WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT - Bundeswehr
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<strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
<strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
INHALT
INHALT<br />
DAS HEER 4<br />
Kettenfahrzeuge 6<br />
Radfahrzeuge 30<br />
Luftfahrzeuge 40<br />
Sonstiges Gerät 44<br />
DIE LUFTWAFFE 50<br />
Kampfflugzeuge 52<br />
Trainingsflugzeuge 56<br />
Flugabwehrraketensysteme 58<br />
Transport und<br />
Verbindungsflugzeuge 60<br />
Hubschrauber 64<br />
DIE MARINE 68<br />
Einsatzflottille 1 70<br />
Einsatzflottille 2 84<br />
Marineflieger 90<br />
Segelschulschiff 96<br />
Ölauffangschiff 98<br />
DER SANITÄTSDIENST 100<br />
Modulare Sanitätseinrichtungen 102<br />
Fahrzeuge 104<br />
Fliegende Sanitätseinrichtungen 112<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 118<br />
Logistik 120<br />
Kampfmittelbeseitigung 124<br />
Nachrichtengewinnung und<br />
Aufklärung 126<br />
Operative Information 132<br />
Führungsunterstützung<br />
für Einsätze 140<br />
Feldjägerwesen 146<br />
Handwaffen 150<br />
IMPRESSUM 156<br />
INHALT 3
Die Waffensysteme des Heeres werden meist mit Tiernamen benannt und je nach<br />
Fahrwerk in Ketten und Radfahrzeuge unterteilt. Des Weiteren gibt es eine<br />
Unterteilung in Wasser und Luftfahrzeuge sowie sonstiges Gerät. Die Fahrzeuge<br />
und sonstiges Gerät des Heeres reichen von Mörsern, Drohnen und Motorbooten<br />
über Hubschrauber bis hin zu Panzerhaubitzen und Kampfpanzern.<br />
DAS HEER<br />
4 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
DAS HEER 5
Neben den Soldaten der Panzertruppe stehen auch der Artillerie, der Flugabwehr, den<br />
Pionieren und den Grenadieren Kettenfahrzeuge für schwieriges Gelände zur Verfügung.<br />
Das „Flaggschiff“ des Heeres ist sicherlich der Kampfpanzer LEOPARD2. Darüber hinaus<br />
verfügt die Teilstreitkraft auch über eine umfassende Palette anderer Kettenfahrzeuge.<br />
KAMPFPANZER<br />
KETTENFAHRZEUGE<br />
Der Kampfpanzer LEOPARD 2 A6.<br />
6 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
LEOPARD 2<br />
Der Kampfpanzer (KPz) LEOPARD ist der<br />
Standardpanzer der Panzertruppe. Er wird<br />
zur Bekämpfung von gepanzerten und<br />
ungepanzerten Zielen mit der 120 Millimeter<br />
Kanone sowie zur Bekämpfung<br />
von Erd und Luftzielen mit Maschinengewehren<br />
eingesetzt. Die neueste Ausführung<br />
ist der Kampfpanzer LEOPARD 2 A6.<br />
LEOPARD 2 A6<br />
Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 60,3 t<br />
Militärische Lastenklasse 70 t<br />
Länge 10,97 m<br />
Breite 3,76 m<br />
Höhe 3,03 m<br />
Motorleistung 1.100 kW (1.500 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 1.160 l<br />
Fahrbereich Straße / Gelände 280 km<br />
Verbrauch 414 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 68 km/h<br />
Bewaffnung Bordkanone Kaliber 120 mm,<br />
Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm,<br />
Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite 2.500 m<br />
Kampfbeladung 44 Schuss<br />
Waten 1,20 m<br />
Tiefwaten 2,25 m<br />
Unterwasserfahren 4,00 m<br />
ABCSchutz ja<br />
Die Kombination aus Feuerkraft, Schutz<br />
und Beweglichkeit ergibt ein hohes<br />
Durchsetzungsvermögen in nahezu allen<br />
Einsatzszenarien und Gefechtsarten bei<br />
Tag und Nacht. Außer Deutschland setzen<br />
auch andere Nationen – die sogenannten<br />
LEOPARDBenutzerstaaten – diesen<br />
Kampfpanzer ein.<br />
LEOPARD 2 A5 / 2 A6M<br />
Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 59,9 / 62,5 t<br />
Militärische Lastenklasse 70 t<br />
Länge 9,67 / 10,97 m<br />
Breite 3,76 m<br />
Höhe 3,03 m<br />
Motorleistung 1.100 kW (1.500 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 1.160 l<br />
Fahrbereich Straße / Gelände 280 km<br />
Verbrauch 414 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 68 km/h<br />
Bewaffnung Bordkanone 120 mm,<br />
Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm,<br />
Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite 2.500 m<br />
Kampfbeladung 44 / 37 Schuss<br />
Waten 1,20 m<br />
Tiefwaten 2,25 m<br />
Unterwasserfahren 4,00 m<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung<br />
LEOPARD 2 A5 wie LEOPARD 2 A6 mit<br />
kürzerer Kanone<br />
LEOPARD 2 A6M wie LEOPARD 2 A6 mit<br />
verbessertem Minenschutz<br />
DAS HEER 7
SCHÜTZENPANZER<br />
8 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
MARDER<br />
Der Schützenpanzer (SPz) MARDER 1 A3 ist<br />
das Kettenfahrzeug der Panzergrenadiere.<br />
Ausgestattet mit zusätzlichen Komponenten<br />
lässt er sich als Beobachterfahrzeug<br />
nutzen. Dazu wurden ein weiteres Funkgerät<br />
SEM 90, ein GPSEmpfänger, modifizierte<br />
Antennen, eine Halterung für das<br />
Zielortungsgerät TZG 90 sowie ein Feldrechner<br />
MRT 86 eingerüstet.<br />
Damit ist ein Beobachtereinsatz sowohl<br />
abgesessen, als auch direkt vom Fahrzeug<br />
aus möglich. Der Einsatz ist jedoch nur bei<br />
stehendem Fahrzeug möglich.<br />
Die Übertragung der mit Hilfe des TZG 90<br />
ermittelten Zieldaten erfolgt mittels<br />
MRT 86 und SEM 90 per Datenfunk an<br />
das Führungs und WaffenEinsatzsystem<br />
(FüWES) ADLER (Artillerie, Daten, Lageund<br />
EinsatzRechnerverbund). Der Schützenpanzer<br />
MARDER ist ein gepanzertes<br />
Vollkettenfahrzeug mit einer Besatzung<br />
von bis zu neun Soldatinnen bzw. Soldaten.<br />
Besatzung 9 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 38,5 t<br />
Militärische Lastenklasse 40 t<br />
Länge 6,88 m<br />
Breite 3,38 m<br />
Höhe 3,23 m<br />
Motorleistung 441 kW (600 PS)<br />
Betriebsvorrat 650 l<br />
Fahrbereich Straße 460 km<br />
Verbrauch Straße / Gelände 130 l bis 400 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 65 km/h<br />
Bewaffnung Maschinenkanone 20 mm,<br />
Maschinengewehr 7,62 mm,<br />
Panzerabwehrwaffe MILAN (Missile d’Infanterie<br />
Léger ANtichar)<br />
Kampfbeladung 1.250 Schuss<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung Wärmebildgerät,<br />
Winkelspiegel, Richtanlage elektrohydraulisch<br />
DAS HEER 9
WAFFENTRÄGER<br />
Der Flugabwehrraketenwaffenträger auf dem Fahrgestell WIESEL 2.<br />
10 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
WIESEL<br />
Der Waffenträger (WaTrg) WIESEL ist ein<br />
luftransportfähiges, leichtgepanzertes<br />
Vollkettenfahrzeug mit Frontantrieb. Seine<br />
Panzerung bietet der Besatzung Schutz<br />
gegen Infanteriewaffen und Splitter von<br />
Artilleriemunition.<br />
Die Bewaffnung des WaTrg TOW besteht<br />
aus der Panzerabwehrwaffe TOW 2. Der<br />
WaTrg MK ist mit der Maschinenkanone<br />
20 Millimeter ausgerüstet, die mittels<br />
Lafette über Drehkranzlager auf dem<br />
Wannendach gelagert ist. Für den Einsatz<br />
bei Nacht ist die Waffenanlage mit einer<br />
wärmebildgestützten Beobachtungs und<br />
Zieleinrichtung mit Laserentfernungsmesser<br />
ausgerüstet.<br />
WIESEL 1 TOW<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 2,865 t<br />
Motorleistung 64 kW (87 PS)<br />
Länge 3,27 m<br />
Breite 1,82 m<br />
Höhe 1,87 m<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 80 l<br />
Fahrbereich Straße 286 km, Gelände 200 km<br />
Verbrauch Straße / Gelände 28 l bis 40 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit vorwärts 80 km/h,<br />
rückwärts 40 km/h<br />
Bewaffnung Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm,<br />
Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm,<br />
Lenkflugkörpersystem 1 A2 TOW<br />
Kampfentfernung Schussweite 3.750 m<br />
Kampfbeladung 7 Leuchtflugkörper /<br />
MaschinengewehrMonition 360 Schuss<br />
ABCSchutz nein, persönliche Schutzausrüstung<br />
WIESEL 1 A3 MK<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 2,921 t<br />
Motorleistung 64 kW (87 PS)<br />
Länge 3,55 m<br />
Breite 1,82 m<br />
Höhe 1,79 m<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 80 l<br />
Fahrbereich Straße 286 km, Gelände 200 km<br />
Verbrauch Straße / Gelände 28 l bis 40 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit vorwärts 80 km/h,<br />
rückwärts 40 km/h<br />
Bewaffnung Bordmaschinenkanone 20 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite 1.100 m<br />
Kampfbeladung 100 HE / 60 APSchuss<br />
ABCSchutz nein, persönliche Schutzausrüstung<br />
DAS HEER 11
FLUGABWEHRKANONENPANZER<br />
12 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
GEPARD 1 A2<br />
Der GEPARD 1 A2 ist ein gepanzertes, allwetterfähiges<br />
Kanonenwaffensystem auf<br />
dem modifizierten Fahrgestell des Kampfpanzers<br />
LEOPARD 1.<br />
Die Besatzung besteht aus einem Kommandanten,<br />
einem Richtschützenkanonier und<br />
einem Fahrer. Der Flugabwehrkanonenpanzer<br />
bekämpft Flugziele in niedrigen und mittleren<br />
Höhen bis zu einer Entfernung von knapp<br />
5.000 Metern. Der GEPARD hat eine hohe<br />
Reaktionsfähigkeit bei der Bekämpfung überraschend<br />
auftauchender Luftfahrzeuge und<br />
kann Hubschrauber auch in Baumwipfelhöhe<br />
wirksam bekämpfen. In Ausnahmefällen<br />
können auch leicht gepanzerte Bodenziele<br />
bis zu einer Entfernung von 1.500 Metern<br />
bekämpft werden.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 46 t<br />
Militärische Lastenklasse 52 t<br />
Länge ohne Packsack 7,29 m<br />
Breite über Endverbinder 3,28 m<br />
Höhe mit Kiste auf Turm 3,20 m<br />
Motor Mehrstoff<br />
Motorleistung 611 kW (830 PS)<br />
Betriebsvorrat 985 l<br />
Fahrbereich 420 km<br />
Verbrauch Straße / Gelände 50 bis 250 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />
Bewaffnung Zwillingskanone, Kaliber 2 x 35 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite 5.000 m<br />
Kampfbeladung Flugziel 640 Schuss, Erdziel 40 Schuss<br />
Erfassungsbereich Radarbereich 16 km<br />
Waten 0,75 m<br />
Tiefwaten 2,25 m<br />
ABCSchutz ja<br />
DAS HEER 13
LEICHTES FLUGABWEHRSYSTEM<br />
OZELOT<br />
Das Leichte Flugabwehrsystem (LeFlaSys)<br />
dient dem Schutz leichter, insbesondere<br />
luftbeweglicher Truppen, ihrer Einrichtungen<br />
und für ihre Operationsführung<br />
wichtige Anlagen. Der OZELOT ist so konzipiert,<br />
dass er unter extremen klimatischen<br />
Bedingungen und in jedem Gelände<br />
reaktionsschnell einen überraschend auftretenden<br />
Luftfeind auf kurze und mittlere<br />
Kampfentfernung bekämpfen kann. Er ist<br />
außerdem in der Lage, den Bewegungen<br />
der zu schützenden Truppe zu folgen.<br />
14 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
Leichtes Flugabwehrsystem OZELOT<br />
auf Basis WIESEL<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 4,5 t<br />
Militärische Lastenklasse 5 t<br />
Länge 4,50 m<br />
Breite 2,29 m<br />
Höhe 1,90 / 2,55 m<br />
Motorleistung 81 kW (110 PS)<br />
Betriebsvorrat 120 l<br />
Fahrbereich 400 km<br />
Verbrauch 30 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h<br />
Bewaffnung Stinger, Maschinengewehr<br />
Kaliber 7,62 mm<br />
Kampfbeladung 8 Schuss<br />
Höchstschussweite 6.000 m<br />
Waten 0,50 m
Systemanteile Aufklärungs /<br />
Führungsfahrzeug (AFF)<br />
auf Basis WIESEL 2<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 4,5 t<br />
Militärische Lastenklasse 5 t<br />
Länge 4,20 m<br />
Breite 2,29 m<br />
Höhe 1,90 / 2,83 m<br />
Motorleistung 81 kW (110 PS)<br />
Betriebsvorrat 120 l<br />
Fahrbereich 400 km<br />
Verbrauch 30 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h<br />
Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />
Waten 0,50 m<br />
Erfassungsbereich Radarbereich 20 km<br />
Systemanteile Batterieführungs /<br />
Unterstützungszellenfahrzeug (BF / UF)<br />
auf Basis WIESEL 2<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 4,1 t<br />
Militärische Lastenklasse 5 t<br />
Länge 4,20 m<br />
Breite 2,29 m<br />
Höhe 1,90 m<br />
Motorleistung 81 kW (110 PS)<br />
Betriebsvorrat 20 l<br />
Fahrbereich 400 km<br />
Verbrauch 30 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 70 km/h<br />
Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />
Waten 0,50 m<br />
DAS HEER 15
PANZERHAUBITZE<br />
Panzerhaubitze 2000<br />
Die Panzerhaubitze (PzH) 2000 ist das<br />
Standardgeschütz der Rohrartillerie des<br />
deutschen Heeres. Ihre große Reichweite,<br />
hohe Kadenz und Mobilität macht die<br />
PzH 2000 zu einem der wirksamsten<br />
Rohrartilleriesysteme der Welt.<br />
Die 155 MillimeterKanone mit 52 Kaliberlängen<br />
ist in Verbindung mit dem<br />
automatisierten Munitionsfluss in der<br />
Lage, Spreng, Splitter, Nebel sowie Suchzündermunition<br />
auf große Entfernungen<br />
zu verschießen.<br />
Die PzH 2000 wird international in den<br />
Niederlanden, Griechenland und Italien<br />
genutzt und nach einer einjährigen<br />
Vorbereitungsphase ab 2010 über die<br />
NAMSA (NATO Maintenance and Supply<br />
Agency) in Capellen, Luxemburg, logistisch<br />
unterstützt. Umfangreiches Ausbildungsgerät<br />
wurde entwickelt und bereitgestellt,<br />
um die Betriebskosten des Systems zu<br />
reduzieren.<br />
16 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
Besatzung 5 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 57 t<br />
Militärische Lastenklasse 60<br />
Länge 7,91 / 11,70 m<br />
Breite 3,54 m<br />
Höhe 3,46 m<br />
Motor Diesel<br />
Motorleistung 736 kW (1.000 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 1.000 l<br />
Fahrbereich 420 km<br />
Verbrauch 238 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 60 km/h<br />
Bewaffnung Kanone 52 Kaliberlängen Kaliber<br />
155 mm, Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite 30 km, Schuss<br />
weite mit reichweitengesteigerter Munition 40 km<br />
Kampfbeladung 60 Schuss<br />
Feuergeschwindigkeit 3 Schuss pro 10 sek,<br />
10 Schuss pro 60 sek, 20 Schuss pro 180 sek<br />
Waten nach Vorbereitung 1,10 bis 1,50 m<br />
ABCSchutz ja
RAKETENWERFER<br />
MARS (MLRS)<br />
Das Mittlere Artillerieraketenwerfersystem<br />
(MARS) oder auch Multiple Launch Rocket<br />
System (MLRS) verschießt Wurfminensperren<br />
auf eine Entfernung von 38,5 Kilometer<br />
mit einer Wirkdauer von bis zu 96 Stunden,<br />
um Bewegungen gegnerischer Kräfte zu<br />
verzögern.<br />
Ab 2011 wird die Artillerie über eine<br />
modernisierte Version des Raketenwerfers,<br />
den MARS II, mit modernster Feuerleit und<br />
Navigationsanlage verfügen. In Verbindung<br />
mit der hochmodernen Lenkrakete Guided<br />
Multiple Launcher Rocket System (GMLRS)<br />
lassen sich dann Ziele punktgenau bis zu<br />
einer Entfernung von mehr als 70 Kilometer<br />
bekämpfen.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 25,5 t<br />
Militärische Lastenklasse 26 t<br />
Länge 7,07 m<br />
Breite 3,25 m<br />
Höhe 2,87 m<br />
Leistung 373 kW (500 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 617 l<br />
Fahrbereich circa 400 km<br />
Verbrauch Straße / Gelände 150 bis 240 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 56 km/h<br />
Bewaffnung AT 2Mine / GMLRS1 bis 73 km,<br />
Kaliber 237 / 227 mm, Bordmaschinengewehr<br />
Kaliber 7,62 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite 10 bis 40 km<br />
Feuergeschwindigkeit 12 Schuss pro 50 sek<br />
Waten 1,00 m<br />
ABCSchutz nein, persönliche Schutzausrüstung<br />
DAS HEER 17
BRÜCKENLEGEPANZER<br />
BIBER<br />
Der Brückenlegepanzer BIBER ist ein gepanzertes<br />
Vollkettenfahrzeug. Er dient zum<br />
schnellen Überwinden von Geländehindernissen<br />
bis zu 20 Meter Breite und bis zu<br />
einer Militärischen Lastenklasse (MLC) von<br />
50 Tonnen; in Ausnahmefällen auch bis zu<br />
60 Tonnen.<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 45,3 t (35,1 t)<br />
Militärische Lastenklasse 50 t (39 t)<br />
Militärische Lastenklasse 50 t bei 10 km/h<br />
Militärische Lastenklasse 60 t bei 5 km/h<br />
Länge 11,82 m (10,59 m)<br />
Breite 4,00 m (3,25 m)<br />
Höhe 3,75 m (2,65 m)<br />
Motorleistung 610 kW (830 PS)<br />
18 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 950 l<br />
Fahrbereich 450 km<br />
Verbrauch 350 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />
Waten 1,20 m<br />
Tiefwaten 1,65 m<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung Brückenlänge 22 m,<br />
Überbrückbare Breite 20 m
SCHWIMMSCHNELLBRÜCKE<br />
AMPHIBIE M3<br />
Die Schwimmschnellbrücke (SSB) AMPHIBIE<br />
