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Bericht des Workshops HSE-03 (PDF, ca 4.1 MB) - Software and ...

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Workshop Hot Spotsder <strong>Software</strong>-Entwicklung10. Juli 20<strong>03</strong>Technische Universität MünchenInstitut für Informatik<strong>Software</strong> & Systems EngineeringProf. Dr. Dr. Manfred Broy&ViSEKReport: ViSEK/<strong>03</strong>2/DVersion: 1.0Klassifikation: externMünchen, 25.08.<strong>03</strong>Gerd BenekenDr. Markus PizkaTilman Seifert


1 EinleitungIn vielen Unternehmen bilden gewachsene und gealterte <strong>Software</strong>-Systeme einen zentralen Teilder Geschäftsprozesse ab. Über die hohe Nutzungsdauer sind diese geschäftskritischen Systemeeiner sich ständig ändernden Umgebung ausgesetzt und müssen an neue Gegebenheiten,Nachbarsysteme und Anforderungen angepasst werden. Das langfristige Management solcherGroß-Systeme stellt grundlegend <strong>and</strong>ere Anforderungen als kurzfristiges Projektmanagement.Etwa 30 Teilnehmer aus Industrie und Wissenschaft folgten am 10. Juli 20<strong>03</strong> der Einladungder TU München und der Initiative ViSEK, um die Herausforderungen in diesem Umfeldzu diskutieren. Vertreten waren kleine, mittlere und große Unternehmen, <strong>Software</strong>-Häusergenauso wie Firmen unterschiedlichster Branchen, bei denen <strong>Software</strong> zur Unterstützung <strong>des</strong>Geschäftstätigkeit eingesetzt wird.Die Beiträge der Referenten aus der Industrie und von akademischer Seite regten zu einerlebhaften Diskussion an. Zu einigen wichtigen Punkten <strong>des</strong> langfristigen Anwendungsmanagementherrschte grundsätzliche Einigkeit, wobei die Umsetzung in der Praxis jedoch oftmalsals unbefriedigend beurteilt wird. Weitere Aspekte, wie die richtige Aufbau-Organisation derWartung von <strong>Software</strong>-Systemen, wurden kontrovers gesehen.Dieser Tagungsb<strong>and</strong> fasst in Kapitel 4 die wichtigsten genannten Thesen kurz zusammen.In den Kapiteln 5 bis 8 finden sich die vollständigen Präsentationen der Referenten.3


2 Teilnehmerliste2 Teilnehmerliste• Bauer, Andreas, Lehrstuhl Broy, TUM• Beneken, Gerd, ViSEK Projekt, TUM• Blüml, Anton, ABSC GmbH• Blusch, Harald, Berater• Prof. Dr. Dr. Broy, Manfred• Dr. Feuster, Thomas, sd&m AG• Häberle, Oliver, Lehrstuhl Krcmar, TUM• Hoppe, Michael, mgate GmbH• Keil, Patrick, Lehrstuhl Broy, TUM• Klesing, Joachim, Webasto• Meisinger, Michael, Projekt WEIT, TUM• Prof. Dr. Moll, Karl-Rudolf, Berater für Inf. Management• Müller, Horst, Giesecke & Devrient GmbH• Muth, Florian, CIBOteam eSolutions AG• Ober, Martin, MSG Systems AG• Peisker, Marcus, BMW AG• Dr. Pizka, Markus, ViSEK Projekt, TUM• Rackl, Günter, BMW AG• Dr. Rumpe, Bernhard, Lehrstuhl Broy, TUM• Seifert, Tilman, ViSEK Projekt, TUM• Singvogel, Rainer, MSG Systems AG• Spormann, Tilo, Continental Temic• Thalmann, Lutz, Schlecker• Weinfurtner, Hans, Giesecke & Devrient GmbH• De Witte, Dieter, ABSC GmbH• Ziegler, Alex<strong>and</strong>er, Lehrstuhl Broy, TUM• Zopf, Siegfried, Siemens AG/PSE4


