10.07.2015 Aufrufe

Ausgabe 2/2013 - SPD Mittelfranken

Ausgabe 2/2013 - SPD Mittelfranken

Ausgabe 2/2013 - SPD Mittelfranken

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Mittelfranken</strong>vorwärts:2|<strong>2013</strong> www.spd-mittelfranken.deklartextLiebe Leserinnen und Leser,Wir machen gemeinsam PolitikWir können mit Stolz auf unser inAugsburg verabschiedetes Regierungsprogrammblicken – transparent,gemeinsam, im intensiven Dialog mitden Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet.Und auch für das Regierungsprogramm<strong>2013</strong> bis 2018 für Bayern gilt:Mitmachen und mitbestimmen!Politik mit klaren WertenWir bringen Bayern wieder ins Gleichgewicht.Unser Leitmotiv dafür ist dieGerechtigkeit: Gleichwertige Lebensbedingungenin allen Landesteilen, moderneInfrastruktur, gerecht entlohnteArbeit, bezahlbarer Wohnraum, wohnortnaheBildungseinrichtungen, kostenfreieBildung von der Kita bis zumStudium, moderne Gleichstellungs- undFamilienpolitik – das sind unsere Ziele.Klares Signal gegen RechtsDer 23. März 1933 war das Ende aller demokratischen,auf Selbstbestimmungund Solidarität gerichteten Bestrebungenin Deutschland. „Freiheit und Lebenkann man uns nehmen, die Ehre nicht“.Dieser Satz von Otto Wels ist auch heuteAuftrag für uns alle. Wir rufen auf zueinem couragierten Einschreiten gegenrechte Gewalt und rechtes Gedankengutund stärken Menschen in ihrem zivilgesellschaftlichenHandeln.Und wir würdigen junge Menschenmit der Verleihung des Karl-Heinz-Hiersemann-Preises <strong>2013</strong> für ihren Einsatzfür eine lebendige Demokratie.Auf ein für die <strong>SPD</strong> und die Demokratieerfolgreiches Wahljahr <strong>2013</strong>!Ihre/EureChrista Naaß, MdLVorsitzende der <strong>Mittelfranken</strong><strong>SPD</strong>Wahlkampfauftakt nach Maß(cn) Sowohl fürden Bezirkstagals auch für denLandtag gehenjeweils 24 hochmotivierteBewerberinnenundBewerber für diemittelfränkische<strong>SPD</strong> ins Rennen.Die Bezirksvertreterversammlungbeschloss EndeFebruar jeweilsmit großen Mehrheiten die beiden vom Bezirksvorstandvorgeschlagenen Listen.Die <strong>SPD</strong>-Bezirksvorsitzende ChristaNaaß freute sich über den harmonischenVerlauf des Parteitags, bei der alle Personalvorschlägemit hervorragenden Stimmenergebnissengewählt wurden. Naaß,die selbst als Spitzenkandidatin für dieWahl zum Bezirkstag nominiert wurde,betonte die Geschlossenheit der <strong>SPD</strong> undzeigte sich hinsichtlich der Wahlchancensehr zuversichtlich: „Wir werden die CSUnach 55 Jahren endlich ablösen und mitChristian Ude den nächsten bayerischenMinisterpräsidenten stellen.“Christian Udegriff diese Steilvorlagegerne aufund zeigte sichebenfalls selbstbewusst.Die <strong>SPD</strong>werde gemeinsammit ihm die nächsteKoalition anführenund Bayernwieder ins Gleichgewichtbringen:„Für die <strong>SPD</strong> fingdieses Jahr schonmal nicht schlecht an. In Niedersachsenwurde schwarz-gelb abgewählt genausowie zuvor in Schleswig-Holstein. Und dieneue Landesregierung ist rot-grün! Dochdamit nicht genug: In Hannover zieht derOberbürgermeister der Landeshauptstadtin die Staatskanzlei um, wie es vorher schonin Kiel geschehen ist. Jetzt sind wir dran!Seit dem Erfolg des Volksbegehrens gegenStudiengebühren bestimmen wir ohnehinschon, wo es lang geht – genauso wie beimAtomausstieg, bei der Energiewende, beimDonauausbau, bei der Begrenzung