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Entenrasse 2010 Overberger.pub - Enten-sv.de

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<strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong> – Raritäten aus HollandDie <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong> stehen dieses Jahr beim SV <strong>de</strong>r <strong>Enten</strong>züchter als <strong><strong>Enten</strong>rasse</strong> im Blickfeld.Sie bieten zweifelsohne ein apartes, sehr gefälliges Erscheinungsbild. Keine kräftigenFarben, es sind eher die zarten, zuweilen etwas verspielten Pastelltöne, die sich in <strong>de</strong>n Augen<strong>de</strong>s Betrachters wi<strong>de</strong>rspiegeln. Da diese Rasse an Aufzucht und Haltung keine beson<strong>de</strong>ren Ansprüchestellt, ist es doch sehr verwun<strong>de</strong>rlich, dass sie we<strong>de</strong>r in ihrer 15 jährigen holländischennoch in ihrer 10 jährigen <strong>de</strong>utschen Existenz, <strong>de</strong>n echten Durchbruch schaffte. Sie legen gut,sie wachsen gut, sie sind leicht zu halten – ja liegt <strong>de</strong>nn tatsächlich im standardkonformen Fe<strong>de</strong>rkleid<strong>de</strong>r Hase im Pfeffer? Die Züchter<strong>de</strong>cke ist weltweit gesehen sehr, sehr dünn und bedarfdringend an Zuwachs begeisteter Anhänger. Ich möchte nachfolgend versuchen Entstehung,Zucht und Verpaarung <strong>de</strong>r <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong> transparenter und nachvollziehbar aufzuzeigen.Noch kurz etwas über die Historie <strong>de</strong>r Rasse. Siewur<strong>de</strong> von Hans Ringnalda, vielen <strong>de</strong>utschen Züchterndürfte <strong>de</strong>r Name als Initiator und Ausrichtereuropäischer <strong>Enten</strong>schauen ein Begriff sein, in <strong>de</strong>mkleinen holländischen Örtchen Overberg erzüchtet.Geographisch liegt Overberg zwischen Utrecht undVeenendaal. Die jahrelange, sehr emsig betriebeneHans Ringnalda, <strong>de</strong>r ErzüchterZuchtarbeit wur<strong>de</strong> 1996 in Holland mit <strong>de</strong>r Anerkennungals <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong> gekrönt. Bereits<strong>de</strong>r <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong>.1999 stan<strong>de</strong>n 18 Tiere von 3 Ausstellern in Hannover im Vorstellung<strong>sv</strong>erfahren. Ihre Aufnahmein <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Standard folgte postum.Zfr. Ringnalda führt an, dass die <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong> aus Krummschnabelenten, khakifarbigenCampbellenten, Streicherenten, Orpingtonenten, Gimbsheimer <strong>Enten</strong> und Welsh-Harlekin-<strong>Enten</strong> entstan<strong>de</strong>n. Ein echtes Sammelsurium an Rassen, mit <strong>de</strong>m man auf <strong>de</strong>n ersten Blickrecht wenig anfangen kann. Ringnalda gibt in einer schematischen Darstellung folgen<strong>de</strong>nWer<strong>de</strong>gang vor: beginnend mit Krummschnabelenten. Es waren schmutzig weiße Fehlfarbenaus <strong>de</strong>m blau-dunkelwildfarbigen Farbenschlag (in Deutschland nicht anerkannt), die mitStreicherenten verpaart wur<strong>de</strong>n. Daraus resultierte eine blau-dunkel-wildfarbige Nachzucht.Diese wur<strong>de</strong>n zur Aufhellung erneut an Streicherenten gesetzt. Jetzt kommt <strong>de</strong>r Silberfaktordurch und die Nachzucht besteht aus weiß-silber-dunkel-wildfarbig und blau-silber-dunkelwildfarbigenTieren. Verständlich, dass Welsh-Harlekin-<strong>Enten</strong> zur Verbesserung <strong>de</strong>s Gelb-


faktors an die Nachzucht verpaartwur<strong>de</strong>n. Aus diesem Mixsollen nur blau-silber-dunkelwildfarbigenTiere auftreten,<strong>de</strong>ren Abkömmlinge dann endlich<strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong> in Blaubronzeergeben. Soweit„trockene“ Theorie – es kannso gehen, muss es aber nicht!Bleibt ergo die Frage, was ist<strong>de</strong>nn mit <strong>de</strong>n aufgeführtenGimbsheimer <strong>Enten</strong>, <strong>de</strong>nCampbell- und Orpingtonenten?Nun, wir können auchmit „schmutzig-weißen“Gimbsheimer <strong>Enten</strong> undStreicherenten einen AnfangBei<strong>de</strong> Tiere wur<strong>de</strong>n mehrfach hoch bewertet und stellen <strong>de</strong>n wagen. Es besteht weiter die<strong>de</strong>rzeitigen Zuchtstand dar.Möglichkeit anstatt <strong>de</strong>rWelsh-Harlekin-<strong>Enten</strong>, khakifarbigeCampbell- o<strong>de</strong>r Orpingtonenten heranziehen. In <strong>de</strong>r rassischen Entstehungsphasewur<strong>de</strong> sicher viel probiert und noch mehr erdacht. Dabei scheint mir die geradlinige Nachvollziehbarkeitfür folgen<strong>de</strong> Züchtergenerationen auf <strong>de</strong>r Strecke geblieben zu sein.Verpaart man <strong>Overberger</strong>- und Gimbsheimer <strong>Enten</strong>, so erhält man kräftige blaudunkelwildfarbigeNachkommen. Diese wie<strong>de</strong>rum an <strong>Overberger</strong> gesetzt, ergeben blausilberwildfarbigeNachkommen. Da sollten dann Welsh-Harlekin-<strong>Enten</strong> mit ins Boot genommenwer<strong>de</strong>n. Auch Ringnalda züchtet mit Welsh-Harlekin-<strong>Enten</strong> x <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong>. Diedunklen Erpel-Nachkommen setzt er an seine hellen <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong>. Machbar ist sicherauch die Version „schmutzig-weiße“ Gimbsheimer x khakifarbige Campbellenten und die


