Kindes nicht nur für die<br />
Auszahlung des Kindergeldes von Bedeutung ist, sondern sich zum Beispiel auch bei der<br />
Berechnung des Solidaritätszuschlages, der Kirchensteuer, bei der Berücksichtigung der<br />
außergewöhnlichen Belastungen (Krankheitskosten) und so wei- ter steuermindernd<br />
auswirkt beziehungsweise sich die Höhe der Eigenheimzulage oder der Riester-Rente durch<br />
die Kinderzulage erhöht.<br />
Wer Kinder hat, dem entstehen zwangsläufig Kosten für die Betreuung seiner Sprösslinge.<br />
Für die steuerliche Berücksichtigung dieser Kosten sind bestimmte Voraussetzungen zu<br />
erfüllen. Steuerlich geltend gemacht werden können Aufwendungen für:<br />
die Unterbringung von Kindern in Kindergärten, Kindertagesstätten, Kinderhorten,<br />
Kinderkrippen sowie Tagesmütter, Wochenmütter und Ganztagespflegestellen...<br />
die Beschäftigung von Kinderpflegerinnen, Erzieherinnen und Hilfen im Haushalt, so weit<br />
diese ein Kind betreuen.<br />
(Wird fortgesetzt)<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515083844/index.html [16.05.2007 22:35:16]
Suche nach Ausbildungsplatz nicht auf eine Region beschränken<br />
Suche nach Ausbildungsplatz nicht auf eine Region beschränken<br />
Suche nach Ausbildungsplatz nicht auf eine Region beschränken<br />
Berlin (dpa/tmn) - Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz sollten sich Jugendliche nicht<br />
auf eine Region festlegen. »Wer mobil ist, erhöht die Chancen auf die Lehre im<br />
Wunschberuf«, sagte ein Sprecher des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) in<br />
Berlin.<br />
Wenn es in der Heimat nicht klappt, lohne es sich, in anderen Regionen zu suchen.<br />
»Besonders gut sind die Chancen zurzeit in Bayern und Baden-Württemberg.« Dort<br />
unterstützten außerdem Handwerkskammern Jugendliche, die wegen einer Lehre in eine<br />
andere Stadt umgezogen sind.<br />
Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind nach Einschätzung des ZDH in diesem Jahr<br />
gut. Viele Firmen planten mit steigendem Personalbedarf und würden gute Schulabgänger<br />
früher als sonst als Auszubildende an sich binden. ZDH-Generalsekretär Hanns-Eberhard<br />
Schleyer rechnet daher bei den Ausbildungsverträgen mit einem Plus von etwa vier Prozent.<br />
Bereits 2006 war die Zahl der abgeschlossenen Verträge im Handwerk um 3,7 Prozent auf<br />
knapp 169 000 gestiegen.<br />
Neben der Region spielt dem ZDH-Sprecher zufolge für eine erfolgreiche<br />
Ausbildungsplatzsuche auch die Branche eine Rolle, in der eine Lehrstelle gesucht wird.<br />
Bäcker und Fleischer suchten beispielsweise Lehrlinge. Gute Chancen böten auch die Metall-<br />
und Elektroberufe. Durch die bessere Konjunkturentwicklung gebe es mittlerweile auch<br />
wieder mehr Lehrstellen im Bau- und Ausbauhandwerk. Eine Bewerbung als Maurer,<br />
Zimmerer oder Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung und Klima habe daher gute<br />
Aussichten auf Erfolg.<br />
16.05.2007 dpa<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194702/index.html [16.05.2007 22:35:18]
Viele Kinder haben Übergewicht und Psycho-Probleme<br />
Viele Kinder haben Übergewicht und Psycho-Probleme<br />
Viele Kinder haben Übergewicht und Psycho-Probleme<br />
Immer mehr Kinder und<br />
Jugendliche haben psychische<br />
Probleme. (Symbolbild)<br />
Berlin (dpa) - Sie sind zu dick, greifen gern zu Zigarette<br />
oder Schnapsflasche und schlagen auch schon mal hart zu:<br />
Viele Kinder und Jugendliche in Deutschland haben bereits<br />
mehr körperliche und seelische Probleme als<br />
Wissenschaftler bisher erkannt haben.<br />
Das geht aus der bisher größten deutschen Kinder- und<br />
Jugend- Gesundheitsstudie (KiGGS) im Auftrag der<br />
Bundesregierung hervor, die am Mittwoch in Berlin<br />
präsentiert wurde. Kinder aus Ausländerfamilien und sozial<br />
schwachen Elternhäusern sind demnach besonders vielen<br />
Gesundheitsrisiken ausgesetzt. »Diese<br />
Chancenungleichheit dürfen wir nicht zulassen«, kommentierte Bundesgesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt (SPD) die Untersuchung.<br />
Es sei ein Anlass zur Sorge, dass jeder fünfte Jugendliche rauche und ein Drittel der Jungen<br />
und Mädchen bereits einmal in der Woche Alkohol trinke, sagte Schmidt. Im Großen und<br />
Ganzen seien die meisten Kinder und Jugendlichen in Deutschland aber normalgewichtig und<br />
ausgeglichen, betonte die Ministerin.<br />
Forscher des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) haben für die KiGGS-Studie drei Jahre lang<br />
rund 17 600 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre befragt, zum Teil ärztlich untersucht und<br />
auch Eltern interviewt. In der Gesamtsicht biete sich ein Bild, das optimistisch stimme,<br />
erläuterte RKI-Studienleiterin Bärbel-Maria Kurth. »Wir haben hier nicht die kranke, dicke,<br />
faule und depressive Generation«, sagte sie.<br />
Dennoch klingen manche Einzelergebnisse sehr ernüchternd. 15 Prozent der Kinder und<br />
Jugendlichen in Deutschlands sind zu dick oder bereits fettsüchtig. Mehr als jeder fünfte 11-<br />
bis 17-Jährige (22 Prozent) hat Essstörungen, die zum häufigsten chronischen<br />
Gesundheitsproblem avanciert sind. Mädchen sind davon sehr viel stärker betroffen (28,9<br />
Prozent) als Jungen (15,2 Prozent). Akute Krankheiten weichen immer häufiger chronischen<br />
Leiden wie Übergewicht, Asthma oder Allergien.<br />
Darüber hinaus verschöben sich körperliche Erkrankungen vermehrt in Richtung psychischer<br />
Störungen, ergänzte Kurth. Nach KiGGS- Angaben gibt es inzwischen bei rund 11 Prozent<br />
der Mädchen und fast 18 Prozent der Jungen Hinweise auf Verhaltensauffälligkeiten oder<br />
emotionale Probleme. Dazu zählen die Forscher zum Beispiel mangelnde Aufmerksamkeit,<br />
Hyperaktivität, Aggressivität, Ängste, Depressionen, oder auch betont unsoziales Verhalten.<br />
In einer Teilstudie mit mehr als 6000 Jugendlichen gaben 20 Prozent der Jungen und 10<br />
Prozent der Mädchen zu, schon einmal gewalttätig geworden zu sein.<br />
KiGGS zufolge haben viele Kinder aus gehobenen Sozialschichten gesundheitlich weitaus<br />
bessere Start- und Zukunftschancen als Gleichaltrige aus Einwandererfamilien oder sozial<br />
schwachen Elternhäusern. Dort würden Kinder seltener gestillt, geimpft oder zum Arzt<br />
gebracht, erläuterte RKI-Expertin Kurth. Sie rauchten häufiger, hätten häufiger Übergewicht<br />
und Essstörungen und neigten eher zu Gewaltausbrüchen. Gesundheitsministerin Schmidt<br />
plädierte für mehr Besuche der Kinder- und Jugendhilfe in Familien. Das geplante<br />
Präventionsgesetz wolle vorbeugende Arbeit fördern.<br />
Auch in sozial schwachen Familien können Kinder jedoch einer weiteren Studie zufolge einen<br />
guten Start in ein gesundes Leben erhalten. Wichtig für Eltern sei es, einfache Regeln wie<br />
gemeinsame Mahlzeiten, einen regelmäßigen Tagesablauf und Zu-Bett-Geh-Rituale zu<br />
pflegen, heißt es in der Untersuchung, die im Auftrag der AOK und des Magazins »Stern«<br />
unter anderen von der Universität Bielefeld durchgeführt und ebenfalls am Mittwoch in Berlin<br />
veröffentlicht wurde. Für diese Studie hatten Forscher den Alltag in 30 Familien beobachtet<br />
und daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet.<br />
Von Ulrike von Leszczynski, dpa<br />
16.05.2007 dpa<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195014/index.html [16.05.2007 22:35:19]
Wie Prüfungsangst sich beherrschen lässt<br />
Wie Prüfungsangst sich beherrschen lässt<br />
Wie Prüfungsangst sich beherrschen lässt<br />
Die Prüfungsangst sollte nie<br />
zu einem Blackout führen.<br />
(Bild: dpa/tmn)<br />
Bochum/Strausberg (dpa/tmn) - Ob es um die Fahrprüfung<br />
geht oder um eine Klausur: Angst vor dem Versagen ist bei<br />
fast jedem Prüfungskandidaten mit im Spiel. Der dadurch<br />
ausgelöste Adrenalinkick ist sogar gut. Problematisch wird<br />
es aber, wenn die Angst überhand nimmt.<br />
Susann Doerschel aus Strausberg (Brandenburg) hat vor<br />
Prüfungen oft Bammel, vor allem in Mathe: »Ich leide an<br />
einer Rechenschwäche.« Daraus sei Prüfungsangst<br />
geworden, erzählt die 18-Jährige: »Ich bin total nervös,<br />
lasse ständig etwas fallen und habe einen Blackout, sobald<br />
die Aufgaben vor mir liegen.«<br />
Herzklopfen, Durchfall oder Schlafstörungen - das seien typische Symptome, sagt Hans-<br />
Christian Kossak, Psychologe und Buchautor aus Bochum. »Häufig stellen sich die<br />
Betroffenen vor, dass sie etwas nicht können und entgleiten dann in diese Fantasien.« Das<br />
könne dazu führen, dass ihnen selbst einfachste Antworten nicht einfallen. Und bereits das<br />
Lernen falle ihnen schwerer.<br />
»Besonders anfällig für diese Form der Angst sind Menschen, die sich ihre Zeit schlecht<br />
einteilen und Lern- und Arbeitstechniken nicht erworben haben«, sagt Kossak. Aber auch<br />
übermäßig ehrgeizige Schüler seien oft betroffen. Daher gilt es vor allem, das Lernen zu<br />
lernen. Der Psychologe rät, zuerst das Lernpensum zu verringern oder in überschaubare<br />
Einheiten einzuteilen.<br />
Eine Technik, mit der sich Stoff gut unterteilen lässt, ist die Vokabelkartei: »Die Vokabeln<br />
auf kleine Karteikarten schreiben, vorne die Fremdsprache und hinten die deutsche<br />
Übersetzung!« Je nach Schwierigkeit werden die Karten auf fünf Stapel verteilt und in einen<br />
Kasten mit fünf Fächern sortiert - die schwersten ins letzte Fach. Dann werden pro Tag zehn<br />
Vokabeln gelernt, zwei pro Fach. Sitzt ein Wort, wandert es ein Fach nach vorn, Problemfälle<br />
kommen nach hinten.<br />
»Mir hilft es besonders, wenn ich mit einer Freundin den Stoff noch einmal durchgehe«,<br />
erzählt Susann Doerschel. Sie hat auch die Erfahrung gemacht, dass ihre Prüfungsangst<br />
umso geringer ist, je besser sie vorbereitet ist.<br />
Wer aber erst am Tag vor der Klausur mit dem Lernen anfängt, dem bringen auch die<br />
besten Techniken nichts, warnt Kossak. »Sobald der Prüfungstermin feststeht, sollte man<br />
sich die Zeit bis dahin genau einteilen.« Im Plan werden auch freie Tage vorgemerkt - als<br />
Belohnung oder als Zeitpuffer für den Fall, dass das Lernen schlechter läuft.<br />
Kossak warnt davor, zu viel auf einmal zu lernen. Erholung sei wichtig, dass das Gehirn den<br />
Stoff vom Kurz- ins Langzeitgedächtnis transferieren kann. Und das »Großmutterwissen«,<br />
wonach Lernen kurz vor der Prüfung nervös macht, habe die Forschung bestätigt. Kossak rät<br />
daher, am Vortag lieber etwas mit Freunden zu unternehmen.<br />
Wen Angst plagt, der kann auch mit einem Lehrer darüber sprechen. »Wenn ich merke, dass<br />
ein Schüler große Prüfungsangst hat, versuche ich herauszufinden, wovor er oder sie genau<br />
Angst hat«, sagt Inga Seidel, Lehrerin aus Kiel. In ganz schweren Fällen empfiehlt sie den<br />
Besuch eines Schulpsychologen. Auch Kossak rät Jungs und Mädchen, die mit der Angst<br />
nicht klar kommen, zu professioneller Hilfe, etwa bei Erziehungsberatungsstellen. Diese sind<br />
nicht nur für Eltern, sondern auch für Jugendliche da - und das in vielen Städten.<br />
Literatur: Hans-Christian Kossak: Lernen leicht gemacht - Gut vorbereitet und ohne<br />
Prüfungsangst zum Erfolg, Carl-Auer-Verlag, ISBN-13: 978-3896705235, 14,95 Euro.<br />
09.05.2007 dpa<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195027/index.html [16.05.2007 22:35:19]
Hungern ist keine Lösung<br />
Hungern ist keine Lösung<br />
Hungern ist keine Lösung<br />
Die Ernährung ist in den öffentlichen Fokus geraten. Was Experten seit Jahren predigen,<br />
beschäftigt jetzt auch die Bundesregierung: Kinder brauchen mehr Bewegung und einen<br />
ausgewogenen Speiseplan.<br />
Falsche Ernährungsgewohnheiten sorgen immer häufiger für Fettleibigkeit. In jungen Jahren<br />
erworbene Zusatzkilos wird ein junger Mensch nur sehr schwer wieder los. Deshalb<br />
appellieren Experten an Eltern und Pädagogen, dafür zu sorgen, dass Kinder sich<br />
ausreichend bewegen, in der Schule, aber vor allem in der Freizeit. Gefährlich wird es<br />
jedoch, wenn sich Kinder von Erwachsenen Unsitten abschauen - wie bewusstes Hungern,<br />
um Gewicht zu verlieren. Der kindliche Organismus rutscht dabei schnell in krankhafte<br />
Magersucht oder Bulimie. Eltern sollten darauf achten:<br />
1. Kinder sollten täglich daheim frühstücken, ausgewogen und in aller Ruhe.<br />
2. Obst und Gemüse sind als Snacks für zwischendurch bestens geeignet.<br />
3. Kinder benötigen für den Schultag auch Getränke (aber keine süßen Limonaden).<br />
4. Wer mit seinen Kindern radelt, schwimmen geht, Federball oder Fußball spielt, erzieht am<br />
besten zu Bewegung.<br />
5. In Maßen darf durchaus auch gesündigt werden: Der bewusste Umgang mit Schokolade,<br />
Eis, Pudding und Burger will gelernt sein.<br />
09.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510102500/index.html [16.05.2007 22:35:20]
Arm und dick<br />
Arm und dick<br />
Arm und dick<br />
In sozial schwachen Familien gibt es besonders viele dicke Kinder. Dabei wissen sie im<br />
Prinzip gut über gesunde Ernährung Bescheid, das behauptet zumindest die<br />
Wissenschaftlerin Dr. Katrin KROMEYER-HAUSCHILD vom Institut für Humangenetik der<br />
Universität Jena.<br />
Seit über 120 Jahren werden in Jena Schulkinder gemessen und gewogen. Nun<br />
haben Sie nachgewiesen, dass arme Kinder oft auch dicke Kinder sind. Wie<br />
belegen Sie dies?<br />
1995 haben wir begonnen, neben medizinischen Fakten soziale Daten zu erheben. Für die<br />
Studie 2005/06 wurden rund 2000 Jenaer Kinder untersucht. Die Eltern haben wir gebeten,<br />
zusätzlich noch einen Fragebogen auszufüllen. Etwa 90 Prozent aller Bögen kamen auch zu<br />
uns zurück.<br />
Wonach haben Sie gefragt?<br />
Zum Beispiel nach Schulabschluss, Berufsausbildung, Familienstand der Eltern,<br />
Arbeitslosigkeit, das wievielte Kind der Familie es ist, das von uns untersucht wurde, Größe<br />
der Wohnung, Zahl und Art der gemeinsamen Mahlzeiten der Familie, ob das Kind Krippe<br />
oder Kindergarten besuchte.<br />
Und das Ergebnis?<br />
Zehn Prozent der Kinder sind übergewichtig, drei Prozent adipös. Dabei hatten wir schon<br />
1985 zu 1995 eine Verdoppelung dieser Kinder registriert. Die Zahlen von 2006 werten wir<br />
noch aus, aber es ist schon absehbar: Seit 1Þ995 gab es erneut fast eine Verdoppelung.<br />
Zwar liegen die Jenaer Kinder unter dem Bundesschnitt, denn es leben hier viele Studenten<br />
und Wissenschaftler. Klar ist auch: Es gibt Zusammenhänge zur sozialen Situation und dem<br />
Bildungsstand. Je mehr Probleme Familien haben, desto mehr dicke Kinder haben sie.<br />
Fehlt es am Wissen über gesunde Ernährung?<br />
Das sehe ich nicht so. Eltern und Kinder geben in Befragungen meist richtige Antworten.<br />
Aber es klappt trotzdem nicht.<br />
Warum ist das so?<br />
Es ist sicher ein Geflecht vieler Ursachen. Wer arbeitslos ist, sitzt häufig lange vor dem<br />
Fernseher. Dort verspricht man in Werbespots Freude durch Süßes, Knabbereien, Deftiges.<br />
Im Supermarkt springen den Kunden die Sachen an, und wer sonst vom Konsum<br />
ausgeschlossen ist, möchte nun endlich auch dabei sein, probieren, wählen. Und in diesem<br />
Preisbereich kann man das auch.<br />
Dabei hätten gerade solche Menschen Zeit, genau beim Einkaufen hinzusehen.<br />
Die Verlockungen sind für sie groß. Da wird für XXL-Packungen mit 300 Gramm Schokolade<br />
geworben - aber die sind dann genauso schnell aufgegessen wie die 100-Gramm-Packung.<br />
Oft wird das nicht durchschaut. Viele greifen, aus finanziellen Zwängen, zu<br />
Sonderangeboten. Das sind aber oft nicht die hochwertigen Lebensmittel. Obst, Gemüse,<br />
Vollkornprodukte, Fisch sind teuer. Und dann ist da auch der Gedanke: Ich gönne mir was,<br />
ich habe ja sonst nichts. Genaue Untersuchungen gibt es nicht. Aber es gibt die Vermutung,<br />
dass dann auch mehr gekauft wird, als eigentlich nötig - und das muss dann auch weg.<br />
Sind sie also Opfer der Nahrungsmittelindustrie?<br />
Die Industrie will verkaufen, das ist klar. Es ist ein harter Kampf, sie zur Kennzeichnung von<br />
Bestandteilen zu bringen, und da muss sich auch etwas tun. Aber es gibt vieles, das die<br />
Familien selbst tun müssten. Und das betrifft nicht nur die sozial Schwachen, bei ihnen<br />
bündeln sich nur die Probleme.<br />
Was konkret?<br />
Es geht nicht um das Wissen über Nahrung, es ist unser Verhältnis zu ihr. Kinder müssen<br />
begreifen, dass nicht jeden Tag Sonntag ist, also manche Dinge Genuss sind und nicht<br />
täglich gegessen werden, egal, wie gut sie immer auch schmecken. Klar darf man Pommes<br />
und Eis essen, aber das muss etwas Besonderes bleiben. Milch ist kein Getränk, sondern ein<br />
Nahrungsmittel, mit Kalorien.<br />
Aber viele Kinder wollen kein Schwarzbrot, Rosenkohl.<br />
Sie wollen vor allem Süßes und Salziges, aber nichts Bitteres und Saures. Gerade diese<br />
Geschmacksrichtungen dominieren aber bei gesunden Sachen. Wenn dann eine Familie in<br />
Problemen steckt, das Kind schreit, den Mund aufmacht, alles ausspuckt, gibt es noch mal<br />
Stress. Das ersparen sich meist die Eltern und geben schnell etwas Süßes, um Ruhe zu<br />
haben. Dabei sollten aber Sachen wie Tomaten und Möhren Kindern immer wieder<br />
angeboten werden, es muss zum Alltag der Ernährung gehören. Nur so wird Verhalten<br />
geprägt.<br />
Sie haben auch erfragt, wie viele Mahlzeiten die Familien gemeinsam einnehmen.<br />
Ist es nicht sinnvoller, dass Kinder essen, wenn sie Hunger haben?<br />
Unsere Untersuchung zeigt: Wer regelmäßig isst, wird seltener dick. Die anderen essen<br />
ständig, weil sie dauernd meinen, heute noch nichts gegessen zu haben. Dazu passt, das<br />
Kinder nicht lernen, Versuchungen zu widerstehen. Es wird Kuchen gekauft, wenn es aus<br />
dem Bäckerladen gut riecht, am Wurststand bekommen Kinder eine Scheibe rübergereicht.<br />
Ab welchem Alter soll man Verzicht trainieren?<br />
Ehrlich gesagt, ich finde es schon nicht gut, dass Babys neuerdings immer gestillt werden,<br />
wenn sie schreien. Die Fachwelt ist sich da noch nicht einig. Aber es ist der Einstieg in das<br />
Muster: Jedes Unbehagen wird mit Essen bekämpft.<br />
Gespräch: A. REISER-FISCHER<br />
09.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510102530/index.html [16.05.2007 22:35:20]
Internet-Fibel für die Grundschule / Unterrichtsmaterialien zu Themen de<br />
Internet-Fibel für die Grundschule / Unterrichtsmaterialien zu Themen de<br />
Internet-Fibel für die Grundschule / Unterrichtsmaterialien zu Themen der Internetsicherheit.<br />
Das Thema der Bewusstseinsschaffung für einen sicheren Umgang mit dem Internet hat in<br />
den vergangenen Jahren auch im schulischen Kontext mehr und mehr an Bedeutung<br />
gewonnen. Dabei werden die Grundlagen der Erziehung zu einer nachhaltigen<br />
Medienkompetenz bereits im Grundschulalter geschaffen.<br />
In dem Maße, in dem „Lernen mit dem Internet“ zum Inhalt des Schulunterrichts zwischen erster<br />
und vierter Klasse geworden ist, wächst die Notwendigkeit, die Schülerinnen und Schüler mit den<br />
Chancen, aber auch mit den Risiken neuer Medien vertraut zu machen.<br />
Aus diesem Grund haben die nordrhein-westfälische Landesinitiative »secure-it.nrw« und die<br />
„Internauten“ gemeinsam einen Ansatz entwickelt, der Lehrerinnen und Lehrer darin unterstützen<br />
soll, verschiedene Fragen der Internetsicherheit im Unterricht der Grundschule aufzugreifen. „Wir<br />
verstehen die Unterrichtsmaterialien als ein Angebot, das als Einstieg ins Thema genutzt werden kann. Dazu haben wir<br />
sowohl themenübergreifende Tipps als auch Übungen zu einzelnen Schwerpunktthemen entwickelt“, betont Thomas<br />
Faber, Leiter von »secure-it.nrw«. Kindgerecht gestaltete Übungsblätter dienen den Lehrenden dabei als<br />
Kopiervorlage, um Themen der Internetsicherheit anhand konkreter Beispiele im Unterricht behandeln zu können.<br />
Die Landesinitiative »secure-it.nrw« (www.secure-it.nrw.de) setzt mit der Internet-Fibel ihre Arbeit in Sachen „IT-<br />
Sicherheit als Unterrichtsthema“ fort. Seit 2004 wurden im Rahmen des Projektansatzes „IT-Sicherheit macht Schule<br />
in NRW“ bereits Unterrichtsmaterialien zu insgesamt acht Themen der IT-Sicherheit für die Sekundarstufe I in<br />
Nordrhein-Westfalen entwickelt.<br />
Darüber hinaus wurde gemeinsam mit Partnern wie Schulen ans Netz e.V. und der Medienberatung NRW (e-teams)<br />
eine NRW-weite Veranstaltungsreihe zum Thema für die Zielgruppe Lehrerinnen und Lehrer etabliert. »secure-it.nrw«<br />
ist somit Impulsgeber für eine Sensibilisierung der Lehrenden sowie der Schülerinnen und Schüler zu Themen wie<br />
Sicheres Chatten, Sichere E-Mail- Kommunikation und Datenschutz. Sie trägt erheblich zur Bildung von<br />
Medienkompetenz an Schulen in Nordrhein-Westfalen bei.<br />
5<br />
Mit der „Internet-Fibel“ wird nun sowohl die Zielgruppe als auch die geographische Reichweite des Handelns<br />
erweitert. Dies wird vor allem durch die Zusammenarbeit mit dem Kooperationspartner „Internauten“<br />
(www.internauten.de) möglich. Das zentrale Anliegen der drei unter diesem Signet vereinten Projektpartner – des<br />
Deutschen Kinderhilfswerkes, der Microsoft Online Services Group (MSN Windows Live) und der Freiwilligen<br />
Selbstkontrolle Multimediadiensteanbieter (FSM) – ist es, Kinder über die Chancen und Risiken der Neuen Medien<br />
aufzuklären und ihnen einen sicheren, kompetenten und selbstbestimmten Umgang mit neuen Technologien, vor allem<br />
mit dem Internet, zu ermöglichen. Dorothee Ritz, Direktorin von MSN Deutschland, unterstreicht:<br />
„Das Ziel, Kindern und Jugendlichen einen sicheren Umgang mit dem Internet zu gewährleisten, kann nur über eine<br />
Kombination verschiedener Maßnahmen erreicht werden.<br />
Neben modernen Technologien stehen Aufklärung und Information von Verbrauchern im Mittelpunkt unseres<br />
Engagements. Wir arbeiten hier eng in Kooperation mit Verbänden, Behörden und Partnern aus der Wirtschaft<br />
zusammen. Diese Lehrerfibel bildet dabei einen wichtigen Baustein.“<br />
Um Schülerinnen und Schüler bei ihren ersten Schritten im Internet zu unterstützen und ihnen eine zentrale<br />
Anlaufstelle zu bieten, haben die Projektpartner u.a. das Portal www.internauten.de entwickelt.<br />
Dort haben die Kinder die Möglichkeit, auf spielerische, interaktive Weise den Umgang mit dem Medium zu erlernen.<br />
Damit Medienkompetenz erfolgreich vermittelt werden kann, ist es jedoch wichtig, dass auch Eltern und Lehrer zur<br />
Medienerziehung der Kinder beitragen. Daher wurde zusätzlich der Internauten-Medienkoffer entwickelt, in dem<br />
verschiedenste Materialien zur Verfügung gestellt und konkrete Vorschläge zur Gestaltung des Unterrichts unterbreitet<br />
werden.<br />
Die gemeinsam mit »secure-it.nrw« realisierte Internet-Fibel ergänzt dieses medienpädagogische Angebot der<br />
Internauten um ein Instrument, das sich direkt an die Lehrerinnen und Lehrer im Grundschulbereich richtet.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
http://www.secure-it.nrw.de/schulen/materialien.php<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070427062333/index.html [16.05.2007 22:35:21]
Fernsehverbot und Stubenarrest<br />
Fernsehverbot und Stubenarrest<br />
Fernsehverbot und Stubenarrest<br />
Martin Luther soll geraten haben, zur Kindererziehung neben einen Apfel die Rute zu legen.<br />
Fernsehverbot, ein Klaps oder eine Ohrfeige sind oft noch Erziehungshelfer. Doch es ändert<br />
sich was.<br />
THÜRINGEN. Frech gewesen? Vaters Kippen geraucht? Schule geschwänzt? Bestrafen und<br />
Erziehen gehören für viele Eltern zusammen. Der Katalog ist groß. Nicht von ungefähr wurde<br />
der heutige Tag der gewaltfreien Erziehung eingeführt. Eine Untersuchung des Jenaer<br />
Erziehungswissenschaftlers Prof. Roland Merten ergab: Der Klaps auf den Po ist weiterhin<br />
der Spitzenreiter unter den reglementierenden Erziehungsmaßnahmen, gefolgt vom<br />
Fernsehverbot, einer leichten Ohrfeige und Ausgehsperre.<br />
Immerhin: Zwei von hundert Kindern bekommen noch eine richtige Tracht Prügel mit<br />
Bluterguss, drei die Rute auf den Hintern, fast ebenso viele Stockschläge auf die Finger.<br />
Merten hat über zehn Jahre Erziehungsmaßnahmen von Eltern beobachtet und festgestellt:<br />
Zwischen Ost und West gibt es keine Unterschiede. Und: Die Sinnlosigkeit vieler Strafen sei<br />
Eltern oft nicht bewusst. Mag auch sein, manche reagieren an Kindern einfach nur Frust ab.<br />
Den größten Rückgang stellte Merten bei "Kind niederbrüllen", "nicht mehr mit dem Kind<br />
reden" und "schallende Ohrfeige" fest. Warum immer noch so oft auf den Po gehauen wird,<br />
ist ihm rätselhaft. Insgesamt aber werde weniger bestraft.<br />
Warum ist das so? Reagieren Eltern aus Bequemlichkeit nicht mehr so heftig auf aufmüpfige,<br />
ungehorsame oder faule Kinder? Keineswegs, sagt Merten. Er sieht Zusammenhänge mit<br />
dem Wandel der Erziehungsziele der Eltern. Noch Anfang der 50-er legte fast die Hälfte der<br />
Erziehenden auf Ordnungsliebe und Fleiß größten Wert. Gehorsam und Unterordnung, freier<br />
Wille und Selbstständigkeit galten da weniger. Zu Beginn der 90er-Jahre stellte sich das<br />
anders dar. Da wünschten sich zwei Drittel der Eltern für ihre Kinder als Wichtigstes freien<br />
Willen und Selbstständigkeit. Gehorsam und Unterordnung zählten kaum noch.<br />
Es gebe Veränderungen vom Befehlen zum Verhandeln, so Merten. Zwar verlangte<br />
Pestalozzi schon im 19. Jahrhundert, "Züchtigung von Kindern" zu verbieten. Immerhin ist<br />
sie seit November 2000 durch eine Änderung im Bürgerlichen Gesetzbuch in Deutschland<br />
ausdrücklich abgeschafft. Fälle, wo Kinder ihre Eltern verklagten, sind Merten unbekannt.<br />
Dieser Tage wurde in Nordhausen ein Vater verurteilt, der seinem schreienden Kind aus Wut<br />
das Bein verdrehte und brach - es war sieben Monate alt. Fragwürdige Erziehung.<br />
29.04.2007 Von Angelika REISER-FISCHER<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070430215508/index.html [16.05.2007 22:35:21]
Rechtsanspruch auf Krippenplatz ab 2013<br />
Rechtsanspruch auf Krippenplatz ab 2013<br />
Rechtsanspruch auf Krippenplatz ab 2013<br />
Frühstückszeit in einer<br />
Kinderkrippe (Archivfoto).<br />
Berlin (dpa) - Nach monatelangem Streit hat sich die große<br />
Koalition auf einen massiven Ausbau von<br />
Kinderkrippenplätzen geeinigt. Eine Lösung des Konflikts<br />
um Mindestlöhne gelang in den fünfstündigen Beratungen<br />
des Koalitionsausschusses am Montagabend jedoch nicht.<br />
Bei der Kleinkinderbetreuung sollen Familien von 2013 an<br />
einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz erhalten.<br />
»Das ist ein tragfähiger guter Kompromiss«, sagte CSU-<br />
Chef Edmund Stoiber in der Nacht zum Dienstag. SPD-Chef<br />
Kurt Beck sprach von einem »Durchbruch«.<br />
Beim Mindestlohn hätten sich SPD und Union darüber verständigt, dass eine Ausweitung des<br />
