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WAFFENSYSTEME UND GROSSGERÄT - Bundeswehr

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<strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


<strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


INHALT


INHALT<br />

DAS HEER 4<br />

Kettenfahrzeuge 6<br />

Radfahrzeuge 30<br />

Luftfahrzeuge 40<br />

Sonstiges Gerät 44<br />

DIE LUFTWAFFE 50<br />

Kampfflugzeuge 52<br />

Trainingsflugzeuge 56<br />

Flugabwehrraketensysteme 58<br />

Transport­ und<br />

Verbindungsflugzeuge 60<br />

Hubschrauber 64<br />

DIE MARINE 68<br />

Einsatzflottille 1 70<br />

Einsatzflottille 2 84<br />

Marineflieger 90<br />

Segelschulschiff 96<br />

Ölauffangschiff 98<br />

DER SANITÄTSDIENST 100<br />

Modulare Sanitätseinrichtungen 102<br />

Fahrzeuge 104<br />

Fliegende Sanitätseinrichtungen 112<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 118<br />

Logistik 120<br />

Kampfmittelbeseitigung 124<br />

Nachrichtengewinnung und<br />

Aufklärung 126<br />

Operative Information 132<br />

Führungsunterstützung<br />

für Einsätze 140<br />

Feldjägerwesen 146<br />

Handwaffen 150<br />

IMPRESSUM 156<br />

INHALT 3


Die Waffensysteme des Heeres werden meist mit Tiernamen benannt und je nach<br />

Fahrwerk in Ketten­ und Radfahrzeuge unterteilt. Des Weiteren gibt es eine<br />

Unterteilung in Wasser­ und Luftfahrzeuge sowie sonstiges Gerät. Die Fahrzeuge<br />

und sonstiges Gerät des Heeres reichen von Mörsern, Drohnen und Motorbooten<br />

über Hubschrauber bis hin zu Panzerhaubitzen und Kampfpanzern.<br />

DAS HEER<br />

4 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


DAS HEER 5


Neben den Soldaten der Panzertruppe stehen auch der Artillerie, der Flugabwehr, den<br />

Pionieren und den Grenadieren Kettenfahrzeuge für schwieriges Gelände zur Verfügung.<br />

Das „Flaggschiff“ des Heeres ist sicherlich der Kampfpanzer LEOPARD2. Darüber hinaus<br />

verfügt die Teilstreitkraft auch über eine umfassende Palette anderer Kettenfahrzeuge.<br />

KAMPFPANZER<br />

KETTENFAHRZEUGE<br />

Der Kampfpanzer LEOPARD 2 A6.<br />

6 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


LEOPARD 2<br />

Der Kampfpanzer (KPz) LEOPARD ist der<br />

Standardpanzer der Panzertruppe. Er wird<br />

zur Bekämpfung von gepanzerten und<br />

ungepanzerten Zielen mit der 120 Millimeter<br />

Kanone sowie zur Bekämpfung<br />

von Erd­ und Luftzielen mit Maschinengewehren<br />

eingesetzt. Die neueste Ausführung<br />

ist der Kampfpanzer LEOPARD 2 A6.<br />

LEOPARD 2 A6<br />

Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 60,3 t<br />

Militärische Lastenklasse 70 t<br />

Länge 10,97 m<br />

Breite 3,76 m<br />

Höhe 3,03 m<br />

Motorleistung 1.100 kW (1.500 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 1.160 l<br />

Fahrbereich Straße / Gelände 280 km<br />

Verbrauch 414 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 68 km/h<br />

Bewaffnung Bordkanone Kaliber 120 mm,<br />

Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm,<br />

Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite 2.500 m<br />

Kampfbeladung 44 Schuss<br />

Waten 1,20 m<br />

Tiefwaten 2,25 m<br />

Unterwasserfahren 4,00 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

Die Kombination aus Feuerkraft, Schutz<br />

und Beweglichkeit ergibt ein hohes<br />

Durchsetzungsvermögen in nahezu allen<br />

Einsatzszenarien und Gefechtsarten bei<br />

Tag und Nacht. Außer Deutschland setzen<br />

auch andere Nationen – die sogenannten<br />

LEOPARD­Benutzerstaaten – diesen<br />

Kampfpanzer ein.<br />

LEOPARD 2 A5 / 2 A6M<br />

Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 59,9 / 62,5 t<br />

Militärische Lastenklasse 70 t<br />

Länge 9,67 / 10,97 m<br />

Breite 3,76 m<br />

Höhe 3,03 m<br />

Motorleistung 1.100 kW (1.500 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 1.160 l<br />

Fahrbereich Straße / Gelände 280 km<br />

Verbrauch 414 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 68 km/h<br />

Bewaffnung Bordkanone 120 mm,<br />

Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm,<br />

Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite 2.500 m<br />

Kampfbeladung 44 / 37 Schuss<br />

Waten 1,20 m<br />

Tiefwaten 2,25 m<br />

Unterwasserfahren 4,00 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung<br />

LEOPARD 2 A5 wie LEOPARD 2 A6 mit<br />

kürzerer Kanone<br />

LEOPARD 2 A6M wie LEOPARD 2 A6 mit<br />

verbessertem Minenschutz<br />

DAS HEER 7


SCHÜTZENPANZER<br />

8 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


MARDER<br />

Der Schützenpanzer (SPz) MARDER 1 A3 ist<br />

das Kettenfahrzeug der Panzergrenadiere.<br />

Ausgestattet mit zusätzlichen Komponenten<br />

lässt er sich als Beobachterfahrzeug<br />

nutzen. Dazu wurden ein weiteres Funkgerät<br />

SEM 90, ein GPS­Empfänger, modifizierte<br />

Antennen, eine Halterung für das<br />

Zielortungsgerät TZG 90 sowie ein Feldrechner<br />

MRT 86 eingerüstet.<br />

Damit ist ein Beobachtereinsatz sowohl<br />

abgesessen, als auch direkt vom Fahrzeug<br />

aus möglich. Der Einsatz ist jedoch nur bei<br />

stehendem Fahrzeug möglich.<br />

Die Übertragung der mit Hilfe des TZG 90<br />

ermittelten Zieldaten erfolgt mittels<br />

MRT 86 und SEM 90 per Datenfunk an<br />

das Führungs­ und Waffen­Einsatzsystem<br />

(FüWES) ADLER (Artillerie­, Daten­, Lageund<br />

Einsatz­Rechnerverbund). Der Schützenpanzer<br />

MARDER ist ein gepanzertes<br />

Vollkettenfahrzeug mit einer Besatzung<br />

von bis zu neun Soldatinnen bzw. Soldaten.<br />

Besatzung 9 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 38,5 t<br />

Militärische Lastenklasse 40 t<br />

Länge 6,88 m<br />

Breite 3,38 m<br />

Höhe 3,23 m<br />

Motorleistung 441 kW (600 PS)<br />

Betriebsvorrat 650 l<br />

Fahrbereich Straße 460 km<br />

Verbrauch Straße / Gelände 130 l bis 400 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 65 km/h<br />

Bewaffnung Maschinenkanone 20 mm,<br />

Maschinengewehr 7,62 mm,<br />

Panzerabwehrwaffe MILAN (Missile d’Infanterie<br />

Léger ANtichar)<br />

Kampfbeladung 1.250 Schuss<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung Wärmebildgerät,<br />

Winkelspiegel, Richtanlage elektro­hydraulisch<br />

DAS HEER 9


WAFFENTRÄGER<br />

Der Flugabwehrraketenwaffenträger auf dem Fahrgestell WIESEL 2.<br />

10 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


WIESEL<br />

Der Waffenträger (WaTrg) WIESEL ist ein<br />

luftransportfähiges, leichtgepanzertes<br />

Vollkettenfahrzeug mit Frontantrieb. Seine<br />

Panzerung bietet der Besatzung Schutz<br />

gegen Infanteriewaffen und Splitter von<br />

Artilleriemunition.<br />

Die Bewaffnung des WaTrg TOW besteht<br />

aus der Panzerabwehrwaffe TOW 2. Der<br />

WaTrg MK ist mit der Maschinenkanone<br />

20 Millimeter ausgerüstet, die mittels<br />

Lafette über Drehkranzlager auf dem<br />

Wannendach gelagert ist. Für den Einsatz<br />

bei Nacht ist die Waffenanlage mit einer<br />

wärmebildgestützten Beobachtungs­ und<br />

Zieleinrichtung mit Laserentfernungsmesser<br />

ausgerüstet.<br />

WIESEL 1 TOW<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 2,865 t<br />

Motorleistung 64 kW (87 PS)<br />

Länge 3,27 m<br />

Breite 1,82 m<br />

Höhe 1,87 m<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 80 l<br />

Fahrbereich Straße 286 km, Gelände 200 km<br />

Verbrauch Straße / Gelände 28 l bis 40 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit vorwärts 80 km/h,<br />

rückwärts 40 km/h<br />

Bewaffnung Bordmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm,<br />

Flugabwehrmaschinengewehr Kaliber 7,62 mm,<br />

Lenkflugkörpersystem 1 A2 TOW<br />

Kampfentfernung Schussweite 3.750 m<br />

Kampfbeladung 7 Leuchtflugkörper /<br />

Maschinengewehr­Monition 360 Schuss<br />

ABC­Schutz nein, persönliche Schutzausrüstung<br />

WIESEL 1 A3 MK<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 2,921 t<br />

Motorleistung 64 kW (87 PS)<br />

Länge 3,55 m<br />

Breite 1,82 m<br />

Höhe 1,79 m<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 80 l<br />

Fahrbereich Straße 286 km, Gelände 200 km<br />

Verbrauch Straße / Gelände 28 l bis 40 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit vorwärts 80 km/h,<br />

rückwärts 40 km/h<br />

Bewaffnung Bordmaschinenkanone 20 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite 1.100 m<br />

Kampfbeladung 100 HE­ / 60 AP­Schuss<br />

ABC­Schutz nein, persönliche Schutzausrüstung<br />

DAS HEER 11


FLUGABWEHRKANONENPANZER<br />

12 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


GEPARD 1 A2<br />

Der GEPARD 1 A2 ist ein gepanzertes, allwetterfähiges<br />

Kanonenwaffensystem auf<br />

dem modifizierten Fahrgestell des Kampfpanzers<br />

LEOPARD 1.<br />

Die Besatzung besteht aus einem Kommandanten,<br />

einem Richtschützenkanonier und<br />

einem Fahrer. Der Flugabwehrkanonenpanzer<br />

bekämpft Flugziele in niedrigen und mittleren<br />

Höhen bis zu einer Entfernung von knapp<br />

5.000 Metern. Der GEPARD hat eine hohe<br />

Reaktionsfähigkeit bei der Bekämpfung überraschend<br />

auftauchender Luftfahrzeuge und<br />

kann Hubschrauber auch in Baumwipfelhöhe<br />

wirksam bekämpfen. In Ausnahmefällen<br />

können auch leicht gepanzerte Bodenziele<br />

bis zu einer Entfernung von 1.500 Metern<br />

bekämpft werden.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 46 t<br />

Militärische Lastenklasse 52 t<br />

Länge ohne Packsack 7,29 m<br />

Breite über Endverbinder 3,28 m<br />

Höhe mit Kiste auf Turm 3,20 m<br />

Motor Mehrstoff<br />

Motorleistung 611 kW (830 PS)<br />

Betriebsvorrat 985 l<br />

Fahrbereich 420 km<br />

Verbrauch Straße / Gelände 50 bis 250 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />

Bewaffnung Zwillingskanone, Kaliber 2 x 35 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite 5.000 m<br />

Kampfbeladung Flugziel 640 Schuss, Erdziel 40 Schuss<br />

Erfassungsbereich Radarbereich 16 km<br />

Waten 0,75 m<br />

Tiefwaten 2,25 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

DAS HEER 13


LEICHTES FLUGABWEHRSYSTEM<br />

OZELOT<br />

Das Leichte Flugabwehrsystem (LeFlaSys)<br />

dient dem Schutz leichter, insbesondere<br />

luftbeweglicher Truppen, ihrer Einrichtungen<br />

und für ihre Operationsführung<br />

wichtige Anlagen. Der OZELOT ist so konzipiert,<br />

dass er unter extremen klimatischen<br />

Bedingungen und in jedem Gelände<br />

reaktionsschnell einen überraschend auftretenden<br />

Luftfeind auf kurze und mittlere<br />

Kampfentfernung bekämpfen kann. Er ist<br />

außerdem in der Lage, den Bewegungen<br />

der zu schützenden Truppe zu folgen.<br />

14 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

Leichtes Flugabwehrsystem OZELOT<br />

auf Basis WIESEL<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 4,5 t<br />

Militärische Lastenklasse 5 t<br />

Länge 4,50 m<br />

Breite 2,29 m<br />

Höhe 1,90 / 2,55 m<br />

Motorleistung 81 kW (110 PS)<br />

Betriebsvorrat 120 l<br />

Fahrbereich 400 km<br />

Verbrauch 30 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 70 km/h<br />

Bewaffnung Stinger, Maschinengewehr<br />

Kaliber 7,62 mm<br />

Kampfbeladung 8 Schuss<br />

Höchstschussweite 6.000 m<br />

Waten 0,50 m


Systemanteile Aufklärungs­ /<br />

Führungsfahrzeug (AFF)<br />

auf Basis WIESEL 2<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 4,5 t<br />

Militärische Lastenklasse 5 t<br />

Länge 4,20 m<br />

Breite 2,29 m<br />

Höhe 1,90 / 2,83 m<br />

Motorleistung 81 kW (110 PS)<br />

Betriebsvorrat 120 l<br />

Fahrbereich 400 km<br />

Verbrauch 30 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 70 km/h<br />

Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />

Waten 0,50 m<br />

Erfassungsbereich Radarbereich 20 km<br />

Systemanteile Batterieführungs­ /<br />

Unterstützungszellenfahrzeug (BF / UF)<br />

auf Basis WIESEL 2<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 4,1 t<br />

Militärische Lastenklasse 5 t<br />

Länge 4,20 m<br />

Breite 2,29 m<br />

Höhe 1,90 m<br />

Motorleistung 81 kW (110 PS)<br />

Betriebsvorrat 20 l<br />

Fahrbereich 400 km<br />

Verbrauch 30 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 70 km/h<br />

Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />

Waten 0,50 m<br />

DAS HEER 15


PANZERHAUBITZE<br />

Panzerhaubitze 2000<br />

Die Panzerhaubitze (PzH) 2000 ist das<br />

Standardgeschütz der Rohrartillerie des<br />

deutschen Heeres. Ihre große Reichweite,<br />

hohe Kadenz und Mobilität macht die<br />

PzH 2000 zu einem der wirksamsten<br />

Rohrartilleriesysteme der Welt.<br />

Die 155 Millimeter­Kanone mit 52 Kaliberlängen<br />

ist in Verbindung mit dem<br />

automatisierten Munitionsfluss in der<br />

Lage, Spreng­, Splitter­, Nebel­ sowie Suchzündermunition<br />

auf große Entfernungen<br />

zu verschießen.<br />

Die PzH 2000 wird international in den<br />

Niederlanden, Griechenland und Italien<br />

genutzt und nach einer einjährigen<br />

Vorbereitungsphase ab 2010 über die<br />

NAMSA (NATO Maintenance and Supply<br />

Agency) in Capellen, Luxemburg, logistisch<br />

unterstützt. Umfangreiches Ausbildungsgerät<br />

wurde entwickelt und bereitgestellt,<br />

um die Betriebskosten des Systems zu<br />

reduzieren.<br />

16 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

Besatzung 5 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 57 t<br />

Militärische Lastenklasse 60<br />

Länge 7,91 / 11,70 m<br />

Breite 3,54 m<br />

Höhe 3,46 m<br />

Motor Diesel<br />

Motorleistung 736 kW (1.000 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 1.000 l<br />

Fahrbereich 420 km<br />

Verbrauch 238 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 60 km/h<br />

Bewaffnung Kanone 52 Kaliberlängen Kaliber<br />

155 mm, Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite 30 km, Schuss­<br />

weite mit reichweitengesteigerter Munition 40 km<br />

Kampfbeladung 60 Schuss<br />

Feuergeschwindigkeit 3 Schuss pro 10 sek,<br />

10 Schuss pro 60 sek, 20 Schuss pro 180 sek<br />

Waten nach Vorbereitung 1,10 bis 1,50 m<br />

ABC­Schutz ja


RAKETENWERFER<br />

MARS (MLRS)<br />

Das Mittlere Artillerieraketenwerfersystem<br />

(MARS) oder auch Multiple Launch Rocket<br />

System (MLRS) verschießt Wurfminensperren<br />

auf eine Entfernung von 38,5 Kilometer<br />

mit einer Wirkdauer von bis zu 96 Stunden,<br />

um Bewegungen gegnerischer Kräfte zu<br />

verzögern.<br />

Ab 2011 wird die Artillerie über eine<br />

modernisierte Version des Raketenwerfers,<br />

den MARS II, mit modernster Feuerleit­ und<br />

Navigationsanlage verfügen. In Verbindung<br />

mit der hochmodernen Lenkrakete Guided<br />

Multiple Launcher Rocket System (GMLRS)<br />

lassen sich dann Ziele punktgenau bis zu<br />

einer Entfernung von mehr als 70 Kilometer<br />

bekämpfen.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 25,5 t<br />

Militärische Lastenklasse 26 t<br />

Länge 7,07 m<br />

Breite 3,25 m<br />

Höhe 2,87 m<br />

Leistung 373 kW (500 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 617 l<br />

Fahrbereich circa 400 km<br />

Verbrauch Straße / Gelände 150 bis 240 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 56 km/h<br />

Bewaffnung AT 2­Mine / GMLRS1 bis 73 km,<br />

Kaliber 237 / 227 mm, Bordmaschinengewehr<br />

Kaliber 7,62 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite 10 bis 40 km<br />

Feuergeschwindigkeit 12 Schuss pro 50 sek<br />

Waten 1,00 m<br />

ABC­Schutz nein, persönliche Schutzausrüstung<br />

DAS HEER 17


BRÜCKENLEGEPANZER<br />

BIBER<br />

Der Brückenlegepanzer BIBER ist ein gepanzertes<br />

Vollkettenfahrzeug. Er dient zum<br />

schnellen Überwinden von Geländehindernissen<br />

bis zu 20 Meter Breite und bis zu<br />

einer Militärischen Lastenklasse (MLC) von<br />

50 Tonnen; in Ausnahmefällen auch bis zu<br />

60 Tonnen.<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 45,3 t (35,1 t)<br />

Militärische Lastenklasse 50 t (39 t)<br />

Militärische Lastenklasse 50 t bei 10 km/h<br />

Militärische Lastenklasse 60 t bei 5 km/h<br />

Länge 11,82 m (10,59 m)<br />

Breite 4,00 m (3,25 m)<br />

Höhe 3,75 m (2,65 m)<br />

Motorleistung 610 kW (830 PS)<br />

18 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 950 l<br />

Fahrbereich 450 km<br />

Verbrauch 350 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />

Waten 1,20 m<br />

Tiefwaten 1,65 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung Brückenlänge 22 m,<br />

Überbrückbare Breite 20 m


SCHWIMMSCHNELLBRÜCKE<br />

AMPHIBIE M3<br />

Die Schwimmschnellbrücke (SSB) AMPHIBIE<br />

M3 dient der schnellen Überwindung breiter<br />

Gewässer über 40 Meter. Sie wird als<br />

Gefechtsfeldbrückengerät insbesondere für<br />

den Bau von Kriegsbrücken und Fähren für<br />

schwere Kräfte genutzt. Sie besitzt eine<br />

Regeltragfähigkeit für Militärische Lastenklassen<br />

von bis zu 70 Tonnen. Sie ist ungepanzert,<br />

verfügt jedoch über hohe Mobilität<br />

und Flexibilität. Sie wird dort eingesetzt,<br />

wo schnelle Schwerpunktverlagerungen<br />

und rasche Übergänge der Kampftruppe<br />

erforderlich sind und Festbrücken nicht mehr<br />

eingesetzt werden können. Die Bauzeit für<br />

eine 100 Meter lange Brücke beträgt etwa<br />

20 Minuten.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 26 t<br />

Militärische Lastenklasse 32 t<br />

Länge 13,30 m<br />

Breite 3,35 m<br />

Höhe 3,97 m<br />

Motorleistung 252 kW (343 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 400 l<br />

