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Regionale Bewertung des Klimawandels und Entwicklung von ...

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Wasserwirtschaft<br />

DieSchaalseeregionwirddurcheineVielzahl<strong>von</strong>Seen<strong>und</strong>Fließgewässerngeprägt.KernstückistderSchaalsee,derdemBiosphärenreservat<br />

seinen Namen gab.<br />

In der Vergangenheit wurden in der Biosphärenreservatsregion umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen zur Verbesserung der<br />

Nutzung landwirtschaftlicher Flächen durchgeführt. Der Wasserhaushaltwurdedadurchverändert<strong>und</strong>überformt.Sowirdder<br />

Wasserabfluss aus der Landschaft stark beschleunigt.DieSpeicherfähigkeit<strong>von</strong>WasserinderLandschaftgehtebensozurückwie<br />

die Gr<strong>und</strong>wasserneubildung <strong>und</strong> die Selbstreinigungskraft der Fließgewässer.<br />

Eine besondere Problematik stellt die Beeinflussung<br />

<strong>des</strong> Wasserhaushalts <strong>des</strong><br />

Schaalsees seit dem Bau <strong>des</strong> Kraftwerks<br />

in Farchau dar. Neben einer kontinuierlichen<br />

Nutzung <strong>des</strong> Schaalseewassers zwischen<br />

Oktober <strong>und</strong> April finden im<br />

Frühjahr zur Energiegewinnung alljährliche<br />

Seespiegelabsenkungen <strong>von</strong> bis zu 30<br />

cm statt. Dies hat zu einem starken Rückgang<br />

<strong>von</strong> Feuchtgebieten <strong>und</strong> zu einer<br />

fortschreitenden Veränderung der Vegetation,<br />

verb<strong>und</strong>en mit Torfmineralisation<br />

<strong>und</strong> Nährstoffeinträgen in den Schaalsee<br />

geführt.<br />

Zahlreiche Renaturierungsprojekte wurden<br />

in den letzten Jahren in der Biosphärenreservatsregion<br />

im Bereich <strong>von</strong><br />

Mooren <strong>und</strong> Fließgewässern geplant bzw.<br />

wurden bereits durchgeführt.<br />

Wasserwirtschaft | 9<br />

Luftaufnahme <strong>des</strong> Schaalsees, Kernstück <strong>des</strong><br />

Biosphärenreservats <strong>und</strong> seiner Region<br />

Regionalisierte Auswirkungen <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong>:<br />

DiehöchsteVerdunstungwirdaufgr<strong>und</strong>derTemperaturzunahmeimMonatMaistattwiebisherindenMonatenJuni/Julierreicht<br />

werden. Die mittlere Verdunstung steigt in den Monaten März bis Mai <strong>von</strong> ca. 170 mm auf 185 mm (1951-2003 gegenüber<br />

2051-2100). In den Sommermonaten Juni bis August findet eine Reduktion der Verdunstung <strong>von</strong> ca. 240 mm auf ca.175<br />

mm statt (Reduktion sommerlicher Niederschläge). Dieser dominierende Effekt führt zu einer Verringerung der Jahressumme<br />

derVerdunstungum7%bis11%bis2050 <strong>und</strong> um 11 % bis 20 % bis 2100.<br />

DiegeringensommerlichenNiederschlagsmengen<strong>und</strong>diehöherenTemperaturenimHerbstbewirkeneineVerringerungder<br />

mittleren Bodenfeuchte (bis 90cm Tiefe) besonders vom Sommer bis in die Wintermonate. Erst die höheren winterlichen Niederschläge<br />

füllen den Bodenwasservorrat wieder auf.<br />

Durch den Mangel an sommerlichen Niederschlägen ist mit einer Zunahme extremer Niedrigwasserereignisse <strong>von</strong> Fließgewässern<br />

<strong>und</strong> Seen zu rechnen. Es besteht die Gefahr extrem niedriger Seespiegel. Wichtige Lebensräume wie Verlandungsbereiche<br />

<strong>und</strong>-moorekönnenimSommer<strong>und</strong>Herbsttrockenfallen.DerökologischeMin<strong>des</strong>tabflusskannunterschrittenwerden,was<br />

negative Auswirkungen auf flussbegleitende <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>wassergespeiste Feuchtgebiete nach sich zieht.<br />

Des weiteren kann es zu Problemen bei der Deckung <strong>des</strong> Wasserbedarfs in der Landwirtschaft kommen. Durch die Zunahme<br />

der Starkregenereignisse, v. a. in der zweiten Hälfte <strong>des</strong> 21. Jahrh<strong>und</strong>erts, ist <strong>von</strong> einem erhöhten Risiko extremer Hochwasser<br />

auszugehen. Dies betrifft sowohl die Anzahl <strong>des</strong> Auftretens als auch die Dauer der Ereignisse.

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