Entsendegesetzes auf weitere Branchen sinnvoll sei. »Es gab aber kein Einvernehmen«,<br />
sagte Beck. Bislang gelten Mindestlöhne nach dem Entsendegesetz nur in vier Branchen,<br />
darunter sind das Baugewerbe und das Malerhandwerk.<br />
Stoiber sagte, die Union sei weiter strikt gegen die Einführung eines gesetzlichen<br />
Mindestlohns. Beck ergänzte, die Koalitionspartner seien sich einig, dass sittenwidrige Löhne<br />
verboten werden sollten. Über das weitere Vorgehen müsse beraten werden. Fortschritte<br />
erzielte die Koalition bei der Neuregelung des Niedriglohnbereichs. Ein großer Teil von<br />
Geringverdienern soll künftig von den Sozialabgaben befreit werden.<br />
Bei den Krippenplätzen soll laut Stoiber auch ein finanzieller Ausgleich für jene Kinder<br />
festgelegt werden, die zu Hause erzogen werden und keine Kindertagesstätte besuchen. Der<br />
CSU-Chef sprach von einem monatlichen Betreuungsgeld in einer Größenordnung von etwa<br />
150 Euro monatlich. Beck kündigte einen Gesetzentwurf für die Krippen noch in dieser<br />
Wahlperiode an. Der Bund werde sich an den Personal- und an den Sachkosten beteiligen.<br />
Der Ausbau der Kleinkinderbetreuung soll nach den bisherigen Angaben zwölf Milliarden<br />
Euro kosten. Davon will der Bund vier Milliarden Euro übernehmen. Acht Milliarden Euro<br />
sollen Länder und Kommunen tragen. Die Zahl der Betreuungsplätze soll bis 2013 auf 750<br />
000 verdreifacht werden. Eltern erhalten für ihr Kind aber erst dann einen Rechtsanspruch<br />
auf einen Krippenplatz, wenn für rund 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein<br />
Betreuungsplatz verfügbar ist.<br />
Im Niedriglohnsektor wollen SPD und Union mehrere hunderttausend Geringverdiener von<br />
der Zahlung von Sozialabgaben befreien. Dies betreffe Beschäftigte, die zwischen 800 und<br />
1300 Euro monatlich verdienen und zusätzlich Arbeitslosengeld II beziehen, sagte Beck.<br />
Dieser Kreis werde aus Hartz IV herausgenommen. Für diese Beschäftigten entfalle künftig<br />
zum Beispiel die Überprüfung der Vermögensverhältnisse, sagte Beck. Nach Angaben der<br />
Bundesanstalt für Arbeit gibt es etwa eine halbe Million Beschäftigte, die so wenig<br />
verdienen, dass ihr Einkommen durch Arbeitslosengeld II aufgestockt werden muss.<br />
Noch kein endgültige Lösung wurde beim Treffen des Koalitionsausschusses im Konflikt um<br />
den Vorsitz der Bergbau-Stiftung erzielt. Beck sagte, die Runde habe sich lediglich über<br />
Zwischenstände informieren lassen. Von Unionsseite gibt es bei der Besetzung massive<br />
Vorbehalte gegen die Ernennung von RAG-Chef Werner Müller, der in der rot-grünen<br />
Bundesregierung Wirtschaftsminister war und von der SPD für diesen Posten favorisiert wird.<br />
Weiteres Thema der Beratungen der Koalitionsspitze war die milliardenschwere Finanzierung<br />
der geplanten Transrapid-Strecke vom Münchner Flughafen in die Innenstadt. Stoiber sagte,<br />
spätestens bis zur Sommerpause müsse die finanzielle Entscheidung getroffen werden. »Ich<br />
bin auch hier zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden werden«, sagte der CSU-Chef.<br />
15.05.2007 dpa<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070515084654/index.html [16.05.2007 22:35:22]
Rechtsanspruch auf Krippenplatz kommt 16.05.2007<br />
Rechtsanspruch auf Krippenplatz kommt 16.05.2007<br />
Rechtsanspruch auf Krippenplatz kommt<br />
16.05.2007<br />
Ab 2013 wird es einen Rechtsanspruch auf einen Kinderkrippenplatz geben<br />
(Symbolbild).<br />
Berlin (dpa) - In sechs Jahren soll für jedes dritte Kleinkind in Deutschland ein<br />
Platz in der Kinderkrippe oder bei Tagesmüttern zur Verfügung stehen. Von<br />
2013 an haben Eltern auch einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz.<br />
Für Eltern, die ihre Kinder zu Hause erziehen, soll es einen finanziellen<br />
Ausgleich geben. Die Koalition verständigte sich darauf, dass der Bund mit<br />
etwa vier Milliarden Euro ein Drittel der Investitionen und Betriebskosten der<br />
Kitas übernimmt. Die übrigen zwei Drittel sollen von Kommunen und Ländern<br />
kommen. Die Details der Finanzierung sind weiter offen.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194451/index.html [16.05.2007 22:35:23]
Kommentiert Ein Fortschritt<br />
Kommentiert Ein Fortschritt<br />
Kommentiert Ein Fortschritt<br />
Von Lothar Klein Der Erfolg hat viele Väter. Plötzlich waren schon immer alle Politiker für den<br />
Ausbau der Kinderbetreuung in Deutschland. Loben sich selbst und rufen "Meilenstein" ins<br />
kommende neue Paradies für Eltern und Kinder. Ein Fortschritt ist es allemal, aber keiner der<br />
der Entwicklung vorauseilt. Sondern einer, der Rückstand aufholt, der die Kinderbetreuung<br />
in Deutschland in sieben Jahren auf ein für moderne Staaten vergleichbares Niveau hebt.<br />
Mehr nicht. Und Geduld, nicht die Mütter, sondern die Teenager von heute können sich<br />
darüber freuen, dass sie selbst und für ihre Kinder in absehbarer Zeit bessere Bedingungen<br />
vorfinden.<br />
Richtig, der Erfolg hat viele Väter. In diesem Fall in erster Linie aber eine einzige Mutter. Wie<br />
ein Wirbelwind hat Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) nicht nur das verstaubte<br />
Familienbild der Union aufpoliert. Die siebenfache Mutter hat binnen 12 Wochen 12<br />
Milliarden Euro locker gemacht gegen Widerstände von Bischof Mixa über erzkonservative<br />
Kreise in der Union bis hin zu Finanzminister Peer Steinbrück. Dass die kinderlose Kanzlerin<br />
ihr dabei den Rücken stärkte, zeigt, das sinnvolle Entscheidungen eine Frage des<br />
Bewusstseins und nicht des Familienstandes sind.<br />
SPD-Chef Kurt Beck sollte sich daher nicht darüber ärgern, von der forschen<br />
Ankündigungspolitik a la von der Leyen überfahren worden zu sein. Schließlich kommt das<br />
Ergebnis den schutzbedürftigsten Mitgliedern unserer Gesellschaft zu gute. Es geht nämlich<br />
nicht nur um die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Besonders soziale<br />
Problemfamilien können von einem flächendeckenden Betreuungsangebot profitieren.<br />
Als Erfolg kann die SPD für sich die Einführung eines Rechtsanspruches verbuchen. Das ist<br />
wichtig, damit sich die verantwortlichen Länder und Kommunen mit dem zusätzlichen Geld<br />
nicht davonstehlen und stattdessen die Schlaglöcher flicken. Deswegen muss die große<br />
Koalition jetzt dafür sorgen, dass die Milliarden auch ihren Auftrag erfüllen und in den<br />
Kinderkrippen ankommen.<br />
Nur einen Schönheitsfehler beinhaltet der Kompromiss. Die als "Betreuungsgeld" nur<br />
mühsam getarnte "Herdprämie" für Mütter, die ihre Kinder zu Hause großziehen, ist als<br />
Trostpflaster für die ewig gestrigen zu teuer. Wer für Eltern Wahlfreiheit möchte, muss mehr<br />
Krippenplätze anbieten, nicht Geld für Familienarbeit ausgeben, die heute mangels<br />
Betreuungsangebot mehr oder weniger zwangsweise geleistet wird.<br />
15.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516194808/index.html [16.05.2007 22:35:23]
"Super-Gau für Familien"<br />
"Super-Gau für Familien"<br />
"Super-Gau für Familien"<br />
Erfurt. (tlz/mar) Als einen "familienpolitischen Super-Gau" hat der Familienbund der<br />
Katholiken in Erfurt die derzeitige Familienförderung in Deutschland scharf kritisiert. Familien<br />
würden veralbert und Familienförderung ad absurdum geführt, empörte sich<br />
Landesvorsitzender Andreas Malur.<br />
Der Grund: Die Bundesregierung behauptet in ihren Berechnungen, dass die häusliche<br />
Kinderbetreuung mit 30 Milliarden Euro gefördert würde. "Tatsächlich aber handelt es sich<br />
lediglich um Mindereinnahmen an Steuer- und Sozialversicherungsbeiträgen, die entstehen,<br />
wenn Eltern ihre Erwerbsarbeit einschränken. Das ist keine Familienförderung", so Malur.<br />
Hier werde die Nichterhebung von Steuern und Beiträgen auf nicht erzieltes Einkommen als<br />
Familienförderung verkauft. Der Familienbund nennt das Augenwischerei. Malur: "Wenn das<br />
Schule macht, dann sind morgen die Ehrenamtlichen dran. Schließlich bekommen die<br />
meisten Engagierten dort auch kein Geld und können dieses nicht verdiente Geld auch nicht<br />
versteuern." Das könne dann auch als Förderung des Ehrenamtes verstanden werden, sagte<br />
Malur kopfschüttelnd.<br />
14.05.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195033/index.html [16.05.2007 22:35:24]
Volksbegehren „Für eine bessere Familienpolitik“ 30.04.2007<br />
Volksbegehren „Für eine bessere Familienpolitik“ 30.04.2007<br />
30.04.2007 Volksbegehren „Für eine bessere Familienpolitik“ Erziehungsgeld contra<br />
Kindergärten<br />
NEUHAUS/ERFURT – In der derzeit laufenden Debatte um die Zukunft der Kindererziehung<br />
äußert sich der Sprecher und Koordinator Landkreis Sonneberg für das Volksbegehren „Für<br />
eine bessere Familienpolitik“. Der Neuhäuser Ansgar Scherf kritisiert Thüringens<br />
Ministerpräsidenten Dieter Althaus.<br />
„Dieser möchte sein Modell eines Betreuungsgeldes bundesweit verwirklicht sehen. Das dies,<br />
aber sogar im eigenen Land heftig umstritten ist, veranlasste einen Teil der Eltern sogar, ein<br />
Volksbegehren zu initiieren.“<br />
Um sein Landeserziehungsgeld zu finanzieren, so unterstellt Scherf, habe Althaus die<br />
Landesförderung von Kitas und Krippen um jährlich 58 Millionen Euro reduziert. Der<br />
Dachverband „Liga der freien Wohlfahrtsverbände in Thüringen“ habe vergangenes Jahr bei<br />
einer Umfrage in 28 Prozent der Kitas festgestellt: „Landesweit sind durch die Althaus-<br />
Reform trotz steigender Kinderzahlen bislang 600 Vollzeitstellen von Erzieherinnen<br />
weggefallen, das ist ein Minus von acht Prozent.“<br />
Ansgar Scherf, Kreissprecher des Volksbegehrens, kommentiert diese Entwicklung so:<br />
„Unsere Kinder werden zunehmend schlechter betreut, die Wege in die Kitas werden weiter,<br />
die Öffnungszeiten schrumpfen. Am Ende sind alle genervt: Erzieherinnen, Kinder, Eltern.<br />
Das hilft niemandem.“<br />
Bei den politisch Verantwortlichen in Erfurt müsse der Satz „Nur Kindergeschrei ist<br />
Zukunftsmusik“ endlich in aller Konsequenz verstanden werden, so Scherf. Verwiesen wird<br />
auf die Studie „Thüringenmonitor“ aus dem vergangenen Jahr, durchgeführt von der<br />
Universität Jena. „Hier wurde erfragt, dass drei Viertel aller Thüringer Eltern statt des<br />
Landeserziehungsgeldes lieber eine qualitativ hochwertige Kindertagesstätte hätten.“ Der<br />
Grund liege auf der Hand. „Kinder brauchen den Kontakt zu Gleichaltrigen und Erwachsene<br />
müssen sich ohne Ängste für Kinder entscheiden können.“ Der Kindergarten sei bekanntlich<br />
vom Thüringer Friedrich Fröbel erfunden worden. „Das ist der wahre Exportschlager<br />
Thüringens und ausgerechnet den bekämpft Herr Althaus.“ (red)<br />
Botz bittet zur Bürgersprechstunde<br />
NEUHAUS – Donnerstag, 9 bis 16 Uhr, führt der Bundestagsabgeordnete Gerhard Botz einen<br />
Bürgersprechtag in seinem Wahlkreisbüro in Neuhaus durch. Interessierte können sich<br />
anmelden unter 03679/775391.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501221147/index.html [16.05.2007 22:35:24]
Thierse pfeift ab<br />
Thierse pfeift ab<br />
Thierse pfeift ab<br />
Der Streit über die Kinderkrippenplätze brachte auch den pflichtbewussten Abgeordneten<br />
des Bundestags überraschend ein längeres Wochenende ein. Dazu eine TA-Korrespondenz:<br />
BERLIN. Hinterher wollten es die Grünen nicht gewesen sein. Sie hatten zusammen mit der<br />
FDP einen Antrag zur Finanzierung des Kinderkrippenprogramms eingebracht. Eigentlich<br />
eine parlamentarische Spielerei, da sich die Regierung selbst noch nicht geeinigt hat. Darum<br />
wurde der Antrag an das Ende der Sitzungswoche gelegt. Die offensichtliche<br />
Geringschätzung grämte die Grünen so sehr, dass sie zusammen mit FDP und Linkspartei<br />
den Antrag stellten, die Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) sofort in das Hohe<br />
Haus zu zitieren. Dem Freitagnachmittag und der Bedeutung des Themas angemessen,<br />
hatte sich der Plenarsaal sichtlich geleert. Da sich die Koalition wahrscheinlich in der<br />
Minderheit befand, machten sie eine genaue Stimmenauszählung per Handzeichen mit<br />
allerlei Verwirrspielen unmöglich und der amtierende Bundestagspräsident bat daraufhin<br />
zum Hammelsprung. Bei diesem müssen alle Parlamentarier den Saal verlassen und dann<br />
durch die mit Ja, Nein oder Enthaltung gekennzeichneten Türen wiederkommen. Begleitet<br />
wird diese Aktion immer mit einem hysterischen Zusammentelefonieren der<br />
Fraktionskollegen. Zwar wurde der Antrag abgelehnt, aber mit 268 Abgeordneten war die<br />
erforderliche Beschlussfähigkeit von der Hälfte aller Abgeordneten nicht gegeben. Der<br />
amtierende Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) schloss aus diesem Grunde sofort<br />
die Sitzung. Anschließend meinten die Grünen zwar, dass dies nach der Geschäftsordnung<br />
nicht zwingend nötig gewesen wäre. Auch sonst wird die Unvollständigkeit des Plenums so<br />
lange billigend in Kauf genommen, wie durch sie die tatsächlichen Mehrheiten abgebildet<br />
werden. Aber gestern wurde exakt ausgezählt, Thierse musste folglich so handeln. Darüber<br />
hinaus packte er die Gelegenheit beim Schopfe, denn er konnte nicht wissen, ob nach der<br />
Flugblattaktion vielleicht noch weitere Protestaktionen im Saal geplant waren.<br />
Allerdings hatte das Ansinnen der Opposition, die Familienministerin herbeizuzitieren, auch<br />
einen guten Grund. Die redselige Niedersächsin hat in deren Augen zu stark ihr Interesse an<br />
der Parlaments- zugunsten der Pressearbeit verschoben. So hatte sie gestern früh per<br />
Zeitung verlauten lassen, dass der Bund nur noch die Ausbaukosten für die Krippen<br />
übernehmen will, während für Betrieb und Personal Länder und Kommunen bezahlen sollen.<br />
Das weckte sofort den Protest von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD).<br />
Weil im Osten die Plätze schon existieren, würde dort kaum noch Geld ankommen.<br />
SPD-Generalsekretär Hubertus Heil sieht in dem Konzept ein Dokument des Scheiterns. Die<br />
Sozialdemokraten wollen einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz durchsetzen, damit<br />
tatsächlich Wahlfreiheit für die Familien entstehe.<br />
Städtetags-Präsident Christian Ude (SPD) erinnerte daran, dass der Bund erst Erwartungen<br />
geweckt habe und sich jetzt, wo es darum gehe, diese zu erfüllen, nicht einfach<br />
davonstehlen könne.<br />
27.04.2007 Von Wolfgang SUCKERT<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502065506/index.html [16.05.2007 22:35:25]
Teure Mickymaus<br />
Teure Mickymaus<br />
Teure Mickymaus<br />
GUTHMANNSHAUSEN. Für die Eltern ist es ein gewaltiger finanzieller Sprung. Seit heute<br />
bezahlen sie für die Ganztagsbetreuung ihrer Sprösslinge in der Kindertagesstätte<br />
Guthmannshausen mit 139, 48 Euro monatlich gut das Doppelte der bisherigen Gebühren<br />
und die mit Abstand höchsten im Landkreis. Ein Beschluss, der sich letztendlich gegen die<br />
Gemeinde richten könnte, meint die Elternschaft und hofft auf ein klärendes Gespräch.<br />
Hinter einer großen Hecke abgeschirmt von der Ortsdurchfahrt spielen 44 Mädchen und<br />
Jungen auf dem Freigelände der Kindertagesstätte "Mickymaus". Ihre Eltern indes fühlen<br />
sich ein Stück weit von dem überfahren, was der Gemeinderat im März mehrheitlich<br />
beschloss. "Mit der drastischen Gebührenerhöhung sind wir überhaupt nicht einverstanden",<br />
kritisiert nicht nur Daniela Kolodziejek, Mutter eines dreijährigen Sohnes, den Beschluss. Und<br />
dass es schön gewesen wäre, seitens des Gemeinderates, einschließlich Bürgermeister,<br />
wenn alle Eltern vor der Abstimmung dazu ordentlich informiert worden wären. "Eigentlich<br />
sind auch wir vor vollendete Tatsachen gestellt worden", erklärt Elternbeiratsmitglied Dr.<br />
Gesine Reimann. Die drastische Gebührenerhöhung hätte der Bürgermeister nach der<br />
Gemeinderatssitzung, in der sie beschlossen wurde, dem Elternbeirat gegenüber mit der<br />
hohen Verschuldung der Gemeinde begründet. "Die Summe, die am Ende für die Eltern<br />
steht, hat uns ziemlich geschockt. Mit so viel mehr hatte keiner gerechnet."Auch nicht Hagen<br />
Klotz, Vater zweier Kindergartenkinder und häufiger Besucher der öffentlichen<br />
Gemeinderatssitzungen im Ort. Gleichwohl sei über das Thema Gebührenerhöhung schon<br />
mehrfach seit gut einem Jahr im Zuge der notwendigen Sparpläne öffentlich in<br />
Gemeinderatssitzungen diskutiert worden. "Und zu diesen Sitzungen kann jeder hingehen,<br />
aber in der Regel sind es eher nur wenige, die das nutzen." Fakt ist, so Hagen Klotz, dass<br />
die beschlossene Gebühr kontraproduktiv zur laufenden bundesweiten Diskussion über<br />
bessere Familienförderung und Kinderbetreuung sei.Das neue Entgelt wird nicht ohne Folgen<br />
bleiben: Manche Eltern, so heißt es, wollen ihr Kind nur noch halbtags bringen. Es gebe<br />
auch welche, die sich in der Nachbarschaft umtun - beispielsweise in der Gemeinde<br />
Olbersleben. Dort liegt die Gebühr seit vergangenem Oktober bei 81 Euro.Weniger Kinder,<br />
weniger Elternbeiträge plus die Kosten von 320 Euro pro Platz, die Guthmannshausen an die<br />
Gemeinde zahlen muss, in der Kinder aus dem Ort betreut werden - haben das<br />
Bürgermeister und Gemeinderat bei ihrem Beschluss bedacht, fragen sich die Eltern und<br />
bitten die beiden in einem Brief, den der Elternbeirat in ihrem Auftrag verfasste, um ein<br />
Gespräch zu dem Thema Gebühren.Bürgermeister Gerhard Heilmann (ptl.) will, nachdem er<br />
vom Brief erfuhr und Rücksprache mit seinem Beigeordneten genommen hat, die Gebühren<br />
noch einmal auf die Tagesordnung bringen. In der Gemeinderatssitzung am 9. Mai, in der es<br />
auch um den Übergabevertrag zwischen Gemeinde und dem DRK-Kreisverband geht. Dieser<br />
übernimmt laut Gemeinderatsbeschluss die Trägerschaft über die Kindertagesstätte. "Von<br />
der Gebührenerhöhung haben wir nach der Bewerbung erfahren", betont<br />
Kreisvorstandsvorsitzender Thomas Haupt. "Nach dem Jahr Betriebsübergang wollen wir<br />
versuchen, der Kommune einen angemessenen Elternbeitrag vorzuschlagen", unternimmt er<br />
einen Ausblick. Mit der Übergabe der Trägerschaft erhofft sich die Gemeinde weitere<br />
Einsparungen angesichts ihrer hohen Verschuldung.Was die momentan gültigen Gebühren<br />
anbelangt, "ist der Kindergarten nicht der einzige Bereich, bei dem wir angehoben haben.<br />
Was nicht heißt, dass ein Beschluss dazu nicht auch wieder geändert werden kann", lässt<br />
der Bürgermeister Künftiges offen.Anett HÄDRICH.<br />
30.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071750/index.html [16.05.2007 22:35:25]
Fensehen selbst gemacht<br />
Fensehen selbst gemacht<br />
Fensehen selbst gemacht<br />
Michelle und Paul durften<br />
richtig hinter der Kamera<br />
stehen. (Foto: Müller)<br />
Oettersdorfer Kinder sind begeistert beim Medienworkshop<br />
dabei<br />
Oettersdorf (Müller). Fernsehen ganz hautnah erlebten<br />
Kinder des Oettersdorfer AWO-Kindergartens gemeinsam<br />
mit Medienpädagogen vergangene Woche. Sandra Fitz und<br />
Katharina Klung von der Thüringer Landesmedienanstalt<br />
weilten dafür vier Tage in der Oettersdorfer<br />
Kindertagesstätte, um die Kinder mit dem Medium<br />
Fernsehen vertraut zu machen.<br />
"Unser Ziel war es, den Vorschulkindern zu vermitteln<br />
kritisch mit der Thematik des Fernsehens umzugehen,<br />
ihnen zu zeigen, dass es sich hierbei um keine realistische<br />
Welt handelt", so Sandra Fitz. Entsprechend der Bedürfnisse, Kenntnisse und Fähigkeiten<br />
von Kindern im Vorschulalter wurde der Methodenworkshop durchgeführt. Zu Beginn durften<br />
die Kinder ihre Helden aus dem Fernsehen zu Papier bringen, um anschließend aus einem<br />
Pappfernsehapparat heraus zu erklären, warum sie diese besonders mögen.<br />
Ein Höhepunkt des Lehrganges war das Gestalten einer Bildgeschichte. Vorab besprachen<br />
die Kinder gemeinsam, welche Bilder dafür notwendig sind. Nach dem Zeichnen nahm jedes<br />
Kind sein eigenes Werk mit einer "echten" Kamera auf. Am Schnittplatz galt es schließlich für<br />
den Fernseh-Nachwuchs kurze Texte dazu zu sprechen. Durch das Zusammenschneiden<br />
aller Teilstücke war es möglich, eine komplette Geschichte zum Abschluss anzuschauen.<br />
Vorab bekamen die Mädchen und Jungen einen Einblick hinter den Kulissen des Fernsehens.<br />
Sie erhielten eine Antwort unter anderen auf die Fragen: Wie funktioniert eine Kamera? Wie<br />
kann ein Bild aufgenommen werden oder warum zeigt die Kamera immer nur einen Teil der<br />
Wirklichkeit? In der Gesamtheit bildete der Workshop eine Grundlage für eine spätere<br />
distanzierte und kritische Auseinandersetzung mit den Medien.<br />
29.04.2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502071950/index.html [16.05.2007 22:35:26]
Erst Kopfhörer, dann Hörgerät: Jeder vierte Jugendliche hört schlecht<br />
Erst Kopfhörer, dann Hörgerät: Jeder vierte Jugendliche hört schlecht<br />
Erst Kopfhörer, dann Hörgerät: Jeder<br />
vierte Jugendliche hört schlecht<br />
Berlin (dpa) Ohrenbetäubende Musik beim Rockkonzert, das Kreischen der Bremsen von<br />
Güterzügen, das Dröhnen des Presslufthammers auf der Baustelle nebenan: Lärm kann<br />
Menschen krank machen. Vor dem "Tag gegen Lärm" an diesem Mittwoch nannte die<br />
deutsche Gesellschaft für Akustik alarmierende Zahlen. Danach hat bereits jeder vierte<br />
Jugendliche in Deutschland einen Hörschaden. Grund dafür sei vor allem das Hören lauter<br />
Musik, erklärten die Gesellschaft und die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft am<br />
Dienstag in Berlin. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Akustik leiden 60 Millionen<br />
Menschen in der Bundesrepublik unter Lärm. 13 Millionen Bundesbürger sind nach<br />
Berechnungen des Umweltbundesamtes Geräuschpegeln ausgesetzt, die Risiken wie<br />
Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche oder Hörschäden in sich bergen. "Drei Prozent der<br />
Jugendlichen tragen heute schon Hörgeräte", sagte Jutta Vestring, Geschäftsführerin der<br />
Genossenschaft. Beim Musikhören über Kopfhörer oder im Autoradio setzten sich<br />
Jugendliche Geräuschpegeln bis zu 120 Dezibel aus, ergänzte Vestring. Ab<br />
Dauerschallpegeln von 65 Dezibel gilt Lärm als gesundheitsschädlich, bei 140 Dezibel ist die<br />
Schmerzgrenze erreicht. Viele Teenager wüssten gar nicht, dass ein eingeschränktes<br />
Hörvermögen nicht heilbar ist, betonte Vestring. Etliche Discotheken versuchen, zu hohen<br />
Geräuschpegeln seit zwei Jahren mit einem "DJ-Führerschein" entgegenzuwirken. Rund<br />
1700 der 3000 Discjockeys hätten einen Kurs absolviert, teilte der Bundesverband Deutscher<br />
Discotheken mit. Aber auch Fangesänge im Fußballstadion belasten das Gehör. Das Schalker<br />
Fußballstadion gilt als das lauteste in der Bundesliga. Beim Spiel gegen Stuttgart Mitte März<br />
wurden in der Arena 129 Dezibel gemessen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft<br />
(GEW) warnte auch vor den gesundheitlichen Folgen von Lärm in Schulen. Mit<br />
Spitzenwerten von bis zu 110 Dezibel könnten etwa in Sportstunden Belastungen wie auf<br />
einem Flugplatz gemessen werden, teilte die Gewerkschaft am Dienstag in Essen mit. Mit<br />
Schallpegeln zwischen 70 und 90 Dezibel überschreite auch der in Klassenräumen<br />
gemessene Lärm deutlich den für geistige Arbeiten angesetzten Grenzwert von 55 Dezibel,<br />
erklärte die Gewerkschaft. Dadurch werde nicht nur die Motivation und Lernfähigkeit von<br />
Schülern eingeschränkt; Schwerhörigkeit sowie Stimm- und Kehlkopfprobleme zählten<br />
mittlerweile zu den typischen Berufskrankheiten von Lehrern. Im Baugewerbe sollen leisere<br />
Maschinen und Werkzeuge sowie ein Gehörschutz ab 80 Dezibel Erkrankungen der Ohren<br />
entgegenwirken. Ein Renter in Baden-Württemberg rastete wegen des Baulärms, den sein<br />
Sohn beim Umbau der Wohnung verursachte, völlig aus. Im November vergangenen Jahres<br />
griff er zum Gewehr und erschoss seinen Sohn. Das Landgericht Karlsruhe verurteilte den 69-<br />
Jährigen zu lebenslanger Haft. Die größte Lärmquelle bleibt der Verkehr. "Unsere Metropolen<br />
dröhnen weiter", sagte Brigitte Schulte-Fortkamp, Professorin von der Technischen<br />
Universität Berlin. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) prangerte vor allem den nächtlichen<br />
Lärm durch Güterzüge an. "Mehr Güter auf der Schiene sind aus Umwelt- und Klimagründen<br />
zu begrüßen", sagte der VCD-Vorsitzende Michael Gehrmann. Bis zu 40 Jahre alte Waggons<br />
und betagte Schienenstränge verringerten allerdings die Lebensqualität der Anwohner<br />
erheblich. Gehrmann regte an, die Trassengebühren in Zukunft nach dem Alter und Zustand<br />
der Güterwagen zu bemessen. "Das lässt sich auch mit EU-Recht vereinbaren", ergänzte er.<br />
Dienstag, 24. April 2007 (17:48)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425172339/index.html [16.05.2007 22:35:27]
WP Die Region - Ein Test-Unterricht soll zeigen, ob Grundschüler abiturtauglich sind Eltern nicht mit Einstufung für weiterführende Schule einverstanden<br />
WP Die Region - Ein Test-Unterricht soll zeigen, ob Grundschüler abiturtauglich sind Eltern nicht mit<br />
Einstufung für weiterführende Schule einverstanden<br />
Die Region<br />
Ein Test-Unterricht soll zeigen, ob Grundschüler abiturtauglich<br />
sind Eltern nicht mit Einstufung für weiterführende Schule<br />
einverstanden<br />
Erstmals entscheiden in<br />
diesem Jahr Grundschulen<br />
verbindlich, an welche<br />
weiterführende Schulform ein<br />
Kind geschickt wird. 100<br />
Eltern waren kreisweit mit der<br />
Einstufung nicht<br />
einverstanden. Ihre Kinder<br />
nehmen jetzt am Prognose-<br />
Unterricht teil. WP-Foto: dpa<br />
Kreisgebiet. (wp) Rund 100<br />
Grundschüler aus den vierten<br />
Klassen stellen sich in dieser<br />
Woche im Kreis Siegen-<br />
Wittgenstein dem so<br />
genannten Prognose-<br />
Unterricht.<br />
Die Schüler werden in<br />
Deutsch, Mathematik und<br />
Sachkunde geprüft. Grund für<br />
die Tests sind<br />
Meinungsverschiedenheiten<br />
zwischen Eltern und Lehrern,<br />
für welche weiterführende<br />
Schule diese Kinder geeignet<br />
sind.<br />
Mit dem neuen NRW-Schulgesetz, das seit diesem Schuljahr<br />
gilt, ist der Übergang von der Grundschule in die<br />
weiterführende Schule nach der vierten Klasse verbindlich<br />
geregelt.<br />
Die Grundschule benennt für die weitere Schullaufbahn eine<br />
Schulform (Hauptschule, Realschule oder Gymnasium). Bislang<br />
konnten die Grundschulen lediglich Empfehlungen abgeben.<br />
Wollen Eltern ihr Kind an einer Schulform anmelden, für die es<br />
nach der Einstufung der Grundschule nicht geeignet ist,<br />
entscheidet der dreitägige Prognose-Unterricht. Dabei werden<br />
auch schriftliche Arbeiten gestellt.<br />