desMietanstiegs und beim Kampf gegen dieAltbauspekulation“, so Christian Ude.Die Landtagskandidatinnen und -kandidatenmit Christian Ude<strong>SPD</strong> lobt Karl-Heinz-Hiersemann-Preis <strong>2013</strong> ausBewerbungen bis 30. Mai möglich„Mit dem Karl-Heinz-Hiersemann-Preiswill die <strong>Mittelfranken</strong><strong>SPD</strong> gemeinsam mitder <strong>SPD</strong> Erlangen auch im Jahr <strong>2013</strong> dieArbeit von Kindern, Jugendlichen, Jugendgruppen,Schülerinnen und Schülern aus<strong>Mittelfranken</strong> würdigen, die sich besondereVerdienste bei der friedlichen Verständigungzwischen Völkern, dem Einsatz füreine lebendige Demokratie, gegen Rechtsradikalismus,Ausländerfeindlichkeit undAntisemitismus erworben haben und derenHandeln von Zivilcourage und Toleranzgeprägt ist“, gibt die mittelfränkische <strong>SPD</strong>-Bezirksvorsitzende Christa Naaß bekannt.„Diese Initiativen leisten auf unterschiedlicheWeise einen unschätzbaren, häufigviel zu wenig beachteten Beitrag zum Erhaltunserer demokratischen Kultur“.Der Preis wird in Gedenken an den vor 15Jahren am 15. Juli 1998 verstorbenen Karl-Heinz Hiersemann, ehemaliger Vorsitzenderdes <strong>SPD</strong>-Bezirks Franken und Vizepräsidentdes Bayerischen Landtages, alle zwei Jahreverliehen – erstmals im Jahr 1999. „Damitwollen wir das gesellschaftliche Engagementjunger Menschen würdigen und ihnenfür ihren Einsatz danken“, so die mittelfränkische<strong>SPD</strong>-Chefin.Die Vorschläge für den mit 1.250 Eurodotierten Preis oder auch die eigene Bewerbungmüssen schriftlich bis zum 30. Mai<strong>2013</strong> eingereicht werden und sollen nebender Begründung eine konkrete Darstellungder Aktivitäten mit evtl. Veröffentlichungenenthalten.Die Bewerbungen sind zu richten entwederan die <strong>SPD</strong>-Bezirksvorsitzende ChristaNaaß, MdL, Nürnberger Straße 39, 91710Gunzenhausen oder an die Geschäftsstelleder <strong>Mittelfranken</strong><strong>SPD</strong>, Karl-Bröger-Straße 9,90459 Nürnberg. Eine Kommission entscheidetwie in den vergangenen Jahren über dieVergabe der Preise. Die Preisverleihung findetam 14. Juli <strong>2013</strong> in Erlangen statt.


<strong>Mittelfranken</strong>vorwärts:SozialdemokratieSeite 3Unsere Kandidatinnen und Kandidaten für den LandtagDr. Thomas Beyer (Stimmkreis NürnbergerLand) ist seit 2003 Mitglied des bayerischenLandtags. Der 49-Jährige Rechtsanwalt istwirtschafts- und verkehrspolitischer Sprecherder Fraktion. Unter anderem als Landesvorsitzenderder Arbeiterwohlfahrt ist er aberauch sehr intensiv mit sozialpolitischen Problemen,insbesondere mit Fragen der Armut,vertraut.Helga Schmitt-Bussinger (Stimmkreis Nürnberg-Süd,Schwabach) gehört seit 1998 demLandtag an und vertritt dort vor allem dieThemengebiete Kommunalpolitik und InnereSicherheit; sie ist im Landtag Vorsitzende desentsprechenden Ausschusses. Daneben gehörendie Bildungspolitik und die Vereinbarkeitvon Familie und Beruf zu den Themen der55-jährigen.Stefan Schuster (Stimmkreis Nürnberg-West)gehört dem Landtag seit 2002 an. Dort ist erstellvertretender Vorsitzender des Ausschussesfür Fragen des öffentlichen Dienstes. Danebenbefasst sich der 53-jährige mit Fragen der Sicherheitspolitik– insbesondere der Feuerwehr–, der Arbeitnehmerpolitik und der Wohnungspolitik,vor allem zu genossenschaftlichemWohnen.Angelika Weikert (Stimmkreis Nürnberg-Ost)ist seit 2003 