Fahrbereich Straße / Gelände bis zu 720 km / 400 km<br />

Verbrauch 55 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 80 km/h<br />

Tiefgang Brücke / Fähre ohne Nutzlast 0,54 m,<br />

Brücke MLC 70 1,08 m,<br />

Zweifachfähre MLC 70 K 1,02 m<br />

Mindestwassertiefe 1,20 m<br />

DAS HEER 19


MINENRÄUMPANZER<br />

20 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


KEILER<br />

Der Minenräumpanzer KEILER ist ein Vollkettenfahrzeug<br />

und wird in der Pioniertruppe<br />

eingesetzt, um befahrbare Gassen<br />

durch Minenfelder zu schlagen.<br />

Der KEILER verfügt über eine schwenkbare<br />

Räumeinrichtung, an der 24 gegeneinander<br />

ausgewuchtete rotationssymmetrische<br />

Räumelemente rotieren. Die Räumelemente<br />

fräsen den Boden in einer Breite von<br />

4,70 Metern und einer Tiefe bis zu 25 Zentimetern<br />

auf. Dabei werden alle offen oder<br />

verdeckt liegenden Minen zur Detonation<br />

gebracht oder zerstört.<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 53 t<br />

Militärische Lastenklasse 60 t<br />

Länge 8,67 m<br />

Breite 3,79 m<br />

Höhe 3,80 m<br />

Motorleistung 814 kW<br />

Betriebsvorrat 1.100 l<br />

Fahrbereich 350 km<br />

Verbrauch Straße / Gelände 320 l bis 580 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit in Transportstellung<br />

48 km/h<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung 24 Räumelemente<br />

DAS HEER 21


Der Pionierpanzer DACHS im Einsatz.<br />

22 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


PIONIERPANZER<br />

DACHS<br />

Der Pionierpanzer (PiPz) DACHS ist ein<br />

gepanzertes Vollkettenfahrzeug, dass<br />

zu Räum­, Bagger­ und Bergearbeiten<br />

eingesetzt wird.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 43 / 44 t<br />

Militärische Lastenklasse 48 t<br />

Länge 8,38 m<br />

Breite 3,25 m<br />

Höhe 2,57 m<br />

Motorleistung 610 kW / 830 PS<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 1.410 l<br />

Fahrbereich 400 km<br />

Verbrauch 350 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />

Bewaffnung Flugabwehrmaschinengewehr<br />

Kaliber 7,62 mm<br />

Kampfbeladung 1.250 Schuss<br />

Waten 1,20 m<br />

Tiefwaten 2,25 m<br />

Unterwasserfahren 4,00 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung Hauptwinde<br />

Zugleistung 200 bis 350 kN, Doppelzug 700 kN,<br />

90 m Seillänge, Baggerarm Hebeeinsatz 7,8 t,<br />

Bagger­ und Räumleistung 140 m³ / 270 m³<br />

BERGEPANZER<br />

BÜFFEL<br />

Der Bergepanzer (BPz) 3 BÜFFEL ist ein gepanzertes<br />

Vollkettenfahrzeug, das zum Bergen<br />

und Abschub von Material sowie als Hebemittel<br />

bei der Instandsetzung eingesetzt wird.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 55,3 t<br />

Militärische Lastenklasse 460 t<br />

Länge 9,07 m<br />

Breite 3,54 m<br />

Höhe 2,99 m<br />

Motorleistung 1.100 kW<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 1.600 l<br />

Fahrbereich 470 km<br />

Verbrauch 340 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 68 km/h<br />

Bewaffnung Flugabwehrmaschinengewehr<br />

Kaliber 7,62 mm<br />

Kampfbeladung 2.500 Schuss<br />

Waten 1,20 m<br />

Tiefwaten 2,35 m<br />

Unterwasserfahren 4,00 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung Krananlage 30 t,<br />

Bergewinde 343 kN konstant, Hilfswinde 8,3 kN,<br />

Schneid­ und Schweißanlage<br />

DAS HEER 23


MANNSCHAFTSTRANSPORTWAGEN<br />

24 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


M 113<br />

Der Mannschaftstransportwagen (MTW)<br />

M 113 wurde ursprünglich als Mannschaftstransportwagen<br />

in die <strong>Bundeswehr</strong> eingeführt.<br />

Heute findet er jedoch nur noch<br />

als Schreibfunkpanzer (SchrFuPz) sowie<br />

als Führungs­ und Funkpanzer (FüFuPz)<br />

Verwendung. In letzteren Funktionen dient<br />

er unter anderem als Verbindungstrupp<br />

zu Nachbarbrigaden und vorgesetzten<br />

Kommandobehörden.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 12,2 t<br />

Militärische Lastenklasse 12 t<br />

Länge 5,35 m<br />

Breite 2,69 m<br />

Höhe 2,49 m<br />

Motor Diesel<br />

Motorleistung 155 kW (210 PS)<br />

Betriebsvorrat 360 l<br />

Fahrbereich 480 km<br />

Verbrauch 69 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 40 km/h<br />

Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />

DAS HEER 25


Der Minenwerfer SCORPION G1 NDV 1.<br />

26 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


MINENWERFER<br />

M 113 Minenwerfer SCORPION G1 NDV 1<br />

Der Minenwerfer SCORPION dient der<br />

Pioniertruppe als Verlegefahrzeug für<br />

Panzerabwehrminen.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 12,2 t<br />

Militärische Lastenklasse 12 t<br />

Länge 5,87 m<br />

Breite 2,68 m<br />

Höhe 3,11 m<br />

Motor Diesel<br />

Motorleistung 155 kW (210 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 380 l<br />

Fahrbereich 500 km<br />

Verbrauch 69 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 40 km/h<br />

Bewaffnung Panzerabwehrminen AT 2<br />

Kampfbeladung 600 Panzerabwehrminen<br />

Waten 1,00 m<br />

FEUERLEITPANZER MÖRSER<br />

M 113 FltPzMrs G2 EFT NDV 1<br />

Der<br />

Feuerleitpanzer Mörser (FltPzMrs) leitet<br />

den<br />

Mörserzug beim Kampf des Panzer­<br />

grenadierbataillons<br />

und der Infanterie.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 11,2 t<br />

Militärische Lastenklasse 12 t<br />

Länge 5,35 m<br />

Breite 2,69 m<br />

Höhe 2,49 m<br />

Motor Diesel<br />

Motorleistung 155 kW (210 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 360 l<br />

Fahrbereich 480 km<br />

Verbrauch 69 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 40 km/h<br />

Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />

Waten 1,00 m<br />

DAS HEER 27


PANZERMÖRSER<br />

M 113 PzMrs G3 EFT NDV 2<br />

Der Panzermörser (PzMrs) unterstützt im<br />

Rahmen der Panzermörserkompanie oder<br />

des Panzermörserzuges den Kampf des<br />

Infanteriebataillons.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 12,8 t<br />

Militärische Lastenklasse 17 t<br />

Länge 5,35 m<br />

Breite 2,69 m<br />

Höhe 2,64 m<br />

Motor Diesel<br />

Motorleistung 220 kW (300 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 360 l<br />

Fahrbereich 650 km<br />

Verbrauch 49 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />

zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h<br />

Bewaffnung Mörser, Kaliber 120 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite bis 6.360 m<br />

Kampfbeladung 63 Schuss<br />

Waten 1,00 m<br />

28 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

FEUERLEITPANZER ARTILLERIE<br />

M 113 GerTrgRechVbd Art ADLER NDV 2<br />

Der M 113 als Geräteträger Rechnerverbund<br />

Artillerie ADLER dient als Bindeglied zwischen<br />

Beobachter und Bataillonsgefechtsstand<br />

sowie als Feuerleitstelle für die PzH 2000.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 14,8 t<br />

Militärische Lastenklasse 17 t<br />

Länge 5,35 m<br />

Breite 2,69 m<br />

Höhe 2,61 m<br />

Motor Diesel<br />

Motorleistung 220 kW (300 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 360 l<br />

Fahrbereich 650 km<br />

Verbrauch 49 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />

zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h<br />

Bewaffnung Maschinengewehr MG 3<br />

Kaliber 7,62 mm<br />

Waten 1,00 m


TRÄGERFAHRZEUG<br />

M 113 TrgFz RATAC G3 EFT NDV 2<br />

Das Trägerfahrzeug (TrgFz) RATAC dient<br />

dem Artilleriebataillon zur Gefechtsfeldüberwachung.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 14,8 t<br />

Militärische Lastenklasse 17 t<br />

Länge 5,35 m<br />

Breite 2,69 m<br />

Höhe 2,60 m<br />

Motor Diesel<br />

Motorleistung 220 kW (300 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 360 l<br />

Fahrbereich 650 km<br />

Verbrauch 49 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />

zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h<br />

Bewaffnung Maschinengewehr MG 3<br />

Kaliber 7,62 mm<br />

Waten 1,00 m<br />

GEFECHTSSTANDPANZER<br />

M 113 GEFSTDPZ G3 EFT NDV 2<br />

Der Gefechtsstandpanzer (GefStdPz)<br />

dient als mobiler Gefechtsstand und<br />

zur Aufnahme von Rüstsätzen.<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 14,8 t<br />

Militärische Lastenklasse 17 t<br />

Länge 5,35 m<br />

Breite 2,69 m<br />

Höhe 2,90 m<br />

Motor Diesel<br />

Motorleistung 220 kW (300 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 360 l<br />

Fahrbereich 650 km<br />

Verbrauch 49 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 62 km/h<br />

zul. Geschwindigkeit nach STVZO 50 km/h<br />

DAS HEER 29


Die Palette der Radfahrzeuge reicht von leichten Geländefahrzeugen bis hin zu<br />

Fahrzeugkran und Schwerlasttransportern. DINGO, FENNEK, COBRA, TIGER – das klingt<br />

zunächst wie ein Rundgang durch den Zoo. Tatsächlich handelt es sich dabei um Namen<br />

für militärische Radfahrzeuge.<br />

PATROUILLEN­ / SICHERUNGSFAHRZEUG<br />

RADFAHR ZEUG E<br />

30 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

Geschütztes Führungs­ und Funktionsfahrzeug<br />

(GFF) Klasse 3 DINGO A1 / A2<br />

Dieses Radfahrzeug ist mit geschützter<br />

Sicherheitszelle, Minendeflektor und gehärteter<br />

Motorhaube ausgestattet. Es wird<br />

als Patrouillenfahrzeug, vorrangig für Aufklärungs­<br />

und Überwachungsaufgaben, im<br />

erweiterten Einsatzspektrum der <strong>Bundeswehr</strong><br />

eingesetzt.<br />

Besatzung 5 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 9,2 t<br />

Militärische Lastenklasse 9 t<br />

Länge 5,40 m<br />

Breite 2,90 m<br />

Höhe 2,90 m<br />

Motorleistung 177 kW bei 2.600 min ­1<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 170 l<br />

Fahrbereich 850 km<br />

Verbrauch 20 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 80 km/h<br />

Bewaffnung Kaliber 7,62 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite 450 m<br />

Kampfbeladung 250 Schuss<br />

Waten 0,80 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung GPS, Funkanlage SEM<br />

80 / 90, Reifendruckregelanlage, Außensprechan­<br />

lage, Rückblickkamera, Standheizung, Klimaanlage


GFF Klasse 3 DINGO 2 A1<br />

Besatzung 6 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 11,9 t<br />

Militärische Lastenklasse 12 t<br />

Länge 6,10 m<br />

Breite 3,10 m<br />

Höhe 3,20 m<br />

Motorleistung 160 kW bei 2.200 min ­1<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 260 l<br />

Fahrbereich 850 km<br />

Verbrauch 30,5 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />

Bewaffnung Mechanische Waffenstation 1.530,<br />

Kaliber 7,62 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite 450 m<br />

Kampfbeladung 1.000 Schuss<br />

Waten 1,20 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung GPS, Funkanlage SEM<br />

80 / 90, Reifendruckregelanlage, Außensprechan­<br />

lage, Rückblickkamera, Standheizung, Klimaanlage,<br />

Führungsausstattung Taktisch FAUST<br />

GFF Klasse 3 DINGO 2 A2.3<br />

Besatzung 6 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 12,5 t<br />

Militärische Lastenklasse 14 t<br />

Länge 6,10 m<br />

Breite 3,10 m<br />

Höhe 3,20 m<br />

Motorleistung 163 kW bei 2.200 min ­1<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 260 l<br />

Fahrbereich 850 km<br />

Verbrauch 30,5 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 89 km/h<br />

Bewaffnung fernbedienbare leichte Waffen­<br />

station 100, Kaliber 7,62 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite 450 m<br />

Kampfbeladung 1.200 Schuss<br />

Waten 1,20 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung GPS, Funkanlage SEM<br />

80 / 90, Reifendruckregelanlage, Außensprechan­<br />

lage, Rückblickkamera, Standheizung, Klimaanlage,<br />

Führungsausstattung Taktisch FAUST, Waffenstation<br />

mit ungekühltem Wärmebildgerät<br />

DAS HEER 31


Das Spähfahrzeug FENNEK.<br />

32 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


SPÄHWAGEN<br />

FENNEK<br />

Der FENNEK ist das Spähfahrzeug (SpähFzg)<br />

der Heeresaufklärungstruppe. Hohe Mobilität<br />

und große Reichweite ermöglichen es<br />

der Besatzung, bis zu fünf Tage unabhängig<br />

von der eigenen Truppe zu operieren.<br />

Einsatz­Subsysteme sind die Beobachtungsund<br />

Aufklärungsausstattung (BAA), die<br />

Bodensensorausstattung (BoSA) und die<br />

ALADIN.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 11 t<br />

Militärische Lastenklasse 12 t<br />

Länge 5,60 m<br />

Breite 2,55 m<br />

Höhe 2,29 m<br />

Motorleistung 117 kW<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 230 l<br />

Fahrbereich Straße / Gelände 1.000 km / 450 km<br />

Verbrauch Straße / Gelände 23,25 l bis 50 l / 100 km<br />

Geschwindigkeit gedrosselt 80 km/h,<br />

frei > 110 km/h<br />

Bewaffnung Granatmaschinenwaffe /<br />

Maschinengewehr MG 3 / Nebelmittelwurfanlage,<br />

Kaliber 40 mm / 7,62 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite 1.000 m / 600 m<br />

Kampfbeladung in Abhängigkeit der verwendeten<br />

Waffen 64 / 1.000 / 12<br />

Waten bis zu 1,00 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung 2 VHF­Führungsunterstützungsgeräte,<br />

1 HF­Führungsunterstützungsgerät,<br />

Seilwinde, Einsatz der Subsysteme: Beobachtungsund<br />

Aufklärungsausstattung auch abgesessen,<br />

Bodensensor­ und Strahlenspür­Ausstattung<br />

FÜHRUNGS­ /<br />

ERK<strong>UND</strong>UNGSFAHRZEUG<br />

FENNEK<br />

Das Führungs­ und Erkundungsfahrzeug<br />

FENNEK für die Pioniertruppe zeichnet sich<br />

durch seine hohe Mobilität im Gelände,<br />

seine Systemanteile für den Gefechtswert,<br />

bei der Erkundung von Gewässerübergängen,<br />

der Planung und dem Anlegen<br />

von Minensperren und dem Führen aus.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 11 t<br />

Militärische Lastenklasse 12 t<br />

Länge 5,60 m<br />

Breite 2,55 m<br />

Höhe 2,29 m<br />

Motorleistung 117 kW<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 200 l<br />

Fahrbereich Straße / Gelände 1.000 km / 450 km<br />

Verbrauch Straße / Gelände 23,25 bis 50 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit gedrosselt 80 km/h,<br />

frei > 110 km/h<br />

Bewaffnung Granatmaschinenwaffe /<br />

Maschinengewehr MG 3 / Nebelmittelwurfanlage,<br />

Kaliber 40 mm / 7,62 mm<br />

Kampfentfernung Schussweite 1.000 m / 600 m<br />

Kampfbeladung in Abhängigkeit der verwendeten<br />

Waffen 64 / 1.000 / 12<br />

Waten bis zu 1,00 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung 2 VHF­Führungsunterstützungsgeräte,<br />

1 HF­Führungsunterstützungsgerät,<br />

Seilwinde, Anhängekupplung, Einsatz der Subsysteme:<br />

Strahlenspür­Ausstattung<br />

DAS HEER 33


GESCHÜTZTES RADFAHRZEUG<br />

Einsatzfahrzeug Spezialisierte Kräfte<br />

(ESK) MUNGO<br />

Das allradgetriebene, geschützte Radfahrzeug<br />

der spezialisierten Kräfte ist mit<br />

gepanzertem Fahrerhaus und gepanzerter<br />

Rundumverglasung ausgestattet. Der<br />

MUNGO ist luftverladbar im Mittleren<br />

Transporthubschrauber vom Typ CH­53 G.<br />

34 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

Besatzung 10 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 7,5 t<br />

Militärische Lastenklasse nicht festgelegt<br />

Länge 4,50 m<br />

Breite 1,90 m<br />

Höhe 2,40 m<br />

Motorleistung 78 kW bei 3.600 m ­1<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 80 l<br />

Fahrbereich 450 km<br />

Verbrauch 16 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />

Waten 0,50 m<br />

Spezialgerät / Ausstattung Klimaanlage


GEPANZERTES TRANSPORTKRAFTFAHRZEUG<br />

GTK BOXER<br />

Das Gepanzerte Transportkraftfahrzeug<br />

(GTK) BOXER ist eine deutsch­niederländische<br />

Gemeinschaftsentwicklung.<br />

Die Gruppentransportfahrzeuge werden<br />

zum Teil mit Granatmaschinenwaffe<br />

40 Millimeter und teilweise mit Maschinengewehr<br />

12,7 Millimeter ausgestattet,<br />

die jeweils in einer fernbedienbaren leichten<br />

Waffenstation 200 lafettiert sind. Der<br />

GTK kann eine Infanteriegruppe transportieren.<br />

Das Führungsfahrzeug kann sowohl<br />

als Führungsmittel auf Kompanieebene als<br />

auch als Gefechtsstandfahrzeug der Brigadeebene<br />

eingesetzt werden. Der BOXER ist<br />

ab etwa Mitte 2010 für die Truppe verfügbar.<br />

Besatzung Gruppentransportfahrzeug 10 Soldatinnen/<br />

Soldaten, Führungsfahrzeug 5 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 33 t<br />

Militärische Lastenklasse 37 t<br />

Länge 7,90 m<br />

Breite 2,99 m<br />

Höhe ohne Waffenstation 2,37 m<br />

Höhe mit Rundumkennleuchte und Waffenstation<br />

3,70 m<br />

Leistung 530 kW<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 540 l<br />

Fahrbereich Straße bis 1.000 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 80 km/h<br />

Bewaffnung Gruppentransportfahrzeug<br />

Granatmaschinenwaffe Kaliber 40 mm oder Schweres<br />

Maschinengewehr Kaliber 50, 12,7 mm,<br />

Führungsfahrzeug Bordmaschinengewehr 12,7 mm,<br />

Waffenstation FLW 200<br />

Waten 1,20 m<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung Klimaanlage, GPS,<br />

