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KUB Arena Yona Friedman und Eckhard Schulze-Fielitz

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<strong>KUB</strong> <strong>Arena</strong> Presseinformation<br />

neuen Typus von Planer ersetzt, der lediglich einen Rahmen, eine Struktur<br />

vorgeben sollte, in der die zukünftigen BewohnerInnen die Möglichkeit<br />

hatten, ihre Lebensumwelt nach eigenem Ermessen zu gestalten. Bei aller<br />

Unterschiedlichkeit der einzelnen Ansätze führte das gemeinsame<br />

Interesse an anpassungsfähigen Infrastrukturen, an Partizipation sowie an<br />

der Entwicklung spezieller Kommunikationssysteme zu einem<br />

Architekturbegriff, der gleichermaßen Fragen der Soziologie, Ökonomie,<br />

Mathematik <strong>und</strong> der Philosophie berührte. Insbesondere <strong>Friedman</strong>s<br />

Manifest L’Architecture Mobile (1958), seine Raumstadtkonzepte, wie La<br />

Ville Spatiale (1960), <strong>Schulze</strong>-<strong>Fielitz</strong>’ Raumstadt (1959) sowie dessen frühe<br />

Beschäftigung mit Themen wie Umweltkontrolle, Nachhaltigkeit <strong>und</strong><br />

Ressourcenmangel waren zukunftsweisend <strong>und</strong> beschäftigten in ihrer<br />

Folge Generationen von Architekten <strong>und</strong> Stadtplanern.<br />

<strong>Yona</strong> <strong>Friedman</strong> (geb. 1923) arbeitet seit den 1940er-Jahren an der<br />

Entwicklung mobiler, architektonischer Strukturen. Mit Panel Chains (1945)<br />

<strong>und</strong> Movable Boxes (1949) entwarf er zunächst einfache Architekturen aus<br />

preiswerten, leicht zu transportierenden, vorgefertigten Materialien, die ein<br />

Mindestmaß an Behausung für die durch den Krieg heimatlos Gewordenen<br />

ermöglichen sollten. Seither entwickelt er antihierarchische Do-it-yourself-<br />

Strukturen aus recycelbaren Materialien <strong>und</strong> Modulen, die individuell<br />

erweitert werden können. Überzeugt von der Annahme, dass Universum<br />

<strong>und</strong> menschliche Natur weder berechenbar noch kontrollierbar sind,<br />

materialisieren sich in seinen Schriften <strong>und</strong> Entwürfen die Möglichkeiten<br />

einer idealen Architektur, die sich gerade durch die Abwesenheit von<br />

Planung, Vereinheitlichung <strong>und</strong> Logik auszeichnet. <strong>Friedman</strong>s Projekte <strong>und</strong><br />

Ideen zur Selbstorganisation stießen insbesondere in den letzten Jahren in<br />

der zeitgenössischen Kunst zunehmend auf Interesse. Er wurde so mehr<br />

<strong>und</strong> mehr zu einer wichtigen Referenzfigur für viele KünstlerInnen <strong>und</strong> war<br />

gleichzeitig auf zahlreichen internationalen Ausstellungen vertreten. In der<br />

<strong>KUB</strong>-<strong>Arena</strong> wird unter anderem seine Installation Proteinic Structure –<br />

Space Chain (2010) präsentiert – eine irreguläre Struktur, in der sich<br />

gr<strong>und</strong>legende Prinzipien seiner Praxis verdichten.<br />

Im Gegensatz zu <strong>Friedman</strong> war <strong>Eckhard</strong> <strong>Schulze</strong>-<strong>Fielitz</strong> (geb. 1929)<br />

immer auch praktisch tätiger Architekt, der die Erkenntnisse seiner<br />

Raumstadttheorien in variierenden Formen auf einige realisierte Projekte<br />

zu übertragen wusste. Das prominenteste <strong>und</strong> mit etwa 800 Wohneinheiten<br />

größte Projekt ist die gemeinsam mit Jakob Albrecht <strong>und</strong> Gunter Wratzfeld<br />

konzipierte Siedlung an der Ach in Bregenz (1971–1980), die <strong>Schulze</strong>-<br />

<strong>Fielitz</strong> selbst als »gelandete Raumstadt« bezeichnet. Während seine frühen<br />

Arbeiten stark von Mies van der Rohe beeinflusst waren, entwickelte sich<br />

in deren Folge ein ausgeprägtes Interesse an räumlichen Strukturen

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