M3 dient der schnellen Überwindung breiter<br />
Gewässer über 40 Meter. Sie wird als<br />
Gefechtsfeldbrückengerät insbesondere für<br />
den Bau von Kriegsbrücken und Fähren für<br />
schwere Kräfte genutzt. Sie besitzt eine<br />
Regeltragfähigkeit für Militärische Lastenklassen<br />
von bis zu 70 Tonnen. Sie ist ungepanzert,<br />
verfügt jedoch über hohe Mobilität<br />
und Flexibilität. Sie wird dort eingesetzt,<br />
wo schnelle Schwerpunktverlagerungen<br />
und rasche Übergänge der Kampftruppe<br />
erforderlich sind und Festbrücken nicht mehr<br />
eingesetzt werden können. Die Bauzeit für<br />
eine 100 Meter lange Brücke beträgt etwa<br />
20 Minuten.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 26 t<br />
Militärische Lastenklasse 32 t<br />
Länge 13,30 m<br />
Breite 3,35 m<br />
Höhe 3,97 m<br />
Motorleistung 252 kW (343 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 400 l<br />
Fahrbereich Straße / Gelände bis zu 720 km / 400 km<br />
Verbrauch 55 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h<br />
Tiefgang Brücke / Fähre ohne Nutzlast 0,54 m,<br />
Brücke MLC 70 1,08 m,<br />
Zweifachfähre MLC 70 K 1,02 m<br />
Mindestwassertiefe 1,20 m<br />
DAS HEER 19
MINENRÄUMPANZER<br />
20 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
KEILER<br />
Der Minenräumpanzer KEILER ist ein Vollkettenfahrzeug<br />
und wird in der Pioniertruppe<br />
eingesetzt, um befahrbare Gassen<br />
durch Minenfelder zu schlagen.<br />
Der KEILER verfügt über eine schwenkbare<br />
Räumeinrichtung, an der 24 gegeneinander<br />
ausgewuchtete rotationssymmetrische<br />
Räumelemente rotieren. Die Räumelemente<br />
fräsen den Boden in einer Breite von<br />
4,70 Metern und einer Tiefe bis zu 25 Zentimetern<br />
auf. Dabei werden alle offen oder<br />
verdeckt liegenden Minen zur Detonation<br />
gebracht oder zerstört.<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 53 t<br />
Militärische Lastenklasse 60 t<br />
Länge 8,67 m<br />
Breite 3,79 m<br />
Höhe 3,80 m<br />
Motorleistung 814 kW<br />
Betriebsvorrat 1.100 l<br />
Fahrbereich 350 km<br />
Verbrauch Straße / Gelände 320 l bis 580 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit in Transportstellung<br />
48 km/h<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung 24 Räumelemente<br />
DAS HEER 21
Der Pionierpanzer DACHS im Einsatz.<br />
22 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
PIONIERPANZER<br />
DACHS<br />
Der Pionierpanzer (PiPz) DACHS ist ein<br />
gepanzertes Vollkettenfahrzeug, dass<br />
zu Räum, Bagger und Bergearbeiten<br />
eingesetzt wird.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 43 / 44 t<br />
Militärische Lastenklasse 48 t<br />
Länge 8,38 m<br />
Breite 3,25 m<br />
Höhe 2,57 m<br />
Motorleistung 610 kW / 830 PS<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 1.410 l<br />
Fahrbereich 400 km<br />
Verbrauch 350 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />
Bewaffnung Flugabwehrmaschinengewehr<br />
Kaliber 7,62 mm<br />
Kampfbeladung 1.250 Schuss<br />
Waten 1,20 m<br />
Tiefwaten 2,25 m<br />
Unterwasserfahren 4,00 m<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung Hauptwinde<br />
Zugleistung 200 bis 350 kN, Doppelzug 700 kN,<br />
90 m Seillänge, Baggerarm Hebeeinsatz 7,8 t,<br />
Bagger und Räumleistung 140 m³ / 270 m³<br />
BERGEPANZER<br />
BÜFFEL<br />
Der Bergepanzer (BPz) 3 BÜFFEL ist ein gepanzertes<br />
Vollkettenfahrzeug, das zum Bergen<br />
und Abschub von Material sowie als Hebemittel<br />
bei der Instandsetzung eingesetzt wird.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 55,3 t<br />
Militärische Lastenklasse 460 t<br />
Länge 9,07 m<br />
Breite 3,54 m<br />
Höhe 2,99 m<br />
Motorleistung 1.100 kW<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 1.600 l<br />
Fahrbereich 470 km<br />
Verbrauch 340 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 68 km/h<br />
Bewaffnung Flugabwehrmaschinengewehr<br />
Kaliber 7,62 mm<br />
Kampfbeladung 2.500 Schuss<br />
Waten 1,20 m<br />
Tiefwaten 2,35 m<br />
Unterwasserfahren 4,00 m<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung Krananlage 30 t,<br />
Bergewinde 343 kN konstant, Hilfswinde 8,3 kN,<br />
Schneid und Schweißanlage<br />
DAS HEER 23
MANNSCHAFTSTRANSPORTWAGEN<br />
24 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
M 113<br />
Der Mannschaftstransportwagen (MTW)<br />
M 113 wurde ursprünglich als Mannschaftstransportwagen<br />
in die <strong>Bundeswehr</strong> eingeführt.<br />
Heute findet er jedoch nur noch<br />
als Schreibfunkpanzer (SchrFuPz) sowie<br />
als Führungs und Funkpanzer (FüFuPz)<br />
Verwendung. In letzteren Funktionen dient<br />
er unter anderem als Verbindungstrupp<br />
zu Nachbarbrigaden und vorgesetzten<br />
Kommandobehörden.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 12,2 t<br />
Militärische Lastenklasse 12 t<br />
Länge 5,35 m<br />
Breite 2,69 m<br />
Höhe 2,49 m<br />
Motor Diesel<br />
Motorleistung 155 kW (210 PS)<br />
Betriebsvorrat 360 l<br />
Fahrbereich 480 km<br />
Verbrauch 69 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 40 km/h<br />
Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />
DAS HEER 25
Der Minenwerfer SCORPION G1 NDV 1.<br />
26 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
MINENWERFER<br />
M 113 Minenwerfer SCORPION G1 NDV 1<br />
Der Minenwerfer SCORPION dient der<br />
Pioniertruppe als Verlegefahrzeug für<br />
Panzerabwehrminen.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 12,2 t<br />
Militärische Lastenklasse 12 t<br />
Länge 5,87 m<br />
Breite 2,68 m<br />
Höhe 3,11 m<br />
Motor Diesel<br />
Motorleistung 155 kW (210 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 380 l<br />
Fahrbereich 500 km<br />
Verbrauch 69 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 40 km/h<br />
Bewaffnung Panzerabwehrminen AT 2<br />
Kampfbeladung 600 Panzerabwehrminen<br />
Waten 1,00 m<br />
FEUERLEITPANZER MÖRSER<br />
M 113 FltPzMrs G2 EFT NDV 1<br />
Der<br />
Feuerleitpanzer Mörser (FltPzMrs) leitet<br />
den<br />
Mörserzug beim Kampf des Panzer<br />
grenadierbataillons<br />
und der Infanterie.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 11,2 t<br />
Militärische Lastenklasse 12 t<br />
Länge 5,35 m<br />
Breite 2,69 m<br />
Höhe 2,49 m<br />
Motor Diesel<br />
Motorleistung 155 kW (210 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 360 l<br />
Fahrbereich 480 km<br />
Verbrauch 69 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 40 km/h<br />
Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />
Waten 1,00 m<br />
DAS HEER 27
PANZERMÖRSER<br />
M 113 PzMrs G3 EFT NDV 2<br />
Der Panzermörser (PzMrs) unterstützt im<br />
Rahmen der Panzermörserkompanie oder<br />
des Panzermörserzuges den Kampf des<br />
Infanteriebataillons.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 12,8 t<br />
Militärische Lastenklasse 17 t<br />
Länge 5,35 m<br />
Breite 2,69 m<br />
Höhe 2,64 m<br />
Motor Diesel<br />
Motorleistung 220 kW (300 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 360 l<br />
Fahrbereich 650 km<br />
Verbrauch 49 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />
zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h<br />
Bewaffnung Mörser, Kaliber 120 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite bis 6.360 m<br />
Kampfbeladung 63 Schuss<br />
Waten 1,00 m<br />
28 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
FEUERLEITPANZER ARTILLERIE<br />
M 113 GerTrgRechVbd Art ADLER NDV 2<br />
Der M 113 als Geräteträger Rechnerverbund<br />
Artillerie ADLER dient als Bindeglied zwischen<br />
Beobachter und Bataillonsgefechtsstand<br />
sowie als Feuerleitstelle für die PzH 2000.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 14,8 t<br />
Militärische Lastenklasse 17 t<br />
Länge 5,35 m<br />
Breite 2,69 m<br />
Höhe 2,61 m<br />
Motor Diesel<br />
Motorleistung 220 kW (300 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 360 l<br />
Fahrbereich 650 km<br />
Verbrauch 49 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />
zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h<br />
Bewaffnung Maschinengewehr MG 3<br />
Kaliber 7,62 mm<br />
Waten 1,00 m
TRÄGERFAHRZEUG<br />
M 113 TrgFz RATAC G3 EFT NDV 2<br />
Das Trägerfahrzeug (TrgFz) RATAC dient<br />
dem Artilleriebataillon zur Gefechtsfeldüberwachung.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 14,8 t<br />
Militärische Lastenklasse 17 t<br />
Länge 5,35 m<br />
Breite 2,69 m<br />
Höhe 2,60 m<br />
Motor Diesel<br />
Motorleistung 220 kW (300 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 360 l<br />
Fahrbereich 650 km<br />
Verbrauch 49 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />
zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h<br />
Bewaffnung Maschinengewehr MG 3<br />
Kaliber 7,62 mm<br />
Waten 1,00 m<br />
GEFECHTSSTANDPANZER<br />
M 113 GEFSTDPZ G3 EFT NDV 2<br />
Der Gefechtsstandpanzer (GefStdPz)<br />
dient als mobiler Gefechtsstand und<br />
zur Aufnahme von Rüstsätzen.<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 14,8 t<br />
Militärische Lastenklasse 17 t<br />
Länge 5,35 m<br />
Breite 2,69 m<br />
Höhe 2,90 m<br />
Motor Diesel<br />
Motorleistung 220 kW (300 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 360 l<br />
Fahrbereich 650 km<br />
Verbrauch 49 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />
zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h<br />
DAS HEER 29
Die Palette der Radfahrzeuge reicht von leichten Geländefahrzeugen bis hin zu<br />
Fahrzeugkran und Schwerlasttransportern. DINGO, FENNEK, COBRA, TIGER – das klingt<br />
zunächst wie ein Rundgang durch den Zoo. Tatsächlich handelt es sich dabei um Namen<br />
für militärische Radfahrzeuge.<br />
PATROUILLEN / SICHERUNGSFAHRZEUG<br />
RADFAHR ZEUG E<br />
30 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
Geschütztes Führungs und Funktionsfahrzeug<br />
(GFF) Klasse 3 DINGO A1 / A2<br />
Dieses Radfahrzeug ist mit geschützter<br />
Sicherheitszelle, Minendeflektor und gehärteter<br />
Motorhaube ausgestattet. Es wird<br />
als Patrouillenfahrzeug, vorrangig für Aufklärungs<br />
und Überwachungsaufgaben, im<br />
erweiterten Einsatzspektrum der <strong>Bundeswehr</strong><br />
eingesetzt.<br />
Besatzung 5 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 9,2 t<br />
Militärische Lastenklasse 9 t<br />
Länge 5,40 m<br />
Breite 2,90 m<br />
Höhe 2,90 m<br />
Motorleistung 177 kW bei 2.600 min 1<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 170 l<br />
Fahrbereich 850 km<br />
Verbrauch 20 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h<br />
Bewaffnung Kaliber 7,62 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite 450 m<br />
Kampfbeladung 250 Schuss<br />
Waten 0,80 m<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung GPS, Funkanlage SEM<br />
80 / 90, Reifendruckregelanlage, Außensprechan<br />
lage, Rückblickkamera, Standheizung, Klimaanlage
GFF Klasse 3 DINGO 2 A1<br />
Besatzung 6 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 11,9 t<br />
Militärische Lastenklasse 12 t<br />
Länge 6,10 m<br />
Breite 3,10 m<br />
Höhe 3,20 m<br />
Motorleistung 160 kW bei 2.200 min 1<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 260 l<br />
Fahrbereich 850 km<br />
Verbrauch 30,5 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />
Bewaffnung Mechanische Waffenstation 1.530,<br />
Kaliber 7,62 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite 450 m<br />
Kampfbeladung 1.000 Schuss<br />
Waten 1,20 m<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung GPS, Funkanlage SEM<br />
80 / 90, Reifendruckregelanlage, Außensprechan<br />
lage, Rückblickkamera, Standheizung, Klimaanlage,<br />
Führungsausstattung Taktisch FAUST<br />
GFF Klasse 3 DINGO 2 A2.3<br />
Besatzung 6 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 12,5 t<br />
Militärische Lastenklasse 14 t<br />
Länge 6,10 m<br />
Breite 3,10 m<br />
Höhe 3,20 m<br />
Motorleistung 163 kW bei 2.200 min 1<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 260 l<br />
Fahrbereich 850 km<br />
Verbrauch 30,5 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 89 km/h<br />
Bewaffnung fernbedienbare leichte Waffen<br />
station 100, Kaliber 7,62 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite 450 m<br />
Kampfbeladung 1.200 Schuss<br />
Waten 1,20 m<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung GPS, Funkanlage SEM<br />
80 / 90, Reifendruckregelanlage, Außensprechan<br />
lage, Rückblickkamera, Standheizung, Klimaanlage,<br />
Führungsausstattung Taktisch FAUST, Waffenstation<br />
mit ungekühltem Wärmebildgerät<br />
DAS HEER 31
Das Spähfahrzeug FENNEK.<br />
32 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
SPÄHWAGEN<br />
FENNEK<br />
Der FENNEK ist das Spähfahrzeug (SpähFzg)<br />
der Heeresaufklärungstruppe. Hohe Mobilität<br />
und große Reichweite ermöglichen es<br />
der Besatzung, bis zu fünf Tage unabhängig<br />
von der eigenen Truppe zu operieren.<br />
EinsatzSubsysteme sind die Beobachtungsund<br />
Aufklärungsausstattung (BAA), die<br />
Bodensensorausstattung (BoSA) und die<br />
ALADIN.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 11 t<br />
Militärische Lastenklasse 12 t<br />
Länge 5,60 m<br />
Breite 2,55 m<br />
Höhe 2,29 m<br />
Motorleistung 117 kW<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 230 l<br />
Fahrbereich Straße / Gelände 1.000 km / 450 km<br />
Verbrauch Straße / Gelände 23,25 l bis 50 l / 100 km<br />
Geschwindigkeit gedrosselt 80 km/h,<br />
frei > 110 km/h<br />
Bewaffnung Granatmaschinenwaffe /<br />
Maschinengewehr MG 3 / Nebelmittelwurfanlage,<br />
Kaliber 40 mm / 7,62 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite 1.000 m / 600 m<br />
Kampfbeladung in Abhängigkeit der verwendeten<br />
Waffen 64 / 1.000 / 12<br />
Waten bis zu 1,00 m<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung 2 VHFFührungsunterstützungsgeräte,<br />
1 HFFührungsunterstützungsgerät,<br />
Seilwinde, Einsatz der Subsysteme: Beobachtungsund<br />
Aufklärungsausstattung auch abgesessen,<br />
Bodensensor und StrahlenspürAusstattung<br />
FÜHRUNGS /<br />
ERK<strong>UND</strong>UNGSFAHRZEUG<br />
FENNEK<br />
Das Führungs und Erkundungsfahrzeug<br />
FENNEK für die Pioniertruppe zeichnet sich<br />
durch seine hohe Mobilität im Gelände,<br />
seine Systemanteile für den Gefechtswert,<br />
bei der Erkundung von Gewässerübergängen,<br />
der Planung und dem Anlegen<br />
von Minensperren und dem Führen aus.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 11 t<br />
Militärische Lastenklasse 12 t<br />
Länge 5,60 m<br />
Breite 2,55 m<br />
Höhe 2,29 m<br />
Motorleistung 117 kW<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 200 l<br />
Fahrbereich Straße / Gelände 1.000 km / 450 km<br />
Verbrauch Straße / Gelände 23,25 bis 50 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit gedrosselt 80 km/h,<br />
frei > 110 km/h<br />
Bewaffnung Granatmaschinenwaffe /<br />
Maschinengewehr MG 3 / Nebelmittelwurfanlage,<br />
Kaliber 40 mm / 7,62 mm<br />
Kampfentfernung Schussweite 1.000 m / 600 m<br />
Kampfbeladung in Abhängigkeit der verwendeten<br />
Waffen 64 / 1.000 / 12<br />
Waten bis zu 1,00 m<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung 2 VHFFührungsunterstützungsgeräte,<br />
1 HFFührungsunterstützungsgerät,<br />
Seilwinde, Anhängekupplung, Einsatz der Subsysteme:<br />
StrahlenspürAusstattung<br />
DAS HEER 33
GESCHÜTZTES RADFAHRZEUG<br />
Einsatzfahrzeug Spezialisierte Kräfte<br />
(ESK) MUNGO<br />
Das allradgetriebene, geschützte Radfahrzeug<br />
der spezialisierten Kräfte ist mit<br />
gepanzertem Fahrerhaus und gepanzerter<br />
Rundumverglasung ausgestattet. Der<br />
MUNGO ist luftverladbar im Mittleren<br />
Transporthubschrauber vom Typ CH53 G.<br />
34 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
Besatzung 10 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 7,5 t<br />
Militärische Lastenklasse nicht festgelegt<br />
Länge 4,50 m<br />
Breite 1,90 m<br />
Höhe 2,40 m<br />
Motorleistung 78 kW bei 3.600 m 1<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 80 l<br />
Fahrbereich 450 km<br />
Verbrauch 16 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />
Waten 0,50 m<br />
Spezialgerät / Ausstattung Klimaanlage
GEPANZERTES TRANSPORTKRAFTFAHRZEUG<br />
GTK BOXER<br />