Landtagsabgeordnete und Sprecherinder Landtagsfraktion für Arbeitsmarktpolitikund setzt sich daher intensiv für „GuteArbeit“ (nicht nur) in Bayern ein. Zu ihrenSchwerpunktthemen gehören außerdem dieSozial- und die Bildungspolitik. Intensiv befasstsich die 59-jährige mit Fragen der FlüchtlingsundAsylpolitik.Horst Arnold (Stimmkreis Fürth) hat seit 2008seine erste Legislaturperiode im Landtag absolviert.Er ist verbraucherpolitischer Sprecherder Fraktion; hier liegt ein Schwerpunkt seinerArbeit auf Fragen der Transparenz und der Informationsfreiheit.Daneben befasst sich der51-jährige auch mit rechtspolitischen Fragestellungenund dem Kampf gegen Rechtsextremismus.Alexandra Hiersemann (Stimmkreis Erlangen-Höchstadt) kandidiert zum zweiten Mal für denLandtag. Die Rechtsanwältin hat die Landtagsfraktionbei verschiedenen Untersuchungsausschüssenberaten, zuletzt bei der Aufarbeitungdes Landesbank-Skandals. Zu ihren politischenThemen zählt die 52-jährige die Rechtspolitik,die Sozial- und die Bildungspolitik. Sie ist auchintensiv bei der evangelischen Kirche engagiert.Harald Dösel (Stimmkreis Ansbach-Süd, Weißenburg-Gunzenhausen)kandidiert erstmalsfür den bayerischen Landtag. Der 40-jährigehat als Lehrer an einer beruflichen Oberschuleeinen Arbeitsschwerpunkt in der Bildungspolitik.Intensiv befasst er sich aber auch mitStrategien gegen Rechtsextremismus sowiemit der Sozial- und Wirtschaftspolitik geradein ländlichen Räumen.Sven Ehrhardt (Stimmkreis Roth) ist mit 24Jahren der jüngste Direktkandidat der <strong>SPD</strong> in<strong>Mittelfranken</strong>. Er absolviert derzeit ein Master-Studium in Marketing an der FAU Erlangen-Nürnberg. Besonders am Herzen liegen ihm dieInteressen junger Menschen, gleiche Bildungschancenfür alle sowie die Familienpolitik. Dabeiliegt ein besonderer Fokus auf der Situationin ländlichen Räumen.Norbert Dumler (Stimmkreis Ansbach-Nord)ist ebenfalls zum ersten Mal Landtagskandidat.Der 60-jährige ist als Geschäftsführerbzw. Gesellschafter verschiedener Unternehmentätig. Dadurch ist er vertraut mit Fragender Wirtschaftspolitik, aber auch der Bildungund Berufsausbildung. Ein weiterer Themenschwerpunktliegt auf dem Gebiet der Energiewende.Harry Scheuenstuhl (Stimmkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Fürth-Land) ist seit1996 Bürgermeister von Wilhermsdorf. Entsprechendgehören kommunalpolitische Fragen– von den Schulen über die Strom- undWasserversorgung bis zum Naturschutz – zuden Schwerpunkten des 51-jährigen, die er nunin den Landtag einbringen möchte. Danebeninteressiert er sich auch für Wirtschaftspolitik.Philipp Dees (Stimmkreis Erlangen-Stadt) istwissenschaftlicher Mitarbeiter an der FAUErlangen-Nürnberg. Er beschäftigt sich vor allemmit Fragen der Sozial-, Wirtschafts- undArbeitsmarktpolitik, mit der Umsetzung derEnergiewende sowie mit Bildungs- und insbesondereHochschulpolitik. Der 31-jährige istseit 2010 Landesvorsitzender der bayerischenJusos.Arif Tasdelen (Stimmkreis Nürnberg-Nord) ist inder Finanzkontrolle Schwarzarbeit tätig, stellvertretenderPersonalratsvorsitzender und Stadtratin Nürnberg. Zu den Schwerpunktthemen des38-jährigen gehören Sicherheit und Sauberkeit,die Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Finanzpolitiksowie die Themen Integration, Bildung undSport. Er ist Vorsitzender der ArbeitsgemeinschaftMigration und Vielfalt der Bayern<strong>SPD</strong>.


