D E D E R B E R G G E I S T - Sektion Karpaten
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Der Berggeist Nr. 19 / Juni 2006 Seite 1 von 7<br />
D E D E R B E R G G E I S T<br />
ISSN 1434-7989 - Mitteilungsblatt der <strong>Sektion</strong> <strong>Karpaten</strong> des DAV - Nr.19 / Juni 2006<br />
Nicht Sprüche sind es, woran es fehlt; woran es fehlt sind<br />
Menschen die sie anwenden.<br />
Epiktet<br />
Ein erstes Kapitel<br />
Im März haben wir ein doppeltes 20-jähriges Jubiläum<br />
gefeiert und die Feier wurde überwiegend äußerst positiv<br />
beurteilt. Ich meinte: hiermit wurde ein erstes Kapitel der<br />
Geschichte unseres Vereins geschlossen . (Auch bei dieser<br />
Gelegenheit ein dickes Lob und uneingeschränkter Dank an<br />
all die die bei der Organisation der Feier mitgewirkt haben<br />
vor allem den Adonis-Leuten und Andrea!)<br />
Über das was wir als Montanverein leisten und bieten war<br />
die Fotoausstellung mit den herrlichen Bildern<br />
auch den<br />
Autoren der Bilder herzlichen Dank für die zur Verfügungsstellung<br />
- ein beredtes Beispiel das eigentlich keiner<br />
weiteren Ergänzungen bedarf.<br />
Unser Jahrbuch hat sich zu einem lesenswertem Buch<br />
gemausert . Auch diesbezüglich braucht es keine weitere<br />
Erläuterung.<br />
Was aber meiner Meinung nach manchmal zu kurz kommt ist<br />
dass wir uns in der Tradition des SKV`s verstehen! Dass dies<br />
in unserer Satzung und auf der Rückseite unseres Votivtellers<br />
steht reicht nicht! Sicher, wir müssen nicht bei allen<br />
Gelegenheiten die blau-rote Fahne hissen und auch nicht<br />
Vergangenem nachtrauern; das bringt nichts! Aber wir<br />
sollten sicher nicht vergessen von wo wir kommen, dass<br />
unsere Vorgänger in Siebenbürgen Bedeutendes geleistet<br />
haben und dafür Anerkennung geerntet haben. Und wir<br />
sollten den Geist der alten Herren des SKV`s wenigstens<br />
versuchen weiter zu führen. Es ist nicht der Fall jetzt und<br />
hier diesbezüglich Rezepte zu vermitteln. Aber jeder von uns<br />
sollte sich diesbezüglich Gedanken machen. Dass man<br />
Vergangenes nicht abschreiben muß und soll, weder Jung<br />
noch Alt, dafür nur zwei Beispiele der Extremen: unser<br />
kürzlich verstorbener Senior Alfred Prox und der Kern<br />
unsere Adonis.<br />
Unser Verein ist<br />
Gott sei Dank<br />
ein fester Teil unserer<br />
Siebenbürgisch-Sächsischen Gemeinschaft hier in Deutschland<br />
geworden. Und dies muß so bleiben, ja sollte an Tiefe<br />
gewinnen.<br />
Wir sollten wirklich alle daran denken und uns in diesem<br />
Sinne einbringen!<br />
Für die zweite Jahreshälfte wünsche ich allen erbauende und<br />
die Lebensgeister auffrischende Erlebnisse in der so herrlichen<br />
Natur und Muße an das oben Angesprochene zu<br />
denken!<br />
Euer Manfred Kravatzky<br />
Alfred Prox zum Gedenken<br />
Im Februar d.J., nur wenige Monate vor seinem 100.-tem<br />
Geburtstag ist unser Ehrenmitglied Alfred Prox verstorben.<br />
Prox wurde am 17. Oktober 1906 in Bukarest geboren, im<br />
Alter von 15 Jahren kam er nach Kronstadt wo er nur 20<br />
Jahre leben sollte, Jahre die ihn aber für sein ganzes weiteres<br />
Leben prägen sollten, waren es doch besonders fruchtbare<br />
Jahre!<br />
Hier ganz kurz die prägnantesten Stationen seiner Kronstädter<br />
Zeit: sehr bald kam er mit dem Bergtourismus in Kontakt<br />
, dem er im Rahmen des Siebenbürgischen <strong>Karpaten</strong>vereins<br />
SKV-leidenschaftlich frönte, ja den er mitgestaltete: er hob<br />
den Bergrettungsdienst aus der Taufe. Über die Liebe zu den<br />
Bergen stieß Prox auf die faszinierende Welt der Höhlen<br />
und wurde zum Vater der wissenschaftlichen Speläologie im<br />
Burzenland. Zahlreiche Höhlen wurden durch ihn und unter<br />
seiner Anleitung entdeckt, vermessen, kartiert und beschrieben.<br />
Seine diesbezügliche Leistung hatte Modellcharakter.<br />
Ein weiteres Gebiet nahm ihn bald in Bann: die Frühgeschichte.<br />
Er befaßte sich eingehend mit der von Julius<br />
Teutsch d. Ä. entdeckten Schneckenbergkultur, systematisierte<br />
und ergänzte dessen Entdeckungen und trug so dazu<br />
bei das dieser Name zu einem weltweit in der Wissenschaft<br />
anerkanntem Begriff wurde.. Über Julius Teutsch, dem<br />
Mitbegründer des Burzenländer Museums (1908) wurde er<br />