Es soll vor allem festgestellt werden, in wie weit das Kind über<br />
ein gutes Textverständnis verfügt.<br />
Der Prognose-Unterricht findet in Deuz, Neunkirchen-<br />
Salchendorf, Kreuztal und an zwei Schulen in Siegen sowie in<br />
Berghausen statt. An die Grundschulen dieser Kommunen<br />
kommen Kinder aus dem gesamten Kreis.<br />
NRW-weit nehmen 3300 Schüler an der einwöchigen Testphase<br />
teil. Das sind1,76 Prozent der Grundschüler. Die Eltern werden<br />
über das Ergebnis, also für welche Schulform ihr Kind als<br />
geeignet gilt, spätestens Anfang kommender Woche schriftlich<br />
informiert.<br />
Die Aufgaben wurden vom nordrhein-westfälischen<br />
Schulministerium gestellt.<br />
23.04.2007 Von Boris Schopper<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425172821/index.html [16.05.2007 22:35:27]
Erschreckende Mängel bei schulischer Integration<br />
Erschreckende Mängel bei schulischer Integration<br />
Erschreckende Mängel bei schulischer<br />
Integration<br />
.<br />
Wiesbaden (kobinet) Auf erschreckende Mängel bei der schulischen Integration behinderter<br />
Kinder in Hessen hat der hessische Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Dr.<br />
Andreas Jürgens, hingewiesen.<br />
"Seit dem Amtsantritt der hessischen Kultusministerin Wolff führt der gemeinsame Unterricht<br />
von behinderten und nicht behinderten Kindern ein Schattendasein. Er ist politisch nicht<br />
gewollt und wird deshalb immer weiter zurückgedrängt", dieses Fazit zieht der<br />
behindertenpolitische Sprecher der hessischen Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen,<br />
Andreas Jürgens, aus der Antwort der hessischen Landesregierung auf seine Große Anfrage,<br />
die gestern im Kulturpolitischen Ausschuss des Hessischen Landtags beraten wurde.<br />
Vom Schuljahr 1999/2000 bis zum Schuljahr 2005/2006 sei zwar die Zahl der behinderten<br />
Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf um mehr als 4.500<br />
gestiegen. Die Kinder seien aber nahezu ausschließlich den Sonderschulen zugewiesen<br />
worden. "Lediglich im Bereich der Erziehungshilfe ist ein Anstieg von Kindern im<br />
gemeinsamen Unterricht festzustellen. Bei blinden, sehbehinderten, körperbehinderten,<br />
kranken und hörbehinderten Kindern stagnieren die Plätze im gemeinsamen Unterricht und<br />
bei praktisch bildbaren (geistig behinderten) Kindern und solchen mit Lernhilfebedarf sind<br />
die Zahlen dagegen sogar rückläufig. Ohne Berücksichtigung der Erziehungshilfe werden<br />
inzwischen in Hessen weniger als zehn Prozent der behinderten Kinder gemeinsam mit nicht<br />
behinderten unterrichtet, während zum Beispiel im Land Berlin die Quote bei 45 Prozent<br />
liegt", kritisiert Jürgens.<br />
Dies sei umso erschreckender, als in Hessen die flächendeckende Integration behinderter<br />
Kinder im Kindergartenbereich erreicht sei. "Beim Übergang in die Schule werden dann aber<br />
die Integrationserfolge zunichte gemacht, indem Kinder mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf wieder von den anderen getrennt und separat in Förderschulen unterrichtet<br />
werden. Im Elementarbereich ist die Integration die Regel, im Primarbereich dagegen die<br />
Desintegration. Zu Recht hat der UN-Sonderberichterstatter Munoz in seinem<br />
Deutschlandbericht kürzlich die Ausgliederung behinderter Kinder aus dem allgemeinen<br />
Schulsystem als Benachteiligung kritisiert. Das gilt in besonderem Maße auch für Hessen", so<br />
der Abgeordnete.<br />
Trotz des gestiegenen Bedarfs an sonderpädagogischer Förderung sei unter der<br />
Verantwortung von Ministerin Wolff dem gemeinsamen Unterricht nicht eine einzige<br />
Lehrerstelle zusätzlich zur Verfügung gestellt worden. "Die Zahl der eingesetzten Lehrkräfte<br />
ist in den letzen Jahren sogar von zuvor 552 Stellen landesweit auf inzwischen nur noch<br />
522,1 Stellen gesunken. Dies zeigt das Desinteresse der Ministerin an einem erfolgreichen<br />
gemeinsamen Unterricht", so Jürgens.<br />
Die Stellenkürzungen im gemeinsamen Unterricht seien zudem denjenigen Förderschulen<br />
zugute gekommen, die als "Beratungs- und Förderzentren" arbeiten. Diese sollen bereits im<br />
Kindergartenbereich tätig werden, um die Feststellung eines sonderpädagogischen<br />
Förderbedarfes durch frühzeitige Förderung möglichst zu vermeiden. "Aus der Antwort der<br />
Landesregierung wissen wir allerdings, dass diese Zentren inzwischen zu Einrichtungen des<br />
Aussortierens geworden sind. Wenn trotz der Arbeit der Beratungs- und Förderzentren ein<br />
sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wird, zieht dies nahezu automatisch die<br />
Verweisung auf die Förderschule nach sich, ohne die Möglichkeit des gemeinsamen<br />
Unterrichts in der Regelschule. Praktisch bedeutet daher die Umverteilung der Lehrkräfte<br />
weg vom gemeinsamen Unterricht hin zu den Beratungs- und Förderzentren auch eine<br />
stärkere Aussonderung behinderter Kinder. Das stellt den an sich guten Sinn der<br />
Förderzentren geradezu auf den Kopf", kritisiert der behindertenpolitische Sprecher.<br />
Ein gemeinsamer Unterricht mit nicht behinderten Kindern werde den Interessen behinderter<br />
Kinder an gleichberechtigter Teilhabe in der Gesellschaft deutlich besser gerecht, als eine<br />
separate Beschulung in der Förderschule. "Deshalb muss auch in Hessen eine wirkliche<br />
Wahlmöglichkeit zugunsten der Integration geschaffen und der gemeinsame Unterricht<br />
deutlich gestärkt werden. Ideologische Blockaden verbauen die Zukunftschancen<br />
behinderter Kinder und müssen daher schleunigst beendet werden", fordert Jürgens. omp<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425172703/index.html [16.05.2007 22:35:28]
PROGNOSE-UNTERRICHT<br />
PROGNOSE-UNTERRICHT<br />
PROGNOSE-UNTERRICHT<br />
ERSTELLT 20.04.07, 20:40h<br />
Der Prognoseunterricht dauert an drei aufeinander folgenden Tagen je drei Stunden. Den<br />
Ort bestimmt das Schulamt. In den Gruppen sitzen rund 15 Kinder. Die Fächer sind jeden<br />
Tag Deutsch, Mathematik und Sachunterricht, dazu sind einige Aufgaben vorgegeben. Drei -<br />
den Kindern unbekannte - Lehrer unterrichten abwechselnd. Die Pädagogen kommen von<br />
der Schulaufsicht, einer weiterführenden Schule und einer Grundschule. Die Ergebnisse<br />
sollen bis Mitte Mai feststehen. Sind die Lehrer einig, dass das Kind für die von den Eltern<br />
gewünschte Schulform nicht geeignet ist, darf das Kind diese nicht besuchen. Dagegen<br />
können sie Widerspruch einlegen. Bleibt das Amt bei seiner Auffassung, geht der<br />
Widerspruch zur Bezirksregierung. Bei erneuter Ablehnung bleibt nur das<br />
Verwaltungsgericht. Hält auch nur ein Lehrer den Besuch der gewünschten Schulform für<br />
eingeschränkt möglich, darf das Kind dort angemeldet werden. (dpa)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426080201/index.html [16.05.2007 22:35:28]
Laptop-Bann an US-Schulen: Web 0.0 im Klassenzimmer - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 16. Mai 2007<br />
Laptop-Bann an US-Schulen: Web 0.0 im Klassenzimmer - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE -<br />
Nachrichten 16. Mai 2007<br />
16. Mai 2007<br />
LAPTOP-BANN AN US-SCHULEN<br />
Web 0.0 im Klassenzimmer<br />
Von Maximilian Popp, Liverpool<br />
Der Aufwand war gigantisch: Milliarden hat die US-Regierung in den Hightech-Unterricht<br />
gepumpt. Doch jetzt verbannen erste Schulen die teuren Laptops in den Schrank - es könnte<br />
der Beginn einer radikalen Wende sein. Besuch in einer Highschool, die digital abrüstet.<br />
Die Nachricht sollte das Land aufrütteln, Tony Davis übermittelte sie ganz altmodisch - er<br />
schrieb einen Brief an die Schüler und Eltern der Liverpool High School. Darin stand: "Die<br />
Schulleitung hat sich aus Effizienzgründen dazu entschlossen, das Laptop-Programm nach<br />
sieben Jahren nicht fortzuführen." Es dauerte eine Weile, ehe alle begriffen, um was es sich<br />
hier handelte: eine der ungeheuerlichsten Kehrtwenden in der amerikanischen<br />
Bildungsgeschichte.<br />
Ausgerechnet in den Vereinigten Staaten, dem Weltzentrum des technischen Fortschritts<br />
mehren sich die Zweifel an Hightech im Klassenzimmer. "Bei uns lautete die Devise stets:<br />
technology first. Das ändert sich. Nun heißt es: academic first", sagt Schuldirektor Tony<br />
Davis, 43.<br />
Dass seine Schule eine der ersten ist, die Laptops aus dem Klassenzimmer verbannt,<br />
erstaunt umso mehr. Denn bisher galt die Liverpool High im US-Bundestaat New York als<br />
technologisches Vorzeigeprojekt, ausgezeichnet mit vielen Preisen für den Einsatz neuer<br />
Medien. Aus dem ganzen Land reisten Bildungsforscher und Schulleiter in die Kleinstadt am<br />
Ontario-See, um von diesem Beispiel zu lernen.<br />
Doch nach der Euphorie der letzten Jahre zieht nun Ernüchterung in die kargen Flure der<br />
Schule mit 2000 Schülern und 250 Lehrern. "Wir haben unsere Klassenzimmer mit Technik<br />
überflutet und denken jetzt erst darüber nach, was überhaupt sinnvoll ist", sagt Davis. Statt<br />
zum Lernen, missbrauchten die Teenager die Laptops, um sich Pornos auf ihre Rechner zu<br />
laden und die Seiten lokaler Firmen lahmzulegen. Ihre Schulleistungen sackten in den Keller.<br />
Der Laptop als großer MP3-Player<br />
"Die Dinger waren cool", sagt Andy, 16, "in Mathe habe ich mir alle drei Folgen von 'Herr der<br />
Ringe' gegönnt." Eine Mitschülerin erzählt, im Unterricht sei es dank der Computer<br />
tatsächlich ruhig gewesen, niemand habe mehr geschwatzt - austauschen konnte man sich<br />
ja über Chatprogramme. "Vielen diente der Laptop vor allem als riesengroßer MP3-Player",<br />
sagt der deutsche Austauschschüler Benedikt, 17. "Wir haben uns Kram von P. Diddy, 50<br />
Cent und den Arctic Monkeys auf die Rechner gezogen." Dass es an seiner Berliner Schule<br />
nur einen Computerraum mit alten Pentium-2-Rechnern gibt, findet Benedikt nicht weiter<br />
schlimm: "Laptops machen den Unterricht auch nicht besser."<br />
Dabei hat die US-Regierung über Jahre Milliarden in Hightech-Schulen gepumpt. Erhofft hat<br />
man sich nicht weniger als die Revolution des Lernens: Die schöne neue Schule sollte keine<br />
Versager mehr kennen, nur noch Sieger ausspucken. Doch der Erfolg blieb aus. Eine neue<br />
Studie des amerikanischen Bildungsministeriums belegt, dass es für die Leistung der Schüler<br />
keinen Unterschied macht, ob im Unterricht neue Medien eingesetzt werden oder nicht. Die<br />
Generation Online steckt in der Krise - nicht nur in Liverpool. Schulen im ganzen Land rüsten<br />
nun digital ab.<br />
Tony Davis hat die Schullaptops in olivgrünen Spinden verstaut. Bei dringendem Bedarf<br />
können sie die Lehrer hervorholen. "Die Technik soll sich nach dem Unterricht richten, nicht<br />
der Unterricht nach der Technik", sagt er und legt den Kopf schief. In seinem Büro hängen<br />
Urkunden an der Wand. IBM, Apple, der Staat New York - sie alle haben Liverpool High<br />
prämiert - als "Schule der Zukunft", als "High-Tech-Leader". Die Frage, warum ausgerechnet<br />
der Klassenprimus nun der Technologie abschwört, hört Tony Davis nicht zum ersten Mal.<br />
Die "New York Times" hatte letzte Woche über die Abkehr der Schulen von digitalen Medien<br />
(mehr...) berichtet und die Liverpool High als wichtigstes Beispiel genannt. Seither steht im<br />
Schulsekretariat das Telefon nicht mehr still. Empörte Bildungspolitiker klagen, die<br />
Entscheidung werfe das Land um Jahrzehnte zurück. Auch Nicholas Negroponte, Gründer<br />
und langjähriger Leiter des Media Labs am Massachusetts Institute of Technology (MIT), hat<br />
sich mittlerweile in die Debatte eingeschaltet. Er hoffe sehr, das schlechte Beispiel schrecke<br />
andere Schulen nicht davon ab, in Technologie zu investieren, schrieb Negroponte in einem<br />
Brief an die "New York Times". "Es wäre eine Tragöde, wenn Amerikas Schülern die<br />
Möglichkeit vorenthalten würde, sich aktiv an der neuen Welt zu beteiligen."<br />
Nichts als Ärger mit den teuren Rechnern<br />
Tony Davis wirft die Stirn in Falten. Er ist ein kräftiger Mann mit der Statur eines<br />
Gewichthebers, und wenn er sich ärgert, schwitzt er. "Wir schwören der Technologie nicht<br />
komplett ab, wir wollen sie nur effektiver einsetzen", sagt er. "Ich habe das Gefühl, wir<br />
haben all die Jahre nicht genau genug hingesehen. Wir sollten endlich damit anfangen."<br />
Vielleicht ist das der Unterschied zu früherer Kritik: Es sind nicht die notorischen<br />
Fortschrittsskeptiker, die Bedenken äußern. Es sind Technikfans wie Tony Davis oder auch<br />
Kathy Cunningham, 52. Sie ist seit zwanzig Jahren Lehrerin an der Liverpool High, coacht<br />
inzwischen Kollegen im Umgang mit neuen Medien, hält Vorträge im ganzen Land. Jeden<br />
Tag hat sie mit Kameras, Computern, moderner Software zu tun. Und weiß von Problemen<br />
mit Laptops in Klassenzimmern eine ganze Menge zu berichten.<br />
Schon die Kosten machen sie wütend. 300.000 Dollar zahlte der Staat bisher jährlich für das<br />
Laptop-Programm. Für die Eltern fällt eine monatliche Gebühr von 25 Dollar an, bei<br />
Jugendlichen der Klassen zehn bis zwölf sind es sogar 900 Dollar pro Schuljahr. "Das ist es<br />
nicht wert", sagt Cunningham. Die Pädagogin redet schnell und viel; manchmal spricht sie<br />
sogar die Interpunktion mit. Schul-Laptops seien ein nettes Spielzeug für die Jugendlichen,<br />
aber sie lenkten vom Unterricht ab. "Natürlich zocken die Kids lieber 'Counter Strike', als<br />
Mathe-Aufgaben zu machen." Noch dazu seien die Geräte ständig kaputt. 80 bis 100 Laptops<br />
mussten die EDV-Spezialisten jeden Monat reparieren.<br />
Der Kaffee, den sich Cunningham aus dem Automaten geholt hat, ist schon kalt. "Das<br />
Sicherheitsproblem haben wir nie richtig in den Griff bekommen", klagt sie. Zehntklässler<br />
knackten das schulinterne Sicherheitssystem, also ließ es die Schulleitung überarbeiten; kurz<br />
darauf knackten es die Teenies wieder. Am Ende waren die Laptops so vollgepackt mit<br />
Sicherheitssperren, dass es zehn Minuten dauerte sie hochzufahren. Und ebenso lang, um<br />
sie wieder auszuschalten. "Für den Unterricht wurden die Laptops dadurch untauglich", sagt<br />
Cunningham.<br />
Kein Schlüssel für die Schüler<br />
An der Liverpool High School überlegt man nun, wie sich Technologie im Klassenzimmer<br />
künftig klüger einsetzen lässt. Die Schulleitung hat dafür ein Komitee eingerichtet, die Lehrer<br />
und Schüler des Gremiums treffen sich zweimal die Woche. Die neue Strategie ist es, die<br />
Schule zweizuteilen.<br />
Schon jetzt gibt es in dem Gebäude einen "Technologie-Flügel". In dem flachen Betonbau<br />
werden Fächer unterrichtet, die direkt mit moderner Technik in Verbindung stehen. So<br />
entwickeln die Schüler im "Webdesign"-Kurs Internetseiten für lokale Unternehmen. Im<br />
Wahlfach "3D-Archtitektur" erschaffen sie virtuelle Modelle von Einfamilienhäusern und<br />
Museen, und in "Structural Engineering" lernen sie, wie man einen Roboter programmiert.<br />
Das alles soll noch ausgebaut werden. "Wir wollen aufrüsten, denn in diesen Fächern ist<br />
moderne Technik tatsächlich eine Wunderwaffe", sagt Davis.<br />
Gleichzeitig sollen in klassischen Kernfächern wie Englisch, Mathe und Geschichte neue<br />
Medien sparsamer eingesetzt werden. Ein komplettes Laptop-Verbot gilt aber auch hier<br />
nicht. Der Schlüssel für die Schließfächer, in denen die Geräte verstaut sind, hat Tony Davis<br />
in einer Schublade seines Büros deponiert. Lehrer können, wenn sie wollen, Laptops weiter<br />
im Unterricht verwenden.<br />
An Schüler aber will Davis den Schlüssel nicht mehr herausgeben.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195114/index.html [16.05.2007 22:35:29]
Bombendrohung wegen Prüfungsangst: "Tick, Tick, Tick, die Zeit läuft" - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 16. Mai 2007<br />
Bombendrohung wegen Prüfungsangst: "Tick, Tick, Tick, die Zeit läuft" - SchulSPIEGEL - SPIEGEL<br />
ONLINE - Nachrichten 16. Mai 2007<br />
16. Mai 2007<br />
BOMBENDROHUNG WEGEN PRÜFUNGSANGST<br />
"Tick, Tick, Tick, die Zeit läuft"<br />
Er drohte damit, Schüler und Lehrer in die Luft zu sprengen - aber im Koffer fand die Polizei<br />
nur Mehl. Fünf Monate später wissen die Ermittler, wer den Bombenalarm an einer Berliner<br />
Berufsschule auslöste: ein 19-Jähriger, der Angst vor einer Klausur hatte.<br />
Berlin - Vor welchem Fach der 19-Jährige sich so sehr fürchtete, dass er lieber eine Bomben-<br />
Attrappe baute, als eine Klausur zu schreiben - das weiß Michael Grundwald, Sprecher der<br />
Berliner Staatsanwaltschaft, nicht. Immerhin brauchten die Ermittler fünf Monate, bis sie<br />
dem Schüler auf die Schliche kamen. "Als wir ihn dann auf die Vorwürfe gestoßen haben,<br />
hat er gestanden", sagte Grunwald SPIEGEL ONLINE. Als Motiv gab der Schüler an, dass er<br />
die Klausur an diesem Tag verhindern wollte.<br />
Am 13. Dezember 2006 hatte der junge Mann einen Rollkoffer mit einer angehefteten<br />
Todesdrohung vor den Eingang des Oberstufenzentrums in Moabit gestellt. "Tick, Tick, Tick,<br />
die Zeit läuft", stand auf dem Zettel. Und dass die gesamte Ausbildungsstätte samt Schülern<br />
und Lehrern in die Luft fliege, wenn das Gepäckstück geöffnet werde. Als Begründung<br />
schrieb der Täter, seine berufliche Karriere sei ruiniert.<br />
Ein Hausmeister hatte den Koffer gegen 7.30 Uhr entdeckt. Der Schulleiter löste daraufhin<br />
den Feueralarm aus, um die rund 50 schon anwesenden Schüler schnellstmöglich aus dem<br />
Gebäude zu bringen. Die Polizei rückte mit 100 Beamten an, der Verkehr musste umgeleitet<br />
werden. Der Fund legte den Schulbetrieb am Oberstufenzentrum, in Banken und<br />
Versicherungen für über zwei Stunden lahm.<br />
Gegen neun Uhr öffneten dann Sprengstoffexperten den Koffer mit einem Wassergewehr.<br />
Die vermeintliche Bombe war eine Attrappe: Im Koffer befand sich nur Mehl.<br />
Nach Auswertung erster Hinweise nahm die Polizei noch am selben Tag einen 18-jährigen<br />
Schüler fest. "Er hatte am Tag zuvor einen Streit mit einem Lehrer gehabt. Deshalb waren<br />
wir auf ihn aufmerksam geworden", so Grunwald. Der Verdacht bestätigte sich aber nicht.<br />
Der tatsächliche Täter habe dagegen aus Sicht der Ermittler zunächst keine offensichtlichen<br />
Gründe gehabt. "Er hat die Angst vor der Klausur vorher nicht so ausgedrückt, dass man ihn<br />
als Täter hätte vermuten können."<br />
han/ddp/dpa<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195133/index.html [16.05.2007 22:35:29]
Abi-Tagebuch: Wenn der Mathelehrer so verdächtig lächelt - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 14. Mai 2007<br />
Abi-Tagebuch: Wenn der Mathelehrer so verdächtig lächelt - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE -<br />
Nachrichten 14. Mai 2007<br />
14. Mai 2007<br />
ABI-TAGEBUCH<br />
Wenn der Mathelehrer so verdächtig lächelt<br />
Letztes Jahr schien das Abitur noch ganz weit weg, jetzt steckt Christian Hambrecht, 19,<br />
mittendrin. Sein erster Härtetest: Mathe. In der Anspannung der Prüfung werden die<br />
Bamberger Schüler zu Tieren - und auch die Lehrer benehmen sich irgendwie seltsam.<br />
Ich wache Punkt halb acht auf - mein innerer Wecker, auf den zumeist kein Verlass ist,<br />
funktioniert heute. Als ich ins Bad schlurfe, erinnere ich mich, dass ich gestern der Gruppe<br />
"Nachm Abi geh ich erst mal kacken" bei SchülerVZ beigetreten bin. Ich tue es schon vorher.<br />
Dann dusche ich und denke über die psychische Wirkung des Abiturs nach.<br />
Vor einem Jahr war das Abitur noch riesig. Aber wie ein gigantischer Luftballon voll heißer<br />
Luft schnurrte der Ballon Abitur bald auf die Größe einer längeren Klausur zusammen. Das<br />
Abitur ist ein Scheinriese. Aus der Ferne riesengroß, von Nähe betrachtet erstaunlich klein.<br />
Ich frühstücke mit meinen Eltern. Alles wie sonst. Heute fährt mich mein Vater in die Schule.<br />
Das ist neu.<br />
Der Raum ist sauber, hell und karg, die Tische sind geometrisch perfekt angeordnet und<br />
tragen Platznummern. Der Schüler ist eine Nummer. Ich bin die letzte Nummer - 24 - und<br />
setze mich an Tisch 24, der hinten rechts im Eck am Fenster steht. Florian, das Mathegenie,<br />
sitzt an Tisch 1. Chris, der in Mathe bisher nur durch Abwesenheit geglänzt hat, aber an<br />
Tisch 2. Auf das Prinzip, das hinter dieser Sitzplatzverteilung steht, komme ich nicht. Ich<br />
blicke aus dem Fenster und sehe eine im Wind schwankende Kiefer. Alles ist so grün und<br />
warm da draußen. Unsere Mathelehrer lächeln viel. Ich bin mir nicht sicher, ob zur<br />
Aufmunterung oder aus heimlichem Sadismus.<br />
Der Abiturient, ein Tier auf der Jagd oder Flucht<br />
Punkt neun Uhr ist es schlagartig still. Das Abitur beginnt. Die Ruhe steckt jedoch voller<br />
Spannung, die sich dehnt, spannt, biegt, krümmt, verdichtet und den Raum wie ein<br />
Spinnennetz durchzieht, leicht erbeben und erschaudern lässt. Allmählich setzt der<br />
Geräuschpegel wieder ein. Ein Hüsteln, das dezente Rascheln von Papier, das meist störend<br />
laute Knacken eines Taschenrechners. Es folgt ein umso leiseres Blättern in der<br />
Formelsammlung, das schwungvolle Kratzen der Füllfederhalter auf Papier.<br />
Nach einer Stunde kann ich die Schüler in drei Kategorien aufteilen...<br />
● Gruppe 1: angestrengte, vor Konzentration verzerrte Gesichter, dunkle Ringe unter<br />
den Augen, schmale, fahle Lippen, die sich lautlos zu Worten formen.<br />
● Gruppe 2: Sie sind in einer Art Trance, sie wetzen voll Ungestüm auf ihren karierten<br />
Bögen herum, die Augen glänzen wie die von Bekifften, die Kinnladen sind<br />
vorgestreckt, die Lippen gespreizt, die Zähne gebleckt; ab und zu streicht die Zunge<br />
hungrig über die Lippen.<br />
● Gruppe 3: Lauter Leute, die sich betont gelassen geben. Sie blähen die Backen auf,<br />
lassen dann die Luft leise hinauszischen. Nach zwei Stunden verändert sich ihre<br />
Haltung schlagartig. Die Augen sind plötzlich rot gerändert und quellen hervor,<br />
Schweißperlen bilden sich am Haaransatz, die Unterlippe zittert. Man nagt und lutscht<br />
am Stift.<br />
Draußen scheint freundlich die Sonne.<br />
Der Abiturient ist wie ein Tier auf der Jagd oder Flucht, ein von Adrenalinstößen getriebenes<br />
Wesen. Seine gekrümmte Körperhaltung erinnert an ein Raubtier vor dem Sprung hinauf zur<br />
Spitze der Pyramide in Raumgeometrie. Ebenso leicht verheddert er sich dabei in einer<br />
Bernoulli-Kette und strauchelt (mehr...).<br />
Um 12 Uhr ist Abgabe. Alle haben jetzt abgespannte Gesichter.<br />
DER AUTOR<br />
Christian Hambrecht, 19, ist Schüler am Kaiser- Heinrich- Gymnasium in Bamberg. Er<br />
schreibt Abi- Klausuren in Mathe, Deutsch, Geschichte, Kunst. Wenn das geschafft ist, will er<br />
in Freiburg Internationales Recht studieren.<br />
Am Schultor wartet Basti mit Bierflaschen. Er hat letztes Jahr Abitur gemacht und fühlt<br />
dieses Jahr mit uns. Wir trinken, rauchen und diskutieren über mündliche Prüfungen in<br />
Mathe. Ich bin müde und elektrisiert zugleich. Die Aufgaben, die ich nicht gelöst habe,<br />
gehen mir nach. Wo liegen meine Fehler? "Bei der Aufgabe X kam doch YZ heraus?" - "Ja,<br />
stimmt." "Verdammt, wieso bin ich da auf Q gekommen?" Es dauert ein wenig, bis mein<br />
Kopf klarer wird.<br />
Abschalten lautet jetzt die Devise. Als nächstes habe ich ein Stelldichein mit Bismarck, Hitler<br />
und Konsorten. Geschichte-Leistungskurs. Da muss ich fit sein.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195153/index.html [16.05.2007 22:35:30]
Australischer Schüler: Mobbing-Opfer erhält 600.000 Euro - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 15. Mai 2007<br />
Australischer Schüler: Mobbing-Opfer erhält 600.000 Euro - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE -<br />
Nachrichten 15. Mai 2007<br />
15. Mai 2007<br />
AUSTRALISCHER SCHÜLER<br />
Mobbing-Opfer erhält 600.000 Euro<br />
Er wurde verhöhnt, verfolgt, verprügelt: Als Sechsjähriger litt der Australier Benjamin Cox<br />
unter brutalen Schikanen eines älteren Mitschülers, seine Lehrer griffen nicht ein. 13 Jahre<br />
später hat er nun Recht bekommen - und eine Rekordsumme als späte Entschädigung.<br />
Als Grundschüler wirkte Benjamin Cox eigentlich recht putzig - er hatte ziemlich rote Haare<br />
und ziemlich viele Sommersprossen. Für einen älteren Schüler aber war Benjamin nur eine<br />
leichte Beute. Er schikanierte den Jungen über mehrere Monate, stieß ihn gegen Mauern,<br />
peitschte ihn mit einem Ast, verfolgte und quälte ihn in jeder freien Minute.<br />
Einmal versuchte er, Benjamin seinen Pullover in den Mund zu stopfen. Als man Angela Cox<br />
zu ihrem weinenden Sohn in die Schule rief, fehlte ihm ein Zahn im Unterkiefer, seine Lippe<br />
blutete. Die Folterversuche wurden über die Zeit immer schlimmer. Im Februar 1995<br />
versuchte der verhaltensgestörte Junge sogar, Benjamin zu erdrosseln.<br />
Einzige Konsequenz: Benjamin Cox erhielt eine Abfindung vom australischen Verein für<br />
Opfer-Entschädigung. Sonst passierte nichts. Und das, obwohl sowohl die Schule als auch<br />
die Schulaufsichtsbehörde von den Vorgängen an der Woodberry Grundschule nördlich von<br />
Sydney wussten. Denn Angela Cox hatte die Lehrer immer wieder auf Benjamins Martyrium<br />
aufmerksam gemacht und sie gebeten, ihren Jungen besser zu schützen. Vergeblich.<br />
"Mobbing stärkt den Charakter"<br />
"Nachdem ich bei der Schule nicht weiterkam und weder die Lehrer noch der Direktor etwas<br />
unternahmen, wandte ich mich direkt an das Bildungsministerium", sagte Angela Cox "ABC<br />
Online". Über die Antwort, die sie dort erhielt, ist sie noch heute entrüstet: "Mobbing stärkt<br />
den Charakter", habe ihr der zuständige Beamte erklärt. Als sie dem Schulleiter mitteilte,<br />
dass sie ihren Sohn nicht weiter zur Woodberry Grundschule schicken werde, habe der nur<br />
mit den Achseln gezuckt: "Kinder kommen und gehen", sei sein Kommentar gewesen.<br />
Jetzt, 13 Jahre später, hat das Oberste Gericht des australischen Bundesstaats New South<br />
Wales Angela Cox und ihrem Sohn Recht gegeben. Richterin Carolyn Simpson warf den<br />
Behörden des Bundesstaats vor, ihre Fürsorgepflicht für Benjamin Cox sträflich<br />
vernachlässigt zu haben. Sie sprach Cox eine einmalige Zahlung von rund 132.000 Euro und<br />
eine lebenslange Rente zu. Insgesamt dürfte der heute 18-Jährige damit eine Rekordsumme<br />
von rund 600.000 Euro erhalten.<br />
"Seine Kindheit wurde völlig zerstört, nun als Erwachsener wird es ihm nicht besser gehen",<br />
sagte Simpson in der Urteilsbegründung. "Er wird nie erleben, wie es ist, einen Beruf zu<br />
haben. Er wird mit größter Wahrscheinlichkeit für den Rest seines Lebens unter Ängsten und<br />
Depressionen leiden." Der 18-Jährige sei nicht in der Lage, Beziehungen mit anderen<br />
Menschen einzugehen. "Er hat keine Freunde, und es ist unwahrscheinlich, dass sich das<br />