Integriertes Führungs­ und Waffeneinsatzsystem (IFIS)<br />

DAS HEER 35


TRANSPORTPANZER<br />

36 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


FUCHS<br />

Der Transportpanzer 1 FUCHS ist ein geländegängiges,<br />

gepanzertes Radfahrzeug<br />

(6 x 6), das ursprünglich als reines Transportfahrzeug<br />

konzipiert wurde. Heute wird<br />

er mit verschiedenen Rüstsatzvariationen<br />

bei zahlreichen Truppengattungen eingesetzt.<br />

Beispiele hierfür sind die Variante<br />

ABC­Spürpanzer bei der ABC­Truppe, der<br />

Einsatz als Personentransportfahrzeug bei<br />

der Jägertruppe oder als vorgeschobene<br />

Befehlsstelle für Gefechtsstände.<br />

Besatzung 12 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 16,2 t<br />

Militärische Lastenklasse 25 t<br />

Länge 7,33 m<br />

Breite 3,10 m<br />

Höhe 2,37 m<br />

Leistung 235 / 2.500 kW / min<br />

Betriebsvorrat 390 l<br />

Fahrbereich 800 km Straße<br />

Verbrauch circa 48 l / 100 km<br />

Höchstgeschwindigkeit Straße 105 km/h<br />

Höchstgeschwindigkeit Wasserfahrt 10 km/h<br />

Bewaffnung Maschinengewehr Kaliber 7,62 mm<br />

ABC­Schutz ja<br />

Spezialgerät / Ausstattung in Abhängigkeit der<br />

Varianten bzw. Ausstattungen<br />

DAS HEER 37


ARTILLERIEORTUNGSRADAR<br />

38 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


AOR COBRA<br />

Das Artillerieortungsradar (AOR) COBRA<br />

ist ein Artillerieaufklärungsradar, entwickelt<br />

mit integrierter Einbindung in die nationalen<br />

Artillerieführungs­ und Waffeneinsatzsysteme.<br />

Geortet werden können Haubitzen<br />

und Mörser sowie Raketenartillerie ab<br />

einem Kaliber von 80 Millimetern.<br />

Es übernimmt folgende grundlegende<br />

Aufgaben:<br />

■ Feststellen, Orten und Klassifizieren<br />

gegnerischer Geschosswerfer, Raketenstellungen<br />

und Artillerieeinheiten,<br />

■ Vorrausberechnung von Trefferkoordinaten,<br />

■ Feststellen der Wirkung und Feuerkorrektur<br />

eigenen Artilleriefeuers,<br />

■ Quelle für Aufklärungsinformationen,<br />

■ Bestimmung von Daten der Störlage,<br />

■ Kommunikation mit den Kampfeinheiten.<br />

Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gefechtsgewicht 25,7 t<br />

Militärische Lastenklasse 30 t<br />

Länge 10,77 m<br />

Breite 2,90 m<br />

Höhe 3,87 m<br />

Motorleistung 265 kW<br />

Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />

Spezialgerät / Ausstattung Radargerät mit<br />

Phased­Array­Antenne: Ortet 40 Ziele in 2 min,<br />

Informationsalter 15 sek<br />

DAS HEER 39


Jenseits der Erde gilt es für das Heer auch die Elemente Wasser und Luft zu bezwingen.<br />

Das Spektrum der Luftfahrzeuge des Heeres reicht vom leichten Transporthubschrauber<br />

über Mehrzweckhubschrauber bis hin zum Unterstützungshubschrauber.<br />

UNTERSTÜTZUNGSHUBSCHRAUBER<br />

LUFTFAHRZEUGE<br />

40 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


TIGER<br />

Der mehrrollen­ und allwetterfähige<br />

Unterstützungshubschrauber TIGER wird<br />

den nicht nachttiefflug­ und nachtkampffähigen,<br />

unzureichend bewaffneten und<br />

nicht geschützten Panzerabwehrhubschrauber<br />

(PAH) 1 ablösen.<br />

Seine moderne Technologie ist ein<br />

Generationssprung in Bezug auf<br />

Nachtkampffähigkeit, Einsatzdauer,<br />

Reichweite, Sensorik und Bewaffnung.<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Flugstrecke 360 bis 1.200 km<br />

Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 350 l / h<br />

Marschgeschwindigkeit bis circa 250 km/h<br />

Einsatzdauer 2:30 Std. (+ 20 min Reserve)<br />

Führung des Gefechts je nach Anmarschzeit<br />

0:30 bis 1:30 Std.<br />

Kampfentfernung bis 6.000 m<br />

Kampfbeladung 2 Außenstationen für 4 Luft­Luft<br />

Lenkflugkörper Stinger, 2 Innenstationen für Behälter<br />

mit 12,7 mm, Behälter mit 19 x 70 mm Raketen,<br />

Behälter mit 4 PARS 3 LR, Behälter mit 4 Lenkflugkörpern<br />

HOT, Behälter mit Flugbetriebsstoff (345 l)<br />

Die Leistungsdaten sind abhängig von den<br />

geophysikalischen Bedingungen.<br />

BO 105<br />

Der Hubschrauber BO 105 bzw.<br />

BO 105 P/M wird als Verbindungshubschrauber<br />

(VBH) und als Panzerabwehrhubschrauber<br />

(PAH) 1, 1 A1 eingesetzt.<br />

Besatzung VBH­Version 5 Soldatinnen/Soldaten,<br />

PAH­Version 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Flugstrecke bis 400 km<br />

Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 200 l / h<br />

Marschgeschwindigkeit 180 km/h<br />

Einsatzdauer bis 2 Std.<br />

Kampfentfernung bis 4.000 m<br />

Kampfbeladung 6 Lenkflugkörper HOT<br />

Die Leistungsdaten sind abhängig von den<br />

geophysikalischen Bedingungen.<br />

DAS HEER 41


Ein Mittlerer Transporthubschrauber vom Typ CH­53 GS nimmt Ladung auf.<br />

42 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


MITTLERER<br />

TRANSPORTHUBSCHRAUBER<br />

CH­53<br />

Der Mittlere Transporthubschrauber<br />

CH­53 wird in drei Versionen eingesetzt:<br />

■ CH­53 G (IFR): normale Version,<br />

■ CH­53 GE: Reichweitenerhöhung<br />

durch Innenzusatztanks,<br />

■ CH­53 GS: voll ausgerüsteter<br />

Hubschrauber für den Einsatz.<br />

Die Leistungsdaten sind abhängig von den<br />

geophysikalischen Bedingungen.<br />

LEICHTER<br />

TRANSPORTHUBSCHRAUBER<br />

NH­90<br />

Der Mehrzweckhubschrauber NH­90<br />

wurde im Auftrag von Frankreich, Italien,<br />

den Niederlanden und Deutschland entwickelt.<br />

Er ist ein Hubschrauber der Zehn­<br />

Tonnen­Klasse, der ausgehend von einem<br />

Basismuster ein Familienkonzept beinhaltet.<br />

Mit dem NH­90 können sowohl schwere<br />

Lasten, technisches Material als auch bis<br />

zu 16 Soldaten transportiert werden.<br />

Besatzung 4 bzw. 7 Soldatinnen/Soldaten<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Flugstrecke circa 360 km, 1.200 km mit Zusatztank Flugstrecke bis 650 km<br />

Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 1.100 l / h Flugbetriebsstoffverbrauch im Durchschnitt 550 l / h<br />

Marschgeschwindigkeit bis circa 230 km/h Marschgeschwindigkeit bis 260 km/h<br />

Einsatzdauer 1:40 Std., 6:30 Std. mit Zusatztank Einsatzdauer 4:35 Std<br />

Kampfbeladung Flugbetriebsstoff 2.400 l<br />

Kampfbeladung Flugbetriebsstoff 1.975 l<br />

(maximal 7.190 l)<br />

Standardlast 16 Soldaten oder 12 Soldaten<br />

Standardlast 32 Soldaten oder 4.600 kg Material und 3 Doorgunner oder 2.000 kg Innenlast,<br />

oder 5,5 t Außenlast oder 24 Verwundete (auf Trage)<br />

Mit ballistischem Schutz 32 Soldaten oder<br />

3.600 kg Material oder 24 Verwundete (auf Trage)<br />

Als Großraumrettungshubschrauber 6 Intensivbehandlungs­<br />

oder 12 Behandlungsplätze<br />

4.000 kg Außenlast<br />

Die Leistungsdaten sind abhängig von den<br />

geophysikalischen Bedingungen.<br />

DAS HEER 43


Das „sonstige Gerät“ des Heeres ist vielseitig und wird für ganz unterschiedliche<br />

Zwecke eingesetzt. Es umfasst beispielsweise das Dekontaminationssystem TEP 90,<br />

die Aufklärungsdrohnen ALADIN, MIKADO und KZO sowie die luftgestützte,<br />

unbemannte Nahaufklärungsausstattung LUNA.<br />

DEKONTAMINATIONSSYSTEM<br />

S ONSTI GE S GER ÄT<br />

44 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


Truppenentstrahlungs­, Entgiftungs­,<br />

Entseuchungsplatz (TEP) 90<br />

Das Dekontaminationssystem TEP 90 ist<br />

konsequent modular aufgebaut und<br />

umfasst in autark einsetzbaren Dekontaminationsmodulen<br />

alle erforderlichen<br />

Komponenten für die einsatzoptimierte<br />

Durchführung der gründlichen Dekontamination.<br />

Folgende Dekontaminationsfähigkeiten<br />

werden gewährleistet:<br />

■ Dekontamination von Personen,<br />

■ Dekontamination von persönlicher<br />

ABC­Schutzbekleidung und<br />

persönlicher Ausrüstung,<br />

■ Dekontamination von empfindlichem<br />

Gerät,<br />

■ Dekontamination von Grossgerät,<br />

■ Dekontamination von Luftfahrzeugen,<br />

■ Dekontamination von Fahrzeug­ /<br />

Luftfahrzeuginnenräumen,<br />

■ Dekontamination von<br />

Versorgungsartikeln / Packgefäßen,<br />

■ Dekontamination von Straßenabschnitten,<br />

Anlagen und Einrichtungen<br />

(Infrastruktur) in begrenztem Umfang,<br />

■ Durchführung von Entseuchungs­ und<br />

Entwesungsmaßnahmen.<br />

Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht leer 22,8 t<br />

Nutzlast 15,4 t, zulässiges Gesamtgewicht 38 t<br />

Militärische Lastenklasse Leermasse 24 t, zulässiges<br />

Gesamtgewicht 41 t<br />

Länge 10,31 m<br />

Breite 2,55 m<br />

Höhe 3,67 m<br />

Motor Diesel<br />

Motorleistung 331 kW (450 PS)<br />

Betriebsvorrat Haupt­Zusatztank 400 l<br />

Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />

Bewaffnung Waffenstation vorgesehen<br />

ABC­Schutz ABC­Schutz­ und Belüftungsanlage<br />

Spezialgerät / Ausstattung „3 Module“ zur<br />

Erfüllung von Dekontaminationsaufgaben im<br />

abgesetzten, autarken Einsatz<br />

DAS HEER 45


46 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


ABBILDENDE LUFTGESTÜTZTE AUFKLÄ­<br />

RUNGSDROHNE IM NÄCHSTBEREICH<br />

ALADIN<br />

Die Drohne ALADIN liefert Ergebnisse aus<br />

elektro­optischen oder Infrarot­Sensoren in<br />

Echtzeit an die Bodenstation, wo die Bilder<br />

gespeichert und ausgewertet werden. Das<br />

System dient damit der Lageaufklärung<br />

und Überwachung von Räumen im<br />

Nächstbereich.<br />

Gewicht 3,5 kg<br />

Länge 1,57 m<br />

Spannweite 1,46 m<br />

Höhe 0,60 m<br />

Motorleistung 7,35 Ah<br />

Stromversorgung 2 x Akku<br />

Reichweite um Bodenkontrollstation 5 km<br />

Flugzeit 30 min<br />

Flughöhe mindestens 30 m / maximal 150 m<br />

Geschwindigkeit 45 bis 70 km/h<br />

Taglicht­Rumpf Frontkamera / Blickrichtung 45 °<br />

nach vorne, Seitensichtkamera / 45 ° nach links,<br />

Bodenkamera / 90 ° nach unten, Bodenkamera<br />

(Tele) / 90 ° nach unten<br />

IR­Rumpf IR­Kamera / Blickrichtung 42 ° nach vorne,<br />

Tageslichtkamera / Blickrichtung 42 ° nach vorne<br />

Start Hand / Gummiband<br />

Landung Gesteuerte Sacklandung<br />

LUFTGESTÜTZTE UNBEMANNTE<br />

NAHAUFKLÄRUNGSAUSSTATTUNG<br />

LUNA<br />

Die LUNA liefert Ergebnisse aus elektrooptischen<br />

oder Infrarot­Sensoren in Echtzeit<br />

an die Bodenstation, wo die Bilder<br />

gespeichert und ausgewertet werden.<br />

Das System dient der Lage­ und Zielaufklärung<br />

sowie der Überwachung von Räumen<br />

im Nahbereich.<br />

Gewicht 40 kg<br />

Länge 2,36 m<br />

Spannweite 4,17 m<br />

Höhe 0,87 m<br />

Motorleistung 6 kW<br />

Kraftstoffvorrat 5,4 kg<br />

Reichweite um Bodenkontrollstation 80 km<br />

Flugzeit 6 Std.<br />

Flughöhe 4.000 m<br />

Geschwindigkeit 35 bis 130 km/h<br />

Sensorik Elektrooptisch mit Zoom, Relais für<br />

Aufklärung in tiefe Taleinschnitte, ABUL<br />

(Automatisierte Bildauswertung / Bildbearbeitung)<br />

Start Katapultstart<br />

Landung Schirm­ / Netzlandung<br />

DAS HEER 47


48 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


KLEINFLUGGERÄT ZIELORTUNG<br />

KZO<br />

Das System KZO besteht aus:<br />

■ Startfahrzeug,<br />

■ Bodenkontrollstation,<br />

■ Fluggerät,<br />

■ Antennenfahrzeug,<br />

■ Instandsetzungsfahrzeug,<br />

■ Be­ und Enttankungsanlage,<br />

■ Bergefahrzeug,<br />

■ Bodengeräteinstandsetzungstrupp.<br />

Die Aufgaben sind:<br />

■ Lageaufklärung in Echtzeit,<br />

■ Zielentdeckung, ­erkennung<br />

und ­identifizierung,<br />

■ Ortung fester und beweglicher Ziele,<br />

■ Ermittlung der Geschwindigkeit<br />

beweglicher Ziele,<br />

■ Überwachung des Wirkschießens<br />

der Artillerie.<br />

Gewicht 168 kg<br />

Länge 2,26 m<br />

Spannweite 3,42 m<br />

Höhe 0,96 m<br />

Motorleistung 1,2 kW<br />

Betriebsstoffvorrat 27,5 kg<br />

Reichweite um Bodenkontrollstation<br />

mindestens 65 km<br />

Flugzeit bis 4,5 Std.<br />

Flughöhe 3.500 m<br />

Geschwindigkeit 120 bis 220 km/h<br />

Sensorik Infrarot­Kamera<br />

Start Boosterstart<br />

Landung Fallschirmlandung<br />

MIKROAUFKLÄRUNGSDROHNE<br />

FÜR DEN ORTSBEREICH<br />

MIKADO<br />

Diese Drohne hat die Fähigkeit zur<br />

Zwischenlandung unter Aufrechterhaltung<br />

der Beobachtung.<br />

Gewicht 1,3 kg<br />

Länge 1,00 m<br />

Spannweite 1,00 m<br />

Höhe 0,20 m<br />

Motorleistung 4 bürstenlose / getriebelose<br />

Elektromotoren<br />

Stromversorgung 1 x LiPo­Akku,<br />

14,8 V / 3.800 MAh<br />

Reichweite um Bodenkontrollstation 0,5 km<br />

Flugzeit 20 min<br />

Flughöhe über höchstem Hindernis 10 m<br />

Geschwindigkeit 16,7 m / sek<br />

Sensorik Taglichtkamera, Dämmerungskamera,<br />

Infrarot­Kamera<br />

Start / Landung Fernsteuerung<br />

DAS HEER 49


Waffensysteme der Luftwaffe umfassen Kampfflugzeuge, Schulflugzeuge,<br />

Transportflugzeuge, aber auch Hubschrauber und Flugabwehrraketensysteme.<br />

Ihr Einsatzspektrum reicht vom Schutz der deutschen Küstengebiete und der<br />

potentiellen Seekriegsführung bis zu Aufklärungsflügen in Auslandseinsätzen.<br />

DIE LUF TWAFFE<br />

50 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


DIE LUFTWAFFE 51


Flugzeuge der Luftwaffe werden vielseitig eingesetzt. Grundlage hierfür ist deren<br />

„Artenvielfalt“. Die Fähigkeiten der Kampfflugzeuge reichen – mit den Optionen für<br />

Aufklärungsmissionen und gezielte Radarbekämpfung bis hin zur Seezielbekämpfung –<br />

weit über den Luftkampf hinaus. Die Luftwaffe verfügt in den Funktionen Jagdflugzeug,<br />

Jagdbomber und Aufklärung über nachfolgende Kampfflugzeuge.<br />

KA MPFFLUGZEUGE<br />

Das Allwetter­Kampfflugzeug EUROFIGHTER 2000 TYPHOON.<br />

52 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


ALLWETTER­KAMPFFLUGZEUG<br />

EUROFIGHTER 2000 TYPHOON<br />

Der EUROFIGHTER wurde 2004 in die<br />

Luftwaffe eingeführt. Es handelt sich um<br />

ein hoch agiles Allwetter­Kampfflugzeug,<br />

das derzeit in der Jagd­Rolle und zukünftig<br />

auch in der Luft­Boden­Rolle eingesetzt<br />

wird. Der EUROFIGHTER ist Bestandteil der<br />

Alarmrotten mit dem Auftrag zur Wahrung<br />

der Lufthoheit der Bundesrepublik.<br />

Besatzung 1 Soldatin/Soldat<br />

Länge 15,96 m<br />

Spannweite 10,95 m<br />

Höhe 5,28 m<br />

Maximales Abfluggewicht 24 t<br />

Leistung 2 x EJ200, ohne Nachbrenner je 60 kN,<br />

mit Nachbrenner je 90 kN<br />

Höchstgeschwindigkeit Mach 2 +<br />

Lastvielfaches + 9 g / ­ 3 g<br />

KAMPFFLUGZEUG<br />

McDonnell Douglas F­4F PHANTOM II<br />

Das Waffensystem F­4F ist ein Allwetter­<br />

Kampfflugzeug, das als Jagdflugzeug<br />

oder Jagdbomber eingesetzt werden<br />

kann. Das Waffensystem F­4F wurde von<br />

1973 bis 1976 in die Luftwaffe eingeführt<br />

und wird mit dem Zulauf des Waffensystems<br />

EUROFIGHTER abgelöst.<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 19,20 m<br />

Spannweite 11,78 m<br />

Höhe 5,01 m<br />

Maximales Abfluggewicht 26,3 t<br />

Leistung 2 x 52,8 / 79,6 kN ohne / mit Nachbrenner<br />

Höchstgeschwindigkeit 1,9 Mach<br />

Lastvielfaches + 8 g / ­ 3 g<br />

DIE LUFTWAFFE 53


KAMPFFLUGZEUG<br />

54 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


PA 200 TORNADO<br />

Das Waffensystem TORNADO ist ein zweisitziges,<br />

allwetterfähiges Kampfflugzeug.<br />

Es wurde in den 1970er Jahren als Mehrzweckkampfflugzeug<br />

(Multi Role Combat<br />

Aircraft, MRCA) entwickelt und 1981<br />

eingeführt. Im Rahmen der Kampfwertanpassung<br />

bzw. des Kampfwerterhalts<br />

besitzt der TORNADO die Fähigkeit zum<br />

Einsatz von gelenkter Präzisionsbewaffnung<br />

und zur Kommunikation im militärischen<br />

Datenverbund.<br />

ECR­TORNADO:<br />

Die ECR­Variante des TORNADOS ist<br />

speziell zur Aufklärung und Bekämpfung<br />

radargestützter Flugabwehr­ und Führungssysteme<br />

ausgelegt.<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 17,23 m<br />

Spannweite 13,91 m<br />

Höhe 5,95 m<br />

Maximales Abfluggewicht 27 t<br />

Leistung 2 x circa 38,5 / 70 kN ohne / mit<br />

Nachbrenner<br />

Höchstgeschwindigkeit Mach 2 +<br />

Lastvielfaches + 7,5 g / ­ 1 g<br />

DIE LUFTWAFFE 55


Die fliegerische Grundausbildung der Luftwaffe für Jets findet in den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika statt. Die Flugzeuge sind auf der Air Force Base im texanischen Sheppard<br />

stationiert und fliegen unter US­amerikanischen Hoheitsabzeichen.<br />

TRAINER<br />

TRAI NINGS FLUGZEUGE<br />

Die Trainingsflugzeuge T­6 TEXAN II und T­38 C TALON bei einer Übung.<br />

56 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


T­6 TEXAN II<br />

Die T­6 TEXAN II ist eine<br />

Weiterentwicklung der aus der Schweiz<br />

stammenden PILATUS PC­9 und wurde<br />

2003 eingeführt. Auf diesem Modell<br />

erfolgt die Grund­ und Fortgeschrittenenausbildung<br />

der Flugschüler der Luftwaffe.<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 10,2 m<br />