Das Gepanzerte Transportkraftfahrzeug<br />
(GTK) BOXER ist eine deutschniederländische<br />
Gemeinschaftsentwicklung.<br />
Die Gruppentransportfahrzeuge werden<br />
zum Teil mit Granatmaschinenwaffe<br />
40 Millimeter und teilweise mit Maschinengewehr<br />
12,7 Millimeter ausgestattet,<br />
die jeweils in einer fernbedienbaren leichten<br />
Waffenstation 200 lafettiert sind. Der<br />
GTK kann eine Infanteriegruppe transportieren.<br />
Das Führungsfahrzeug kann sowohl<br />
als Führungsmittel auf Kompanieebene als<br />
auch als Gefechtsstandfahrzeug der Brigadeebene<br />
eingesetzt werden. Der BOXER ist<br />
ab etwa Mitte 2010 für die Truppe verfügbar.<br />
Besatzung Gruppentransportfahrzeug 10 Soldatinnen/<br />
Soldaten, Führungsfahrzeug 5 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 33 t<br />
Militärische Lastenklasse 37 t<br />
Länge 7,90 m<br />
Breite 2,99 m<br />
Höhe ohne Waffenstation 2,37 m<br />
Höhe mit Rundumkennleuchte und Waffenstation<br />
3,70 m<br />
Leistung 530 kW<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 540 l<br />
Fahrbereich Straße bis 1.000 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h<br />
Bewaffnung Gruppentransportfahrzeug<br />
Granatmaschinenwaffe Kaliber 40 mm oder Schweres<br />
Maschinengewehr Kaliber 50, 12,7 mm,<br />
Führungsfahrzeug Bordmaschinengewehr 12,7 mm,<br />
Waffenstation FLW 200<br />
Waten 1,20 m<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung Klimaanlage, GPS,<br />
Integriertes Führungs und Waffeneinsatzsystem (IFIS)<br />
DAS HEER 35
TRANSPORTPANZER<br />
36 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
FUCHS<br />
Der Transportpanzer 1 FUCHS ist ein geländegängiges,<br />
gepanzertes Radfahrzeug<br />
(6 x 6), das ursprünglich als reines Transportfahrzeug<br />
konzipiert wurde. Heute wird<br />
er mit verschiedenen Rüstsatzvariationen<br />
bei zahlreichen Truppengattungen eingesetzt.<br />
Beispiele hierfür sind die Variante<br />
ABCSpürpanzer bei der ABCTruppe, der<br />
Einsatz als Personentransportfahrzeug bei<br />
der Jägertruppe oder als vorgeschobene<br />
Befehlsstelle für Gefechtsstände.<br />
Besatzung 12 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 16,2 t<br />
Militärische Lastenklasse 25 t<br />
Länge 7,33 m<br />
Breite 3,10 m<br />
Höhe 2,37 m<br />
Leistung 235 / 2.500 kW / min<br />
Betriebsvorrat 390 l<br />
Fahrbereich 800 km Straße<br />
Verbrauch circa 48 l / 100 km<br />
Höchstgeschwindigkeit Straße 105 km/h<br />
Höchstgeschwindigkeit Wasserfahrt 10 km/h<br />
Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />
ABCSchutz ja<br />
Spezialgerät / Ausstattung in Abhängigkeit der<br />
Varianten bzw. Ausstattungen<br />
DAS HEER 37
ARTILLERIEORTUNGSRADAR<br />
38 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
AOR COBRA<br />
Das Artillerieortungsradar (AOR) COBRA<br />
ist ein Artillerieaufklärungsradar, entwickelt<br />
mit integrierter Einbindung in die nationalen<br />
Artillerieführungs und Waffeneinsatzsysteme.<br />
Geortet werden können Haubitzen<br />
und Mörser sowie Raketenartillerie ab<br />
einem Kaliber von 80 Millimetern.<br />
Es übernimmt folgende grundlegende<br />
Aufgaben:<br />
■ Feststellen, Orten und Klassifizieren<br />
gegnerischer Geschosswerfer, Raketenstellungen<br />
und Artillerieeinheiten,<br />
■ Vorrausberechnung von Trefferkoordinaten,<br />
■ Feststellen der Wirkung und Feuerkorrektur<br />
eigenen Artilleriefeuers,<br />
■ Quelle für Aufklärungsinformationen,<br />
■ Bestimmung von Daten der Störlage,<br />
■ Kommunikation mit den Kampfeinheiten.<br />
Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gefechtsgewicht 25,7 t<br />
Militärische Lastenklasse 30 t<br />
Länge 10,77 m<br />
Breite 2,90 m<br />
Höhe 3,87 m<br />
Motorleistung 265 kW<br />
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />
Spezialgerät / Ausstattung Radargerät mit<br />
PhasedArrayAntenne: Ortet 40 Ziele in 2 min,<br />
Informationsalter 15 sek<br />
DAS HEER 39
Jenseits der Erde gilt es für das Heer auch die Elemente Wasser und Luft zu bezwingen.<br />
Das Spektrum der Luftfahrzeuge des Heeres reicht vom leichten Transporthubschrauber<br />
über Mehrzweckhubschrauber bis hin zum Unterstützungshubschrauber.<br />
UNTERSTÜTZUNGSHUBSCHRAUBER<br />
LUFTFAHRZEUGE<br />
40 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
TIGER<br />
Der mehrrollen und allwetterfähige<br />
Unterstützungshubschrauber TIGER wird<br />
den nicht nachttiefflug und nachtkampffähigen,<br />
unzureichend bewaffneten und<br />
nicht geschützten Panzerabwehrhubschrauber<br />
(PAH) 1 ablösen.<br />
Seine moderne Technologie ist ein<br />
Generationssprung in Bezug auf<br />
Nachtkampffähigkeit, Einsatzdauer,<br />
Reichweite, Sensorik und Bewaffnung.<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Flugstrecke 360 bis 1.200 km<br />
Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 350 l / h<br />
Marschgeschwindigkeit bis circa 250 km/h<br />
Einsatzdauer 2:30 Std. (+ 20 min Reserve)<br />
Führung des Gefechts je nach Anmarschzeit<br />
0:30 bis 1:30 Std.<br />
Kampfentfernung bis 6.000 m<br />
Kampfbeladung 2 Außenstationen für 4 LuftLuft<br />
Lenkflugkörper Stinger, 2 Innenstationen für Behälter<br />
mit 12,7 mm, Behälter mit 19 x 70 mm Raketen,<br />
Behälter mit 4 PARS 3 LR, Behälter mit 4 Lenkflugkörpern<br />
HOT, Behälter mit Flugbetriebsstoff (345 l)<br />
Die Leistungsdaten sind abhängig von den<br />
geophysikalischen Bedingungen.<br />
BO 105<br />
Der Hubschrauber BO 105 bzw.<br />
BO 105 P/M wird als Verbindungshubschrauber<br />
(VBH) und als Panzerabwehrhubschrauber<br />
(PAH) 1, 1 A1 eingesetzt.<br />
Besatzung VBHVersion 5 Soldatinnen/Soldaten,<br />
PAHVersion 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Flugstrecke bis 400 km<br />
Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 200 l / h<br />
Marschgeschwindigkeit 180 km/h<br />
Einsatzdauer bis 2 Std.<br />
Kampfentfernung bis 4.000 m<br />
Kampfbeladung 6 Lenkflugkörper HOT<br />
Die Leistungsdaten sind abhängig von den<br />
geophysikalischen Bedingungen.<br />
DAS HEER 41
Ein Mittlerer Transporthubschrauber vom Typ CH53 GS nimmt Ladung auf.<br />
42 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
MITTLERER<br />
TRANSPORTHUBSCHRAUBER<br />
CH53<br />
Der Mittlere Transporthubschrauber<br />
CH53 wird in drei Versionen eingesetzt:<br />
■ CH53 G (IFR): normale Version,<br />
■ CH53 GE: Reichweitenerhöhung<br />
durch Innenzusatztanks,<br />
■ CH53 GS: voll ausgerüsteter<br />
Hubschrauber für den Einsatz.<br />
Die Leistungsdaten sind abhängig von den<br />
geophysikalischen Bedingungen.<br />
LEICHTER<br />
TRANSPORTHUBSCHRAUBER<br />
NH90<br />
Der Mehrzweckhubschrauber NH90<br />
wurde im Auftrag von Frankreich, Italien,<br />
den Niederlanden und Deutschland entwickelt.<br />
Er ist ein Hubschrauber der Zehn<br />
TonnenKlasse, der ausgehend von einem<br />
Basismuster ein Familienkonzept beinhaltet.<br />
Mit dem NH90 können sowohl schwere<br />
Lasten, technisches Material als auch bis<br />
zu 16 Soldaten transportiert werden.<br />
Besatzung 4 bzw. 7 Soldatinnen/Soldaten<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Flugstrecke circa 360 km, 1.200 km mit Zusatztank Flugstrecke bis 650 km<br />
Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 1.100 l / h Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 550 l / h<br />
Marschgeschwindigkeit bis circa 230 km/h Marschgeschwindigkeit bis 260 km/h<br />
Einsatzdauer 1:40 Std., 6:30 Std. mit Zusatztank Einsatzdauer 4:35 Std<br />
Kampfbeladung Flugbetriebsstoff 2.400 l<br />
Kampfbeladung Flugbetriebsstoff 1.975 l<br />
(maximal 7.190 l)<br />
Standardlast 16 Soldaten oder 12 Soldaten<br />
Standardlast 32 Soldaten oder 4.600 kg Material und 3 Doorgunner oder 2.000 kg Innenlast,<br />
oder 5,5 t Außenlast oder 24 Verwundete (auf Trage)<br />
Mit ballistischem Schutz 32 Soldaten oder<br />
3.600 kg Material oder 24 Verwundete (auf Trage)<br />
Als Großraumrettungshubschrauber 6 Intensivbehandlungs<br />
oder 12 Behandlungsplätze<br />
4.000 kg Außenlast<br />
Die Leistungsdaten sind abhängig von den<br />
geophysikalischen Bedingungen.<br />
DAS HEER 43
Das „sonstige Gerät“ des Heeres ist vielseitig und wird für ganz unterschiedliche<br />
Zwecke eingesetzt. Es umfasst beispielsweise das Dekontaminationssystem TEP 90,<br />
die Aufklärungsdrohnen ALADIN, MIKADO und KZO sowie die luftgestützte,<br />
unbemannte Nahaufklärungsausstattung LUNA.<br />
DEKONTAMINATIONSSYSTEM<br />
S ONSTI GE S GER ÄT<br />
44 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
Truppenentstrahlungs, Entgiftungs,<br />
Entseuchungsplatz (TEP) 90<br />
Das Dekontaminationssystem TEP 90 ist<br />
konsequent modular aufgebaut und<br />
umfasst in autark einsetzbaren Dekontaminationsmodulen<br />
alle erforderlichen<br />
Komponenten für die einsatzoptimierte<br />
Durchführung der gründlichen Dekontamination.<br />
Folgende Dekontaminationsfähigkeiten<br />
werden gewährleistet:<br />
■ Dekontamination von Personen,<br />
■ Dekontamination von persönlicher<br />
ABCSchutzbekleidung und<br />
persönlicher Ausrüstung,<br />
■ Dekontamination von empfindlichem<br />
Gerät,<br />
■ Dekontamination von Grossgerät,<br />
■ Dekontamination von Luftfahrzeugen,<br />
■ Dekontamination von Fahrzeug /<br />
Luftfahrzeuginnenräumen,<br />
■ Dekontamination von<br />
Versorgungsartikeln / Packgefäßen,<br />
■ Dekontamination von Straßenabschnitten,<br />
Anlagen und Einrichtungen<br />
(Infrastruktur) in begrenztem Umfang,<br />
■ Durchführung von Entseuchungs und<br />
Entwesungsmaßnahmen.<br />
Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht leer 22,8 t<br />
Nutzlast 15,4 t, zulässiges Gesamtgewicht 38 t<br />
Militärische Lastenklasse Leermasse 24 t, zulässiges<br />
Gesamtgewicht 41 t<br />
Länge 10,31 m<br />
Breite 2,55 m<br />
Höhe 3,67 m<br />
Motor Diesel<br />
Motorleistung 331 kW (450 PS)<br />
Betriebsvorrat HauptZusatztank 400 l<br />
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />
Bewaffnung Waffenstation vorgesehen<br />
ABCSchutz ABCSchutz und Belüftungsanlage<br />
Spezialgerät / Ausstattung „3 Module“ zur<br />
Erfüllung von Dekontaminationsaufgaben im<br />
abgesetzten, autarken Einsatz<br />
DAS HEER 45
46 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
ABBILDENDE LUFTGESTÜTZTE AUFKLÄ<br />
RUNGSDROHNE IM NÄCHSTBEREICH<br />
ALADIN<br />
Die Drohne ALADIN liefert Ergebnisse aus<br />
elektrooptischen oder InfrarotSensoren in<br />
Echtzeit an die Bodenstation, wo die Bilder<br />
gespeichert und ausgewertet werden. Das<br />
System dient damit der Lageaufklärung<br />
und Überwachung von Räumen im<br />
Nächstbereich.<br />
Gewicht 3,5 kg<br />
Länge 1,57 m<br />
Spannweite 1,46 m<br />
Höhe 0,60 m<br />
Motorleistung 7,35 Ah<br />
Stromversorgung 2 x Akku<br />
Reichweite um Bodenkontrollstation 5 km<br />
Flugzeit 30 min<br />
Flughöhe mindestens 30 m / maximal 150 m<br />
Geschwindigkeit 45 bis 70 km/h<br />
TaglichtRumpf Frontkamera / Blickrichtung 45 °<br />
nach vorne, Seitensichtkamera / 45 ° nach links,<br />
Bodenkamera / 90 ° nach unten, Bodenkamera<br />
(Tele) / 90 ° nach unten<br />
IRRumpf IRKamera / Blickrichtung 42 ° nach vorne,<br />
Tageslichtkamera / Blickrichtung 42 ° nach vorne<br />
Start Hand / Gummiband<br />
Landung Gesteuerte Sacklandung<br />
LUFTGESTÜTZTE UNBEMANNTE<br />
NAHAUFKLÄRUNGSAUSSTATTUNG<br />
LUNA<br />
Die LUNA liefert Ergebnisse aus elektrooptischen<br />
oder InfrarotSensoren in Echtzeit<br />
an die Bodenstation, wo die Bilder<br />
gespeichert und ausgewertet werden.<br />
Das System dient der Lage und Zielaufklärung<br />
sowie der Überwachung von Räumen<br />
im Nahbereich.<br />
Gewicht 40 kg<br />
Länge 2,36 m<br />
Spannweite 4,17 m<br />
Höhe 0,87 m<br />
Motorleistung 6 kW<br />
Kraftstoffvorrat 5,4 kg<br />
Reichweite um Bodenkontrollstation 80 km<br />
Flugzeit 6 Std.<br />
Flughöhe 4.000 m<br />
Geschwindigkeit 35 bis 130 km/h<br />
Sensorik Elektrooptisch mit Zoom, Relais für<br />
Aufklärung in tiefe Taleinschnitte, ABUL<br />
(Automatisierte Bildauswertung / Bildbearbeitung)<br />
Start Katapultstart<br />
Landung Schirm / Netzlandung<br />
DAS HEER 47
48 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
KLEINFLUGGERÄT ZIELORTUNG<br />
KZO<br />
Das System KZO besteht aus:<br />
■ Startfahrzeug,<br />
■ Bodenkontrollstation,<br />
■ Fluggerät,<br />
■ Antennenfahrzeug,<br />
■ Instandsetzungsfahrzeug,<br />
■ Be und Enttankungsanlage,<br />
■ Bergefahrzeug,<br />
■ Bodengeräteinstandsetzungstrupp.<br />
Die Aufgaben sind:<br />
■ Lageaufklärung in Echtzeit,<br />
■ Zielentdeckung, erkennung<br />
und identifizierung,<br />
■ Ortung fester und beweglicher Ziele,<br />
■ Ermittlung der Geschwindigkeit<br />
beweglicher Ziele,<br />
■ Überwachung des Wirkschießens<br />
der Artillerie.<br />
Gewicht 168 kg<br />
Länge 2,26 m<br />
Spannweite 3,42 m<br />
Höhe 0,96 m<br />
Motorleistung 1,2 kW<br />
Betriebsstoffvorrat 27,5 kg<br />
Reichweite um Bodenkontrollstation<br />
mindestens 65 km<br />
Flugzeit bis 4,5 Std.<br />
Flughöhe 3.500 m<br />
Geschwindigkeit 120 bis 220 km/h<br />
Sensorik InfrarotKamera<br />
Start Boosterstart<br />
Landung Fallschirmlandung<br />
MIKROAUFKLÄRUNGSDROHNE<br />
FÜR DEN ORTSBEREICH<br />
MIKADO<br />
Diese Drohne hat die Fähigkeit zur<br />
Zwischenlandung unter Aufrechterhaltung<br />
der Beobachtung.<br />
Gewicht 1,3 kg<br />
Länge 1,00 m<br />
Spannweite 1,00 m<br />
Höhe 0,20 m<br />
Motorleistung 4 bürstenlose / getriebelose<br />
Elektromotoren<br />
Stromversorgung 1 x LiPoAkku,<br />
14,8 V / 3.800 MAh<br />
Reichweite um Bodenkontrollstation 0,5 km<br />
Flugzeit 20 min<br />
Flughöhe über höchstem Hindernis 10 m<br />
Geschwindigkeit 16,7 m / sek<br />
Sensorik Taglichtkamera, Dämmerungskamera,<br />
InfrarotKamera<br />
Start / Landung Fernsteuerung<br />
DAS HEER 49
Waffensysteme der Luftwaffe umfassen Kampfflugzeuge, Schulflugzeuge,<br />
Transportflugzeuge, aber auch Hubschrauber und Flugabwehrraketensysteme.<br />
Ihr Einsatzspektrum reicht vom Schutz der deutschen Küstengebiete und der<br />
potentiellen Seekriegsführung bis zu Aufklärungsflügen in Auslandseinsätzen.<br />
DIE LUF TWAFFE<br />
50 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
DIE LUFTWAFFE 51
Flugzeuge der Luftwaffe werden vielseitig eingesetzt. Grundlage hierfür ist deren<br />
„Artenvielfalt“. Die Fähigkeiten der Kampfflugzeuge reichen – mit den Optionen für<br />
Aufklärungsmissionen und gezielte Radarbekämpfung bis hin zur Seezielbekämpfung –<br />
weit über den Luftkampf hinaus. Die Luftwaffe verfügt in den Funktionen Jagdflugzeug,<br />
Jagdbomber und Aufklärung über nachfolgende Kampfflugzeuge.<br />
KA MPFFLUGZEUGE<br />
Das AllwetterKampfflugzeug EUROFIGHTER 2000 TYPHOON.<br />
52 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
ALLWETTERKAMPFFLUGZEUG<br />
EUROFIGHTER 2000 TYPHOON<br />
Der EUROFIGHTER wurde 2004 in die<br />
Luftwaffe eingeführt. Es handelt sich um<br />
ein hoch agiles AllwetterKampfflugzeug,<br />
das derzeit in der JagdRolle und zukünftig<br />
auch in der LuftBodenRolle eingesetzt<br />
wird. Der EUROFIGHTER ist Bestandteil der<br />
Alarmrotten mit dem Auftrag zur Wahrung<br />
der Lufthoheit der Bundesrepublik.<br />
Besatzung 1 Soldatin/Soldat<br />
Länge 15,96 m<br />
Spannweite 10,95 m<br />
Höhe 5,28 m<br />
Maximales Abfluggewicht 24 t<br />
Leistung 2 x EJ200, ohne Nachbrenner je 60 kN,<br />
mit Nachbrenner je 90 kN<br />
Höchstgeschwindigkeit Mach 2 +<br />
Lastvielfaches + 9 g / 3 g<br />
KAMPFFLUGZEUG<br />
McDonnell Douglas F4F PHANTOM II<br />
Das Waffensystem F4F ist ein Allwetter<br />
Kampfflugzeug, das als Jagdflugzeug<br />
oder Jagdbomber eingesetzt werden<br />
kann. Das Waffensystem F4F wurde von<br />
1973 bis 1976 in die Luftwaffe eingeführt<br />
und wird mit dem Zulauf des Waffensystems<br />
EUROFIGHTER abgelöst.<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 19,20 m<br />
Spannweite 11,78 m<br />
Höhe 5,01 m<br />
Maximales Abfluggewicht 26,3 t<br />
Leistung 2 x 52,8 / 79,6 kN ohne / mit Nachbrenner<br />
Höchstgeschwindigkeit 1,9 Mach<br />
Lastvielfaches + 8 g / 3 g<br />
DIE LUFTWAFFE 53
KAMPFFLUGZEUG<br />
54 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
PA 200 TORNADO<br />
Das Waffensystem TORNADO ist ein zweisitziges,<br />
