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ZAHNÄRZTEBLATT - Peter Paul Zehner

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Objektivachse (Abb. 03, s.a. NZB 12/2007<br />

S. 35 f.). Die Brennweite gängiger 3-fach<br />

Zoome beträgt vom Weitwinkel- zum Telebereich<br />

7-21 mm, mit dem Crop-Faktor<br />

5 für den kleinsten Sensor errechnen sich<br />

Bildwinkel auf 35-105 mm KBÄ bei enormen<br />

Schärfentiefen.<br />

Der Makrobereich kompakter Digitaler<br />

wird üblicherweise mit einer Brennweite<br />

von 7 mm und 2 cm Abstand zum Objekt<br />

erreicht, was gekonnt eingesetzt zwar für<br />

eine oft aufregende Perspektive sorgt, für<br />

dentale Aufnahmen hingegen abträglich<br />

ist, daraus folgen oft Bilder mit „Hasenzähnen”.<br />

Einige Kameras (Nikon 950 990<br />

995 4500) erlauben Nahaufnahmen bei<br />

einer tatsächlichen Brennweite von etwa<br />

15 mm und erreichen damit KBÄ-Bildwinkel<br />

von 75 mm, einer Brennweite, die etwa<br />

derjenigen unserer Augen entspricht.<br />

Diese geringen tatsächlichen Brennweiten<br />

von 15 mm sorgen zwar auf der einen Seite<br />

für enorme Schärfentiefenbereiche, der häufig<br />

aber nur über das Bedienungsmenü einstellbaren<br />

Zoom für kaum reproduzierbare<br />

Brennweiteneinstellungen. Diese sind aber<br />

wichtig, wenn man mit in verschiedenen<br />

Sitzungen, z. B. prä- und postoperativ, mit<br />

identischen Parametern fotografieren möchte.<br />

Diese Zoome erreichen bauartbedingt nur<br />

f=8 als völlig ausreichend geschlossene<br />

Blende und bilden damit bereits enorme<br />

Schärfentiefen ab.<br />

Wer also präzise und wiederholbare Aufnahmen<br />

erstellen möchte, sollte mit Spiegelreflexkameras<br />

und fixierten Einstellungen<br />

für Licht und Objektiv arbeiten.<br />

Zu 2. und 3.<br />

Wenn man zahnärztliche Nahaufnahmen<br />

mit gängigen digitalen C-Format-Spiegelreflexkameras<br />

und den damit zusammen im<br />

Kit erhältlichen, qualitativ guten 18-55 mm<br />

Zoom-Objektiven erstellen möchte, kann<br />

man kleine Objektgrößen bis zu 40x60 mm<br />

formatfüllend aufnehmen, bei einem Objekt-Sensor<br />

Abstand von etwa 30 cm. In<br />

vielen Fällen ist das für Übersichten ausreichend<br />

und Einzelzähne lassen sich mit<br />

Freistellung (= Ausschnittsvergrößerung)<br />

ausreichend gut darstellen.<br />

Wer auf die Abbildung auch kleinerer Objekte<br />

Wert legt, benötigt entweder Makroobjektive<br />

oder andere Hilfsmittel, um<br />

auch zunächst nicht makrotaugliche Objektive<br />

für solche Abbildungsmaßstäbe anwenden<br />

zu können. Man spricht von Nahaufnahmen<br />

bis hin zur 1:1 Abbildung, dabei<br />

weisen Objekt und Film oder Sensor<br />

gleiche Abmessungen auf. Makro bedeutet<br />

im Sinne des Wortes, dass ein aufgenom-<br />

menes Objekt, bereits kleiner als der Film<br />

oder Sensor, formatfüllend auf diesem abgebildet<br />

ist. Das Canon MP-E 65 mm 1:2,8<br />

1-5x Macro Photo erreicht voll ausgefahren<br />

diese 5-fache Vergrößerung, allerdings lässt<br />

das Handling eher statische Aufnahmen zu<br />

(Abb. 13).<br />

Für erfolgreiche, unkomplizierte Nahaufnahmen<br />

sind die Parameter Abstand Objekt-<br />

Sensor, Ausleuchtung, Blendenwerte und<br />

Brennweite(n) wesentlich. Einmal eingestellt,<br />

sorgen sie für schnelle Bereitschaft<br />

und sichere Ergebnisse.<br />

Meine Empfehlungen zum Equipment:<br />

Low cost level<br />

Gängige C-Format-SLR-Kits mit 18-55 mm<br />

Zoom eignen sich in Verbindung mit einem<br />

häufig in das Kameragehäuse integrierten<br />

Aufklappblitz, dem sog. „Popup-Blitz”,<br />

für Abbildungen bis 40x60 mm große Objekte<br />

bei etwa 30 cm Distanz (Abb.04).<br />

Medium cost level<br />

Diese C-Format-SLR-Bodies können mit<br />

speziellen Makroobjektiven von 50-100 mm<br />

ergänzt werden (Kosten dafür von EUR<br />

250,- bis EUR 500,-), dabei werden effektive<br />

Bildwinkel von 75-160 mm KBÄ genutzt.<br />

Bei den Canon EOS 300D-40D<br />

reicht der Popup-Blitz selbst für das lange<br />

EF 100 mm 2.8 Macro (612 g, Kosten ca.<br />

EUR 500,-) immer noch aus (Abb. 05),<br />

wer auf größere Abstände (1:1 mit 31 cm<br />

Distanz z. B. bei Operationen) für den Fotografierenden<br />

angewiesen ist, muss noch<br />

nicht zwingend zum zusätzlichen Ringblitz<br />

als Zubehör greifen.<br />

Um die Option Vollformatobjektiv offen zu<br />

lassen, kann man das EF 50 mm 2.5 Compact<br />

Macro (305 g, Kosten ca. EUR 250.)<br />

nutzen, das neuere EF-S 60 mm 2,8 Macro<br />

USM (365 g Kosten ca. EUR 350,-) hingegen<br />

ist für den kleineren Crop-Sensor<br />

gerechnet und lässt sich nicht an Vollformatkameras<br />

verwenden. Diese gegenüber<br />

100 mm kürzeren Brennweiten benötigen<br />

für 1:1 Abbildungen zwar weniger Abstand<br />

(23/20 cm), dafür erhält man ein in Sinne<br />

des Wortes unbeschwerteres Handling für<br />

Aufnahmen auch mit nur einer Hand.<br />

High cost level<br />

Die Grenzen nach oben sind offen, Gehäuse<br />

in der Vollformatklasse beginnen<br />

ab etwa EUR 2000,-, bieten für unsere Anforderungen<br />

nicht nur Vorteile und werden<br />

durch verschiedene Makroobjektive mit<br />

50 mm, 100 mm oder 180 mm (Kosten ca.<br />

€ 1.300,-) ergänzt, wobei ein Aufsteck-,<br />

FACHLICHES<br />

Abb. 3: SANYO E6 ca. € 170,- Vorderseite mit<br />

obenliegendem Blitz - Rückseite mit 3 Zoll TFT<br />

Abb. 4: NIKON D40 mit 18-55 mm Kitobjektiv<br />

ca. € 450,-<br />

Abb. 5: CANON Makro-Objektive 50-60-65-<br />

100 mm – Canon lichtstarke Festbrennweiten<br />

35-50-85 mm �<br />

NZB 9/2008<br />

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