dann 1936 Custos dieser Einrichtung. Dank seiner Tätigkeit<br />
hier bis zu seiner Einberufung 1941 kam das Museum zu<br />
einer besonderen Blüte und errang einen internationalen<br />
Namen. Der gewissenslose Umgang nach 1944 mit den von<br />
ihm so akribisch aufgenommenen Beständen dieses Museums,<br />
das ihm so ans Herz gewachsen war, traf ihn sehr hart.<br />
Auch in dieser Zeit nahm er Teil an der Übertragung der<br />
Matrikeldaten der ev. Kirchengemeinde Kronstadts auf<br />
Karteien die den Grundstein der späteren Genealogie<br />
bildeten.<br />
Aus dem Krieg und der anschließenden Gefangenschaft kam<br />
Prox nach Deutschland, ließ sich in der schwäbischen Alp in<br />
Blaubeuren nieder, und kam nie wieder nach Kronstadt.<br />
Desto trotz blieb er seiner Heimat sehr verbunden und nahm<br />
hier in Deutschland regen Anteil am Leben der siebenbürgischen<br />
Gesellschaft, beteiligte sich an der Gründung und dem<br />
Ausbau mancher Institution dieser, so des Siebenbürgischen<br />
Museums in Gundelsheim, des Arbeitskreises für Siebenbürgische<br />
Landeskunde und unserer <strong>Sektion</strong>, deren Ehrenmitglied<br />
er wurde. Er veröffentliche regelmäßig Beiträge zur<br />
Geschichte Kronstadts und des Burzenlandes, der kulturellen<br />
Einrichtungen der Siebenbürger Sachsen vor 1944, der<br />
Tätigkeit des SKV, die Speläologie betreffend u.a.m. Er<br />
förderte auch junge Talente hier, dies sowohl materiell als<br />
auch durch Weitergabe seines großen, vielseitigen Wissens.<br />
Alfred Prox war durch seine Gesinnung, sein Engagement<br />
und seine Redlichkeit ein Vorbild. Prox war ein Siebenbürger<br />
der sich Zeit seines Lebens mit seiner Heimat eng<br />
verbunden gefühlt hat.<br />
Sein Gedenken gilt in Ehre bewahrt zu werden!<br />
<strong>Sektion</strong> <strong>Karpaten</strong> des DAV; Tuchinger Str. 23, D-85356 München; Tel:08161-3588; E-Mail: harald.m@sektion-karpaten.de ; www.sektion-karpaten.de<br />
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Der Berggeist Nr. 19 / Juni 2006 Seite 2 von 7<br />
Im Namen des Vorstandes Manfred Kravatzky<br />
Zum Gedenken an Frau Adele Warga<br />
Am 30.Juni d.J. ist Frau Adele Warga, eines unserer<br />
treuesten Mitglieder, nach kurzem aber schwerem Leiden aus<br />
dem Leben geschieden. Es ist dem Vorstand unserer <strong>Sektion</strong><br />
ein Anliegen, anbetracht der Persönlichkeit von Frau Warga,<br />
diesen kleinen Nachruf in unser Mitteilungsblatt zu setzen.<br />
Wer Frau Adele Warga gekannt hat, hat sie als stille,<br />
lebensbejahende, interessierte, engagierte Person erlebt,<br />
trotz ihrem Leben voller Widrigkeiten. Frau Adele Warga<br />
wurde am 18. 02. 1912 als Adele Schiel in Kronstadt<br />
geboren. Schon in der Jugend kam ihre Liebe zu den Bergen<br />
auf. Sie heiratete Roland Warga mit dem sie eine Steno- und<br />
Schreibmaschinenschule in Kronstadt führte. Ihr Mann fiel<br />
im April 1945 an der Front. Sie musste also in den schweren<br />
Nachkriegsjahren alleine ihren Sohn großziehen, wobei es<br />
ihr beschieden war auch noch drei lange Jahre Rußlanddeportation<br />
mitzumachen. Nach ihrer Rückkehr unterrichtete<br />
sie an der Kronstädter Handelsschule (Merkury) bis zu ihrem<br />
Bestand und danach war sie als Bankangestellte tätig. 1975<br />
kam sie nach Deutschland, zuerst nach Böblingen und zog<br />
dann später zu ihrem Sohn nach Ostfildern und wurde da<br />
die älteste und fiteste Bürgerin wie der Ortspfarrer in<br />
seinem Nachruf feststellte. Frau Warga war auch Mitglied<br />
des Schwäbischen Albvereins. Bei uns war sie ab Gründungsjahr<br />
dabei und hat als treues und engagiertes Mitglied<br />
kaum eine Mitgliederversammlung versäumt! Sie zeigte rege<br />
Interesse am Geschehen unserer <strong>Sektion</strong>, nahm - so lange es<br />
ihre Gesundheit erlaubte - an Wanderungen Teil, besuchte<br />
Dia-Vorträge, photographierte selbst gerne. Ihre Wissbegierde<br />
und ihre Liebe zur alten Heimat machten dass Sie auch an<br />
der Tätigkeit des AKSL, vor allem der <strong>Sektion</strong> Naturwissenschaften,<br />
interessierte war. Bis zu ihrem Tode nahm sie<br />
regen Anteil an allem was geschah.<br />
Wir alle können uns ein Beispiel an Frau Adele Warga<br />
nehmen! Wir bedauern ihr Ableben und werden ihr ein<br />