allwetterfähiges Kampfflugzeug.<br />
Es wurde in den 1970er Jahren als Mehrzweckkampfflugzeug<br />
(Multi Role Combat<br />
Aircraft, MRCA) entwickelt und 1981<br />
eingeführt. Im Rahmen der Kampfwertanpassung<br />
bzw. des Kampfwerterhalts<br />
besitzt der TORNADO die Fähigkeit zum<br />
Einsatz von gelenkter Präzisionsbewaffnung<br />
und zur Kommunikation im militärischen<br />
Datenverbund.<br />
ECRTORNADO:<br />
Die ECRVariante des TORNADOS ist<br />
speziell zur Aufklärung und Bekämpfung<br />
radargestützter Flugabwehr und Führungssysteme<br />
ausgelegt.<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 17,23 m<br />
Spannweite 13,91 m<br />
Höhe 5,95 m<br />
Maximales Abfluggewicht 27 t<br />
Leistung 2 x circa 38,5 / 70 kN ohne / mit<br />
Nachbrenner<br />
Höchstgeschwindigkeit Mach 2 +<br />
Lastvielfaches + 7,5 g / 1 g<br />
DIE LUFTWAFFE 55
Die fliegerische Grundausbildung der Luftwaffe für Jets findet in den Vereinigten Staaten<br />
von Amerika statt. Die Flugzeuge sind auf der Air Force Base im texanischen Sheppard<br />
stationiert und fliegen unter USamerikanischen Hoheitsabzeichen.<br />
TRAINER<br />
TRAI NINGS FLUGZEUGE<br />
Die Trainingsflugzeuge T6 TEXAN II und T38 C TALON bei einer Übung.<br />
56 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
T6 TEXAN II<br />
Die T6 TEXAN II ist eine<br />
Weiterentwicklung der aus der Schweiz<br />
stammenden PILATUS PC9 und wurde<br />
2003 eingeführt. Auf diesem Modell<br />
erfolgt die Grund und Fortgeschrittenenausbildung<br />
der Flugschüler der Luftwaffe.<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 10,2 m<br />
Spannweite 10,19 m<br />
Höhe 3,3 m<br />
Flügelfläche 16,29 m²<br />
Maximales Start und Landegewicht 2.958 kg<br />
Maximalgeschwindigkeit 585 km/h<br />
Reisegeschwindigkeit 426 km/h<br />
Reichweite 1.667 km<br />
T38 C TALON<br />
Die T38 ist ein zweistrahliger Überschall<br />
Trainer. Die Maschinen werden zur Einweisung<br />
in taktische Verfahren im Anschluss an<br />
die Grund und Fortgeschrittenenausbildung<br />
auf der Air Force Base im texanischen<br />
Sheppard eingesetzt.<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 14,13 m<br />
Spannweite 7,70 m<br />
Höhe 3,92 m<br />
Flügelfläche 15,80 m²<br />
Maximales Gewicht 5.360 kg<br />
Höchstgeschwindigkeit 1.380 km/h<br />
Landegeschwindigkeit 240 km/h<br />
Reichweite 1.760 km<br />
DIE LUFTWAFFE 57
Die Luftwaffe verfügt jenseits ihrer Kampfflugzeuge ebenfalls über die Möglichkeit, feindliche<br />
Luftziele auch vom Boden aus zu bekämpfen. Im Rahmen der Flugabwehr am Boden<br />
setzt sie das Flugabwehrraketensystem PATRIOT zum Schutz des Luftraumes ein.<br />
F LUGABWEHRRAKETE NSYST EME<br />
58 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
PATRIOT<br />
Das Waffensystem PATRIOT ist das erste<br />
Flugabwehrraketensystem der dritten Generation.<br />
Das Waffensystem ist vollbeweglich<br />
und zur Bekämpfung von mehreren Zielen<br />
– einschließlich ballistischer Flugkörper –<br />
in niedrigen und großen Höhen sowie für<br />
kurze und mittlere Reichweite geeignet.<br />
Die Fähigkeit zur Abwehr ballistischer<br />
Flugkörper wurde durch Nachrüstungen<br />
beim Bodengerät sowie durch die Einführung<br />
eines neuen Flugkörpers (PAC 3)<br />
verbessert.<br />
Flugkörper PAC 2<br />
Länge 5,31 m<br />
Durchmesser 0,41 m<br />
Gewicht 906 kg<br />
Bekämpfungsreichweite circa 70 km<br />
Flugkörper PAC 3<br />
Länge 5,20 m<br />
Durchmesser 0,26 m<br />
Gewicht 328 kg<br />
DIE LUFTWAFFE 59
Die Transportflugzeuge der Luftwaffe sind vielseitig einsetzbar. Die Transall C160 D ist<br />
zum Beispiel ein für mittlere Entfernungen eingesetzes Transportflugzeug. Mit dem Airbus<br />
A310 können sowohl Personen als auch Fracht transportiert werden. Darüber hinaus verfügt<br />
die Luftwaffe über umgebaute Versionen, die sowohl als „fliegendes Krankenhaus“<br />
als auch zur Luftbetankung eingesetzt werden.<br />
TRANSPORTFLUGZEUG<br />
TRANSPORT <strong>UND</strong> VERBINDUNGSFLUGZEUGE<br />
60 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
C160 TRANSALL<br />
Die C160 D TRANSALL wurde als mittleres<br />
taktisches Transportflugzeug von Deutschland<br />
und Frankreich konzipiert und gemeinsam<br />
produziert. Das Flugzeug zeichnet<br />
sich durch besonders gute Kurzstart und<br />
Landeeigenschaften aus und kann auch<br />
von behelfsmäßigen Pisten aus eingesetzt<br />
werden. Es hat sich insbesondere bei humanitären<br />
Einsätzen bewährt.<br />
Besatzung je nach Konfiguration<br />
3 bis 6 Soldatinnen/Soldaten<br />
Passagiere maximal 88 Personen<br />
Länge 32,40 m<br />
Spannweite 40,00 m<br />
Höhe 12,36 m<br />
Maximales Abfluggewicht 49.150 kg<br />
Triebwerksleistung 2 x 4.226 kW<br />
Reisegeschwindigkeit 455 km/h<br />
DIE LUFTWAFFE 61
Ein Airbus A310 beim Betanken von zwei EUROFIGHTERN.<br />
62 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
AIRBUS<br />
A310 MRT / MRTT<br />
Der Airbus A310 MRT und A310 MRTT<br />
wird bei der Flugbereitschaft des Bundesministeriums<br />
der Verteidigung für den<br />
Personentransport im politischparlamentarischen<br />
Bereich sowie für Aufgaben in der<br />
Mehrrollenfähigkeit (Fracht und Passagiertransport,<br />
MedEvac, Tanker) eingesetzt.<br />
Besatzung 3 bis 8 Soldatinnen/Soldaten<br />
VIP Version 91 Sitzplätze<br />
Passagierversion 214 Sitzplätze<br />
Länge 46,66 m<br />
Spannweite 43,89 m<br />
Höhe 15,81 m<br />
Rumpfdurchmesser 5,64 m<br />
Leistung 2 x 238 kN<br />
Reisegeschwindigkeit 885 km/h<br />
Multi Role Transport Tanker Version (MRTT)<br />
40 t Fracht plus 57 Passagiere oder strategische<br />
Luft / LuftBetankung (2 Betankungsstationen an<br />
den Tragflächen), Abgabemenge 45 t in 1.000 km,<br />
30 t in 4.500 km<br />
MedEvacVersion (Medical Evacuation)<br />
Transport von Verwundeten, Unfallopfern und<br />
Kranken (VUK), maximal 6 Intensivpatienten<br />
plus 38 Krankentragen und 33 Sitzplätze<br />
KURZ <strong>UND</strong><br />
MITTELSTRECKENFLUGZEUG<br />
Bombardier CL601 CHALLENGER<br />
Die CHALLENGER ist ein Kurz und Mittelstreckenflugzeug,<br />
das für maximal<br />
16 Passagiere ausgelegt ist. Es wird überwiegend<br />
im politischparlamentarischen<br />
Bereich eingesetzt.<br />
Besatzung 3 bis 4 Soldatinnen/Soldaten<br />
Passagiere 16 Personen<br />
Länge 20,85 m<br />
Spannweite 19,65 m<br />
Höhe 6,30 m<br />
Rumpfdurchmesser 2,50 m<br />
Leistung 2 x 40,6 kN<br />
Reisegeschwindigkeit 770 km/h<br />
DIE LUFTWAFFE 63
Die Hubschrauber der Luftwaffe werden im Bereich des Personen und Materialtransports<br />
eingesetzt.<br />
HUBSC HRAUBER<br />
64 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
LEICHTER TRANSPORT /<br />
SARHUBSCHRAUBER<br />
NH90<br />
Der NH90 wird bei der Luftwaffe als<br />
leichter Transport und SARHubschrauber<br />
eingesetzt.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 19,56 m<br />
Rotorkreisdurchmesser 16,30 m<br />
Höhe 5,44 m<br />
Maximales Abfluggewicht 10,6 t<br />
Triebwerksleistung 2 x 1.367 kW<br />
Reisegeschwindigkeit 260 km/h<br />
Maximalgeschwindigkeit 298 km/h<br />
Einsatzdauer 4 Std.<br />
Transportkapazität 16 Passagiere oder 2 t<br />
MEHRZWECKHUBSCHRAUBER<br />
COUGAR<br />
Der COUGAR AS 532 U2 ist ein von<br />
Eurocopter gebauter Mehrzweckhubschrauber<br />
mittlerer Größe, der bei der<br />
Luftwaffe für den VIPPersonentransport<br />
eingesetzt wird.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 19,50 m<br />
Rotorkreisdurchmesser 16,20 m<br />
Höhe 4,97 m<br />
Maximales Abfluggewicht 9,75 t<br />
Triebwerksleistung 2 x 1.375 kW<br />
Reisegeschwindigkeit 278 km/h<br />
Maximalgeschwindigkeit 315 km/h<br />
Reichweite 850 km<br />
Transportkapazität 17 Passagiere<br />
DIE LUFTWAFFE 65
LEICHTER MEHRZWECKHUBSCHRAUBER<br />
66 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
BELL UH1D<br />
Die BELL UH1D ist ein leichter Mehrzweckhubschrauber,<br />
der für den Personentransport<br />
und für Sonderaufgaben eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Passagiere maximal 12<br />
Länge 17,40 m<br />
Rotordurchmesser 14,63 m<br />
Höhe 4,48 m<br />
Fluggewicht 4.310 kg<br />
Triebwerksleistung 1.044 kW<br />
Höchstgeschwindigkeit 220 km/h<br />
Einsatzdauer 2,5 Std.<br />
DIE LUFTWAFFE 67
Das Aufgabenspektrum der Marine hat sich in den letzten Jahren deutlich<br />
gewandelt. Weg von konventionellen Kriegs und Gefechtsszenarien liegen ihre<br />
neuen Herausforderungen in der Bekämpfung des internationalen Terrorismus<br />
und der Krisen und Konfliktbewältigung. Für diese umfangreichen Aufgaben<br />
wurde die Marine neu ausgerichtet und ist eine moderne und flexible Teilstreitkraft.<br />
Sie verfügt nicht nur über Schiffe, Boote und UBoote, sondern auch über<br />
Flugzeuge und infanteristische Kräfte.<br />
DIE M ARINE<br />
68 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
DIE MARINE 69
Für Operationen in Küstengewässern und Randmeeren sind kleine, bewegliche Einheiten<br />
erforderlich. Die Marine verfügt aufgrund der geografischen Lage Deutschlands über große<br />
Erfahrungen bei Operationen in Küstennähe. Das NATOKompetenzzentrum für maritime<br />
Operationen in Küsten und Flachwassergebieten in Kiel soll diese weiter vertiefen. Die<br />
Minenstreitkräfte leisten einen Beitrag zum Schutz der Seeverbindungen und Küstengewässer.<br />
KORVETTEN<br />
EINSATZFLOTTILLE 1<br />
70 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
BRAUNSCHWEIGKlasse (TYP K 130)<br />
Im Hinblick auf das veränderte Aufgabenspektrum<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> werden die<br />
Schnellboote durch fünf Korvetten ergänzt.<br />
Dieser für die Marine neue Schiffstyp<br />
ermöglicht einen weltweiten Einsatz unter<br />
anderem in multinationalen Verbänden der<br />
Krisenreaktionskräfte. Korvetten sind für<br />
die Aufgaben in der Überwasserseekriegsführung,<br />
insbesondere in Randmeeren und<br />
Küstengewässern, optimiert. Die Ausrüstung<br />
mit dem landzielfähigen Flugkörper<br />
RBS15 MK3 ermöglicht erstmals in der<br />
Marine die weitreichende Bekämpfung<br />
von Zielen an Land. Bei der Konstruktion<br />
wurde der Schwerpunkt auf die Überlebensfähigkeit<br />
im Einsatz gelegt. Das Flugdeck<br />
ermöglicht den Einsatz von Drohnen und<br />
Helikoptern zur Seeraumüberwachung<br />
und aufklärung über den eigenen Sensorhorizont<br />
hinaus.<br />
Besatzung 58 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 89,12 m<br />
Breite 13,28 m<br />
Tiefgang 3,30 m<br />
Einsatzverdrängung 1.840 t<br />
Motorleistung 14.800 kW (20.100 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 26 kn<br />
Bewaffnung 76 mm Geschütz, 27 mm Geschütze,<br />
12,7 mm Schwere Maschinengewehre,<br />
RAMFlugabwehrsystem, landzielfähiger Flugkörper<br />
RBS 15, Minenlegekapazität
Die Schnellboote konzentrieren hohe Kampfkraft auf engstem Raum. Korvetten sind<br />
für die Überwasserseekriegsführung in Randmeeren und Küstengewässern optimiert.<br />
Die Spezialisierten Einsatzkräfte und die Marineschutzkräfte gehören ebenso zur Einsatzflottille<br />
1 wie das in Eckernförde beheimatete 1. UBootgeschwader.<br />
SCHNELLBOOTE<br />
GEPARDKlasse (TYP 143 A)<br />
Neben der für Schnellboote typischen<br />
Bewaffnung mit SeezielFlugkörpern und<br />
Artillerie verfügen diese Einheiten über<br />
das RAMFlugkörpersystem. Es dient der<br />
Abwehr von gegnerischen Flugkörpern<br />
sowie der Bekämpfung von Luft und<br />
kleinen Seezielen im Nahbereich. Ein hoch<br />
entwickeltes Datenverarbeitungssystem<br />
erlaubt die Bekämpfung von bis zu fünf<br />
Zielen zur gleichen Zeit.<br />
Die Nutzung von Täuschkörpern und einer<br />
Anlage zur elektronischen Kampfführung<br />
ermöglichen eine gute Durchsetzungsund<br />
Überlebensfähigkeit. In nationalen<br />
und multinationalen Verbänden können die<br />
Boote der GEPARDKlasse Informationen<br />
und Lagebilder per Link 11 oder Satellitenverbindung<br />
nahezu in Echtzeit austauschen.<br />
Besatzung 34 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 57,60 m<br />
Breite 7,80 m<br />
Tiefgang 2,60 m<br />
Einsatzverdrängung 408 t<br />
Motorleistung 13.200 kW (17.950 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit circa 40 kn<br />
Bewaffnung 76 mm Geschütz, 12,7 mm Schwere<br />
Maschinengewehre, Seezielflugkörper MM 38 EXO<br />
CET, RAMFlugabwehrsystem, Minenlegekapazität<br />
DIE MARINE 71
UBOOTE<br />
Ein UBoot der Klasse 206 A.<br />
72 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
Klasse 206 A<br />
Die Boote der Klasse 206 A wurden<br />
zwischen 1973 und 1975 in Dienst gestellt<br />
und Anfang der 1990er Jahre kampfwertgesteigert<br />
und modernisiert. Sie sind aufgrund<br />
ihrer geringen Größe und Geräuschabstrahlung<br />
extrem schwer ortbar. Zudem<br />
sind sie äußerst wendig.<br />
Zum Schutz gegen Minen sind sie aus<br />
amagnetischem Stahl gebaut. Sie können<br />
insgesamt acht drahtgelenkte Torpedos<br />
verschießen und 24 Grundminen legen.<br />
Besatzung 22 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 48,60 m<br />
Breite 4,60 m<br />
Tiefgang 4,50 m<br />
Einsatzverdrängung getaucht 500 t,<br />
aufgetaucht 450 t<br />
Motorleistung 1.320 kW (1.795 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit getaucht 17 kn,<br />
aufgetaucht 10 kn<br />
Bewaffnung Torpedorohre, Minenlegekapazität<br />
Klasse 212 A<br />
Mit dem UBoot der Klasse 212 A erfolgt<br />
ein Technologiesprung im konventionellen<br />
UBootbau. Dieser neue UBoottyp verfügt<br />
über ein außenluftunabhängiges Antriebssystem<br />
(Brennstoffzellen mit Wasserstoff<br />
und Sauerstoff). Seine Signatur (Wasserschall,<br />
Magnetik, Radar, Infrarot und Druck)<br />
ist im Vergleich zu anderen konventionellen<br />
UBooten nochmals minimiert worden. Für<br />
den Bau des Druckkörpers wird amagnetischer<br />
Stahl von besonders großer Festigkeit<br />
und Elastizität verwendet. Hauptbewaffnung<br />
ist ein neu entwickelter Lichtwellenleitergelenkter<br />
Schwergewichtstorpedo.<br />
Besatzung 27 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 56,00 m<br />
Breite 7,00 m<br />
Tiefgang 6,00 m<br />
Einsatzverdrängung getaucht 1.830 t,<br />
aufgetaucht 1.450 t<br />
Motorleistung 3.120 kW (4.240 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit getaucht 20 kn,<br />
aufgetaucht 12 kn<br />
Bewaffnung Torpedorohre, Schwergewichtstorpedo<br />
DIE MARINE 73
FLOTTENDIENSTBOOTE<br />
74 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
OSTEKlasse (TYP 423)<br />
Flottendienstboote der OSTEKlasse sind<br />
als hocheffiziente Frühwarn, Fernmeldeund<br />
Aufklärungseinheiten konzipiert. Sie<br />
können sowohl auf sich allein gestellt als<br />
auch im Verbund mit anderen Einheiten<br />
und Dienststellen deutscher und internationaler<br />
Streitkräfte operieren.<br />
Ausgestattet mit hochmodernen elektromagnetischen,<br />
hydroakustischen und<br />
elektrooptischen Ortungsgeräten, sind<br />
sie in der Vergangenheit bereits mehrfach<br />
mit großem Erfolg für Aufgaben der<br />
strategischen Informationsgewinnung in<br />
Krisengebieten eingesetzt worden.<br />
Mit einem Aktionsradius von über 5.000<br />
Seemeilen sind sie für längere Aufklärungseinsätze<br />
ausgelegt. Zusätzlich zur Stammbesatzung<br />
können Fernmeldepersonal und<br />
Spezialisten für die elektronische Aufklärung<br />
eingeschifft werden. Die Boote sind<br />
in Eckernförde stationiert.<br />
Besatzung 36 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 83,50 m<br />
Breite 14,60 m<br />
Tiefgang 4,30 m<br />
Einsatzverdrängung 3.200 t<br />
Motorleistung 6.600 kW (8.975 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 20 kn<br />
Bewaffnung keine<br />
DIE MARINE 75
MINENJAGDBOOTE<br />
Ein Minenjagdboot der FRANKENTHALKlasse.<br />
76 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
FRANKENTHALKlasse (TYP 332)<br />
Die Boote der FRANKENTHAL, KULMBACHund<br />
ENSDORFKlasse basieren auf einer<br />
gemeinsamen Plattform und sind alle aus<br />
amagnetischem Stahl gebaut. Sie besitzen<br />
das Sonar DSQS 11 M mit digitalem Signalprozessor<br />
und synthetischer Bilddarstellung.<br />
Die Boote sind mit zwei Minenjagddrohnen<br />
vom Typ PINGUIN B3 ausgerüstet.<br />
Zur Besatzung gehören zeitweise auch<br />
ausgebildete Minentaucher, die Minen<br />
identifizieren und sprengen können. An<br />