3 ProgrammBegrüßung10:00 Begrüßung durch Prof. Dr. Dr. M. Broy,Lehrstuhl für <strong>Software</strong> & Systems Engineering, TU MünchenLanglebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz10:15 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme – Relevanz und ProblemstellungenM. Pizka, TUMNutzungsdauer und ROI von <strong>Software</strong>-SystemenO. Häberle, TU<strong>MB</strong>edeutung und ErfolgsfaktorenK.-R. Moll, Berater für Inf. ManagementWerkzeugunterstützung und Technologiew<strong>and</strong>el11:30 Model EngineeringB. Rumpe, TUMGenerative Methoden, Werkzeugunterstützung und Migration im EntwicklungsprozessM. Peisker, BMW AGOffene Diskussion: <strong>Software</strong>-Prozesse und Technologiew<strong>and</strong>elProzessbewertung und -verbesserung13:45 Reifegradmodelle - Mythen und sinnvoller EinsatzT. Seifert, TUMChange Management: Umgang mit sich ändernden BenutzeranforderungenA. Blüml und D. de Witte, ABSC GmbHEine Tour durch das V-Modell 200xM. Meisinger, TUMWartung und Evolution15:30 Wartungsprojekte bei der sd&m AGT. Feuster, sd&m AGEvolution im OpenSource-Umfeld: Erfolgsfaktoren für den gccA. Bauer, TUMWartung der IT-Systeme bei SchleckerL. Thalmann, Schlecker17:30 Ende5


4 Zusammenfassung der vorgetragenen Thesen4 Zusammenfassung der vorgetragenen Thesen<strong>4.1</strong> Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz<strong>4.1</strong>.1 Relevanz und ProblemstellungThese: Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme sind von höchster praktischer und ökonomischerRelevanz. Gleichzeitig besteht sowohl auf akademischer Seite als auch in derPraxis großer Nachholbedarf in Bezug auf die erfolgreiche Entwicklung und das strategischeManagement langlebiger <strong>Software</strong>-Systeme.Umfangreiche <strong>Software</strong>-Systeme sind für zahlreiche Unternehmen verschiedener Branchenzu einem entscheidenden Erfolgsfaktor geworden. Für die Entwicklung dieser IT Groß-Systemesind oftmals enorme Investitionen erforderlich. Um unter diesen Voraussetzungen einen positiven”return on investment“ zu erzielen, ist eine entsprechend langfristige Nutzungsdauer der<strong>Software</strong> notwendig. Dementsprechend überrascht es nicht, dass ein signifikanter Teil der heute,insbesondere in großen Unternehmen, eingesetzten <strong>Software</strong>-Systeme ein Alter von mehrals 20 Jahren aufweist.Ungeachtet der Nutzungsdauer hat die <strong>Software</strong> die Aufgabe, die Geschäftsprozesse <strong>des</strong>Unternehmens zu unterstützen bzw. zu optimieren. Die Ziele und Geschäftsprozesse einesUnternehmen sind jedoch nicht statisch. Ebenso unterliegt auch die verwendete Technik, wieHardware, Rechnernetze, Middleware, Oberflächen und Programmiersprachen, einem kontinuierlichenW<strong>and</strong>el. Als Bindeglied zwischen den Geschäftsprozessen und der technischenInfrastruktur ist <strong>Software</strong> somit einer enormen Dynamik ausgesetzt, die sie von <strong>and</strong>eren technischenArtefakten unterscheidet. Der erfolgreiche Umgang mit dieser Variabilität kann einenbedeutsamen Wettbewerbsvorteil darstellen.In der Praxis entfallen bereits heute 50-80% und damit ein Großteil aller Ausgaben für<strong>Software</strong>-Systeme nicht auf die initiale Entwicklung sondern auf die Wartung und Weiterentwicklung.Ungeachtet dieser enormen Bedeutung ist die Evolution von <strong>Software</strong> nach wievor wenig verst<strong>and</strong>en und mit subjektiven Einschätzungen und Vorurteilen behaftet. So sindunter <strong>and</strong>erem die Ursachen und Wirkungen von Veränderung, wie der Übergang auf das Jahr2000, unklar. Eine zentrale Maßnahme zur Verbesserung dieser Situation und zur Reduzierung<strong>des</strong> Planungsrisikos ist die frühe und kontinuierliche Analyse der künftigen Evolution eines<strong>Software</strong>-Systems als fester Best<strong>and</strong>teil <strong>des</strong> Entwicklungs- und Weiterentwicklungsprozesses.<strong>4.1</strong>.2 Nutzungsdauer und ROI von <strong>Software</strong>-SystemenThese: Langlebige und sich flexibel an die Geschäftsprozesse anpassbare Informationssystemesind betriebswirtschaftlich relevant und müssen wie entsprechend langfristigeInvestitionen in Infrastrukturen gemanagt werden.Zur Bewertung von Investitionen existieren verschiedene betriebswirtschaftliche Werkzeuge.Der Ansatz “Total Cost of Ownership” (TCO) konzentriert sich lediglich auf die Kosten,vernachlässigt aber die zukünftigen H<strong>and</strong>lungsmöglichkeiten.Die Betrachtung <strong>des</strong> Kapitalwertes (“Net Present Value”, NPV) berücksichtigt zwar eineZeitkomponente und kann langfristige Aspekte einbeziehen, betrachtet jedoch keine H<strong>and</strong>lungsmöglichkeitenbei Veränderungen der Situation.Die Optionstheorie erlaubt es, auch die Unsicherheit über den Projektwert sowie H<strong>and</strong>lungsmöglichkeitenin der Zukunft einzubeziehen.6