einmal ändert", zitiert die Zeitung "The Australian" die Richterin. Die Verantwortlichen hätten<br />
es versäumt, die nötigen Schritte zu unternehmen, um Benjamin vor dem<br />
verhaltensgestörten älteren Jungen zu schützen.<br />
Drangsaliert aus dem Hinterhalt<br />
Angela Cox hat mehreren australischen Zeitungen beschrieben, wie ihr Sohn damals unter<br />
der täglichen Tyrannei (mehr...) litt und welche Konsequenzen er auch heute noch zu tragen<br />
hat. "Benjamin hatte Angst vor Menschengruppen und vor den Lehrern", sagte sie der<br />
"Brisbane Times". Er habe sich geweigert, öffentliche Toiletten zu benutzen, weil der ältere<br />
Junge immerzu aus Türen sprang und Benjamin erschreckte - auch das Schulklo benutzte er<br />
als Hinterhalt. Die Schule habe ihr Sohn nach sieben Jahren abgebrochen, die Versuche, ihn<br />
zuhause zu unterrichten, seien gescheitert.<br />
Die Mutter beschreibt Benjamin als nervliches Wrack: Er bekam Migräne, Alpträume, fing an<br />
zu stottern, entwickelte Angstzustände. Heute leidet er unter Depressionen, Verlustängsten<br />
und einer posttraumatischen Belastungsstörung. Wie ein Einsiedler lebe ihr Sohn, sagte<br />
Angela Cox. Nach draußen gehe er nur selten, Freunde habe er keine. "Er schließt sich<br />
immerzu in seinem Zimmer ein und spielt Playstation."<br />
Zwar erkannte Simpson in ihrer Urteilsbegründung ein psychiatrisches Gutachten an, das<br />
belegt, dass Benjamin Cox ein besonders verletzlicher Junge mit Neigung zu Depressionen<br />
gewesen sei. Allerdings sei das Mobbing der Auslöser für die psychischen Probleme des<br />
Jungen gewesen, urteilte die Richterin laut "The Australian". Der Anwalt von Cox sagte, der<br />
Fall sei von grundsätzlicher Bedeutung und könne eine Flut von Entschädigungsklagen von<br />
Mobbing-Opfern auslösen.<br />
Ein Sprecher des Schulministeriums von New South Wales erklärte, Mobbing sei früher<br />
inakzeptabel gewesen und sei es auch heute noch. Allerdings habe man in den vergangenen<br />
13 Jahren die Mittel, um gegen Schikanen von Mitschülern zu kämpfen, verschärft. Gegen<br />
das heute gefällte Urteil will die Behörde Widerspruch einlegen.<br />
han/ AFP/dpa<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195207/index.html [16.05.2007 22:35:30]
Lehrermangel Billige Ersatzlehrer - Job & Karriere - sueddeutsche.de 14.05.2007<br />
Lehrermangel Billige Ersatzlehrer - Job & Karriere - sueddeutsche.de 14.05.2007<br />
14.05.2007 08:06 Uhr<br />
Lehrermangel<br />
Billige Ersatzlehrer<br />
Quereinsteiger werden an den Schulen dringend gebraucht. Doch<br />
mit neuen Tarifverträgen schrecken die Bundesländer<br />
Interessenten ab. Es gibt bis zu 1300 Euro weniger im Monat.<br />
Von Alexandra Straush<br />
Erst umworben, dann<br />
verprellt: Manche<br />
Quereinsteiger, die auf den<br />
Lehrerberuf umschulen,<br />
bereuen ihre Entscheidung<br />
inzwischen.<br />
Foto: iStockphoto<br />
Burkhard Struwe hat mit 38 Jahren noch mal<br />
ein berufliches Experiment gewagt. Lange<br />
hatte der Maschinenbau-Ingenieur aus<br />
Arnsberg bei einem Zulieferer für<br />
mittelständische Betriebe gearbeitet, bis ihn<br />
die intensive Werbung des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen auf den "Zukunftsberuf Lehrer"<br />
aufmerksam machte. Die Aussicht, nicht nur<br />
vor dem Computer zu sitzen und mehr mit<br />
Menschen zu tun zu haben, reizte ihn.<br />
Zwischen einem Gehalt nach<br />
Bundesangestellten-Tarifvertrag (BAT) und<br />
der Bezahlung als Ingenieur in der Wirtschaft<br />
bestand kein großer Unterschied. Das gab für<br />
den Familienvater den Ausschlag. Nur die<br />
Durststrecke des Referendariats musste<br />
Struwe überbrücken - mit einem Nebenjob in<br />
seiner alten Firma, mit Hilfsarbeiten als<br />
Dachdecker und mit Erspartem.<br />
Kurz vor dem zweiten Staatsexamen fehlt<br />
ihm nun die rechte Motivation. Denn er weiß, dass sich die zwei Jahre<br />
zusätzliche Ausbildung finanziell nicht gelohnt haben. Er wird 600 Euro<br />
weniger in der Tasche haben als früher. Und vor allem 600 Euro weniger,<br />
als ihm bei der Einstellung in Aussicht gestellt wurde.<br />
Wie viele andere ist Burkhard Struwe in die Tariffalle getappt. Schuld sind<br />
sein Alter und der Tarifvertrag Länder (TV-L), der in allen Bundesländern<br />
außer Hessen und Berlin den alten BAT abgelöst hat. Die Crux an dem<br />
neuen System: Es honoriert in seinen Leistungsstufen nur die einschlägige<br />
Berufserfahrung, nicht das Lebensalter wie der BAT. Der Ingenieur jenseits<br />
der 35, der als Techniklehrer anheuert, bringt kein pädagogisches Vorleben<br />
mit, steht nach TV-L also deutlich schlechter da. Weil diese Entwicklung im<br />
Vorfeld nicht abzusehen war, fühlt Struwe sich betrogen.<br />
Lehrer in Nordrhein-Westfalen traf die Umstellung zum 1. November 2006<br />
besonders hart, weil das Land ein halbes Jahr vorher auch noch den<br />
Mangelfach-Erlass gekippt hatte. Lehramtsanwärter mit begehrten Fächern,<br />
die sich der Verbeamtung sicher wähnten, waren auf einmal zu alt dafür<br />
und rutschten stattdessen in den TV-L. Schulministerin Barbara Sommer<br />
sprach von 3000 Betroffenen, die bei ihrer Einstellung noch nichts von dem<br />
neuen Tarifvertrag ahnten und für die das Ministerium nun "in besonderer<br />
Weise verantwortlich sei".<br />
Auch in anderen Bundesländern geht es allen Neueinsteigern an den<br />
Geldbeutel, die sich mit Berufserfahrung, aber ohne Chance auf eine<br />
Beamtenstelle für den Schuldienst entschieden haben. Die "eine oder<br />
andere Unmutsäußerung" von Referendaren sei schon eingegangen,<br />
bestätigt Eveline Dziendziol, Sprecherin der Aufsichts- und<br />
Dienstleistungsdirektion (ADD), die in Rheinland-Pfalz für den<br />
Vorbereitungsdienst zuständig ist.<br />
Einer von denen, die sich ärgern, ist Andreas Keller (Name geändert).<br />
Bevor er auf den Lehrerberuf umsattelte, war er zwölf Jahre lang als<br />
Ingenieur im öffentlichen Dienst tätig. Er kannte sich in den BAT-Tabellen<br />
aus und ging davon aus, dass er nach dem Referendariat 3560 Euro brutto<br />
verdienen würde. Nach der Umstellung auf TV-L sind es 1300 Euro<br />
weniger. "Ich habe meinen Job mit Aussicht auf diese Bezahlung<br />
gekündigt. Sonst wäre ich doch in meinem alten Vertrag geblieben", ärgert<br />
sich der 43-jährige Familienvater. Unter dem Aspekt des<br />
Vertrauensschutzes empfindet er die Situation als Zumutung. "Stellen Sie<br />
sich vor, ich hätte ein Haus gebaut, dann wäre ich jetzt in meiner Existenz<br />
bedroht."<br />
Die ADD und das Bildungsministerium von Rheinland-Pfalz haben das<br />
Problem inzwischen erkannt: Ministerin Doris Ahnen hat die Weisung<br />
ausgegeben, bei Verträgen für Quereinsteiger Einkommenseinbußen im<br />
Vergleich zum BAT möglichst zu vermeiden. Das Dilemma wollen die<br />
Behörden mit einem Schlupfloch im Tarifvertrag lösen: Paragraph 16<br />
erlaubt, den Bewerber mit dem Argument des Fachkräftemangels in seiner<br />
Entgeltgruppe bis zu zwei Stufen höher einzugruppieren. "Das wird aber<br />
sicher nicht mit der Gießkanne verteilt", meint Dziendziol. Will sagen: Auf<br />
Verhandlungsgeschick und die Fächerkombination kommt es an.<br />
Keine Garantie<br />
Verhandeln hat auch zumindest einen Teil der Referendare in Nordrhein-<br />
Westfalen weitergebracht. Das Ministerium ließ sich auf einen Kompromiss<br />
ein: Alle Lehramtsanwärter, die zum Zeitpunkt der Umstellung am 30.<br />
Oktober 2006 im Vorbereitungsdienst waren, sollen Bestandsschutz<br />
erhalten. Als Bezahlung wurde ihnen mindestens das alte BAT-Niveau<br />
versprochen. Eine Randbedingung der Einigung jedoch lässt sie zittern: Die<br />
Zusage auf die Zukunft gilt nur für Kandidaten, die zwölf Monate nach<br />
Ende ihres Referendariats eine unbefristete Anstellung bekommen.<br />
Dummerweise sieht es gerade gar nicht gut aus mit Lehrer-Jobs. Burkhard<br />
Struwe hat für seine Fächerkombination Physik und Technik landesweit<br />
gerade mal vier Vakanzen ausgemacht. "Dabei hat man mir gesagt, deine<br />
Fächer sind eine Bank."<br />
Sein Zorn ist unbegründet, meint Gerd Möller, der beim Schulministerium in<br />
Düsseldorf für Statistik und Prognosen zuständig ist. Natürlich könne es<br />
vorkommen, dass in einem Jahr oder einer Region keine Anstellung<br />
möglich sei. "Aber wir suchen Lehrer und werben daher mit Recht. Wenn<br />
viele Seiteneinsteiger zuströmen, verschiebt sich natürlich die Basis der<br />
Prognose." Für die Betroffenen heißt das: Es gibt keine Jobgarantie. Das ist<br />
nach der Einführung des TV-L die zweite Kröte, die die Umsteiger<br />
schlucken müssen.<br />
Schlechte Aussichten<br />
Ironischerweise sind genau sie es, die im Schuldienst am dringendsten<br />
gebraucht werden. Denn gerade in Mangelfächern stehen nicht genügend<br />
Bewerber zur Verfügung, die direkt von der Universität kommen. Das<br />
Statistische Bundesamt erfasste im Wintersemester 2005/2006 bundesweit<br />
204 342 Lehramts-Studenten. Während sich auf die Massenfächer Deutsch<br />
und Englisch 45 000 beziehungsweise 25 000 Studierende stürzten, waren<br />
es in Physik gerade mal 1600. Noch spärlicher gesät ist der Nachwuchs,<br />
der direkt von der Uni an die Berufschule geht: Gerade mal 373<br />
Studierende sind bundesweit für das Fach Elektrotechnik auf Lehramt<br />
eingeschrieben, 637 für Metalltechnik.<br />
Das Schulministerium in Nordrhein-Westfalen führt keine Statistik darüber,<br />
wie viele Referendare vorher einen anderen Beruf ausgeübt haben. Fragt<br />
man in den Studienseminaren nach, hört man für die Fächer Physik,<br />
Mathematik und Technik Zahlen von mehr als 80 Prozent. Bei den<br />
momentan schlechten Aussichten im Schuldienst könnten die Referendare<br />
sich überlegen, wieder in den alten Beruf zurückzukehren. Eine weitere<br />
Alternative ist ein Wechsel in ein benachbartes Bundesland, in dem bessere<br />
Bedingungen herrschen. Davon unbeirrt wirbt das Land weiter auf Bildungs-<br />
und Abiturientenmessen für den "Zukunftsberuf Lehrer". Vielleicht gerade,<br />
weil es Bewerbern immer weniger zu bieten hat.<br />
(SZ vom 12.5.2007)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195443/index.html [16.05.2007 22:35:32]
Deutschlands bester Hauptschullehrer ''Wenn Werder gewinnt, geb' ich immer einen aus'' - Job & Karriere - sueddeutsche.de 11.05.2007<br />
Deutschlands bester Hauptschullehrer ''Wenn Werder gewinnt, geb' ich immer einen aus'' - Job &<br />
Karriere - sueddeutsche.de 11.05.2007<br />
11.05.2007 18:39 Uhr<br />
Deutschlands bester Hauptschullehrer<br />
"Wenn Werder gewinnt, geb' ich immer<br />
einen aus"<br />
Preisträger Reinhard Kostur über die Zunahme von Gewalt an<br />
Schulen, den Ärger über gestrichene Stunden und seine kleinen<br />
Tricks zur Auflockerung des Unterrichts.<br />
Interview: Andreas Schubert<br />
Seit 32 Jahren im<br />
Lehrerberuf: Reinhard<br />
Kostur<br />
Foto: oh<br />
Reinhard Kostur, 62, ist der beste<br />
Hauptschullehrer Deutschlands. Seit 1980<br />
unterrichtet er an der Hauptschule Schiffdorf<br />
in Niedersachsen. Jetzt hat er den von der<br />
Hertie-Stiftung, der Bosch-Stiftung und der<br />
Bundesvereinigung der Deutschen<br />
Arbeitgeberverbände ausgelobten, mit 5000<br />
Euro dotierten Lehrerpreis für vorbildliches<br />
pädagogisches Engagement erhalten. Das<br />
Preisgeld soll in ein Schulprojekt fließen.<br />
sueddeutsche.de: Herr Kostur, wann ist<br />
man ein guter Lehrer?<br />
Reinhard Kostur: Meine Ausbilder haben<br />
mir immer gesagt, entweder man kann’s<br />
oder man kann’s nicht, also von Geburt an.<br />
Aber im Ernst: Ein guter Lehrer ist einer, der<br />
sich seiner Sache sicher ist, der seinen Beruf mag und das auch zeigt. Und<br />
der Freude hat am Umgang mit Kindern. Selbstverständlich sollte er auch<br />
sein Handwerkszeug verstehen und sich mit neuen Methoden beschäftigen.<br />
Die sollte man aber nur übernehmen, wenn sie auch wirklich zu einem<br />
passen.<br />
sueddeutsche.de: Und was zeichnet den besten Lehrer aus?<br />
Kostur: Humor, Gelassenheit und ein gewisses Maß an Lebenserfahrung.<br />
Ich habe selbst drei Kinder, so habe ich die Schule stets auch aus<br />
Elternsicht wahrgenommen. Ich kann viele Eltern gut verstehen.<br />
sueddeutsche.de: Wann, zum Beispiel?<br />
Kostur: Wenn mir meine Kinder gesagt haben, dass der Unterricht<br />
unmotiviert abläuft und sie nur aus Büchern abschreiben, bin ich zu dem<br />
Lehrer hin und hab ihm Vorschläge gemacht, was er vielleicht anders<br />
machen könnte. Als Lehrer kommt man sich da ein bisschen dumm vor,<br />
weil man denkt: eigentlich müsste es der Kollege ja selbst besser wissen.<br />
sueddeutsche.de: Bedeutet die Auszeichnung „Bester Lehrer“ etwas für<br />
Sie?<br />
Kostur: Darauf bin ich durchaus stolz. Es ist eine Anerkennung für meine<br />
Arbeit und auch für die Schule. Wenn ich heute auf der Straße ehemaligen<br />
Schülern begegne, werde ich oft angesprochen. Einer zeigt mir seine<br />
Kinder, ein anderer sein neues Auto. Das ist ein Kompliment. Ich selbst<br />
habe früher immer einen großen Bogen um viele meiner Lehrer gemacht.<br />
sueddeutsche.de: Sie unterrichten seit 32 Jahren. Fällt es nach einer<br />
gewissen Zeit nicht schwer, sich immer wieder zu motivieren?<br />
Kostur: Mir nicht. Ich gehe nach wie vor gerne in den Unterricht. Da ich<br />
auch Ausbildungslehrer bin, kann ich den jungen Referendaren auch<br />
einiges beibringen. Zum Beispiel sage ich denen: Bleibt doch öfter mal<br />
gelassen.<br />
sueddeutsche.de: Ihre Schüler attestieren Ihnen Humor. Wie äußert sich<br />
der im Unterricht?<br />
Kostur: An Weihnachten habe ich manchmal eine Krawatte an, die auf<br />
Knopfdruck ein Weihnachtslied spielt. Das lockert auf und kommt immer<br />
gut an. Jeder Lehrer sollte sich so ein Merkmal zulegen. Außerdem bin ich<br />
Werder-Fan. Wenn Werder gewinnt, geb' ich immer einen aus.<br />
sueddeutsche.de: Ach ja? Und wenn Bremen dieses Jahr Deutscher<br />
Meister wird?<br />
Kostur: Dann gibt es in der Schule auf jeden Fall ein gemeinsames<br />
Frühstück.<br />
sueddeutsche.de: Klingt, als sei Ihre Schule eine große Familie. Was hat<br />
sich denn in den 32 Jahren ihres Lehrerdaseins an der Hauptschule<br />
verändert.<br />
Kostur: Weil wir eine ländliche Schule sind, trifft einiges, was andernorts<br />
in Schulen verbreitet ist, bei uns so nicht zu. Viele Eltern beschäftigen sich<br />
nicht mehr mit schulischen Dingen. Sie gehen nicht zum Elternabend und<br />
sie überlassen immer mehr Aufgaben der Schule, indem sie sich einfach<br />
aus der Erziehung ausklinken. Auch Gewalt und raue Umgangsformen<br />
haben deutlich zugenommen.<br />
sueddeutsche.de: Woran liegt das?<br />
Kostur: Hauptschüler bekommen doch häufig gesagt: „Ihr seid nichts<br />
wert“. Da macht sich natürlich der Frust breit. Auch die Anerkennung der<br />
Eltern fehlt oft.<br />
sueddeutsche.de: Der Hauptschule haftet oft das schlechte Image der<br />
„Restschule“ an. Ärgert sie das?<br />
Kostur: Es ärgert mich sogar sehr. Wir haben mit Stundenkürzungen zu<br />
kämpfen, auf der anderen Seite wird, etwa von der Wirtschaft, mehr<br />
Wissen von den Schülern erwartet. Oft heißt es auch, die Hauptschüler<br />
werden immer dicker. Gleichzeitig werden ihnen Sportstunden gestrichen.<br />
Als Beratungslehrer hatte ich früher fünf Stunden zur Verfügung, heute nur<br />
noch drei. Damit kann ich den großen Beratungsbedarf nicht decken.<br />
sueddeutsche.de: Was passiert eigentlich mit den 5000 Euro Preisgeld?<br />
Kostur: Es gab im Kollegenkreis schon einige Vorschläge. Ich will aber auf<br />
jeden Fall die Schüler in die Planungen mit einbeziehen. Wir sollten eine<br />
größere Sache anschieben. Das könnte zum Beispiel ein Nichtraucher- oder<br />
Drogenprojekt sein.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070516195512/index.html [16.05.2007 22:35:32]
Verantwortung der Schule endet nicht beim Abitur<br />
Verantwortung der Schule endet nicht beim Abitur<br />
Verantwortung der Schule endet nicht beim Abitur<br />
Von unserem Mitarbeiter Christoph Classen | 05.05.2007, 15:30<br />
Aachen. Für viele Jugendliche ist es die erste wirklich schwierige Entscheidung. Wenn es<br />
auf das Ende der Schullaufbahn zugeht, stellt sich unweigerlich die Frage, wie es denn<br />
danach weitergehen soll. Auf dem nahezu unbegrenzten Feld der beruflichen Möglichkeiten<br />
ist es oft nicht einfach den Überblick zu bewahren.<br />
Das Couven-Gymnasium möchte seinen Schülern bei der Orientierung auf dem Arbeitsmarkt<br />
helfen. «Eine Schule hat auch Verantwortung was den zukünftigen Lebensweg der Schüler<br />
angeht», sagt Karin Schmitt-Promny von der Schulpflegschaft. Das Gymnasium stellt sich<br />
dieser Verantwortung und organisierte für Schüler ab der neunten Klasse eine Berufsbörse.<br />
Über 40 Berufe wurden den Schülern vorgestellt. Von Architekt, über Kardiologe und<br />
Physiker bis hin zum Verwaltungswirt. Viele Eltern waren gekommen, um die Schüler über<br />
ihren Berufsalltag, Werdegang und Qualifikation zu informieren. Daneben war auch eine<br />
Handvoll von Unternehmen und öffentlichen Institutionen vertreten, die über ihre<br />
Jobangebote Auskunft gaben.<br />
Allerdings nutzt die Berufsbörse nicht nur den Schülern. Betriebswirtin Claudia Kelmes nutzte<br />
das Angebot der Schule, um dem Ausbildungsberuf des Mathematisch-Technischen<br />
Assistenten (MaTA) zu einem höheren Bekanntheitsgrad zu verhelfen.<br />
«Wir arbeiten auf einem kleinen Gebiet und haben es relativ schwer Azubis zu finden», sagt<br />
Kelmes. Abitur und eine zwei in Mathe sind Grundvoraussetzungen, um einen<br />
Ausbildungsplatz zu bekommen. Dafür sei der Beruf sehr zukunftssicher. «MaTAs können<br />
sich später aussuchen, wo sie arbeiten wollen», betont Kelmes.<br />
Weniger Mathekenntnisse, dafür aber mehr soziale Kompetenz wird von angehenden<br />
Sozialarbeitern gefordert. Diesen Beruf stellte Brigitte Büngeler-Schultheis vor. Als<br />
Qualifikation genügt die Fachhochschulreife, danach folgt ein sechssemestriges<br />
Bachelorstudium.<br />
Neben den formellen Qualifikationen sollten allerdings auch noch ein paar persönliche<br />
mitgebracht werden. Büngeler-Schultheis: «Man braucht Einfühlungsvermögen, Freude am<br />
Umgang mit anderen Menschen und eine gute Frustrationstoleranz»<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070506213416/index.html [16.05.2007 22:35:33]
Eltern kämpfen um Schulplätze 5. Mai 2007<br />
Eltern kämpfen um Schulplätze 5. Mai 2007<br />
5. Mai 2007, 17:13 Uhr<br />
Von Florentine Anders<br />
Einschulung<br />
Eltern kämpfen um Schulplätze<br />
Im kinderreichen Stadtteil Prenzlauer Berg fehlen Schulen. Nun verlost der Bezirk die Plätze -<br />
ohne Rücksicht auf Schulwege und Geschwister. Zahlriche Eltern gehen mit Eilverfahren vor<br />
Gericht dagegen vor. Eine Klagewelle dürfte folgen.<br />
Foto: Lambert<br />
Kinder protestieren mit ihren Eltern in der Greifenhagener Straße gegen die<br />
Schulplatzvergabe in Prenzlauer Berg. 50 Kinder, die an die Thomas-Mann-Grundschule<br />
gehen wollten, waren vom Bezirk rausgelost und an eine andere Schule gelenkt worden<br />
Der Babyboom am Prenzlauer Berg hat die Schulen erreicht. Für viele Kinder und Eltern<br />
beginnt der häufig beschworene Ernst des Lebens mit völlig anderen Problemen als<br />
erwartet. In dem kinderreichen Stadtteil zwischen Mitte und Pankow reichen die Plätze an<br />
den Grundschulen bei weitem nicht aus. Die Planung der Stadt hat versagt. Als Konsequenz<br />
hat der Bezirk die Plätze an den Schulen einfach verlost – ohne Rüksicht auf den Wohnort<br />
der Eltern und darauf, wo die Geschwister zur Schule gehen. Zahlriche Eltern gehen mit<br />
Eilverfahren vor Gericht dagegen vor. Eine Klagewelle dürfte folgen.<br />
Für viele Eltern und Kinder war die Mitteilung des Bezirks ein Schock. Die fünfjährige<br />
Josephine etwa glaubte bislang, dass sie in dieselbe Schule gehen würde wie ihre große<br />
Schwester Annika. Für Antonio gab es keinen Zweifel, dass er bald in dem Klassenraum<br />
sitzen würde, das er aus dem Fenster seines Kinderzimmers sehen kann. Andererseits<br />
meldeten Eltern, die weder in der Nähe ihrer Wunschschule wohnten noch bereits ein Kind<br />
auf dieser Schule hatte, häufig ihren Wohnsitz um, wenn auch nur zum Schein.<br />
100 Euro für eine Adresse<br />
So war es seit Jahren Praxis in Berlin. Bildungsbewusste Eltern wollen selbst entscheiden,<br />
welche Schule die beste für ihr Kind ist. Bis zu 100 Euro wurden sogar auf Flugblättern<br />
geboten für eine Scheinadresse im Umkreis einer begehrten Schule. Laut Berliner<br />
Schulgesetz haben Eltern keine freie Wahl. Kinder eines Einzugsgebietes werden vom Amt<br />
der jeweiligen Schule in der Nachbarschaft zugewiesen.<br />
Weiterführende links<br />
● Akteure der Grundschulmisere<br />
Doch in diesem Jahr ist alles anders. Josephine darf nicht auf die Schule ihrer Schwester und<br />
Antonio soll einen langen Schulweg quer über die Schönhauser Allee bis zur Bezirksgrenze<br />
laufen. Das Pankower Schulamt registrierte zu viele Anmeldungen für zu wenige<br />
Grundschulplätze im Viertel rund um Helmholtz- und Kollwitzplatz. Erstmals in der Berliner<br />
Schulgeschichte entschloss sich die Behörde dazu, alle Grundschulplätze zu verlosen. Damit<br />
wurden auch jene Eltern vom Losglück abhängig, die sonst einen Platz sicher gehabt hätten,<br />
weil sie bereits ein Kind auf ihrer Wunschschule haben oder direkt neben der Schule<br />
wohnen.<br />
Wie groß der Ansturm in dem Gebiet ist, belegen die Zahlen. In der Nähe jener drei<br />
Grundschulen, die einen besonders guten Ruf haben, wohnen einhundert Kinder mehr, als<br />
dort Plätze vorhanden sind. Dieser Schülerboom war vorhersehbar. Bereits in den<br />
vergangenen sechs Jahren hat sich die Zahl der Erstklässler von 256 auf 470 nahezu<br />
verdoppelt. Gleichzeitig hat der Bezirk aber zwei Grundschulen in dem Viertel geschlossen.<br />
Auch das Problem der Scheinanmeldungen ist seit Jahren bekannt. Die Thomas-Mann-<br />
Grundschule an der Greifenhagener Straße ist voll ausgelastet mit Kindern, die tatsächlich<br />
oder auch nur angeblich in unmittelbarer Nähe wohnen.<br />
Einzugsgebiete schrumpfen<br />
Der Bezirk reagierte damit, dass er das Einzugsgebiet von Jahr zu Jahr schrumpfen ließ.<br />
Ohne Erfolg. Für das kommende Schuljahr sind 140 Kinder für die 90 vorhandenen Plätze<br />
angemeldet. 50 Kinder wurden vom Amt rausgelost und umgelenkt, darunter auch<br />
Josephine. Sie soll jetzt in die Grundschule am Planetarium gehen, was ihre Mutter um jeden<br />
Preis verhindern will. „Die Schule am Planetarium ist sportbetont, die Schule von unserer<br />
älteren Tochter Annika dagegen hat einen musischen Schwerpunkt“, sagt Catherine Kotte.<br />
Außerdem könne sie nicht in zwei Grundschulen gleichermaßen aktiv als Mutter mitarbeiten.<br />
Schlagworte<br />
Erstklässler Eltern Meldeadresse Prenzlauer Berg Verlosung Schulplatz Grundschule<br />
Einzugsgebiet Kinder<br />
Dass die Thomas-Mann-Grundschule so begehrt ist, liegt aber nicht allein an der musischen<br />
Ausrichtung. Seit Jahren wird hier das Lernen in altersgemischten Gruppen mit Erfolg<br />
praktiziert. Ab dem kommenden Schuljahr soll das Modell berlinweit gelten, doch viele<br />
Schulen sind noch immer auf Frontalunterricht geeicht und nicht ausreichend auf die Reform<br />
vorbereitet. Viele Eltern sind verunsichert. Angesichts der angespannten Situation hat sich<br />
Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztanzowicz (SPD) den einfachsten Weg gesucht und das Los<br />
entscheiden lassen.<br />
Alle hätten gleiche Chancen, argumentiert die Stadträtin. Sie hält auch nichts von dem<br />
Vorschlag der Eltern, auf dem Gelände der begehrten Schulen vorübergehend Container als<br />
Unterkünfte für Klassen aufzustellen, um die überzähligen Kinder unterzubringen. Denn es<br />
gebe noch einige Schulen im Bezirk, die nicht voll ausgelastet sind. Erst in zwei Jahren soll<br />
eine Grundschule gebaut werden.<br />
Behörden-Roulette verärgert Eltern<br />
Viele Eltern wollen die Zukunft ihrer Kinder aber nicht einem Behörden-Roulette überlassen.<br />
Sie stoßen damit eine Grundsatzdebatte über die Wahlfreiheit der Grundschule an. Eine<br />
Betroffenen-Initiative macht politischen Druck, organisiert Medienauftritte und<br />
Rechtsberatung. Mehr als zweihundert Widersprüche sind im Schulamt eingegangen, ein<br />
Dutzend Anwälte ist mit den Fällen beschäftigt.<br />
Einer von ihnen ist Professor Lutz Hambusch. Der Widerspruch allein reicht nicht, sagt der<br />
Experte für Sozialrecht. Hambusch setzt auf Eilverfahren beim Verwaltungsgericht. Innerhalb<br />
von vier Wochen müsse die Behörde jetzt ihr Losverfahren rechtfertigen. Der Anwalt ist<br />
sicher, dass die Interessen seiner Mandanten berücksichtigt werden müssen. Notfalls müsste<br />
die Klassenstärke eben auf 33 Kinder aufgestockt werden. Die Aussicht auf Unterricht in<br />
provisorischen Containern und auf übervolle Klassen allerdings weckt den Widerstand an den<br />
betroffenen Schulen.<br />
„Wir können nicht mehr Kinder aufnehmen“, sagt Gabriela Anders-Neufang, Leiterin der<br />
Thomas-Mann-Grundschule. Nicht nur das Gebäude sei zu klein, auch die Qualität des<br />
Unterrichts würde leiden. Der gute Ruf der Schulen würde bald dahin sein, meint auch die<br />
Schulstadträtin. Der Bezirkselternausschuss will deshalb vor allem den Vorzug für die<br />
Geschwisterkinder erreichen. Außerdem fordert der Ausschuss Kontrollen, ob die Kinder<br />
tatsächlich unter der angegebenen Adresse angemeldet sind. „Langfristig sind wir gegen<br />
solche Kontrollen“, sagt Elternvertreter Sigurt Vitols. In diesem Jahr sehe er allerdings keine<br />
andere Lösung.<br />
„Für die Scheinanmelder mit Schulplatz hat ein Spießrutenlauf begonnen“, sagt eine Mutter,<br />
die ihren Namen nicht nennen will. Auf den Spielplätzen seien sie nur noch selten zu treffen,<br />
in der Kita würden sie ihre Kinder so abholen, dass sie mit den Eltern ohne Schulplatz nicht<br />
zusammentreffen.<br />
Letzter Ausweg Privatschule<br />
Dass Mütter und Väter für einen guten Schuleinstieg eine gute Grundschule aussuchen<br />
wollen, trifft bei Sigurt Vitols auf vollstes Verständnis. Die bürokratischen Regelungen sollen<br />
künftig aufgehoben werden, fordert er. Die Schulen müssten sich dem Wettbewerb stellen<br />
und ihr Niveau angleichen. Die Opposition im Abgeordnetenhaus greift diese Forderung<br />
munter auf. „Es ist paradox, dass sich Eltern zwar immer besser über die Profile der Schulen<br />
informieren können, dann aber keine Wahl treffen können“, sagt CDU-Bildungsexperte<br />
Sascha Steuer.<br />
Für Catherine Kotte jedenfalls steht fest, dass sie dem Behördenschreiben nicht folgen wird.<br />
Eher würde sie ihre beiden Töchter zusammen an einer nahen Privatschule anmelden. Die<br />
privaten Schulen, die überall in Berlin boomen, sind bereits jetzt die klaren Sieger der<br />