Spannweite 10,19 m<br />

Höhe 3,3 m<br />

Flügelfläche 16,29 m²<br />

Maximales Start und Landegewicht 2.958 kg<br />

Maximalgeschwindigkeit 585 km/h<br />

Reisegeschwindigkeit 426 km/h<br />

Reichweite 1.667 km<br />

T­38 C TALON<br />

Die T­38 ist ein zweistrahliger Überschall­<br />

Trainer. Die Maschinen werden zur Einweisung<br />

in taktische Verfahren im Anschluss an<br />

die Grund­ und Fortgeschrittenenausbildung<br />

auf der Air Force Base im texanischen<br />

Sheppard eingesetzt.<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 14,13 m<br />

Spannweite 7,70 m<br />

Höhe 3,92 m<br />

Flügelfläche 15,80 m²<br />

Maximales Gewicht 5.360 kg<br />

Höchstgeschwindigkeit 1.380 km/h<br />

Landegeschwindigkeit 240 km/h<br />

Reichweite 1.760 km<br />

DIE LUFTWAFFE 57


Die Luftwaffe verfügt jenseits ihrer Kampfflugzeuge ebenfalls über die Möglichkeit, feindliche<br />

Luftziele auch vom Boden aus zu bekämpfen. Im Rahmen der Flugabwehr am Boden<br />

setzt sie das Flugabwehrraketensystem PATRIOT zum Schutz des Luftraumes ein.<br />

F LUGABWEHRRAKETE NSYST EME<br />

58 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


PATRIOT<br />

Das Waffensystem PATRIOT ist das erste<br />

Flugabwehrraketensystem der dritten Generation.<br />

Das Waffensystem ist vollbeweglich<br />

und zur Bekämpfung von mehreren Zielen<br />

– einschließlich ballistischer Flugkörper –<br />

in niedrigen und großen Höhen sowie für<br />

kurze und mittlere Reichweite geeignet.<br />

Die Fähigkeit zur Abwehr ballistischer<br />

Flugkörper wurde durch Nachrüstungen<br />

beim Bodengerät sowie durch die Einführung<br />

eines neuen Flugkörpers (PAC 3)<br />

verbessert.<br />

Flugkörper PAC 2<br />

Länge 5,31 m<br />

Durchmesser 0,41 m<br />

Gewicht 906 kg<br />

Bekämpfungsreichweite circa 70 km<br />

Flugkörper PAC 3<br />

Länge 5,20 m<br />

Durchmesser 0,26 m<br />

Gewicht 328 kg<br />

DIE LUFTWAFFE 59


Die Transportflugzeuge der Luftwaffe sind vielseitig einsetzbar. Die Transall C­160 D ist<br />

zum Beispiel ein für mittlere Entfernungen eingesetzes Transportflugzeug. Mit dem Airbus<br />

A­310 können sowohl Personen als auch Fracht transportiert werden. Darüber hinaus verfügt<br />

die Luftwaffe über umgebaute Versionen, die sowohl als „fliegendes Krankenhaus“<br />

als auch zur Luftbetankung eingesetzt werden.<br />

TRANSPORTFLUGZEUG<br />

TRANSPORT ­ <strong>UND</strong> VERBINDUNGSFLUGZEUGE<br />

60 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


C­160 TRANSALL<br />

Die C­160 D TRANSALL wurde als mittleres<br />

taktisches Transportflugzeug von Deutschland<br />

und Frankreich konzipiert und gemeinsam<br />

produziert. Das Flugzeug zeichnet<br />

sich durch besonders gute Kurzstart­ und<br />

Landeeigenschaften aus und kann auch<br />

von behelfsmäßigen Pisten aus eingesetzt<br />

werden. Es hat sich insbesondere bei humanitären<br />

Einsätzen bewährt.<br />

Besatzung je nach Konfiguration<br />

3 bis 6 Soldatinnen/Soldaten<br />

Passagiere maximal 88 Personen<br />

Länge 32,40 m<br />

Spannweite 40,00 m<br />

Höhe 12,36 m<br />

Maximales Abfluggewicht 49.150 kg<br />

Triebwerksleistung 2 x 4.226 kW<br />

Reisegeschwindigkeit 455 km/h<br />

DIE LUFTWAFFE 61


Ein Airbus A­310 beim Betanken von zwei EUROFIGHTERN.<br />

62 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


AIRBUS<br />

A­310 MRT / MRTT<br />

Der Airbus A­310 MRT und A­310 MRTT<br />

wird bei der Flugbereitschaft des Bundesministeriums<br />

der Verteidigung für den<br />

Personentransport im politisch­parlamentarischen<br />

Bereich sowie für Aufgaben in der<br />

Mehrrollenfähigkeit (Fracht­ und Passagiertransport,<br />

MedEvac, Tanker) eingesetzt.<br />

Besatzung 3 bis 8 Soldatinnen/Soldaten<br />

VIP Version 91 Sitzplätze<br />

Passagierversion 214 Sitzplätze<br />

Länge 46,66 m<br />

Spannweite 43,89 m<br />

Höhe 15,81 m<br />

Rumpfdurchmesser 5,64 m<br />

Leistung 2 x 238 kN<br />

Reisegeschwindigkeit 885 km/h<br />

Multi Role Transport Tanker Version (MRTT)<br />

40 t Fracht plus 57 Passagiere oder strategische<br />

Luft / Luft­Betankung (2 Betankungsstationen an<br />

den Tragflächen), Abgabemenge 45 t in 1.000 km,<br />

30 t in 4.500 km<br />

MedEvac­Version (Medical Evacuation)<br />

Transport von Verwundeten, Unfallopfern und<br />

Kranken (VUK), maximal 6 Intensivpatienten<br />

plus 38 Krankentragen und 33 Sitzplätze<br />

KURZ­ <strong>UND</strong><br />

MITTELSTRECKENFLUGZEUG<br />

Bombardier CL­601 CHALLENGER<br />

Die CHALLENGER ist ein Kurz­ und Mittelstreckenflugzeug,<br />

das für maximal<br />

16 Passagiere ausgelegt ist. Es wird überwiegend<br />

im politisch­parlamentarischen<br />

Bereich eingesetzt.<br />

Besatzung 3 bis 4 Soldatinnen/Soldaten<br />

Passagiere 16 Personen<br />

Länge 20,85 m<br />

Spannweite 19,65 m<br />

Höhe 6,30 m<br />

Rumpfdurchmesser 2,50 m<br />

Leistung 2 x 40,6 kN<br />

Reisegeschwindigkeit 770 km/h<br />

DIE LUFTWAFFE 63


Die Hubschrauber der Luftwaffe werden im Bereich des Personen­ und Materialtransports<br />

eingesetzt.<br />

HUBSC HRAUBER<br />

64 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


LEICHTER TRANSPORT­ /<br />

SAR­HUBSCHRAUBER<br />

NH­90<br />

Der NH­90 wird bei der Luftwaffe als<br />

leichter Transport­ und SAR­Hubschrauber<br />

eingesetzt.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 19,56 m<br />

Rotorkreisdurchmesser 16,30 m<br />

Höhe 5,44 m<br />

Maximales Abfluggewicht 10,6 t<br />

Triebwerksleistung 2 x 1.367 kW<br />

Reisegeschwindigkeit 260 km/h<br />

Maximalgeschwindigkeit 298 km/h<br />

Einsatzdauer 4 Std.<br />

Transportkapazität 16 Passagiere oder 2 t<br />

MEHRZWECKHUBSCHRAUBER<br />

COUGAR<br />

Der COUGAR AS 532 U2 ist ein von<br />

Eurocopter gebauter Mehrzweckhubschrauber<br />

mittlerer Größe, der bei der<br />

Luftwaffe für den VIP­Personentransport<br />

eingesetzt wird.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 19,50 m<br />

Rotorkreisdurchmesser 16,20 m<br />

Höhe 4,97 m<br />

Maximales Abfluggewicht 9,75 t<br />

Triebwerksleistung 2 x 1.375 kW<br />

Reisegeschwindigkeit 278 km/h<br />

Maximalgeschwindigkeit 315 km/h<br />

Reichweite 850 km<br />

Transportkapazität 17 Passagiere<br />

DIE LUFTWAFFE 65


LEICHTER MEHRZWECKHUBSCHRAUBER<br />

66 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


BELL UH­1D<br />

Die BELL UH­1D ist ein leichter Mehrzweckhubschrauber,<br />

der für den Personentransport<br />

und für Sonderaufgaben eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Passagiere maximal 12<br />

Länge 17,40 m<br />

Rotordurchmesser 14,63 m<br />

Höhe 4,48 m<br />

Fluggewicht 4.310 kg<br />

Triebwerksleistung 1.044 kW<br />

Höchstgeschwindigkeit 220 km/h<br />

Einsatzdauer 2,5 Std.<br />

DIE LUFTWAFFE 67


Das Aufgabenspektrum der Marine hat sich in den letzten Jahren deutlich<br />

gewandelt. Weg von konventionellen Kriegs­ und Gefechtsszenarien liegen ihre<br />

neuen Herausforderungen in der Bekämpfung des internationalen Terrorismus<br />

und der Krisen­ und Konfliktbewältigung. Für diese umfangreichen Aufgaben<br />

wurde die Marine neu ausgerichtet und ist eine moderne und flexible Teilstreitkraft.<br />

Sie verfügt nicht nur über Schiffe, Boote und UBoote, sondern auch über<br />

Flugzeuge und infanteristische Kräfte.<br />

DIE M ARINE<br />

68 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


DIE MARINE 69


Für Operationen in Küstengewässern und Randmeeren sind kleine, bewegliche Einheiten<br />

erforderlich. Die Marine verfügt aufgrund der geografischen Lage Deutschlands über große<br />

Erfahrungen bei Operationen in Küstennähe. Das NATO­Kompetenzzentrum für maritime<br />

Operationen in Küsten­ und Flachwassergebieten in Kiel soll diese weiter vertiefen. Die<br />

Minenstreitkräfte leisten einen Beitrag zum Schutz der Seeverbindungen und Küstengewässer.<br />

KORVETTEN<br />

EINSATZFLOTTILLE 1<br />

70 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

BRAUNSCHWEIG­Klasse (TYP K 130)<br />

Im Hinblick auf das veränderte Aufgabenspektrum<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> werden die<br />

Schnellboote durch fünf Korvetten ergänzt.<br />

Dieser für die Marine neue Schiffstyp<br />

ermöglicht einen weltweiten Einsatz unter<br />

anderem in multinationalen Verbänden der<br />

Krisenreaktionskräfte. Korvetten sind für<br />

die Aufgaben in der Überwasserseekriegsführung,<br />

insbesondere in Randmeeren und<br />

Küstengewässern, optimiert. Die Ausrüstung<br />

mit dem landzielfähigen Flugkörper<br />

RBS15 MK3 ermöglicht erstmals in der<br />

Marine die weitreichende Bekämpfung<br />

von Zielen an Land. Bei der Konstruktion<br />

wurde der Schwerpunkt auf die Überlebensfähigkeit<br />

im Einsatz gelegt. Das Flugdeck<br />

ermöglicht den Einsatz von Drohnen und<br />

Helikoptern zur Seeraumüberwachung<br />

und ­aufklärung über den eigenen Sensorhorizont<br />

hinaus.<br />

Besatzung 58 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 89,12 m<br />

Breite 13,28 m<br />

Tiefgang 3,30 m<br />

Einsatzverdrängung 1.840 t<br />

Motorleistung 14.800 kW (20.100 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 26 kn<br />

Bewaffnung 76 mm Geschütz, 27 mm Geschütze,<br />

12,7 mm Schwere Maschinengewehre,<br />

RAM­Flugabwehrsystem, landzielfähiger Flugkörper<br />

RBS 15, Minenlegekapazität


Die Schnellboote konzentrieren hohe Kampfkraft auf engstem Raum. Korvetten sind<br />

für die Überwasserseekriegsführung in Randmeeren und Küstengewässern optimiert.<br />

Die Spezialisierten Einsatzkräfte und die Marineschutzkräfte gehören ebenso zur Einsatzflottille<br />

1 wie das in Eckernförde beheimatete 1. UBootgeschwader.<br />

SCHNELLBOOTE<br />

GEPARD­Klasse (TYP 143 A)<br />

Neben der für Schnellboote typischen<br />

Bewaffnung mit Seeziel­Flugkörpern und<br />

Artillerie verfügen diese Einheiten über<br />

das RAM­Flugkörpersystem. Es dient der<br />

Abwehr von gegnerischen Flugkörpern<br />

sowie der Bekämpfung von Luft­ und<br />

kleinen Seezielen im Nahbereich. Ein hoch<br />

entwickeltes Datenverarbeitungssystem<br />

erlaubt die Bekämpfung von bis zu fünf<br />

Zielen zur gleichen Zeit.<br />

Die Nutzung von Täuschkörpern und einer<br />

Anlage zur elektronischen Kampfführung<br />

ermöglichen eine gute Durchsetzungsund<br />

Überlebensfähigkeit. In nationalen<br />

und multinationalen Verbänden können die<br />

Boote der GEPARD­Klasse Informationen<br />

und Lagebilder per Link 11 oder Satellitenverbindung<br />

nahezu in Echtzeit austauschen.<br />

Besatzung 34 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 57,60 m<br />

Breite 7,80 m<br />

Tiefgang 2,60 m<br />

Einsatzverdrängung 408 t<br />

Motorleistung 13.200 kW (17.950 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit circa 40 kn<br />

Bewaffnung 76 mm Geschütz, 12,7 mm Schwere<br />

Maschinengewehre, Seezielflugkörper MM 38 EXO­<br />

CET, RAM­Flugabwehrsystem, Minenlegekapazität<br />

DIE MARINE 71


UBOOTE<br />

Ein UBoot der Klasse 206 A.<br />

72 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


Klasse 206 A<br />

Die Boote der Klasse 206 A wurden<br />

zwischen 1973 und 1975 in Dienst gestellt<br />

und Anfang der 1990er Jahre kampfwertgesteigert<br />

und modernisiert. Sie sind aufgrund<br />

ihrer geringen Größe und Geräuschabstrahlung<br />

extrem schwer ortbar. Zudem<br />

sind sie äußerst wendig.<br />

Zum Schutz gegen Minen sind sie aus<br />

amagnetischem Stahl gebaut. Sie können<br />

insgesamt acht drahtgelenkte Torpedos<br />

verschießen und 24 Grundminen legen.<br />

Besatzung 22 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 48,60 m<br />

Breite 4,60 m<br />

Tiefgang 4,50 m<br />

Einsatzverdrängung getaucht 500 t,<br />

aufgetaucht 450 t<br />

Motorleistung 1.320 kW (1.795 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit getaucht 17 kn,<br />

aufgetaucht 10 kn<br />

Bewaffnung Torpedorohre, Minenlegekapazität<br />

Klasse 212 A<br />

Mit dem UBoot der Klasse 212 A erfolgt<br />

ein Technologiesprung im konventionellen<br />

UBootbau. Dieser neue UBoottyp verfügt<br />

über ein außenluftunabhängiges Antriebssystem<br />

(Brennstoffzellen mit Wasserstoff<br />

und Sauerstoff). Seine Signatur (Wasserschall,<br />

Magnetik, Radar, Infrarot und Druck)<br />

ist im Vergleich zu anderen konventionellen<br />

UBooten nochmals minimiert worden. Für<br />

den Bau des Druckkörpers wird amagnetischer<br />

Stahl von besonders großer Festigkeit<br />

und Elastizität verwendet. Hauptbewaffnung<br />

ist ein neu entwickelter Lichtwellenleiter­gelenkter<br />

Schwergewichtstorpedo.<br />

Besatzung 27 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 56,00 m<br />

Breite 7,00 m<br />

Tiefgang 6,00 m<br />

Einsatzverdrängung getaucht 1.830 t,<br />

aufgetaucht 1.450 t<br />

Motorleistung 3.120 kW (4.240 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit getaucht 20 kn,<br />

aufgetaucht 12 kn<br />

Bewaffnung Torpedorohre, Schwergewichtstorpedo<br />

DIE MARINE 73


FLOTTENDIENSTBOOTE<br />

74 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


OSTE­Klasse (TYP 423)<br />

Flottendienstboote der OSTE­Klasse sind<br />

als hocheffiziente Frühwarn­, Fernmeldeund<br />

Aufklärungseinheiten konzipiert. Sie<br />

können sowohl auf sich allein gestellt als<br />

auch im Verbund mit anderen Einheiten<br />

und Dienststellen deutscher und internationaler<br />

Streitkräfte operieren.<br />

Ausgestattet mit hochmodernen elektromagnetischen,<br />

hydroakustischen und<br />

elektrooptischen Ortungsgeräten, sind<br />

sie in der Vergangenheit bereits mehrfach<br />

mit großem Erfolg für Aufgaben der<br />

strategischen Informationsgewinnung in<br />

Krisengebieten eingesetzt worden.<br />

Mit einem Aktionsradius von über 5.000<br />

Seemeilen sind sie für längere Aufklärungseinsätze<br />

ausgelegt. Zusätzlich zur Stammbesatzung<br />

können Fernmeldepersonal und<br />

Spezialisten für die elektronische Aufklärung<br />

eingeschifft werden. Die Boote sind<br />

in Eckernförde stationiert.<br />

Besatzung 36 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 83,50 m<br />

Breite 14,60 m<br />

Tiefgang 4,30 m<br />

Einsatzverdrängung 3.200 t<br />

Motorleistung 6.600 kW (8.975 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 20 kn<br />

Bewaffnung keine<br />

DIE MARINE 75


MINENJAGDBOOTE<br />

Ein Minenjagdboot der FRANKENTHAL­Klasse.<br />

76 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


FRANKENTHAL­Klasse (TYP 332)<br />

Die Boote der FRANKENTHAL­, KULMBACHund<br />

ENSDORF­Klasse basieren auf einer<br />

gemeinsamen Plattform und sind alle aus<br />

amagnetischem Stahl gebaut. Sie besitzen<br />

das Sonar DSQS 11 M mit digitalem Signalprozessor<br />

und synthetischer Bilddarstellung.<br />

Die Boote sind mit zwei Minenjagddrohnen<br />

vom Typ PINGUIN B3 ausgerüstet.<br />

Zur Besatzung gehören zeitweise auch<br />

ausgebildete Minentaucher, die Minen<br />

identifizieren und sprengen können. An<br />

Bord befindet sich eine Taucherdruckkammer,<br />

die bei Anzeichen der Taucherkrankheit<br />

sofort eingesetzt wird.<br />

Die Einheiten BAD BEVENSEN, GRÖMITZ,<br />

BAD RAPPENAU und DATTELN sind für<br />

einen Einsatz innerhalb der Marineschutzkräfte<br />

vorgesehen.<br />

Besatzung 42 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 54,40 m<br />

Breite 9,20 m<br />

Tiefgang 2,60 m<br />

Einsatzverdrängung 650 t<br />

Motorleistung 4.080 kW (5.550 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn<br />

