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Zum Amt in der Kirche

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Neuapostolische <strong>Kirche</strong> International<br />

<strong>Zum</strong> <strong>Amt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong><br />

Seit ihren Anfängen versteht sich die Neuapostolische <strong>Kirche</strong> als e<strong>in</strong>e <strong>Kirche</strong><br />

des <strong>Amt</strong>es. Der folgende Beitrag gibt Aufschluss über unser <strong>Amt</strong>sverständnis<br />

und erläutert die e<strong>in</strong>zelnen Ämter und Dienste <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>.<br />

Im Allgeme<strong>in</strong>en ist unter „<strong>Amt</strong>“ e<strong>in</strong>e Funktion o<strong>der</strong> offizielle Stellung zu verstehen,<br />

<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Verantwortungsbereich zugeordnet ist. Im weiteren S<strong>in</strong>n ist „<strong>Amt</strong>“ e<strong>in</strong>e verliehene<br />

Autorität zur Vertretung, Leitung und Ordnung e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>schaft. Zur Ausübung e<strong>in</strong>es<br />

<strong>Amt</strong>es gehören sowohl adm<strong>in</strong>istrative als auch autoritative Aufgaben.<br />

Im Folgenden geht es hauptsächlich um das geistliche <strong>Amt</strong>.<br />

Das <strong>Amt</strong> und die Dienste<br />

E<strong>in</strong> geistliches <strong>Amt</strong> ist e<strong>in</strong>e durch Ord<strong>in</strong>ation erteilte Bevollmächtigung, Segnung und Heiligung<br />

zum Dienst <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> Christi. Es wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kraft des Heiligen Geistes ausgeübt.<br />

Das geistliche <strong>Amt</strong> wird von e<strong>in</strong>em „Höheren“, dem Sen<strong>der</strong>, übertragen. Der Gesandte ist<br />

dem Sen<strong>der</strong> gegenüber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erfüllung se<strong>in</strong>es <strong>Amt</strong>sauftrages verantwortlich und verpflichtet.<br />

<strong>Amt</strong> steht immer <strong>in</strong> Zusammenhang mit Jesus Christus und den von ihm gesandten<br />

Aposteln.<br />

Vom <strong>Amt</strong> zu unterscheiden s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> Christi die vielfältigen Dienste zur Verkündigung<br />

des Evangeliums und zum Wohl <strong>der</strong> Gläubigen, die auch ohne Ord<strong>in</strong>ation vollzogen<br />

werden können. Dienste werden sowohl <strong>in</strong>ner-halb als auch außerhalb <strong>der</strong> Neuapostolischen<br />

<strong>Kirche</strong> verrichtet.<br />

Ebenso vom <strong>Amt</strong> zu unterscheiden ist <strong>der</strong> an jeden Gläubigen ergangene Ruf, dem Herrn<br />

durch Nachfolge zu dienen (vgl. Joh 12,26; 1Petr 2,5.9).<br />

Ursprung des <strong>Amt</strong>s<br />

Das geistliche <strong>Amt</strong> gründet auf <strong>der</strong> Sendung Jesu Christi durch den Vater; Jesus ist König,<br />

Priester und Prophet. Er war als <strong>der</strong> Gesandte se<strong>in</strong>es Vaters bevollmächtigt, gesegnet und<br />

geheiligt zur Erlösung <strong>der</strong> Menschen.<br />

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© 2012 Neuapostolische <strong>Kirche</strong> International Juni 2012


Bereits im alten Bund hatte es Vorläufer des <strong>Amt</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> gegeben – im König, im<br />

Priester und im Propheten. Diese H<strong>in</strong>weise lassen sich an herausragenden Personen <strong>der</strong><br />

Heilsgeschichte beispielhaft festmachen: David steht für den erwählten und gesalbten<br />

König. Melchisedek steht für den Priester, <strong>der</strong> Gottes Segen vermittelt. Und Mose steht<br />

für den Propheten, <strong>der</strong> den göttlichen Willen verkündigt.<br />

Doch besteht zwischen dem <strong>Amt</strong> des alten Bundes und dem des neuen Bundes e<strong>in</strong> beträchtlicher<br />

