Broschüre [PDF] - bei der Schweizerischen Bauschule Aarau SBA

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10 Wissensvermittlung am Puls der Praxis Heinrich Bösch, Leiter Bauführung Holzbau Eine moderne Unternehmung verlangt von Fachkräften in Kaderpositionen eine ständige Weiterbildung. Immer häufiger auftretende Konjunkturschwankungen bestimmen die Wirtschaft und deren Umfeld, so auch die Firmen der Baubranche. Es gilt, Probleme zu erkennen und diese rasch im Team zu lösen. Ausgehend von dieser Tatsache hat der Bildungsgang Bauführung Holzbau für seine Studierenden folgende Leitsätze formuliert: • Es braucht ein breites Grundwissen. • Ein hervorragendes und in Teilbereichen detailliertes Fachwissen ist Voraussetzung. • Die Problemlösungskompetenz ist ein zentrales Element. • Ausgezeichnete Sozialkompetenz ist eine wichtige Basis. • Die Lernprozesse müssen das aktive Lernverhalten fördern. Umsetzung in die Praxis Die Schule kann nie Praxis sein, aber sie kann sich möglichst nah an der Praxis orientieren. Die Umsetzung der formulierten Zielvorgaben bedingt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Lernprozess. Es gilt, den reinen Präsenzunterricht zu hinterfragen und nach anderen Lernformen zu suchen, weg vom passiven Lernverhalten hin zum selbstgesteuerten Lernen. Diese Leitsätze erfüllen die Prinzipien der prozessorientierten Wissensvermittlung (POW). Die konkrete Umsetzung bei den Bauführern Holzbau ist nachfolgend beschrieben. Sie orientiert sich auf der einen Seite an der folgenden pädagogischen Grundhaltung: 1. Abkehr vom theorieorientierten Lehrgang hin zu praxisorientierten Schwerpunkten 2. Konzentration auf einzelne zentrale Schwierigkeiten / Probleme, statt Vollständigkeit anstreben 3. Moderieren ist wichtiger als Dozieren 4. Wichtiger als die Expertenlösung ist der selber erarbeitete Lösungsansatz 5. Aktive Beobachtung der Praxis ist wichtiger als Demonstration durch die Lehrperson 11.2008 Aufnahmegespräche Bauplanung bis Dezember 2008 7.11.2008 Exkursion «Amerika» von G. Meister, Tuchlaube Aarau B5/6B 7.11.2008 Exkursion Energiemesse B1/2 A/B
24.10.2008 Start NDS Baubetriebsmanagement 28.10.2008 Tagung SAH B5/6H 1.11.2008 Exkursion Stadtführung Aarau T1/2A 12.11.2008 Theaterbesuch «Amerika» von G. Meister, Tuchlaube Aarau H3/4A, B5/6H 19.11.2008 Kurs Verdichtungstechnik im Erd- und Strassenbau B5/6T 6. Theorie von der Praxis her bestimmen 7. Erst die Umgangssprache, dann die Fachsprache 8. Ausführungsmodelle sind wichtiger als Expertenmodelle 9. Fachwissen in bedeutsame Zusammenhänge einbetten 10. Erst die Vielfalt, dann die ordnende Systematik Auf der anderen Seite stehen die projektbezogenen Aufgabenstellungen in allen Fächern. Die Studierenden werden von den Lehrpersonen gerade so weit begleitet, dass sie die Aufgabe eigenständig bewältigen können. Dazu wird die Bearbeitung der Aufgabenstellungen durch den ordentlichen Unterricht gezielt unterstützt und die Fähigkeit gefördert, sich auch in Themen einzuarbeiten, die nicht explizit gelehrt werden. Die Aufgaben werden im Team gelöst, wobei eine effiziente und trotzdem fruchtbare Arbeitsteilung auch einen Aspekt des Lernprozesses darstellt. Die begleitenden Lehrpersonen stehen den Studierenden auch als Coach zur Verfügung und werden für die Lösungsansätze der fachspezifischen Probleme beigezogen. Die Arbeiten werden von den Lehrpersonen überprüft, bewertet und anschliessend mit den POW-Teams besprochen. Zeitplan Zu Beginn des 6. Semesters erfolgt die Einführung in die POW. Danach erhalten die