ehrendes Andenken bewahren.<br />
Im Namen des Vorstandes Manfred Kravatzky<br />
Neues vom SKV<br />
- Herr Dr. Paul-Jürgen Porr, Vorsitzender des SKV war in<br />
seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Demokratischen<br />
Forums der Deutschen in Siebenbürgen Gast des diesjährigen<br />
Heimattages in Dinkelsbühl. Mit dieser Gelegenheit hat ein<br />
kurzer Meinungsaustausch mit unserem ersten Vorsitzenden<br />
statt gefunden.<br />
- im Mai hatte der UZ ein Gespräch mit Rolf Truetsch,<br />
Obmann der <strong>Sektion</strong> Kronstadt (der versehentlich in unserer<br />
letzten Ausgabe Rolf Mantsch genannt wurde<br />
wir bitten<br />
um Nachsicht) in der Römerhütte am Schuler (die einen<br />
vorzüglichen Eindruck macht, sich leider aber noch nicht als<br />
SKV-Hütte zu erkennen gibt und auch weiter Postovarul -<br />
Hütte heißt) war zu erfahren: die Behörden hegen noch<br />
immer Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Nachfolgeschaft<br />
des SKV; in einer Begegnung mit dem rumänischen Premier<br />
Tariceanu in der Römerhütte hat dieser viel Verständnis für<br />
die Belange des Vereins gezeigt und sogar Hilfe (auch<br />
finanzielle) versprochen; die <strong>Sektion</strong> bemüht sich z.Z. um ein<br />
eigenes Lokal und also einen Sitz in Kronstadt; es besteht<br />
Interesse an einer Kletterwand ggf. ausgemustert aus D; der<br />
jetzige Pächter der Hütte will aufgeben und Truetsch<br />
beabsichtigt da einzusteigen (!!); der UZ hat folgende<br />
Anregungen gemacht: in der Schulerau auf den Römerweg<br />
und die Hütte hinzuweisen; mehr für die Umwelt (Reinheit<br />
im Umfeld der Hütte) zu tun um für sie auch im Ausland<br />
werben zu können;<br />
Manfred Kravatzky<br />
Erfolge in der Ausbildung<br />
Von unserer Jugend<br />
Martin Reuter und H.W Thois besuchten im Frühjahr dieses<br />
Jahres die Ausbildung Fachübungsleiter Skibergsteigen, bei<br />
dem Deutschen Alpenverein, der sich aus drei Kursen von je<br />
einer Woche zusammensetzte. Die Ausbildungsinhalte waren<br />
unter anderem Schnee und Lawinenkunde, Tourenplanung<br />
und Geländeorientierung, Spaltenbergungsmethoden,<br />
Bergrettung und Umweltschonen, des Verhalten auf der<br />
Tour. Beide bestanden die Kurse, mit anspruchsvollen<br />
Prüfungen erfolgreich und sind somit die ersten Fachübungsleiter<br />
in dieser Bergsteigerdisziplin. Einen herzlichen<br />
Glückwunsch auch auf diesem Wege. Sie sind nun befähigt<br />
Skitouren im kombinierten Gelände und im vergletscherten<br />
Hochgebirge durchzuführen.<br />
Stefan Kovacs besuchte die ersten Kurse Fachübungsleiter<br />
Skibergsteigen und wird seine Fortbildung nächstes Jahr<br />
fortsetzen.<br />
Andrea Patschanda Jugendleiterin, besuchte die Aufbauschulung<br />
"Eis Alpin und Pädagogik in den Ötztaler Alpen und<br />
wird Kinder und Jugendliche unseres Vereins in diese<br />
Thematik einführen.<br />
Inga Schmidt besuchte auch im Rahmen der DAV Ausbildung<br />
den Jugendleiterkurs und reihte sich nun in die Reihe<br />
deren ein die unsere Jugendarbeit durchführen, eines der<br />
wichtigsten Tätigkeiten in unserem Verein. Einen herzlichen<br />
Glückwunsch.<br />
Das Ausbildungsprogramm des DAV ist sehr vielfältig. Das<br />
Angebot reicht von speziellen Aktionen für Kinder und<br />
Jugendliche über einfache Wanderungen oder Kletterkurse<br />
bis hin zu hochalpinen Unternehmungen. Wenn sie Interesse<br />
an einer Ausbildung haben, wenden sie sich bitte an mich,<br />
ich berate und vermittle sie gerne weiter.<br />
Ausbildungsreferent Reinhold Kraus<br />
Zum Schmunzeln<br />
Im Schnellzug Kronstadt Wien sitzt ein Unterwälder Bauer aus Bußd<br />
einem Wiener Kaufmann gegenüber, der unentwegt schwärmend von seiner<br />
wunderschönen Heimatstadt erzählt. Da der Bauer darauf nicht reagiert frägt<br />
er schließlich den Bauern. Jo san`s denn noch nie in Wean gewesen? .<br />
Trocken frägt der Bauer zurück: Na waren Sie vielleicht schon in Bußd? .<br />
«»<br />
Ein Vater hält sein brüllendes Kind im Arm und sagt immer wieder: Ruhig<br />
Moritz! Ruhig Moritz! Ein Fremder schaut zu und meint: Eine Geduld<br />
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Der Berggeist Nr. 19 / Juni 2006 Seite 3 von 7<br />
haben Sie mit Ihrem Moritz! Allerhand! Da antwortet jener: Was heißt hier<br />
