10.07.2015 Aufrufe

Das Licht dieser Welt erblickte ich am 17. März 1969 nachts um 1:15 ...

Das Licht dieser Welt erblickte ich am 17. März 1969 nachts um 1:15 ...

Das Licht dieser Welt erblickte ich am 17. März 1969 nachts um 1:15 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

In 2006 war <strong>ich</strong> nur einmal stationär vom 04. bis z<strong>um</strong> 13.10.2006 im Klinik<strong>um</strong> Vivantesaufgrund einer erneuten Epikrise in Behandlung. <strong>Das</strong> Hauptproblem bestand inmeiner Medik<strong>am</strong>entenunverträgl<strong>ich</strong>keit gegenüber der Medikation gegen meine Epilepsie.Meine Entlassungs-Medikation betrug diesmal L<strong>am</strong>otrigin, Gabapentin sowieDiazep<strong>am</strong>. Leider kann <strong>ich</strong> meinen Lesern und Leserinnen hier keinerlei Empfehlungenoder Hinweise für eine erfolgre<strong>ich</strong>e medik<strong>am</strong>entöse Einstellung zur Epilepsiegeben, dies ist ein sehr individuelles Problem, da jeder Organismus anders auf Medik<strong>am</strong>entereagiert. Da zudem jeder Epileptiker ganz spezifische organische und psychischeAnfälle hat und das Anfallsleiden eigentl<strong>ich</strong> nur vom Betroffenen selbst empfundenund verstanden wird, ist dies ein sehr schwieriges, komplexes medizinischesGebiet, dem die meisten Ärzte n<strong>ich</strong>t gewachsen sind.Ansonsten hatte <strong>ich</strong> ein ruhiges Jahr in dem <strong>ich</strong> <strong>um</strong> meine Genesung bemüht war.Diese Ruhe war im Dezember 2006 jedoch vorbei durch eine erneute, schwierigeEpikrise. Ich wurde stationär vom 05.12. bis 22.12.2006 in die Epilepsieklinik Tabor inBernau eingewiesen. Diese Klinik kann <strong>ich</strong> nur jedem Epileptiker vom ganzen Herzenempfehlen. Z<strong>um</strong> ersten Mal wurde <strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t nur in der An<strong>am</strong>nese gänzl<strong>ich</strong> verstanden,die Fachärzte sind einfach überragend und haben es geschafft, m<strong>ich</strong> langfristiggut und verträgl<strong>ich</strong> einzustellen mit Keppra und Trileptal. Es folgte hier noch nacheinem Rückfall die zweite stationäre Behandlung vom 28.12. bis z<strong>um</strong> 24.01.2007,danach bin <strong>ich</strong> dauerhaft bis heute anfallsfrei und ohne medik<strong>am</strong>entöse Nebenwirkungen,was ein Segen für m<strong>ich</strong> ist. Jeder, der mit <strong>dieser</strong> schwierigen Krankheit behaftetist, wird m<strong>ich</strong> nachempfinden können.<strong>Das</strong> Jahr 2007 gestaltete s<strong>ich</strong> für m<strong>ich</strong> zu einem sehr schönen Jahr mit viel Erholungund kleinen Freuden des Lebens. Meine Gesundung machte körperl<strong>ich</strong> und geistigerstaunl<strong>ich</strong>eFortschritte, <strong>ich</strong> konnte auch wieder Auto fahren, was ja eine meinerLeidenschaften war. So gönnte <strong>ich</strong> mir den „Tra<strong>um</strong>“ meines Lebens, kaufte mir einenMitsubishi-Pajero Geländewagen und düste durch die Gegend. Ein Kontroll-MRTwurde nur noch einmal jährl<strong>ich</strong> gemacht und für 2007 war es ohne weitere Befunde.Im Winter fuhr <strong>ich</strong> sogar mit meinem Sohn in den Winterurlaub ins Erzgebirge mitdem Pajero-Jeep und traute m<strong>ich</strong> wieder Ski zu laufen, was mir große Freude machte.<strong>Das</strong> Jahr 2008 war ebenfalls freundl<strong>ich</strong> zu mir, <strong>ich</strong> bewarb m<strong>ich</strong> bei Filmagenturenals Komparse und bek<strong>am</strong> öfter eine kleine Rolle zu spielen. Es ging mir dabei n<strong>ich</strong>tprimär <strong>um</strong> das Geld, dies war eh n<strong>ich</strong>t viel. W<strong>ich</strong>tiger war mir die Bestätigung, nochetwas schaffen zu können, <strong>am</strong> Leben teilzunehmenIm Sommer 2009 kehrten dann periodisch immer heftigere Kopfschmerzen ein, fastschon migräneartig. Ich schob diese zunächst auf das Wetter, auf meine Allergiengegen Pollen oder auf sonst was, wollte jedoch n<strong>ich</strong>t daran denken, dies könnte etwasmit einem mögl<strong>ich</strong>en Rezidivt<strong>um</strong>or zu tun haben. <strong>Das</strong> Kontroll-MRT vom13.08.2009 belehrte m<strong>ich</strong> dann eines Besseren. In der Beurteilung wurde von einer10 x 5 mm großen, links temporo-basalen Parenchymläsion gesprochen, zu deutsch:ein neuer Rezidiv kündigte s<strong>ich</strong> bereits an. <strong>Das</strong> folgende Kontroll-MRT wurde wiederauf 2 Monate Zeitabstand gelegt und <strong>am</strong> 28.10.2009 erhielt <strong>ich</strong> die Bestätigung durchein erneutes MRT, dass <strong>ich</strong> ein Rezidiv-T<strong>um</strong>or von nunmehr <strong>15</strong> x 6 x8 mm hatte.Nun machte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> auf die Suche nach einem Operateur mit Todesängsten imNacken. Mein behandelnder Neurologe, Herr Kluge empfahl mir Herrn Professor Vogelvom St. Gertraudenkrankenhaus in Berlin. Nachdem <strong>ich</strong> viele Stunden im Internetauf weiterer Suche verbracht hatte, k<strong>am</strong> <strong>ich</strong> zu dem Entschluss: Der oder keiner! Essollte der beste Entschluss meines Lebens werden. N<strong>ich</strong>t nur, dass der Herr Profes-