Fehlplanung auch am Prenzlauer Berg. Schon kleben an den Laternenmasten rund um die<br />
Spielplätze bunte Zettel, auf denen eine neue Waldorfschule freie Grundschulplätze für das<br />
kommende Schuljahr anbietet. Ein Standort für die Schule ist noch gar nicht gefunden. Fest<br />
steht bisher nur, die Adresse der Waldorfschule soll unbedingt im Stadtteil Prenzlauer Berg<br />
sein.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070506213841/index.html [16.05.2007 22:35:33]
Lehrerverbände warnen vor zunehmender Werbung in der Schule<br />
Lehrerverbände warnen vor zunehmender Werbung in der Schule<br />
Lehrerverbände warnen vor<br />
zunehmender Werbung in der Schule<br />
AP 05.05.2007 20:05<br />
Frankfurt/Main – Deutsche Lehrerverbände haben vor einem schleichenden Einzug von<br />
Werbung in den Schulen gewarnt. Mittlerweile würden die Schulen mit<br />
Unterrichtsmaterialien und Werbezusendungen von Unternehmen „richtiggehend<br />
zugeschüttet“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter<br />
Meidinger, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.<br />
Auch Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, sprach von einer „mehr als<br />
bedenklichen“ Tendenz. Die Schule habe nicht die Aufgabe, Konsumenten zu züchten,<br />
sondern kritische Wirtschaftsbürger, sagte Kraus.<br />
Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner, warne<br />
vor „allzu großer Aufgeregtheit“. Es gebe in jedem Bundesland klare Regeln darüber, welche<br />
Unterrichtsmaterialien eingesetzt werden dürften und welche nicht. (AP)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070506213938/index.html [16.05.2007 22:35:34]
"Kräuter" in grüner Schule<br />
"Kräuter" in grüner Schule<br />
"Kräuter" in grüner Schule<br />
Vom 07.05.2007<br />
red. Was als Versuchballon im Herbst 2006 startete, wird mittlerweile von Lehrkräften gut<br />
angenommen. Die Schule im Grünen im Umwelthaus ist voll ausgelastet, derzeit eigehende<br />
Buchungen müssen schon in den September gelegt werden.<br />
Neben den bereits seit Monaten bestehenden Angeboten zu Elektrizität, Wasser,<br />
Bäumen/Wald, Korn und Brot, Bauernhof oder Experimenten wird es ab August zusätzlich<br />
das Thema Kräuter geben. Geplant ist auch eine Herbst-Werkstatt, und speziell für erste<br />
Klassen ist für den Dezember erneut die Weihnachtswerkstatt mit Pettersson und Findus<br />
buchbar.<br />
Das Angebot ist unter www.wormser-umwelthaus.de und hier unter Schule im Grünen<br />
einsehbar. Interessierte können auch nachfragen per Mail unter schule@wormserumwelthaus.de<br />
oder unter Telefon (0 62 41) 20 69 33. Die Kosten pro Kind betragen in der<br />
Regel einen, maximal drei Euro, je nach Materialbedarf. Sollte der benachbarte Tiergarten<br />
mit ins Programm einbezogen werden, fallen zusätzlich 1,50 Euro an Eintritt an.<br />
Ab dem Hauptbahnhof fahren Busse der Linie 410 alle halbe Stunde, und von der Haltestelle<br />
Floßhafen/Seeber sind es zehn Minuten zum Umwelthaus. Mit dem Ticket 24 plus können<br />
dann jeweils fünf Kinder hin- und zurückfahren.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508010307/index.html [16.05.2007 22:35:34]
Themenkoffer für jede Schule<br />
Themenkoffer für jede Schule<br />
Themenkoffer für jede Schule<br />
Landesjagdverband verstärkt seine Initiative "Lernort Natur"<br />
Jagdpräsident Kurt-Alexander Michael und Umweltministerin Margit Conrad übergaben drei Themenkoffer Lernort-Natur an<br />
Schülerinnen und Schüler der Grundschule Weinsheim und der Nordpfalzschule Alsenz sowie an Schulleiter Thomas Philippi und<br />
Lehrerin Ulrike Wagensommer-Neumann von der Don-Bosco-Schule Bad Kreuznach.<br />
Foto: Christine Jäckel<br />
Vom 07.05.2007<br />
jä. Natur zu beobachten und Natur zu erkunden, das ist für Kinder an Ort und Stelle, in Feld, Wald<br />
und Flur, immer noch am spannendsten. Die Jägerinnen und Jäger im Land unterstützen die<br />
Schulen bei der Vermittlung naturkundlicher Inhalte ehrenamtlich seit über 15 Jahren mit der<br />
Initiative "Lernort Natur".<br />
Von<br />
Christine Jäckel<br />
Schulklassen werden dabei regelmäßig eingeladen, in den Jagdrevieren die Tier- und Pflanzenwelt<br />
kennenzulernen. Beim Landesjägertag im Kurhaus Bad Kreuznach übergaben Umweltministerin Margit<br />
Conrad und der Präsident des Landesjagdverbandes, Kurt-Alexander Michael, die ersten drei Themenkoffer<br />
"Lernort-Natur" an die Grundschule Weinsheim, die Nordpfalzschule Alsenz und die Don Bosco-Schule in<br />
Bad Kreuznach.<br />
Die Lernort-Natur-Koffer enthalten Gerätschaften und Materialien, die den Forscherdrang der Grundschüler<br />
unterstützen, wie ein hochwertiges Fernglas, Becherlupen und Bestimmungshefte sowie Anregungen für die<br />
spielerische Erfahrung des Ökosystems Wald. Die Schulen verpflichten sich im Gegenzug, einen Lehrer<br />
oder eine Lehrerin an einer Fortbildungsveranstaltung teilnehmen zu lassen. Die Koffer enthalten auch<br />
didaktisches Material. Ziel der Aktion ist es, zur Förderung der Umweltbildung und des Naturschutzes allen<br />
interessierten Grundschulen einen Koffer zur Verfügung zu stellen.<br />
Conrad kritisierte die Entscheidung von Bundesminister Horst Seehofer, das Bundesjagdgesetz nicht zu<br />
ändern. Nach Ansicht von Conrad wird das zu einer Zersplitterung des Jagdrechtes führen, da jetzt alle<br />
Bundesländer ihre Landesjagdgesetze verändern könnten. Die Chance, ein gemeinsames, modernes<br />
Jagdrecht zu schaffen, habe man damit verpasst, schimpfte Conrad. Die Ministerin bekräftigte, dass die<br />
Jägerschaft eine wichtige Aufgabe für den Naturschutz erbringt und wies auch auf die wirtschaftliche<br />
Bedeutung der Jagd hin. Die vom Verband geforderte Abschaffung der Jagdsteuer sei nicht machbar.<br />
Zu dem von Michael angesprochenen Thema Schwarzwild und nachwachsende Rohstoffe kündigte Conrad<br />
einen Workshop an. Mit dem Bauern- und Winzerverband und der Jägerschaft wolle man versuchen,<br />
Konflikte zu regeln.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508010321/index.html [16.05.2007 22:35:35]
Ansturm auf Kaltenkirchens Gymnasium<br />
Ansturm auf Kaltenkirchens Gymnasium<br />
Ansturm auf Kaltenkirchens<br />
Gymnasium<br />
KALTENKIRCHEN -<br />
Im Kaltenkirchener Gymnasium wird es ab Sommer eng. Der Ansturm der Schüler ist so<br />
groß, dass auch in Containern Unterricht gegeben werden muss. Der Bildungsausschuss der<br />
Stadt will heute Abend beraten, wie teuer die Anmietung wird. Zwei Container sollen für die<br />
Dauer von zwei bis drei Jahren als Unterrichtsräume genutzt werden.<br />
156 Anmeldungen aus Kaltenkirchen und dem Umland liegen für die neuen fünften Klassen<br />
vor. Daraus ergeben sich sechs Klassen, die gebildet werden müssen. Somit wären am<br />
Gymnasium für alle Klassenstufen 29 Räume erforderlich. 28 sind jedoch nur vorhanden.<br />
Davon ist einer so klein, dass er nur als Gruppenraum für die Oberstufe genutzt werden<br />
kann.<br />
-Anzeige-<br />
Bei einer Besprechung mit der Stadtverwaltung hat sich die Schulleitung dagegen<br />
ausgesprochen, Wanderklassen einzurichten. Ohne festen eigenen Raum fürchten die Lehrer<br />
angesichts hoher Schülerzahlen und kleiner Räume Probleme. Das Ausweichen auf andere<br />
Schulen halten die Pädagogen ebenfalls nicht für sinnvoll. In Frage gekommen wären zwei<br />
Räume in der Marschwegschule, die ihre Vierzügigkeit noch nicht vollständig erreicht hat<br />
und deswegen über freie Kapazitäten verfügt.<br />
"Aus Sicht der Verwaltung werden die Einwände der Schulleitung als durchaus berechtigt<br />
angesehen", heißt es in einer Stellungnahme aus dem Rathaus. Daher schlage die<br />
Verwaltung die Container-Lösung vor. Dafür werden monatlich rund 2000 Euro anfallen. Die<br />
öffentliche Sitzung im Ratssaal beginnt um 18.30 Uhr.<br />
tz<br />
erschienen am 7. Mai 2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508010331/index.html [16.05.2007 22:35:36]
Stolz präsentiert die Klasse 6a ihr selbstgebautes "Schwungballspiel". B<br />
Stolz präsentiert die Klasse 6a ihr selbstgebautes "Schwungballspiel". B<br />
Stolz präsentiert die Klasse 6a ihr selbstgebautes "Schwungballspiel". Bild:Weber<br />
Stadt Gießen 07.05.2007 "Vor allem den Kindern mal die Schule anders zeigen"<br />
Projektwoche in der Helmut-von-Bracken-Schule<br />
GIESSEN (kat). Stolz verkauft André Zecher aus der Klasse 6a zusammen mit seinen<br />
Mitschülern das so genannte "Schwungballspiel". Bestehend aus alten Flaschen und<br />
Tischtennisbällen gleichen sie einem Jo-Jo. Wie die Klasse 6a präsentierten auch die anderen<br />
Schüler der Helmut-von-Bracken-Schule zum Abschluss der Projektwoche vom 30. April bis<br />
4. Mai ihre Ergebnisse. Ob Eltern, Großeltern oder Geschwister, alle waren sie auf den<br />
Schulhof im Alten Steinbacher Weg gekommen, um die Projekte ihrer Lieblinge zu<br />
bewundern. So hatte sich eine Klasse mit Essen aus aller Welt beschäftigt und gar selbst<br />
versucht, solche Speisen zu kochen, während andere Klassen einen "Word-Workshop"<br />
organisierten, einen Rap-Musikbeitrag einstudierten, Spiele selbst bastelten oder an der<br />
Kletterwand ihr Können unter Beweis stellten. Die Kleinen dagegen luden zu einem<br />
Zirkusbesuch der besonderen Art ein.<br />
Für das leibliche Wohl war auch gesorgt. Der Schulelternbeirat hatte diese Aufgabe<br />
übernommen und servierte Kaffee und Kuchen. Schulleiterin Sabine Wießner-Müller zeigte<br />
sich sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis der Projektwoche. Hinzufügend betonte sie, dass<br />
"vor allem den Kindern mal die Schule anders gezeigt wird". Zudem seien die Projekte<br />
klassenbezogen gewesen und dadurch könne das Sozialgefüge in den einzelnen<br />
Klassenverbänden gestärkt und positiv beeinflusst werden.<br />
Die Projektwoche wurde vorbereitet und organisiert von Sabine Kling-Jetzen und Sabine<br />
Seth. Unterstützt wurden sie dabei finanziell und materiell von der Helmut-von-Bracken-<br />
Schule selbst, aber auch vom Verein zur Förderung und Betreuung sprach-, hör- und<br />
sehbehinderter Kinder Gießen.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508010349/index.html [16.05.2007 22:35:36]
Vernetzung von Schule und Jugendhilfe<br />
Vernetzung von Schule und Jugendhilfe<br />
Vernetzung von Schule und Jugendhilfe<br />
Vom 07.05.2007<br />
spr. MAINZ-BINGEN Eine zusätzliche Stelle im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) hat der<br />
Landkreis Mainz-Bingen für den Bereich der Förderschulen geschaffen.<br />
Die Vernetzung von Jugendhilfe und Schule würde heute immer wichtiger, sagt die<br />
zuständige Beigeordnete Irene Alt. Denn auf diese Weise, führt sie aus, könnten die<br />
unterschiedlichen Erfahrungen, Kompetenzen und Arbeitsweisen gemeinsam genutzt<br />
werden.<br />
Bisher seien für jede der insgesamt sieben Förderschulen im Kreis verschiedene Mitarbeiter<br />
des Allgemeinen Sozialen Dienstes im Kreisjugendamt je nach Wohnort der Kinder und<br />
Jugendlichen zuständig gewesen.<br />
Der ASD ist zum Beispiel Ansprechpartner bei Kindeswohlgefährdung und Fragen der<br />
Erziehung, verbunden mit der Vermittlung von unterschiedlichen familienunterstützenden<br />
Hilfen zur Erziehung.<br />
Künftig werden diese Aufgaben nun zentral von einer Fachkraft übernommen. "Wir gehen<br />
davon aus, dass hierdurch der Kontakt und die Kooperation zwischen Schule, Eltern, Kindern<br />
und Jugendamt alles wesentlich vereinfacht werden kann", so Alt.<br />
In einem ersten Schritt soll das Konzept des Kreises gemeinsam mit den Förderschulen<br />
weiterentwickelt und präzisiert werden: Sollen beispielsweise Sprechstunden an den Schulen<br />
installiert werden, ist die Teilnahme an Elternabenden oder Lehrerkonferenzen gewünscht,<br />
sollen Fortbildungen angeboten werden? "Wir haben einen Grundschnitt, der nach den<br />
individuellen Bedürfnissen, Wünschen und Notwendigkeiten der einzelnen Schulen<br />
abgeändert werden soll, damit ein passgenauer und maßgeschneiderter Anzug entsteht",<br />
sagt Beigeordnete Irene Alt.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070508010401/index.html [16.05.2007 22:35:37]
Neue Erfahrungen im kühlen Mitteleuropa<br />
Neue Erfahrungen im kühlen Mitteleuropa<br />
Neue Erfahrungen im kühlen Mitteleuropa<br />
Immanuel-Kant-Schule hat zum zweiten Mal Austauschschüler von der französischen Insel<br />
La Réunion zu Gast<br />
Die Gäste aus La Réunion in der Aula der Immanuel-Kant-Schule.<br />
Foto: privat<br />
Vom 09.05.2007<br />
loo. Zum zweiten Mal findet an der Immanuel-Kant-Schule der Schüleraustausch mit La<br />
Réunion, einer zu Frankreich gehörenden Insel in der Nähe von Mauritius, statt.<br />
Die Schüler aus Rüsselsheim holten ihre Austauschpartner am Donnerstag am Frankfurter<br />
Flughafen ab. Die 16- und 17-jährigen Mädchen und Jungen aus Réunion waren schon am<br />
Mittwoch gestartet und bleiben bis zum 16. Mai in Rüsselsheim. Für die meisten ist es der<br />
erste Besuch in Deutschland und so haben sie viele Erwartungen. Sie werden mit Sicherheit<br />
viele neue Erfahrungen sammeln, denn allein das Klima ist ganz anders als auf Réunion.<br />
Am Mittwochnachmittag hatten die deutschen Schüler die Gelegenheit, ihren Franzosen die<br />
Stadt zu zeigen, was auch die meisten machten. Am vergangenen Freitag begrüßte der<br />
Schulleiter der Immanuel-Kant-Schule, Franz-Peter Osterkamp, die französischen Gäste in<br />
der Aula. Er wünschte ihnen einen angenehmen Aufenthalt und viel Spaß bei den<br />
gemeinsamen Ausflügen mit den deutschen Schülern und hoffte, dass die Gäste mit<br />
positiven Eindrücken wieder nach La Réunion zurück kehren würden.<br />
Das Bistro der Schule stellte zum Empfang Brezeln und Getränke für alle bereit. Nach der<br />
Begrüßung besuchten die Gäste gemeinsam mit ihren deutschen Austauschpartnern den<br />
Unterricht, um auch hier einige Erfahrungen zu sammeln und den deutschen Unterricht mit<br />
ihrem eigenen daheim vergleichen zu können, denn auch hier gibt es einige Unterschiede.<br />
Das kommende Wochenende werden die Mädchen und Jungen in ihren Gastfamilien<br />
verbringen, um sich besser kennen zu lernen und sich gegenseitig auszutauschen.<br />
Am Montag werden die französischen Jugendlichen den Frankfurter Flughafen und die<br />
Innenstadt besichtigen. Neben diesem Besuch stehen und standen noch ein Ausflug nach<br />
Büdingen zur Sommerrodelbahn und eine Rallye durch Mainz sowie die Besichtigung des<br />
dortigen Gutenberg-Museums mit den deutschen Schülern auf dem Programm.<br />
Neben den Ausflügen und der Schule bleibt noch genügend Zeit, um sich mit anderen<br />
Teilnehmern des Austauschs zu treffen und auch in der Freizeit einige gemeinsame<br />
Aktivitäten zu unternehmen.<br />
Im Oktober werden die Kant-Schüler dann zum Rückbesuch nach La Réunion aufbrechen,<br />
um dort die Lebensart ihrer Austauschpartner kennen lernen zu können.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510175839/index.html [16.05.2007 22:35:37]
Quickborn 13 Gymnasiasten zu Experten ausgebildet<br />
Quickborn 13 Gymnasiasten zu Experten ausgebildet<br />
Quickborn 13 Gymnasiasten zu Experten ausgebildet<br />
Suchtberatung - das machen die<br />
Schüler selbst<br />
Elsensee-Gymnasium ist Vorreiter unter den Schulen im Kreis<br />
Pinneberg. Vier weitere sollen in diesem Jahr folgen.<br />
Von Burkhard Fuchs<br />
Quickborn -<br />
Als erste Schule im Kreis Pinneberg hat das Elsensee-Gymnasium in Quickborn Schüler zu<br />
"Suchtexperten" ausbilden lassen. 13 Schüler der neunten bis elften Klassen haben sich in<br />
zehn Doppelstunden von einer Fachfrau der ATS Suchtberatungsstelle Quickborn über alle<br />
Fragen rund ums Thema Sucht informieren lassen, so dass sie jetzt ihre Altersgenossen in<br />
den großen Pausen beraten können.<br />
-Anzeige-<br />
"Das ist eine prima Sache", lobte Schulleiter Reinhard Mischke das freiwillige Engagement<br />
der Schüler. "Das zeigt, dass sie nicht nur Blödsinn machen, sondern soziale Verantwortung<br />
für andere übernehmen wollen."<br />
In vier Schulen im Kreis Segeberg sei dieses Projekt im vorigen Jahr erfolgreich angelaufen,<br />
berichtet ATS-Leiter Hans-Jürgen Tecklenburg. In diesem Jahr sollen vier Schulen im Kreis<br />
Pinneberg und zwei in Neumünster folgen.<br />
Dahinter steckt der suchtpräventive sogenannte "peer-to-peer"-Ansatz, erklärt Tecklenburg.<br />
Dieser geht davon aus, dass Schüler bei Problemen sich lieber an Gleichaltrige als an Ältere<br />
wenden, also eher Mitschüler als Lehrer zu Rate ziehen würden.<br />
Katja Schuppert von der Suchtberatungsstelle hat die Schüler in Stoffkunde, Suchtformen<br />
und -entwicklung unterrichtet und in die Gesprächsführung eingeweiht, die gerade bei<br />
diesem sensiblen Thema so wichtig sei, um Vertrauen zu schaffen. "Ziel muss es sein,<br />
gemeinsam mit dem Klienten eine Lösung zu finden", hat Schülerin Jessica Abel (17)<br />
erfahren.<br />
Alle legalen und illegalen Suchtmittel kamen zur Sprache - von Alkohol, Tabak, Cannabis<br />
über Tabletten, Speed und Ecstasy bis Kokain und Heroin. Laut dem aktuellen Bericht der<br />
Drogenbeauftragten der Bundesregierung liegt die Zahl der Drogentoten jährlich bei 1300.<br />
An den Folgen des Tabakkonsums sterben 140 000 Bundesbürger. Alkohol liegt mit 60 000<br />
Opfern an zweiter Stelle.<br />
Am Elsensee-Gymnasium (620 Schüler) gibt es ein absolutes Rauchverbot. Kiffen und<br />
Alkohol seien bislang kein Problem, berichtet Schulleiter Mischke. "Aber dazu wollen wir es<br />
gar nicht erst kommen lassen."<br />
erschienen am 9. Mai 2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510175901/index.html [16.05.2007 22:35:38]
Eltern wollen Aus für Schule verhindern<br />
Eltern wollen Aus für Schule verhindern<br />
Eltern wollen Aus für Schule verhindern<br />
(09.05.2007)<br />
Wegen der sinkenden Schülerzahlen droht der Heiligenseer Erpelgrund- Schule die<br />
Schließung. Eltern protestieren gegen die Pläne des Reinickendorfer Bezirksamtes, hier<br />
bereits in diesem Jahr keine ersten Klassen mehr einzurichten.<br />
Jede Schule wird mindestens zweizügig gefahren, so Bildungsstadträtin Katrin Schultze-<br />
Berndt (CDU). Weil an der Erpelgrund-Schule aber 18 Anmeldungen fehlen, sollen die<br />
Schulanfänger auf die beiden anderen Heiligenseer Grundschulen verteilt werden, Sollte die<br />
Zahl auch im nächsten Jahr nicht steigen, müsse an ein Auslaufen des Standortes gedacht<br />
werden.<br />
Die meisten Kinder sollen nicht in die nahe gelegene Heiligensee-Grundschule gehen,<br />
sondern in die rund drei Kilometer entfernte Ellef Ringnes-Schule, so Gesamtelternvertreter<br />
Thomas Mücke. Für den Aufbau einer dritten Anfängerklasse müsse dort der Musikraum<br />
geschlossen werden.<br />
Die Erpelgrund-Schule ist musisch ausgerichtet und bietet als einzige der Heiligenseer<br />
Grundschulen Französisch als erste Fremdsprache an. Jetzt werden Geschwisterkinder<br />
getrennt, sagt der Elternvertreter. Ferner bekämen Alleinerziehende Probleme, wenn ihre<br />
Kinder verschiedene Schulen besuchen müssen.<br />
Erst vor einem halben Jahr ist laut Mücke der für rund 50 000 Euro instand gesetzte<br />
Schulhof wieder eröffnet worden. Und etwa 5000 Euro, zum Teil aus Elternmitteln, sind in<br />
die Bibliothek der Bildungsstätte geflossen. Wenn es den Eltern gelingt, die 18 fehlenden<br />
Anmeldungen doch noch zu bekommen, bleibt alles wie bisher, sagt Stadträtin Schultze-<br />
Berndt. Heute um 19.30 Uhr findet eine Informationsveranstaltung in der Erpelgrund-Schule<br />
statt. du-<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510180038/index.html [16.05.2007 22:35:38]
Schule schwänzen kann auch teuer werden<br />
Schule schwänzen kann auch teuer werden<br />
Schule schwänzen kann auch teuer werden<br />
Zahl der Verweigerer steigt in manchen Kommunen / Fachleute setzen auf langfristige Projekte statt<br />
Bußgeld<br />
Vom 08.05.2007<br />
MAINZ / WIESBADEN 300 000 Schüler schwänzen nach Schätzungen des Deutschen Städte- und<br />
Gemeindebunds in Deutschland regelmäßig die Schule. Verlässliche Zahlen gibt es nicht. In<br />
manchen Städten und Gemeinden der Region wird jedoch eine Zunahme der Schulverweigerer<br />
registriert.<br />
Von<br />
Alexandra Eisen<br />
Wenn nichts anderes mehr hilft, geht es hartnäckigen Schulschwänzern und deren Eltern in der rheinlandpfälzischen<br />
Landeshauptstadt an den Geldbeutel. Damit, so der Mainzer Stadtsprecher Ralf Peterhanwahr,<br />
solle deutlich werden, dass es die Stadt mit der Schulpflicht ernst meine.<br />
In Mainz nehme die Zahl der Schulschwänzer zu. Bevor ihnen ein Bußgeldbescheid ins Haus flattert, gibt es<br />
jedoch noch andere Möglichkeiten, sie zur Einsicht zu bringen. An erster Stelle stehen Gespräche mit<br />
Lehrern und Schulsozialarbeitern. Streetworker gehen während der Unterrichtszeit an bekannten<br />
Treffpunkten direkt auf die Schwänzer zu. Wer permanent die Schule verweigert und älter als 14 Jahre ist,<br />
muss in Mainz zur Strafe soziale Arbeit, etwa in einem Alten- oder Jugendheim, leisten. Auch der Landkreis<br />
Mainz-Bingen setzt auf diese Form der Sanktion, die Jugendlichen müssen hier vorrangig<br />
Hausmeistertätigkeiten in Schulen übernehmen oder in Krankenhäusern arbeiten.<br />
In Worms holen Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Schwänzer notfalls von zu Hause ab und "chauffieren"<br />
sie zur Schule - hundert Euro kostet dieser "Service", der in den ersten vier Monaten dieses Jahres bereits<br />
26 Mal berechnet werden musste. Im vergangenen Jahr kam das 33 Mal vor. In manchen Fällen wird noch<br />
ein zusätzliches Ordnungsgeld erhoben.<br />
Auch in hessischen Kommunen gehen Ordnungsämter und Polizei hart gegen Schulverweigerer vor. In<br />
Offenbach und dem Main-Kinzig-Kreis gibt es entsprechende Vereinbarungen zwischen Schulen und<br />
Ordnungsbehörden.<br />
"Mit Polizeieinsätzen und Bußgeldern allein ist dem Problem nicht beizukommen", sagt Dr. Frank Braun,<br />
Leiter der Studie "Man nennt sie Schulschwänzer", die das Deutsche Jugendinstitut in München im Oktober<br />
2005 veröffentlicht hat. Langfristige Erfolge brächten Projekte, die gezielt auf die Schüler eingingen, um die<br />
Gründe der Schulverweigerung zu lösen.<br />
In Rheinland-Pfalz gibt es zahlreiche solcher präventiver Maßnahmen. Neben dem Ausbau der<br />
Schulsozialarbeit sind dies Projekte wie "Stellwerk" in Stadt und Landkreis Bad Kreuznach, wo der<br />
Internationale Bund Schulverweigerer intensiv betreut. In Kirchheimbolanden und Kaiserslautern gibt es ein<br />
ähnliches Programm, bei dem schulmüde Kinder gezielt wieder an die Schule herangeführt werden.<br />
Im hessischen Lahn-Dill-Kreis ist gerade ein dreijähriges Schulvermeider-Modellprojekt erfolgreich zu Ende<br />
gegangen, das nun Vorbild für andere Schulen sein soll. Dabei wurden erstmals die Fehlstunden der<br />
Schüler erhoben und alle Maßnahmen dokumentiert - andere Schulen sollen dieses Modell übernehmen.<br />
Ein weiteres geeignetes Instrument sind nach Einschätzung von Joachim Jacobi, Staatssekretär im<br />
hessischen Innen- und Kultusministerium, so genannte Erziehungsvereinbarungen, mit denen die<br />
eigenverantwortlichen Schulen in Hessen gezielt gegensteuern könnten, wenn Kinder nicht mehr zum<br />
Unterricht erscheinen.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510180346/index.html [16.05.2007 22:35:39]
Mit elf Jahren trinken Kinder zum ersten Mal Alkohol<br />
Mit elf Jahren trinken Kinder zum ersten Mal Alkohol<br />
Mit elf Jahren trinken Kinder zum ersten Mal Alkohol<br />
Eltern diskutieren mit Fachmann über richtige Wege in der Erziehung<br />
Vom 08.05.2007<br />
Von<br />
Svenja Feth<br />
IDSTEIN Komasaufen als Volkssport für Jugendliche: Auch im Untertaunus häufen sich<br />
alarmierende Nachrichten. In Idstein hatten Schülerpartys zu Auswüchsen geführt, die<br />
sowohl das Rathaus der Hexenturmstadt wie auch das Landratsamt auf den Plan rief. Was<br />
bewirkt Alkohol bei Kindern? Wann ist der richtige Zeitpunkt um mit meinem Kind über<br />
Alkohol zu sprechen? Wie rede ich mit meinem Kind über das Thema "Alkohol"?<br />
Über diese und noch viele andere Fragen konnten sich Eltern auf einer Veranstaltung des<br />
Rheingau-Taunus-Kreises in Zusammenarbeit mit dem Kreiselternbeirat informieren. Unter<br />
dem Motto "Klartext reden" informierte Suchtexperte und Psychologe Stefan Poppelreuter<br />
aus Bonn die zahlreich gekommenen Eltern im Rittersaal der Pestalozzischule und regte zu<br />
Diskussionen an. Die Kampagne "Klartext reden", die mit Workshops speziell für Eltern<br />
versucht, verschiedene Handlungsstrategien zum Thema Alkohol und Jugendliche zu<br />
entwickeln und weiterzugeben, wird vom "Bundesverband der Deutschen Spirituosen-<br />
Industrie und - Importeure e.V." unterstützt.<br />
Fragen an Eltern<br />
Mit der direkt an die Anwesenden gerichteten Frage "Wissen Sie ob, wo, wann, wie häufig,<br />
wie viel, mit wem und wann Ihre Tochter oder ihr Sohn alkoholische Getränke konsumiert?",<br />
löste Popelreuther gleich zu Beginn seiner Präsentation eine Diskussion aus - insbesondere<br />
als der Suchtexperte auf eine Studie hinwies, laut der sich die Aussagen von Eltern und<br />
Kindern zum Thema Erstkontakt um deutlich unterschieden.<br />
Als er dann auch noch berichtete, dass Kinder im Durchschnitt mit 11,5 Jahren den ersten<br />
Kontakt mit Alkohol, dass heißt eine Trinkeinheit Bier, Wein oder Spirituosen zu sich<br />
nehmen, konnte man in erschrockene und schockierte Gesichter blicken.<br />
Alkopops weiter steigend<br />
Wichtig sei hier auch die Diskussion über die so genannten Alkopops. Zwar sei nach der<br />
Besteuerung der Konsum erschwert, dennoch weiterhin steigend. Insbesondere durch den<br />
süßen Geschmack sei die Absenkung der Einstiegsquelle vorprogrammiert. Auch hier verwies<br />
Poppelreuther allerdings auf ein Problem: Der Alkoholgehalt der "Alkopops" sei zwar auf<br />
Grund der Besteuerung herabgesetzt worden - so hat ein Schnapsmischgetränk im Schnitt<br />
jetzt drei Volumenprozent Alkohol - ein Biermischgetränk allerdings, auf dem keine<br />
Extrasteuer liegt, hat bis zu vier Volumenprozent Alkohol und darf sogar an unter 16-Jährige<br />
verkauft werden.<br />
Jeder Alkohol schadet<br />
Ein Absatzplus von über 400 Prozent im ersten Quartal 2007 zeige deutlich, dass sich hier<br />
neue Märkte bilden. Wichtig sei also, dass die Unterscheidung zwischen hartem und<br />
weichem Alkohol fehlleite. So erläuterte Popelreuther, dass Bier und Wein zwar häufiger den<br />
Einstieg zum Alkoholkonsum darstellten, diese Alkoholarten aber genau so schädlich für den<br />
kindlichen Organismus seien wie Spirituosen. Während in 0,02 Litern Schnaps circa fünf<br />
Gramm reiner Alkohol enthalten ist, befinden sich in einem 0,3 Liter Glas Bier 12 Gramm<br />
reiner Alkohol.<br />
Besonders erschüttert waren die Eltern von der Tatsache, dass bei 70 bis 75 Prozent aller<br />