Unterschied. Hierzu sagt Hebr 8,6: „Nun aber hat er [Jesus] e<strong>in</strong> höheres <strong>Amt</strong><br />

empfangen, wie er ja auch <strong>der</strong> Mittler e<strong>in</strong>es besseren Bundes ist …“<br />

Durch die Berufung und Sendung <strong>der</strong> Apostel hat Jesus das <strong>Amt</strong> für se<strong>in</strong>e <strong>Kirche</strong><br />

gestiftet. Die <strong>Kirche</strong> Jesu Christi ist an Pf<strong>in</strong>gsten <strong>in</strong> ihrer geschichtlichen Realisierung<br />

hervorgetreten. Zu diesem Zeitpunkt beg<strong>in</strong>nt auch die Wirksamkeit des <strong>Amt</strong>es <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Kirche</strong>. Das <strong>Amt</strong> selbst aber hat Jesus bereits vorher se<strong>in</strong>en Aposteln (vom griechischen<br />

„apóstolos“ = Gesandter) gegeben.<br />

Aus se<strong>in</strong>er göttlichen Vollmacht erwählt er, <strong>der</strong> Erwählte Gottes, die zwölf Apostel. Er bevollmächtigt,<br />

segnet und heiligt sie zum Dienst am Evangelium. Ihnen vertraut er die Verwaltung<br />

<strong>der</strong> Sakramente an. Auf diese Weise kann se<strong>in</strong> Opfer zur Erlösung <strong>der</strong> Menschen<br />

allen zugänglich werden (vgl. Mt 28,19.20). Die Apostel s<strong>in</strong>d also die Gesandten Jesu.<br />

Welch hohe Bedeutung Jesus Christus se<strong>in</strong>en Aposteln beimisst, bezeugt auch se<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>wendung<br />

zu ihnen unmittelbar vor se<strong>in</strong>em Leiden und Sterben: Mit ihnen redet er, ihnen<br />

gibt er die Verheißung se<strong>in</strong>er Wie<strong>der</strong>kunft, für sie tritt er im hohepriesterlichen Gebet e<strong>in</strong>:<br />

„Wie du mich gesandt hast <strong>in</strong> die Welt, so sende ich sie auch <strong>in</strong> die Welt“ (Joh 17,18). Der<br />

Auferstandene gibt se<strong>in</strong>en Aposteln Vollmacht zur Sündenvergebung, rüstet sie mit <strong>der</strong><br />

Kraft des Heiligen Geistes aus und stellt se<strong>in</strong>e Sendung nochmals mit <strong>der</strong> ihrigen <strong>in</strong> unmittelbaren<br />

Zusammenhang: „Wie mich <strong>der</strong> Vater gesandt hat, so sende ich euch“ (vgl.<br />

Joh 20,2–23).<br />

Zielte die Sendung Jesu Christi auf die Erlösung durch se<strong>in</strong>en Tod und se<strong>in</strong>e Auferstehung,<br />

so macht die Sendung <strong>der</strong> Apostel den Menschen dieses Verdienst Christi und<br />

die Fülle des Heils zugänglich. War das <strong>Amt</strong> im alten Bund auch dazu gegeben, um<br />

das Volk des Herrn auf das Ersche<strong>in</strong>en des verheißenen Messias vorzubereiten, so ist es<br />

e<strong>in</strong>e wesentliche Aufgabe des neutestamentlichen <strong>Amt</strong>s, die Gläubigen auf das Wie<strong>der</strong>kommen<br />

ihres Herrn vorzubereiten.<br />

Das Apostelamt<br />

Jesus Christus hat se<strong>in</strong>er <strong>Kirche</strong> unmittelbar nur e<strong>in</strong> <strong>Amt</strong> gegeben, nämlich das Apostelamt.<br />

Es soll an se<strong>in</strong>er statt und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Auftrag die <strong>Kirche</strong> bauen und heilsverlangenden<br />

Menschen Erlösung zugänglich machen. Ferner ist das Apostelamt dazu bestimmt, die<br />

Gläubigen auf die Wie<strong>der</strong>kunft Christi vorzubereiten.<br />

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© 2012 Neuapostolische <strong>Kirche</strong> International Juni 2012