Bord befindet sich eine Taucherdruckkammer,<br />
die bei Anzeichen der Taucherkrankheit<br />
sofort eingesetzt wird.<br />
Die Einheiten BAD BEVENSEN, GRÖMITZ,<br />
BAD RAPPENAU und DATTELN sind für<br />
einen Einsatz innerhalb der Marineschutzkräfte<br />
vorgesehen.<br />
Besatzung 42 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 54,40 m<br />
Breite 9,20 m<br />
Tiefgang 2,60 m<br />
Einsatzverdrängung 650 t<br />
Motorleistung 4.080 kW (5.550 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn<br />
Bewaffnung 40 mm Geschütz, nach Umbau<br />
27 mm Geschütz, Fliegerfaust, Minenjagddrohne<br />
PINGUIN B3<br />
KULMBACHKlasse (TYP 333)<br />
Das Minenjagdboot der KULMBACHKlasse<br />
ist ein Zweirollenfahrzeug, das sowohl zur<br />
Minenjagd als auch zum Minenlegen<br />
eingesetzt werden kann. Es basiert ebenfalls<br />
auf der FRANKENTHALKlasse.<br />
Seine Hauptaufgabe, die Minenjagd, stützt<br />
sich auf die Führungsanlage TAKIS sowie<br />
eine Minenjagdsonaranlage, mit der Grundund<br />
Ankertauminen geortet werden.<br />
Bekämpft werden sie mit dem SEEFUCHS,<br />
einer weltweit einmaligen Einwegdrohne.<br />
Zusätzlich kann eine mobile Minentaucherkomponente<br />
eingeschifft werden.<br />
Besatzung 37 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 54,40 m<br />
Breite 9,20 m<br />
Tiefgang 2,50 m<br />
Einsatzverdrängung 635 t<br />
Motorleistung 4.480 kW (6.100 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn<br />
Bewaffnung 40 mm Geschütze, nach Umbau<br />
27 mm Geschütze, Fliegerfaust, Minenjagddrohne<br />
SEEFUCHS<br />
DIE MARINE 77
HOHLSTABLENKBOOTE<br />
78 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
ENSDORFKlasse (TYP 352)<br />
Die Hohlstablenkboote der ENSDORF<br />
Klasse bilden mit den Fernräumlenkgeräten<br />
vom Typ SEEH<strong>UND</strong> das System<br />
TROIKA PLUS. Das Einsatzverfahren<br />
sieht vor, dass bis zu vier unbemannte<br />
SEEH<strong>UND</strong>E mit aktivierten Minenräumanlagen<br />
vom Lenkfahrzeug aus ferngesteuert<br />
werden.<br />
Das Lenkfahrzeug selbst liegt dabei aus<br />
Sicherheitsgründen außerhalb des Minenfeldes.<br />
Es ist mit einem Minenmeidesonar<br />
zum Lokalisieren von Ankertauminen, mit<br />
einer Lenk und Überwachungseinrichtung<br />
für die vier Fernlenkräumgeräte, Einwegdrohnen<br />
SEEFUCHS sowie mechanischem<br />
Räumgerät gegen Ankertauminen ausgestattet.<br />
Besatzung 38 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 54,40 m<br />
Breite 9,20 m<br />
Tiefgang 2,50 m<br />
Einsatzverdrängung 635 t<br />
Motorleistung 4.080 kW (5.550 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn<br />
Bewaffnung 40 mm Geschütze, nach Umbau<br />
27 mm Geschütze, Fliegerfaust, Minenräum<br />
ausstattung, Minenlegeausstattung, Minen<br />
jagddrohne SEEFUCHS<br />
DIE MARINE 79
MINENRÄUMDROHNEN<br />
SEEH<strong>UND</strong><br />
Die SEEH<strong>UND</strong>E sind kompakte Minenräumeinrichtungen,<br />
die gegen Minen mit akustischen<br />
und magnetischen Zündsystemen<br />
eingesetzt werden. Sie können Detonationen<br />
von Minen selbst in geringer Entfernung<br />
gefahrlos überstehen.<br />
Holzverkleidung, Deck und Aufbau verbessern<br />
das Seeverhalten und erleichtern den<br />
bemannten Betrieb bei Überführungsfahrten.<br />
Der Antriebsdiesel treibt hydraulisch einen<br />
Schottelruderpropeller an und verleiht dem<br />
SEEH<strong>UND</strong> eine Höchstfahrt von neun<br />
Knoten.<br />
Besatzung nur während des Transits<br />
2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 26,90 m<br />
Breite 4,60 m<br />
Tiefgang 1,40 m<br />
Einsatzverdrängung 99 t<br />
Motorleistung 328 kW (450 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 9 kn<br />
Bewaffnung keine<br />
80 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
MINENJAGDDROHNEN<br />
SEEFUCHS<br />
Der SEEFUCHS fährt weitgehend automatisch<br />
zur Mine. Mit einem Nahbereichssonar<br />
und einer Videokamera wird das Zielobjekt<br />
identifiziert.<br />
Bekämpft wird die Mine mit einer eingebauten<br />
Sprengladung.<br />
PINGUIN<br />
Die Minenjagddrohne PINGUIN B3 identifiziert<br />
Kontakte mittels Videokamera und<br />
hochauflösendem Nahbereichssonar.<br />
Die Mine kann mit abwerfbaren Minenvernichtungsladungen<br />
gesprengt werden.<br />
Die Drohne kann sowohl gegen Ankertauals<br />
auch gegen Grundminen eingesetzt<br />
werden.<br />
DIE MARINE 81
Ein Tender der ELBEKlasse.<br />
82 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
TENDER<br />
ELBEKlasse (TYP 404)<br />
Die Tender der ELBEKlasse versorgen<br />
Boote in See mit Kraftstoff, Wasser oder<br />
Munition und unterstützen bei Instandsetzungen.<br />
Hinzu kommt die wichtige<br />
Aufgabe der umweltverträglichen Entsorgung.<br />
Eingeschifft werden Soldaten der Systemunterstützungsgruppen<br />
der jeweiligen<br />
Bootsgeschwader, die über containerisierte<br />
Werkstätten und Ersatzteillager verfügen.<br />
Alle Tender sind mit einem Hubschrauberlandedeck<br />
ausgestattet.<br />
Besatzung 45 Soldatinnen/Soldaten<br />
(plus maximal 60 Personen)<br />
Länge 100,50 m<br />
Breite 15,40 m<br />
Tiefgang 4,10 m<br />
Einsatzverdrängung 3.586 t<br />
Motorleistung 2.452 kW (3.335 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 15 kn<br />
Bewaffnung 27 mm Geschütze, 12,7 mm<br />
Schwere Maschinengewehre, Fliegerfaust<br />
MEHRZWECKLANDUNGSBOOT<br />
BARBEKlasse (TYP 520)<br />
Das Mehrzwecklandungsboot wird im<br />
Rahmen von Personal und Materialtransporten<br />
über See eingesetzt. Es eignet sich<br />
darüber hinaus zum Minenlegen.<br />
Diese Bootsklasse ist die einzige der<br />
Marine, auf der Portepeeunteroffiziere als<br />
Kommandanten eingesetzt sind. Die beiden<br />
Boote sind den Spezialisierten Einsatzkräften<br />
Marine in Eckernförde unterstellt und<br />
dort beheimatet.<br />
Besatzung 17 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 40,00 m<br />
Breite 8,80 m<br />
Tiefgang 2,20 m<br />
Einsatzverdrängung 430 t<br />
Motorleistung 750 kW (1.020 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 11 kn<br />
Bewaffnung 20 mm Geschütz<br />
DIE MARINE 83
In der Einsatzflottille 2 sind die größten Einheiten der Flotte zusammengefasst: Die<br />
Fregatten haben die Fähigkeit zur Seeraumüberwachung, UBootjagd, Bekämpfung<br />
von Überwassereinheiten und zur Abwehr von Luftangriffen auf das eigene Schiff<br />
bzw. den Verband. In Verbindung mit dem Einsatz von Versorgungs und Hilfsschiffen<br />
können die Fregatten weltweit operieren.<br />
FREGATTEN<br />
EINSATZFLOTTILLE 2<br />
Eine Fregatte der BREMENKlasse.<br />
84 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
BREMENKlasse (TYP 122)<br />
Die Fregatten der BREMENKlasse sind<br />
leistungsfähige Einheiten, vor allem für die<br />
UBootjagd und die Seezielbekämpfung.<br />
Der Bordhubschrauber SEA LYNX wird<br />
neben der UBootjagd für die Seeraumüberwachung<br />
und besonders für die weitreichende<br />
Seezielbekämpfung eingesetzt.<br />
Besatzung 219 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 130,50 m<br />
Breite 14,60 m<br />
Tiefgang 6,00 m<br />
Einsatzverdrängung 3.680 t<br />
Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 2 x 19.000<br />
kW (25.830 PS), Diesel 2 x 3.830 kW (5.210 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 30 kn<br />
Bewaffnung Luftzielflugkörper, Seezielflugkörper,<br />
RAMFlugabwehrsystem, Torpedos, Bordhub<br />
schrauber SEA LYNX, Schweres Maschinengewehr<br />
BRANDENBURGKlasse (TYP 123)<br />
Die Fregatten der BRANDENBURGKlasse<br />
sind für die UBootjagd und die Führung<br />
eines Verbandes konzipiert. Speziell für<br />
den Einsatz in der UBootjagd, aber auch<br />
für die Seeraumüberwachung und Seezielbekämpfung<br />
dient der Bordhubschrauber<br />
SEA LYNX.<br />
Alle Schiffe verfügen über leistungsfähige<br />
Radaranlagen zur See und Luftraumüberwachung,<br />
Feuerleitung und Navigation.<br />
Sonaranlagen, Lagebild und Datenübertragungssysteme,<br />
Anlagen zur elektronischen<br />
Kampfführung sowie moderne Fernmeldetechnik,<br />
speziell für Führungsaufgaben,<br />
vervollständigen die Ausrüstung.<br />
Besatzung 218 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 139,00 m<br />
Breite 16,70 m<br />
Tiefgang 6,80 m<br />
Einsatzverdrängung 4.900 t<br />
Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 2 x 19.000<br />
kW (25.830 PS), Diesel 2 x 3.820 kW (5.190 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 29 kn<br />
Bewaffnung Seezielflugkörper, Luftzielflugkörper,<br />
RAMFlugabwehrsystem, Torpedos, Bordhub<br />
schrauber SEA LYNX, Schweres Maschinengewehr<br />
DIE MARINE 85
FREGATTEN<br />
Eine Fregatte der SACHSENKlasse.<br />
86 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
SACHSENKlasse (TYP 124)<br />
Die Fregatten der SACHSENKlasse sind<br />
als Mehrzweckfregatten für Geleitschutz<br />
und Gebietssicherung konzipiert und verfügen<br />
über Bordhubschrauber. Sensoren und<br />
Effektoren sind auf ihre Hauptaufgaben<br />
optimiert: Verbandsführung und Verbandsflugabwehr.<br />
Wie bei den Fregatten der<br />
BREMEN und BRANDENBURGKlasse<br />
dient der Bordhubschrauber der weitreichenden<br />
Seezielbekämpfung und<br />
UBootjagd.<br />
Mit den Fregatten der SACHSENKlasse<br />
verfügt die Marine über besonders vielseitige<br />
und durchsetzungsfähige Schiffe.<br />
Besatzung 255 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 143,00 m<br />
Breite 17,40 m<br />
Tiefgang 5,00 m<br />
Einsatzverdrängung 5.600 t<br />
Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 1 x 23.500<br />
kW (31.950 PS), Diesel 2 x 7.400 kW (10.060 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 29 kn<br />
Bewaffnung 76 und 27 mm Geschütze, Seezielflugkörper,<br />
Luftzielflugkörper, RAMFlugabwehrsystem,<br />
Torpedos, Bordhubschrauber, Schweres Maschinengewehr<br />
BADENWÜRTTEMBERGKlasse (TYP 125)<br />
Dieser Schiffstyp soll bis zu zwei Jahre<br />
Stehzeit im Einsatzgebiet verbringen<br />
können. Das von der Marine als Intensivnutzung<br />
bezeichnete Konzept verspricht<br />
eine Verdoppelung der Betriebsstunden<br />
zwischen den großen Instandsetzungsphasen<br />
bei ununterbrochener Präsenz<br />
der Einheit im Operationsgebiet.<br />
Die Intensivnutzung der BADENWÜRTTEM<br />
BERGKlasse bedingt zwangsläufig neueste,<br />
wartungsarme Technik, die für einen weltweiten<br />
Einsatz ausgelegt ist. Da das Schiff<br />
mit einer Stammbesatzung von nur noch<br />
rund 110 Frauen und Männern im Zweibesatzungskonzept<br />
auskommen soll, die in<br />
einem viermonatigem Rhythmus wechselt,<br />
während das Schiff im Einsatzgebiet verbleibt,<br />
wird in vielen Bereichen noch mehr<br />
auf Automation gesetzt.<br />
Besatzung 110 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 144,80 m<br />
Breite 18,80 m<br />
Tiefgang 6,80 m<br />
Einsatzverdrängung 6.800 t<br />
Antriebsleistung 20.000 kW (27.200 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 26 kn<br />
Bewaffnung 127 und 27 mm Geschütze,<br />
Flugabwehrsystem, 8 x SeezielFK HARPOON,<br />
4 x Täuschkörperwurfanlage, Bordhubschrauber,<br />
Schweres Maschinengewehr<br />
DIE MARINE 87
TROSSSCHIFFE<br />
88 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
WESTERWALDKlasse<br />
WANGEROOGEKlasse<br />
RHÖNKlasse<br />
WALCHENSEEKlasse<br />
Die Trossschiffe dienen der Versorgung von<br />
Flotteneinheiten in See. Je nach Aufgabe<br />
der einzelnen Einheiten sind sie speziell für<br />
diesen Zweck ausgerüstet und besetzt. Sie<br />
haben grundsätzlich keine Bewaffnung.<br />
WESTERWALD ist ein Versorger, WANGE<br />
ROOGE ein Seeschlepper. Die beiden<br />
Schiffe RHÖN und WALCHENSEE sind<br />
Betriebsstofftransporter.<br />
Einige Einheiten sind ehemalige Handelsschiffe<br />
bzw. nach Handelsschiffstandard<br />
gebaut. Wo erforderlich, sind Ausrüstung<br />
und Gerät den militärischen Gegebenheiten<br />
angepasst.<br />
Technische Daten der RHÖNKlasse<br />
Besatzung zivil 42 Personen<br />
Länge 130,50 m<br />
Breite 19,30 m<br />
Tiefgang 8,20 m<br />
Einsatzverdrängung 14.169 t<br />
Motorleistung 5.880 kW (7.995 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 16 kn<br />
Bewaffnung keine
EINSATZGRUPPENVERSORGER<br />
BERLINKlasse (TYP 702)<br />
Die Versorger der BERLINKlasse unterstützen<br />
Einsatzgruppen der Marine, die sich aufgabenorientiert<br />
aus unterschiedlichen<br />
Schiffen und Booten zusammensetzen.<br />
Logistische und sanitätsdienstliche Unterstützung<br />
durch den Einsatzgruppenversorger<br />
(EGV) stehen dabei im Vordergrund.<br />
Die logistische Hauptaufgabe des<br />
Schiffes besteht in der Versorgung dieser<br />
Einheiten mit Betriebsstoffen, Verbrauchsgütern,<br />
Proviant und Munition.<br />
Daneben erfüllt der EGV folgende<br />
Aufgaben:<br />
■ sanitätsdienstliche Unterstützung<br />
durch Aufnahme eines mobilen Marineeinsatzrettungszentrums<br />
(MERZ),<br />
■ Betrieb von zwei Bordhubschraubern,<br />
■ Transport, Betrieb und Umschlag von<br />
Containern,<br />
■ Unterbringung von Unterstützungspersonal,<br />
■ Bereitstellen von Betreuungseinrichtungen,<br />
■ umweltverträgliche Entsorgung von<br />
Abwasser und Müll.<br />
Besatzung 159 Soldatinnen/Soldaten<br />
(plus maximal 94 Personen)<br />
Länge 174,00 m<br />
Breite 24,00 m<br />
Tiefgang 7,40 m<br />
Einsatzverdrängung circa 18.000 t<br />
Motorleistung 10.560 kW (14.385 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 20 kn<br />
Bewaffnung 27 mm Geschütze, Fliegerfaust,<br />
Bordhubschrauber SEA KING<br />
DIE MARINE 89
Die Marineflieger operieren eigenständig oder in enger Zusammenarbeit mit den<br />
Schiffen und Booten der Marine. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil der Flotte. Die<br />
beiden Geschwader, das Marinefliegergeschwader 3 GRAF ZEPPELIN in Nordholz und<br />
das Marinefliegergeschwader 5 in KielHoltenau, unterstehen unmittelbar dem<br />
Flottenkommando.<br />
SEEFERNAUFKLÄRER / UBOOTJAGDFLUGZEUGE<br />
MARINEF LI EG ER<br />
Der Seefernaufklärer LOCKHEED P3C ORION.<br />
90 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
LOCKHEED P3C ORION<br />
Die Marine verfügt mit der P3C ORION<br />
über ein Waffensystem mit Fähigkeiten zur<br />
weiträumigen Aufklärung und Führungsunterstützung<br />
bei teilstreitkraft und<br />
bündnisgemeinsamen Einsätzen.<br />
Zusätzlich können die klassischen Aufgaben<br />
Seeraumüberwachung und Wirkung gegen<br />
Unterwasserziele durchgeführt werden. Die<br />
Flugzeuge sind seit 2006 beim Marinefliegergeschwader<br />
3 GRAF ZEPPELIN in Nordholz<br />
stationiert.<br />
Besatzung 4 bis 21 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 35,60 m<br />
Spannweite 30,30 m<br />
Höhe 10,30 m<br />
Maximales Startgewicht 63,5 t<br />
Motorleistung 4 x 3.383 kW (4.600 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 405 kn<br />
Bewaffnung Torpedos, Wasserbomben, Minen<br />
DASSAULTBREGUET BR 1150 ATLANTIC<br />
Der Flugbetrieb mit der BREGUET ATLANTIC<br />
wurde 1966 in der Marine aufgenommen.<br />
Die Seefernaufklärer / UBootjagdflugzeuge<br />
dieses Typs wurden durch die P3C ORION<br />
ersetzt.<br />
Im Marinefliegergeschwader 3 GRAF ZEPPELIN<br />
in Nordholz wird noch eine Maschine der<br />
SIGINTVersion eingesetzt. Ihre Aufgabe ist<br />
die Erfassung elektromagnetischer Signale<br />
zur Lagebilddarstellung für die <strong>Bundeswehr</strong>.<br />
Besatzung 3 bis 19 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 36,70 m<br />
Spannweite 36,30 m<br />
Höhe 14,80 m<br />
Maximales Startgewicht 44,0 t<br />
Motorleistung 2 x 8.000 kW (10.880 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 315 kn<br />
Bewaffnung keine<br />
DIE MARINE 91
ÖLAUFKLÄRUNGSFLUGZEUGE<br />
92 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
DORNIER DO 228 LM<br />
Die DO 228 ist ein modernes TurboProp<br />
Flugzeug für den Kurz und Mittelstreckeneinsatz.<br />
Die Maschinen gehören dem<br />
Bundesministerium für Verkehr und werden<br />
im Auftrag des Havariekommandos durch<br />
die Marine betrieben.<br />
Sie sind für die Überwachung der Seeräume<br />
gegen Meeresverschmutzungen optimiert.<br />
Mit speziellen Systemen wie Radar, Infrarot<br />
und UltraviolettSensoren, Mikrowellenradiometer<br />
und FluoreszenzLaser sowie<br />
