gump! - Administration

Produkte, die auf den Markt passen
In der Holzwerkstatt von Gump- & Drahtesel werden kaum Schreiner ausgebildet. Hier geht es
vielmehr darum, dass Menschen ohne Erwerbsarbeit fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden.
Sie sollen anhand von Holzarbeiten Arbeitsabläufe in Schritten erkennen, ausführen und verinnerlichen.
Im besten Fall entstehen Eigenprodukte daraus, die im betriebseigenen Pico Bollo-
Laden am Bollwerk 35 Bern als Unikate, Sürprisen oder Gumpesel-Recyclingspiel sachen
verkauft werden können. In Entwicklung sind aktuell ein Marktstand für Kinder und ein
Geschicklichkeitsbagger für lernende Erwachsene.
Das Geschicklichkeitsinstrument
mit der grossen Zange ist ein gutes
Beispiel. Fachleiter Bernhard Leu
und der Arbeitsagoge i. A. Bänz
Lüthi hantieren geschickt damit.
In quasi gegenseitigem Einvernehmen
greifen sie nach Holzteilen
und stapeln sie koordiniert aufeinander.
Leu kommentiert dazu:
«Ich habe ähnliches in der Erwachsenenbildung
bei gruppendynamischen
Übungen schon gesehen.
Wenn alle Beteiligten mit
Schnüren gemeinsam Bewegungen
ausführen müssen und
derart koordiniert gemeinsam
Marmeln versenken oder irgendwelche
Gegenstände in Balance
halten.» Sie hätten dann überlegt,
ob es noch andere Anwendungsmöglichkeiten
gebe, um mit einem
sinnvollen Produkt, das hier in der
Holzwerkstatt produziert werden
kann, in die Bedarfsnische zu steigen.
«Ein Produkt, das nicht ganz
so fein und präzise ausgearbeitet
werden muss wie Spielsachen für
Kinder, dafür viele lehrreiche
Arbeitsschritte beinhaltet. Zusammengesetzt
aus verschiedenen
Einzelteilen, die von unseren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern
selbst gefertigt werden können.»
Die Arbeit
ist der Weg
Das ist die Prämisse eines jeden
neuen Eigenprodukts: Möglichst
viele Arbeitsschritte einbauen zu
können, die Sinn machen und die
hier unkompliziert ausgeführt
werden können. «Die Leute werden
von uns nicht zu Schreinern ausgebildet.
Wir versuchen ihnen aber
anhand von maschinellen und
manuellen Holzarbeiten Arbeitstechniken
zu zeigen und einzuüben,
die in jedem handwerklichen
Beruf, ob Mechaniker,
Haustechniker oder Installateur,
von Wichtigkeit sind: einen Plan
oder eine Arbeitsanweisung als
Rezept richtig lesen und verstehen
zu können, ein Werkstück anzeichnen
und zuschneiden, um dann
Gesucht: Testfamilie mit Kindern
Bänz Lüthi und die Holzwerkstatt von Gump- & Drahtesel
wollen den aktuellen Prototypen des Gumpesel-Marktstandes
für Kinder gerne in der Praxis testen lassen. Gesucht wird eine
interessierte Familie mit zwei bis drei Kindern im Alter von fünf
bis zehn Jahren, die im Frühjahr 2011 die Tests zu Hause ausführt
und darüber in Absprache Bericht erstattet. Die Details
werden im direkten Gespräch geklärt. Ebenso die Dauer der
Testphase. S icher wird im gump! über die Resultate berichtet.
Melden Sie Ihr Interesse bitte bis am 15. Januar 2011 per Mail
bei bernhard.luethi@gump-drahtesel.ch. Oder rufen Sie gump!-
Redaktor Beat Hugi an: 079 228 02 63.
mit den Einzelteilen ein Ganzes zu
bauen. Die Behandlung der Oberflächen,
das Bohren der Löcher. Es
geht vor allem um die Methode
und die Problemlösefähigkeit.»
Dazu gehöre auch das Überprüfen
und Instandhalten der
Werkzeuge, das Wissen, welche
Maschine oder welches Werkzeug
für welchen Arbeitsschritt dient
und welcher Arbeitsschritt zwingend
vor dem nächsten kommt.
Bernhard Leu zeigt auf den Haken
am Seil: «Ein Produkt wie dieses
!
Fotos: Janosch Hugi
Werkstattleiter
Bernhard Leu und
Kollege Bänz Lüthi
testen den Prototypen
mit Zange.
Unten: Bänz Lüthi
mit dem ersten
Gump esel-
Marktstand für
Kids.
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