Die Bedeutung des Apostelamts wird im vierten Glaubensartikel dargelegt: „Ich glaube,<br />

dass <strong>der</strong> Herr Jesus se<strong>in</strong>e <strong>Kirche</strong> regiert und dazu se<strong>in</strong>e Apostel gesandt hat und noch<br />

sendet bis zu se<strong>in</strong>em Wie<strong>der</strong>kommen mit dem Auftrag, zu lehren, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Namen Sünden<br />

zu vergeben und mit Wasser und Heiligem Geist zu taufen.“<br />

Das Selbstverständnis <strong>der</strong> Apostel<br />

Die Apostel s<strong>in</strong>d nach dem Willen ihres Sen<strong>der</strong>s Jesus Christus tätig und völlig von ihm<br />

abhängig. Nach dem Vorbild Jesu s<strong>in</strong>d die Apostel Diener aller (vgl. Joh 13,15). Sie s<strong>in</strong>d<br />

nicht Herren über den Glauben <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de, son<strong>der</strong>n Gehilfen <strong>der</strong> Freude (vgl. 2Kor<br />

1,24), das heißt, durch ihr Wirken sollen die Glaubenden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e freudige, dankbare Grundhaltung<br />

Gott gegenüber gelangen. Dazu dienen gegebenenfalls auch Ermahnungen und<br />

Anordnungen (vgl. Jak 1,21).<br />

Die Apostel stehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verpflichtung, Vorbild für die Geme<strong>in</strong>de zu se<strong>in</strong> und ihr <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Nachfolge Christi voranzugehen (vgl. 1Kor 11,1).<br />

Der Petrusdienst<br />

Jesus hat Simon Petrus <strong>in</strong> Anwesenheit <strong>der</strong> übrigen Apostel beson<strong>der</strong>e Vollmachten erteilt.<br />

Die Vorrangstellung des Petrus deutete sich schon während des Erdendase<strong>in</strong>s des Herrn<br />

an: Ihm wurde die Schlüsselvollmacht erteilt (Mt 16,19); er erhielt den Auftrag, se<strong>in</strong>e Brü<strong>der</strong><br />

zu stärken (Lk 22,31.32); er sprach im Namen <strong>der</strong> zwölf Apostel (Joh 6,68.69). Petrus vertraute<br />

<strong>der</strong> Herr se<strong>in</strong>e „Lämmer und Schafe“ zur Pflege an (vgl. Joh 21,15–17).<br />

Nach <strong>der</strong> Himmelfahrt zeigte sich die Vorrangstellung des Petrus mehrfach: Er veranlasste,<br />

dass Judas Iskariot im Kreis <strong>der</strong> Apostel ersetzt wurde (Apg 1,15–26); er hielt die Pf<strong>in</strong>gstpredigt<br />

(Apg 2,14); ihm zeigte <strong>der</strong> Herr, dass auch den Heiden das Heil <strong>in</strong> Christus zugedacht<br />

ist (Apg 10).<br />

Die Ämter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Neuapostolischen <strong>Kirche</strong><br />

Die Neuapostolische <strong>Kirche</strong> wird vom Stammapostel und den Aposteln geleitet. Den<br />

Petrusdienst nimmt <strong>der</strong> Stammapostel wahr.<br />

Aus dem Apostelamt gehen alle weiteren Ämter hervor. Dazu sagt <strong>der</strong> fünfte Glaubensartikel:<br />

„Ich glaube, dass die von Gott für e<strong>in</strong> <strong>Amt</strong> Ausersehenen nur von Aposteln e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden und dass aus dem Apostelamt Vollmacht, Segnung und Heiligung zu ihrem Dienst<br />

hervorgehen.“<br />

In <strong>der</strong> Neuapostolischen <strong>Kirche</strong> gibt es drei <strong>Amt</strong>sebenen mit unterschiedlichen geistlichen<br />

Vollmachten:<br />

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• das Apostelamt (Stammapostel, Bezirks apostel und Apostel)<br />

• die priesterlichen Ämter (Bischof, Bezirksältester, Bezirksevangelist, Hirte,<br />