Seite 4Sozialdemokratie<strong>Mittelfranken</strong>vorwärts:Unsere Kandidatinnen und Kandidaten für den BezirkstagChrista Naaß (Stimmkreis Ansbach-Süd, Weißenburg-Gunzenhausen)gehört seit fast 20Jahren dem Landtag an und kandidiert nun erstmalsfür den Bezirkstag. Dort möchte sich die58-jährige für eine bessere Finanzausstattungdes Bezirks einsetzen, um gute Pflege und dieQualität der Eingliederungshilfe sicherzustellen.Am Herzen liegt der <strong>SPD</strong>-Bezirksvorsitzendenauch der Kampf gegen Rechtsextremismus.Dr. Horst Krömker (Stimmkreis Nürnberg-Nord)ist seit 2008 Bezirksrat. Er ist Mitglied im Verwaltungsratder Bezirkskliniken, wo er seineberufliche Erfahrung als niedergelassener Nervenarztund Psychotherapeut einbringt. Danebenbefasst sich der 63-jährige auch mit derKulturpolitik des Bezirks.Gisela Niclas (Stimmkreis Erlangen-Stadt) gehörtseit 2008 dem Bezirkstag an und ist stellvertretendeVorsitzende der Fraktion. Dort istsie Mitglied des Sozialausschusses und so unteranderem mit der Zukunft der Eingliederungshilfeoder des Behindertenfahrdienstes befasst.Intensiv beschäftigt sich die 64-jährige auch mitdem Thema Inklusion und dessen Auswirkungenauf die Sozialpolitik des Bezirks.Michael Groß (Stimmkreis Nürnberger Land)möchte seine Erfahrungen als Caritas-Geschäftsführerin den Bezirkstag einbringen.Sein Schwerpunkt liegt vor allem auf der Sozialpolitik,insbesondere der Pflege; wichtig sindihm dabei auch die Arbeitsbedingungen undgerechte Gehälter. Daneben liegt ein Schwerpunktdes 43-jährigen auf dem Gebiet der Völkerverständigung.Amely Weiß (Stimmkreis Nürnberg-West) istebenfalls seit 2008 Mitglied des Bezirkstags.Sie ist dort Beauftragte für Jugend und Sportund Mitglied im Bildungs- sowie im Wirtschaftsausschuss.Als Bezirksvorsitzende derAsF liegen ihr außerdem frauenpolitische Themenam Herzen.Ronald Reichenberg (Stimmkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Fürth-Land) bringt beruflicheErfahrung als Fachkrankenpfleger,Beauftragter für Krankenhaushygiene undals Personalrat mit. Der 52-jährige sieht seineSchwerpunkte vor allem in den Bereichen Gesundheitund Soziales, Kultur, Wirtschaft undUmwelt sowie Jugend und Sport.Ursula Klobe (Stimmkreis Roth) kandidiert erstmalsfür den Bezirkstag. Als 2. Bürgermeisterinvon Thalmässing möchte sie Fragen der kommunalenSelbstverwaltung in den Bezirkstageinbringen. Daneben gehören zu den Schwerpunktender 51-jährigen die Behindertenarbeitsowie die Landschaftspflege, einbringen möchtesie sich auch zur Entwicklung des ländlichenRaums.Konrad Gubo (Stimmkreis Erlangen-Höchstadt)ist freigestellter Personalrat am UniversitätsklinikumErlangen. Er möchte sich im Bezirkstagbesonders dafür einsetzen, die Versorgungder Patienten insbesondere in den psychiatrischenund sozialen Einrichtungen des Bezirksauf hohem Niveau sicherzustellen. Wichtig istdem 56-jährigen auch die Transparenz der Arbeitdes Bezirks.Elke Zahl (Stimmkreis Fürth) möchte sich imBezirkstag den vielfältigen sozialen und kulturellenEinrichtungen des Bezirks widmen.Dabei liegen ihre Schwerpunkte auf den BereichenErziehung, Bildung und Soziales, wo sielangjährige Erfahrung als Betriebsrätin, Mutterund Stadträtin mitbringt.Peter Reiß (Stimmkreis Nürnberg-Süd, Schwabach)möchte sich im Bezirk besonders für dieInteressen junger Menschen einsetzen. Danebenmöchte der 23-jährige auch einen Schwerpunktauf den Kampf gegen Diskriminierungenlegen. Als Student