4.2 Werkzeugunterstützung und Technologiew<strong>and</strong>el<strong>4.1</strong>.3 Bedeutung und Erfolgsfaktoren<strong>Software</strong>-Systeme, welche Kernfunktionen von Unternehmen unterstützen, sind üblicherweiselänger als 20 Jahre im Einsatz. Effizienz und Effektivität bei Wartung und Weiterentwicklungdieser Systeme sind wegen der verursachten Kosten und der strategischen Bedeutung künftigerFunktionen wichtige Wettbewerbsfaktoren.These: Der Grundstein für die Effizienz und Effektivität der Wartung und Weiterentwicklungmuss bereits bei der Entwicklung geschaffen werden.Zu den wesentlichen Erfolgsfaktoren zählen:• Dokumentation• Architektur• Change-Management• Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.4.2 Werkzeugunterstützung und Technologiew<strong>and</strong>el4.2.1 Model Engineering<strong>Software</strong> Engineering ist in den letzten Jahren zu einer wirkungsvollen Ingenieursdisziplin miteinem kontinuierlich wachsenden Portfolio von <strong>Software</strong>entwicklungstechniken herangewachsen.These: Die Kombination von Modellierung mit der Unified Modeling Language(UML) mit Elementen “Agiler Methoden” ermöglicht gleichzeitig hohe Qualität undFlexibilität großer <strong>Software</strong>-Systeme.Eine Einführung zu dem dafür entworfenen und mit UML/P bezeichneten Sprachprofil derUML beschreibt, wie diese als Modellierungs-, Test- und Implementierungssprache eingesetztwird. Dabei wird besonders auf die UML-Notationen Klassen-, Objekt-, Sequenzdiagramme,Statecharts sowie die Beschreibungssprache OCL eingegangen und diese mit der ProgrammierspracheJava kombiniert. Es werden Techniken zur rigorosen Entwicklung von Testfällen mitder UML/P und zur evolutionären Weiterentwicklung von Entwürfen mit Refactoring-Regelnvorgestellt. Testmuster beschreiben Verfahren zur effizienten Definition von Testumgebungen.Mit UML/P-Testfalldefinitionen werden ”Beobachtungen“ formuliert, die als Grundlage fürdie Anwendung von Refactoring-Techniken dienen.Die vorgestellte Methode eignet sich besonders für einen Einsatz in Anwendungsdomänen,wie dem E-Business, in denen hohe Qualität, Flexibilität und Erweiterbarkeit der Systemeerwartet wird und sich Anforderungen an die Geschäftsprozesse und Systeme dynamisch weiterentwickeln.7