esultieren<strong>de</strong> Nachzucht an <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong> zu verpaaren. Ähnlich verhält es sich, wennstatt Campbell- einfach Orpingtonenten eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Wer so viel Auswahl hat, solltees gefälligst lassen, die Sachsenenten mit ins Spiel zu bringen. Schnabel- und Lauffarbe wirkensich verheerend aus. Die Nachzucht ist we<strong>de</strong>r in Größe noch in Farbe auch nur annäherndzu <strong>de</strong>n <strong>Overberger</strong>n einzuordnen. Nicht je<strong>de</strong>r Weg passt in je<strong>de</strong> Zucht, wir müssen die<strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong> auch nicht neu erfin<strong>de</strong>n, aber die genannten Beispiele sollten je<strong>de</strong>n Züchterin die Lage versetzen, seine Zucht behutsam aufzufrischen. Züchterische Schnellschüssesind bei <strong>de</strong>n <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong> fehl am Platze. Sorgsam neue Tiere mit in die Zucht integrieren,die Nachzucht entsprechend auswählen und zielgerichtet weiter verpaaren.Auch bei <strong>de</strong>n <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong> gilt <strong>de</strong>r Grundsatz: zuerst Form und Größe, dann die Farbe!Als Abkömmlinge <strong>de</strong>r Campbell-, Streicher- und Orpingtonenten gleichen sie sich <strong>de</strong>renForm an. Ihr Wesen ist ruhig. Mittelschwer sollen sie sein - 2,5-2,75kg darf <strong>de</strong>r Erpel und2,25-2kg die Ente auf die Waage bringen. Sie sollen, dürfen, können, müssen einen Tickschwerer sein als unsere Streicherenten – stellt sich die Frage: sind sie das auch? Stirnrunzelnund das in Mengen! Die Läufe bleiben <strong>de</strong>utlich hinter <strong>de</strong>r Körpermitte eingesetzt undVorne rechts ein „echter“ <strong>Overberger</strong> Erpel, die bei<strong>de</strong>n hinteren Erpel sind so genannte„Spliterpel“ aus Welsh-Harlekin-<strong>Enten</strong> x <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong>. Mit diesen dunkleren Erpelzieht Hans Ringnalda dann die dunkleren <strong>Enten</strong>.Hier gut zu sehen, die Zuchtenten sind be<strong>de</strong>utend dunkler und zeigen mehr Zeichnung,als unsere <strong>Overberger</strong> <strong>Enten</strong> in Deutschland.


ten ohne je<strong>de</strong> Zeichnung im Fe<strong>de</strong>rinnenfeld, eine Sackgasse für die Zucht wie ich meine.Leicht gelbe Fe<strong>de</strong>r mit blauer Zeichnung und weißem Fe<strong>de</strong>rsaum – da ist Spielraum drin fürZüchter und Preisrichter. Wo soll <strong>de</strong>nn die blaue Farbreserve für schöne Erpel herkommen?Hier eine Nervzeichnung zu verlangen ist meines Erachtens mehr als nervig. Auf <strong>de</strong>n Flügelnein klar abgegrenzter Spiegel, leicht blauem Unterton, die gelbbraune bis bronzeartigerFarbe ist <strong>de</strong>utlich vorherrschend. Es sei angemerkt, dass auch an dieser Stelle noch keinerleiAnfor<strong>de</strong>rungen an Spiegeleinfassungen zu stellen sind! Schwanzfe<strong>de</strong>rn hellgelb ich wür<strong>de</strong>mir <strong>de</strong>n Bürzel noch blau gefleckt wünschen! Kopf bräunlich gelb mit blauer Strichelung auf<strong>de</strong>r Stirn. Kopf und Oberhalsfarbe setzten markant vom helleren Unterhals ab. Schnabelfarbegrau bis graugrün mit dunkler Bohne. Lauffarbe schmutzig braun. Ringnalda wünscht sicheine zarte, aber <strong>de</strong>utlich sichtbare blaue Zeichnung bei <strong>de</strong>r Ente. Bewusst nicht so grob angestrebtwie bei <strong>de</strong>r Streicherente, jedoch auch <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>n Begriff Nervzeichnung hinausgehend. Gehört ein vollständiges Fehlen <strong>de</strong>r Strichelung bei <strong>de</strong>r Ente zu <strong>de</strong>n groben Fehlern.Zu strafen sind weiterhin weißer Kopf, brauner Schnabel, blauer o<strong>de</strong>r grauer Spiegel. BeimErpel gelten zu dunkle Mantelfarbe, nicht geschlossener Halsring, fehlen<strong>de</strong> Säumung und zubrauner Kopf als grober Fehler.Ein Zuchtstamm von Hans Ringnalda.Auch hier wie<strong>de</strong>r gut zu sehen, die 0,1 ist be<strong>de</strong>utend dunkler, als wir sie eigentlich vonunserer Zuchtrichtung her kennen.

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