Fastenzeit Ostern 2003 - St. Hedwig
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Seite 2 Pfarrbrief <strong>Fastenzeit</strong> / <strong>Ostern</strong> <strong>2003</strong><br />
„Christus ist vom Tod erstanden“!<br />
Wie ein roter Faden durchzieht dieser österliche Jubelruf die Liturgie der Osterzeit.<br />
„Christus resurrexit“ ist auch der Titel eines Hymnus auf einer CD mit<br />
Liedern aus Taize. Obwohl die Melodie sehr einfach ist, liegt doch so viel Dynamik<br />
und Freude in diesem Lied. Christus ist auferstanden, der Tod bezwungen,<br />
der Mensch erlöst.<br />
Diese Freude, diese Dynamik dürfen wir Christen nicht nur im Lied hören, wir<br />
sollten sie auch selbst erfahren und erleben. Darauf haben wir uns 40 Tage<br />
lang vorbereitet.<br />
In jeder Messe verkünden wir den Tod und die Auferstehung unseres<br />
HERRN; wir antworten auf den Gebetsruf des Priesters nach der Wandlung<br />
automatisch und oft auch gedankenlos.<br />
Dabei möchte es Jesus doch so leicht machen. Sein Leben war die gelebte<br />
Solidarität Gottes mit uns. Er war kein Privilegierter, kein <strong>St</strong>oiker, der über<br />
den Ereignissen des Lebens stand. Unser Glück sollte auch das seine sein,<br />
so wie er auch bereit war, die Last des Lebens mit uns zu tragen. Er fand es<br />
schön, Familie und Freunde zu haben. Er wusste Feste zu feiern und hat dabei<br />
in Kauf genommen, als Fresser und Säufer, als Freund der Zöllner und<br />
Dirnen hingestellt zu werden. Er hat die Augen vor der menschlichen Not<br />
nicht verschlossen und am Grab seines Freundes Lazarus geweint. Weil er<br />
bereit war, unsere Sorgen, Prüfungen und Hoffnungen zu teilen, sind ihm<br />
Enttäuschungen und Verrat nicht erspart geblieben. Er hat auch gelitten und<br />
sich nicht geschämt, es zu zeigen. Seine Angst vor dem Leiden und <strong>St</strong>erben<br />
haben die Evangelisten sehr dramatisch festgehalten. Sein Schrei am Kreuz:<br />
„Mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ war nicht eine sorgfältig einstudierte<br />
Phrase, sondern schmerzlich erlebte Wirklichkeit.<br />
„Christ ist erstanden“, mit dieser Aussage steht und fällt unser Glaube. „Wenn<br />
es keine Auferstehung gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden, dann<br />
ist unsere Verkündung leer und euer Glaube sinnlos“, schreibt Paulus den<br />
Korinthern (1 Kor 15, 13-14).<br />
<strong>Ostern</strong> ist das Geschenk des auferstandenen und erhöhten Herrn. Aber<br />
schon die ersten Jünger taten sich schwer mit dieser neuen Wirklichkeit. Die<br />
Evangelien berichten uns vom mühsamen Werden ihres Osterglaubens.