4 Zusammenfassung der vorgetragenen Thesen4.2.2 Generative Methoden, Werkzeugunterstützung und Migration imEntwicklungsprozessThese: Der explizite Einsatz von Modellierungsmethoden für die <strong>Software</strong>-Entwicklungist für langlebige <strong>Software</strong>-Systeme zwingend erforderlich. Voraussetzung sindausgereifte Werkzeuge und St<strong>and</strong>ard-Austauschformate für Modelle.Modellierung bedeutet, ein Bild von der Realität oder eine kondensierte Sicht auf ein abstraktesGebilde zu schaffen. Das Modell eines <strong>Software</strong>-Systems entsteht vor <strong>des</strong>sen Implementierung.Im Idealfall wird die Implementierung automatisch aus dem Modell erstellt.Generatoren erzeugen aus Modellen Code-Fragmente, ablauffähigen Code bzw. weitere detalliertereModelle. Generatoren bieten die Chance, die Entwicklung signifikant zu beschleunigenund die Gesamtqualität zu verbessern. Den Chancen stehen folgende Gefahren gegenüber:Die Entwicklung wird vom Generator (und seiner Herstellerfirma) abhängig. Der Generatormuss wie auch die <strong>Software</strong> gepflegt und weiterentwickelt werden.Eine gute Werkzeugunterstützung ist Voraussetzung für modellbasierte Entwicklung. DieWerkzeuge müssen über den Lebenszyklus der <strong>Software</strong> aktuell gehalten werden, ihre Migrationmuss durch die Werkzeug-Hersteller und St<strong>and</strong>ard-Austauschformate unterstützt werden.4.3 Prozessmodelle und -verbesserung4.3.1 Reifegradmodelle – Mythen und sinnvoller EinsatzThese: Die Entwicklung und Weiterentwicklung von langlebigen <strong>Software</strong>-Systemenerfordert ein angemessenes Umfeld, Managementunterstützung und Planbarkeit. Reifegradmodellewie CMM oder SPiCE können hierfür einen entscheidenden Beitragleisten.Reifegradmodelle streben die Verbesserung der <strong>Software</strong>-Qualität über die Verbesserungder Prozessqualität an. CMM und SPiCE bauen im Wesentlichen auf dem Prinzip auf, dassder Entwicklungsprozess transparent sein muss, gute Kommunikation zu gewährleisten hatund das Vorgehen sowohl geplant als auch nachvollziehbar sein muss.Die Entwicklung und Weiterentwicklung langlebiger Systeme stellt hohe Anforderungen:Es ist von großer Bedeutung, das Wissen über die Zusammenhänge im System zu erhalten.Zum Erhalt einer “sauberen” Systemarchitektur und zur Untersuchung und Nutzung neuerTechnologien müssen Zeit und Freiraum zur Verfügung stehen.Es ist ein weit verbreiteter Mythos, Prozessverbesserung nach CMM führe Prozesse ein,deren Angemessenheit nicht geprüft wird und die lediglich mehr Bürokratie verursachen.Reifegradmodelle haben zum Ziel, ein geeignetes Umfeld für die Entwicklung von qualitativhochwertiger <strong>Software</strong> zu schaffen. Sie stellen ein mächtiges Werkzeug dar, mit <strong>des</strong>sen Hilfedas Management dieses Umfeld schaffen kann. Wie je<strong>des</strong> Werkzeug erfordert auch der Umgangmit Reifegradmodellen entsprechende Erfahrung.4.3.2 Change Management: Umgang mit sich ändernden BenutzeranforderungenThese: Change Management ist eine der wichtigen Säulen für die Zusammenarbeitzwischen Auftragnehmer und Kunde.8


