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Überlege genau, wo der Mehrwert eines Upgra‐ Linux für Firmen<br />
wieder von Linux (Debian mit KDE 3.5) auf des (auf Windows7) läge. Ich meine zum heu�‐<br />
Windows XP umgestellt.<br />
gen Zeitpunkt. Spätestens <strong>20</strong>14 musst eh was In Firmenumgebungen musst Du im Vorfeld<br />
Es war halt alles doch ein bisschen anders. "Bei<br />
machen.<br />
abschätzen, welche Anwendungen nur unter<br />
Windows laufen.<br />
XP weiß ich, wo ich hindrücken muss.“. (Er hat Meine Meinung: Bleib bei dem, was funk�o‐<br />
vorher 6 Jahre nur auf XP gearbeitet, dann 3 niert. Wenn XP funk�oniert, schön. Was willst Ich kenne ein Konstruk�onsbüro in Deutsch‐<br />
Monate auf Linux. tja, und dort gibt's halt kei‐ Du mehr? Keine Experimente in Firmenumge‐ land, die haben komple� auf Ubuntu‐Linux<br />
nen „Arbeitsplatz“ und dergleichen).<br />
bungen. Du hast so eh auch schon genug Arbeit. umgestellt mit Bricscad. (ist wie Autocad <strong>20</strong>09,<br />
nur viel billiger)<br />
Das muss man akzep�eren. Dafür hat er mi�ler‐ Windows7 ist toll. Ja, aber noch einmal. Upgra‐<br />
weile schon schön brav zwei Securityprogram‐ des macht man ja nicht, weil jetzt ein neues OS Warum? Weil es denen am Wecker gegangen<br />
me vom Internet installiert (oder besser gesagt da ist, oder eine analoge Uhr am Desktop ge‐ ist, mindestens ein mal alle 2 Jahre die XP‐Kisten<br />
haben sie es ihm untergejubelt. Spamfighter braucht wird. Upgrades sollte man machen, mit Autocad neu zu installieren. Bei <strong>20</strong> Compu‐<br />
und noch so ein anderer Schro�). Die Freeware wenn es notwendig ist.<br />
tern kommt da schon was zusammen. Nach<br />
hat sogleich über 4000 Fehler gefunden und ca.<br />
reiflicher Überlegung hat er den Sprung zu Linux<br />
(Supportende, Kompa�bilitätsprobleme...)<br />
1000 behoben. Augenroll. Und er hat sich si‐<br />
gewagt. Und bis heute nicht bereut. Die zeich‐<br />
cherheitshalber gleich die Pro‐Version gekau� Heu�ge Exchange‐Server benö�gen 4 GB RAM. nen komple� auf Linux. Und vor allem mit älte‐<br />
Mindestens. Klar rennen die super. Hast Du rer Hardware. Es ist einfach wartungsärmer und<br />
Dagegen ist eben kein Kraut gewachsen. Klar<br />
aber schon mal die Systemlast angeschaut? Der stabiler. Vor allem würde da kein Windows7<br />
hab‘ ich‘s wieder deinstalliert. ("Wieso, des is a<br />
Ressourcenverbrauch ist enorm. Top‐ mehr drauf laufen. Geschweige denn die Instal‐<br />
guades Programm, des find so fü Fehler und<br />
Serverhardware schlägt im Schni� mit 5000 la�on starten. Oder nur mit Bauchweh...<br />
bessats glei aus. .'")<br />
Euro zu Buche. Wenn Du so was brauchst; ja,<br />
Zusätzlich ist Bricscad deutlich billiger und res‐<br />
Dass der ganze Schro� für die Performance und musst es eh nehmen.<br />
sourcenschonender. Autocad, naja, ab 2 GB<br />
Stabilität nicht förderlich ist, versteht sich von<br />
Oder nimm Linux, wenn‘s passt. Linux ist von RAM macht‘s Spaß. Bricscad läu� schon mit 1<br />
selbst. (Die gute alte Taschenlampe bei Ver‐<br />
den Hardwareanforderungen gegenüber GB schön rund.<br />
zeichniswechsel hab ich auch schon des Ö�eren<br />
Windows nach wie vor als moderat zu bezeich‐<br />
gesehen… seufz)<br />
Für ihre Anforderungen genügt das vollauf.<br />
nen. Ich kenne einige Linux‐Mailserver, die<br />
(Bricscad). Und Ubuntu‐Linux? Umstellungs‐<br />