Jugendlichen der Erstkontakt mit Alkohol im Elternhaus stattfindet und dass dieses neben<br />
dem Einzelhandel immer noch Hauptbezugsquelle der Kinder und Jugendlichen für Alkohol<br />
ist. Somit sei eine regelmäßige "Bestandsaufnahme des Weinkellers und der Hausbar"<br />
wichtig.<br />
Doch was können Eltern tun, um zu verhindern, dass ihre Kinder den Weg zum Alkohol<br />
finden? Poppelreuther rät hier zu einer Mischung aus autoritärer und kooperativer Erziehung,<br />
die immer die drei Schlagworte Anerkennung, Anregung und Autorität beinhalten sollte. Nur<br />
durch Einnehmen einer Vorbildfunktion, offene Gespräche, Präsenz, Vertrauen und klare<br />
Grenzen könne man den Kindern als Eltern den richtigen Weg zu einem<br />
verantwortungsvollem Umgang mit Alkohol zeigen.<br />
Workshop-Auswertung<br />
In der anschließenden offenen Diskussion konnten die Eltern noch Fragen an den Experten<br />
richten, die sich unter anderem um das Thema Geburtstagsfeiern und Alkohol,<br />
gesellschaftliche Akzeptanz und den immer weiter steigenden Konsum des Alkohols bei<br />
jungen Mädchen drehten.<br />
Zum Abschluss sollten die Teilnehmer des Workshops ihren Eindruck schriftlich auf<br />
Evaluationsbögen festhalten. "Sollte die Auswertung der Bögen positiv sein, plant der Kreis<br />
weitere Veranstaltungen und Workshops an verschiedenen Schulstandorten.", so Alfred<br />
Strauß, der persönliche Referent von Landrats Burkhard Albers.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510180410/index.html [16.05.2007 22:35:40]
Im Gymnasium ist kein Platz frei<br />
Im Gymnasium ist kein Platz frei<br />
Im Gymnasium ist kein Platz frei<br />
59 von 179 angemeldeten Schülern erhielten einen<br />
Ablehnungsbescheid. Kriterium für die Abweisung war allein der<br />
Wohnort.<br />
Von Claudia Eicke-Diekmann<br />
Pinneberg -<br />
Toms Traum ist ausgeträumt. Am Freitag erhielt der zehn Jahre alte Schüler eine schlechte<br />
Nachricht: Er darf nach den Sommerferien nicht die Johannes-Brahms-Schule (JBS)<br />
besuchen.<br />
-Anzeige-<br />
Das Pinneberger Gymnasium platzt nämlich seit Jahren aus allen Nähten. In diesem Jahr hat<br />
sich die Situation so zugespitzt, dass erstmals in der Geschichte der Schule Kinder nicht<br />
aufgenommen werden konnten. 59 von 179 angemeldeten Schülern erhielten einen<br />
Ablehnungsbescheid.<br />
Die Entscheidung, wer im kommenden Schuljahr in die fünften Klassen der JBS<br />
aufgenommen wird, traf die Stadt Pinneberg als Schulträger und die Schulaufsicht des Kieler<br />
Bildungsministeriums. Tom Drückler aus Rellingen ist nicht dabei. Dennoch: Die Johannes-<br />
Brahms-Schule ist nach wie vor sein absolutes Wunschgymnasium: "Wegen der<br />
Musikklasse", sagt Tom. Er liebt Musik, spielt Gitarre und will demnächst auch Schlagzeug<br />
lernen. Er möchte in der JBS Big Band spielen und im Schulchor mitsingen. "Auch wegen des<br />
kurzen Schulwegs", sagt Mutter Ramona Drückler. Die Familie wohnt im Jebbenberg in<br />
Rellingen. Und das ist das Problem! Wie Tom geht es in diesem Jahr allen Egenbütteler und<br />
fast allen Rellinger Kindern, die sich an der JBS beworben hatten. Sie sind ans Halstenbeker<br />
Wolfgang-Borchert-Gymnasium verwiesen worden.<br />
Innerhalb Pinnebergs wurden alle Brahms-Bewerbungen westlich der Bahnlinie an die<br />
Theodor-Heuss-Schule in Thesdorf umgeleitet, ebenso alle Appener Jungen und Mädchen.<br />
Selbst für Kinder, die sich für den Musikzweig beworben hatten, gab es kein Pardon.<br />
Kriterium für die Ablehnung war allein der Wohnort. Einzige Ausnahme: Kinder, deren<br />
Geschwister bereits die Johannes-Brahms-Schule besuchen, dürfen im kommenden<br />
Schuljahr das Gymnasium am Fahltskamp besuchen.<br />
"Wir sind tieftraurig über diese Entwicklung", sagt Gerd Fröhlich vom Schulelternbeirat der<br />
Johannes-Brahms-Schule. "Das tut uns für die Familien sehr leid!"<br />
erschienen am 8. Mai 2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510180421/index.html [16.05.2007 22:35:40]
Teufelkreis Gewalt?<br />
Teufelkreis Gewalt?<br />
Teufelkreis Gewalt?<br />
Immer häufiger scheinen Schulen das Ziel von<br />
Gewalttätern zu werden. Jüngstes Beispiel ist der<br />
Amoklauf von Mitte April an der Virginia Tech Universität,<br />
bei dem 32 Menschen ums Leben kamen. Fachleute wie<br />
der Psychotherapeut Dr. Ulrich Giesekus befürchten, dass<br />
Jugendliche in Zukunft noch häufiger ihre Wut<br />
medienwirksam inszenieren.<br />
Ist die Jugend des neuen Jahrtausends bloss noch brutal?<br />
Pauschal kann man diese Frage nicht beantworten. Und ob<br />
Gewalt heute im Alltag von Kindern und Jugendlichen wirklich<br />
häufiger vorkommt als früher, ist fraglich. Die grosse Mehrzahl<br />
der Jugendlichen lehnt Gewalt ab und die Wertvorstellungen der<br />
derzeitigen Jugend unterscheiden sich nur wenig von denen der<br />
Generationen vor ihr, wenn überhaupt. Deutlich aber ist, dass<br />
immer öfter die Hemmschwellen von der „Rauferei” zur<br />
Ist die Jugend des<br />
neuen Jahrtausends<br />
bloss noch brutal?<br />
gefährlichen Körperverletzung überschritten werden. Es scheint, als ob immer weniger<br />
Kinder ein Gefühl dafür haben, wo die Grenzen zur Brutalität überschritten werden.<br />
Toleranz gesunken<br />
Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zum einen haben heute viele Kinder häufig ein sehr<br />
schlechtes Empfinden für den eigenen Körper, weil sie sich immer weniger bewegen. Dazu<br />
sind nicht wenige von ihnen durch Gewaltdarstellungen in Filmen und Computerspielen<br />
desensibilisiert. Und wie zu allen Zeiten gibt es leider zu viele vernachlässigte und<br />
misshandelte Kinder, die wiederum ihre Wut an Schwächeren auslassen.<br />
Allerdings ist in unserer Gesellschaft die Toleranz gegenüber Gewaltanwendung gesunken.<br />
So akzeptieren wir in der Regel nicht mehr, wenn Gewalt als legitimes Mittel der Erziehung<br />
in Schule und Elternhaus angesehen wird. In meiner eigenen Grundschule wurde Anfang der<br />
60er-Jahre noch der Stock angedroht und auch eingesetzt — auch damals schon<br />
verbotenerweise. Und doch wurde diese schulische „Erziehungsmassnahme” meist ohne<br />
Protest von den Eltern toleriert. Manches, was wir heute richtigerweise als schädliche<br />
Gewaltanwendung bewerten, wäre in vorherigen Generationen als „normale Prügelei” oder<br />
legitimes Erziehungsmittel akzeptiert worden.<br />
Gewalt geht alle an<br />
Von heutiger Jugendgewalt sind alle Kinder und Teenager<br />
betroffen, direkt oder indirekt. Das aggressive soziale<br />
Klima in der Schule, auf dem Heimweg oder in der Gruppe<br />
macht Angst. Manche schützen sich mehr oder weniger<br />
erfolgreich vor Tätlichkeiten, indem sie soziale Anpassung<br />
einüben. Nicht selten zu einem hohen Preis: Da versucht<br />
zum Beispiel ein Mädchen mit etwas mehr Körpergewicht<br />
durch radikales Abnehmen dem gnadenlosen Spott der<br />
Mitschüler auszuweichen — und es entsteht eine<br />
handfeste Essstörung. Oder auch, indem man sich<br />
ausschliesslich teure Markenkleidung zulegt, die soziale<br />
Akzeptanz gewährleisten soll.<br />
Das aggressive soziale<br />
Klima in der Schule, auf<br />
dem Heimweg oder in der<br />
Gruppe macht Angst.<br />
Kinder wachsen in einer Ellenbogengesellschaft auf, in der<br />
verbale und tätliche Gewalt jedem Aussenseiter drohen. Das stört die Entfaltung der eigenen<br />
Persönlichkeit. Manchmal frage ich mich, wer mehr Schaden erlebt: Diejenigen, die sich<br />
„erfolgreich” durch Anpassung schützen oder die, welche riskieren, durch einen eigenen Stil<br />
zur Zielscheibe zu werden.<br />
Gewalt-Exzesse: Regel oder Ausnahme?<br />
Amokläufe mit Todesfolgen sind glücklicherweise Einzelfälle. Aber wenn man zum Beispiel —<br />
besonders in den USA — beobachtet, in welchem sozialen Klima solche Ereignisse<br />
entstehen, wird der „Unterbau” schnell deutlich. Viele Kinder werden durch Medien ständig<br />
mit Brutalitäten gefüttert, die oft genug auch noch als „gut” dargestellt werden (das heisst,<br />
heldenhaft oder zumindest „cool“). Gleichzeitig wird der psychische Druck auf die Kinder<br />
immer grösser: Viele fühlen sich hilflos einer Welt ausgeliefert, die (zumindest für sie)<br />
ausser Kontrolle geraten ist. Und wer den Stress nicht aushält, gilt als Verlierer. Das macht<br />
wütend: auf die Schule, auf die Gesellschaft, auf die Eltern. Vor diesem Hintergrund ist zu<br />
befürchten, dass es in Zukunft noch häufiger vorkommen wird, dass Jugendliche ihren Hass<br />
und ihre Wut medienwirksam inszenieren.<br />
Bildung und Gewalt<br />
Strapazieren wir einmal mehr die PISA-Studie: Sie machte unter anderem deutlich, dass die<br />
soziale Herkunft eines Kindes und sein schulischer Erfolg sehr eng miteinander verwoben<br />
sind. Das ist nicht wirklich überraschend: Es leuchtet ein, dass bei sozial schwachen<br />
Familien, in denen die Eltern arbeitslos sind oder in der Nähe des Existenzminimum leben,<br />
sowohl die schulischen Leistungen als auch das zwischenmenschliche Klima oft schlechter<br />
sind. Denn dort kommen nicht nur Gewalt, sondern auch alle anderen Probleme von A wie<br />
Alkoholismus bis Z wie Zerrbruch der Ehe häufiger vor.<br />
Der Teufelskreis ist unausweichlich: Schlechte Bildung erzeugt mehr soziales Elend, das<br />
wiederum erzeugt schlechte Bildungsvoraussetzungen. Aber umgekehrt gilt auch: Eine gute<br />
zwischenmenschliche Atmosphäre ist gut fürs Lernen und wer die Welt besser versteht, ist<br />
auch sozial kompetenter. Es macht also keinen Sinn, bei der Frage des Erziehungsauftrages<br />
der Schule die sozialen Aspekte gegen die Wissensvermittlung abzuwägen. Entweder wir<br />
machen beides — oder nichts von beidem.<br />
Ein Klima der Gewalt zerstört Chancen<br />
Und doch ist Gewalt an der Schule kein Phänomen, dem wir<br />
hilflos ausgeliefert sein müssen. Wir können Gewalt<br />
bekämpfen, indem deutlich wird, dass sie prinzipiell nicht<br />
akzeptabel ist, inklusive verbaler Gewalt. Weder im<br />
Klassenzimmer, noch auf dem Schulhof, noch auf dem<br />
Schulweg.<br />
„Wehret den Anfängen!”, ist in diesem Fall das erfolgreichste<br />
Rezept. Es gibt amerikanische Erfahrungen, von denen wir<br />
lernen können: Dort gibt es Schulen, bei denen jeder Schüler,<br />
der sich an einer Tätlichkeit beteiligt, unausweichlich mit<br />
Konsequenzen rechnen muss, indem er zum Beispiel einen Tag<br />
vom Unterricht suspendiert wird. Im Wiederholungsfall wird er<br />
von der Schule verwiesen. Die gleichen Regeln gelten für den<br />
Schulbus, beziehungsweise Schulweg.<br />
Darüber hinaus erhalten die Schüler Unterricht in „Sozialer<br />
Kompetenz”. Dort lernen sie unter anderem, wie man einen<br />
Arbeitslosigkeit,<br />
Alkoholismus und<br />
soziale Herkunft können<br />
das zwischenmenschliche<br />
Klima beeinflussen.<br />
Streit „mit Würde” austragen kann. An diesen Schulen wurde eine drastische Reduzierung<br />
von Gewalt beobachtet — und zwar nicht durch „Selektion” (das heisst, nicht dadurch, dass<br />
sozial Schwache von der Schule fliegen), und auch nicht durch „Unterdrückung”, sondern<br />
dadurch, dass das gesamte Klima gesünder und angstfreier wurde. Mit dem Ergebnis: Die<br />
Schüler werden seltener krank, gehen lieber zur Schule und sind motivierter beim Lernen.<br />
Ein gerade abgeschlossener, dreijähriger Pilotversuch in Deutschland hat ähnliche Erfolge<br />
zu vermelden (siehe unten).<br />
Es gibt sie also, die Alternativen zur Akzeptanz von Gewalt. Und es gibt auch für Kinder<br />
Alternativen zur Ausübung von Gewalt. Die muss man allerdings lernen: Konfliktfähigkeit<br />
heisst ja nicht, keine Konflikte auszutragen, sondern es richtig zu tun. Dazu brauchen wir<br />
Hilfestellungen, meines Erachtens sowohl in den offiziellen Lehrplänen, in denen so etwas<br />
wie „Soziale Kompetenz” so gut wie gar nicht vorkommt, als auch durch besondere<br />
Schulungen für Eltern und Lehrer/innen.<br />
Was können Eltern tun?<br />
Was aber tun, wenn das eigene Kind Opfer von Gewalt geworden ist? Das Wichtigste: Nicht<br />
bagatellisieren! Eltern dürfen es nicht ignorieren, dulden oder gar dem Kind die<br />
Verantwortung dafür geben, dass es Opfer geworden ist. Sie sollten auf Wiedergutmachung<br />
(Entschuldigung, Kostenersatz usw.) durch den Täter bestehen, das Gespräch mit den<br />
Erziehungsberechtigten des Täters suchen, und dabei bestimmt und freundlich bleiben.<br />
Eltern dürfen nicht selbst aggressiv reagieren und keinesfalls ihrem Kind eine<br />
„Gegenaggression” erlauben.<br />
Dazu: Formulieren Sie eine klare Erwartung! Zum Beispiel: „Ihr Sohn hat das Handy unseres<br />
Sohnes kaputt gemacht. Bitte sorgen Sie also dafür, dass Ihr Sohn innerhalb einer Woche<br />
ein neues oder gutes gebrauchtes Handy besorgt.”<br />
Falls das nicht zum Erfolg führt, sollten Sie mit anderen Verantwortlichen (zum Beispiel mit<br />
Lehrern, mit der Schulleitung, falls nötig auch mit der Polizei) reden. Je früher im Laufe einer<br />
„Täterkarriere” eine Anzeige bei der Polizei geschieht, desto höher ist die<br />
Wahrscheinlichkeit, dass diese Karriere damit endet. Kinder und Eltern befürchten oft, dass<br />
diese Reaktion der Eltern dann noch mehr Aggression oder Gewalt einbringt. Aber das<br />
passiert in der Realität äusserst selten. Im Gegenteil: Es ist eher das stille Opfer, das sich<br />
am besten für Wiederholungstaten eignet. Darum: Nicht einschüchtern lassen!<br />
„Faustlos“ Gegen Gewalt an Schulen<br />
Ein spezielles Erziehungsprogramm kann Aggressionen und Gewaltbereitschaft bei<br />
Schulkindern reduzieren. Das ist das Ergebnis eines 2002 abgeschlossenen Pilotversuchs<br />
mit 44 Grundschulklassen in Nordbaden. Deutlich seltener verhaltensauffällig zeigten sich<br />
Schüler, die am dreijährigen Lernprogramm (Titel: „Faustlos”) teilnahmen.Rund 1.000<br />
Kindern wurde nach US-Vorbild in 51 Lerneinheiten soziales Verhalten, Selbstkontrolle und<br />
Einfühlungsvermögen vermittelt. Konfliktsituationen wurden dargestellt, besprochen, im<br />
Rollenspiel vertieft und auf Situationen in Schule und Familie übertragen. Eine zweite<br />
Chance hat in dem Programm jedes Kind, wenn in der Familie nicht genügend soziale<br />
Kompetenz vermittelt wurde. Kinder mit Defiziten können dazulernen, ohne stigmatisiert zu<br />
werden. Auch Ängste und Depressionen wurden in der Folge seltener beobachtet. Scheue<br />
Kinder hatten an Zuversicht gewonnen – nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause.<br />
Infos zur Prävention<br />
von Gewalt an Schulen bei: Heidelberger Präventionszentrumfaustlos GmbH<br />
Keplerstrasse 1, 69120 Heidelberg Tel. (06221) 91 44 22<br />
E-Mail: info@faustlos.de<br />
Internet: www.faustlos.de<br />
Bearbeitung: David Sommerhalder<br />
Autor: Ulrich Giesekus<br />
Quelle: NEUES LEBEN. Das Christliche Ratgeber-Magazin<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510180435/index.html [16.05.2007 22:35:41]
Schule stellt sich auf Entwicklungen ein<br />
Schule stellt sich auf Entwicklungen ein<br />
10.05.2007 00:07<br />
Schule stellt sich auf Entwicklungen ein<br />
REICHENBACH (abra) Die Reichenbacher Grundschule ist 1992 neu eröffnet worden. Seither<br />
schwanken die Schülerzahlen zwischen 75 und 59. Derzeit unterrichten fünf Lehrer und zwei<br />
Gastlehrer an der Schule.<br />
Im kommenden Jahr können vier Klassen erhalten bleiben, danach sagen die Prognosen,<br />
dass die erste Klasse unter die vorgeschriebene Stärke von 28 Schülern fällt und eine<br />
jahrgangsübergreifende Klasse eingerichtet wird. Dabei wird ein anderes Konzept zum<br />
Tragen kommen, wonach die Schüler mit Wochenplänen individuell arbeiten. Das Profil der<br />
Schule liegt in der Lese- und Sprachförderung, Bewegung und Ernährungswissen. Dazu gibt<br />
es auch Projekte. Die räumliche Ausstattung ist laut der kommissarischen Schulleiterin Lore<br />
Ramsperger "hervorragend". Die Schule kooperiert mit dem Kindergarten Egesheim, wo<br />
auch die Reichenbacher Kinder betreut werden, während die Egesheimer Schüler nach<br />
Reichenbach fahren.Interview<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510231907/index.html [16.05.2007 22:35:41]
Vergleichsarbeiten Nach der Pannenserie lenkt die Bildungssenatorin über<br />
Vergleichsarbeiten Nach der Pannenserie lenkt die Bildungssenatorin über<br />
Vergleichsarbeiten Nach der Pannenserie lenkt die Bildungssenatorin überraschend ein<br />
Dinges-Dierig entschuldigt sich bei den<br />
Eltern<br />
In einem Schreiben kündigt die Politikerin an, dass die<br />
umstrittenen Tests nicht wiederholt werden. Auch die<br />
Bürgerschaft debattierte das Thema.<br />
Bildungssenatorin<br />
Alexandra Dinges-Dierig<br />
(CDU) zeigt Verständnis für<br />
die Proteste der Eltern.<br />
Foto: Lüttgen<br />
Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU) hat im wochenlangen Streit um die<br />
Vergleichsarbeiten an Schulen überraschend eingelenkt. Die Senatorin wendet sich in einem<br />
Brief an alle Eltern der Schüler der dritten Klassen und deren Lehrer. Die Vergleichsarbeit<br />
Deutsch der dritten Klassen war nach massiven Protesten annulliert worden, weil die<br />
Aufgaben nicht altersangemessen waren.<br />
"Für die Belastungen, die dadurch bei Schülern, aber auch Eltern und Lehrern entstanden<br />
sind, möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen", schreibt Dinges-Dierig in dem Brief, der<br />
dem Abendblatt vorliegt. Damit nicht genug: Ausdrücklich zeigt die Senatorin Verständnis für<br />
die Bitten zahlreicher Eltern und Kollegien, auf eine Wiederholung der Vergleichsarbeit zu<br />
verzichten. Zunächst hatte Dinges-Dierig angekündigt, die Arbeit werde mit neuen Aufgaben<br />
am 31. Mai wiederholt.<br />
Nun die Kehrtwende: "Ich halte es für richtig, dass die Schulen in Kenntnis der Situation vor<br />
Ort entscheiden, ob sie am 31. Mai 2007 an der zentral gestellten Vergleichsarbeit<br />
teilnehmen oder stattdessen im üblichen Rahmen eine reguläre Klassenarbeit schreiben<br />
wollen", so Dinges-Dierig.<br />
Doch es gibt schon neuen Ärger für die Senatorin: Am Luisen-Gymnasium in Bergedorf ist<br />
die Vergleichsarbeit Deutsch der zehnten Klassen zurückgezogen worden. "Einigen Schülern<br />
war die genaue Aufgabenstellung aus einem anderen Gymnasium bekannt, sodass diese<br />
Arbeit nicht von allen Prüflingen unter gleichen Bedingungen geschrieben werden konnte",<br />
heißt es in einem Brief der Schule an die Schüler und deren Eltern.<br />
"Das ist unserer Kenntnis nach ein Einzelfall", sagt Alexander Luckow, Sprecher der<br />
Bildungsbehörde. Die Sache werde "vor Ort" geprüft. Auch hier sollen die Schüler eine neue<br />
Vergleichsarbeit am 31. Mai schreiben. Die Eltern sind trotzdem empört darüber, dass die<br />
Schüler die zentralen Arbeiten unter so ungleichen Bedingungen schreiben müssen. Nach<br />
Abendblatt-Informationen soll die Arbeit an dem anderen Gymnasium, an dem Schüler<br />
offensichtlich Zugang zu den Arbeiten hatten, gewertet werden.<br />
In den vergangenen Wochen hatte es bereits eine Serie von Pannen gegeben: So musste<br />
eine Aufgabe der Vergleichsarbeit Deutsch Klasse 10 im letzten Augenblick ausgetauscht<br />
werden. Auch in Mathematik und Englisch waren die Tests kurz vor Beginn verändert<br />
worden, weil sie bei einer Überprüfung als zu leicht oder zu schwer eingestuft worden<br />
waren.<br />
Zum Teil führten unklare Vorgaben zu chaotischen Situationen an den Schulen. So gab es<br />
Lehrer, die ihre Schüler nach Hause schickten, um für die Deutscharbeit die Lektüre zu<br />
holen. Andere Lehrer erlaubten die Benutzung des Buchs jedoch nicht. An einigen Schulen<br />
wurde an jenem 2. Mai nur die Vergleichsarbeit geschrieben, an anderen Schulen lief der<br />
Unterricht anschließend normal weiter.<br />
Die Querelen mit den Vergleichsarbeiten erreichten gestern auch die Aktuelle Stunde der<br />
Bürgerschaft. "Die Senatorin hat den Laden nicht im Griff, davon wollen Sie ablenken", hielt<br />
der SPD-Bildungspolitiker Wilfried Buss der CDU vor. Die Christdemokraten hatten als Thema<br />
die unklare Haltung der SPD in der Schulpolitik angemeldet.<br />
"Wir müssen heute über das Chaos bei den Vergleichsarbeiten reden. Doch diesen erneuten<br />
Pfusch der Schulsenatorin will die CDU lieber nicht diskutieren", sagte auch GAL-<br />
Fraktionschefin Christa Goetsch. Tatsächlich attackierten CDU-Schulexperte Robert<br />
Heinemann und Dinges-Dierig den SPD-Spitzenkandidaten Michael Naumann, schwiegen<br />
aber zum Reizthema. Nur hatte die Senatorin ihren Brief da schon geschrieben.<br />
pum<br />
erschienen am 10. Mai 2007<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510232117/index.html [16.05.2007 22:35:42]
Schummel-Schüler: Der iPod als digitaler Spickzettel - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten<br />
Schummel-Schüler: Der iPod als digitaler Spickzettel - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten<br />
09. Mai 2007<br />
Schrift:<br />
● webnews<br />
● Yigg<br />
● folkd<br />
● Mister Wong<br />
● Linkarena<br />
● Del.icio.us<br />
SCHUMMEL-SCHÜLER<br />
Der iPod als digitaler Spickzettel<br />
Löschblätter als Spickzettel sind passé, auch den Kniff mit dem Handy kennen Lehrer längst.<br />
Beim Mogeln hilft jetzt der MP3-Player - die Formelsammlung passt zwischen die<br />
Musikstücke. Genau das wollen US-Schulen nun verhindern.<br />
Aaron Maybon weiß genau: "Jugendliche finden sehr schnell neue Wege, um zu<br />
schummeln." Maybion ist Direktor der Mountain View High School in Meridian im US-Staat<br />
Idaho. Dort sind MP3-Player jetzt verboten, nachdem einige Lehrer bemerkt hatten, dass<br />
Schüler auf den Playern Formeln und anderes Material gespeichert hatten.<br />
Schüler (in Meridian): Wer betrügen will, schafft das auch ohne iPod<br />
Konkrete Zahlen gebe es nicht, sagt Shana Kemp, Sprecherin der Vereinigung der Rektoren<br />
der US-Oberschulen - "aber ich denke, es ist ein Trend". Es dauere immer einige Zeit, bis<br />
Lehrern und Schulverwaltungen klar werde, wie die neue Technik eingesetzt werden könne,<br />
sagt Kemp. Mit den Verboten könnten die Probleme in Grenzen gehalten werden.<br />
MP3-Player können Schüler leicht verstecken. Einige nehmen Antworten auf mögliche<br />
Prüfungsfragen vorher als Audiodatei auf und speichern sie auf den Playern, berichtet der<br />
Damir Bazdar, 16. Andere speicherten ihre Spickzettel zwischen den Texten ihrer<br />
Lieblingssongs.<br />
"Sie sollten die iPods wieder zulassen"<br />
Die 17-jährige Kelsey Nelson sagt, das Verbot habe einige Schüler auch nicht davon<br />
abgehalten, die Geräte trotzdem bei Prüfungen einzusetzen. "Man versteckt die Ohrhörer<br />
und legt dann den Kopf auf die Hand, so, als ob man kurz ausruhen würde." Nelson findet:<br />
"Sie sollten die iPods wieder zulassen. Wer betrügen will, schafft das sowieso, mit oder ohne<br />
iPod."<br />
Die Schulen hoffen aber, mit solchen Verboten zumindest einige Schüler abschrecken zu<br />
können. Henry Jones, ein Lehrer an einer Schule in San Gabriel in Kalifornien, konfiszierte in<br />
einer Prüfung kürzlich den iPod eines Schülers und fand darauf mitten unter den<br />
Musikstücken die Antworten für einen Test, Spickzettel und eine Formelsammlung.<br />
Einen umgekehrten Weg hat die Universität Duke in North Carolina eingeschlagen. Sie stellt<br />
ihren Studenten seit drei Jahren iPods zur Verfügung, um zu sehen, ob sich mit diesen<br />
Geräten die Lernleistung verbessern lässt. Keine Erfolge habe es in einigen Fächern wie<br />
Musik, Soziologie und Maschinenbau gegeben, sagt Tim Dodd vom Zentrum für<br />
Akademische Integrität in Duke. An der Hochschule sei die Zahl der Betrugsfälle in den<br />
vergangenen zehn Jahren rückläufig gewesen, so Dodd. Er führt dies darauf zurück, dass die<br />
Universität von ihren Studenten akademische Integrität erwarte. "Wenn man gegen die<br />
Technik kämpft, ohne zugleich in einen Dialog über Werte und Erwartungen zu treten, dann<br />
ist das ein verlorener Kampf."<br />
Rebecca Boone, AP<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070510232135/index.html [16.05.2007 22:35:43]<br />
AP
Leseförderung in der Schule<br />
Leseförderung in der Schule<br />
Leseförderung in der Schule<br />
12.05.2007, (MR)<br />
Ein EU-Projekt unter der Leitung des Instituts für Deutsche Sprache und Literatur und ihre<br />
Didaktik der Universität Lüneburg ist auf der Suche nach erfolgreichen Konzepten zur<br />
Leseförderung im schulischen Kontext.<br />
Das ADORE-Projekt vernetzt wissenschaftliche Einrichtungen in 12 europäischen Ländern.<br />
Ziel ist es gute Projekte zu finden, die sich in den einzelnen Ländern schon erfolgreich dem<br />
Thema Leseförderung in der Schule stellen. Durch die europaweite Sammlung von<br />
Förderkonzepten erhofft sich das Projekt einen allgemeinen "Wissenszuwachs" auf dem<br />
Gebiet.<br />
"Alle Interessenten sind eingeladen. Förderpraxis und Förderkonzeption in<br />
dieses Projekt einzubringen, um Kenntnisse zu erhalten und einen<br />
gegenseitigen Austausch darüber zu initiieren, wie in verschiedenen<br />
europäischen Schulsystemen leseschwache Jugendliche gefördert werden."<br />
(Quelle: Bildungsserver BW)<br />
Bis Ende Mai können sich schulische Initiativen, die von ihrem Leseförderungskonzept<br />
überzeugt sind, beim ADORE-Projekt melden.<br />
Aus der Projektbeschreibung von ADORE:<br />
"1. die Initiierung eines multidisziplinären Dialogs über das Lesenlehren<br />
zwischen europäischen Leseforscher/ innen, Lehrer/innen und anderen<br />
Berufstätigen (professionals) in diesem Bereich<br />
2. ein besseres Verständnis der speziellen Bedürfnisse leseschwacher<br />
Jugendlicher in Relation zu ihren nationalen, sozialen, kulturellen und<br />
sprachlichen Umwelten<br />
3. die Entwicklung und Publikation eines Handbuches über Theorie und Praxis<br />
eines guten Leseunterrichts in elf europäischen Ländern<br />
4. der Aufbau eines europäischen Netzwerkes speziell für Forschende und<br />
Lehrende im Bereich der „adolescent literacy“.<br />
Die Hauptziele sind Gegenstand dreier Workshops und der von transnationalen<br />
Forschungsteams erstellten Fallstudien über gute Lehrpraxen. Die Hauptfragen<br />
lauten:<br />
• Wo bestehen bezüglich der Kriterien für eine gute Lehrpraxis<br />
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Wissenschaftler/innen und<br />
Praktiker/innen der teilnehmenden Länder?<br />
• Welche Theorien und Modelle zur Leseförderung sind in den teilnehmenden<br />
Ländern etabliert und haben sich bewährt?" (Quelle: Bildungsserver BW)<br />
Weitere Informationen<br />
● www.adore-project.eu<br />
● Artikel Bildungsserver BW<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514081832/index.html [16.05.2007 22:35:44]
Gesunde Ernährung als Unterrichtsfach in der Schule? (13.05.2007)<br />
Gesunde Ernährung als Unterrichtsfach in der Schule? (13.05.2007)<br />
PRO & Contra<br />
(13.05.2007)<br />
Gesunde Ernährung als Unterrichtsfach in der<br />
Schule?<br />