4.3 Prozessmodelle und -verbesserungGründe für die Verwendung langlebiger <strong>Software</strong>produkte Es gibt viele Motive, die bei derEntscheidung für den Einsatz langlebiger <strong>Software</strong> eine Rolle spielen. Fast immer soll damitein bereits funktionierender Arbeitsprozess unterstützt oder abgelöst werden. Nicht seltenwerden Erweiterungen und Verbesserungen <strong>des</strong> Prozesses damit erst möglich und sinnvoll.Ursachen für eine Änderung der <strong>Software</strong>produkte Wenn sich maßgebliche Details wieNormen oder Wertebereiche verändern, muss mit einer <strong>Software</strong>änderung die weitere Brauchbarkeitwieder hergestellt werden. Wenn neue Ideen zum Prozess verfolgt werden, muss auchdas Werkzeug dafür geeignet sein. Auch Integrationen zu umfassenderen Systemen oder Technologiewechselsind Auslöser von Änderungen.Schwierigkeiten und die organisatorische Lösung Anwender und <strong>Software</strong>entwickler sindbei solchen Produkten nie identisch. Jeder hat dazu von seinem St<strong>and</strong>punkt abhängige Ansichtenund Erwartungen. Wenn diese Differenzen rechtzeitig deutlich gemacht werden, verstärktsich die Akzeptanz für das Endprodukt und der Entwicklungsprozess wird beschleunigt. Einorganisierter Ablauf bei der Änderung von <strong>Software</strong> dient vor allem der Qualitätssicherung.Change Management einer <strong>Software</strong>änderung Ein <strong>Software</strong>change soll nach einem festenSchema ablaufen. Darin müssen alle Belange der Anforderer, der Anwender und der Entwicklerberücksichtigt sein. Für die einzelnen Schritte einer Änderung sollen die Ansprechpartner,die Reihenfolge und die Verantwortlichkeiten festgelegt sein. Um einen Nachfolgenden Vorgangzu starten, muss der Vorgänger abgeschlossen und gesichert sein. Während <strong>des</strong> ganzenAblaufs muss es möglich sein, bei einem vorangegangenen Abschnitt wieder einzusteigen umauf Veränderungen der Anforderungen reagieren zu können.4.3.3 Das V-Modell 200xDas V-Modell 97 ist für viele Unternehmen und Behörden eine Richtschnur für die Organisationund Durchführung von IT-Vorhaben. Es verbessert die Produktqualität und die Kooperationzwischen Firmen und Behörden bei gemeinsamen Entwicklungen – insbesondere auchfür komplexe und langlebige Systeme.Nach der Fertigstellung <strong>des</strong> V-Modells im Jahr 1997 ist keine Fortschreibung mehr erfolgt.Deshalb spiegelt das V-Modell nicht den aktuellen St<strong>and</strong> der Informationstechnologie wider.Das IT-AmtBw und das BMI-KBSt haben daher die TU München und die IndustriepartnerEADS, IABG mbH und Siemens AG mit dem Projekt WEIT “Weiterentwicklung <strong>des</strong>Entwicklungsst<strong>and</strong>ards für IT-Systeme <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> auf Basis <strong>des</strong> V-Modell 97” beauftragt.Das Projekt WEIT wird in drei Phasen durchgeführt. Die im Juni 20<strong>03</strong> abgeschlossene erstePhase beinhaltete eine Analyse der inhaltlichen Verbesserungspotenziale <strong>des</strong> V-Modells, eineKonzeption einer weiterentwickelten Struktur sowie einen umfassenden Fachentwurf für das V-Modell 200x. Die angelaufene zweite Phase beschäftigt sich im Detail mit der Umsetzung derkonkreten Erweiterungen, Weiterentwicklungen und Neuerungen <strong>des</strong> V-Modells und erstrecktsich bis August 2004. In der dritten Phase wird die neue Version <strong>des</strong> V-Modells publiziertund verbreitet.Ergebnis der ersten Phase ist eine verbesserte Strukturierung <strong>des</strong> bekannten V-Modells:Das zentrale Grundkonzept im V-Modell 200x ist der Vorgehensbaustein. Vorgehensbausteinesind die modularen Elemente aus denen das V-Modell 200x aufgebaut ist. Ein Vorgehensbausteinkapselt inhaltlich zusammengehörende Aktivitäten, Produkte und Rollen. Er ist9