der Rechtswissenschaftmöchte er außerdem seine Kompetenzen inder Kontrolle von Verwaltungsentscheidungeneinbringen.Carl-Heinz Zischler (Stimmkreis Ansbach-Nord)beschäftigt sich mit den Themen Sozialpolitik,Gesundheit, Schulpolitik sowie allgemeinder Kommunalpolitik. Im Bezirkstag möchteer einen besonderen Schwerpunkt auf die Umsetzungder Inklusion legen und sich für denweiteren Ausbau der Völkerverständigung engagieren.Der 54-jährige bringt unter anderemErfahrung als 2. Bürgermeister und Kreisrat mit.Wolfgang Beigel (Stimmkreis Nürnberg-Ost)war bis zum Beginn der Freistellung in der Altersteilzeitviele Jahre Vorsitzender des Personalratsam Bezirksklinikum Erlangen. Entsprechendmöchte er sich besonders mit der Zukunft derBezirkskliniken befassen, wo dem 60-jährigenwichtig ist, die Interessen der Patienten und derBeschäftigten und nicht betriebswirtschaftlicheAspekte in den Mittelpunkt zu stellen.


<strong>Mittelfranken</strong>vorwärts:SozialdemokratieDie Ehre der Demokratie gerettet(jl) Es war die letzte freie Rede, die imDeutschen Reichstag gehalten wurde. AlsOtto Wels am 23. März 1933 zum Rednerpultschritt, war der Reichstag von SA undSS umstellt. Neben der gesamten KPD-Fraktion waren auch einige Abgeordneteder <strong>SPD</strong> inhaftiert. Alle anderen musstenum ihr Leben fürchten. Dennoch erhobOtto Wels als Partei- und Fraktionsvorsitzendermutig seine Stimme, um gegen dasErmächtigungsgesetz und damit gegendie endgültige Etablierung einer nationalsozialistischenDiktatur zu protestieren.In dieser Rede fielen auch jene Worte, diebis heute für Zivilcourage und demokratischesSelbstbewusstsein stehen: „Freiheitund Leben kann man uns nehmen, dieEhre nicht!“ – 80 Jahre später versammeltensich Nürnberger Sozialdemokratinnenund Sozialdemokraten in derOtto-Wels-Straße in Boxdorf,um dieses aufrechten Kämpfersfür die demokratische Sache zugedenken. Der UnterbezirksvorsitzendeChristian Vogel, dieBundestagskandidatin GabrieleHeinrich, der LandtagskandidatArif Tasdelen und Bezirksrat Dr.Horst Krömker lasen aus der Rededes unerschrockenen Sozialdemokraten.Gleichzeitig wurdeeine Informationstafel enthüllt,in der auf die Lebensleistung vonOtto Wels hingewiesen wird. AlsIdeengeberin dieser Gedenkstunde erinnerteJasmin Bieswanger an das Urteil desHistorikers Heinrich-August Winkler überdiesen mutigen Anwalt ziviler Werte: „Erhat damals nicht nur die Ehre der Sozialdemokratie,sondern der deutschen Demokratieüberhaupt gerettet.“Seite 5<strong>SPD</strong> <strong>Mittelfranken</strong> trauertum Alexander Pollmer(cn) Der plötzliche Tod unseres stellvertretenden<strong>SPD</strong>-Bezirksvorsitzenden AlexanderPollmer macht uns traurig und fassungslos.Alexander wurde 1968 geboren und verstarbvöllig unerwartetin der Nacht zum 14.Februar <strong>2013</strong>. Er wurdenur 44 Jahre alt.Alexander Pollmerwurde im Jahr 2003Mitglied der SozialdemokratischenParteiDeutschlands und engagiertesich stark inder Kommunalpolitik. Er war Stadtrat inHersbruck und Fraktionsvorsitzender der<strong>SPD</strong>-Stadtratsfraktion. Zudem fungierteer als stellvertretender Unterbezirksvorsitzenderder <strong>SPD</strong> im Nürnberger Land. DerDiplom-Kaufmann und Datev-Projektleiterwar seit 2010 stellvertretender Vorsitzenderder <strong>Mittelfranken</strong><strong>SPD</strong>. Wir dankenAlexander für seine ruhige, freundschaftlicheund solidarische Art und für sein vielfältigesEngagement, das sich