Ja, ja und noch mal ja. Schließlich sollen wir in der Schule für das Leben lernen. Und das<br />
Thema Ernährung begleitet einen Menschen nun einmal ein Leben lang. Ob er als Teenager<br />
Pickel vermeiden kann, in dem er weniger Salz isst; ob er mit Rohkost-Tagen sein Gewicht<br />
reduzieren kann – solche Fragen können in gewissen Lebensabschnitten existenzielle<br />
Dimensionen annehmen.<br />
Sie sind jedenfalls ungleich wichtiger als die Beschäftigung mit Dingen, die man nie im<br />
Leben wieder braucht. Oder sind Sie nach der Schule jemals gefragt worden, wie sich eine<br />
rational gebrochene Funktion im Unendlichen verhält? Wenn Sie nicht gerade<br />
Naturwissenschaftler sind oder es prickelnd finden, das Volumen ihres Frühstückseis zu<br />
berechnen, ist diese Frage ziemlich irrelevant.<br />
Dabei wäre es doch wichtiger, zu wissen, wie viele Kalorien und welchen Cholesteringehalt<br />
ein Frühstücksei hat. Oder was der Unterschied zwischen Eiern aus Freiland-, Boden- und<br />
Käfighaltung ist – und warum Bioeier besser sind. Oder ob Eierlikör schon zu den Alcopops<br />
gehört.<br />
Natürlich soll man Mathematik nicht abschaffen, mindestens bis zur Prozentrechnung geht<br />
es ja dabei auch um lebensnotwendige Kenntnisse. Aber ein Unterrichtsfach „Ernährung“<br />
wäre eine tolle Ergänzung. Eigentlich müsste man noch weitergehen und das Fach:<br />
„Gesunde Lebensführung“ nennen.<br />
Da könnte dann sinnvollerweise auch im Lehrplan stehen, wie man mit Drogen umgeht.<br />
Oder mit Kondomen. Alles wichtiger als gebrochene rationale Funktionen im Unendlichen.<br />
Sandra Dassler<br />
Die Kinder sind zu dick. Also brauchen wir ein Schulfach „Ernährung“. Die Kinder sehen zu<br />
viel fern. Also brauchen wir ein Fach „Freizeitgestaltung“. Die Kinder schlagen sich zu viel.<br />
Also brauchen wir ein Fach „Antigewalttraining“. Die Kinder können sich nicht benehmen.<br />
Her mit dem Benimmfach! Her mit: Ökologie! Gartenbau! Yoga! Ach, was man nicht alles<br />
lernen kann!<br />
Nur leider hat der Schultag nicht mehr als sechs oder acht Stunden. Also muss man<br />
Prioritäten setzen, und Priorität muss haben, was sich nicht so nebenbei lernen lässt:<br />
Sprachen, Erdkunde, Mathematik, Naturwissenschaften.<br />
Alles was hinzukommt, geht auf Kosten dieses Kanons: Das hat man gemerkt, als wegen der<br />
Einführung des Faches Ethik plötzlich bei Erdkunde und Musik gestrichen wurde. Aber selbst<br />
wenn es auf dem Stundenplan ein freies Plätzchen gäbe, sollte man es nicht mit „Ernährung“<br />
füllen. Denn das ABC des gesunden Essens kennt ohnehin jeder, weil es von der<br />
„Sesamstraße“ bis zum Biologieunterricht unendlich viele Gelegenheiten gibt, davon zu<br />
erfahren. Allerdings nutzt dieses Wissen wenig, wenn die Eltern ihren Kindern Süßigkeiten<br />
mitgeben, oder wenn sie zu Hause nur Pommes oder Nudeln auf den Tisch stellen. Das<br />
Wirksamste, was man für die bessere Ernährung tun kann, ist die Einflussnahme auf die<br />
Eltern. Auf dem Elternabend sollte die Qualität des Pausenbrotes thematisiert werden. Und<br />
schließlich ist es den Ganztagsschulen unbenommen, einen gesund kochenden Caterer zu<br />
suchen oder eine Koch- und Ernährungs- AG anzubieten. Susanne Vieth-Entus<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514081950/index.html [16.05.2007 22:35:44]
Schüler sollen keine Angst vor Zukunft haben<br />
Schüler sollen keine Angst vor Zukunft haben<br />
Schüler sollen keine Angst vor Zukunft haben<br />
Festakt zum 150-jährigen Bestehen der Oranienschule/Trotz Feierlaune Hinweis auf vielfältige Probleme<br />
Trommeln für die Oranienschule.<br />
Während der Akademischen Feier zum 150.<br />
"Geburtstag" der Schule trat auch die Gruppe "Hautkontakt" auf.<br />
Foto: Iris Heymann<br />
Vom 12.05.2007<br />
Sie ist fünfzig Jahre älter als das Kurhaus - die 1857 gegründete Oranienschule. Doch anders als der<br />
prunkvolle Repräsentationsbau am Kurpark darf eine Bildungseinrichtung nicht selbstzufrieden von<br />
der vermeintlich "guten alten Zeit" schwärmen. Schule ist immer eng mit der Jetzt-Zeit verknüpft - im<br />
Guten, wie im Schlechten.<br />
Von<br />
Stefan Weiller<br />
Das wurde beim Festakt, der am Freitag in dem Wiesbadener Gymnasium begangen wurde, allzu deutlich:<br />
"Kein Kindergeburtstag, keine Veteranengruppe", rief Schulleiter Kurt Bussweiler aus, als er prominente<br />
Gäste und engagierte Eltern, Lehrer und Schüler in der Aula begrüßte.<br />
Bussweiler nutzte - bei aller Feierlaune - die Gunst der Stunde, um die vielfältigen Probleme der Schule<br />
wenigstens kurz zu benennen: Bis zu acht Stunden täglich säßen 33 und ab nächstem Jahr vielleicht sogar<br />
35 Schüler in zu kleinen Räumen, um in verkürzter Schulzeit in zwölf Fächern unterrichtet zu werden.<br />
Die Anforderungen, die auch an die Lehrer der Oranienschule gestellt werden, seien enorm. Da kamen ein<br />
Scheck und die guten Nachrichten, die Stadtrat Helmut von Scheidt von der Stadt Wiesbaden überbringen<br />
durfte, gerade recht: "Am Dienstag dieser Woche hat der Magistrat Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen<br />
für die Oranienschule beschlossen." Der Klassentrakt im südlichen Seitengebäude und der Verwaltungstrakt<br />
könnten nun "in Angriff genommen werden". Nicht zuletzt diese Veränderungen dürften die Akzeptanz der<br />
Bevölkerung gegenüber dieser Schule noch erhöhen. Schon jetzt zählt das Gymnasium in der<br />
Oranienstraße zu den "überwählten Schulen", die mehr Anmeldungen verzeichnen, als Plätze verfügbar<br />
sind.<br />
Schüler, die es in die Oranienschule geschafft haben, dürfen sich über ein weiteres Geburtstagsgeschenk<br />
freuen: Der Förderkreis der Schule lobte für die kommenden zehn Jahre einen Preis in Höhe von 1000 Euro<br />
aus. Der Betrag wird jährlich an drei Preisträger vergeben, die durch besondere Leistungen aufgefallen sind.<br />
Allemal preiswürdig sorgte die Streicher- und Trommlergruppe der Schule für einen würdigen Festrahmen.<br />
Das rechte Maß an guter Unterhaltung und hintersinniger Ernsthaftigkeit steuerte Festredner Wolfgang<br />
Bergmann bei. Der Leiter des ZDF-Theaterkanals und ehemalige Schüler der Oranienschule streifte in einer<br />
begeisternden Rede die Geschichte der Schule.<br />
Mahnend klangen seine Gedanken zu den Bildungsidealen vergangener, heutiger und kommender Zeit:<br />
"Die elterlich gefühlte Hochbegabung des eigenen Zöglings ist in letzter Zeit stark gestiegen", sagte der<br />
Festredner. Die Erwartungen an die Kinder steigen stetig. Wird eines Tages das Abitur mit 14 Jahren<br />
gefordert? Werden unbequeme Lehrer irgendwann durch digitalisierte Lernmaschinen ersetzt? Was absurd<br />
klingt, setzt vielleicht nur fort, was Politiker und Gesellschaft im Ökonomisierungswahn den Schulen,<br />
Lehrern und Schülern zumuten. Aber Bildung habe einen tieferen Sinn und müsse subversiv sein dürfen.<br />
Vor allem den Schülern wünschte Bergmann: "Lasst Euch nicht einreden, die Zukunft bringe nur<br />
Schlechtes. Fürchtet euch nicht!" Ein gutes Motto für die nächsten 150 Jahre.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514111502/index.html [16.05.2007 22:35:45]
Heimische Schüler pauken bis zu 62 Stunden pro Woche für die Schule.<br />
Heimische Schüler pauken bis zu 62 Stunden pro Woche für die Schule.<br />
aktualisiert am 10.5.2007<br />
© Bild: Raffael Frick<br />
Zeitaufwand<br />
Schüler büffeln bis zu 62 Stunden pro Woche<br />
Heimische Schüler pauken bis zu 62 Stunden pro Woche für die Schule. Besonders betroffen:<br />
Jugendliche in berufsbildenden höheren (BHS) Schulen (48,5 bis 62 Stunden). Das geht aus der<br />
aktuellen Studie des Salzburger Erziehungswissenschafters Ferdinand Eder hervor.<br />
Mädchen arbeiten mehr für die Schule<br />
BHS-Schüler müssen nicht nur insgesamt am meisten büffeln, sie sitzen mit durchschnittlich 36<br />
Stunden auch am längsten in der Schule. Zuhause pauken AHS-Unterstufenschüler am meisten<br />
(10,5 Stunden), gefolgt von BHS- und AHS-Oberstufenschülern (je 10 Stunden). Und noch etwas hat<br />
sich gezeigt: Mädchen strebern mehr für die Schule als Jungs.<br />
Österreich liegt bei Unterrichtszeit über OECD-Durchschnitt<br />
Befragt wurden 7.600 Schüler von der vierten bis zur zwölften Schulstufe. Zusammengezählt wurden<br />
die wöchentlichen Schulstunden, die Zeit für den Schulweg und der Aufwand für Lern- und<br />
Hausübungen zu Hause. Im Gegensatz zu einer Unterschuchung aus 1994 ist die Belastung für die<br />
Schüler leicht zurückgegangen. Dennoch liegt die Gesamtunterrichtszeit in Österreich noch immer<br />
weit über dem OECD-Durchschnitt. (vk)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514111521/index.html [16.05.2007 22:35:45]
Mut zur religiösen Erziehung<br />
Mut zur religiösen Erziehung<br />
14.05.2007 00:00<br />
Mut zur religiösen Erziehung<br />
Pfronten | reh | Mit starken Sprüchen und wissenschaftlichen Analysen hat Professor Albert<br />
Biesinger in Pfronten zur religiösen Erziehung ermutigt. Der Ausgangspunkt für seine<br />
Ausführungen sind gesellschaftliche Umwälzungen und zuallererst die Fragen von Kindern.<br />
Eine Konferenz zum Thema Familie im Januar gab den Anstoß, Prof. Albert Biesinger aus<br />
Tübingen zu einem Vortrag in das Dekanat zu holen. Bekannt wurde der Schwabe mit<br />
tiefgründigem Humor mit Büchern wie „Kinder brauchen mehr als alles“. Der Vater von vier<br />
Kindern und Diakon am Dom in Rottenburg ist nicht nur Theoretiker, sondern reicherte seine<br />
Ausführungen durch konkrete Beispiele an.<br />
Am Nachmittag begrüßte Dekan Monsignore Karlheinz Knebel mit den Kindergärtnerinnen,<br />
Religionslehrerinnen und hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das<br />
professionelle Personal in der religiösen Erziehung. In diesem Kreis ging Biesinger auf die<br />
Tauf- und Erstkommunionvorbereitung ein. Er setzt in diesem Zusammenhang stark auf die<br />
Mitarbeit der Eltern, die von Hauptamtlichen angeleitet werden sollen. Die Angst mancher<br />
Eltern, etwas falsch zu machen, entkräftete er mit dem Argument, dass „Kinder in die Schule<br />
kommen und noch nie gelesen oder gerechnet haben und sie lernen es doch.“ Den<br />
Kindergärtnerinnen gab er das Stichwort Rituale mit. Im Kindergarten sei es möglich, durch<br />
Tischgebet oder Feiern entlang des Kirchenjahres die religiöse Erziehung zu ergänzen.<br />
„Wenn ein Kind aus einem katholischen Kindergarten kommt und nie ein Krippenspiel erlebt<br />
hat, dann ist etwas faul“, spitzte er seine Kritik zu.<br />
Auch am Abend, als mehr als 80 Interessierte den Saal im Pfrontener Pfarrheim füllten,<br />
ermunterte er Eltern zu einer alltagstauglichen religiösen Erziehung. Wenn ein Kind am<br />
Morgen das Haus verlässt, dann könne ihm in einer kurzen Geste der Segen Gottes mit auf<br />
den Weg gegeben werden. Auch das Tischgebet in der Familie sei eine gute Möglichkeit,<br />
Dankbarkeit und Schöpfungsglauben als wesentliche Grundzüge bei den Kindern zu<br />
verankern. Er warnte vor allem auf Grund psychologischer Forschungen davor, Kindern<br />
angstmachende Gottesbilder zu vermitteln. Dagegen betonte er, dass Gott einer sei, der bei<br />
den Kindern ist, der wie ein guter Hirt für die Menschen sorgt, der wie Mutter und Vater und<br />
noch viel mehr das Kind liebt und auch Klage und Anklage verträgt.<br />
Am Ende des Abends ging er noch auf Fragen aus dem Publikum ein. „Warum ist es in der<br />
Kirche für die Kinder so langweilig“, eröffnete eine Frau den Themenbereich Kinder und<br />
Familien in der Liturgie. In diesem Zusammenhang betonte er nochmals „ohne die jungen<br />
Familien mit ihren Kindern hat die Kirche keine Zukunft!“<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514175928/index.html [16.05.2007 22:35:46]
„Ich wollte einfach nur tot sein.“ Mobbing an der Schule<br />
„Ich wollte einfach nur tot sein.“ Mobbing an der Schule<br />
13.05.2007 19:00<br />
„Ich wollte einfach nur tot sein.“ Mobbing an der Schule<br />
Text: anna-tillack<br />
Seit Februar läuft die bundesweite Aktion „Mobbing - Schluss damit“. Eltern, Kinder und<br />
Lehrer können auf der Seite mobbing.seitenstark in Online - Fragebögen Rede und Antwort<br />
stehen. Die Resonanz ist mit 1500 Besuchern pro Tag hoch, die Initiatoren sind zufrieden.<br />
Dass an Schulen gemobbt wird, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Dennoch scheint das<br />
Problemfeld nicht brachzuliegen wie so viele andere, denn es hat sich was getan in der<br />
letzten Zeit. Betroffene finden im Netz zunehmend Gehör, können in immer mehr Foren<br />
anonym über ihren Kummer sprechen, Infomaterial downloaden oder eines der zahlreichen<br />
Helpdesks aufrufen. Und so werden schrittweise Fortschritte erzielt, denn wenn die Schritte<br />
bislang auch klein sind, so stimmt zumindest die Richtung. Der Hauptschullehrer Werner<br />
Ebner aus Baden Württemberg ist vor einigen Jahren auf eigene Faust losgezogen und hat<br />
die Internetplattform schueler-mobbing zur Verfügung gestellt.<br />
Mittlerweile gibt es 600 Themenbereiche und über 4000 Beiträge, zu denen man sich äußern<br />
kann.<br />
„Ich wollte einfach nur tot sein“, liest man im Blog einer Jugendlichen. Die Ursache für diese<br />
gänzlich entmutigt und verzweifelt klingende Aussage ist nicht in einem schwerwiegenden<br />
Schicksalsschlag zu suchen, wie der unwissende Forumsgast vermuten könnte. Vielmehr ist<br />
es der ganz normale Wahnsinn, der tägliche Schulalltag, der das Mädchen in eine derartige<br />
Verfassung stürzte.<br />
Für Betroffene stellt die Plattform einen Lichtblick dar, denn hier finden sie Gehör und<br />
Unterstützung. In jedem zweiten Forumsbeitrag liest man von Angstzuständen,<br />
Schweißausbrüchen, Händezittern, Stottern und Appetitlosigkeit. Ein Forumsgast spricht<br />
seine Peiniger direkt an:<br />
„Heute schreibe ich euch hier, damit ihr wisst, was ihr mir jeden Tag aufs Neue antut. Jeden<br />
Morgen, wenn ich aufstehe, frage ich mich, was ihr euch wieder für mich ausgedacht habt.<br />
Wie ihr es diesmal wohl wieder schafft, das ich am Abend weinend auf meinem Bett liege<br />
und das Verlangen bekämpfe, mir die Pulsadern aufzuschlitzen.“<br />
Der Hauptschullehrer Werner Ebner erzählt von einer 15-jährigen Schülerin, die durch<br />
Mobbing ein körperliches und geistiges Wrack wurde, „innerlich und äußerlich unbeweglich,<br />
völlig starr wie bei einer Lähmung“. Es war ein langer Weg, bis das Mädchen wieder<br />
halbwegs hergestellt war: „Der erste Schritt ist natürlich raus aus der Schule, dann folgt<br />
medizinische Unterstützung und schließlich psychologische Betreuung.“ Werner Ebner hat es<br />
sich zum Ziel gemacht, Mobbing zu bekämpfen und deshalb auch die Plattform im Internet<br />
zur Verfügung gestellt. Bereits seit einigen Jahren können Schüler mit all ihrer Verzweiflung<br />
also online gehen, sich über Mobbing an sich informieren, ihren Schmerz und ihre Wut offen<br />
äußern und außerdem professionelle Hilfe unter dem sogenannten „Mobbing Help Desk“ in<br />
Anspruch nehmen. Ebner erinnert auch daran, „dass es in jeder Stadt kostenlose<br />
Beratungsstellen gibt, bei denen man anonym bleibt.“<br />
Eine Klassifizierung des typischen Opfers ist schwierig, was Werner Ebner auch in der<br />
Dokumentation seiner langjährigen Arbeit zeigt. Da heißt es als Fazit: „Opfer sein kann<br />
jeder!“ Der Schulalltag zeigt allerdings, dass schwache und stille Schüler prädestiniert sind,<br />
Opfer des Mobbing zu werden. Und der Stempel des Außenseiters wird schnell aufgedrückt.<br />
Das sind dann die, die in der Schule allein in einer Bankreihe sitzen und während der Pausen<br />
in den dunklen Gängen zurückbleiben. Sie machen sich unsichtbar, verkriechen sich wie ein<br />
gejagtes Tier. Es ist nicht leicht, das Ich von der körperlichen Hülle zu trennen, die so<br />
gehasst wird. Manchmal gelingt diese Trennung nicht mehr:<br />
„Ich bin tot, und das schon lang. Durch euch. Dadurch, das ihr mich, im Laufe der Jahre, so<br />
sehr gequält habt, dass mein Herz schwarz und kalt geworden ist. Meine Selbstachtung habe<br />
ich schon lange aufgegeben.“<br />
Jeder kennt sie, aber die wenigsten haben den Mut, den magischen Kreis zu überschreiten,<br />
den die Peiniger um das Opfer gezogen haben. Zum Einen, weil man den Unmut der Täter<br />
um keinen Preis auf sich ziehen will, und zum Anderen, weil unsere Gesellschaft gerne<br />
wegsieht. Das würden die Schüler „bei den Erwachsenen nachahmen“, weiß Werner Ebner.<br />
Er erzählt, dass nun endlich die Politik aufmerksam geworden ist. Dafür sind unter anderem<br />
die Weblogs und seine Arbeit verantwortlich, in der er all seine Projekte, Befragungen und<br />
Erfahrungen als Lehrer sorgfältig dokumentiert hat. Der Projektbericht ist als Download auf<br />
www.schueler-mobbing.de verfügbar und gibt Auskunft über die körperlichen Folgen von<br />
Mobbing, das typische Täter-Opfer Profil und jede Menge praktische Hilfestellungen, wie das<br />
Anlegen eines Mobbingtagebuchs. In einer Grafik wird dokumentiert, dass sich immerhin<br />
acht Prozent der Befragten „sehr unsicher“ in der Schule fühlen. Das Kultusministerium in<br />
Baden-Württemberg beschloss zu handeln und so gibt es inzwischen ein detailliertes<br />
Programm zur Gewaltprävention. Demnach sind derzeit 54 Stellen für Schulpsychologen<br />
vorgesehen, weitere sollen folgen. Außerdem stehen seit dem Schuljahr 2003/2004 75<br />
Gewaltpräventionsberater/innen für die Schulen zur Verfügung. Ebner begrüßt ebenso<br />
Streitschlichtungsprogramme von Schülern für Schüler, die im Schulalltag stark an Akzeptanz<br />
gewonnen haben und die steigende Zahl von Infoveranstaltungen. „Hauptansatzpunkt<br />
allerdings muss die Ausbildung der Lehrer sein, in der bei all dem Fachwissen oft die<br />
Pädagogik außen vorgelassen wird.“ Und hier wird der Hauptschullehrer fast streng, wenn er<br />
darauf hinweist, dass die Schüler mehr und mehr die Erziehungsperson in der Lehrkraft<br />
brauchen, die für die Vermittlung von Werte sorgt. Außerdem muss man erstmal lernen, mit<br />
einer derart leistungsorientierten Gesellschaft klarzukommen, die nebenbei noch fordert,<br />
schön zu sein und im Trend zu liegen. „Ganz schön viele Ansprüche, denen ein junger<br />
Mensch da genügen muss.“ Und genau darin sieht Werner Ebner auch eine beliebte<br />
Angriffsfläche für das Mobbing.<br />
Wenn man ihm glauben darf, dann ist die wirksamste Medizin „das Reden und Gehört<br />
werden“. Was ist aber, wenn ein Opfer nicht reden, oder sich nicht outen will? „Es ist<br />
Voraussetzung, dass die Schüler selber aktiv werden. Ansonsten können wir nicht<br />
eingreifen.“<br />
Mehr Info dazu gibt’s am 12. Juni in der ZDF-Doku 37 Grad um 22.15 Uhr<br />
Links zu ähnlichen Seiten:<br />
www.schueler-gegen-mobbing.de<br />
www.work-on-peace.de<br />
www.freedom-writers.de<br />
www.fassmichnichtan.de<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070514180025/index.html [16.05.2007 22:35:46]
Der Ausbau des Ganztagsschulsystems ist außerordentlich wichtig<br />
Der Ausbau des Ganztagsschulsystems ist außerordentlich wichtig<br />
Der Ausbau des Ganztagsschulsystems ist außerordentlich wichtig<br />
Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) vorgestellt<br />
Die ersten Ergebnisse der Befragungsstudie StEG liegen vor<br />
und die Bildungsforscher konnten den Ganztagsschulen in<br />
Deutschland ein positives Zwischenzeugnis ausstellen. Die<br />
pädagogische Arbeit der Schulen sei durch den Ganztagsbetrieb<br />
differenzierter und vielfältiger geworden. Die Online-Redaktion<br />
sprach mit dem Projektkoordinator der bundesweiten Studie,<br />
PD Dr. Ludwig Stecher, der die wesentlichen Ergebnisse<br />
erläuterte und deutlich machte, dass Ganztagsschulen ein<br />
wichtiger Schritt für die Schulen der Zukunft sind.<br />
Online-Redaktion: Wie ist StEG aufgebaut, wer ist daran<br />
beteiligt und wie sind Sie bei der Erhebung der Daten vorgegangen?<br />
Ludwig Stecher: Die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) ist als<br />
Begleitforschung in das IZBB-Programm eingebunden. Das Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) und der Europäische Sozialfonds stellen dafür die finanziellen Mittel<br />
zur Verfügung. Mit den beteiligten Bundesländern gibt es eine enge Kooperation. In einem<br />
Beirat, der unsere Arbeit unterstützt, sind fünf Vertreterinnen und die Vertreter der<br />
beteiligten Länder, unter anderem auch aus Rheinland-Pfalz, vertreten.<br />
StEG ist eine Befragungsstudie, die durch drei Aspekte gekennzeichnet ist. Da ist einmal die<br />
Mehrperspektivität der Datenerhebung, die StEG auszeichnet. Unsere Befragungsbögen<br />
richten sich sowohl an die Schulleiterinnen und Schulleiter, an die Lehrerinnen und Lehrer<br />
als auch an das weitere pädagogisch tätige Personal, an die Eltern sowie an Schülerinnen<br />
und Schüler. Wir versuchen die Realität der Ganztagsschulen aus sehr unterschiedlichen<br />
Perspektiven zu erfassen.<br />
Zum zweiten ist StEG eine Längsschnittstudie. Wir befragen die verschiedenen<br />
Personengruppen an den Schulen nicht nur zu einem Messzeitpunkt, sondern mehrfach im<br />
Abstand von jeweils zwei Jahren (2005, 2007 und 2009; wobei die zweite Erhebungswelle<br />
derzeit gerade abgeschlossen ist). Damit erhebt StEG nicht nur den Status quo, sondern<br />
erfasst auch, welche organisatorischen Veränderungen sich im Laufe der Zeit an den<br />
Schulen vollziehen, und auch beispielsweise, welche Veränderungen sich auf der Ebene der<br />
Schülerinnen und Schüler durch die Teilnahme am Ganztagsbetrieb ergeben. An der ersten<br />
Erhebungswelle waren 373 Schulen beteiligt.<br />
Eine dritte Besonderheit von StEG, an der 14 Bundesländer teilnehmen, ist, dass wir eine<br />
sehr große Stichprobe realisieren konnten. Es gibt zwar etliche Begleitforschungen in den<br />
Ländern zu Ganztagsschulen, aber eine solche länderübergreifende bundesweite – und noch<br />
dazu längsschnittliche – Studie gab es bislang noch nicht. Insgesamt haben ca. 65.000<br />
Personen an der ersten Befragung teilgenommen.<br />
Online-Redaktion: Welche Gelingensbedingungen haben erfolgreiche Ganztagsschulen?<br />
Ludwig Stecher: Die Frage nach möglichen Gelingensbedingungen von Ganztagsschulen<br />
ist vielschichtig. Ein mögliches Problemfeld kann dabei das Verhältnis zwischen Lehrkräften<br />
und dem weiteren pädagogisch tätigen Personal darstellen. Die Öffnung der Ganztagsschule<br />
ermöglicht in Bezug auf die Durchführung der außerunterrichtlichen Angebote andere<br />
Professionen, andere Berufsgruppen in die Schule aufzunehmen.<br />
Das sind unter anderen Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Übungsleiterinnen und<br />
Übungsleiter aus dem Sport oder auch engagierte Eltern. Die häufigsten<br />
Kooperationspartner der Schulen auf verbandlicher Ebene sind dabei die Sportvereine. Auch<br />
die Jugendhilfe spielt eine wichtige Rolle. Diese Kooperationen sind sicher für das Gelingen<br />
von Ganztagsschule sehr wichtig.<br />
Das, was im Unterricht gemacht wird, muss mit dem, was außerunterrichtlich geschieht, eng<br />
gekoppelt sein. Das setzt natürlich voraus, dass die Lehrkräfte und das weitere pädagogisch<br />
tätige Personal eng zusammenarbeiten. Und gerade da sehe ich einen der wesentlichen<br />
Punkte, die das Gelingen von Ganztagsschule befördern aber auch behindern können, wenn<br />
diese Zusammenarbeit nicht optimal möglich ist.<br />
Online-Redaktion: Warum entscheiden sich Schulen, Ganztagsschulen zu werden, und wie<br />
gelingt es ihnen am besten?<br />
Ludwig Stecher: Es gibt die unterschiedlichsten Motive für Schulen, Ganztagsschulen zu<br />
werden. Diese Fragen, welche Motive letztlich entscheidend sind, wurden in StEG sehr<br />
intensiv ausgewertet. Im Vordergrund stehen für die Schulen im Allgemeinen pädagogische<br />
Motive.<br />
Zugleich muss man sagen, dass die Möglichkeiten, die das IZBB bietet, für viele ein –<br />
weiterer – Grund war, sich zu einer Ganztagsschule zu entwickeln, weil dadurch die<br />
baulichen Voraussetzungen überhaupt erst geschaffen werden konnten, z. B. ein warmes<br />
Mittagessen anzubieten oder spezielle Räume zu haben, die man für das erweiterte Angebot<br />
braucht.<br />
Online-Redaktion: Kritiker von GTS bemängeln, dass es sich bei vielen Angeboten<br />
lediglich um eine Aufbewahrung der Kinder handelt, bei der bestenfalls die Anfertigung der<br />
Hausaufgaben garantiert wird. Zu welchen Ergebnissen kommt hier die Studie?<br />
Ludwig Stecher: Neben den von Ihnen genannten Argumenten werden weitere Vorbehalte<br />
gegen die Ganztagsschule geäußert: Durch die Ganztagsschule veröde die<br />
Vereinslandschaft, die Schülerinnen und Schüler stünden den Vereinen nicht mehr zur<br />
Verfügung und die gemeinsam verbrachte Familienzeit würde verkürzt. Unsere Studie zeigt<br />
hingegen, dass diese Kritikpunkte empirisch gesehen nicht haltbar sind. Im Bezug auf die<br />
Familie verändern sich die Familienzeit und auch die Qualität der Beziehungen in den<br />
Familien kaum. Hinsichtlich der Vereine sieht man, dass diejenigen profitieren, die mit<br />
Ganztagsschulen kooperieren, weil man mit spezifischen Angeboten Schülerinnen und<br />
Schüler erreicht, die man sonst nicht erreicht hätte.<br />
Was die Qualität der Ganztagsschulen angeht, ist das natürlich ein weites Feld. Auf jeden<br />
Fall kann gesagt werden, dass die Ganztagsschulen sehr bemüht sind, nicht nur eine<br />
Verlängerung der Halbtagsschule zu sein, sondern dass es viele Aktivitäten im<br />
außerunterrichtlichen Bereich gibt. So wird die Hausaufgabenhilfe in nahezu allen Schulen<br />
realisiert, das gilt auch für Arbeitsgemeinschaften. Es wird versucht, ein breites und<br />
vielseitiges Angebot zu gestalten.<br />
Das klappt sicher noch nicht in jedem Einzelfall. Dieses Manko trifft aber sicher nicht die<br />
Ganztagsschule als solche, sondern trifft auch auf andere Schulen zu. Auch hier finden sich<br />
Qualitätsunterschiede. Man muss auch noch berücksichtigen, dass viele Ganztagsschulen<br />
erst in den letzten Jahren den Ganztagsbetrieb aufgenommen haben und noch im Aufbau<br />
sind.<br />
Das IZBB-Programm hat eine große Förderung initiiert. Das heißt aber auch, dass wir<br />
Schulen haben, die erst ein, zwei oder drei Jahre als Ganztagsschulen arbeiten und auch<br />
noch nicht in dem Maße das vollständige Angebot ausgebaut haben können wie Schulen, die<br />
schon längere Zeit Ganztagsschulen sind. So gibt es in Bezug auf die Qualität eine gewisse<br />
Variationsbreite, die wir aber in vielerlei Hinsicht auch an anderen Schulen finden.<br />
Online-Redaktion: Welche Kinder besuchen die Ganztagsschule und wie zufrieden sind<br />
sie?<br />
Ludwig Stecher: Durch die Mehrperspektivität unserer Studie haben wir uns auch mit der<br />
Sicht der Schülerinnen und Schüler auf die Ganztagsschule auseinandergesetzt. Eine<br />
wichtige Frage war: Welche Gruppen von Kindern gehen überhaupt in die Ganztagsschule?<br />