mein Moritz? Der Moritz bin ich! Das ist mein Hansi!<br />
Das Lesen dieses Blattes ist nicht nur Alpenvereinsmitgliedern<br />
vorbehalten. Also bitte weitergeben!<br />
(Auch an SKV-Mitglieder!)<br />
Übrigens...<br />
Vielbeachtete Präsenz in Dinkelsbühl<br />
Wie bei unserer Festversammlung beschlossen, haben wir<br />
unsere Photoausstellung auch in Dinkelsbühl präsentiert.<br />
Durch den rührigen Einsatz unserer Andrea Patschanda und<br />
Familie Günter Volkmer und mit Beihilfe von Fam. Manfred<br />
Kravatzky wurde die Ausstellung am Freitag den 02. Mai<br />
aufgebaut. Am Samstag dann, in Anwesenheit aller Honoratioren<br />
der Landsmannschaft und von Dr. Jürgen Porr, dem<br />
Vorsitzendem des SKV, wurde die Ausstellung mit der<br />
Vernissage von Günter Volkmer eröffnet. Sie hat über all die<br />
beiden Tage große Besucherzahl angelockt und wurde<br />
positiv beurteilt. Den Hauptmatadoren ein herzliches<br />
Dankeschön! Übrigens: den Organisatoren unserer Ausstellung<br />
blieb auch genügend Zeit um sich die verschiedenen<br />
Veranstaltungen des diesjährigen Heimattages anzusehen<br />
und diese ließen sich sehen : über das Schulwesen der<br />
Siebenbürger Sachsen, über die Archive dieser, über die<br />
Sicherung siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes in<br />
Siebenbürgen, zahlreiche Bücherstände, Verkaufsstände und<br />
der bisher größte Trachtenumzug! Andrea will sogar wieder<br />
kommen.<br />
Manfred Kravatzky<br />
Hoch hinaus<br />
Unser Reini Kraus war wieder mal toll! Er hat sich ins<br />
Himalaja aufgemacht, im Rahmen einer internationalen<br />
Expedition um den zu besteigen. Trotz kleineren gesundheitlichen<br />
Unpäßlichkeiten gelangte er ohne Sauerstoff bis auf<br />
7.900 m Höhe!! Einer von uns! Das muß man erst begreifen!<br />
Und gesund und glücklich ist er auch wieder zu Hause<br />
angekommen.<br />
Zu dieser Spitzenleistung unsere herzlichste Gratulation!!<br />
Die Redaktion<br />
Wenn einer eine Reise tut .<br />
Die verhinderte Hochtour (23.06 25.06.2006)<br />
Alle Vorbereitungen für die Gebirgstour in den Westalpen<br />
mit dem Ziel Schilthorn waren getroffen worden. Unser<br />
erfahrener Bergsteiger Erich Bonfert, hatte die Tour akribisch<br />
vorbereitet, die Unterkünfte bestellt, Wege in verschiedenen<br />
Varianten ausgesucht und natürlich die erforderliche<br />
Ausrüstung bekannt gegeben.<br />
Im Hinblick auf die Tour hatten wir am Kaiserstuhl und im<br />
Schwarzwald trainiert, soweit man es auf deren Höhen tun<br />
kann. Alle Wanderungen wie Feldbergbesteigung oder<br />
Ablaufen eines Teiles des Schwarzwaldhöhenweges in knapp<br />
bemessener Zeit geschah gezielt in Vorbereitung auf die<br />
Tour. Aber das wusste schon Wilhelm Busch. Erstens<br />
kommt es anders, zweitens als man denkt .<br />
Wir waren am Tag des Tourenbeginns statt 8 Personen nur 4<br />
am Start in Minseln bei Erich angetreten. 2 Kravatzkys und 2<br />
Volkmers. Ihn, unseren Tourenleiter aber hatte ein Virus zur<br />
Strecke gebracht und ans Örtchen gefesselt. Was tun, war die<br />
Frage? Wir 4 entschlossen uns, den guten Plan einfach<br />
durchzuziehen.<br />
Um die Mittagszeit erreichten wir Lauterbrunnen, wo im<br />
wahrsten Sinne des Wortes lauter Brunnen die Felswand<br />
hinunter stürzen und danach unser erstes Ziel, die Unterkunft<br />
in Stechelberg. Wir begaben uns auch gleich auf die Eingehtour<br />
im Tal der wasserreichen, schäumenden Weißen<br />
Lütschine, begleitet von einer wunderbaren Blumenpracht.<br />
Bei extremer Luftfeuchtigkeit und fast wolkenlosen Himmel<br />
ist manch ein Tropfen Schweiß geflossen. Wie es in den<br />
Bergen ist, am Abend zogen Wolken auf und ließen den<br />
Schwarzen Mönch, der das Tal überwacht, von einen kühlen<br />
Lüftchen umweht, noch schwärzer und fast grimmig erscheinen.<br />
Mit der Gondel, die sich ganz nah an der Felswand hoch<br />
hangelt, brachten wir unser Gepäck nach Grimmelwald in die<br />
gleichnamige Pension. Der Wirt riet uns von einem Aufstieg<br />
auf das Schilthorn ab, weil der sehr lange Winter auf den<br />
Höhenwegen viel Schnee hinterlassen habe. Außerdem<br />
erführen wir von einem Ortskundigen, dass das Wetter<br />
gerade an unserem Hochtourentag umschlagen würde.<br />
Kurzerhand führen wir mit den verschiedenen Seilbahnen<br />