Bewaffnung 40 mm Geschütz, nach Umbau<br />

27 mm Geschütz, Fliegerfaust, Minenjagddrohne<br />

PINGUIN B3<br />

KULMBACH­Klasse (TYP 333)<br />

Das Minenjagdboot der KULMBACH­Klasse<br />

ist ein Zweirollenfahrzeug, das sowohl zur<br />

Minenjagd als auch zum Minenlegen<br />

eingesetzt werden kann. Es basiert ebenfalls<br />

auf der FRANKENTHAL­Klasse.<br />

Seine Hauptaufgabe, die Minenjagd, stützt<br />

sich auf die Führungsanlage TAKIS sowie<br />

eine Minenjagdsonaranlage, mit der Grundund<br />

Ankertauminen geortet werden.<br />

Bekämpft werden sie mit dem SEEFUCHS,<br />

einer weltweit einmaligen Einwegdrohne.<br />

Zusätzlich kann eine mobile Minentaucherkomponente<br />

eingeschifft werden.<br />

Besatzung 37 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 54,40 m<br />

Breite 9,20 m<br />

Tiefgang 2,50 m<br />

Einsatzverdrängung 635 t<br />

Motorleistung 4.480 kW (6.100 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn<br />

Bewaffnung 40 mm Geschütze, nach Umbau<br />

27 mm Geschütze, Fliegerfaust, Minenjagddrohne<br />

SEEFUCHS<br />

DIE MARINE 77


HOHLSTABLENKBOOTE<br />

78 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


ENSDORF­Klasse (TYP 352)<br />

Die Hohlstablenkboote der ENSDORF­<br />

Klasse bilden mit den Fernräumlenkgeräten<br />

vom Typ SEEH<strong>UND</strong> das System<br />

TROIKA PLUS. Das Einsatzverfahren<br />

sieht vor, dass bis zu vier unbemannte<br />

SEEH<strong>UND</strong>E mit aktivierten Minenräumanlagen<br />

vom Lenkfahrzeug aus ferngesteuert<br />

werden.<br />

Das Lenkfahrzeug selbst liegt dabei aus<br />

Sicherheitsgründen außerhalb des Minenfeldes.<br />

Es ist mit einem Minenmeidesonar<br />

zum Lokalisieren von Ankertauminen, mit<br />

einer Lenk­ und Überwachungseinrichtung<br />

für die vier Fernlenkräumgeräte, Einwegdrohnen<br />

SEEFUCHS sowie mechanischem<br />

Räumgerät gegen Ankertauminen ausgestattet.<br />

Besatzung 38 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 54,40 m<br />

Breite 9,20 m<br />

Tiefgang 2,50 m<br />

Einsatzverdrängung 635 t<br />

Motorleistung 4.080 kW (5.550 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit circa 18 kn<br />

Bewaffnung 40 mm Geschütze, nach Umbau<br />

27 mm Geschütze, Fliegerfaust, Minenräum­<br />

ausstattung, Minenlegeausstattung, Minen­<br />

jagddrohne SEEFUCHS<br />

DIE MARINE 79


MINENRÄUMDROHNEN<br />

SEEH<strong>UND</strong><br />

Die SEEH<strong>UND</strong>E sind kompakte Minenräumeinrichtungen,<br />

die gegen Minen mit akustischen<br />

und magnetischen Zündsystemen<br />

eingesetzt werden. Sie können Detonationen<br />

von Minen selbst in geringer Entfernung<br />

gefahrlos überstehen.<br />

Holzverkleidung, Deck und Aufbau verbessern<br />

das Seeverhalten und erleichtern den<br />

bemannten Betrieb bei Überführungsfahrten.<br />

Der Antriebsdiesel treibt hydraulisch einen<br />

Schottelruderpropeller an und verleiht dem<br />

SEEH<strong>UND</strong> eine Höchstfahrt von neun<br />

Knoten.<br />

Besatzung nur während des Transits<br />

2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 26,90 m<br />

Breite 4,60 m<br />

Tiefgang 1,40 m<br />

Einsatzverdrängung 99 t<br />

Motorleistung 328 kW (450 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 9 kn<br />

Bewaffnung keine<br />

80 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


MINENJAGDDROHNEN<br />

SEEFUCHS<br />

Der SEEFUCHS fährt weitgehend automatisch<br />

zur Mine. Mit einem Nahbereichssonar<br />

und einer Videokamera wird das Zielobjekt<br />

identifiziert.<br />

Bekämpft wird die Mine mit einer eingebauten<br />

Sprengladung.<br />

PINGUIN<br />

Die Minenjagddrohne PINGUIN B3 identifiziert<br />

Kontakte mittels Videokamera und<br />

hochauflösendem Nahbereichssonar.<br />

Die Mine kann mit abwerfbaren Minenvernichtungsladungen<br />

gesprengt werden.<br />

Die Drohne kann sowohl gegen Ankertauals<br />

auch gegen Grundminen eingesetzt<br />

werden.<br />

DIE MARINE 81


Ein Tender der ELBE­Klasse.<br />

82 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


TENDER<br />

ELBE­Klasse (TYP 404)<br />

Die Tender der ELBE­Klasse versorgen<br />

Boote in See mit Kraftstoff, Wasser oder<br />

Munition und unterstützen bei Instandsetzungen.<br />

Hinzu kommt die wichtige<br />

Aufgabe der umweltverträglichen Entsorgung.<br />

Eingeschifft werden Soldaten der Systemunterstützungsgruppen<br />

der jeweiligen<br />

Bootsgeschwader, die über containerisierte<br />

Werkstätten und Ersatzteillager verfügen.<br />

Alle Tender sind mit einem Hubschrauberlandedeck<br />

ausgestattet.<br />

Besatzung 45 Soldatinnen/Soldaten<br />

(plus maximal 60 Personen)<br />

Länge 100,50 m<br />

Breite 15,40 m<br />

Tiefgang 4,10 m<br />

Einsatzverdrängung 3.586 t<br />

Motorleistung 2.452 kW (3.335 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 15 kn<br />

Bewaffnung 27 mm Geschütze, 12,7 mm<br />

Schwere Maschinengewehre, Fliegerfaust<br />

MEHRZWECKLANDUNGSBOOT<br />

BARBE­Klasse (TYP 520)<br />

Das Mehrzwecklandungsboot wird im<br />

Rahmen von Personal­ und Materialtransporten<br />

über See eingesetzt. Es eignet sich<br />

darüber hinaus zum Minenlegen.<br />

Diese Bootsklasse ist die einzige der<br />

Marine, auf der Portepeeunteroffiziere als<br />

Kommandanten eingesetzt sind. Die beiden<br />

Boote sind den Spezialisierten Einsatzkräften<br />

Marine in Eckernförde unterstellt und<br />

dort beheimatet.<br />

Besatzung 17 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 40,00 m<br />

Breite 8,80 m<br />

Tiefgang 2,20 m<br />

Einsatzverdrängung 430 t<br />

Motorleistung 750 kW (1.020 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 11 kn<br />

Bewaffnung 20 mm Geschütz<br />

DIE MARINE 83


In der Einsatzflottille 2 sind die größten Einheiten der Flotte zusammengefasst: Die<br />

Fregatten haben die Fähigkeit zur Seeraumüberwachung, UBootjagd, Bekämpfung<br />

von Überwassereinheiten und zur Abwehr von Luftangriffen auf das eigene Schiff<br />

bzw. den Verband. In Verbindung mit dem Einsatz von Versorgungs­ und Hilfsschiffen<br />

können die Fregatten weltweit operieren.<br />

FREGATTEN<br />

EINSATZFLOTTILLE 2<br />

Eine Fregatte der BREMEN­Klasse.<br />

84 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


BREMEN­Klasse (TYP 122)<br />

Die Fregatten der BREMEN­Klasse sind<br />

leistungsfähige Einheiten, vor allem für die<br />

UBootjagd und die Seezielbekämpfung.<br />

Der Bordhubschrauber SEA LYNX wird<br />

neben der UBootjagd für die Seeraumüberwachung<br />

und besonders für die weitreichende<br />

Seezielbekämpfung eingesetzt.<br />

Besatzung 219 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 130,50 m<br />

Breite 14,60 m<br />

Tiefgang 6,00 m<br />

Einsatzverdrängung 3.680 t<br />

Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 2 x 19.000<br />

kW (25.830 PS), Diesel 2 x 3.830 kW (5.210 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 30 kn<br />

Bewaffnung Luftzielflugkörper, Seezielflugkörper,<br />

RAM­Flugabwehrsystem, Torpedos, Bordhub­<br />

schrauber SEA LYNX, Schweres Maschinengewehr<br />

BRANDENBURG­Klasse (TYP 123)<br />

Die Fregatten der BRANDENBURG­Klasse<br />

sind für die UBootjagd und die Führung<br />

eines Verbandes konzipiert. Speziell für<br />

den Einsatz in der UBootjagd, aber auch<br />

für die Seeraumüberwachung und Seezielbekämpfung<br />

dient der Bordhubschrauber<br />

SEA LYNX.<br />

Alle Schiffe verfügen über leistungsfähige<br />

Radaranlagen zur See­ und Luftraumüberwachung,<br />

Feuerleitung und Navigation.<br />

Sonaranlagen, Lagebild­ und Datenübertragungssysteme,<br />

Anlagen zur elektronischen<br />

Kampfführung sowie moderne Fernmeldetechnik,<br />

speziell für Führungsaufgaben,<br />

vervollständigen die Ausrüstung.<br />

Besatzung 218 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 139,00 m<br />

Breite 16,70 m<br />

Tiefgang 6,80 m<br />

Einsatzverdrängung 4.900 t<br />

Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 2 x 19.000<br />

kW (25.830 PS), Diesel 2 x 3.820 kW (5.190 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 29 kn<br />

Bewaffnung Seezielflugkörper, Luftzielflugkörper,<br />

RAM­Flugabwehrsystem, Torpedos, Bordhub­<br />

schrauber SEA LYNX, Schweres Maschinengewehr<br />

DIE MARINE 85


FREGATTEN<br />

Eine Fregatte der SACHSEN­Klasse.<br />

86 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


SACHSEN­Klasse (TYP 124)<br />

Die Fregatten der SACHSEN­Klasse sind<br />

als Mehrzweckfregatten für Geleitschutz<br />

und Gebietssicherung konzipiert und verfügen<br />

über Bordhubschrauber. Sensoren und<br />

Effektoren sind auf ihre Hauptaufgaben<br />

optimiert: Verbandsführung und Verbandsflugabwehr.<br />

Wie bei den Fregatten der<br />

BREMEN­ und BRANDENBURG­Klasse<br />

dient der Bordhubschrauber der weitreichenden<br />

Seezielbekämpfung und<br />

UBootjagd.<br />

Mit den Fregatten der SACHSEN­Klasse<br />

verfügt die Marine über besonders vielseitige<br />

und durchsetzungsfähige Schiffe.<br />

Besatzung 255 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 143,00 m<br />

Breite 17,40 m<br />

Tiefgang 5,00 m<br />

Einsatzverdrängung 5.600 t<br />

Antriebsleistung Diesel und Gasturbine 1 x 23.500<br />

kW (31.950 PS), Diesel 2 x 7.400 kW (10.060 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 29 kn<br />

Bewaffnung 76 und 27 mm Geschütze, Seezielflugkörper,<br />

Luftzielflugkörper, RAM­Flugabwehrsystem,<br />

Torpedos, Bordhubschrauber, Schweres Maschinengewehr<br />

BADEN­WÜRTTEMBERG­Klasse (TYP 125)<br />

Dieser Schiffstyp soll bis zu zwei Jahre<br />

Stehzeit im Einsatzgebiet verbringen<br />

können. Das von der Marine als Intensivnutzung<br />

bezeichnete Konzept verspricht<br />

eine Verdoppelung der Betriebsstunden<br />

zwischen den großen Instandsetzungsphasen<br />

bei ununterbrochener Präsenz<br />

der Einheit im Operationsgebiet.<br />

Die Intensivnutzung der BADEN­WÜRTTEM­<br />

BERG­Klasse bedingt zwangsläufig neueste,<br />

wartungsarme Technik, die für einen weltweiten<br />

Einsatz ausgelegt ist. Da das Schiff<br />

mit einer Stammbesatzung von nur noch<br />

rund 110 Frauen und Männern im Zweibesatzungskonzept<br />

auskommen soll, die in<br />

einem viermonatigem Rhythmus wechselt,<br />

während das Schiff im Einsatzgebiet verbleibt,<br />

wird in vielen Bereichen noch mehr<br />

auf Automation gesetzt.<br />

Besatzung 110 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 144,80 m<br />

Breite 18,80 m<br />

Tiefgang 6,80 m<br />

Einsatzverdrängung 6.800 t<br />

Antriebsleistung 20.000 kW (27.200 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 26 kn<br />

Bewaffnung 127 und 27 mm Geschütze,<br />

Flugabwehrsystem, 8 x Seeziel­FK HARPOON,<br />

4 x Täuschkörperwurfanlage, Bordhubschrauber,<br />

Schweres Maschinengewehr<br />

DIE MARINE 87


TROSSSCHIFFE<br />

88 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

WESTERWALD­Klasse<br />

WANGEROOGE­Klasse<br />

RHÖN­Klasse<br />

WALCHENSEE­Klasse<br />

Die Trossschiffe dienen der Versorgung von<br />

Flotteneinheiten in See. Je nach Aufgabe<br />

der einzelnen Einheiten sind sie speziell für<br />

diesen Zweck ausgerüstet und besetzt. Sie<br />

haben grundsätzlich keine Bewaffnung.<br />

WESTERWALD ist ein Versorger, WANGE­<br />

ROOGE ein Seeschlepper. Die beiden<br />

Schiffe RHÖN und WALCHENSEE sind<br />

Betriebsstofftransporter.<br />

Einige Einheiten sind ehemalige Handelsschiffe<br />

bzw. nach Handelsschiffstandard<br />

gebaut. Wo erforderlich, sind Ausrüstung<br />

und Gerät den militärischen Gegebenheiten<br />

angepasst.<br />

Technische Daten der RHÖN­Klasse<br />

Besatzung zivil 42 Personen<br />

Länge 130,50 m<br />

Breite 19,30 m<br />

Tiefgang 8,20 m<br />

Einsatzverdrängung 14.169 t<br />

Motorleistung 5.880 kW (7.995 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 16 kn<br />

Bewaffnung keine


EINSATZGRUPPENVERSORGER<br />

BERLIN­Klasse (TYP 702)<br />

Die Versorger der BERLIN­Klasse unterstützen<br />

Einsatzgruppen der Marine, die sich aufgabenorientiert<br />

aus unterschiedlichen<br />

Schiffen und Booten zusammensetzen.<br />

Logistische und sanitätsdienstliche Unterstützung<br />

durch den Einsatzgruppenversorger<br />

(EGV) stehen dabei im Vordergrund.<br />

Die logistische Hauptaufgabe des<br />

Schiffes besteht in der Versorgung dieser<br />

Einheiten mit Betriebsstoffen, Verbrauchsgütern,<br />

Proviant und Munition.<br />

Daneben erfüllt der EGV folgende<br />

Aufgaben:<br />

■ sanitätsdienstliche Unterstützung<br />

durch Aufnahme eines mobilen Marineeinsatzrettungszentrums<br />

(MERZ),<br />

■ Betrieb von zwei Bordhubschraubern,<br />

■ Transport, Betrieb und Umschlag von<br />

Containern,<br />

■ Unterbringung von Unterstützungspersonal,<br />

■ Bereitstellen von Betreuungseinrichtungen,<br />

■ umweltverträgliche Entsorgung von<br />

Abwasser und Müll.<br />

Besatzung 159 Soldatinnen/Soldaten<br />

(plus maximal 94 Personen)<br />

Länge 174,00 m<br />

Breite 24,00 m<br />

Tiefgang 7,40 m<br />

Einsatzverdrängung circa 18.000 t<br />

Motorleistung 10.560 kW (14.385 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 20 kn<br />

Bewaffnung 27 mm Geschütze, Fliegerfaust,<br />

Bordhubschrauber SEA KING<br />

DIE MARINE 89


Die Marineflieger operieren eigenständig oder in enger Zusammenarbeit mit den<br />

Schiffen und Booten der Marine. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil der Flotte. Die<br />

beiden Geschwader, das Marinefliegergeschwader 3 GRAF ZEPPELIN in Nordholz und<br />

das Marinefliegergeschwader 5 in Kiel­Holtenau, unterstehen unmittelbar dem<br />

Flottenkommando.<br />

SEEFERNAUFKLÄRER / UBOOTJAGDFLUGZEUGE<br />

MARINEF LI EG ER<br />

Der Seefernaufklärer LOCKHEED P­3C ORION.<br />

90 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


LOCKHEED P­3C ORION<br />

Die Marine verfügt mit der P­3C ORION<br />

über ein Waffensystem mit Fähigkeiten zur<br />

weiträumigen Aufklärung und Führungsunterstützung<br />

bei teilstreitkraft­ und<br />

bündnisgemeinsamen Einsätzen.<br />

Zusätzlich können die klassischen Aufgaben<br />

Seeraumüberwachung und Wirkung gegen<br />

Unterwasserziele durchgeführt werden. Die<br />

Flugzeuge sind seit 2006 beim Marinefliegergeschwader<br />

3 GRAF ZEPPELIN in Nordholz<br />

stationiert.<br />

Besatzung 4 bis 21 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 35,60 m<br />

Spannweite 30,30 m<br />

Höhe 10,30 m<br />

Maximales Startgewicht 63,5 t<br />

Motorleistung 4 x 3.383 kW (4.600 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 405 kn<br />

Bewaffnung Torpedos, Wasserbomben, Minen<br />

DASSAULT­BREGUET BR 1150 ATLANTIC<br />

Der Flugbetrieb mit der BREGUET ATLANTIC<br />

wurde 1966 in der Marine aufgenommen.<br />

Die Seefernaufklärer / UBootjagdflugzeuge<br />

dieses Typs wurden durch die P­3C ORION<br />

ersetzt.<br />

Im Marinefliegergeschwader 3 GRAF ZEPPELIN<br />

in Nordholz wird noch eine Maschine der<br />

SIGINT­Version eingesetzt. Ihre Aufgabe ist<br />

die Erfassung elektromagnetischer Signale<br />

zur Lagebilddarstellung für die <strong>Bundeswehr</strong>.<br />

Besatzung 3 bis 19 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 36,70 m<br />

Spannweite 36,30 m<br />

Höhe 14,80 m<br />

Maximales Startgewicht 44,0 t<br />

Motorleistung 2 x 8.000 kW (10.880 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 315 kn<br />

Bewaffnung keine<br />

DIE MARINE 91


ÖLAUFKLÄRUNGSFLUGZEUGE<br />

92 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


DORNIER DO 228 LM<br />

Die DO 228 ist ein modernes TurboProp­<br />

Flugzeug für den Kurz­ und Mittelstreckeneinsatz.<br />

Die Maschinen gehören dem<br />

Bundesministerium für Verkehr und werden<br />

im Auftrag des Havariekommandos durch<br />

die Marine betrieben.<br />

Sie sind für die Überwachung der Seeräume<br />

gegen Meeresverschmutzungen optimiert.<br />

Mit speziellen Systemen wie Radar, Infrarot­<br />

und Ultraviolett­Sensoren, Mikrowellenradiometer<br />

und Fluoreszenz­Laser sowie<br />

Videokameras ausgerüstet, werden im Flug<br />

entdeckte Verschmutzungen unverzüglich<br />

an das Havariekommando weitergeleitet. Von<br />

dort aus wird dann die weitere Vorgehensweise<br />

koordiniert.<br />

Die Flugzeuge können sowohl bei Tag als<br />

auch bei Nacht eingesetzt werden.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 16,60 m<br />

Spannweite 16,90 m<br />

Höhe 4,90 m<br />

Maximales Startgewicht 6,6 t<br />

Motorleistung 2 x 1.200 kW (1.600 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 200 kn<br />