Da gab es unterschiedliche und widersprüchliche Befürchtungen. Einerseits, dass vor allem<br />
förderungsbedürftige Schülerinnen und Schüler in die Ganztagsschule gehen, andererseits<br />
wurde das genaue Gegenteil befürchtet, dass vor allem Kinder, die ohnehin die Angebote<br />
der Schule intensiv nutzen, sowie Schülerinnen und Schüler aus bildungsnahen Schichten<br />
das Ganztagsangebot verstärkt annehmen.<br />
Da zeigt unsere Studie etwas sehr Wichtiges, dass nämlich die Ganztagsschule in dieser<br />
Hinsicht nicht selektiv ist. Die Quoten für die Migrantenkinder sind vergleichbar mit denen<br />
der Kinder ohne Migrationshintergrund. Auch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen<br />
Schicht wirkt sich im Großen und Ganzen nicht auf die Teilnahme an der Ganztagsschule<br />
aus. Weder die eine noch die andere Befürchtung bestätigten sich. Das ist durchaus positiv<br />
zu werten.<br />
Wir haben sehr umfangreich die Schülerinnen und Schüler befragt, was sie von den<br />
Ganztagsangeboten halten, welchen Lern- und sozialen Nutzen sie sich davon versprechen.<br />
In unserem Buch zu den Ergebnissen von StEG, das im Mai erscheint, sind diese Aspekte<br />
ausführlich beschrieben.<br />
Online-Redaktion: Welche bildungspolitischen Schlussfolgerungen werden in der Studie<br />
gezogen?<br />
Ludwig Stecher: Am Ende der Studie gibt es einen Abschnitt mit dem Titel Impulse für<br />
Politik und Forschung. Da geht es unter anderem darum, dass wir den weiteren Ausbau des<br />
Ganztagsschulsystems für außerordentlich wichtig erachten. Unsere und auch andere<br />
Studien zeigen, dass die Nachfrage nach ganztägiger Bertreuung und Bildung weiter steigen<br />
wird und die Akzeptanz beispielsweise bei den Eltern sehr groß ist.<br />
Wir erachten es für notwendig, die Schulen weiterhin in ihrer Entwicklung zu stärken. Das<br />
heißt, dass der spezifische Beratungs- und Fortbildungsbedarf abgedeckt werden muss, den<br />
Ganztagsschulen vor allem in der Aufbauphase haben. Des Weiteren sollte der<br />
konzeptionelle Zusammenhang zwischen Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten<br />
stärker ausgebaut und entwickelt werden. Die Verknüpfung von Vormittag und Nachmittag<br />
kann nur gelingen, wenn die Lehrkräfte und das weitere pädagogisch tätige Personal sehr<br />
eng zusammenarbeiten und es innerhalb der Schulen die (strukturellen) Möglichkeiten gibt,<br />
außerschulische Fachkräfte in das gesamte Kollegium zu integrieren.<br />
Die Befunde von 2005 lassen noch keine Aussagen darüber zu, welche Auswirkungen die<br />
ganztägige Bereuung und Bildung auf die Persönlichkeits- und Leistungsentwicklung von<br />
Kindern und Jugendlichen hat. Auf jeden Fall sollte der Ausbau von Ganztagsschulen durch<br />
weitere Reformmaßnahmen im Bildungsbereich ergänzt werden. Die Ganztagsschule ist<br />
sicher kein Allheilmittel, für alles, was die Schule der Zukunft leisten soll, aber sie ist ein<br />
wichtiger Schritt.<br />
PD Dr. Ludwig Stecher, geboren 1961, studierte Sozialwissenschaften an der Universität<br />
Wuppertal und promovierte 2000 im Fach Erziehungswissenschaft an der Universität Siegen.<br />
(Habilitation 2007 mit Schwerpunkt Bildungsforschung). Von 1993 bis 2005 war Ludwig<br />
Stecher wissenschaftlicher Mitarbeiter am Siegener Zentrum für Kindheits-, Jugend- und<br />
Biografieforschung (SiZe) im FB 2 Erziehungswissenschaft der Universität Siegen Seit März<br />
2005 ist er Projektkoordinator der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG) am<br />
Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung in Frankfurt am Main.<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070427062315/index.html [16.05.2007 22:35:47]
Hilfe, die Schule brennt!<br />
Hilfe, die Schule brennt!<br />
Hilfe, die Schule brennt!<br />
Vor dem Roten Rathaus demonstrierten 2.500 Schüler und Azubis für bessere und gerechte Bildung.<br />
Unterstützung von Grünen und Linkspartei<br />
von FELIX LEE UND CLAUDIUS PRÖSSER<br />
Wie schlimm muss es um Berlins Schulen bestellt sein, wenn Schüler gegen<br />
Unterrichtsausfall protestieren? "Natürlich freue ich mich, wenn die eine oder andere Stunde<br />
ausfällt", sagt der 16-jährige Paul vom Heinrich-Schliemann-Gymnasium in Prenzlauer Berg.<br />
Fänden aber 17 von 30 Wochenstunden nicht statt, werde er schon nervös. "Das Abitur<br />
muss ich ja trotzdem bestehen." Die gleichaltrige Eleni von der Käthe-Kollwitz-Schule im<br />
selben Bezirk fordert eine Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems. Seit Jahren werde<br />
darüber geredet, jetzt müsse das "endlich konkret umgesetzt" werden.<br />
Rund 2.500 Schüler und Azubis gingen gestern für bessere Bildungschancen auf die Straße.<br />
Der Protestzug, der laut Polizei friedlich verlief, führte vom Roten Rathaus durch die<br />
Innenstadt. Aufgerufen hatte ein Bündnis von Landesschülervertretung, DGB-Jugend und<br />
der Bildungsgewerkschaft GEW. "Ausbildung für alle - jetzt!", forderte ein Sprecher der<br />
Schülerinitiative "Bildungsblockaden einreißen". Mit dem Protest wolle man an das<br />
Grundrecht auf Schul- und Ausbildung erinnern und eine kostenfreie, flächendeckende<br />
Bildung für alle einfordern, so der Sprecher.<br />
Für viele Schüler war es nicht einfach, zur Demonstration zu kommen, berichtet der 15jährige<br />
Robert von der Emanuel-Lasker-Oberschule am Ostkreuz. Obwohl viele Lehrer die<br />
Forderungen der Schüler unterstützt hätten, sei ihnen die Teilnahme verboten worden. Die<br />
Leitung seiner Schule habe sogar die Polizei gerufen, um die Schüler vom Protestieren<br />
abzuhalten. Gegenüber der taz bestritt die Schulleitung ein solches Vorgehen.<br />
Das Aktionsbündnis forderte derweil den Senat auf, die Lehrmittelfreiheit wieder<br />
herzustellen. Für Bücher und Materialien müssten die Schüler oder deren Eltern inzwischen<br />
über 100 Euro aus eigener Tasche bezahlen. Zudem appellierten die Initiatoren an den<br />
Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), sich auf Bundesebene für die Einrichtung<br />
eines Ausbildungsfonds einzusetzen.<br />
Unterstützung bekamen die Demonstranten auch von der mitregierenden Linkspartei. Der<br />
bildungspolitische Sprecher der Abgeordnetenhausfraktion, Steffen Zillich, findet es "gut und<br />
richtig, wenn Schülerinnen und Schüler auf die Straße gehen und ihren Forderungen<br />
Nachdruck verleihen". Seine Fraktion teile "viele der Forderungen", etwa die nach der<br />
Überwindung des gegliederten Schulsystems. Zillich verwies in diesem Zusammenhang auf<br />
die geplanten Pilot-Gemeinschaftsschulen. Zillich kündigte an, sich in Kürze zu einem<br />
Gespräch mit der LandesschülerInnenvertretung zu treffen.<br />
Özcan Mutlu, bildungspolitischer Sprecher der oppositionellen Grünen-Fraktion, bezeichnete<br />
"eklatanten Unterrichtsausfall", Personalmangel und den schlechten baulichen Zustand vieler<br />
Schulen als ungelöste Probleme. In diesem Umfeld könnten Bildungsreformen nicht greifen.<br />
Seine Fraktion unterstütze deshalb den Schülerstreik, so Mutlu.<br />
Im Haus von Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) verwies man dagegen auf die Erfolge der<br />
Berliner Bildungspolitik. Zöllners Sprecher Kenneth Frisse verwies unter anderem auf das<br />
flächendeckende Angebot von Ganztagsgrundschulen, eine schrittweise Verbesserung des<br />
Schüler-Lehrer-Verhältnisses in den vergangenen Jahren und "Hunderte von Einstellungen",<br />
die eine Lehrerausstattung von mindestens 100 Prozent garantierten. Frisse warb um<br />
Verständnis für bestehende Schwierigkeiten: "Leider lassen sich Bildungssysteme nicht per<br />
Knopfdruck umstellen."<br />
Ob die protestierenden Schüler nachsitzen müssen oder es bei einem klärenden Gespräch<br />
bleibt, entscheiden übrigens die jeweiligen Schulen. Frisse: "Dazu braucht es keine<br />
Empfehlung der Bildungsverwaltung."<br />
taz Berlin lokal Nr. 8259 vom 25.4.2007, Seite 24, 127 TAZ-Bericht FELIX LEE / CLAUDIUS<br />
PRÖSSER<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425172510/index.html [16.05.2007 22:35:48]
3000 Schüler demonstrieren für eine bessere Bildung<br />
3000 Schüler demonstrieren für eine bessere Bildung<br />
3000 Schüler demonstrieren für eine bessere Bildung<br />
„Wir wollen unsere Träume erfüllen können“, forderte die Rednerin der Schülerinitiative<br />
„Bildungsblockaden einreißen“ auf der Bühne vor dem Roten Rathaus in Mitte. Rund 3000<br />
Schüler hörten ihr gestern nach Veranstalterangaben zu. Sie waren gekommen, um für ein<br />
besseres Bildungssystem zu demonstrieren. Einige wurden von ihren Lehrern begleitet,<br />
andere schwänzten ohne Lehrer den Unterricht. Manche berichteten, dass sie sogar über<br />
den Schulzaun klettern mussten, um dabei sein zu können, weil das Schulgelände<br />
abgeschlossen wurde. Ihnen droht nun ein Fehltag und ein Tadel. Gekommen sind die<br />
Schüler trotzdem.<br />
Die Jugendlichen fordern die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems, mehr Geld für<br />
Bildung, keine Studiengebühren und die Rückkehr zur Lernmittelfreiheit: Sie wollen nicht<br />
mehr 100 Euro pro Schuljahr für Bücher bezahlen.<br />
Nach einem Protestmarsch trafen die Schüler mittags zu einer Aktion von GEW, DGB-Jugend<br />
und Landesschülervertretung ein, die – ebenfalls vor dem Roten Rathaus – unter dem Motto<br />
„Ausbildung für alle!“ zu einer Kundgebung aufgerufen hatten.<br />
„Ich bin hier, weil ich keine Studiengebühr zahlen will. Denn ich will nicht mit Schulden im<br />
Job anfangen, wenn ich meinen Abschluss habe“, sagte die 16-jährige Alina. Der 18-jährige<br />
David erklärte: „Ich bin heute wegen mehr Ausbildungsplätzen da.“ Zwar hat er selbst eine<br />
Ausbildung als Koch bereits sicher. Aber er weiß, wie schlecht es anderen Jugendlichen nach<br />
der Schule ergeht. cam<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070425172852/index.html [16.05.2007 22:35:48]
Dokumentiert. Warum streiken?<br />
Dokumentiert. Warum streiken?<br />
21.04.2007 / Schwerpunkt / Seite 3<br />
Dokumentiert. Warum streiken?<br />
Raphael aus Berlin-Friedrichshain engagiert sich bei der Schülerinitiative »Bildungsblockaden<br />
einreißen!«<br />
Ich bin 16 Jahre alt und in der zehnten Klasse. In der Grundschule bekamen wir damals alle<br />
Bücher von der Schule. Sie waren etwas mitgenommen, aber wir konnten damit lernen.<br />
Irgendwann hieß es, daß Lehrer nicht mehr so viele Kopien machen dürften, weil es weniger<br />
Geld gibt.<br />
Dann wechselte ich auf ein Berliner Gymnasium, das zu den besten der Stadt gehört und<br />
viele Fördergelder, auch private, erhielt. Noch in meinem ersten Jahr wurden die Gelder des<br />
Senats für unsere Schule auf ein Drittel reduziert. Außerdem mußten wir unsere Schulbücher<br />
selber kaufen. Das Ergebnis war katastrophal: überall wurde gespart, und das merkte man.<br />
Das führte dazu, daß die Eltern die Initiative ergriffen und das Versäumnis des Senats mit<br />
einer Art Fonds ausglichen, in den fast jeder einzahlte und dann Bücher auf Leihgabe erhielt.<br />
Das klappte allerdings auch nur zwei Jahre. Letztes Jahr habe ich eines der Bücher einfach<br />
nicht gekauft, weil es mir zu teuer war.<br />
Wenn ich überlege, daß unsere Schule noch eine der finanziell geförderten war und daß<br />
selbst wir schon große Probleme hatten, will ich an andere Schulen gar nicht erst denken.<br />
Im Jahrgang von einem meiner Freunde an einer Realschule bekamen von rund 90 Schülern<br />
zum Jahresende nur drei einen Ausbildungsplatz. Ich selber mache Abitur, frage mich aber<br />
auch, wie gut meine Perspektiven später wirklich sind. Daher habe ich angefangen zu<br />
denken, daß damit Schluß sein muß. Mir war klar, daß ein Zeichen gesetzt werden muß –<br />
und daß es von der Basis der Schüler ausgehen muß, damit die Öffentlichkeit und die Politik<br />
endlich begreifen, wie wichtig Bildung ist. Deswegen habe ich am ersten Schulstreik<br />
teilgenommen. Weil sich seither nichts geändert hat, bin ich wütend, und deswegen werde<br />
ich auch dieses Mal wieder auf die Straße gehen und zeigen, daß wir das nicht mehr länger<br />
mit uns machen lassen!<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070426075832/index.html [16.05.2007 22:35:49]
Berliner Schulkrise: Eiskalt erwischt vom Babyboom - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten 27. April 2007<br />
Berliner Schulkrise: Eiskalt erwischt vom Babyboom - SchulSPIEGEL - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten<br />
27. April 2007<br />
27. April 2007<br />
BERLINER SCHULKRISE<br />
Eiskalt erwischt vom Babyboom<br />
Von Christian Füller<br />
Prenzlauer Berg ist der Berliner Szenebezirk für Vielgebärende und meldet tägliche<br />
Kinderwagen-Staus. Alle wissen das - nur die Schulbehörde schnarcht. Wegen des<br />
Schüleransturms kommen jetzt sogar Erstklässler-Plätze in die Lostrommel. "Pure<br />
Schlamperei", zürnen Eltern.<br />
Kinder, Kinder: Der Prenzlauer Berg ist die Zentrale der Gebärfreude<br />
Sonst sieht man rund um das Kollwitzdenkmal entzückte Touristen, die den Baby-Boom<br />
bestaunen. Oder Soziologen, die am Rande zweier völlig überfüllter Spielplätze zu ergründen<br />
trachten, warum hier Ost und West so fruchtbar der demografischen Krise trotzen. Rosiger<br />
Alltag in Berlin-Prenzlauer Berg, dem kinderreichsten Bezirk Deutschlands.<br />
Am späten Mittwochnachmittag war alles anders: Megafone, Mütter und Väter mit rotem<br />
Kopf, selbstgemalte Pappschildchen gegen die Schulkrise. "Wir protestieren gegen die<br />
Schlamperei der Schulverwaltung und des Bezirksamtes", röhrt ein Elternsprecher durch die<br />
Lautsprecher. Dann zieht ein Tross von 100 empörten Eltern samt Nachwuchs und<br />
Journalisten im Schlepptau Richtung Lokalparlament.<br />
Prenzlberg-Kinder: Schulbeginn mit Erstklässler-Verlosung<br />
Im Berliner Szenebezirk für vielgebärende Thirtysomethings ist seit einer Woche die Hölle<br />
los. Mehrere Schulen haben überzählige Kinder kurzerhand aus ihren Schulen herausgelost.<br />
Über 100 künftige Erstklässler hat es erwischt - egal, ob sie Geschwister in den Schulen<br />
haben oder ihre Eltern gleich nebenan wohnen. Sie sollen nun in Schulen jenseits großer<br />
Hauptverkehrsadern verfrachtet werden. Das machen die Eltern nicht mit. Sie klagen gegen<br />
das Losverfahren, das im Berliner Schulgesetz für diesen Fall gar nicht vorgesehen ist.<br />
"Ich habe zwei Kinder in der Thomas-Mann-Schule", sagt Gisela Schmitt in die Mikrofone.<br />
"Meine Kleinste soll nun in eine weit entfernte Schule. Wie soll ich das als alleinerziehende<br />
Mutter organisieren?", fragt sie und verteilt Handzettel. Auch Anke Seidel, gleichfalls eine<br />
betroffene Mutter, ist wütend. Sie schlägt vor, statt der 27 Kinder pro Klasse vier Schüler<br />
mehr aufzunehmen und "notfalls eine Extraklasse aufzumachen".<br />
Fertiler Prenzlberg, vom Kamerateams belagert<br />
Damit freilich lässt sich allenfalls die akute Notlage im Prenzlberg beenden. Zum<br />
Schuljahresbeginn in vier Monaten fehlt de facto eine ganze Grundschule. Ab 2008 kommt<br />
dann jedes Jahr eine fehlende Grundschule hinzu - denn die Erstklässlerzahlen schießen<br />
durch die Decke. Im Gebiet rund um den Touristen- und Kinderwagenmagnet Kollwitzplatz<br />
verdoppelt sich die Zahl der ABC-Schützen bis 2012. Und im Einzugsbereich der<br />
Vorzeigegrundschule "Thomas Mann" etwas nördlich steigt die Zahl der Schulanfänger von<br />
heute 413 auf 672. Die Folge: Aus Grundschulen werden Sardinenbüchsen, ohne die<br />
vielgeschmähten Bustransfers in andere Kieze wird sich die Schulkrise nicht lösen lassen.<br />
Wie die Behörden den Schülerboom in der Kinderstube Berlins übersehen konnten, ist allen<br />
Beteiligten ein Rätsel. "Warum haben die Ämter das nicht gewusst?", ärgert sich Kletke<br />
Möckelmann und zeigt den Umstehenden die steilen Ausschläge auf den amtlichen<br />
Schülerstatistiken des Bezirks.<br />
Der ist praktisch ein riesiger Kreißsaal. Seit fünf Jahren belagern Kamerateams die<br />
Spielplätze am Kollwitzplatz, um der Nation zu zeigen, wie der demografische Kollaps zu<br />
überwinden ist. Und irgendwann wird die Generation Buggy eben flügge und schulpflichtig.<br />
Keine große Überraschung - außer für die Schulverwalter. Vor wenigen Jahren haben sie<br />
sogar noch zwei Grundschulen im Bezirk geschlossen.<br />
"In Berlin sind für diese Planungen die Bezirke zuständig", sagt ein Sprecher von<br />
Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD). Und auf Nachfragen räumt er ein: "Wir haben eine<br />
Planung des Bezirks, die nicht gut gelaufen ist."<br />
Zusätzliche Plätze? Och nö<br />
Die zuständige Schulstadträtin hat eine eher entspannte Haltung zur Schulkrise. Lioba Zürn-<br />
Kasztantowicz (SPD) sieht sich zwar mit einem Problem konfrontiert, "das mich nicht kalt<br />
lässt" - aber das bedeute keinen sofortigen Handlungsbedarf. "Es ist nicht gerechtfertigt,<br />
jetzt schon zusätzliche Plätze zur Verfügung zu stellen", sagte sie SPIEGEL ONLINE. Es<br />
reiche, wenn spätestens in zwei Jahren eine neue Grundschule am Prenzlberg entstehe.<br />
Mieke Senftleben, bildungspolitische Sprecherin der Landes-FDP, findet dazu deutliche<br />
Worte: "Das ist eine Riesenschlamperei. Wir haben immer wieder gemahnt, im Prenzlauer<br />
Berg vorzusorgen." Senftlebens Urteil: "Der amtierende Senat hat zum wiederholten Male<br />
bewiesen, dass er nicht in der Lage ist, eine adäquate Unterrichtsversorgung für alle Kinder<br />
Berlins zu gewährleisten."<br />
Dafür ist es nun wahrscheinlich zu spät. Der Berliner Senat könnte gar nicht schnell genug<br />
Schulen bauen, um den vielen kleinen Prenzlbergern gute Bildungschancen anzubieten.<br />
Nach der Rütli-Krise im Problemkiez Neukölln versagt Berlin auch bei den<br />
Mittelschichtsschulen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) glänzt derweil<br />
mit rhetorischen Offensiven: Es gelte "eine riesige Bildungsreserve zu heben", sagte er bei<br />
einem Festvortrag über die alternde Hauptstadt - durch bessere Lernchancen.<br />
Das finden die Eltern auch und gehen dafür auf die Straße. "Es gibt derzeit zwei große<br />
Themen in diesem Land: 'Kinder sind Zukunft' und den Pisaschock", sagt Ulrike Bock, eine<br />
verbitterte Anwohnerin und Mutter zweier Töchter. "Aber eine der besten Lagen Berlins hat<br />
nicht einmal genug Schulen für die Kinder."<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502072028/index.html [16.05.2007 22:35:49]
Schüler sollen mehr Altpapier sammeln 02.05.2007<br />
Schüler sollen mehr Altpapier sammeln 02.05.2007<br />
02.05.2007<br />
Schüler sollen mehr Altpapier sammeln<br />
Dresden. Umweltminister Stanislaw Tillich (CDU) will Schüler stärker zum Sammeln von<br />
Altpapier heranziehen. Die Kinder und Jugendlichen könnten die öffentlichen Entsorger beim<br />
Papier-Recycling unterstützen, sagte Tillich gestern.<br />
So sollten städtische Müllentsorger an mehr Schulen Altpapiercontainer aufstellen und die<br />
Kinder auf diese Weise dazu anregen, altes Papier von zu Hause mitzubringen.<br />
Die Firmen erhielten das Papier bereits sortiert, und im Gegenzug könnten die Schulen das<br />
Geld, das die Schüler für das Papier erhielten, für Klassenfahrten und zum Bau von<br />
Spielplätzen verwenden. Den Angaben zufolge sammeln Kinder bereits an fast 400 Dresdner<br />
Schulen und Kindergärten Altpapier für die öffentlichen Entsorger. (ddp/mb)<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502223719/index.html [16.05.2007 22:35:50]
"Wir wissen, wie gute Schule geht"<br />
"Wir wissen, wie gute Schule geht"<br />
"Wir wissen, wie gute Schule geht"<br />
Die aktuelle Schulkrise in Berlin zeigt: Der Staat versagt bei der Versorgung der Schüler mit gutem<br />
Unterricht viel zu oft. Es wird Zeit, dass er die Privatschulen nicht weiter ausgrenzt, sondern mit<br />
ihnen konkurriert und kooperiert. Um die Schulen fit fürs 21. Jahrhundert zu machen<br />
INTERVIEW CHRISTIAN FÜLLER<br />
taz: Frau Beste, provozieren Sie eigentlich am liebsten Verzweifelte?<br />
Bea Beste: Wie kommen Sie denn darauf?<br />
Als vergangene Woche im Berliner Szenebezirk Prenzlauer Berg verbitterte Eltern<br />
um Grundschulplätze für ihre Kinder kämpften, kamen Sie als Vorstandschefin<br />
einer Privatschule mit Werbeflyern in die Demonstration. Da waren einige<br />
ziemlich sauer.<br />
Ich kann den Ärger der Eltern über die Schulsituation am Prenzlauer Berg verstehen, na klar.<br />
Aber es wäre ein Missverständnis, uns Private dafür verantwortlich zu machen. Die Eltern<br />
waren wütend und haben sich beschwert, dass die Schulverwaltung nicht mit dem<br />
Babyboom geplant hat.<br />
Und Sie, die Privatschule Phorms, wollen nun von dem Schulversagen der<br />
Behörden profitieren.<br />
Nein, wir versuchen Angebote zu schaffen - wie die anderen Schulen auch. Wir sind Teil der<br />
Lösung, nicht das Problem. Wir schwatzen nicht, wir machen. Unser Ziel ist es, guten und<br />
kreativen Unterricht anzubieten - der Kindern Spaß und zugleich Zukunftschancen bietet.<br />
Kein Wunder - bei einem Preis von bis zu 860 Euro für einen Schulplatz pro<br />
Monat. Nicht gerade ein Schnäppchen.<br />
Ein Wunder, dass wir es schaffen, mit Preisen ab 230 Euro sogar die niedrigen<br />
Einkommensgruppen anzusprechen. Gute Bildung ist teuer.<br />
Das stimmt. Dennoch sind 800 Euro pro Monat nun mal ein Haufen Geld.<br />
Sicher. Aber ich verstehe die Kritik daran nicht. Weder als Unternehmerin noch als Bürgerin.<br />
Wenn jemand, der mehr als 150.000 Euro brutto verdient, sein Kind zu uns schickt, dann<br />
passiert doch zweierlei: Er bekommt für sein Kind einen exzellenten Unterricht - und er<br />
subventioniert zugleich eine öffentliche Schule mit.<br />
Ich dachte, Sie sind privat?<br />
Unsere Schule steht jedem offen. Das heißt, sie ist privat organisiert, aber sie ist öffentlich.<br />
Der Unterricht kostet zwischen 230 und 860 Euro pro Monat - das hängt vom Einkommen<br />
ab. Derjenige, der hierzulande schnell als reich diskriminiert wird, hilft doch in Wahrheit mit,<br />
die Schule für viele zu öffnen. Und wir würden gerne noch günstigere Angebote machen.<br />
Aber dazu sind wir noch nicht lange genug am Markt und dazu bekommen wir auch zu<br />
wenig Förderung vom Land. Unsere wichtigste Botschaft ist die Qualität.<br />
Um Qualität geht es derzeit aber gar nicht, sondern um die schiere Zahl an<br />
Plätzen.<br />
Mir geht es immer um Qualität. Unsere Schule kann es sich nicht leisten, da nachzulassen.<br />
Aber auch am Prenzlberg geht es nicht nur um die Zahl an Plätzen, sondern um die Qualität.<br />
Wenn Sie die bestehenden Schulen mit Schülern vollstopfen, wird doch der Unterricht nicht<br />
besser.<br />
Was kann eine Privatschule zur Lösung der Schulkrise beitragen - am Prenzlauer<br />
Berg wie im Rest des Landes?<br />
Alle reden von Pisa und Unterrichtsausfall, aber es geht um viel mehr. Unsere Kinder<br />
müssen auf eine hochspezialisierte und komplexe Welt vorbereitet werden. Die staatlichen<br />
Schulen kommen da nicht mit. Die Bildung steckt in der Krise, genau da liegt die Chance.<br />
Das staatliche Schulwesen braucht den Ansporn, den wir Private ihm abfordern. Wenn es<br />
uns gibt, bewegt sich der Staat schneller - und die Schulen werden besser.<br />
Ach ja? Gibt es Beispiele?<br />
Nehmen Sie die Kindergärten. Auch da war der Prenzlauer Berg ein Laboratorium. Die waren<br />
hier fast alle staatlich organisiert, teilweise mit stark autoritären Zügen. Inzwischen gibt es<br />
eine ganze Flut von Neugründungen, Elterninitiativen genau wie unternehmerische Anbieter.<br />
Da ist ein schöner Wettbewerb entstanden, von dem Kinder wie Eltern profitieren. Es gibt<br />
viele gute Kitas - und die staatlichen sind oft nicht die schlechtesten.<br />
Zurück zu den Schulen: Am Prenzlauer Berg fehlen in ein paar Jahren allein in<br />
zwei Schulbezirken rund 500 fußläufige Plätze für Grundschüler. Was kann da<br />
eine so teure und so kleine Privatschule wie die Ihre mit knapp 100 Schülern<br />
beitragen?<br />
Wir haben sehr wohl Kapazitäten für Abc-Schützen anzubieten. Unsere Schule etwa soll<br />
dreizügig werden und auf weit über 200 Schüler wachsen, Nachfrage allerdings reichlich.<br />
Trotzdem sehen wir uns auch herausgefordert, unseren Beitrag für die Bewältigung des<br />
Erstklässleransturms zu bringen. Nur können wir diese Krise nicht allein lösen.<br />
Was ist Ihr Tipp?<br />
Ich weiß, dass wir Privatschulen viel Know-how haben. Wir wissen, wie gute Schule geht.<br />
Schauen Sie, wir haben vor nicht mal einem Jahr Phorms in Betrieb genommen. Die<br />
Schulinspektion hat uns unter die Lupe genommen. Urteil: "Sie machen Schule, wie wir es<br />
gerne überall sehen würden." Wir freuen uns darüber und wollen das Gleiche in München,<br />
Köln und Frankfurt anbieten. Unser Gymnasium in Berlin startet jetzt - denn das Problem mit<br />
den Schulplätzen verlagert sich in einigen Jahren in die Sekundarstufe.<br />
Lassen Sie uns noch einen Moment in Berlin bleiben. Wie kann man kurzfristig<br />
500 Erstklässler unterbringen, ohne dass die Qualität leidet?<br />
Ich habe da keine perfekte Antwort. Für mich ist wichtig: 1. Was lernen wir aus der Krise? 2.<br />
Was machen wir jetzt?<br />
Und, was machen wir jetzt?<br />
Man sollte eine gemeinsame Initiative starten - eine, die schnell und pragmatisch zu<br />
Entscheidungen kommt. Es darf nicht das kommen, was der Engländer "paralysis by<br />
analysis" nennt. Dafür sind die Sorgen der Eltern zu groß, deren Kinder heute im Sandkasten<br />
sitzen, aber morgen in die Schule gehen werden.<br />
Wer soll bei dieser Initiative mitmachen?<br />
Es müssen alle dabei sein - die Schulleiter, private wie staatliche, die Schulstadträtin, die<br />
Schulräte, die Eltern natürlich - und die Vertreter der Wirtschaft. Auch der regierende<br />
Bürgermeister Klaus Wowereit und der Bildungssenator sollen mit anpacken. Wir könnten<br />
hier ein Modell schaffen, das vielerorts anwendbar ist.<br />
Was könnte dabei herauskommen, wenn alle zusammenglucken?<br />
Dass wir neue Plätze schaffen und Schule für das 21. Jahrhundert fit machen.<br />
Wie soll das gehen?<br />
Da ist vieles denkbar. Warum sollten private und staatliche Schulen nicht kooperieren, wenn<br />
wir auf die Schnelle eine neue Schule schaffen müssen? Warum sollte das Land, wenn es<br />
selbst nicht genug Angebote hat, nicht übergangsweise Plätze in den Privatschulen<br />
subventionieren? Wir sind frei, etwas zu unternehmen. Was es nicht gibt, muss man halt<br />
erschaffen.<br />
taz Nr. 8264 vom 2.5.2007, Seite 18, 217 Interview INTERVIEW CHRISTIAN FÜLLER<br />
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070502224059/index.html [16.05.2007 22:35:50]
http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501090033/index.html<br />
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http://lev-thueringen.de/spiegel/20070516195528/20070501090033/index.html [16.05.2007 22:35:50]