Studierenden die Pläne und Unterlagen zum Leitobjekt sowie alle Aufgabenstellungen. Die Reihenfolge der zu bearbeitenden Aufgaben und die Arbeitsteilung innerhalb der Gruppen werden praxisgerecht von den Teams selber bestimmt. Während 10 Wochen setzen sich die Gruppen intensiv mit den Aufgabenstellungen auseinander. Als Abschluss präsentieren sie vor den Sportferien einem Fach- und Laienpublikum ihre Lösungen. Neben der Präsentation werden auch alle verlangten Lösungen bewertet und sind Teil der Semesternote. Grossen Stellenwert haben die umfassenden Rückmeldungen durch die Lehrpersonen. Diese ermöglichen den Teams, ihre Arbeit zu reflektieren und zu diskutieren. Das Leitobjekt Gesucht wird ein Bauprojekt, welches bereits gebaut ist oder kurz vor der Realisierung steht. Als Grundlage müssen die Baugesuchspläne elektronisch zur Weiterbearbeitung vorhanden sein. Das Projekt erlaubt interessante Aufgabenstellungen in allen Fachbereichen und ist für die Studierenden als Gesamtobjekt überblickbar. Das Leitobjekt im Schuljahr 08/09, die Arealüberbauung mit 10 Wohneinheiten an der Aarestrasse in Aarau, umfasst sowohl Holz- als auch allgemeine Hoch- und Tiefbauarbeiten. Die Bauherrschaft wünscht sich einen zertifizierbaren Minergiestandard und einen erweiterten Schallschutz innerhalb der Nutzungseinheiten. Gemäss den formulierten Grundsätzen sind auch rechtliche und finanzielle Überlegungen für den Verkauf respektive die Vermietung anzustellen. Dieses Projekt wird übrigens realisiert und stand nach Abschluss der POW kurz vor Baubeginn. Fazit Als besonders wertvoll zeigt sich die Tatsache, dass die zu bearbeitenden Fachgebiete punktuell gewählt sind und dadurch interessante Problemstellungen sehr detailliert erarbeitet werden können. Aus Zeitgründen ist es nicht möglich und auch nicht im Sinn der POW ein anspruchsvolles Projekt vollständig und vertieft auszuarbeiten. Den Studierenden wird auf diese Weise die Konzentration auf die fachlich attraktiven Fragestellungen ermöglicht. Das Arbeiten im Team ist äusserst förderlich für das aktive Lernverhalten. Ebenso werden die Studierenden im Laufe der Arbeiten mit den sozialen Aspekten der Gruppendynamik konfrontiert. Dazu animieren sich die verschiedenen Teams gegenseitig und der Wettbewerbscharakter begünstigt unterschiedliche Lösungen. Das Interesse der Studierenden ist sehr gross, so dass die meisten erarbeiteten Resultate ein Vielfaches über den Erwartungen liegen. Es zeigt sich, dass die Studierenden mit dieser interessanten und praxisnahen Lernmethode ein überdurchschnittliches Engagement, welches weit über die normale Unterrichtszeit hinausgeht, zeigen. Mit der prozessorientierten Wissensvermittlung (POW) werden enorme Lernfortschritte und ein überdurchschnittlicher Wissenstransfer erzielt. Studierende wie Dozierende sind sich über den wertvollen Lerneffekt der POW einig. Vor allem die Auseinandersetzung mit praxisnahen Projekten wirkt sehr motivierend und lässt die theoretischen Grundlagen mit der praktischen Anwendung verschmelzen. 11
Seite 1 und 2: Jahresbericht 2008/2009
Seite 3 und 4: 20.5.2008 Exkursion Ausstellung «B
Seite 5 und 6: 16.6.2008 Sitzung Pro Bauschule 18.
Seite 7 und 8: 5.7.2008 Referat Kaltmischfundation
Seite 9: 9.9.2008 Exkursion Bachverbauung Su
Seite 13 und 14: 10.12.2008 Vortrag Bamtec B5/6 A/B/
Seite 15 und 16: 8.1.2009 Exkursion Neubau Bahnhof Z
Seite 17 und 18: 2.3. - 5.3.2009 Diplomarbeit Baufü
Seite 19 und 20: 3.4. - 16.5.2009 Ausstellung Diplom

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