ganz frühzeitig bis an unser angestrebtes Ziel und wurden<br />
von einem überwältigenden morgenstündlichen Panorama<br />
belohnt. Das in der Mitte thronende Schilthorn (2960 m)<br />
erlaubte den Blick zu allen hohen Viertausendern und<br />
anderen Gipfeln dieser Region, die sich majestätisch in der<br />
Sonne präsentierten, darunter die bekannten Eiger, Mönch,<br />
Jungfrau, Breithorn u.s.w. Diesen Anblick hatten wir<br />
genossen, wenn auch das Schilthorn nicht aus eigener Kraft<br />
bestiegen.<br />
Nach der Abfahrt ging es nun an den Aufstieg, bis nahe an<br />
das Schilthorn sollte es sein. Auch jetzt war uns der Lohn<br />
sicher. Ein langer Anstieg im Sefinental, begleitet von<br />
sprudelnden Quellen, einer berauschenden Alpenblumenpracht,<br />
das Schilthorn im Blick, zum greifen nah, die<br />
Begegnung mit dem Senner vom Oberberg und Brünnli, in<br />
seiner Hütte, frischer Käse und ein sehr steiler Abstieg bis<br />
nach Grimmelwald, wo uns der vorausgesagte Wetterumschwung<br />
von der einladenden, gemütlichen Terrasse vertrieb.<br />
Am Abfahrtstag stiegen wir noch über Mürren zum Aussichtsberg<br />
Allmendobel. Die Sonne schien heiß und das<br />
Wetter wurde recht unbeständig und artete während der<br />
Heimfahrt auf der Autobahn in gewaltige Regenschauer und<br />
Hagel aus.<br />
Das Besteigen des Schilthorns bleibt jedoch unser Ziel!<br />
Wanderbericht der GG München<br />
Hildegard und Günter Volkmer<br />
Gemäß Tourenprogramm 2006 der Gebietsgruppe München<br />
hat am 17./18. Juni eine Gebirgs-Hochtour im Berchtesgade-<br />
<strong>Sektion</strong> <strong>Karpaten</strong> des DAV; Tuchinger Str. 23, D-85356 München; Tel:08161-3588; E-Mail: harald.m@sektion-karpaten.de ; www.sektion-karpaten.de<br />
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Der Berggeist Nr. 19 / Juni 2006 Seite 4 von 7<br />
ner Oberland unter Organisation und Führung von OttoHeinz<br />
Leonhardt stattgefunden. Am Samstag trafen sich pünktlich<br />
Gerlinde Csallner (26) zu ihrer allerersten Bergtour, Sunhild<br />
und Bela Biro, Heinke und Otto-Heinz L., Harald Meschendörfer,<br />
Tatjana und Vladimir Nogaller, die sogleich den auf<br />
3 1/2 bis 4 Stunden anberaumten Weg zum Watzmannhaus<br />
(1930 m) antraten. Die Wettervorhersage hatte sich eher<br />
"gemischt" angehört, aber Petrus hat es im Großen-Ganzen<br />
doch gut mit uns gemeint: Der stets ziemlich steile Aufstieg,<br />
auch oberhalb der Waldzone, erfolgte bei bedecktem<br />
Himmel, also ohne allzuviel Schweiß, dann brach allerdings<br />
eine nasse Kühlung heftig von oben auf uns herab: Ein<br />
Donnerwetter mit Blitzen u. Sturm begleitete uns die letzten<br />
200 Höhenmeter bis zum Erreichen der DAV-Schutzhütte.<br />
Dort, im Watzmanhaus, konnten wir wieder trocknen, neue<br />
Energie tanken, im Pritschenlager nächtigen und ausruhen,<br />
so daß wir am Sonntag-Morgen - bei schönstem Sonnenschein<br />
- unser Programm fortsetzten. Wir haben uns in zwei<br />
Gruppen geteilt: Vier Gipfelstürmer und vier Naturbewunderer;<br />
und unser Wiedersehen für 17 Uhr am Parkplatz bei der<br />
Wimbachbrücke verabredet, um von dort gemeinsam<br />
heimwärts gen München zu fahren. Für die Gipfelstürmer<br />
war das Ziel das Hocheck (2650 m), aber dann haben<br />
Tatjana, Vladimir und Harald über Klettersteige und Leitern<br />
Eine Woche Wandersommer 2005<br />
Gleich nach meiner Ankunft in Deutschland war ich zu<br />
einer Wanderwoche in Au Schoppernau im Bregenzerwald<br />
eingeladen. Die Fahrt aus dem Raum Heilbronn bis<br />
nach Au verlief sehr ruhig und ich freute mich auf meine<br />
geliebten österreichischen Berge.In Au angekommen<br />
bezogen wir unser Quartier in der angemieteten Ferienwohnung.<br />
In dem Ferienhaus waren drei Ferienwohnungen die<br />
alle, das heißt unsere Wanderfreunde und wir, belegt hatten.<br />
Bei der Anmeldung im Verkehrsamt wurden einige von uns<br />
wie alte Bekannte begrüßt da diese schon einige Jahre<br />
hintereinander hier Wanderurlaub machen.<br />
Der erste Abend, also der 18. Juni, war schon gleich mit<br />
einer Ausfahrt, mit der Seilbahn, auf den Diedamskopf<br />
2090m geplant da hier ein Sonnwendfeuer angezündet<br />
werden sollte und auch wurde. Natürlich gab es so wie es<br />
sich gehört auch gleich ein Fest in dem Restaurant mit einer<br />