Ausrüstung Laserfluorsensor, Mikroradiometer­<br />

sensor, Kameras, Seitensichtradar<br />

DIE MARINE 93


Der Bordhubschrauber SEA LYNX.<br />

94 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


BORDHUBSCHRAUBER<br />

GKN WESTLAND SEA LYNX MK 88A<br />

Der Bordhubschrauber SEA LYNX ist einer<br />

der Hauptsensoren der Fregatten. Jeweils<br />

zwei Hubschrauber und 18 Personen fliegendes<br />

und technisches Personal können<br />

eingeschifft werden.<br />

Ausrüstung und Bewaffnung des Hubschraubers<br />

sind auf UBootjagd und Überwasserseekriegführung<br />

ausgelegt. Der<br />

Hubschrauber dient als verlängerter Arm<br />

des Schiffes, dessen Fähigkeiten er um<br />

seine eigene Reichweite, seine Geschwindigkeit<br />

und Flexibilität erhöht. Eingesetzt wird<br />

der Hubschrauber auch für Boardingoperationen<br />

im Rahmen der Seeraumüberwachung.<br />

Für die UBootjagd ist der SEA LYNX mit<br />

einem tiefenvariablen Sonar für die aktive<br />

und passive Ortung ausgerüstet sowie mit<br />

bis zu zwei Torpedos bewaffnet. Für die<br />

Überwasserseekriegführung setzt er ein<br />

Rundsuchradar und ein Infrarot­Suchgerät<br />

ein.<br />

Zu den Nebenaufgaben zählen Materialund<br />

Personaltransporte sowie der SAR­<br />

Dienst innerhalb eines Schiffsverbandes.<br />

Besatzung 1 bis 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 13,30 m<br />

Breite bei gefaltetem Rotor 9,90 m<br />

Höhe 3,70 m<br />

Maximales Startgewicht 5,1 t<br />

Motorleistung 2 x 835 kW (2.200 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 178 kn<br />

Bewaffnung UBootjagdtorpedos, Seezielflugkörper<br />

SEA SKUA, 12,7 mm Maschinengewehr<br />

MEHRZWECKHUBSCHRAUBER<br />

WESTLAND SEA KING MK 41<br />

Die SEA KING­Helikopter sind wertvoller<br />

Bestandteil der Marine. Sie werden in der<br />

Flotte als Bordhubschrauber der Einsatzgruppenversorger<br />

sowie im Such­ und<br />

Rettungsdienst (SAR) eingesetzt.<br />

Stationiert beim Marinefliegergeschwader 5<br />

in Kiel übernehmen sie zusätzlich auch<br />

folgende Aufgaben:<br />

■ Lufttransport von Material und Personal,<br />

■ Katastrophenhilfe,<br />

■ Taktischer Lufttransport,<br />

■ Evakuierungsoperationen,<br />

■ Seeraumüberwachung und Aufklärung.<br />

Besatzung 2 bis 4 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 22,10 m<br />

Breite bei gefaltetem Rotor 4,90 m<br />

Höhe 5,10 m<br />

Maximales Startgewicht 9,3 t<br />

Motorleistung 2.200 kW (3.000 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 136 kn<br />

Bewaffnung 12,7 mm Maschinengewehr<br />

(nicht im SAR­Einsatz)<br />

DIE MARINE 95


Die knapp 90 Meter lange Dreimast­Bark erhielt neben einem neuen Teak­Deck eine neue<br />

Kombüse und einen neuen Farbanstrich. Obwohl die „Weiße Dame“ im August 2009<br />

ihren 50. Geburtstag feierte, ist sie nach der Werftliegezeit fast wie neu. Der „Weiße<br />

Albatros“, wie die GORCH FOCK von der Besatzung auch liebevoll genannt wird, rüstet<br />

sich nun für ihre weiteren Vorhaben. Die Stammbesatzung trainiert für die anstehenden<br />

Seefahrten. Sie übt Segelsetzen und seemännische Manöver.<br />

S EG ELS CHULS CHIFF<br />

96 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


GORCH FOCK<br />

Die GORCH FOCK dient in erster Linie zur<br />

Ausbildung der Offizieranwärter. An Bord<br />

erfahren sie in der Praxis, was Seefahrt und<br />

Teamwork bedeuten. Das Schiff kann nur<br />

im Team beherrscht werden.<br />

Alles an Bord funktioniert ausschließlich mit<br />

Muskelkraft. Die Bedienung der über 2.000<br />

Quadratmeter Segel oder das Rudergehen<br />

erledigen die Kadetten mit den eigenen<br />

Händen. So sind vier Rudergänger nötig,<br />

um das Schiff auf Kurs zu halten oder 90<br />

Kadetten, um die schweren Beiboote wieder<br />

an Bord zu hieven. Dabei ist der einzelne<br />

Lehrgangsteilnehmer kein Gast an Bord, der<br />

bei Schwierigkeiten vom erfahrenen Stammpersonal<br />

ersetzt wird. Der Lehrgangsteilnehmer<br />

ist grundsätzlich derjenige, der das<br />

Schiff segelt, es zur See fährt.<br />

Wenn die GORCH FOCK im Namen der<br />

Marine, der <strong>Bundeswehr</strong> und somit der<br />

Bundesrepublik Deutschland Flagge zeigt,<br />

kommt sie in friedlicher Mission. Der Auftrag<br />

ist die Völkerverständigung. Als Botschafter<br />

in Blau ist die GORCH FOCK dabei in allen<br />

Häfen ein Blickfang und gern gesehener Gast.<br />

Besatzung 85 Soldatinnen/Soldaten und<br />

maximal 138 Lehrgangsteilnehmer<br />

Länge 89,30 m<br />

Breite 12,00 m<br />

Tiefgang 5,50 m<br />

Einsatzverdrängung 2.002 t<br />

Motorleistung 1.240 kW (1.685 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit unter Maschine circa<br />

12 kn, unter Segel circa 17 kn<br />

Bewaffnung keine<br />

DIE MARINE 97


Die BOTTSAND gehört zum Marinestützpunktkommando Warnemünde. Die EVERSAND ist<br />

das zweite Schiff dieser Klasse. Sie ist im Marinestützpunkt Wilhelmshaven stationiert.<br />

Diese beiden Schiffe stehen dem Havariekommando in Cuxhaven jederzeit zur Verfügung.<br />

ÖLAUFFANG SCHIFF<br />

98 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


BOTTSAND­Klasse (Typ 738)<br />

Die Marine betreibt zwei Ölauffangschiffe<br />

von besonderer Bauart: Wesentliches<br />

Merkmal ist, dass sie in ihrer Mittelachse<br />

aufklappbar sind. Ermöglicht wird dies<br />

durch eine Gelenkkonstruktion am Heck.<br />

Die beiden Rumpfhälften können dadurch<br />

so weit auseinandergefahren werden, dass<br />

sie ein offenes Dreieck mit einem Öffnungswinkel<br />

von circa 65 Grad bilden.<br />

Die in dem Dreieck zusammengeschobene<br />

Ölschicht wird durch eine Abschöpfeinrichtung<br />

mit einem Wasserabscheidesystem<br />

abgesaugt und gelangt in die bordeigenen<br />

Sammeltanks. Die Saugleistung liegt bei<br />

einer zwei Millimeter dicken Ölschicht und<br />

einer Schiffsgeschwindigkeit von einem<br />

Knoten bei etwa 140 Kubikmetern in der<br />

Stunde.<br />

Besatzung zivil 6 Personen<br />

Länge 46,30 m<br />

Breite 12,00 m<br />

Tiefgang 3,10 m<br />

Einsatzverdrängung 650 t<br />

Motorleistung 759 kW (1.030 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 10 kn<br />

Bewaffnung keine<br />

DIE MARINE 99


Schutz, Erhalt oder Wiederherstellung der Gesundheit von Soldatinnen und<br />

Soldaten ist Aufgabe der sanitätsdienstlichen Versorgung. Das Vertrauen in<br />

die Verlässlichkeit und die Qualität des Sanitätsdienstes ist ein wesentlicher<br />

Motivationsfaktor für die Soldatinnen und Soldaten. Zur Erfüllung seiner Aufgaben<br />

steht dem Sanitätsdienst umfangreiche und moderne Technik zur Verfügung.<br />

DER SANI TÄ TSDIENST<br />

100 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


DER SANITÄTSDIENST 101


Modulare Sanitätseinrichtungen dienen der Sicherstellung einer zeitgemäßen sanitätsdienstlichen<br />

Versorgung bei Einsätzen der Streitkräfte im Einsatzland und auf See. Sie<br />

sind mit den unterschiedlichsten Transportmitteln wie zum Beispiel einem Hubschrauber<br />

mobil verlegbar und jederzeit weltweit binnen kürzester Zeit aufgebaut und einsatzbereit.<br />

Modernste medizintechnische Ausstattungen in den Containern und Zelten gewährleisten<br />

eine qualifizierte medizinische Versorgung.<br />

MODUL ARE<br />

S ANITÄTSEI NRICHTUNGEN / MSE<br />

102 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


Maßgeschneidert für den Einsatz<br />

Angepasst an die unterschiedlichsten Einsatzerfordernisse<br />

kann der Sanitätsdienst<br />

modulare Sanitätseinrichtungen schnell als<br />

Rettungsstation, Rettungszentrum und<br />

Einsatzlazarett in das Einsatzgebiet verlegen.<br />

Die Rettungsstation übernimmt als Teil der<br />

Rettungskette die allgemein­ und notfallmedizinische<br />

Erstversorgung. Je nach Auftrag<br />

und Ausstattung wird dann im Rettungszentrum<br />

eine notfallchirurgische bzw. klinische<br />

Akutversorgung sichergestellt. Neben<br />

Operations­ und Pflegebereichen können<br />

fachärztliche Untersuchungsstellen untergebracht<br />

werden. Labor, Apotheke und<br />

Notaufnahme vervollständigen die sanitätsdienstliche<br />

Versorgung. Die Systeme sind<br />

mit modernen Geräten zur Diagnostik und<br />

Behandlung Erkrankter, Verletzter und Verwundeter<br />

ausgestattet.<br />

Im Einsatzlazarett beginnt die klinische<br />

Akutversorgung (vergleichbar mit den<br />

Fachabteilungen eines Kreiskrankenhauses<br />

in Deutschland). Das Einsatzlazarett nimmt<br />

die stationäre fachärztliche Versorgung des<br />

Patienten bis hin zu Operationen wahr. Das<br />

Lazarett verfügt auf der Intensivstation über<br />

eine geringe Anzahl von Betten. Bei langwierigen<br />

Erkrankungen oder schwierigen<br />

Eingriffen erfolgt eine Rückverlegung nach<br />

Deutschland.<br />

Neben den aus Zelten und Containern<br />

bestehenden Systemen verfügt die<br />

<strong>Bundeswehr</strong> über Luftlandesysteme für<br />

Rettungsstationen und Rettungszentren.<br />

DER SANITÄTSDIENST 103


Je nach Bedrohungslage werden unterschiedlich stark geschützte Sanitätsfahrzeuge<br />

eingesetzt. Dies umfasst beispielsweise den Schutz vor Minen, Sprengladungen und<br />

ABC­Kampfstoffen. Die moderne materielle Sanitätsausstattung der Fahrzeuge entspricht<br />

grundsätzlich der eines zivilen Rettungswagens.<br />

GELÄNDEGÄNGIGE NOTARZTWAGEN<br />

FAH RZEUGE<br />

104 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


Krankenkraftwagen BAT<br />

Der geländegängige Lastkraftwagen ist ein<br />

ungeschütztes Fahrzeug, das im Sanitätsdienst<br />

überwiegend als Krankenkraftwagen<br />

(KrKw) eingesetzt wird, um bis zu sechs<br />

Verwundete zu transportieren, die bereits<br />

in einer Behandlungseinrichtung versorgt<br />

wurden.<br />

In der Variante Beweglicher Arzttrupp (BAT)<br />

wird der KrKw zur notfallmedizinischen<br />

Erstversorgung eingesetzt. Die Ausstattung<br />

beinhaltet modernstes medizinisches Gerät,<br />

mit dem eine Notfallversorgung auf hohem<br />

Niveau sichergestellt werden kann.<br />

Verantwortlich dafür ist ein dreiköpfiges<br />

Team, dem auch ein Rettungsmediziner<br />

(Arzt) und Rettungsassistent angehören.<br />

Nachdem die Verwundeten behandelt und<br />

stabilisiert wurden, erfolgt der Abtransport<br />

zur Weiterbehandlung in eine sanitätsdienstliche<br />

Einrichtung. Dabei können in<br />

der klimatisierten Konfiguration des BAT<br />

maximal zwei liegend Verwundete versorgt<br />

werden.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 5,73 m<br />

Breite 2,34 m<br />

Höhe 3,23 m<br />

Motorleistung 100 kW (136 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 80 km/h<br />

Zulässiges Gesamtgewicht 7,5 t<br />

Nutzlast 2 t<br />

Transportraum 4 liegende, intensiv zu versorgende<br />

Patienten oder 6 sitzende Patienten<br />

DER SANITÄTSDIENST 105


MEHRZWECK­RADFAHRZEUGE<br />

106 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


YAK BAT<br />

Der YAK ist ein hochmobiles, geschütztes<br />

Mehrzweck­Radfahrzeug, das den erhöhten<br />

Bedarf und die gestiegenen Anforderungen<br />

der Streitkräfte an geschütztem Transportraum<br />

erfüllt. Er verfügt über ein hohes Niveau<br />

bezüglich des Insassenschutzes. So gewährleistet<br />

das Fahrzeug seiner Besatzung Schutz<br />

gegen ballistische Bedrohung und besitzt<br />

einen integrierten Schutz gegen die Blastwirkung<br />

von Minen.<br />

Mit einem Gesamtgewicht von 13,5 Tonnen<br />

wird der Lufttransport in den Flugzeugen<br />

C­160 TRANSALL und C­130 HERKULES<br />

ermöglicht. Im Sanitätsdienst der <strong>Bundeswehr</strong><br />

wird der YAK derzeit in der Variante<br />

Beweglicher Arzttrupp eingesetzt.<br />

Die im Mehrzweckaufbau integrierte Sanitätsausstattung<br />

entspricht modernster<br />

Medizintechnik. Der YAK soll auch in der<br />

Variante Sanitätstrupp (SanTrp) zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 6,71 m<br />

Breite 2,43 m<br />

Höhe 2,92 m<br />

Motorleistung 184 kW (245 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 106 km/h<br />

Zulässiges Gesamtgewicht 13,5 t<br />

Nutzlast bis zu 5,5 t<br />

Transportraum 1 liegender und<br />

2 sitzende Verwundete<br />

DER SANITÄTSDIENST 107


BEWEGLICHER ARZTTRUPP<br />

108 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

FUCHS BAT<br />

In der Konfiguration Beweglicher Arzttrupp<br />

wird der Transportpanzer FUCHS im<br />

Sanitätsdienst auch zum geschützten<br />

Verletztentransport mit der Möglichkeit zur<br />

notfallmedizinischen Behandlung eingesetzt.<br />

Dabei können ein intensivmedizinisch<br />

zu versorgender Patient oder alternativ zwei<br />

leicht verletzte Patienten sanitätsdienstlich<br />

versorgt und zur entsprechenden Weiterbehandlung<br />

verbracht werden. Für die<br />

medizinische Versorgung sind ein ausgebildeter<br />

Rettungsmediziner (Arzt) sowie<br />

ein Rettungsassistent verantwortlich.<br />

Die Ausstattung des Fahrzeugs in der Konfiguration<br />

BAT ist etwa vergleichbar mit der<br />

eines zivilen Notarztwagens und beinhaltet<br />

unter anderem eine Vakuummatratze, einen<br />

Defibrillator, einen Überwachungsmonitor<br />

und ein automatisches Notfallbeatmungssystem.<br />

Durch die extreme Geländetauglichkeit<br />

und die amphibischen Eigenschaften<br />

des Radpanzer ist auch ein Einsatz in<br />

schwierigem Gelände möglich.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 6,71 m<br />

Breite 2,43 m<br />

Höhe 2,92 m<br />

Motorleistung 184 kW (245 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 106 km/h<br />

Zulässiges Gesamtgewicht 13,5 t<br />

Nutzlast bis zu 5,5 t<br />

Transportraum 1 liegender und<br />

2 sitzende Verwundete


FUCHS IED BAT<br />

Für den Einsatz in Krisengebieten wurde der<br />

Transportpanzer FUCHS als Sanitätsvariante<br />

zusätzlich mit spezifischen Schutzvorrichtungen<br />

ausgestattet. Dazu gehören unter anderem<br />

zusätzlicher Minenschutz sowie Schutz<br />

gegen die Blastwirkung von Improvised<br />

Explosive Devices (IED). Die Zusatzpanzerung<br />

erlaubt es, medizinische Evakuierungen<br />

von Verletzten und Schwerstverletzten unter<br />

hoher Sicherheit durchzuführen.<br />

Die Ausstattung in der Rollenkonfiguration<br />

als Beweglicher Arzttrupp erlaubt den<br />

Transport eines intensivmedizinisch zu versorgenden<br />

Patienten zur entsprechenden<br />

Weiterbehandlung in einer Rettungsstation<br />

oder einem Rettungszentrum.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 6,95 m<br />

Breite 3,10 m<br />

Höhe 2,31 m<br />

Motorleistung 235 kW (320 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 92 km/h<br />

Zulässiges Gesamtgewicht 2,1 t<br />

Nutzlast bis zu 5,5 t<br />

Transportraum 1 liegender, intensiv<br />

zu versorgender Patient<br />

DER SANITÄTSDIENST 109


SANITÄTSTRUPP<br />

110 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


HÄGGL<strong>UND</strong><br />

Der BV 206 HÄGGL<strong>UND</strong> wird im Sanitätsdienst<br />

als Fahrzeug für den die Gebirgsund<br />

Fallschirmjägertruppe begleitenden<br />

Sanitätstrupp eingesetzt und ist luftverladbar.<br />

Der HÄGGL<strong>UND</strong> ist ein Fahrzeuggespann,<br />

dessen Vorder­ und Hinterwagen<br />

durch ein Knickgelenk verbunden ist. Eine<br />

hydraulische Ansteuerung am Knickgelenk<br />

bewirkt die Lenkung des Fahrzeugs. Der<br />

Vorderwagen nimmt Motor und Getriebe<br />

auf. Alle vier Kettenstränge werden angetrieben.<br />

Das Fahrzeug überzeugt durch seine<br />

Schwimmfähigkeit und ausgeprägte<br />

Mobilität in besonders schwierigem<br />

Gelände und bei extremen klimatischen<br />

Bedingungen.<br />

Das Fahrzeug ist mit einer ABC­Schutzund<br />

Klimaanlage in beiden Fahrzeughälften<br />

ausgestattet. Die integrierte Sanitätsausstattung<br />

ermöglicht dem Sanitätspersonal<br />

die Sicherstellung der sanitätsdienstlichen<br />

Versorgung mit dem Ziel des Erhaltes der<br />

Vitalfunktionen und der Herstellung der<br />

Transportfähigkeit.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 6,90 m<br />

Breite 2,00 m<br />

Höhe 2,00 m<br />

Motorleistung 130 kW (177 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit Straße / Gelände<br />

52 km/h, Wasser 4,7 km/h<br />

Zulässiges Gesamtgewicht 7,1 t<br />

Nutzlast bis zu 2,65 t<br />

Transportraum 2 liegend oder<br />

1 liegend / 3 sitzend Verwundete<br />

DER SANITÄTSDIENST 111


Falls eine abschließende Versorgung im Einsatzgebiet nicht möglich ist, erfolgt die Rückführung<br />

verwundeter Soldaten mit hochmodern ausgerüsteten Flugzeugen der Luftwaffe.<br />

Rettungshubschrauber gehören zum sanitätsdienstlichen Einsatzkonzept. Soweit es die<br />

Lage erlaubt, wird durch diese Rettungsmittel qualifizierte notärztliche Versorgung zum<br />

