P!NK - Event
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36 . liVe check EVENT.<br />
» Green Day<br />
roCK am see<br />
Punkrock-Unterhaltungsmaschinerie<br />
Miese Wetterprognosen waren das – doch dann kam’s besser als gedacht: Während<br />
die ersten drei Bands lediglich im leichten Nieselregen ihre Programme<br />
absolvierten, stoppte dieser genau rechtzeitig zum dem Auftritt von Kraftklub,<br />
die kurzerhand für die Beatsteaks eingesprungen waren. Und die sich mit einer<br />
wirklich unterhaltsamen Rockshow als veritabler Ersatz entpuppten. Entsprechend<br />
gut die Stimmung, als Flogging Molly die Bühne betraten und mit ihrem<br />
gutgelaunten Irish-Folk-Punk erstmals an diesem Abend das Pogo-Potential<br />
vor der Bühne testeten. Etwas schwerer tat sich seltsamerweise dagegen die<br />
Punklegende Social Distortion um Mike Ness, obwohl die Band ein erzsolides<br />
Rockbrett ablieferte. Das Kontrastprogramm dazu schufen schließlich Green<br />
Day, deren Sänger Billy Joe Armstrong jeden Hebel der Punkrock-Unterhaltungsmaschinerie<br />
in Bewegung setzte, inklusive Hosenrunterlassen, Klopapier-<br />
und T-Shirt-Kanonen, Publikumknutschen und gefühlten 100 „Duischlaaaaaaand<br />
– Switzerlaaaaaand“-Rufen. Das ging am Ende dann doch auf Kosten der<br />
Musik, zu oft und zu lange wurde das Set durch zu viel Quatsch unterbrochen.<br />
Auch wenn’s dem Publikum Spaß gemacht hat – da wäre mehr drin gewesen. ra<br />
>Konzert am 1. September in Konstanz<br />
FlyiNg Colors<br />
Exklusives Progressive-Dinner<br />
Große Namen waren an jenem Abend in der Münchener Theaterfabrik in<br />
aller Munde – und schließlich auch auf der Bühne. Zuvor gab‘s allerdings<br />
erst mal ein progressives Appetit-Häppchen der Schweden „Beardfish“,<br />
das durchaus mundete und für erste Nackenzuckungen in der angenehm<br />
gefüllten Halle sorgte. Für den auffällig hohen Altersdurchschnitt des<br />
Publikums dürfte aber in erster Linie Gitarrengott Steve Morse verantwortlich<br />
gewesen sein, der zahlreiche Deep-Purple-Anhänger der ersten<br />
Stunde mobilisiert hatte und bereits beim ausgedehnten Opener<br />
„The Ocean“ mit meisterhaften Gitarrentechniken glänzte. Als Entertainer<br />
des Abends entpuppte sich allerdings Ausnahmetrommler und<br />
Dream-Theater-Veteran Mike Portnoy, der es sich neben allerlei Späßchen<br />
nicht nehmen ließ, die Lead Vocals bei „Fool In My Heart“ zu übernehmen.<br />
Weniger überzeugend zeigte sich dagegen Casey McPherson,<br />
der zwar die Töne traf, als Pop-Barde aber nicht mit dem Stimmvolumen<br />
von Genre-Kollegen wie James LaBrie oder Erik Rosvold mithalten<br />
konnte. Schade ... mf<br />
>Konzert am 11. September in München in der Theaterfabrik<br />
Kid KoPPhauseN<br />
Schöne Gänsehaut<br />
Es gibt Bands, die machen eher mittelmäßige Musik, sind aber live die absoluten<br />
Knaller. Bei den Herren Nils Koppruch und Gisbert zu Knyphausen,<br />
die sich zu dem musikalischen Projekt „Kid Kopphausen“ zusammengeschlossen<br />
haben, ist es eher andersrum: Die Platte namens „I“ ist richtig,<br />
richtig gut – live dagegen kommt die Band etwas schwerfällig daher. Liegt<br />
natürlich auch daran, dass die wenigsten Stücke tanz- und schunkelkompatibel<br />
sind. Traurige Lieder wie „Mörderballade“ und „Im Westen nichts<br />
Neues“ setzen eine gewisse Schwermut ja geradezu voraus, und die wütende<br />
Melancholie in „Knochen und Fleisch“ und „Meine Schwester“ trieb<br />
dem Auditorium auch nicht gerade den Beat ins Blut. Das besorgten dann<br />
eher „Jeden Montag“, „Hier bin ich“, „Schon so lang“ und natürlich „Das<br />
Leichteste der Welt“. Wenn Gisbert zu Knyphausen von Bässen singt, die<br />
die Bassdrum umgarnen, von drängenden Gitarren und einem himmlischen<br />
Feedback und das Ganze garniert mit dem großartigen Satz: “Never mind<br />
the darkness, baby, you‘ll be saved by Rock ‚n‘ Roll!“, bekommt man Gänsehaut,<br />
so schön ist das. bs<br />
>Konzert am 11. September im Ampere in München