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Kooperation im Altersbereich Wil und Umgebung ... - Stadt Wil

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Bronschhofen, Niederhelfenschwil, Rickenbach, <strong>Wil</strong>, <strong>Wil</strong>en, Zuzwil<br />

<strong>Kooperation</strong> <strong>im</strong> <strong>Altersbereich</strong> <strong>Wil</strong> <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong><br />

Arbeitsgruppe<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong> Informationen <strong>im</strong> Bereich Betreuung <strong>und</strong> Pflege älterer Menschen sollen<br />

künftig koordiniert angeboten werden können. Mit diesem Ziel haben die sechs Gemeinden<br />

Bronschhofen, Niederhelfenschwil, Rickenbach, <strong>Wil</strong>, <strong>Wil</strong>en <strong>und</strong> Zuzwil eine gemeinsame Arbeitsgruppe<br />

«<strong>Kooperation</strong> <strong>im</strong> <strong>Altersbereich</strong> <strong>Wil</strong> <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong>» gebildet. Mittlerweile liegen erste<br />

Ergebnisse vor: Eine gemeinsame Betriebsgesellschaft soll geschaffen werden.<br />

Betreuung <strong>und</strong> Pflege von älteren Menschen verändern sich. Vier wesentliche Elemente prägen diese Entwicklung:<br />

- Ältere Menschen möchten so lange wie möglich zu Hause wohnen <strong>und</strong> treten <strong>im</strong>mer häufiger erst<br />

dann in ein Alters- <strong>und</strong> Pflegehe<strong>im</strong> ein, wenn es nicht mehr anders geht. Dadurch n<strong>im</strong>mt in den He<strong>im</strong>en<br />

die Pflegebedürftigkeit der Bewohnenden <strong>und</strong> deren Durchschnittsalter zu <strong>und</strong> die durchschnittliche<br />

Aufenthaltsdauer ab. Auf Seiten Spitex steigt die Inanspruchnahme ihrer Leistungen aus den gleichen<br />

Gründen laufend an. Spitex <strong>und</strong> He<strong>im</strong>e sind zunehmend auf engere Zusammenarbeit angewiesen.<br />

- Die Finanzierung hat sich deutlich verändert. Bei der Spitex hat sich der B<strong>und</strong> zurückgezogen, <strong>und</strong> die<br />

Kantone haben die Kosten grösstenteils auf die Gemeinden abgewälzt. Gleichzeitig sind die Preise<br />

durch B<strong>und</strong>esrecht eingefroren, so dass die finanzielle Belastung für die Gemeinden laufend steigt. Alters-<br />

<strong>und</strong> Pflegehe<strong>im</strong>e ihrerseits bekommen von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kanton keine Subventionen mehr. Die zunehmende<br />

finanzielle Belastung der Gemeinden führt zur Suche nach neuen Lösungen.<br />

- Die Führungs- <strong>und</strong> Aufsichtsaufgaben von Gemeinden werden <strong>im</strong> Bereich der Betreuung <strong>und</strong> Pflege<br />

von älteren Menschen <strong>im</strong>mer komplexer. Für Gemeindepolitikerinnen <strong>und</strong> -politiker, welche noch zahlreiche<br />

andere Aufgaben zu erfüllen haben, wird es angesichts der jedes Jahr zunehmenden Regulierung<br />

<strong>im</strong>mer schwieriger, ihre Pflichten wahrzunehmen.<br />

- Die Angebote <strong>im</strong> Bereich Pflege <strong>und</strong> Betreuung werden für deren K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en <strong>im</strong>mer breiter<br />

<strong>und</strong> unübersichtlicher. Wer beispielsweise einen Platz in einem Alters- <strong>und</strong> Pflegehe<strong>im</strong> sucht, muss<br />

sich selbst schlau machen <strong>und</strong> überall anklopfen.<br />

Engere Zusammenarbeit prüfen<br />

Die sechs Gemeinden Bronschhofen, Niederhelfenschwil, Rickenbach, <strong>Wil</strong>, <strong>Wil</strong>en <strong>und</strong> Zuzwil haben <strong>im</strong><br />

Rahmen einer Phase 1 anfangs 2008 mögliche <strong>Kooperation</strong>sformen diskutiert. Es wurde vereinbart, die<br />

Machbarkeit einer engeren Zusammenarbeit zu prüfen. Ziele sind unter anderen die gemeinsame Nutzung<br />

von Ressourcen wie Pflegebetten in He<strong>im</strong>en oder das gemeinsame Anbieten von Leistungen wie beispielsweise<br />

einer Informations- <strong>und</strong> Koordinationsdrehscheibe. Auch sollen die Gemeinden in der Aufsicht<br />

über die Betriebe entlastet werden, indem ein zumindest teilweise aus Fachleuten zusammengesetztes<br />

strategisches Organ die unternehmerische Aufsicht <strong>und</strong> Führung übern<strong>im</strong>mt.<br />

Dabei orientieren sich die beteiligten Gemeinden an der Gemeinde Rapperswil-Jona, welche vor wenigen<br />

Jahren den <strong>Altersbereich</strong> in eine Stiftung verselbständigt hat. Diese Stiftung «RaJoVita» vereinigt mehrere<br />

He<strong>im</strong>e, Pflegewohnungen, eine Tagesstätte <strong>und</strong> die Spitex in einem Betrieb. Als Beratungs- <strong>und</strong> Koordinationsstelle<br />

besteht bei RaJoVita eine «Drehscheibe», die von der Bevölkerung weit über die Erwartungen<br />

hinaus rege benützt <strong>und</strong> geschätzt wird.<br />

Gemeinsame Betriebsgesellschaft als beste Lösung<br />

Für das weitere Vorgehen in der Region <strong>Wil</strong> wurde eine Arbeitsgruppe mit den Mitgliedern Margerita<br />

Baumgartner (<strong>Wil</strong>en), Marianne Christen <strong>und</strong> Brigitte Rebsamen, ihre Nachfolgerin <strong>im</strong> Gemeinderat (Rickenbach),<br />

Martin Giger (SPITEX-Dienste <strong>Wil</strong> <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong>), Barbara Gysi (<strong>Wil</strong>), Rolf Högger (Niederhel-


fenschwil), Jean-Daniel Sieber (Zuzwil) <strong>und</strong> Marlise Zünd (Bronschhofen) gegründet. Unter externer Begleitung<br />

durch Roland Wormser (H_Focus AG, Baar) hat diese Gruppe in der Phase 2 einen Bericht für eine<br />

Machbarkeitsstudie erarbeitet. Dabei wurden zahlreiche Varianten geprüft <strong>und</strong> sorgfältig abgewogen. Als<br />

beste Variante hat sich die Schaffung einer gemeinsamen Betriebsgesellschaft erwiesen, <strong>und</strong> zwar in Form<br />

einer Aktiengesellschaft (AG) mit gemeinnützigem Zweck, die steuerbefreit ist. Aktionäre wären ausschliesslich<br />

die sechs Gemeinden. Im Gegensatz zu einer Stiftung bleibt via Aktien das Vermögen bei den<br />

Gemeinden. Die Gesellschaft kann flexibel gestaltet <strong>und</strong> bei Bedarf leicht angepasst oder erweitert werden.<br />

Der Verwaltungsrat mit sieben Mitgliedern soll pr<strong>im</strong>är mit Fachleuten besetzt werden, aber auch<br />

zwei bis drei Gemeindevertreterinnen <strong>und</strong> -vertreter umfassen.<br />

Betriebe einbringen, Standorte erhalten<br />

Durch das Einbringen der Betriebe Rosengarten (Bronschhofen), Pflegezentrum Fürstenau (Zweckverband<br />

mit Bronschhofen, Niederhelfenschwil <strong>und</strong> <strong>Wil</strong>), Sonnenhof (<strong>Wil</strong>) <strong>und</strong> Lindenbaum (Zuzwil) sowie der<br />

Integration der SPITEX-Dienste <strong>Wil</strong> <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong> kann ein dynamischer, aktiver Betrieb geschaffen werden,<br />

der mit r<strong>und</strong> 250 Mitarbeitenden <strong>im</strong>mer noch übersichtlich bleibt, ähnlich wie in Rapperswil-Jona.<br />

Eine Drehscheibe soll als Informations- <strong>und</strong> Koordinationsstelle der Bevölkerung einerseits unabhängige<br />

Beratung bieten <strong>und</strong> andererseits erleichterten <strong>und</strong> fachlich unterstützten Zugang zu den Leistungen ermöglichen.<br />

Diese Drehscheibe wird deshalb keinem der beteiligten Betriebe eingegliedert, sondern direkt<br />

der Führung unterstellt. Die K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en der neuen Gesellschaft profitieren zudem von gutem<br />

Know-how <strong>und</strong> gleicher Qualität an allen Standorten. Die Standorte sollen alle beibehalten werden. Partner<br />

wie zum Beispiel Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte oder Spitäler erhalten gut informierte <strong>und</strong> verfügbare Ansprechpartner,<br />

welche ihnen die Zusammenarbeit erleichtern werden.<br />

Synergiepotenziale vorhanden<br />

Die Überprüfung der Synergiepotenziale hat gezeigt, dass die neue Gesellschaft zumindest einen Teil der<br />

Finanzierung der Drehscheibe selbst übernehmen kann. Den Rest steuern die beteiligten sechs Gemeinden<br />

<strong>im</strong> Sinne einer Anschubfinanzierung für die ersten Jahre bei. Im Weiteren kann die neue Gesellschaft ihre<br />

Leistungen selbst finanzieren –ausser bei der Spitex, wo gesetzliche Vorgaben die Unterstützung durch<br />

die Gemeinden vorschreiben.<br />

Zukunftsgerichtete Lösung<br />

In der nachfolgenden Phase 3, welche ab Frühling 2010 durchgeführt werden soll, werden das Detailkonzept<br />

<strong>und</strong> eine Entscheidgr<strong>und</strong>lage für die politisch zuständigen Organe ausgearbeitet. Das beinhaltet<br />

sämtliche juristischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> einen Business-Plan mit einem Finanzplan. Die Ergebnisse sollen<br />

anfangs 2010 vorliegen, so dass der politische Entscheidprozess während des Jahres 2011 beziehungsweise<br />

anfangs 2012 ablaufen kann. Der Rest des Jahres 2012 wird für die Vorbereitung der Umsetzung genutzt,<br />

damit die neue Gesellschaft ihren Betrieb auf Anfang 2013 aufnehmen kann.<br />

Die beteiligten sechs Gemeinden werden in den nächsten sechs bis neun Monaten über ihre Beteiligung<br />

an der Fortführung des Projekts entscheiden. Die Gemeinden werden in den Gemeinderäten <strong>und</strong> Gemeindeversammlung,<br />

resp. in <strong>Wil</strong> <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>rat <strong>und</strong> <strong>im</strong> <strong>Stadt</strong>parlament die Ergebnisse der Phase 2 diskutieren<br />

<strong>und</strong> über die Beteiligung in der Phase 3 bis Frühjahr 2010 entscheiden.<br />

Die Arbeitsgruppe ist überzeugt, dass mit dem skizzierten Modell sowohl für die K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> die Bevölkerung als auch für die Gemeinden eine zukunftsgerichtete Lösung entsteht, die allen einen<br />

grossen Nutzen bringt.<br />

Für mündliche Auskünfte sind alle Mitglieder der Arbeitsgruppe erreichbar:<br />

Margerita Baumgartner (<strong>Wil</strong>en) 071 923 56 10<br />

Martin Giger (SPITEX-Dienste <strong>Wil</strong> <strong>und</strong> <strong>Umgebung</strong>) 079 261 61 72<br />

Barbara Gysi (<strong>Wil</strong>) 079 708 52 34<br />

Rolf Högger (Niederhelfenschwil), 079 34656 75<br />

Brigitte Rebsamen-Hilfiker (Rickenbach) 079 462 93 64<br />

Jean-Daniel Sieber (Zuzwil) 079 206 76 37<br />

Marlise Zünd (Bronschhofen) 071 912 29 08

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