sor Vogel mit seinen 67 Jahren über eine erstaunl<strong>ich</strong>e Vitalität und Jugend verfügt,<strong>dieser</strong> Mann ist mit überragendem Fachwissen und einem begnadeten Können ausgestattet,das seinesgle<strong>ich</strong>en sucht. Schon beim Eingangsgespräch im November2009 im Krankenhaus St. Gertrauden fühlte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> völlig geborgen und meine innereStimme sagte mir, hier bist Du genau <strong>am</strong> r<strong>ich</strong>tigen Ort. Professor Vogel schautes<strong>ich</strong> die MRT´s und Bilder an und sagte einer mögl<strong>ich</strong>en Operation zu und schicktem<strong>ich</strong> erst einmal zu Weihnachten und z<strong>um</strong> Neuen Jahr nach Hause.Am 21.01.2010 wurde dann erneut ein MRT gemacht, was zur Grundlage für dieOperation herangezogen wurde. In diesem MRT war der T<strong>um</strong>or bereits auf 19 x 18 x10 mm gewachsen mit einem ausgeprägtem perifokalem Ödem. Sonntag, den14.02.2010 wurde <strong>ich</strong> von meinem Freund in das St. Gertrauden- Krankenhaus gefahrenund eingeliefert, <strong>am</strong> Montagmorgen, den <strong>15</strong>.02.2010 fand die Rezidiv-T<strong>um</strong>or-Resektion als mikrochirurgische Exstirpation links im vorderen Schläfenlappen/Hippic<strong>am</strong>pustemporobasal statt. Anschließend wurde eine Liquor-Dränage gelegt,die 5 Tage mein Begleiter war. Nach 2 Tagen Intensivstation wurde <strong>ich</strong> in dienormale stationäre Behandlung verlegt. Aus <strong>dieser</strong> stationären Behandlung ging <strong>ich</strong><strong>am</strong> 01.03.2010 direkt in eine Früh-Reha-Maßnahme in die Medianklinik in Grünheide,aus welcher <strong>ich</strong> vorzeitig auf eigenen Wunsch <strong>am</strong> 11.03.2010 nach Hause entlassenwurde. Am Gründonnerstag, den 01.04.2010 fand wieder ein Kontroll-MRT statt, mitdem <strong>ich</strong> <strong>am</strong> Osters<strong>am</strong>stag, den 03.04.2010 ins St. Gertraudenkrankenhaus zu HerrnProfessor Vogel ging, natürl<strong>ich</strong> mit Todesängsten in meinem Herzen. Der Professorbestätigte mir , dass die Operation ein voller Erfolg war und das Rezidiv vollkommenentfernt werden konnte. Darüber war <strong>ich</strong> überglückl<strong>ich</strong>, leider erfolgte im weiterenVerlauf des Gespräches wenige Minuten später ein neuer Schock mit dem Erhaltdes Histologie-Ber<strong>ich</strong>ts aus dem Hirnt<strong>um</strong>or-Zentr<strong>um</strong> Bonn vom 09.03.2010, den mirder Professor im Laufe des Gespräches übergab:Diagnose: Glioblastoma multiforme WHO Grad IV!Nun stehe <strong>ich</strong> vor der schweren Aufgabe, mein Leben noch einmal auf die Reihe zubekommen. Ein vergebl<strong>ich</strong>er Tra<strong>um</strong> nur?...die Schulmedizin mit Ihren Forschungenund Statistiken und die WHO treffen die klare Aussage: Heilung unmögl<strong>ich</strong>, die Überlebensquotein den ersten 2 Jahren liegt bei 9 % und die 5 Jahres-Statistik ber<strong>ich</strong>tetvon 3.% Überlebende, in meinem speziellen Fall des Glioblastoms sogar nur nochvon ca. 1%, heißt nur Einer von Hundert überlebt diese 5 Jahre!Ich brauche daher Zeit , Zeit für Heilung und Genesung, Zeit für ein neues Leben.Mittlerweile ist ein Jahr ins Land gegangen, meine Todesangst ist neuem Lebensmutgew<strong>ich</strong>en, <strong>ich</strong> lebe immer noch und mehr als das, <strong>ich</strong> bin auch zu Beginn meineszweiten Jahres nach der OP. völlig ohne Rezidiv und auf meinem Weg zu weitererGesundung und Wiederherstellung! (siehe „Rat & Tat“)Links zu meinem Artikel:http://www.vivantes.de/web/einr<strong>ich</strong>tungen/t<strong>um</strong>orzentr<strong>um</strong>.htmlhttp://www.brandenburgklinik.de/indes.php?d=20http://www.epi-tabor.de/

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!