Videokameras ausgerüstet, werden im Flug<br />
entdeckte Verschmutzungen unverzüglich<br />
an das Havariekommando weitergeleitet. Von<br />
dort aus wird dann die weitere Vorgehensweise<br />
koordiniert.<br />
Die Flugzeuge können sowohl bei Tag als<br />
auch bei Nacht eingesetzt werden.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 16,60 m<br />
Spannweite 16,90 m<br />
Höhe 4,90 m<br />
Maximales Startgewicht 6,6 t<br />
Motorleistung 2 x 1.200 kW (1.600 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 200 kn<br />
Ausrüstung Laserfluorsensor, Mikroradiometer<br />
sensor, Kameras, Seitensichtradar<br />
DIE MARINE 93
Der Bordhubschrauber SEA LYNX.<br />
94 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
BORDHUBSCHRAUBER<br />
GKN WESTLAND SEA LYNX MK 88A<br />
Der Bordhubschrauber SEA LYNX ist einer<br />
der Hauptsensoren der Fregatten. Jeweils<br />
zwei Hubschrauber und 18 Personen fliegendes<br />
und technisches Personal können<br />
eingeschifft werden.<br />
Ausrüstung und Bewaffnung des Hubschraubers<br />
sind auf UBootjagd und Überwasserseekriegführung<br />
ausgelegt. Der<br />
Hubschrauber dient als verlängerter Arm<br />
des Schiffes, dessen Fähigkeiten er um<br />
seine eigene Reichweite, seine Geschwindigkeit<br />
und Flexibilität erhöht. Eingesetzt wird<br />
der Hubschrauber auch für Boardingoperationen<br />
im Rahmen der Seeraumüberwachung.<br />
Für die UBootjagd ist der SEA LYNX mit<br />
einem tiefenvariablen Sonar für die aktive<br />
und passive Ortung ausgerüstet sowie mit<br />
bis zu zwei Torpedos bewaffnet. Für die<br />
Überwasserseekriegführung setzt er ein<br />
Rundsuchradar und ein InfrarotSuchgerät<br />
ein.<br />
Zu den Nebenaufgaben zählen Materialund<br />
Personaltransporte sowie der SAR<br />
Dienst innerhalb eines Schiffsverbandes.<br />
Besatzung 1 bis 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 13,30 m<br />
Breite bei gefaltetem Rotor 9,90 m<br />
Höhe 3,70 m<br />
Maximales Startgewicht 5,1 t<br />
Motorleistung 2 x 835 kW (2.200 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 178 kn<br />
Bewaffnung UBootjagdtorpedos, Seezielflugkörper<br />
SEA SKUA, 12,7 mm Maschinengewehr<br />
MEHRZWECKHUBSCHRAUBER<br />
WESTLAND SEA KING MK 41<br />
Die SEA KINGHelikopter sind wertvoller<br />
Bestandteil der Marine. Sie werden in der<br />
Flotte als Bordhubschrauber der Einsatzgruppenversorger<br />
sowie im Such und<br />
Rettungsdienst (SAR) eingesetzt.<br />
Stationiert beim Marinefliegergeschwader 5<br />
in Kiel übernehmen sie zusätzlich auch<br />
folgende Aufgaben:<br />
■ Lufttransport von Material und Personal,<br />
■ Katastrophenhilfe,<br />
■ Taktischer Lufttransport,<br />
■ Evakuierungsoperationen,<br />
■ Seeraumüberwachung und Aufklärung.<br />
Besatzung 2 bis 4 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 22,10 m<br />
Breite bei gefaltetem Rotor 4,90 m<br />
Höhe 5,10 m<br />
Maximales Startgewicht 9,3 t<br />
Motorleistung 2.200 kW (3.000 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 136 kn<br />
Bewaffnung 12,7 mm Maschinengewehr<br />
(nicht im SAREinsatz)<br />
DIE MARINE 95
Die knapp 90 Meter lange DreimastBark erhielt neben einem neuen TeakDeck eine neue<br />
Kombüse und einen neuen Farbanstrich. Obwohl die „Weiße Dame“ im August 2009<br />
ihren 50. Geburtstag feierte, ist sie nach der Werftliegezeit fast wie neu. Der „Weiße<br />
Albatros“, wie die GORCH FOCK von der Besatzung auch liebevoll genannt wird, rüstet<br />
sich nun für ihre weiteren Vorhaben. Die Stammbesatzung trainiert für die anstehenden<br />
Seefahrten. Sie übt Segelsetzen und seemännische Manöver.<br />
S EG ELS CHULS CHIFF<br />
96 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
GORCH FOCK<br />
Die GORCH FOCK dient in erster Linie zur<br />
Ausbildung der Offizieranwärter. An Bord<br />
erfahren sie in der Praxis, was Seefahrt und<br />
Teamwork bedeuten. Das Schiff kann nur<br />
im Team beherrscht werden.<br />
Alles an Bord funktioniert ausschließlich mit<br />
Muskelkraft. Die Bedienung der über 2.000<br />
Quadratmeter Segel oder das Rudergehen<br />
erledigen die Kadetten mit den eigenen<br />
Händen. So sind vier Rudergänger nötig,<br />
um das Schiff auf Kurs zu halten oder 90<br />
Kadetten, um die schweren Beiboote wieder<br />
an Bord zu hieven. Dabei ist der einzelne<br />
Lehrgangsteilnehmer kein Gast an Bord, der<br />
bei Schwierigkeiten vom erfahrenen Stammpersonal<br />
ersetzt wird. Der Lehrgangsteilnehmer<br />
ist grundsätzlich derjenige, der das<br />
Schiff segelt, es zur See fährt.<br />
Wenn die GORCH FOCK im Namen der<br />
Marine, der <strong>Bundeswehr</strong> und somit der<br />
Bundesrepublik Deutschland Flagge zeigt,<br />
kommt sie in friedlicher Mission. Der Auftrag<br />
ist die Völkerverständigung. Als Botschafter<br />
in Blau ist die GORCH FOCK dabei in allen<br />
Häfen ein Blickfang und gern gesehener Gast.<br />
Besatzung 85 Soldatinnen/Soldaten und<br />
maximal 138 Lehrgangsteilnehmer<br />
Länge 89,30 m<br />
Breite 12,00 m<br />
Tiefgang 5,50 m<br />
Einsatzverdrängung 2.002 t<br />
Motorleistung 1.240 kW (1.685 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit unter Maschine circa<br />
12 kn, unter Segel circa 17 kn<br />
Bewaffnung keine<br />
DIE MARINE 97
Die BOTTSAND gehört zum Marinestützpunktkommando Warnemünde. Die EVERSAND ist<br />
das zweite Schiff dieser Klasse. Sie ist im Marinestützpunkt Wilhelmshaven stationiert.<br />
Diese beiden Schiffe stehen dem Havariekommando in Cuxhaven jederzeit zur Verfügung.<br />
ÖLAUFFANG SCHIFF<br />
98 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
BOTTSANDKlasse (Typ 738)<br />
Die Marine betreibt zwei Ölauffangschiffe<br />
von besonderer Bauart: Wesentliches<br />
Merkmal ist, dass sie in ihrer Mittelachse<br />
aufklappbar sind. Ermöglicht wird dies<br />
durch eine Gelenkkonstruktion am Heck.<br />
Die beiden Rumpfhälften können dadurch<br />
so weit auseinandergefahren werden, dass<br />
sie ein offenes Dreieck mit einem Öffnungswinkel<br />
von circa 65 Grad bilden.<br />
Die in dem Dreieck zusammengeschobene<br />
Ölschicht wird durch eine Abschöpfeinrichtung<br />
mit einem Wasserabscheidesystem<br />
abgesaugt und gelangt in die bordeigenen<br />
Sammeltanks. Die Saugleistung liegt bei<br />
einer zwei Millimeter dicken Ölschicht und<br />
einer Schiffsgeschwindigkeit von einem<br />
Knoten bei etwa 140 Kubikmetern in der<br />
Stunde.<br />
Besatzung zivil 6 Personen<br />
Länge 46,30 m<br />
Breite 12,00 m<br />
Tiefgang 3,10 m<br />
Einsatzverdrängung 650 t<br />
Motorleistung 759 kW (1.030 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 10 kn<br />
Bewaffnung keine<br />
DIE MARINE 99
Schutz, Erhalt oder Wiederherstellung der Gesundheit von Soldatinnen und<br />
Soldaten ist Aufgabe der sanitätsdienstlichen Versorgung. Das Vertrauen in<br />
die Verlässlichkeit und die Qualität des Sanitätsdienstes ist ein wesentlicher<br />
Motivationsfaktor für die Soldatinnen und Soldaten. Zur Erfüllung seiner Aufgaben<br />
steht dem Sanitätsdienst umfangreiche und moderne Technik zur Verfügung.<br />
DER SANI TÄ TSDIENST<br />
100 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
DER SANITÄTSDIENST 101
Modulare Sanitätseinrichtungen dienen der Sicherstellung einer zeitgemäßen sanitätsdienstlichen<br />
Versorgung bei Einsätzen der Streitkräfte im Einsatzland und auf See. Sie<br />
sind mit den unterschiedlichsten Transportmitteln wie zum Beispiel einem Hubschrauber<br />
mobil verlegbar und jederzeit weltweit binnen kürzester Zeit aufgebaut und einsatzbereit.<br />
Modernste medizintechnische Ausstattungen in den Containern und Zelten gewährleisten<br />
eine qualifizierte medizinische Versorgung.<br />
MODUL ARE<br />
S ANITÄTSEI NRICHTUNGEN / MSE<br />
102 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
Maßgeschneidert für den Einsatz<br />
Angepasst an die unterschiedlichsten Einsatzerfordernisse<br />
kann der Sanitätsdienst<br />
modulare Sanitätseinrichtungen schnell als<br />
Rettungsstation, Rettungszentrum und<br />
Einsatzlazarett in das Einsatzgebiet verlegen.<br />
Die Rettungsstation übernimmt als Teil der<br />
Rettungskette die allgemein und notfallmedizinische<br />
Erstversorgung. Je nach Auftrag<br />
und Ausstattung wird dann im Rettungszentrum<br />
eine notfallchirurgische bzw. klinische<br />
Akutversorgung sichergestellt. Neben<br />
Operations und Pflegebereichen können<br />
fachärztliche Untersuchungsstellen untergebracht<br />
werden. Labor, Apotheke und<br />
Notaufnahme vervollständigen die sanitätsdienstliche<br />
Versorgung. Die Systeme sind<br />
mit modernen Geräten zur Diagnostik und<br />
Behandlung Erkrankter, Verletzter und Verwundeter<br />
ausgestattet.<br />
Im Einsatzlazarett beginnt die klinische<br />
Akutversorgung (vergleichbar mit den<br />
Fachabteilungen eines Kreiskrankenhauses<br />
in Deutschland). Das Einsatzlazarett nimmt<br />
die stationäre fachärztliche Versorgung des<br />
Patienten bis hin zu Operationen wahr. Das<br />
Lazarett verfügt auf der Intensivstation über<br />
eine geringe Anzahl von Betten. Bei langwierigen<br />
Erkrankungen oder schwierigen<br />
Eingriffen erfolgt eine Rückverlegung nach<br />
Deutschland.<br />
Neben den aus Zelten und Containern<br />
bestehenden Systemen verfügt die<br />
<strong>Bundeswehr</strong> über Luftlandesysteme für<br />
Rettungsstationen und Rettungszentren.<br />
DER SANITÄTSDIENST 103
Je nach Bedrohungslage werden unterschiedlich stark geschützte Sanitätsfahrzeuge<br />
eingesetzt. Dies umfasst beispielsweise den Schutz vor Minen, Sprengladungen und<br />
ABCKampfstoffen. Die moderne materielle Sanitätsausstattung der Fahrzeuge entspricht<br />
grundsätzlich der eines zivilen Rettungswagens.<br />
GELÄNDEGÄNGIGE NOTARZTWAGEN<br />
FAH RZEUGE<br />
104 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
Krankenkraftwagen BAT<br />
Der geländegängige Lastkraftwagen ist ein<br />
ungeschütztes Fahrzeug, das im Sanitätsdienst<br />
überwiegend als Krankenkraftwagen<br />
(KrKw) eingesetzt wird, um bis zu sechs<br />
Verwundete zu transportieren, die bereits<br />
in einer Behandlungseinrichtung versorgt<br />
wurden.<br />
In der Variante Beweglicher Arzttrupp (BAT)<br />
wird der KrKw zur notfallmedizinischen<br />
Erstversorgung eingesetzt. Die Ausstattung<br />
beinhaltet modernstes medizinisches Gerät,<br />
mit dem eine Notfallversorgung auf hohem<br />
Niveau sichergestellt werden kann.<br />
Verantwortlich dafür ist ein dreiköpfiges<br />
Team, dem auch ein Rettungsmediziner<br />
(Arzt) und Rettungsassistent angehören.<br />
Nachdem die Verwundeten behandelt und<br />
stabilisiert wurden, erfolgt der Abtransport<br />
zur Weiterbehandlung in eine sanitätsdienstliche<br />
Einrichtung. Dabei können in<br />
der klimatisierten Konfiguration des BAT<br />
maximal zwei liegend Verwundete versorgt<br />
werden.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 5,73 m<br />
Breite 2,34 m<br />
Höhe 3,23 m<br />
Motorleistung 100 kW (136 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h<br />
Zulässiges Gesamtgewicht 7,5 t<br />
Nutzlast 2 t<br />
Transportraum 4 liegende, intensiv zu versorgende<br />
Patienten oder 6 sitzende Patienten<br />
DER SANITÄTSDIENST 105
MEHRZWECKRADFAHRZEUGE<br />
106 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
YAK BAT<br />
Der YAK ist ein hochmobiles, geschütztes<br />
MehrzweckRadfahrzeug, das den erhöhten<br />
Bedarf und die gestiegenen Anforderungen<br />
der Streitkräfte an geschütztem Transportraum<br />
erfüllt. Er verfügt über ein hohes Niveau<br />
bezüglich des Insassenschutzes. So gewährleistet<br />
das Fahrzeug seiner Besatzung Schutz<br />
gegen ballistische Bedrohung und besitzt<br />
einen integrierten Schutz gegen die Blastwirkung<br />
von Minen.<br />
Mit einem Gesamtgewicht von 13,5 Tonnen<br />
wird der Lufttransport in den Flugzeugen<br />
C160 TRANSALL und C130 HERKULES<br />
ermöglicht. Im Sanitätsdienst der <strong>Bundeswehr</strong><br />
wird der YAK derzeit in der Variante<br />
Beweglicher Arzttrupp eingesetzt.<br />
Die im Mehrzweckaufbau integrierte Sanitätsausstattung<br />
entspricht modernster<br />
Medizintechnik. Der YAK soll auch in der<br />
Variante Sanitätstrupp (SanTrp) zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 6,71 m<br />
Breite 2,43 m<br />
Höhe 2,92 m<br />
Motorleistung 184 kW (245 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 106 km/h<br />
Zulässiges Gesamtgewicht 13,5 t<br />
Nutzlast bis zu 5,5 t<br />
Transportraum 1 liegender und<br />
2 sitzende Verwundete<br />
DER SANITÄTSDIENST 107
BEWEGLICHER ARZTTRUPP<br />
108 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
FUCHS BAT<br />
In der Konfiguration Beweglicher Arzttrupp<br />
wird der Transportpanzer FUCHS im<br />
Sanitätsdienst auch zum geschützten<br />
Verletztentransport mit der Möglichkeit zur<br />
notfallmedizinischen Behandlung eingesetzt.<br />
Dabei können ein intensivmedizinisch<br />
zu versorgender Patient oder alternativ zwei<br />
leicht verletzte Patienten sanitätsdienstlich<br />
versorgt und zur entsprechenden Weiterbehandlung<br />
verbracht werden. Für die<br />
medizinische Versorgung sind ein ausgebildeter<br />
Rettungsmediziner (Arzt) sowie<br />
ein Rettungsassistent verantwortlich.<br />
Die Ausstattung des Fahrzeugs in der Konfiguration<br />
BAT ist etwa vergleichbar mit der<br />
eines zivilen Notarztwagens und beinhaltet<br />
unter anderem eine Vakuummatratze, einen<br />
Defibrillator, einen Überwachungsmonitor<br />
und ein automatisches Notfallbeatmungssystem.<br />
Durch die extreme Geländetauglichkeit<br />
und die amphibischen Eigenschaften<br />
des Radpanzer ist auch ein Einsatz in<br />
schwierigem Gelände möglich.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 6,71 m<br />
Breite 2,43 m<br />
Höhe 2,92 m<br />
Motorleistung 184 kW (245 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 106 km/h<br />
Zulässiges Gesamtgewicht 13,5 t<br />
Nutzlast bis zu 5,5 t<br />
Transportraum 1 liegender und<br />
2 sitzende Verwundete
FUCHS IED BAT<br />
Für den Einsatz in Krisengebieten wurde der<br />
Transportpanzer FUCHS als Sanitätsvariante<br />
zusätzlich mit spezifischen Schutzvorrichtungen<br />
ausgestattet. Dazu gehören unter anderem<br />
zusätzlicher Minenschutz sowie Schutz<br />
gegen die Blastwirkung von Improvised<br />
Explosive Devices (IED). Die Zusatzpanzerung<br />
erlaubt es, medizinische Evakuierungen<br />
von Verletzten und Schwerstverletzten unter<br />
hoher Sicherheit durchzuführen.<br />
Die Ausstattung in der Rollenkonfiguration<br />
als Beweglicher Arzttrupp erlaubt den<br />
Transport eines intensivmedizinisch zu versorgenden<br />
Patienten zur entsprechenden<br />
Weiterbehandlung in einer Rettungsstation<br />
oder einem Rettungszentrum.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 6,95 m<br />
Breite 3,10 m<br />
Höhe 2,31 m<br />
Motorleistung 235 kW (320 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 92 km/h<br />
Zulässiges Gesamtgewicht 2,1 t<br />
Nutzlast bis zu 5,5 t<br />
Transportraum 1 liegender, intensiv<br />
zu versorgender Patient<br />
DER SANITÄTSDIENST 109
SANITÄTSTRUPP<br />
110 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
HÄGGL<strong>UND</strong><br />
Der BV 206 HÄGGL<strong>UND</strong> wird im Sanitätsdienst<br />
als Fahrzeug für den die Gebirgsund<br />
Fallschirmjägertruppe begleitenden<br />
Sanitätstrupp eingesetzt und ist luftverladbar.<br />
Der HÄGGL<strong>UND</strong> ist ein Fahrzeuggespann,<br />
dessen Vorder und Hinterwagen<br />
durch ein Knickgelenk verbunden ist. Eine<br />
hydraulische Ansteuerung am Knickgelenk<br />
bewirkt die Lenkung des Fahrzeugs. Der<br />
Vorderwagen nimmt Motor und Getriebe<br />
auf. Alle vier Kettenstränge werden angetrieben.<br />
Das Fahrzeug überzeugt durch seine<br />
Schwimmfähigkeit und ausgeprägte<br />
Mobilität in besonders schwierigem<br />
Gelände und bei extremen klimatischen<br />
Bedingungen.<br />
Das Fahrzeug ist mit einer ABCSchutzund<br />
Klimaanlage in beiden Fahrzeughälften<br />
ausgestattet. Die integrierte Sanitätsausstattung<br />
ermöglicht dem Sanitätspersonal<br />
die Sicherstellung der sanitätsdienstlichen<br />
Versorgung mit dem Ziel des Erhaltes der<br />
Vitalfunktionen und der Herstellung der<br />