immer ansozialdemokratischen Werten orientierthat. Wir behalten ihn in guter Erinnerung.Bezirksklinken <strong>Mittelfranken</strong>: Nachhaltige medizinischeVersorgung statt neoliberalem Blindflug(gn) Ende Januar hat der Vorstand des KommunalunternehmensBezirkskliniken <strong>Mittelfranken</strong>ein sogenanntes Sanierungskonzeptzum Abbau des Millionendefizitsvorgelegt. Die Kernpunkte: Kündigung vonmindestens 100 Beschäftigten, „Verordnung“von 1,5 Prozent Wachstum, Zen tralküchein Erlangen und Mahlzeitentourismusdurch <strong>Mittelfranken</strong>, Gründung einerService-GmbH: Alle Beschäftigten, die nichtunmittelbar medizinisch oder pflegerischtätig sind, werden „ausgegründet“, mitdem Ziel, die Lohnkosten zu senken.Trotz starker Proteste der Beschäftigten,ihrer Personalräte und der <strong>SPD</strong>-Bezirkstagsfraktionwurde der größte Teildieses Pakets bereits einen Monat späterim Verwaltungsrat mehrheitlich durchgewunken.Keinen der CSU- und FWG-Verwaltungsrätehat es interessiert, dass dieMaßnahmen durchweg nicht mit solidenZahlen unterlegt sind. Die <strong>SPD</strong>-Fraktionwird laut Stellungnahme ihres FraktionsvorsitzendenFritz Körber nicht nur beiihrer ablehnenden Haltung bleiben; dieGespräche mit den Personalräten sollenfortgesetzt werden, um diese nach Kräftendabei zu unterstützen, die Umsetzungder bedenklichen Maßnahmen im Unternehmendoch noch abzuwenden. „Dermassive öffentliche Protest hat dennochWirkung gezeigt“, so Körber weiter, „dieKündigungen sind erst einmal vom Tisch“.Die Vorgabe, dass der Erlös in den Klinikenbis 2017 um jährlich 1,5 Prozent steigensoll, ist nach Einschätzung von <strong>SPD</strong>-VerwaltungsratDr. Horst Krömker völlig unrealistisch.Nach Meinung aller Fachleuteist eine kontinuierliche Leistungsausweitungim Bereich der stationären Psychiatrienicht zu erreichen. Es ist im Gegenteildavon auszugehen, dass auch in der psychiatrischenVersorgung die Tendenz hinzu einer verstärkten Ambulantisierunggeht. Krömker: „Das Vorstandskonzept istneoliberaler Blindflug, es kann nicht funktionieren,weil es auf falschen Annahmenund fehlenden Berechnungen beruht.“Die <strong>SPD</strong>-Bezirkstagsfraktion hatte vorder Entscheidung des Verwaltungsrats dieBehandlung der Thematik im Bezirkstagverlangt. Die demokratische Kultur, vorweitreichenden strukturveränderndenMaßnahmen im Kommunalunternehmenden Bezirkstag damit zu befassen, hatdie amtierende Mehrheit bedauerlicherweisenicht aufgebracht. Denn: Bevor dieService-GmbH in Betrieb gehen darf, mussnach der Satzung für das KU der Bezirkstagseine Zustimmung erteilen. Die kritischeNachfrage von <strong>SPD</strong>-Bezirksrätin GiselaNiclas im März-Plenum, wann denn mitdem offiziellen Antrag an den Bezirkstagzur Genehmigung der Service-GmbH zurechnen sei, konnte oder wollte der CSU-Bezirkstagspräsident und zugleich Verwaltungsratsvorsitzenderder Kliniken nichtklar beantworten. Was aber dann, wennerst eine Service-GmbH konzipiert wird,und es Ende dann doch keine Mehrheit imBezirkstag dafür gibt? Dann wäre viel Vertrauenbei den Beschäftigten verspielt undArbeitskapazität sinnlos vergeudet worden.Ein hoher Preis. Die Diskussion umden richtigen Weg der Kliniken muss deswegenauf jeden Fall weitergehen, und siemuss von uns geführt werden. Wir müssenweiter Transparenz einfordern. Wirmüssen deutlich machen, dass es zu neoliberalenBlindflügen eine Alternative gibt:Nachhaltige medizinische Versorgung.