4 Zusammenfassung der vorgetragenen Theseneine Einheit, die eigenständig verwendet werden kann und unabhängig änder- und erweiterbarist. Es wird Vorgehensbausteine für diverse Projektmanagement-, Qualitätssicherungs-,Konfigurationsmanagement- und Systemerstellungsthemen geben. Zur Systemerstellung gehörenBausteine wie Benutzbarkeit und Ergonomie, Reverse Engineering, Migration von Altsystemen,Fertigprodukte und Hardwareentwicklung. Insbesondere wird auch der kompletteSystemlebenszyklus mit Betrieb, Wartung und Pflege, und Stilllegung abgedeckt. Weiterhingibt es Bausteine zu Logistikentwicklung, Controlling, Auftragnehmermanagement und Einbettungin Organisationsprozesse bzw. deren Verbesserung.Für die projektspezifische Anpassung wird es ein einfach anzuwenden<strong>des</strong> Tailoringverfahrengeben. Für typische Vorhabentypen (Anwendungsprofile) werden Vorgaben und Empfehlungenzu Vorgehensbausteinen und zur QS-Prüfung gemacht. Verschiedene Entwicklungsansätze(inkrementell, evolutionär, komponentenbasiert und in Teilen auch agil) sind anwendbar.Konventionen (CMMI, CPM-2001 etc) und Normen (ISO 9000, 15288, etc.) werden zu denInhalten <strong>des</strong> V-Modells über Sichten zugeordnet und kommentiert.Weitere Informationen finden sich auf der Projektwebseite http://www.v-modell-200x.de.Kommentare und inhaltliche Beiträge aus dem zukünftigen Anwenderkreis sind erwünscht.Daneben besteht auch die Möglichkeit, im Rahmen von Pilotprojekten intensiv mit dem Projektteamzusammenzuarbeiten und frühzeitig das neue V-Modell kennen zu lernen. Kontaktmöglichkeitenfinden sich auf der Projektwebseite.4.4 Wartung und Evolution4.<strong>4.1</strong> Wartungsprojekte bei der sd&m AGDie Geschäftsfelder der sd&m AG sind die Durchführung von Beratungs- und <strong>Software</strong>projekten.In den letzten Jahren gibt es aber verstärkten Bedarf “alles aus einer H<strong>and</strong>” geliefertzu bekommen. Daher hat sich auch Wartung als neues Themengebiet eröffnet:• Wartung von durch sd&m erstellte <strong>Software</strong>systeme• Wartung als Teilprojekt bei anstehenden SystemänderungenAls wichtigsten Voraussetzungen für “gute” Wartung haben sich folgende Punkte erwiesen:• Ein gut gebautes SystemWährend der Wartungsphase lässt sich die Qualität eines Systems nur mit großem Aufw<strong>and</strong>verbessern. Daher ist es wichtig, die notwendige Qualität bereits während derDesign- und Realisierungphase sicherzustellen.• KnowHow über Technik und FachlichkeitEine Reihe von Dokumenten (Betriebs-, Wartungs- und Systemh<strong>and</strong>bücher) müssenvorh<strong>and</strong>en und aktuell sein. Daraus muss jederzeit ersichtlich sein, warum das Systemetwas auf eine bestimmte Weise macht. Um die Dokumentation wo nötig zu vervollständigenund laufend aktuell zu halten muss daher ein höherer Aufw<strong>and</strong> für die KnowHow-Sicherung in der Projektplanung berücksichtigt werden.• Ein definiertes VorgehensmodellWartung ist ein Projekt! Daher braucht es auch Planung, Controlling und QS. DieProzesse für Change Request Management und Releaseplanung müssen definiert und10