Transportfähigkeit.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 6,90 m<br />
Breite 2,00 m<br />
Höhe 2,00 m<br />
Motorleistung 130 kW (177 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit Straße / Gelände<br />
52 km/h, Wasser 4,7 km/h<br />
Zulässiges Gesamtgewicht 7,1 t<br />
Nutzlast bis zu 2,65 t<br />
Transportraum 2 liegend oder<br />
1 liegend / 3 sitzend Verwundete<br />
DER SANITÄTSDIENST 111
Falls eine abschließende Versorgung im Einsatzgebiet nicht möglich ist, erfolgt die Rückführung<br />
verwundeter Soldaten mit hochmodern ausgerüsteten Flugzeugen der Luftwaffe.<br />
Rettungshubschrauber gehören zum sanitätsdienstlichen Einsatzkonzept. Soweit es die<br />
Lage erlaubt, wird durch diese Rettungsmittel qualifizierte notärztliche Versorgung zum<br />
Verwundeten gebracht.<br />
FLIEGENDE INTENSIVSTATION – TRANSALL MEDEVAC<br />
F LI EGENDE SANITÄTSEINRICHTUNGEN<br />
112 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
C160 D TRANSALL MedEvac<br />
Das weltweit einmalige MedEvacSystem<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> ist ein Lufttransportsystem<br />
für schwerstkranke und schwerstverletzte<br />
Soldatinnen und Soldaten. Auch bei zivilen<br />
Katastrophen kommt MedEvac (Medical<br />
Evacuation) auf Anforderung zum Einsatz.<br />
Dabei werden die Langstreckenflugzeuge<br />
CHALLENGER, Airbus A310 MRTT sowie<br />
die C160 TRANSALL mit eingebautem<br />
MedEvacRüstsatz eingesetzt, sodass ein<br />
Intensivtransport mit gleichen Vorraussetzungen<br />
wie am Boden möglich ist.<br />
Die <strong>Bundeswehr</strong>krankenhäuser in Koblenz<br />
und Ulm halten mehrere intensivmedizinische<br />
Teams bestehend aus Fachärzten<br />
und Fachkrankenpfleger in Rufbereitschaft,<br />
um die MedEvacSysteme im Bedarfsfall<br />
personell zu besetzen. Lageabhängig<br />
können diese Teams durch weiteres Fachpersonal<br />
aus den <strong>Bundeswehr</strong>krankenhäusern<br />
Berlin und Hamburg verstärkt<br />
werden.<br />
DER SANITÄTSDIENST 113
FLIEGENDE INTENSIVSTATION – TRANSALL MEDEVAC<br />
Patiententransport im AIRBUS A310.<br />
114 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄTE
Die Flugzeuge sind mit einer unterschiedlichen<br />
Anzahl von Patiententransporteinheiten<br />
(PTE) ausgestattet, welche einen<br />
Transport unter intensivmedizinischer<br />
Überwachung und Therapie ermöglichen.<br />
Die CHALLENGER kann einen intensivpflichtigen<br />
Patienten liegend transportieren.<br />
Der Airbus A310 hat Kapazität für<br />
sechs intensivtherapiepflichtige und zehn<br />
intensivüberwachungspflichtige Patienten<br />
sowie für 26 weitere Patienten.<br />
Im Laderaum der TRANSALL können bis zu<br />
drei Schwerstverletzte auf PTE und weitere<br />
14 Verletzte auf Tragen aus dem Einsatzraum<br />
ausgeflogen werden.<br />
Die medizinische Besatzung der TRANSALL<br />
in der MedEvacKonfiguration umfasst bis<br />
zu zwölf Personen. Eine TRANSALL kann<br />
innerhalb weniger Stunden zum MedEvac<br />
Einsatz umgerüstet werden.<br />
Technische Daten der TRANSALL, des AIRBUS und<br />
der CHALLENGER siehe Luftwaffe auf den Seiten 61<br />
und 63.<br />
DER SANITÄTSDIENST 115
SEARCH AND RESCUEHUBSCHRAUBER<br />
116 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
SARHubschrauber BELL UH1D<br />
Mit Search and Rescue (SAR – Suchen und<br />
Retten) wird international ein meist staatlicher<br />
Such und Rettungsdienst für die<br />
Bereiche Luft und Seefahrt bezeichnet. Die<br />
Aufgaben sind die Ortung von überfälligen,<br />
vermissten oder im Extremfall nach abgestürzten<br />
Luftfahrzeugen sowie die Rettung<br />
der Besatzung und der Passagiere. Sofern<br />
SAR und Militäraufgaben dem nicht entgegenstehen<br />
und genügend Kapazitäten<br />
vorhanden sind, kann auch im Rahmen<br />
der Amtshilfe bei Notfällen zu Lande und<br />
zu Wasser geholfen werden.<br />
Meist wird von den Betroffenen selbst oder<br />
von den koordinierenden Stellen zunächst<br />
die örtlich zuständige Rettungsleitstelle,<br />
die Polizei oder die Feuerwehr informiert.<br />
Sofern die jeweilige Leitstelle Hilfe von SAR<br />
Einheiten benötigt, setzt sie sich mit der<br />
zuständigen SARLeitstelle in Verbindung.<br />
Die Alarmierung der SARHubschrauber<br />
erfolgt dann über die SARLeitstelle im<br />
nordrheinwestfälischen Münster für den<br />
Festlandbereich bzw. über die SARLeitstelle<br />
Glücksburg für die Gebiete über der Nordund<br />
Ostsee.<br />
Seit 1959 haben SARKommandos der<br />
<strong>Bundeswehr</strong> in über 250.000 Einsätzen<br />
190.000 Menschen gerettet.<br />
Der SARHubschrauber BELL UH1D,<br />
dessen Besatzung aus Pilot, Bordmechanikermeister<br />
und Sanitätsfeldwebel Luftrettungsmeister<br />
besteht, ist eingerüstet mit<br />
einer Krankenliege und den notwendigen<br />
notfallmedizinischen Ausrüstungsgegenständen<br />
sowie mit einer Rettungswinde,<br />
um den Verwundeten ab bzw. Verwundete<br />
in den Hubschrauber hochzuwinschen.<br />
Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge 17,41 m<br />
Höhe 4,48 m<br />
Durchmesser des Hauptrotors 14,63 m<br />
Durchmesser des Heckrotors 2,59 m<br />
Leergewicht 2.140 kg<br />
Innen und Außenlast gesamt 1.050 kg<br />
Maximales Startgewicht 4.310 kg<br />
Reisegeschwindigkeit 160 km/h<br />
Höchstgeschwindigkeit 220 km/h<br />
Reichweite 507 km<br />
Transportraum 1 liegender Patient<br />
DER SANITÄTSDIENST 117
Extrem vielfältig und umfassend gestalten sich der Auftrag und die Aufgaben der<br />
Streitkräftebasis (SKB). Als Force Enabler, Force Provider und Force Multiplier ermöglicht<br />
sie Auslandseinsätze und Hilfeleistungen der <strong>Bundeswehr</strong> im In und<br />
Ausland. Sie ist darüber hinaus mit eigenen Kräften im gesamten Aufgabenspektrum<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> im Einsatz. Logistische Unterstützung sowie Führungsunterstützung<br />
sind zwei ihrer Kernaufgaben.<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS<br />
118 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
DIE STREITKRÄFTEBASIS 119
L OGIST IK<br />
120 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
Basislogistik<br />
Die Kräfte der Basislogistik nehmen<br />
streitkräftegemeinsame, querschnittliche<br />
logistische Aufgaben im Rahmen der<br />
Erst und Folgeversorgung sowie bei der<br />
Verlegung wahr.<br />
Ihr Zuständigkeitsbereich reicht von<br />
der Logistischen Basis Inland über die<br />
Logistische Basis im Einsatzgebiet bis zu<br />
den eingerichteten Übergabepunkten<br />
an die Einsatzlogistik der militärischen<br />
Organisationsbereiche. Die mobilen<br />
Logistiktruppen der Streitkäftebasis<br />
bestehen aus Nachschub, Transport,<br />
Umschlag, Instandsetzungs sowie<br />
Spezialpionierkräften.<br />
Für die Erfüllung ihres Auftrages im jeweiligen<br />
Einsatzgebiet müssen die mobilen<br />
Logistiktruppen der Streitkräftebasis über<br />
den gleichen Schutz wie die zu unterstützende<br />
Truppe verfügen.<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 121
SPEZIALPIONIERE<br />
Feldlagerbau und Betrieb<br />
Im Rahmen der logistischen Sonderaufgaben<br />
sind die Spezialpioniere zuständig<br />
für den Bau und Betrieb von Feldlagern zur<br />
stationären Unterbringung im Einsatz sowie<br />
von Pipelineverbindungen und Feldtanklagern.<br />
Mit ihren Kräften und Mitteln können sie<br />
auch Hilfeleistungen, zum Beispiel bei<br />
Naturkatastrophen im In und Ausland<br />
erbringen.<br />
122 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
LOGISTISCHE FAHRZEUGE<br />
Lastkraftwagen MULTI<br />
Das Transportsystem MULTI (Mechanisierte<br />
Umschlag, Lager und Transportintegration)<br />
mit Fahrzeugschutzausstattung ist für<br />
den Transport von Versorgungsgütern in<br />
schwerem Gelände zuständig. Der MULTI<br />
stellt den Transport und zeitsparenden<br />
Umschlag im Einsatz sicher und ist das<br />
wesentliche Transportsystem der mobilen<br />
Logistiktruppen der Streitkräftebasis.<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 38,5 t<br />
Länge 10,30 m<br />
Breite 2,55 m<br />
Höhe 3,61 m<br />
Motorleistung 324 kW (440 PS)<br />
Tankvolumen 400 l<br />
Fahrbereich 800 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 88 km/h<br />
Nutzlast 16,5 t<br />
Ausstattung Schutz gegen Waffenwirkung
Straßentankwagen<br />
Die Straßentankwagen (schwer 8 x 8) mit<br />
Fahrzeugschutzausstattung bilden das<br />
Rückgrat der Kraftstoffversorgung im<br />
Einsatz.<br />
Sie dienen dem Transport von Flug und<br />
Bodenkraftstoff zwischen der Logistischen<br />
Basis im Einsatzgebiet und den Übergabepunkten<br />
zur Einsatzlogistik sowie der<br />
Befüllung von Tanklagern und können im<br />
Bedarfsfall auch Rad und Kettenfahrzeuge<br />
unmittelbar betanken.<br />
Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 38 t<br />
Länge 9,80 m<br />
Breite 2,55 m<br />
Höhe 3,55 m<br />
Motorleistung 316 kW (430 PS)<br />
Tankvolumen 300 l<br />
Fahrbereich 700 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 85 km/h<br />
Nutzlast 14,8 t / 18.000 l<br />
Ausstattung Schutz gegen Waffenwirkung<br />
Handelsübliche Lastkraftwagen<br />
Lastkraftwagen mit Zuladungskapazitäten<br />
von zwei bis 15 Tonnen werden als Dienstleistung<br />
der <strong>Bundeswehr</strong>FuhrparkService<br />
GmbH für vielfältige Transportaufgaben im<br />
Bereich der Logistik und anderer Aufgabenbereiche<br />
eingesetzt. Diese Fahrzeuge<br />
ersetzen veraltete Lastkraftwagen. Ein<br />
Beispiel hierfür ist der EUROCARGO von<br />
IVECO.<br />
Besatzung bis 3 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 14 t<br />
Länge 7,97 m<br />
Breite 2,50 m<br />
Höhe 3,11 m<br />
Motorleistung 176 kW (240 PS)<br />
Tankvolumen 200 l<br />
Fahrbereich 850 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />
Nutzlast 5 t<br />
Ausstattung abhängig von Optionspaket<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 123
Die Kampfmittelbeseitigung dient dem Schutz eigener Kräfte, Einrichtungen, einschließlich<br />
einsatzwichtiger Infrastruktur und eigenen Geräts vor der komplexen Bedrohung durch<br />
nicht zur Wirkung gelangter Kampfmittel. Sie ist mit ihren Fähigkeiten das dominierende<br />
Element in der gesamten Abwehr von Kampfmitteln.<br />
EINSATZFAHRZEUGE<br />
KA MPFMITTEL BES EITIGUNG<br />
124 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
DURO<br />
Das Haupteinsatzfahrzeug für die<br />
Kampfmittelbeseitigung wird zukünftig<br />
das geschützte Führungs und Funktionsfahrzeug<br />
vom Typ DURO sein.<br />
Dieses Fahrzeug verfügt über einen<br />
Schutz gegen Minen sowie über<br />
ballistischen und Splitterschutz, kann<br />
unter ABCBedingungen eingesetzt<br />
werden und besitzt eine autarke<br />
Energieversorgung.<br />
Besatzung 2 (+1) Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 13,5 t<br />
Länge 6,70 m<br />
Breite 2,31 m<br />
Höhe 2,80 m<br />
Motorleistung 184 kW (250 PS)<br />
Tankvolumen 180 l<br />
Fahrbereich 720 km<br />
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h<br />
Nutzlast 1,2 t<br />
Ausstattung mit verschiedenen Rüstsatzvarianten<br />
im Einsatz (zum Beispiel im Feldjägerdienst, Seiten<br />
146 und 147, oder als Beweglicher Arzttrupp)
KAMPFMITTELBESEITIGUNG<br />
Schutzanzug<br />
Die Kampfmittelbeseitigungskräfte verfügen<br />
über Schutzanzüge, die mit einer Kommunikationsanlage<br />
sowie einer Kühleinrichtung<br />
ausgerüstet sind, damit der Kampfmittelbeseitiger<br />
auch bei höheren Temperaturen<br />
über längere Zeit eingesetzt werden<br />
kann.<br />
MANIPULATORFAHRZEUG<br />
tEODdor<br />
Die Nutzung ferngesteuerter Manipulatoren<br />
erhöht den Schutz und die Sicherheit der<br />
Kampfmittelbeseitigungskräfte im Einsatz<br />
in erheblichem Maße. Das wichtigstes<br />
Einsatzmittel ist das Manipulatorfahrzeug<br />
tEODdor.<br />
Mit diesem Manipulator können ferngesteuert<br />
über Kabel oder Funk aus sicherer<br />
Entfernung Kampfmittel aufgespürt, freigelegt,<br />
untersucht und beseitigt werden. Für<br />
Einsatzorte, die mit dem tEODdor nicht<br />
erreicht werden können, zum Beispiel enge<br />
Räume, Röhren, Luftfahrzeuge wird das<br />
Manipulatorfahrzeug EOD klein „PackBot“<br />
eingesetzt. Es ist durch eine Person tragbar,<br />
wird auch über Kabel oder Funk gesteuert<br />
und verfügt ebenfalls über verschiedene<br />
Wirkmittel.<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 125
Nachrichtengewinnung und Aufklärung trägt zeitnah zur Lagefeststellung für alle Führungsebenen<br />
und wesentlich zum Schutz der Truppe im Einsatz bei. Das Kommando Strategische<br />
Aufklärung ist dabei die zentrale Dienststelle für die bedarfsgerechte Informationsversorgung<br />
und bereitstellung durch Fernmelde und Elektronische Aufklärung, Optronische und Abbildende<br />
Aufklärung sowie für die Vorbereitung und Durchführung des Elektronischen Kampfes.<br />
Luftgestütztes Aufklärungssystem<br />
NACH RICHTENGEWINN UNG U ND AUF KLÄRUN G<br />
126 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
EURO HAWK<br />
Das System auf der Basis eines Unmanned<br />
Aerial Vehicle (UAV) ermöglicht die<br />
Erfassung von SIGINTDaten in einem<br />
Einsatzgebiet. EURO HAWK wird künftig<br />
den bisherigen luftgestützten Sensor<br />
BREGUET ATLANTIC ablösen.<br />
Der EURO HAWK wird durch die Luftwaffe<br />
eingesetzt. Das Personal für den fachlichen<br />
Einsatz stellt das der Streitkräftebasis zugeordnete<br />
Kommando Strategische Aufklärung.<br />
Mit der Inbetriebnahme des unbemannten<br />
EURO HAWK beginnt ein neues Zeitalter in<br />
der Nachrichtengewinnung und Aufklärung,<br />
da bisher nur bemannte Systeme<br />
eingesetzt wurden.<br />
Länge 13,50 m<br />
Spannweite rund 40,00 m<br />
Höhe 4,60 m<br />
Maximales Startgewicht 14 t<br />
Nutzlast 1 t<br />
Maximale Reichweite 22.300 km<br />
Dienstgipfelhöhe 19.800 m<br />
Höchstgeschwindigkeit knapp 600 km/h<br />
Maximale Flugdauer 30 Std<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 127
ALLWETTERFÄHIGES, RAUMGESTÜTZTES AUFKLÄRUNGSSYSTEM<br />
128 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
SARLUPE<br />
(SYNTETIC APERTURE RADAR)<br />
Das System besteht aus fünf Satelliten auf<br />
drei Orbits in circa 500 Kilometern Höhe,<br />
die weltweit wetter und tageslichtunabhängig<br />
Radarbilder gewinnen können. In<br />
einer Bodenstation werden diese Bilder<br />
durch fachkundiges Personal ausgewertet<br />
und den Bedarfsträgern als Lageinformation<br />
zur Verfügung gestellt. Über<br />
einen Systemverbund mit Frankreich wird<br />
der Zugang zu Satellitenbildern des optischen<br />
System Helios II sichergestellt.<br />
Das System leistet damit einen Beitrag<br />
sowohl für die politische Leitung und militärischen<br />
Führung im Rahmen der Krisenfrüherkennung,<br />
Krisenvorsorge und Krisenmanagement<br />
als auch für die Einsatzkräfte<br />
unter operativen Gesichtspunkten.<br />
Gewicht circa 720 kg<br />
Länge circa 4,00 m<br />
Breite circa 3,00 m<br />
Höhe 2,00 m<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 129
BODENGEB<strong>UND</strong>ENE FAHRZEUGE FÜR ELEKTRONISCHE<br />
UNTERSTÜTZUNGS <strong>UND</strong> GEGENMAßNAHMEN<br />
Radarpeiler RMB / Störpanzer HUMMEL<br />
Die Fahrzeuge werden im Einsatz unmittelbar<br />
zur Unterstützung der eigenen Kräfte<br />
eingesetzt. Dabei kann der gesamte Bereich<br />
des relevanten elektromagnetischen Spektrums<br />
abgedeckt werden.<br />
Der Radarpeiler RMB dient der Erfassung,<br />
Peilung und Auswertung von modernen<br />
Radarsignalen.<br />
Der Störpanzer HUMMEL ist ein hochmobiles,<br />
leistungsfähiges System für<br />
elektronische Gegenmaßnahmen im<br />
VHF/ UHFBereich. Er stellt ein effektives<br />
Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten<br />
Länge circa 7,50 m<br />
Breite circa 3,00 m<br />
Höhe abhängig vom Aufbau<br />
Motorleistung 235 kW (320 PS)<br />
Fahrbereich circa 800 km<br />
Nutzlast abhängig vom Rüstsatz<br />
Ausstattung auf der Basis des Transportpanzers<br />
FUCHS mit verschiedenen Rüstsatzvarianten im Einsatz<br />
130 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
Mittel für den offensiven Elektronischen<br />
Kampf. Durch die komplette Bedienbarkeit<br />
der Systeme innerhalb der Transportpanzer<br />
wird die Besatzung vor feindlichem Beschuss<br />
geschützt.