Geme<strong>in</strong>deevangelist und Priester)<br />

• das Diakonenamt.<br />

Alle <strong>Amt</strong>sträger s<strong>in</strong>d Geistliche.<br />

Ord<strong>in</strong>ation<br />

Die E<strong>in</strong>setzung – die Ord<strong>in</strong>ation – <strong>in</strong>s geistliche <strong>Amt</strong> wird vom Apostel im Namen des dreie<strong>in</strong>igen<br />

Gottes durch Handauflegung und Gebet vollzogen. Dabei wird aus dem Apostelamt<br />

das jeweilige <strong>Amt</strong>svermögen übertragen und die entsprechende Vollmacht erteilt. Auf<br />

dieser Grundlage kann <strong>der</strong> <strong>Amt</strong>sträger die ihm übertragenen Aufgaben erfüllen.<br />

Durch die Ord<strong>in</strong>ation wird <strong>der</strong> <strong>Amt</strong>sträger für se<strong>in</strong>en Dienst gesegnet und geheiligt. Vorhandene<br />

Begabungen werden für die <strong>Amt</strong>sausübung erweckt und geweiht.<br />

Die Ord<strong>in</strong>ation ist ke<strong>in</strong> Sakrament, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Segenshandlung. Die Heiligkeit dieser<br />

Handlung und <strong>der</strong> dienende Charakter des <strong>Amt</strong>s werden dadurch sichtbar, dass das <strong>Amt</strong><br />

kniend empfangen wird. Der zu Ord<strong>in</strong>ierende gelobt Gott gegenüber Treue, Nachfolge<br />

Christi und Gehorsam des Glaubens gegenüber dem Apostelamt.<br />

Die Ausersehung zum <strong>Amt</strong> liegt grundsätzlich nicht im menschlichen Willen, son<strong>der</strong>n im<br />

göttlichen Willen begründet. Diesen zu erkennen und demgemäß zu handeln ist Aufgabe<br />

des Apostels.<br />

Bei <strong>der</strong> Ord<strong>in</strong>ation wird göttlicher Segen vermittelt. Er be<strong>in</strong>haltet die Zusage von Begleitung<br />

und Stärkung durch den Heiligen Geist sowie Bewahrung durch den Dienst <strong>der</strong> Engel.<br />

Der <strong>Amt</strong>sträger kann se<strong>in</strong>en Dienst nicht aus eigenem Vermögen vollbr<strong>in</strong>gen, son<strong>der</strong>n nur<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Apostolat und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kraft des Heiligen Geistes. In <strong>der</strong> Ausführung<br />

se<strong>in</strong>es <strong>Amt</strong>s ist <strong>der</strong> <strong>Amt</strong>sträger dem Apos telamt verpflichtet und auf dieses angewiesen.<br />

Das Apostelamt ist lehrsetzend und Vorbild für die Verkündigung des Wortes Gottes durch<br />

die weiteren <strong>Amt</strong>sträger.<br />

Beauftragungen<br />

Vom <strong>Amt</strong> zu unterscheiden s<strong>in</strong>d die Beauftragungen. E<strong>in</strong>e Beauftragung ist das Übertragen<br />

e<strong>in</strong>er fest umrissenen Aufgabe. Die Beauftragung kann zeitlich und örtlich begrenzt<br />

se<strong>in</strong>.<br />

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Unter „Beauftragung“ <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>em <strong>Amt</strong> wird die Beauftragung zum Geme<strong>in</strong>devorsteher,<br />

Bezirksvorsteher, Bezirksapostelhelfer und Stammapostelhelfer verstanden.<br />

Diese Beauftragung erfolgt <strong>in</strong> aller Regel im Rahmen e<strong>in</strong>es Gottesdienstes. Solche Beauftragungen<br />

werden von leitenden <strong>Amt</strong>strägern <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> vorgenommen. E<strong>in</strong>e Beauftragung<br />

ist nicht gleichzusetzen mit e<strong>in</strong>er Ord<strong>in</strong>ation. Die Beauftragung <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

e<strong>in</strong>em <strong>Amt</strong> ist nicht an die Zeit <strong>der</strong> <strong>Amt</strong>stätigkeit gebunden, sie endet aber mit ihr.<br />

Dienste<br />

Zur Erfüllung <strong>der</strong> vielfältigen Aufgaben <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den und Bezirken werden Beauftragungen<br />

unabhängig von e<strong>in</strong>em <strong>Amt</strong> sowohl an Schwestern als auch an Brü<strong>der</strong> erteilt.<br />