4.4 Wartung und Evolutiongelebt werden. Aus dem Zusammenspiel von Vorgehensmodell, Projektmanagement undBudgetklarheit ergibt sich so die notwendige Transparenz der Wartungsarbeiten.So kann eine auf Dauer gleich bleibend hohe Qualität <strong>des</strong> Systems ohne stetig anwachsendeWartungskosten gewährleistet werden.4.4.2 Evolution im OpenSource-Umfeld: Erfolgsfaktoren für den GCCThese: Im Open-Source-Umfeld stellt die Weiterentwicklung von großen Systemen,mit mehreren Millionen Zeilen Code, nicht so große Probleme wie im kommerziellenBereich.Der große Open-Source Compiler GCC (The GNU Compiler Collection, http://gcc.gnu.org/)wird seit über 20 Jahren erfolgreich (weiter-) entwickelt. GCC ist Mitte der achtziger Jahrevon nur einer Person, Richard Stallman, ins Leben gerufen worden und ist mittlerweile aufüber 300 aktive Mitentwickler weltweit verteilt.Die Beteiligten sind größtenteils angestellte Programmierer bei Firmen wie IBM, Apple,SuSE, Red Hat, Motorola, usw. Sie kennen sich weder persönlich, noch werden die Geschickeder Compiler-Suite am Telefon diskutiert.4.4.3 Wartung der IT-Systeme bei SchleckerThese:“Gesund alt werden”ist die Problemstellung bei langlebigen <strong>Software</strong>-Systemen.Die Situation Unterstützen die Prozesse auf lange Sicht eher Evolution oder Revolution?Evolution bedeutet, das Potenzial der existierenden Systeme voll auszuschöpfen. Revolutionheißt, vorh<strong>and</strong>ene Systeme vollständig zu ersetzen und die existierenden Daten zu migrieren.Es gibt Zwischenstufen, die Teile der <strong>Software</strong> ändern bzw. einzelne Komponenten austauschen.Die Zielvorstellung Sind langlebige Systeme Wunschtraum oder Alptraum? Der Umgangmit neuer Hardware, neuen Betriebssystemen, neuen Werkzeugen, neuen St<strong>and</strong>ards ist unvermeidlich.Entscheidend ist, dass die Entwickler die <strong>Software</strong> verstehen, um derartige Problemezu beherrschen.Um die Anforderungen von Benutzerseite besser zu verstehen, hat sich die temporäre Mitarbeitder Entwickler in den Fachabteilungen bewährt.Das Management Wird Entwicklungsmanagement oder Missst<strong>and</strong>sadministration betrieben?Es ist eine Gratw<strong>and</strong>erung, für die Qualität der <strong>Software</strong> auch auf lange Sicht zu sorgenund dabei gleichzeitig die Kreativität nicht einzuschränken. Wird nicht rechtzeitig aktiv gegengesteuert,so ist die <strong>Software</strong> irgendwann nur noch administrierbar, jedoch kaum mehranpassbar.11


5 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz5 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technischeRelevanz5.1 Markus Pizka: “Relevanz und Problemstellung”12


5.1 Markus Pizka: “Relevanz und Problemstellung”13


5 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz14


5.1 Markus Pizka: “Relevanz und Problemstellung”15


5 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz16


5.1 Markus Pizka: “Relevanz und Problemstellung”17


5 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz18


5.2 Oliver Häberle: “Nutzungsdauer und ROI von <strong>Software</strong>-Systemen”5.2 Oliver Häberle: “Nutzungsdauer und ROI von <strong>Software</strong>-Systemen”19