Die Kohle ist halt schon eingezahlt und die Wer‐ mi�elständische Unternehmen mit 50‐100<br />
schwierigkeiten? Nicht wirklich. Funk�onieren<br />
beeinblendungen kommen jetzt auch noch da‐ Mailboxen versorgen. Verbaute Hardware? 2<br />
muss es. Punkt.<br />
zu. Jetzt muss ich eben immer alle unnö�gen GHz mit 500 MB RAM (mit integriertem Spamfil‐<br />
Programme deinstallieren, wenn ich bei ihm ter und Virenscanner).<br />
Die größte Schwäche und Stärke von Linux ist<br />
bin. Ob das zusätzliche Bars für Firefox oder<br />
dessen Vielfalt. Du hast ungefähr 500 verschie‐<br />
Der Hauptunterschied so�waremäßig zu<br />
Security‐programme sind.<br />
dene Betriebssysteme, die Du am Desktop in‐<br />
Windows? Es ist einfach anders. Und wie im‐<br />
stallieren und ausprobieren kannst. Gra�s. Mein<br />
"I hob des net installiert.“ ‐ zumindest nicht mer: du musst wissen, was du tust. Das ist alles.<br />
Tipp: Nimm das, dass dein bester Freund auch<br />
wissentlich. Ist mir auch schon passiert, dass ich<br />
Know‐How für Wartungsarbeiten? Brauchst bei hat. So kann er dir immer Support geben, falls<br />
beim Flash‐Update gleich so eine Mc‐Affee‐<br />
Windows auch. Keine Angst. Auf Holzschlapfen Du wo Probleme hast.<br />
So�ware drauf ha�e. Das Teuflische daran ist ja,<br />
drückst auch heute keinen <strong>20</strong>08er Server mehr<br />
dass der User eine Ak�on setzen muss (Hakerl<br />
Was machst Du bei Windows? XP läu� auf neu‐<br />
durch. Dafür können‘s einfach schon zu viel.<br />
wegklicken), damit das nicht automa�sch<br />
er Hardware wahrscheinlich nicht mehr<br />
rau�ommt. Das war eben bei Linux angenehm, Privatuser? Es gibt wirklich User, die eine mi�el‐ (Treiberprobleme).<br />
dass er kein Admin‐Passwort ha�e und somit schwere Herza�acke erleiden, wenn ihr Firefox‐<br />
Was willst Du ausprobieren, wenn dir<br />
am System nichts verändern konnte. A Jammer. Icon um drei Millimeter verrückt ist. Oder ihren<br />
Windows7 nicht taugt? In Windows hast Du<br />
Bei Linux ist‘s für ihn schwer, da er „nur“ Xp Dinosaurier am Mauszeiger nicht mehr haben.<br />
einfach keine Wahl. Du musst nehmen, was da<br />
gewohnt war. Bei XP drehen‘s ihm (und anderen Na denen geb‘ ich kein Linux auf die Maschine. ist. Du musst dich arrangieren.<br />
natürlich auch) dafür im Internet alles an. Hab‘ keine Lust, mit den 2 Maurerkellen<br />
Bei Linux nehm‘ ich halt Slackware für mich,<br />
Bi�e aufpassen: Nicht in die Euphoriefalle tap‐ (Defibrillatoren) neben der Maschine auf den<br />
weil. ja, weil's mir gefällt vom Au�au und deren<br />
pen. Linux ist schon super. Mir (und vielen an‐ Erns�all zu warten.<br />
Philosophie (nur getestete So�ware, sehr aus‐<br />
deren) taugt es sehr. Das heißt aber nicht, dass Wenn‘st nur Office zum Arbeiten brauchst und gerei�, extrem stabil, hochgradig anpassbar).<br />
es jedem taugen muss oder für jeden geeignet in den Pausen spielen willst, nimm Windows. Obwohl man bei der Konfigura�on viel Zeit<br />
ist.<br />
Warum soll ich einem Windows‐Gamer Linux<br />
inves�eren muss. Aber das mach ich ein Mal.<br />
Ein Freund von mir ist ein rich�ger Apple‐Fan. andrehen. Der wird mir nicht glücklich werden,<br />
Fer�g. Und nein, ich schraub nicht jeden Tag am<br />
Der hat alles (iphone, ipad, imac...); grad, dass wenn er die DVD reinschiebt und verzweifelt auf<br />
Betriebssystem herum und op�miere das Sys‐<br />
das Be�zeug kein Apfel‐Logo hat.<br />
die „setup.exe“ drückt. Diese fragenden, nach<br />
tem. Ich arbeite hauptsächlich (auch) drauf.<br />
Klar, dass er jedem Apple aufs Auge drücken einer Lösung heischenden Augen ein bisschen<br />
(Fernwartungen für Windows‐ und Linux‐Boxen,<br />
will. Tut er auch. Vorsicht! Unlängst hat er ei‐ oberhalb der angesetzten Red‐Bull‐Dose ver‐<br />
sinnentleerte Ar�kel für EDV‐Magazine schrei‐<br />
nem befreundeten Kleinunternehmer ein iPad gisst man nicht so schnell :‐)<br />
ben.) Sogar die ganzen Spiele deinstalliere ich<br />
immer gleich.<br />
eingeredet. Nur was macht der jetzt mit seinem<br />
Exchange‐Server? Und dem inkompa�blen Linux als Anwender<br />
Jeder wie er will...<br />
iPad. Von den bunten Bildern am iPad alleine<br />
wird seine Firma nicht profi�eren.<br />
Wenn Du „normaler“ Anwender bist, kannst Du<br />
im Privatbereich vorbehaltlos Linux installieren.<br />
Der emo�onale Faktor—den gibt’s natürlich<br />
auch noch.<br />
Klar ist der iPad klasse. Du must immer nur eine<br />
Frage stellen:<br />
Was willst du machen?<br />
Wenn Du deine Firmenstruktur auf Microso�<br />
aufgebaut hast, na dann nimm halt Windows7.<br />
Wenn Deine Firmenstruktur mit Windows‐XP<br />
Clients läu�, lass‘ es. Greif net hin. Wer weiß,<br />
was sich bis <strong>20</strong>14 (Ende des Supports für XP)<br />
noch alles ändert.<br />
Deine ganzen Applika�onen sind auf diese Kons‐<br />
tella�on abges�mmt und funk�onieren<br />
(hoffentlich).<br />
Noch einmal, greif nicht hin. Du öffnest die<br />
Büchse der Bluescreens. äh Pandorra.<br />
Unterscheide sehr genau zwischen Privatan‐<br />
wender und Firmenuser.<br />
Richte es einmal ein; kann ruhig länger dauern.<br />
Na und? Dafür hast Du dann jahrelang Ruhe.<br />
Updates automa�sch (kein Warten nach dem<br />
Ausschalten; der User bekommt das nicht ein‐<br />
mal mit), Kein Root‐Passwort hergeben; fer�g.<br />
Alles ist immer am aktuellen Stand, sämtliche<br />
So�ware legal. Was willst Du da noch viel (als<br />
Admin) machen?<br />
Bekannte in Steyr fahren seit 4 Jahren auf Debi‐<br />
an‐Linux. Auf einem 10 Jahre alten PC (384 MB<br />
RAM mit 3 Benutzer‐Konten). Ohne Probleme.<br />
Was machen die hauptsächlich? Internet,<br />
E.Mail, Kamera‐Fotos, Word, Excel, Drucken,<br />
Musik hören, Scannen, Kopieren, CD‐brennen,<br />
Videos anschauen, Skypen. Reicht vollkommen.<br />
Und seien wir uns ehrlich: 95% der User brau‐<br />
chen auch nicht mehr.<br />
Solange die Hardware nicht s�rbt, was soll‘s.<br />
Unterschätze vor allem nicht die Frauen.<br />
Wenn‘st nur einmal das falsche Hintergrundbild<br />
eingerichtet hast, kannst Du Dir schon alles<br />
versauen. Irgendwas mit Blumen ist da nie<br />
falsch. "Mei, so schene Blumen. so a schene<br />
Landscha�. wo hostn des Büdl her.“. Brauchst es<br />
nur mehr wohlgefällig abnicken und irgendwas<br />
von "extra lang gesucht für dich.“ dahersto�ern<br />
und wir sind schon wieder auf Kurs.<br />
Und wehe, der Windows7‐Explorer sieht nicht<br />
genauso aus wie der XP‐Explorer. Sitzens dann<br />
mit vor der Brust verschränkten Armen da,<br />
schaun Dich an wie Hannibal Lecter vor seinem<br />
Abendmahl, und stoßen mit einem trotzigen<br />
„des wor net so“ Deine ganze Strategie über den<br />
Haufen. Das sind die Momente, wo Du ernstha�<br />
überlegst, warum Du nicht Gärtner geworden<br />
bist.<br />
CLUBSYSTEM.NET (85 Jahre) hab‘ ich auf dessen eigenen Wunsch<br />
30 PCNEWS—122 Februar <strong>20</strong>11