Seite 6Schwusos unterstützenJES-Aids-HilfeChrista Naaß, Pfarrer i.R. Richter, UrsulaGruber, Michael Blödel, Edwin Krug, MonikaLang (von links)(cn) Anlässlich des Welt-Aids-Tages habendie Schwusos <strong>Mittelfranken</strong> mit einem Infostandin Ansbach über die Aids-Problematikinformiert und für die Arbeit der Selbsthilfegruppengesammelt. Der Schwuso-BezirksvorsitzendeMichael Blödel konnte danach inAnwesenheit der <strong>SPD</strong>-BezirksvorsitzendenChrista Naaß, MdL, und des LandtagskandidatenEdwin Krug aus Oberdachstetten 100Euro an die JES, Jugend-, Drogen- und Aidshilfee.V. in Gunzenhausen überreichen.Michael Blödel stellte dabei fest, dass derGroßraum Nürnberg durch die Aids-Hilfegut bedient sei, sich die Situation im ländlichenBereich, wie z.B. in Westmittelfranken,ganz anders darstelle. Er widersprach derlandläufigen Meinung, dass es dieses Problemin unserer Region nicht gebe.Mit aktuellen Zahlen konnten MonikaLang, Ursula Gruber und Pfarrer i.R. Richtervom Förderverein aufwarten: 42 Personenwerden derzeit betreut. Menschen, dieniedrigschwellige Angebote und Hilfsmöglichkeitenbrauchen wie z.B. Unterstützungbei Behördengängen, telefonische Betreuung(Sorgentelefon), Sterbebegleitung,Trauerbegleitung der Angehörigen sowiesoziale, aber auch finanzielle Unterstützung.Aus Angst, dass die Krankheit öffentlichwird, suchen Betroffene versteckt Hilfe– sie trauen sich nicht in die Apotheke,nicht zum ortsansässigen Arzt usw. Beklagtwird dabei die Tatsache, dass es in Westmittelfrankenkeinen „Schwerpunktarzt“ gibt.ImpressumDer <strong>Mittelfranken</strong>Vorwärts wird zwei- bis dreimal jährlichvon der <strong>Mittelfranken</strong><strong>SPD</strong>, Karl-Bröger-Straße 9,90459 Nürnberg herausgegeben.Kontakt: vorwaerts@spd-mittelfranken.deChefredaktion und Layout: Philipp Dees (pd, V.i.S.d.P.,Anschrift wie oben)MitarbeiterInnen dieser <strong>Ausgabe</strong>: Dr. Thomas Beyer (tb),Martin Burkert (mb), Sven Ehrhardt (se), Jonas Lanig (jl),Marina Linke-Speth (mls), Christa Naaß (cn), Gisela Niclas(gn), Marlene Rupprecht (mr), Helga Schmitt-Bussinger(hsb), Stefan Schuster (sts)Vertrieb: <strong>Mittelfranken</strong><strong>SPD</strong>Druck: City-Druck NürnbergSozialdemokratie(se) Egbert Ullmannwurde von der <strong>SPD</strong>im Landkreis Rothmit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet.Damit würdigteder Unterbezirksvorstanddie Verdienste,die sich Ullmannals Vorsitzender derhiesigen AG 60pluserworben hat. Sohat er in seiner Zeitdie größte und wichtigsteArbeitsgemeinschaftder SozialdemokratenimLandkreis entscheidend geprägt.Mit dem Traumergebnis von 100 Prozentwurde am gleichen Abend der UnterbezirksvorsitzendeSven Ehrhardt eindrucksvollin seinem Amt bestätigt. Der 24-jährige(mls) Im Juli 2012 wurde die Arbeitsgemeinschaft„SelbstAktiv“ der <strong>SPD</strong> <strong>Mittelfranken</strong>gegründet. Nach der Begrüßung durch Dr.Susanne Jauch (Netzwerk Selbst Aktiv) referiertedie <strong>SPD</strong>-Bezirksvorsitzende ChristaNaaß, MdL, zum Thema „GleichberechtigteTeilhabe von Menschen mit Behinderung –ein zentrales Anliegen