Verwundeten gebracht.<br />

FLIEGENDE INTENSIVSTATION – TRANSALL MEDEVAC<br />

F LI EGENDE SANITÄTSEINRICHTUNGEN<br />

112 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


C­160 D TRANSALL MedEvac<br />

Das weltweit einmalige MedEvac­System<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> ist ein Lufttransportsystem<br />

für schwerstkranke und schwerstverletzte<br />

Soldatinnen und Soldaten. Auch bei zivilen<br />

Katastrophen kommt MedEvac (Medical<br />

Evacuation) auf Anforderung zum Einsatz.<br />

Dabei werden die Langstreckenflugzeuge<br />

CHALLENGER, Airbus A­310 MRTT sowie<br />

die C­160 TRANSALL mit eingebautem<br />

MedEvac­Rüstsatz eingesetzt, sodass ein<br />

Intensivtransport mit gleichen Vorraussetzungen<br />

wie am Boden möglich ist.<br />

Die <strong>Bundeswehr</strong>krankenhäuser in Koblenz<br />

und Ulm halten mehrere intensivmedizinische<br />

Teams bestehend aus Fachärzten<br />

und Fachkrankenpfleger in Rufbereitschaft,<br />

um die MedEvac­Systeme im Bedarfsfall<br />

personell zu besetzen. Lageabhängig<br />

können diese Teams durch weiteres Fachpersonal<br />

aus den <strong>Bundeswehr</strong>krankenhäusern<br />

Berlin und Hamburg verstärkt<br />

werden.<br />

DER SANITÄTSDIENST 113


FLIEGENDE INTENSIVSTATION – TRANSALL MEDEVAC<br />

Patiententransport im AIRBUS A­310.<br />

114 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄTE


Die Flugzeuge sind mit einer unterschiedlichen<br />

Anzahl von Patiententransporteinheiten<br />

(PTE) ausgestattet, welche einen<br />

Transport unter intensivmedizinischer<br />

Überwachung und Therapie ermöglichen.<br />

Die CHALLENGER kann einen intensivpflichtigen<br />

Patienten liegend transportieren.<br />

Der Airbus A­310 hat Kapazität für<br />

sechs intensivtherapiepflichtige und zehn<br />

intensivüberwachungspflichtige Patienten<br />

sowie für 26 weitere Patienten.<br />

Im Laderaum der TRANSALL können bis zu<br />

drei Schwerstverletzte auf PTE und weitere<br />

14 Verletzte auf Tragen aus dem Einsatzraum<br />

ausgeflogen werden.<br />

Die medizinische Besatzung der TRANSALL<br />

in der MedEvac­Konfiguration umfasst bis<br />

zu zwölf Personen. Eine TRANSALL kann<br />

innerhalb weniger Stunden zum MedEvac­<br />

Einsatz umgerüstet werden.<br />

Technische Daten der TRANSALL, des AIRBUS und<br />

der CHALLENGER siehe Luftwaffe auf den Seiten 61<br />

und 63.<br />

DER SANITÄTSDIENST 115


SEARCH AND RESCUE­HUBSCHRAUBER<br />

116 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


SAR­Hubschrauber BELL UH­1D<br />

Mit Search and Rescue (SAR – Suchen und<br />

Retten) wird international ein meist staatlicher<br />

Such­ und Rettungsdienst für die<br />

Bereiche Luft­ und Seefahrt bezeichnet. Die<br />

Aufgaben sind die Ortung von überfälligen,<br />

vermissten oder im Extremfall nach abgestürzten<br />

Luftfahrzeugen sowie die Rettung<br />

der Besatzung und der Passagiere. Sofern<br />

SAR­ und Militäraufgaben dem nicht entgegenstehen<br />

und genügend Kapazitäten<br />

vorhanden sind, kann auch im Rahmen<br />

der Amtshilfe bei Notfällen zu Lande und<br />

zu Wasser geholfen werden.<br />

Meist wird von den Betroffenen selbst oder<br />

von den koordinierenden Stellen zunächst<br />

die örtlich zuständige Rettungsleitstelle,<br />

die Polizei oder die Feuerwehr informiert.<br />

Sofern die jeweilige Leitstelle Hilfe von SAR­<br />

Einheiten benötigt, setzt sie sich mit der<br />

zuständigen SAR­Leitstelle in Verbindung.<br />

Die Alarmierung der SAR­Hubschrauber<br />

erfolgt dann über die SAR­Leitstelle im<br />

nordrhein­westfälischen Münster für den<br />

Festlandbereich bzw. über die SAR­Leitstelle<br />

Glücksburg für die Gebiete über der Nordund<br />

Ostsee.<br />

Seit 1959 haben SAR­Kommandos der<br />

<strong>Bundeswehr</strong> in über 250.000 Einsätzen<br />

190.000 Menschen gerettet.<br />

Der SAR­Hubschrauber BELL UH­1D,<br />

dessen Besatzung aus Pilot, Bordmechanikermeister<br />

und Sanitätsfeldwebel Luftrettungsmeister<br />

besteht, ist eingerüstet mit<br />

einer Krankenliege und den notwendigen<br />

notfallmedizinischen Ausrüstungsgegenständen<br />

sowie mit einer Rettungswinde,<br />

um den Verwundeten ab­ bzw. Verwundete<br />

in den Hubschrauber hochzuwinschen.<br />

Besatzung 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge 17,41 m<br />

Höhe 4,48 m<br />

Durchmesser des Hauptrotors 14,63 m<br />

Durchmesser des Heckrotors 2,59 m<br />

Leergewicht 2.140 kg<br />

Innen­ und Außenlast gesamt 1.050 kg<br />

Maximales Startgewicht 4.310 kg<br />

Reisegeschwindigkeit 160 km/h<br />

Höchstgeschwindigkeit 220 km/h<br />

Reichweite 507 km<br />

Transportraum 1 liegender Patient<br />

DER SANITÄTSDIENST 117


Extrem vielfältig und umfassend gestalten sich der Auftrag und die Aufgaben der<br />

Streitkräftebasis (SKB). Als Force Enabler, Force Provider und Force Multiplier ermöglicht<br />

sie Auslandseinsätze und Hilfeleistungen der <strong>Bundeswehr</strong> im In­ und<br />

Ausland. Sie ist darüber hinaus mit eigenen Kräften im gesamten Aufgabenspektrum<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> im Einsatz. Logistische Unterstützung sowie Führungsunterstützung<br />

sind zwei ihrer Kernaufgaben.<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS<br />

118 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


DIE STREITKRÄFTEBASIS 119


L OGIST IK<br />

120 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


Basislogistik<br />

Die Kräfte der Basislogistik nehmen<br />

streitkräftegemeinsame, querschnittliche<br />

logistische Aufgaben im Rahmen der<br />

Erst­ und Folgeversorgung sowie bei der<br />

Verlegung wahr.<br />

Ihr Zuständigkeitsbereich reicht von<br />

der Logistischen Basis Inland über die<br />

Logistische Basis im Einsatzgebiet bis zu<br />

den eingerichteten Übergabepunkten<br />

an die Einsatzlogistik der militärischen<br />

Organisationsbereiche. Die mobilen<br />

Logistiktruppen der Streitkäftebasis<br />

bestehen aus Nachschub­, Transport­,<br />

Umschlag­, Instandsetzungs­ sowie<br />

Spezialpionierkräften.<br />

Für die Erfüllung ihres Auftrages im jeweiligen<br />

Einsatzgebiet müssen die mobilen<br />

Logistiktruppen der Streitkräftebasis über<br />

den gleichen Schutz wie die zu unterstützende<br />

Truppe verfügen.<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 121


SPEZIALPIONIERE<br />

Feldlagerbau und Betrieb<br />

Im Rahmen der logistischen Sonderaufgaben<br />

sind die Spezialpioniere zuständig<br />

für den Bau und Betrieb von Feldlagern zur<br />

stationären Unterbringung im Einsatz sowie<br />

von Pipelineverbindungen und Feldtanklagern.<br />

Mit ihren Kräften und Mitteln können sie<br />

auch Hilfeleistungen, zum Beispiel bei<br />

Naturkatastrophen im In­ und Ausland<br />

erbringen.<br />

122 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

LOGISTISCHE FAHRZEUGE<br />

Lastkraftwagen MULTI<br />

Das Transportsystem MULTI (Mechanisierte<br />

Umschlag­, Lager­ und Transportintegration)<br />

mit Fahrzeugschutzausstattung ist für<br />

den Transport von Versorgungsgütern in<br />

schwerem Gelände zuständig. Der MULTI<br />

stellt den Transport und zeitsparenden<br />

Umschlag im Einsatz sicher und ist das<br />

wesentliche Transportsystem der mobilen<br />

Logistiktruppen der Streitkräftebasis.<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 38,5 t<br />

Länge 10,30 m<br />

Breite 2,55 m<br />

Höhe 3,61 m<br />

Motorleistung 324 kW (440 PS)<br />

Tankvolumen 400 l<br />

Fahrbereich 800 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 88 km/h<br />

Nutzlast 16,5 t<br />

Ausstattung Schutz gegen Waffenwirkung


Straßentankwagen<br />

Die Straßentankwagen (schwer 8 x 8) mit<br />

Fahrzeugschutzausstattung bilden das<br />

Rückgrat der Kraftstoffversorgung im<br />

Einsatz.<br />

Sie dienen dem Transport von Flug­ und<br />

Bodenkraftstoff zwischen der Logistischen<br />

Basis im Einsatzgebiet und den Übergabepunkten<br />

zur Einsatzlogistik sowie der<br />

Befüllung von Tanklagern und können im<br />

Bedarfsfall auch Rad­ und Kettenfahrzeuge<br />

unmittelbar betanken.<br />

Besatzung 2 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 38 t<br />

Länge 9,80 m<br />

Breite 2,55 m<br />

Höhe 3,55 m<br />

Motorleistung 316 kW (430 PS)<br />

Tankvolumen 300 l<br />

Fahrbereich 700 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 85 km/h<br />

Nutzlast 14,8 t / 18.000 l<br />

Ausstattung Schutz gegen Waffenwirkung<br />

Handelsübliche Lastkraftwagen<br />

Lastkraftwagen mit Zuladungskapazitäten<br />

von zwei bis 15 Tonnen werden als Dienstleistung<br />

der <strong>Bundeswehr</strong>FuhrparkService<br />

GmbH für vielfältige Transportaufgaben im<br />

Bereich der Logistik und anderer Aufgabenbereiche<br />

eingesetzt. Diese Fahrzeuge<br />

ersetzen veraltete Lastkraftwagen. Ein<br />

Beispiel hierfür ist der EUROCARGO von<br />

IVECO.<br />

Besatzung bis 3 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 14 t<br />

Länge 7,97 m<br />

Breite 2,50 m<br />

Höhe 3,11 m<br />

Motorleistung 176 kW (240 PS)<br />

Tankvolumen 200 l<br />

Fahrbereich 850 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 90 km/h<br />

Nutzlast 5 t<br />

Ausstattung abhängig von Optionspaket<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 123


Die Kampfmittelbeseitigung dient dem Schutz eigener Kräfte, Einrichtungen, einschließlich<br />

einsatzwichtiger Infrastruktur und eigenen Geräts vor der komplexen Bedrohung durch<br />

nicht zur Wirkung gelangter Kampfmittel. Sie ist mit ihren Fähigkeiten das dominierende<br />

Element in der gesamten Abwehr von Kampfmitteln.<br />

EINSATZFAHRZEUGE<br />

KA MPFMITTEL BES EITIGUNG<br />

124 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

DURO<br />

Das Haupteinsatzfahrzeug für die<br />

Kampfmittelbeseitigung wird zukünftig<br />

das geschützte Führungs­ und Funktionsfahrzeug<br />

vom Typ DURO sein.<br />

Dieses Fahrzeug verfügt über einen<br />

Schutz gegen Minen sowie über<br />

ballistischen und Splitterschutz, kann<br />

unter ABC­Bedingungen eingesetzt<br />

werden und besitzt eine autarke<br />

Energieversorgung.<br />

Besatzung 2 (+1) Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 13,5 t<br />

Länge 6,70 m<br />

Breite 2,31 m<br />

Höhe 2,80 m<br />

Motorleistung 184 kW (250 PS)<br />

Tankvolumen 180 l<br />

Fahrbereich 720 km<br />

Höchstgeschwindigkeit 100 km/h<br />

Nutzlast 1,2 t<br />

Ausstattung mit verschiedenen Rüstsatzvarianten<br />

im Einsatz (zum Beispiel im Feldjägerdienst, Seiten<br />

146 und 147, oder als Beweglicher Arzttrupp)


KAMPFMITTELBESEITIGUNG<br />

Schutzanzug<br />

Die Kampfmittelbeseitigungskräfte verfügen<br />

über Schutzanzüge, die mit einer Kommunikationsanlage<br />

sowie einer Kühleinrichtung<br />

ausgerüstet sind, damit der Kampfmittelbeseitiger<br />

auch bei höheren Temperaturen<br />

über längere Zeit eingesetzt werden<br />

kann.<br />

MANIPULATORFAHRZEUG<br />

tEODdor<br />

Die Nutzung ferngesteuerter Manipulatoren<br />

erhöht den Schutz und die Sicherheit der<br />

Kampfmittelbeseitigungskräfte im Einsatz<br />

in erheblichem Maße. Das wichtigstes<br />

Einsatzmittel ist das Manipulatorfahrzeug<br />

tEODdor.<br />

Mit diesem Manipulator können ferngesteuert<br />

über Kabel oder Funk aus sicherer<br />

Entfernung Kampfmittel aufgespürt, freigelegt,<br />

untersucht und beseitigt werden. Für<br />

Einsatzorte, die mit dem tEODdor nicht<br />

erreicht werden können, zum Beispiel enge<br />

Räume, Röhren, Luftfahrzeuge wird das<br />

Manipulatorfahrzeug EOD klein „PackBot“<br />

eingesetzt. Es ist durch eine Person tragbar,<br />

wird auch über Kabel oder Funk gesteuert<br />

und verfügt ebenfalls über verschiedene<br />

Wirkmittel.<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 125


Nachrichtengewinnung und Aufklärung trägt zeitnah zur Lagefeststellung für alle Führungsebenen<br />

und wesentlich zum Schutz der Truppe im Einsatz bei. Das Kommando Strategische<br />

Aufklärung ist dabei die zentrale Dienststelle für die bedarfsgerechte Informationsversorgung<br />

und ­bereitstellung durch Fernmelde­ und Elektronische Aufklärung, Optronische und Abbildende<br />

Aufklärung sowie für die Vorbereitung und Durchführung des Elektronischen Kampfes.<br />

Luftgestütztes Aufklärungssystem<br />

NACH RICHTENGEWINN UNG U ND AUF KLÄRUN G<br />

126 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


EURO HAWK<br />

Das System auf der Basis eines Unmanned<br />

Aerial Vehicle (UAV) ermöglicht die<br />

Erfassung von SIGINT­Daten in einem<br />

Einsatzgebiet. EURO HAWK wird künftig<br />

den bisherigen luftgestützten Sensor<br />

BREGUET ATLANTIC ablösen.<br />

Der EURO HAWK wird durch die Luftwaffe<br />

eingesetzt. Das Personal für den fachlichen<br />

Einsatz stellt das der Streitkräftebasis zugeordnete<br />

Kommando Strategische Aufklärung.<br />

Mit der Inbetriebnahme des unbemannten<br />

EURO HAWK beginnt ein neues Zeitalter in<br />

der Nachrichtengewinnung und Aufklärung,<br />

da bisher nur bemannte Systeme<br />

eingesetzt wurden.<br />

Länge 13,50 m<br />

Spannweite rund 40,00 m<br />

Höhe 4,60 m<br />

Maximales Startgewicht 14 t<br />

Nutzlast 1 t<br />

Maximale Reichweite 22.300 km<br />

Dienstgipfelhöhe 19.800 m<br />

Höchstgeschwindigkeit knapp 600 km/h<br />

Maximale Flugdauer 30 Std<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 127


ALLWETTERFÄHIGES, RAUMGESTÜTZTES AUFKLÄRUNGSSYSTEM<br />

128 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


SAR­LUPE<br />

(SYNTETIC APERTURE RADAR)<br />

Das System besteht aus fünf Satelliten auf<br />

drei Orbits in circa 500 Kilometern Höhe,<br />

die weltweit wetter­ und tageslichtunabhängig<br />

Radarbilder gewinnen können. In<br />

einer Bodenstation werden diese Bilder<br />

durch fachkundiges Personal ausgewertet<br />

und den Bedarfsträgern als Lageinformation<br />

zur Verfügung gestellt. Über<br />

einen Systemverbund mit Frankreich wird<br />

der Zugang zu Satellitenbildern des optischen<br />

System Helios II sichergestellt.<br />

Das System leistet damit einen Beitrag<br />

sowohl für die politische Leitung und militärischen<br />

Führung im Rahmen der Krisenfrüherkennung,<br />

Krisenvorsorge und Krisenmanagement<br />

als auch für die Einsatzkräfte<br />

unter operativen Gesichtspunkten.<br />

Gewicht circa 720 kg<br />

Länge circa 4,00 m<br />

Breite circa 3,00 m<br />

Höhe 2,00 m<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 129


BODENGEB<strong>UND</strong>ENE FAHRZEUGE FÜR ELEKTRONISCHE<br />

UNTERSTÜTZUNGS­ <strong>UND</strong> GEGENMAßNAHMEN<br />

Radarpeiler RMB / Störpanzer HUMMEL<br />

Die Fahrzeuge werden im Einsatz unmittelbar<br />

zur Unterstützung der eigenen Kräfte<br />

eingesetzt. Dabei kann der gesamte Bereich<br />

des relevanten elektromagnetischen Spektrums<br />

abgedeckt werden.<br />

Der Radarpeiler RMB dient der Erfassung,<br />

Peilung und Auswertung von modernen<br />

Radarsignalen.<br />

Der Störpanzer HUMMEL ist ein hochmobiles,<br />

leistungsfähiges System für<br />

elektronische Gegenmaßnahmen im<br />

VHF­/ UHF­Bereich. Er stellt ein effektives<br />

Besatzung 4 Soldatinnen/Soldaten<br />

Länge circa 7,50 m<br />

Breite circa 3,00 m<br />

Höhe abhängig vom Aufbau<br />

Motorleistung 235 kW (320 PS)<br />

Fahrbereich circa 800 km<br />

Nutzlast abhängig vom Rüstsatz<br />

Ausstattung auf der Basis des Transportpanzers<br />

FUCHS mit verschiedenen Rüstsatzvarianten im Einsatz<br />

130 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

Mittel für den offensiven Elektronischen<br />

Kampf. Durch die komplette Bedienbarkeit<br />

der Systeme innerhalb der Transportpanzer<br />

wird die Besatzung vor feindlichem Beschuss<br />

geschützt.