5 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz20


5.2 Oliver Häberle: “Nutzungsdauer und ROI von <strong>Software</strong>-Systemen”21


5 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz22


5.2 Oliver Häberle: “Nutzungsdauer und ROI von <strong>Software</strong>-Systemen”23


5 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz24


5.2 Oliver Häberle: “Nutzungsdauer und ROI von <strong>Software</strong>-Systemen”25


5 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz26


5.3 Karl-Rudolf Moll: “Bedeutung und Erfolgsfaktoren”5.3 Karl-Rudolf Moll: “Bedeutung und Erfolgsfaktoren”27


5 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz28


5.3 Karl-Rudolf Moll: “Bedeutung und Erfolgsfaktoren”29


5 Langlebige <strong>Software</strong>-Systeme: Wirtschaftliche und technische Relevanz30


5.3 Karl-Rudolf Moll: “Bedeutung und Erfolgsfaktoren”31


6.1 Bernhard Rumpe: “Tool-Unabhängigkeit und Modelltransformationen”33


6 Werkzeugunterstützung und Technologiew<strong>and</strong>el34


6.1 Bernhard Rumpe: “Tool-Unabhängigkeit und Modelltransformationen”35


6 Werkzeugunterstützung und Technologiew<strong>and</strong>el36


6.1 Bernhard Rumpe: “Tool-Unabhängigkeit und Modelltransformationen”37


6 Werkzeugunterstützung und Technologiew<strong>and</strong>el38


6.1 Bernhard Rumpe: “Tool-Unabhängigkeit und Modelltransformationen”39


6 Werkzeugunterstützung und Technologiew<strong>and</strong>el40


6.2 Marcus Peisker: “Generative Methoden, Werkzeugunterstützung und Migration”6.2 Marcus Peisker: “Generative Methoden, Werkzeugunterstützung undMigration im Entwicklungsprozess”41


6 Werkzeugunterstützung und Technologiew<strong>and</strong>el42


6.2 Marcus Peisker: “Generative Methoden, Werkzeugunterstützung und Migration”43


6 Werkzeugunterstützung und Technologiew<strong>and</strong>el44


7 Prozessmodelle und -verbesserung7.1 Tilman Seifert: “Reifegradmodelle – Mythen und sinnvoller Einsatz”45


7 Prozessmodelle und -verbesserung46


7.1 Tilman Seifert: “Reifegradmodelle – Mythen und sinnvoller Einsatz”47


7 Prozessmodelle und -verbesserung48


7.1 Tilman Seifert: “Reifegradmodelle – Mythen und sinnvoller Einsatz”49


7 Prozessmodelle und -verbesserung50


7.2 Anton Blüml und Dieter de Witte: “Change Management”7.2 Anton Blüml und Dieter de Witte: “Change Management: Umgang mit sichändernden Benutzeranforderungen”51


7 Prozessmodelle und -verbesserung52


7.2 Anton Blüml und Dieter de Witte: “Change Management”53


7 Prozessmodelle und -verbesserung54


7.2 Anton Blüml und Dieter de Witte: “Change Management”55


7 Prozessmodelle und -verbesserung56


7.2 Anton Blüml und Dieter de Witte: “Change Management”57


7 Prozessmodelle und -verbesserung58


7.3 Michael Meisinger: “Eine Tour durch das V-Modell 200x”7.3 Michael Meisinger: “Eine Tour durch das V-Modell 200x”59


7 Prozessmodelle und -verbesserung60


7.3 Michael Meisinger: “Eine Tour durch das V-Modell 200x”61


7 Prozessmodelle und -verbesserung62


7.3 Michael Meisinger: “Eine Tour durch das V-Modell 200x”63


7 Prozessmodelle und -verbesserung64


7.3 Michael Meisinger: “Eine Tour durch das V-Modell 200x”65


7 Prozessmodelle und -verbesserung66


7.3 Michael Meisinger: “Eine Tour durch das V-Modell 200x”67


7 Prozessmodelle und -verbesserung68


7.3 Michael Meisinger: “Eine Tour durch das V-Modell 200x”69


7 Prozessmodelle und -verbesserung70


8 Wartung und Evolution8.1 Thomas Feuster: “Wartungsprojekte bei der sd&m AG”71


8 Wartung und Evolution72


8.1 Thomas Feuster: “Wartungsprojekte bei der sd&m AG”73


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8.1 Thomas Feuster: “Wartungsprojekte bei der sd&m AG”75


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8.1 Thomas Feuster: “Wartungsprojekte bei der sd&m AG”77


8 Wartung und Evolution78


8.1 Thomas Feuster: “Wartungsprojekte bei der sd&m AG”79


8 Wartung und Evolution80


8.2 Andreas Bauer: “Evolution und Erfolgsfaktoren im OSS-Umfeld”8.2 Andreas Bauer: “Evolution im OpenSource-Umfeld: Erfolgsfaktoren für dengcc”81


8 Wartung und Evolution82


8.2 Andreas Bauer: “Evolution und Erfolgsfaktoren im OSS-Umfeld”83


8 Wartung und Evolution84


8.3 Lutz Thalmann: “Wartung der IT-Systeme bei Schlecker”8.3 Lutz Thalmann: “Wartung der IT-Systeme bei Schlecker”85


8 Wartung und Evolution86

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