der Politik der <strong>SPD</strong>“.Bei den Wahlen wurde Marina Linke-Speth, Herzogenaurach, zur 1. Vorsitzendengewählt. Als stellvertretendeVorsitzende wurden Kurt Ruben und Dr.Susanne Jauch gewählt, beide aus Nürnberg.Die acht Beisitzerinnen und Beisitzersind Henriette Bauer, Nürnberg, DiethartBischof, Fürth, Monika Bögelein, Wieseth,Corinna Fischer, Rothenburg, Ute Frank,Nürnberg, Herbert Klößinger, Ammerndorf,Udo Nowotny, Dietersheim undChristoph Volkmar, Hemhofen.<strong>Mittelfranken</strong>vorwärts:Willy-Brandt-Medaille für Egbert UllmannEgbert Ullmann (roter Pullover) und SvenEhrhardt mit (von links) Klaus Pfann (OV-Vorsitzender Schwanstetten), den 1. Bürgermeisternvon Schwanstetten, RobertPfann, und Georgensgmünd, Ben Schwarz,sowie Roths 3. Bürgermeister Hans RaithelRother sah dieses Votumals Bestätigungdes eingeschlagenenWeges, sich mit der„Mitmachpartei“ zuöffnen und mit speziellenVeranstaltungskonzeptenauf die Bevölkerungzuzugehen.Ehrhardt versprach,die 100 Prozent inhundertprozentigemEinsatz im laufendenLandtagswahlkampfumsetzen zu wollen.Durch das Ausscheidendes jahrzehntelangenCSU-Abgeordneten werden dieKarten im Stimmkreis Roth völlig neu gemischt,so dass der Landtagskandidat Ehrhardtselbstbewusst das Direktmandat alssein Wahlziel ausgegeben hat.Ortsverein Haundorf stimmt sich auf Europa ein(cn) Stephanie Schäfer, Vorsitzendedes ArbeitskreisesEuropa der <strong>SPD</strong> <strong>Mittelfranken</strong>,stimmte die Haundorferdes verarbeitenden Gewerbesvon 51 Prozent wird mehrals jeder zweite Euro im Exporterwirtschaftet“.Genossinnen und GenossenBisher zahlten nur dieauf die 2014 stattfindendenEuropawahlen ein. „Mir istwichtig das Vertrauen derMenschen in Europa wiederSteuerzahlerinnen und Steuerzahlerfür eine Krise, die sienicht verursacht hätten. Es seihöchste Zeit, die Lasten anderszu verteilen, unter ande-zurückzugewinnen“, betonte Stephanie Schäfer (rechts)die Europapolitikerin. Und und Christa Naaßgerade Bayern sei ein großerrem durch die Finanztransaktionssteuer.Außerdem müsseProfiteur des europäischen Binnenmarktesund des Euro: „Mit einer Exportquotedie Währungsunion zu einer WirtschaftsundSozialunion weiterentwickelt werden.Neue Arbeitsgemeinschaft in <strong>Mittelfranken</strong>: SelbstAktivNach einigen bereits durchgeführtenVeranstaltungen stehen vor der Sommerpausenoch zwei Termine an:• 15. Mai, 19:15 Uhr: Gemeinsame Sitzungmit der ASG• 10. Juli, 19:15 Uhr: Politische Gesprächemit allen <strong>SPD</strong>-Kandidaten/innen überdie <strong>SPD</strong>-BehindertenpolitikUnterstützen will die neue Arbeitsgemeinschaftdie ständig wachsende Zahl vonMenschen mit Behinderung durch Stärkungihrer Autonomie und ihres Rechts auf einebarrierefreie Teilhabe am gesellschaftlichenLeben. Bestärken will sie Menschen mit Behinderung,sich als Fachfrau bzw. -mann zusehen für die eigenen Belange und Rechte.Vor allem will sie mit anderen in unsererPartei mithelfen, eine inklusive Gesellschaftzu gestalten nach dem Motto: „Nichts überuns ohne uns.“ Für eine bunte Gesellschaft!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!