FLOTTENDIENSTBOOTE<br />

Die Flottendienstboote werden weltweit zur<br />

seegestützten signalerfassenden Aufklärung<br />

eingesetzt. Ihr Einsatzspektrum reicht von<br />

der Gewinnung von Grundlageninformationen<br />

bis hin zur direkten Unterstützung<br />

von Einsatzverbänden.<br />

Technische Daten siehe Marine, Seiten 74 und 75.<br />

ORTSFESTE FERNMELDEAUFKLÄRUNG<br />

In den ortsfesten Fernmeldeaufklärungszentralen<br />

werden Funksignale und<br />

Funkverkehre detektiert, übersetzt und<br />

ausgewertet. Die hier gewonnenen<br />

Ergebnisse dienen der Lagefeststellung<br />

und der Einsatzunterstützung.<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 131


Operative Information wirkt mit kommunikativen Mitteln und Methoden auf freigegebene<br />

Zielgruppen im Einsatzgebiet ein, um deren Einstellungen und Verhalten zu beeinflussen,<br />

Vertrauen und Unterstützung für den eigenen Auftrag zu erzielen und damit auch zum<br />

Schutz eigener Kräfte beizutragen.<br />

LAUTSPRECHERTRÄGER<br />

OPERAT IVE INFORMATION<br />

Lautsprecherträger auf Basis DINGO 1 bzw. 2.<br />

132 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


Die taktischen Operativen Informations­<br />

Gruppen sind in besonderer Weise zur<br />

Abstrahlung von Lautsprecheraufrufen,<br />

Direktkommunikation mit Zielgruppen,<br />

offener Informationsgewinnung und<br />

Wirkungskontrolle von Operativen<br />

Informations­Maßnahmen und Produkten<br />

befähigt.<br />

Länge 5,52 m<br />

Breite 2,34 m<br />

Höhe 3,53 m<br />

Leistung 400 Watt<br />

Reichweite bis zu 1,8 km<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 133


134 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


AUDIO­VISUELLE BEITRÄGE<br />

Video<br />

Operative Information hat keine eigenen<br />

Fernsehsender, besitzt jedoch die Fähigkeit,<br />

mit mobilen Aufnahmetrupps TV­Beiträge<br />

zu produzieren. Das Format der Beiträge<br />

wird durch die Kultur sowie durch den<br />

technischen Fortschritt und die Sehgewohnheiten<br />

der Zielgruppe bestimmt.<br />

Die Ausstrahlung der Beiträge erfolgt<br />

über angemietete TV­Sendezeiten ziviler<br />

Fernsehanstalten im Einsatzgebiet oder<br />

über eigene Videowiedergabetrupps.<br />

AUDIO<br />

Lautsprecherausstattung<br />

Die tragbare Lautsprecheranlage hat eine<br />

Leistung von 131 Dezibel bei 60 Watt. Die<br />

Wirkungsentfernung liegt je nach Störgeräuschpegel<br />

zwischen 200 und 800 Metern.<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 135


136 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


VIDEOWIEDERGABE<br />

LED­Wände<br />

Die Videowiedergabeausstattung ist auf<br />

zwei Einachsanhängern verlastet.<br />

Ein Anhänger trägt die Zuspielelemente<br />

und das Stromerzeugeraggregat und ein<br />

zweiter die LED­Wand mit einer Bildschirmdiagonalen<br />

von drei Metern.<br />

Das Gerät ist für Außenvorführungen von<br />

mehr als 100 Personen konzipiert. Hier ist<br />

die Wiedergabe in einer Entfernung von<br />

20 bis 60 Metern möglich. Der Satz beinhaltet<br />

ebenfalls eine Indoor­Ausstattung.<br />

Die Lautsprecheranlage verfügt über zwei<br />

Endstufenverstärker von je 380 Watt.<br />

DRUCKEREI<br />

Mobiler Offsetdruck<br />

Die kleinformatige Offsetdruckpresse (bis<br />

DIN A3) ist das aktuelle Vervielfältigungssystem<br />

im mobilen Druck. Sie ist in einer<br />

klimatisierten Kabine II FM A montiert und<br />

bedruckt Papier mit zwei Farben in einem<br />

Druckgang. Papier mit einem Gewicht von<br />

40 bis 300 Gramm pro Quadratmeter kann<br />

hier eingesetzt werden. Stündlich können<br />

bis zu 6.000 Blatt gedruckt werden.<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 137


138 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


BALLONEINSATZ<br />

Ballone<br />

Abstandsfähig und über weite Distanz<br />

können Produkte (zum Beispiel Flugblätter)<br />

mittels Ballon in schwerzugängliche oder<br />

gefährliche Regionen verbracht werden.<br />

Die Ballone können Lasten von bis zu vier<br />

Kilogramm etwa 30 Kilometer weit tragen.<br />

Als Treibmittel wird Helium verwendet, das<br />

von den Ballonkräften auf Lastkraftwagen<br />

in Flaschenbündeln transportiert wird.<br />

Jedes Fahrzeug trägt rund 720 Kubikmeter<br />

Helium. Mittels Wetterballone und einer<br />

Radiosonde werden Wetterdaten erfasst.<br />

Die Telemetrie­ und GPS­Daten werden in<br />

einer mobilen Bodenstation ausgewertet<br />

und in ein Ballonzielflugprogramm eingearbeitet.<br />

HÖRFUNK<br />

Studiokabine<br />

Radiobeiträge werden in einer Studiokabine<br />

(II FM A) produziert und können mit eigenen<br />

Sendern (UKW oder KW, fünf Kilowatt)<br />

ausgestrahlt werden. Die Reichweite der<br />

Sender liegt im UKW­Bereich bei circa<br />

60 Kilometern und bei KW bis zu 2.000<br />

Kilometern.<br />

Zu jedem Trupp gehören zwei Studio­ und<br />

eine Senderkabine.<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 139


Führungsunterstützung ist eine Aufgabe, die nur im streitkräftegemeinsamen Ansatz<br />

gelöst werden kann. Durch eine möglichst weitgehende Konzentration der Führungsunterstützung<br />

in der Streitkräftebasis werden Synergien gewonnen und die Flexibilität<br />

der Streitkräfte insgesamt gesteigert. Die Streitkräftebasis hat den Auftrag, die<br />

MOBILES KOMMUNIKATIONSSYSTEM B<strong>UND</strong>ESWEHR<br />

F ÜHRUNGSUNTERSTÜTZUNG FÜR EINSÄTZE<br />

140 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


Informationsversorgung zwischen allen Einsatzgebieten und Deutschland sowie die<br />

Integration der IT­Systeme der Teilstreitkräfte in den Einsatzgebieten selbst sicherzustellen.<br />

Dazu plant, überwacht und steuert das Streitkräfteunterstützungskommando das IT­<br />

System der <strong>Bundeswehr</strong> mittels seines Betriebszentrums, während die mobilen Führungsunterstützungskräfte<br />

die Anbindung der Kontingente in den Einsatzgebieten gewährleisten.<br />

Das Mobile Kommunikationssystem<br />

<strong>Bundeswehr</strong> (MobKommSysBw) ist ein<br />

verlegefähiges Weitverkehrsnetz für die<br />

Einsatzländer auf Basis modernster Internetprotokoll­Technologie.<br />

Es kann daher<br />

unter anderem gleichzeitig Sprache, Daten<br />

und Videos übertragen. In Verbindung mit<br />

dem Satellitenkommunikationssystem <strong>Bundeswehr</strong><br />

(SATCOMBw), Richtfunk, HF­Funk<br />

oder auch terrestrischer Verbindungen erfolgt<br />

die Anbindung der Einsatzgebiete an<br />

das Heimatland.<br />

Mit Hilfe von sogenannten Netzwerkmanagementtrupps<br />

wird die Überwachung<br />

der Leistungsdaten sowie die Steuerung<br />

dieses Netzes in den Einsatzgebieten sichergestellt.<br />

Beispiele für wesentliche Einzelelemente<br />

des IT­Systems der <strong>Bundeswehr</strong> sind:<br />

■ Mobiles Kommunikationssystem,<br />

■ Satellitenkommunikationssystem,<br />

■ Bündelfunksystem TETRAPOLBw,<br />

■ Führungsinformationssystem Streitkräfte.<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 141


142 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


ÜBERTRAGUNG<br />

SATELLITENKOMMUNIKATIONS­<br />

SYSTEM B<strong>UND</strong>ESWEHR<br />

Das SATELLITENKOMMUNIKATIONSSYSTEM<br />

B<strong>UND</strong>ESWEHR (SATCOMBw) ist das primäre,<br />

in eigener Verfügungsgewalt stehende<br />

Mittel der strategischen und weiträumigen<br />

Übertragung. Das System besteht aus zwei<br />

militärischen Satelliten, drei ortsfesten<br />

Bodenstationen in Deutschland und<br />

mobilen Bodenstationen unterschiedlicher<br />

Größe und Leistungsfähigkeit sowie einem<br />

Führungs­ und Kontrollsegment.<br />

Gleichzeitig hat sich Deutschland über<br />

längerfristige Providerverträge Satellitenübertragungskapazitäten<br />

in kommerziellen<br />

Frequenzbändern gesichert.<br />

Satellitenfunkverbindungen sind geeignet,<br />

entfernte Räume oder feste und mobile<br />

IT­Netze miteinander zu verknüpfen. Sie<br />

können nahezu unter allen Witterungsbedingungen<br />

und in jedem Gelände<br />

hergestellt und betrieben werden.<br />

Einzelne Satellitenfunksysteme ermöglichen<br />

die Übertragung in der Bewegung.<br />

BÜNDELFUNKSYSTEM<br />

TETRAPOL Bw<br />

TETRAPOL Bw ist ein Kommunikationsmittel<br />

für mobile Kräfte und stellt ein digitales Übertragungsmittel<br />

für verschlüsselte Sprachund<br />

Datenübermittlung dar, das in den<br />

Internetprotokoll­basierten Kommunikationsverbund<br />

integriert werden kann. Es<br />

integriert Teilnehmer in den Verbund der<br />

bestehenden Kommunikationsnetze, um<br />

eine gesicherte Truppenführung und gezielte<br />

Führung einzelner Teilnehmer zu<br />

ermöglichen.<br />

Eingesetzt wird das System bei beweglichen<br />

Kräften der <strong>Bundeswehr</strong> in einem<br />

Zellradius von circa 25 Kilometern für<br />

sichere Sprach­ / Datenübertragung und<br />

Übergänge in analoge und digitale Netze.<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 143


FÜHRUNGSINFORMATIONSSYSTEM STREITKRÄFTE<br />

144 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


Hauptaufgabe des STREITKRÄFTEGEMEIN­<br />

SAMEN FÜHRUNGSINFORMATIONS­<br />

SYSTEMS (FüInfoSysSK) ist die Unterstützung<br />

der Führungsfähigkeit bei streitkräftegemeinsamer<br />

und multinationaler<br />

Planung, Einsatzvorbereitung sowie Durchführung<br />

und Nachbereitung von Einsätzen<br />

von der militärstrategischen bis hin zur<br />

operativen Ebene in Deutschland und im<br />

jeweiligen Einsatzland sowie an Bord von<br />

Führungsschiffen der Marine.<br />

Es dient zur Informationsverarbeitung,<br />

also dem Sammeln, Auswerten, der ebenengerechten<br />

Verdichtung, Präsentation<br />

und Weitergabe führungsrelevanter Informationen,<br />

um darauf basierende Lagebeurteilungen<br />

und Führungsentscheidungen<br />

treffen und die anschließende Befehlsgebung<br />

und Kontrolle durchführen zu<br />

können. Das System ermöglicht den<br />

Datenaustausch bis zur Stufe GEHEIM.<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 145


Feldjägerkräfte unterstützen die Streitkräfte im Inland sowie in allen ausländischen Einsatzund<br />

Stationierungsgebieten durch die Wahrnehmung militärpolizeilicher Aufgaben im<br />

gesamten Aufgaben­ und Intensitätsspektrum militärischer Anforderungen. Feldjäger sind<br />

im Anwendungsbereich des NATO­Truppenstatuts die Militärpolizei der <strong>Bundeswehr</strong>. Der<br />

Feldjägerdienst im Inland wird flächendeckend und rund um die Uhr durch 30 dislozierte<br />

FELDJÄGEREINSATZFAHRZEUG<br />

F ELDJÄGERWESEN B<strong>UND</strong>ESWE HR<br />

146 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


Feldjägerdienstkommandos geleistet. Die Ausbildung aller Feldjägerkräfte erfolgt an<br />

der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der <strong>Bundeswehr</strong> in Hannover. Im Rahmen des<br />

ständigen Auftrags unterstützt das Feldjägerwesen der <strong>Bundeswehr</strong> die Bedarfsträger<br />

in der <strong>Bundeswehr</strong> und das Bundesministerium der Verteidigung. Die Wahrnehmung<br />

der Feldjäger­Aufgaben für die <strong>Bundeswehr</strong> erfolgt dabei in Pilotfunktion durch das<br />

Feldjägerwesen der <strong>Bundeswehr</strong> als Aufgabenbereich der Streitkräftebasis.<br />

YAK<br />

Eines der wesentlichen Einsatzfahrzeuge<br />

für die Feldjägerkräfte im Auslandseinsatz<br />

wird zukünftig das geschützte Führungsund<br />

Funktionsfahrzeug vom Typ YAK sein.<br />

Dieses Fahrzeug kann mit Wechselmodulen<br />

(zum Beispiel Wasserwerfer) für unterschiedliche<br />

Aufgaben des Feldjägerwesens<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> umgerüstet werden und<br />

verfügt über eine unter Schutz bedienbare<br />

Waffenstation.<br />

Besatzung bis zu 5 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 13,5 t<br />

Nutzlast 1,2 t<br />

Länge 7,07 m<br />

Breite 3,25 m<br />

Höhe 2,87 m<br />

Motorleistung 184 kW (250 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 100 km/h<br />

Bewaffnung Granatmaschinenwaffe oder<br />

Schweres Maschinengewehr<br />

Ausstattung ABC­Schutzbelüftung,<br />

Sondersignalanlage<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 147


Das Feldjägerstreifenfahrzeug WOLF mit Sonderschutzausstattung.<br />

148 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


FELDJÄGERSTREIFENFAHRZEUG<br />

WOLF SSA<br />

Das Feldjägerstreifenfahrzeug WOLF SSA<br />

(Sonderschutzausstattung) wird vorrangig<br />

für den Personenschutz und als Einsatz­<br />

Kfz bei anderen mobilen Aufträgen der<br />

Feldjägerkräfte zum Beispiel im Militärischen<br />

Verkehrsdienst, Ordnungsdienst und der<br />

Wahrnehmung von Sicherheitsaufgaben<br />

eingesetzt.<br />

Das Fahrzeug verfügt über einen guten<br />

Schutz gegen Waffenwirkung für die<br />

Insassen.<br />

Besatzung 2 bis 4 Soldatinnen/Soldaten<br />

Gewicht 4,8 t<br />

Nutzlast 1,2 t<br />

Länge 4,86 m<br />

Breite 1,84 m<br />

Höhe 2,75 m<br />

Motorleistung 115 kW (156 PS)<br />

Höchstgeschwindigkeit 120 km/h<br />

Ausstattung unter anderem GPS­Navigation, Permanenter<br />

Allradantrieb, Funk­ und Außenbordsprechanlage,<br />

Satellitentelefon, Klimaanlage, Sondersignalanlage<br />

MOBILE KONTROLLSTELLE<br />

Die MOBILE KONTROLLSTELLE der Feldjäger<br />

ist universell einsetzbar und hat sich unter<br />

anderem bei der Einrichtung von Fahrzeugkontrollstellen,<br />

Checkpoints oder zur Ausleuchtung<br />

von Tatorten und Unfallstellen<br />

in besonderer Weise bewährt.<br />

Gewicht 640 kg<br />

Nutzlast 1,6 t<br />

Länge 4,88 m<br />

Breite 1,78 m<br />

Höhe 2,15 m<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 149


In der Verantwortung der Streitkräftebasis befinden sich sämtliche Handfeuerwaffen wie<br />

Pistolen, Gewehre, Maschinengewehre und Maschinenpistolen.<br />

MASCHINENPISTOLEN<br />

HANDWAFF EN<br />

Die Maschinenpistole MP 7.<br />

150 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


MP 7<br />

Seit 2002 wird die Maschinenpistole MP 7<br />

im Einsatz sowie in einigen Einheiten im<br />

Inland eingesetzt. Sie zeichnet sich vor<br />

allem durch ihre geringe Größe bei dennoch<br />

hoher Feuerkraft aus.<br />

Kaliber 4,6 x 30 mm<br />

Gewicht geladen 1,80 kg<br />

Magazinfüllung 40 Patronen<br />

Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 725 m / sek<br />

Kampfentfernung 100 m<br />

Feuergeschwindigkeit 950 Schuss pro min<br />

MP 5 K<br />

Die Maschinenpistole MP 5 K wird vor<br />

allem im Personenschutz benutzt, da sie<br />

leicht verdeckt zu tragen ist und sie den<br />

Personenschützern Feuerkraft bietet.<br />

Kaliber 9,0 x 19 mm<br />

Gewicht 2,53 kg<br />

Magazinfüllung 30 Patronen<br />

Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 375 m / sek<br />

Kampfentfernung bis 200 m<br />

Feuergeschwindigkeit 900 Schuss pro min<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 151


GEWEHRE<br />

Das Scharfschützengewehr G 22.<br />

152 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT


G 22<br />

Das Scharfschützengewehr G 22 des<br />

englischen Herstellers ACCURACY INT. LTD.<br />

löst das G 3 ZF als Standard­Scharfschützengewehr<br />

der <strong>Bundeswehr</strong> ab.<br />

Kaliber 7,62 x 67 mm<br />

Gewicht 9,15 kg<br />

Magazinfüllung 5 Patronen<br />

Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 900 m / sek<br />

Kampfentfernung bis 1.100 m<br />

G 36<br />

Das Gewehr G 36 wurde ab Jahresende<br />

1997 zusätzlich zum Sturmgewehr G 3<br />

in die <strong>Bundeswehr</strong> eingeführt.<br />

Kaliber 5,56 x 45 mm<br />

Gewicht 4,47 kg<br />

Magazinfüllung 30 Patronen<br />

Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 920 m / sek<br />

Kampfentfernung bis 500 m<br />

Feuergeschwindigkeit 750 Schuss pro min<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 153


MASCHINENGEWEHRE<br />

MG 3<br />

Das MG 3 wurde 1969 eingeführt. Es stellt<br />

eine Weiterentwicklung des MG 1 dar,<br />

das seinerseits aus dem in der Wehrmacht<br />

genutzten MG 42 entstanden ist.<br />

Kaliber 7,62 x 51 mm<br />

Gewicht 11,5 kg<br />

Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 820 m / sek<br />

Kampfentfernung auf Zweibein 600 m<br />

Feuergeschwindigkeit 1.150 Schuss pro min<br />

154 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT<br />

MG 4<br />

Nach der erfolgreichen Pilotphase wird das<br />

neue Maschinengewehr MG 4 nun in der<br />

<strong>Bundeswehr</strong> Schritt für Schritt eingeführt.<br />

Kaliber 5,56 x 45 mm<br />

Gewicht 7,9 kg<br />

Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 910 m / sek<br />

Kampfentfernung auf Zweibein 600 m<br />

Feuergeschwindigkeit 850 Schuss pro min


GRANATMASCHINENWAFFE<br />

GraMaWa<br />

Die Granatmaschinenwaffe (GraMaWa),<br />

Kaliber 40 Millimeter x 53 ist eine automatische,<br />

universelle Unterstützungswaffe für<br />

den stationären und mobilen Einsatz mit<br />

Gurtzuführung für Einzel­ und Dauerfeuer.<br />

Sie ist wirkungsvoll gegen ungepanzerte<br />

und leichtgepanzerte Bodenziele.<br />

Die Granatmaschinenwaffe ist ein Rückstoßlader<br />

mit Masseverschluss. Das Gehäuse ist<br />

ein Aluminium­Spritzgussteil in Form eines<br />

offenen Kastenprofils, das alle Baugruppen<br />

aufnimmt, abstützt und führt.<br />

Die gegurtete Munition wird aus einem<br />

Munitionsbehälter mit einem Fassungsvermögen<br />

von 32 Schuss oder einem<br />

Munitionstragesack mit einem Fassungsvermögen<br />

von 64 Schuss (zwei Gurte à<br />

32 Schuss) zugeführt.<br />

Kaliber 40 mm<br />

Gewicht gesamt 81 kg, ohne Munition 60,6 kg<br />

Länge 1.180 mm<br />

Breite 920 mm<br />

Höhe 540 mm<br />

Schussweite 2.200 m<br />

Visierschussweite mit Reflexvisier 100 bis 1.500 m,<br />

mit mechanischem Visier 200 bis 600 m<br />

Kampfbeladung 64 Schuss<br />

Geschossanfangsgeschwindigkeit / Vo 240 m / sek<br />

Schussfolge / Feuerstoß 350 Schuss pro min<br />

Gasdruck mittlerer 950 / 95 bar / MPa<br />

Spezialgerät / Ausstattung Reflexvisier, Dreibein,<br />

Nachtsichtgerät, Handwaffen (BiV)<br />

DIE STREITKRÄFTEBASIS 155


IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

Bundesministerium der Verteidigung<br />

Presse­ und Informationsstab<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

10785 Berlin<br />

STAND<br />

Dezember 2009<br />

GESTALTUNG<br />

Gratzfeld, Wesseling<br />

BILDNACHWEIS<br />

PIZ Heer<br />

PIZ Luftwaffe<br />

PIZ Marine<br />

PIZ Sanitätsdienst<br />

PIZ Streitkräfteamt<br />

IMZBw<br />

Bundesministerium der Verteidigung<br />

Dr. Scholzen<br />

DRUCK<br />

Köllen Druck+Verlag GmbH, Bonn<br />

WEITERE INFORMATIONEN<br />

im Internet unter<br />

www.bmvg.de<br />

www.bundeswehr.de<br />

Die Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit<br />

des Bundesministeriums<br />

der Verteidigung. Sie wird kostenlos<br />

abgegeben und ist nicht zum<br />

Verkauf bestimmt.<br />

156 <strong>WAFFENSYSTEME</strong> <strong>UND</strong> GROSSGERÄT

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