zünftigen Musik. Wir ließen den Abend gemütlich ausklingen<br />
und fuhren wieder mit der Seilbahn zu Tal. Nach einem<br />
Marsch von 30 Minuten erreichten wir unserer Herberge wo<br />
der Abend dann mit einer Geburtstagsfeier ausklang.<br />
Am 19. Juni war unsere Eingehtour zu der Bergkristall-<br />
Hütte geplant. Bei herrlichem Wetter stiegen wir zu der<br />
Hütte hoch. Es war sehr warm und zum Glück verlief der<br />
Weg in einem Fichtenwald. Erst bei erreichen der Höhe auf<br />
welcher die Hütte steht, kamen wir aus dem Wald heraus.<br />
Die fantastische Bergkulisse vor welcher die Bergkristall-<br />
Hütte steht faszinierte mich und belohnte uns für den kurzen<br />
und doch anstrengenden Aufstieg. Der Hüttenwirt erwartete<br />
uns so wie seine anderen Gäste und wir bestellten unsere<br />
Getränke damit der Wasserhaushalt im Körper wieder<br />
hergestellt würde. Natürlich gab es auch etwas zum beißen.<br />
Es war ein herrlicher Tag und wir ließen denselben auch<br />
wieder gemütlich zu Ende gehen.<br />
um 15 Uhr an der Wimbachbrücke (640 m NN, 7 Km östlich<br />
B.gaden in Richtung Ramsau)<br />
auch die Mittelspitze (2713) erklommen, obwohl der "Winterdienst"<br />
für diesen Kammübergang nur halbe Arbeit<br />
geleistet hatte. Zu Mittag wurde das Gelingen der Hochtour<br />
mit einer "Gipfelmelone" (aus Tatjanas Rucksack!) gefeiert.<br />
Die Naturbewunderer "wagten" vor ihrem Rückweg zum<br />
Treffpunkt beim Parkplatz erst einen ein-stündigen Anstieg<br />
des "Watzmannturms" in Richtung Hocheck (bis auf etwa<br />
2150 m NN, hatten dann in Folge gute (besser-gesagt:<br />
schlechte!) 1500 Höhenmeter abzusteigen! Aber unterwegs<br />
gab es reichlich - in voller Fülle und Pracht - Trollblumen,<br />
Knabenkraut, Soldanellen, die verschiedenen Enzianarten,<br />
Anemonen u.a.m. - eben die spezifische Alpenflora - zu<br />
bewundern. Und mit "Kneipp-kuren" (in einem Almbrunnen<br />
und im reißenden Wimbach neben dem Parkplatz) wurden<br />
die leidenden Füße wieder belebt.<br />
Bei der Heimreise haben 4 Glückliche sich noch in den<br />
Fluten des Chiemsees abgekühlt, während die anderen 4 im<br />
Stau zwischen Frasdorf und Achenmühle fast zergangen sind.<br />
Was soll´s ... Schicksale.<br />
Dieser Kurzbericht stammt von Sunhild und Bela; kleine<br />
Änderungen daran von Heinz Leonhardt.<br />
Am 20. Juni war ein Ausflug auf den Diedamskopf mit<br />
Besuch bei der Neuhornbacher Hütte geplant. Wir ließen<br />
uns auch diesmal von der Seilbahn auf die Sonnenterasse am<br />
Diedamskopf hochfahren. Von da stiegen wir zu viert auf<br />
die Diedamskopf-Spitze (2090 m). Der Panorama Ausblick<br />
von da, in der klaren Morgensonne, auf die Allgäuer- und<br />
die Schweizer Alpen war phantastisch. Nach dem Rundblick<br />
ging es abwärts über Schneeinseln zum Einstieg auf den<br />
Wanderweg zur Neuhornbacher Hütte (1650 m) welche wir<br />
nach einer Wanderzeit von etwa 1,5 Stunden erreichten.<br />
Nach einer Ruhepause ging es zur Mittelstation der Diedamskopf<br />
Seilbahn, mit welcher wir bis Schoppernau kamen<br />
und dann mit dem Bus zu unserem Quartier in Au fuhren.<br />
Gipfelstürmer auf dem Diedamskopf<br />
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Am 21. Juni ging es zu erst mit dem Bus nach Mellau von<br />
wo wir mit der Gondelbahn bis zur Rossstellalpe. Der<br />
Sommer meinte es gut mit uns und die Sonne schien noch<br />
stärker wie an den vergangenen Tagen. So gingen wir an<br />
herrlichen Wiesen mit Trollblumen, Enzianen und Alpenrosen<br />
vorbei, an der Kanisalpe mit weidenden Kühen zur<br />
Wurzachalpe (1650 m).<br />
Wir freuten uns dass wir das letzte Stück durch einen<br />
kühlen Fichtenwald kamen. Bei der Wurzachalpe empfingen<br />
uns zu nächst eine freundliche Ziegenherde, anschließend<br />
auch ein großer Bernhardiner. Hier erfrischten wir<br />
uns, wie auch am Vortag, mit einem kühlen frischen Joghurt<br />
oder mit einem kalten Bier. Zurück ging es denselben Weg<br />
bis zu unserem Quartier.<br />
Bergkapelle bei der Wurzachalpe mit Kanisfluh<br />
Am 22. Juni, da sind wir mit dem Bus, gemeinsam mit<br />
unseren neun Wanderfreunden, bis zum Hochtannberg Pass<br />
gefahren. Hier trennten sich unsere Wege. Die Neun gingen<br />
über Körbersee hinunter nach Schröcken. Kurt und ich<br />
hatten eine anspruchsvollere Tour vor, und zwar zur Widderstein<br />
Hütte (2009 m), 340 m steiler Anstieg in praller<br />
Sonne und dann auf der Höhenlinie unterhalb von der<br />
Widderspitze über Geröll- und Schneefelder zum Hochalppaß<br />
(1938 m). Von da gab es wieder einen herrlichen<br />
Ausblick auf die Lechtaler Alpen. Nach einer kurzen Rast<br />
ging es zurück zur Busstation am Hochtannberg - Pass über<br />
viele Schneefelder. Überraschenderweise stiegen zwei<br />
Stationen weiter unsere Wanderfreunde in demselben Bus<br />
ein. Wir fuhren gemeinsam zu unserem Quartier in Au.<br />
Anschließen gingen wir ins Freibad schwimmen.<br />
Die Widderstein Hütte<br />
Am 23. Juni, nach dem Training vom Vortag, beschlossen<br />
wir zu dritt einen Besuch bei der Biberacher Hütte (1846 m)<br />
zu machen. Die acht anderen Wanderfreunde scheuten den<br />
anstrengenden Aufstieg und machten eine Wanderung auf<br />
die Vordere Niedere. Wir drei fuhren mit dem Bus bis zum<br />
Landsteg von wo wir unseren langen Anstieg begannen.<br />
Dabei stiegen wir auf einem steilen und steinigen Weg von<br />
1080 m bis auf 1846 m (d.h. 766 m Anstieg) zur Biberacher<br />
Hütte. Da wieder ein heißer Sonnentag war mussten wir für<br />
unseren Wasserhaushalt im Körper sorgen und legten zwei<br />
mal eine kurze Rast ein. Nach 2 ¼ Stunden kamen wir bei<br />
der Biberacher Hütte an. Das war für mich das erste mal der<br />
Besuch in einer DAV<br />
Hütte. Der Empfang durch die<br />
Wirtin war sehr freundlich und wir stärkten uns auch gleich<br />
mit einem zünftigen Essen, Fettbrot mit Grieben und Zwiebel,<br />
Kaiserschmarrn mit Apfelmus und einer Tiroler Knödelsuppe.<br />
Dazu gab es selbstverständlich auch ein kaltes Bier.<br />
Die Hütte liegt sehr malerisch auf einem Hochplateau im<br />
Schadonapass. Zu der Zeit blühten ringsumher rote Alpenrosen<br />
und blauer Enzian. Zum Unterschied von den siebenbürgischen<br />
Alpenrosen riechen diese Alpenrosen nicht, doch<br />
sie sind nicht minder schön. Es gab von hier einen schönen<br />
Blick auf die umliegenden Bergspitzen wie Hohe Künzel,<br />
Schöneberg, Rothorn und nicht zuletzt die Braunarlspitze.<br />
Meinen beiden Begleitern tat es leid da sie auch diesmal<br />
nicht einen anderen Abstiegsweg wählen konnten, da hier<br />
noch zu viel Schnee lag und der Weg nicht begangen war.<br />
So stiegen wir ab zu unserer Bushaltestelle am Landsteg.<br />
<strong>Sektion</strong> <strong>Karpaten</strong> des DAV; Tuchinger Str. 23, D-85356 München; Tel:08161-3588; E-Mail: harald.m@sektion-karpaten.de ; www.sektion-karpaten.de<br />
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Der Berggeist Nr. 19 / Juni 2006 Seite 6 von 7<br />
Biberacher Hütte im Schadona Pass<br />
Blich nach Süden im Schadonapass<br />
Am 24. Juni war die Truppe wieder beisammen und alle<br />
fuhren wir mit dem Bus von Au nach Bizau. Von da ging es<br />
zu Fuß über eine Forststraße 7 km nach Schönebach. Dort<br />
machten wir es uns gemütlich bei Kässpätzle mit geröstetem<br />
Zwiebel und natürlich das so gut schmeckende Bier an so<br />
heißen Tagen. Da schon einige unserer Wanderfreunde über<br />
den bevorstehenden langen Rückweg stöhnten, machten wir<br />
uns auf den Weg und hatten das große Glück von dem<br />
gleichen Bus der uns in der Früh hinausgefahren hatte,<br />
aufgelesen zu werden, der da nicht planmäßig vorbeifuhr.<br />
Wir waren alle froh und ließen den Abend vor der Abreise<br />
nach Hause mit einem fröhlichen Beisammensein ausklingen,<br />
nicht ohne vorher den Termin für das nächste Jahr<br />
auszumachen an dem wir wieder da sein möchten.<br />
Am 25. Juni da war in der Früh das große Abreisen im<br />
Gange. Kurt und ich hatten aber eine kurze Anreise vor uns<br />
zu Freunden nach Wangen im Allgäu. Das schöne Wetter<br />
wollten wir noch genießen und beschlossen über Andelsbuch<br />
auf die Vordere Niedere zu fahren. Der Aufstieg<br />
erfolgte mit zwei Sesselliften von 700 m auf 1550 m. Der<br />
Entschluss war richtig denn die Fernsicht war gut.<br />
Ausblick von der Vorderen Niederen<br />
Der Panoramaweg mit den vielen Alpenblumen und derm<br />
herrliche Ausblick bis zum Bodensee und auf den Säntis<br />
krönte die Wanderwoche im Bregenzerwald. Wir waren froh<br />
eine so herrliche Wanderwoche erlebt zu haben und das<br />
auch noch bei bestmöglichstem Wetter. In Österreich kann<br />
man einen schönen und preisgünstigen Urlaub verbringen,<br />
da wird etwas für den Tourismus getan.<br />
Liane Heitz Hermannstadt 2005<br />
Geburtstagsjubilare<br />
Wir gratulieren unseren Senioren , die in der ersten Jahreshälfte<br />
ihren Runden begangen haben, und wünschen ihnen<br />
noch viele gute Jahre bei bester Gesundheit:<br />
zum 70.: Michael Bloos Stuttgart; Christian Dernerth<br />
Gunzenhausen; Klaus Schuller Gräfelfing; Hans Günther<br />
Schuller Neckarsulm;<br />
zum 65.:Kurt Bayer Leingarten; Bela Biro München;<br />
Erich Bonfert<br />
Rheinfelden; Hansgeorg Kraft<br />
Ramstadt; Hans Otto Liebhart Baindt;<br />
zum 60.: Werner Felix Schullerus München<br />
Schon gewusst?<br />
Bucura Dumbravã<br />
Abschrift aus dem Jahrbuch 1936 des SKV.<br />
Artikel von Dr. med. Richard Kepp, Hermannstadt<br />
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Ober-<br />
Zu einer Zeit, da die Touristik noch nicht Allgemeingut war,<br />
sondern mehr nur das von niemandem bestrittene Vorrecht<br />
einzelner Begeisterter, durchstreifte eine in vielen Beziehungen<br />
hervorragende Frau die Wiesen und Wälder, die Klüfte<br />
und Schründe unserer heimischen Gebirgswelt. (Anm. der<br />
Redaktion: Der Gebirgswelt Rumäniens). Diese Frauengestalt<br />
war Fanny Szekulicz, mit dem Autorennamen Bucura<br />
Dumbravã. In Preßburg 1868 geboren, mütterlicherseits<br />
deutscher Abstammung, lernte sie früh das Volk und die<br />
Berge unserer Heimat lieben. Als Hofdame der Königin<br />
Elisabeth (Carmen Sylva) war ihr reichlich Gelegenheit<br />
geboten, die Karpathen vom Rarãu bis Parâng zu durchstreifen<br />
und zur besten Kennerin dieses Gebietes zu werden. Sie<br />
war die Pionierin des Retezatmassivs, ihr Pseudonym ist vom<br />
Bucura-See dieses Gebietes abgeleitet. Das wahre und tiefe<br />
empfinden, das innere Erleben der Schönheiten unserer<br />
Gebirgswelt drängte dazu, sich auch der übrigen Menschheit<br />
mitzuteilen. Ihre beiden ersten Werke Der Haiduc (1907) und<br />
Der Pandur (1911), beide in deutscher Sprache geschrieben,
Der Berggeist Nr. 19 / Juni 2006 Seite 7 von 7<br />
haben Begebenheiten aus der rumänischen Geschichte zum<br />
Gegenstand. Ihr Meisterwerk jedoch, die rumänisch verfasste,<br />
im Jahre 1912 erschienene Cartea Munþilor ist ein glühendes<br />
Bekenntnis zu den Bergen, das Bekenntnis einer edlen,<br />
reinen, durchgeistigten und zugleich auch heroischen<br />
Frauenseele. In flüssiger und von Feinheiten glitzernder<br />
Sprache geschrieben, zieht das Werk unwillkürlich in seinen<br />
Bann und strömt den Duft lieblicher und herber, selbsterlebter<br />
Bergwelt aus.<br />
Mit unserem (Anm. der Red. ihrem ) Ehrenmitglied Prof. Dr.<br />
Rãdulescu entdeckte und durchstieg Bucura Dumbravã<br />
erstmalig den Kamin, durch den ein auch bei schlechtem<br />
Wetter oder Eis ohne Schwierigkeiten gangbaren Weg mit<br />
Umgehung der Strunga Dracului<br />
von der Negoispitze in den<br />
Cãlþunkessel führt. Diesen Kamin, eine Abzweigung des zum<br />
Cãlþungipfel hinstrebenden Rãdulescu-Weges, taufte in<br />
sinniger Weise die <strong>Sektion</strong> Hermannstadt des S.K.V. Kamin<br />
Bucura Dumbravã . Damit wurde Bucura Dumbravã, die zu<br />
gleichen Teilen edles Frauenempfinden und unerschrockenes<br />
Kämpfertum in den Dienst der Touristik stellte, von dem sie<br />
verehrenden deutschen Gebirgsverein ein bleibendes<br />
Denkmal gesetzt.<br />
Anm. der Redaktion: Es kann sich nur um die in der neuzeitlichen<br />
Literatur eingebürgerte Strunga Doamnei handeln.<br />
Wer kann Auskunft geben wann und wieso der Name Kamin<br />
Bucura Dumbravã in Vergessenheit geraten ist?<br />
Die Redaktion wünscht allen Bergfreunden einen schönen<br />
Wandersommer und tolle Wanderungen!<br />
Die nächste Nummer unseres Blattes erscheint im Dezember<br />
2006. Redaktionsschluss für den Eingang der Leserbeiträge<br />
ist der 30.11.2006 (Termin bitte vormerken!)<br />
Wir bitten, alle Beiträge und Stellungnahmen zu diesem Blatt per e-mail zu<br />
senden an: kurt.k.bayer@gmx.de oder mckrav@t-online.de, bzw per Post an<br />
Manfred Kravatzky, Gartenstr. 16, 79353 Bahlingen. Das Recht zu<br />
Kürzungen bleibt vorbehalten<br />
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