FLOTTENDIENSTBOOTE<br />
Die Flottendienstboote werden weltweit zur<br />
seegestützten signalerfassenden Aufklärung<br />
eingesetzt. Ihr Einsatzspektrum reicht von<br />
der Gewinnung von Grundlageninformationen<br />
bis hin zur direkten Unterstützung<br />
von Einsatzverbänden.<br />
Technische Daten siehe Marine, Seiten 74 und 75.<br />
ORTSFESTE FERNMELDEAUFKLÄRUNG<br />
In den ortsfesten Fernmeldeaufklärungszentralen<br />
werden Funksignale und<br />
Funkverkehre detektiert, übersetzt und<br />
ausgewertet. Die hier gewonnenen<br />
Ergebnisse dienen der Lagefeststellung<br />
und der Einsatzunterstützung.<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 131
Operative Information wirkt mit kommunikativen Mitteln und Methoden auf freigegebene<br />
Zielgruppen im Einsatzgebiet ein, um deren Einstellungen und Verhalten zu beeinflussen,<br />
Vertrauen und Unterstützung für den eigenen Auftrag zu erzielen und damit auch zum<br />
Schutz eigener Kräfte beizutragen.<br />
LAUTSPRECHERTRÄGER<br />
OPERAT IVE INFORMATION<br />
Lautsprecherträger auf Basis DINGO 1 bzw. 2.<br />
132 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
Die taktischen Operativen Informations<br />
Gruppen sind in besonderer Weise zur<br />
Abstrahlung von Lautsprecheraufrufen,<br />
Direktkommunikation mit Zielgruppen,<br />
offener Informationsgewinnung und<br />
Wirkungskontrolle von Operativen<br />
InformationsMaßnahmen und Produkten<br />
befähigt.<br />
Länge 5,52 m<br />
Breite 2,34 m<br />
Höhe 3,53 m<br />
Leistung 400 Watt<br />
Reichweite bis zu 1,8 km<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 133
134 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
AUDIOVISUELLE BEITRÄGE<br />
Video<br />
Operative Information hat keine eigenen<br />
Fernsehsender, besitzt jedoch die Fähigkeit,<br />
mit mobilen Aufnahmetrupps TVBeiträge<br />
zu produzieren. Das Format der Beiträge<br />
wird durch die Kultur sowie durch den<br />
technischen Fortschritt und die Sehgewohnheiten<br />
der Zielgruppe bestimmt.<br />
Die Ausstrahlung der Beiträge erfolgt<br />
über angemietete TVSendezeiten ziviler<br />
Fernsehanstalten im Einsatzgebiet oder<br />
über eigene Videowiedergabetrupps.<br />
AUDIO<br />
Lautsprecherausstattung<br />
Die tragbare Lautsprecheranlage hat eine<br />
Leistung von 131 Dezibel bei 60 Watt. Die<br />
Wirkungsentfernung liegt je nach Störgeräuschpegel<br />
zwischen 200 und 800 Metern.<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 135
136 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
VIDEOWIEDERGABE<br />
LEDWände<br />
Die Videowiedergabeausstattung ist auf<br />
zwei Einachsanhängern verlastet.<br />
Ein Anhänger trägt die Zuspielelemente<br />
und das Stromerzeugeraggregat und ein<br />
zweiter die LEDWand mit einer Bildschirmdiagonalen<br />
von drei Metern.<br />
Das Gerät ist für Außenvorführungen von<br />
mehr als 100 Personen konzipiert. Hier ist<br />
die Wiedergabe in einer Entfernung von<br />
20 bis 60 Metern möglich. Der Satz beinhaltet<br />
ebenfalls eine IndoorAusstattung.<br />
Die Lautsprecheranlage verfügt über zwei<br />
Endstufenverstärker von je 380 Watt.<br />
DRUCKEREI<br />
Mobiler Offsetdruck<br />
Die kleinformatige Offsetdruckpresse (bis<br />
DIN A3) ist das aktuelle Vervielfältigungssystem<br />
im mobilen Druck. Sie ist in einer<br />
klimatisierten Kabine II FM A montiert und<br />
bedruckt Papier mit zwei Farben in einem<br />
Druckgang. Papier mit einem Gewicht von<br />
40 bis 300 Gramm pro Quadratmeter kann<br />
hier eingesetzt werden. Stündlich können<br />
bis zu 6.000 Blatt gedruckt werden.<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 137
138 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
BALLONEINSATZ<br />
Ballone<br />
Abstandsfähig und über weite Distanz<br />
können Produkte (zum Beispiel Flugblätter)<br />
mittels Ballon in schwerzugängliche oder<br />
gefährliche Regionen verbracht werden.<br />
Die Ballone können Lasten von bis zu vier<br />
Kilogramm etwa 30 Kilometer weit tragen.<br />
Als Treibmittel wird Helium verwendet, das<br />
von den Ballonkräften auf Lastkraftwagen<br />
in Flaschenbündeln transportiert wird.<br />
Jedes Fahrzeug trägt rund 720 Kubikmeter<br />
Helium. Mittels Wetterballone und einer<br />
Radiosonde werden Wetterdaten erfasst.<br />
Die Telemetrie und GPSDaten werden in<br />
einer mobilen Bodenstation ausgewertet<br />
und in ein Ballonzielflugprogramm eingearbeitet.<br />
HÖRFUNK<br />
Studiokabine<br />
Radiobeiträge werden in einer Studiokabine<br />
(II FM A) produziert und können mit eigenen<br />
Sendern (UKW oder KW, fünf Kilowatt)<br />
ausgestrahlt werden. Die Reichweite der<br />
Sender liegt im UKWBereich bei circa<br />
60 Kilometern und bei KW bis zu 2.000<br />
Kilometern.<br />
Zu jedem Trupp gehören zwei Studio und<br />
eine Senderkabine.<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 139
Führungsunterstützung ist eine Aufgabe, die nur im streitkräftegemeinsamen Ansatz<br />
gelöst werden kann. Durch eine möglichst weitgehende Konzentration der Führungsunterstützung<br />
in der Streitkräftebasis werden Synergien gewonnen und die Flexibilität<br />
der Streitkräfte insgesamt gesteigert. Die Streitkräftebasis hat den Auftrag, die<br />
MOBILES KOMMUNIKATIONSSYSTEM B<strong>UND</strong>ESWEHR<br />
F ÜHRUNGSUNTERSTÜTZUNG FÜR EINSÄTZE<br />
140 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
Informationsversorgung zwischen allen Einsatzgebieten und Deutschland sowie die<br />
Integration der ITSysteme der Teilstreitkräfte in den Einsatzgebieten selbst sicherzustellen.<br />
Dazu plant, überwacht und steuert das Streitkräfteunterstützungskommando das IT<br />
System der <strong>Bundeswehr</strong> mittels seines Betriebszentrums, während die mobilen Führungsunterstützungskräfte<br />
die Anbindung der Kontingente in den Einsatzgebieten gewährleisten.<br />
Das Mobile Kommunikationssystem<br />
<strong>Bundeswehr</strong> (MobKommSysBw) ist ein<br />
verlegefähiges Weitverkehrsnetz für die<br />
Einsatzländer auf Basis modernster InternetprotokollTechnologie.<br />
Es kann daher<br />
unter anderem gleichzeitig Sprache, Daten<br />
und Videos übertragen. In Verbindung mit<br />
dem Satellitenkommunikationssystem <strong>Bundeswehr</strong><br />
(SATCOMBw), Richtfunk, HFFunk<br />
oder auch terrestrischer Verbindungen erfolgt<br />
die Anbindung der Einsatzgebiete an<br />
das Heimatland.<br />
Mit Hilfe von sogenannten Netzwerkmanagementtrupps<br />
wird die Überwachung<br />
der Leistungsdaten sowie die Steuerung<br />
dieses Netzes in den Einsatzgebieten sichergestellt.<br />
Beispiele für wesentliche Einzelelemente<br />
des ITSystems der <strong>Bundeswehr</strong> sind:<br />
■ Mobiles Kommunikationssystem,<br />
■ Satellitenkommunikationssystem,<br />
■ Bündelfunksystem TETRAPOLBw,<br />
■ Führungsinformationssystem Streitkräfte.<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 141
142 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
ÜBERTRAGUNG<br />
SATELLITENKOMMUNIKATIONS<br />
SYSTEM B<strong>UND</strong>ESWEHR<br />
Das SATELLITENKOMMUNIKATIONSSYSTEM<br />
B<strong>UND</strong>ESWEHR (SATCOMBw) ist das primäre,<br />
in eigener Verfügungsgewalt stehende<br />
Mittel der strategischen und weiträumigen<br />
Übertragung. Das System besteht aus zwei<br />
militärischen Satelliten, drei ortsfesten<br />
Bodenstationen in Deutschland und<br />
mobilen Bodenstationen unterschiedlicher<br />
Größe und Leistungsfähigkeit sowie einem<br />
Führungs und Kontrollsegment.<br />
Gleichzeitig hat sich Deutschland über<br />
längerfristige Providerverträge Satellitenübertragungskapazitäten<br />
in kommerziellen<br />
Frequenzbändern gesichert.<br />
Satellitenfunkverbindungen sind geeignet,<br />
entfernte Räume oder feste und mobile<br />
ITNetze miteinander zu verknüpfen. Sie<br />
können nahezu unter allen Witterungsbedingungen<br />
und in jedem Gelände<br />
hergestellt und betrieben werden.<br />
Einzelne Satellitenfunksysteme ermöglichen<br />
die Übertragung in der Bewegung.<br />
BÜNDELFUNKSYSTEM<br />
TETRAPOL Bw<br />
TETRAPOL Bw ist ein Kommunikationsmittel<br />
für mobile Kräfte und stellt ein digitales Übertragungsmittel<br />
für verschlüsselte Sprachund<br />
Datenübermittlung dar, das in den<br />
Internetprotokollbasierten Kommunikationsverbund<br />
integriert werden kann. Es<br />
integriert Teilnehmer in den Verbund der<br />
bestehenden Kommunikationsnetze, um<br />
eine gesicherte Truppenführung und gezielte<br />
Führung einzelner Teilnehmer zu<br />
ermöglichen.<br />
Eingesetzt wird das System bei beweglichen<br />
Kräften der <strong>Bundeswehr</strong> in einem<br />
Zellradius von circa 25 Kilometern für<br />
sichere Sprach / Datenübertragung und<br />
Übergänge in analoge und digitale Netze.<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 143
FÜHRUNGSINFORMATIONSSYSTEM STREITKRÄFTE<br />
144 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
Hauptaufgabe des STREITKRÄFTEGEMEIN<br />
SAMEN FÜHRUNGSINFORMATIONS<br />
SYSTEMS (FüInfoSysSK) ist die Unterstützung<br />
der Führungsfähigkeit bei streitkräftegemeinsamer<br />
und multinationaler<br />
Planung, Einsatzvorbereitung sowie Durchführung<br />
und Nachbereitung von Einsätzen<br />
von der militärstrategischen bis hin zur<br />
operativen Ebene in Deutschland und im<br />
jeweiligen Einsatzland sowie an Bord von<br />
Führungsschiffen der Marine.<br />
Es dient zur Informationsverarbeitung,<br />
also dem Sammeln, Auswerten, der ebenengerechten<br />
Verdichtung, Präsentation<br />
und Weitergabe führungsrelevanter Informationen,<br />
um darauf basierende Lagebeurteilungen<br />
und Führungsentscheidungen<br />
treffen und die anschließende Befehlsgebung<br />
und Kontrolle durchführen zu<br />
können. Das System ermöglicht den<br />
Datenaustausch bis zur Stufe GEHEIM.<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 145
Feldjägerkräfte unterstützen die Streitkräfte im Inland sowie in allen ausländischen Einsatzund<br />
Stationierungsgebieten durch die Wahrnehmung militärpolizeilicher Aufgaben im<br />
gesamten Aufgaben und Intensitätsspektrum militärischer Anforderungen. Feldjäger sind<br />
im Anwendungsbereich des NATOTruppenstatuts die Militärpolizei der <strong>Bundeswehr</strong>. Der<br />
Feldjägerdienst im Inland wird flächendeckend und rund um die Uhr durch 30 dislozierte<br />
FELDJÄGEREINSATZFAHRZEUG<br />
F ELDJÄGERWESEN B<strong>UND</strong>ESWE HR<br />
146 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
Feldjägerdienstkommandos geleistet. Die Ausbildung aller Feldjägerkräfte erfolgt an<br />
der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der <strong>Bundeswehr</strong> in Hannover. Im Rahmen des<br />
ständigen Auftrags unterstützt das Feldjägerwesen der <strong>Bundeswehr</strong> die Bedarfsträger<br />
in der <strong>Bundeswehr</strong> und das Bundesministerium der Verteidigung. Die Wahrnehmung<br />
der FeldjägerAufgaben für die <strong>Bundeswehr</strong> erfolgt dabei in Pilotfunktion durch das<br />
Feldjägerwesen der <strong>Bundeswehr</strong> als Aufgabenbereich der Streitkräftebasis.<br />
YAK<br />
Eines der wesentlichen Einsatzfahrzeuge<br />
für die Feldjägerkräfte im Auslandseinsatz<br />
wird zukünftig das geschützte Führungsund<br />
Funktionsfahrzeug vom Typ YAK sein.<br />
Dieses Fahrzeug kann mit Wechselmodulen<br />
(zum Beispiel Wasserwerfer) für unterschiedliche<br />
Aufgaben des Feldjägerwesens<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> umgerüstet werden und<br />
verfügt über eine unter Schutz bedienbare<br />
Waffenstation.<br />
Besatzung bis zu 5 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 13,5 t<br />
Nutzlast 1,2 t<br />
Länge 7,07 m<br />
Breite 3,25 m<br />
Höhe 2,87 m<br />
Motorleistung 184 kW (250 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 100 km/h<br />
Bewaffnung Granatmaschinenwaffe oder<br />
Schweres Maschinengewehr<br />
Ausstattung ABCSchutzbelüftung,<br />
Sondersignalanlage<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 147
Das Feldjägerstreifenfahrzeug WOLF mit Sonderschutzausstattung.<br />
148 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
FELDJÄGERSTREIFENFAHRZEUG<br />
WOLF SSA<br />
Das Feldjägerstreifenfahrzeug WOLF SSA<br />
(Sonderschutzausstattung) wird vorrangig<br />
für den Personenschutz und als Einsatz<br />
Kfz bei anderen mobilen Aufträgen der<br />
Feldjägerkräfte zum Beispiel im Militärischen<br />
Verkehrsdienst, Ordnungsdienst und der<br />
Wahrnehmung von Sicherheitsaufgaben<br />
eingesetzt.<br />
Das Fahrzeug verfügt über einen guten<br />
Schutz gegen Waffenwirkung für die<br />
Insassen.<br />
Besatzung 2 bis 4 Soldatinnen/Soldaten<br />
Gewicht 4,8 t<br />
Nutzlast 1,2 t<br />
Länge 4,86 m<br />
Breite 1,84 m<br />
Höhe 2,75 m<br />
Motorleistung 115 kW (156 PS)<br />
Höchstgeschwindigkeit 120 km/h<br />
Ausstattung unter anderem GPSNavigation, Permanenter<br />
Allradantrieb, Funk und Außenbordsprechanlage,<br />
Satellitentelefon, Klimaanlage, Sondersignalanlage<br />
MOBILE KONTROLLSTELLE<br />
Die MOBILE KONTROLLSTELLE der Feldjäger<br />
ist universell einsetzbar und hat sich unter<br />
anderem bei der Einrichtung von Fahrzeugkontrollstellen,<br />
Checkpoints oder zur Ausleuchtung<br />
von Tatorten und Unfallstellen<br />
in besonderer Weise bewährt.<br />
Gewicht 640 kg<br />
Nutzlast 1,6 t<br />
Länge 4,88 m<br />
Breite 1,78 m<br />
Höhe 2,15 m<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 149
In der Verantwortung der Streitkräftebasis befinden sich sämtliche Handfeuerwaffen wie<br />
Pistolen, Gewehre, Maschinengewehre und Maschinenpistolen.<br />
MASCHINENPISTOLEN<br />
HANDWAFF EN<br />
Die Maschinenpistole MP 7.<br />
150 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
MP 7<br />
Seit 2002 wird die Maschinenpistole MP 7<br />
im Einsatz sowie in einigen Einheiten im<br />
Inland eingesetzt. Sie zeichnet sich vor<br />
allem durch ihre geringe Größe bei dennoch<br />
hoher Feuerkraft aus.<br />
Kaliber 4,6 x 30 mm<br />
Gewicht geladen 1,80 kg<br />
Magazinfüllung 40 Patronen<br />
Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 725 m / sek<br />
Kampfentfernung 100 m<br />
Feuergeschwindigkeit 950 Schuss pro min<br />
MP 5 K<br />
Die Maschinenpistole MP 5 K wird vor<br />
allem im Personenschutz benutzt, da sie<br />
leicht verdeckt zu tragen ist und sie den<br />
Personenschützern Feuerkraft bietet.<br />
Kaliber 9,0 x 19 mm<br />
Gewicht 2,53 kg<br />
Magazinfüllung 30 Patronen<br />
Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 375 m / sek<br />
Kampfentfernung bis 200 m<br />
Feuergeschwindigkeit 900 Schuss pro min<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 151
GEWEHRE<br />
Das Scharfschützengewehr G 22.<br />
152 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT
G 22<br />
Das Scharfschützengewehr G 22 des<br />
englischen Herstellers ACCURACY INT. LTD.<br />
löst das G 3 ZF als StandardScharfschützengewehr<br />
der <strong>Bundeswehr</strong> ab.<br />
Kaliber 7,62 x 67 mm<br />
Gewicht 9,15 kg<br />
Magazinfüllung 5 Patronen<br />
Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 900 m / sek<br />
Kampfentfernung bis 1.100 m<br />
G 36<br />
Das Gewehr G 36 wurde ab Jahresende<br />
1997 zusätzlich zum Sturmgewehr G 3<br />
in die <strong>Bundeswehr</strong> eingeführt.<br />
Kaliber 5,56 x 45 mm<br />
Gewicht 4,47 kg<br />
Magazinfüllung 30 Patronen<br />
Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 920 m / sek<br />
Kampfentfernung bis 500 m<br />
Feuergeschwindigkeit 750 Schuss pro min<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 153
MASCHINENGEWEHRE<br />
MG 3<br />
Das MG 3 wurde 1969 eingeführt. Es stellt<br />
eine Weiterentwicklung des MG 1 dar,<br />
das seinerseits aus dem in der Wehrmacht<br />
genutzten MG 42 entstanden ist.<br />
Kaliber 7,62 x 51 mm<br />
Gewicht 11,5 kg<br />
Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 820 m / sek<br />
Kampfentfernung auf Zweibein 600 m<br />
Feuergeschwindigkeit 1.150 Schuss pro min<br />
154 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />
MG 4<br />
Nach der erfolgreichen Pilotphase wird das<br />
neue Maschinengewehr MG 4 nun in der<br />
<strong>Bundeswehr</strong> Schritt für Schritt eingeführt.<br />
Kaliber 5,56 x 45 mm<br />
Gewicht 7,9 kg<br />
Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 910 m / sek<br />
Kampfentfernung auf Zweibein 600 m<br />
Feuergeschwindigkeit 850 Schuss pro min
GRANATMASCHINENWAFFE<br />
GraMaWa<br />
Die Granatmaschinenwaffe (GraMaWa),<br />
Kaliber 40 Millimeter x 53 ist eine automatische,<br />
universelle Unterstützungswaffe für<br />
den stationären und mobilen Einsatz mit<br />
Gurtzuführung für Einzel und Dauerfeuer.<br />
Sie ist wirkungsvoll gegen ungepanzerte<br />
und leichtgepanzerte Bodenziele.<br />
Die Granatmaschinenwaffe ist ein Rückstoßlader<br />
mit Masseverschluss. Das Gehäuse ist<br />
ein AluminiumSpritzgussteil in Form eines<br />
offenen Kastenprofils, das alle Baugruppen<br />
aufnimmt, abstützt und führt.<br />
Die gegurtete Munition wird aus einem<br />
Munitionsbehälter mit einem Fassungsvermögen<br />
von 32 Schuss oder einem<br />
Munitionstragesack mit einem Fassungsvermögen<br />
von 64 Schuss (zwei Gurte à<br />
32 Schuss) zugeführt.<br />
Kaliber 40 mm<br />
Gewicht gesamt 81 kg, ohne Munition 60,6 kg<br />
Länge 1.180 mm<br />
Breite 920 mm<br />
Höhe 540 mm<br />
Schussweite 2.200 m<br />
Visierschussweite mit Reflexvisier 100 bis 1.500 m,<br />
mit mechanischem Visier 200 bis 600 m<br />
Kampfbeladung 64 Schuss<br />
Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 240 m / sek<br />
Schussfolge / Feuerstoß 350 Schuss pro min<br />
Gasdruck mittlerer 950 / 95 bar / MPa<br />
Spezialgerät / Ausstattung Reflexvisier, Dreibein,<br />
Nachtsichtgerät, Handwaffen (BiV)<br />
DIE STREITKRÄFTEBASIS 155
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER<br />
Bundesministerium der Verteidigung<br />
Presse und Informationsstab<br />
Stauffenbergstraße 18<br />
10785 Berlin<br />
STAND<br />
Dezember 2009<br />
GESTALTUNG<br />
Gratzfeld, Wesseling<br />
BILDNACHWEIS<br />
PIZ Heer<br />
PIZ Luftwaffe<br />
PIZ Marine<br />
PIZ Sanitätsdienst<br />
PIZ Streitkräfteamt<br />
IMZBw<br />
Bundesministerium der Verteidigung<br />
Dr. Scholzen<br />
DRUCK<br />
Köllen Druck+Verlag GmbH, Bonn<br />
WEITERE INFORMATIONEN<br />
im Internet unter<br />
www.bmvg.de<br />
www.bundeswehr.de<br />
Die Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Bundesministeriums<br />
der Verteidigung. Sie wird kostenlos<br />
abgegeben und ist nicht zum<br />
Verkauf bestimmt.<br />
156 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT