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KULTUR PUBLIREPORTAGE<br />
tina teubners loblied auf das pralle leben<br />
■ Endlich wieder in Bern: Die Prinzessin des deutschen<br />
Musikkabaretts. Noch immer galoppiert sie<br />
gern mit offenen Augen ins Glück und frohlockt<br />
über die Masslosigkeit. Tina Teubner (vom 17. bis<br />
20. September 2008 in der Cappella) singt auch in<br />
ihrem zehnten Programm «Aufstand im Doppelbett»<br />
das Loblied des prallen Lebens, schlägt Haken<br />
vor der Vergänglichkeit und tritt dem Todfeind<br />
in der Kunst und im Leben – der Routine – trotzig<br />
entgegen.<br />
Sie hat alle wichtigen deutschen Kleinkunst-<br />
und Kabarettpreise erhalten. Sie kann wahnsinnig<br />
komisch sein, ohne je banal zu werden. Sie singt<br />
von grossen Lebensthemen, ohne in den Kitsch zu<br />
entgleisen. Wer es liebt, wenn Lieder, Kabarett und<br />
Unfug sich zu einem unbeschreiblichen Gesamtkunstwerk<br />
runden – berührend, witzig, aktuell – ist<br />
bei Tina Teubner genau richtig. Und weil es sich bei<br />
ihr um einen Extramenschen handelt, sind ihre<br />
Programme voll von Extramenschlichkeit.<br />
«Ein Abend mit Tina Teubner ist wie ein glückliches<br />
Jahr: Man hat gelacht, man hat ein paar Tränen<br />
verdrückt und ist dem Glück einen Schritt näher<br />
gekommen.» (Westdeutsche Zeitung)<br />
Trockener Humor und fragiles Glück Ihr vorangegangenes<br />
Programm «Glücksgalopp – Rettet<br />
die Masslosigkeit!» hat für Furore gesorgt. Tausende<br />
von Zuschauern im gesamten deutschen<br />
Sprachraum sind ihr auf ihrem scharfzüngigen,<br />
charmanten, gefährlichen Galopp ins Glück gefolgt.<br />
In ihrem zehnten, dem Jubiläumsprogramm,<br />
widmet sie sich der Frage, wie das mühsam erworbene<br />
Glück schliesslich bleibt und stellt fest: Gar<br />
nicht so einfach. Aber äusserst erheiternd.<br />
Zusammen mit ihrem Partner Ben Süverkrüp<br />
am Klavier hebt Tina Teubner ab zu neuen Höhen<br />
– und taucht ab in neue Tiefen. Sie lässt auch das<br />
Publikum durchaus mal Achterbahn fahren, gefühlsmässig.<br />
Denn heiss und kalt, himmelhochjauchzend<br />
und zu Tode betrübt sind ihr hundertmal<br />
lieber als alles Lauwarme.<br />
«Schonungslos giftet sie gegen die Dinge, die ihr<br />
auf den Geist gehen - sei es gegen den Zeitgeist,<br />
die Zeit im allgemeinen, oder, besonders verhasst,<br />
die Routine. Diesem Ein-Frau-Spass-Kommando<br />
zuzuschauen, ist unvergleichlich.» (NRZ)<br />
Rettet die Masslosigkeit! Die Kunst und das<br />
Leben haben einen gemeinsamen altbösen Feind:<br />
die Routine. Wo alles voraussehbar wird, erstarrt<br />
das Leben und die Kunst läuft leer. Tina Teubner<br />
ist so etwas wie der personifi zierte Protest gegen<br />
solche Erstarrung. Die leibhaftige Sabotage am<br />
Glatten, Gleichförmigen. Das hochprozentige Gegengift<br />
gegen die Langeweile.<br />
Natürlich ist in ihrem Jubiläums-Opus nicht alles<br />
anders als in den vorigen Programmen. Kann<br />
und soll es auch gar nicht: Weil Tina Teubner ihren<br />
Stil gefunden hat, weil sie alte Fäden bewusst weiterspinnt<br />
und weil das Bedenken und Besingen von<br />
Liebe, Leben, Lust, Leid, Likör usw. sowieso immer<br />
weitergehen muss, was will man machen? Auch die<br />
Musik (gern in Moll, gern tangoesk) klingt vertraut.<br />
Die Geige kommt wieder zum Einsatz, die zuckersüss<br />
singende Säge auch. Und dem Rotwein, an<br />
dem sich die Diseuse den Abend über labt, hat sie<br />
erst recht nicht abgeschworen. Warum auch? In<br />
ihm liegt bekanntlich Wahrheit. Trotz solcher Konstanten:<br />
«Aufstand im Doppelbett» ist wieder ein<br />
Füllhorn voller Überraschungen, dialektischer Spässe<br />
und magischer Momente. Ein ums andere Mal<br />
schlägt Teubner der Routine, auch der des Zuschauers,<br />
ein Schnippchen.<br />
Wenn der Abend losgeht, kommt der Pianist<br />
allein auf die Bühne. Jetzt wird er schon mal zu<br />
spielen beginnen, denkt man. Aber von wegen!<br />
Stattdessen hört man Teubners gedämpfte Stimme<br />
aus dem Off. In die Stille hinein spricht sie von<br />
der Schönheit des Anfangs, aus dem noch alles<br />
werden kann. Eine poetische Ouvertüre ohne Musik,<br />
und wir hören ihr gebannt zu. Später wird Tina<br />
zur E-Gitarre greifen, ein Novum. Sie wird wie ein<br />
Wasserfall Hessisch babbeln. Eine verblüffend<br />
treffsichere Angela-Merkel-Parodie-Einlage liefern.<br />
Sich mit Ben einen stilisierten Streit liefern,<br />
bei dem beide gleichzeitig reden, und zwar exakt<br />
deckungsgleich. Sie wird auf der Geige die Zukunft<br />
in vierzig Jahren beschwören, zu Meeresrauschen<br />
und Möwenschreien. Tina Teubner erfi ndet einen<br />
deutschen Polarfi lm, wirft ihrer verhassten Cousine<br />
zuliebe mit falschem Italienisch um sich, verwünscht<br />
die blöde Vergänglichkeit, wirft sich begeistert<br />
in den Applaus, der eigentlich ihrem Pianisten<br />
und dessen tollkühner Bravour-Collage<br />
«Griegklavierkonzert» gilt - na, das alles müssen<br />
Sie schon selbst erleben!<br />
«Tina Teubner, die Prinzessin des deutschen Musikkabaretts,<br />
ist nun auf dem Sprung ins Königinnenfach.»<br />
(Rheinische Post)<br />
La Cappella<br />
Berns erste Adresse für Chanson und Kabarett<br />
Allmendstrasse 24<br />
Bern-Breitenrain<br />
Telefon: 031 332 80 22<br />
www.la-cappella.ch<br />
ensuite - kulturmagazin Nr. 69 | September 08 51