Die Beauftragten verrichten ebenso wie die <strong>Amt</strong>sträger ihren Dienst <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> grundsätzlich<br />

ehrenamtlich.<br />

Die Ausübung des <strong>Amt</strong>s<br />

E<strong>in</strong> <strong>Amt</strong>sträger muss <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Lebensführung und geistlichen Kompetenz bestimmten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

gerecht werden. Die durch die Ord<strong>in</strong>ation erfolgte Heiligung muss <strong>der</strong> <strong>Amt</strong>sträger<br />

verwirklichen, damit sich die empfangenen Gaben zum Segen für die Geme<strong>in</strong>de<br />

entfalten können (vgl. 1Tim 3,2.3.8.9).<br />

Die <strong>in</strong> das <strong>Amt</strong> Berufenen dienen aus Liebe zu Gott und zum Nächsten. Sie richten sich<br />

am Beispiel Jesu aus und wissen, dass sie Werkzeuge <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hand Gottes s<strong>in</strong>d.<br />

Das Vertrauen zwischen den Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong>n und den <strong>Amt</strong>strägern ist Voraussetzung<br />

für e<strong>in</strong>e gesegnete Entwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>de. Um e<strong>in</strong> solches Vertrauensverhältnis<br />

aufbauen und bewahren zu können, ist das E<strong>in</strong>sse<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Amt</strong>sträger untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und<br />

mit ihrem Apostel unerlässlich.<br />

Der <strong>Amt</strong>sträger führt se<strong>in</strong> <strong>Amt</strong> im Rahmen <strong>der</strong> ihm erteilten Vollmacht aus. Dazu erhält er<br />

e<strong>in</strong>en Auftrag von se<strong>in</strong>em Apostel, <strong>der</strong> ihm e<strong>in</strong>en Arbeitsbereich zuweist.<br />

Der Auftrag, e<strong>in</strong> <strong>Amt</strong> auszuüben, endet grundsätzlich mit <strong>der</strong> Ruhesetzung; das <strong>Amt</strong> bleibt.<br />

Bei e<strong>in</strong>er <strong>Amt</strong>snie<strong>der</strong>legung o<strong>der</strong> <strong>Amt</strong>senthebung h<strong>in</strong>gegen geht mit den Rechten und<br />

Pflichten des <strong>Amt</strong>strägers auch se<strong>in</strong> <strong>Amt</strong> verloren.<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Ämter<br />

Apostel Paulus schreibt: „Es s<strong>in</strong>d verschiedene Gaben; aber es ist e<strong>in</strong> Geist. Und es s<strong>in</strong>d verschiedene<br />

Ämter; aber es ist e<strong>in</strong> Herr. Und es s<strong>in</strong>d verschiedene Kräfte; aber es ist e<strong>in</strong> Gott, <strong>der</strong><br />

da wirkt alles <strong>in</strong> allen. In e<strong>in</strong>em jeden offenbart sich <strong>der</strong> Geist zum Nutzen aller“ (1Kor 12,4–7).<br />

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So ist je<strong>der</strong> <strong>Amt</strong>sträger e<strong>in</strong> Diener Gottes mit <strong>der</strong> Aufgabe, das Evangelium Christi unverfälscht<br />

zu verkündigen und dafür e<strong>in</strong>zutreten. Er betreut die ihm zur Seelsorge anvertrauten<br />

Geme<strong>in</strong>demitglie<strong>der</strong> und för<strong>der</strong>t ihren Glauben und ihre Erkenntnis. Als Seelsorger nimmt<br />

er teil an ihren persönlichen Anliegen, er betet mit ihnen und hilft ihnen beim Tragen <strong>der</strong><br />

Lasten des täglichen Lebens.<br />

Der <strong>Amt</strong>sträger ist Vorbild für die Geme<strong>in</strong>de; ihm gilt das Wort: „Tut nichts aus Eigennutz<br />

o<strong>der</strong> um eitler Ehre willen, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> Demut achte e<strong>in</strong>er den an<strong>der</strong>n höher als sich selbst“<br />

(Phil 2,3).<br />

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