10.07.2015 Aufrufe

Geschichte der Sonnenuhren - Helios Sonnenuhren

Geschichte der Sonnenuhren - Helios Sonnenuhren

Geschichte der Sonnenuhren - Helios Sonnenuhren

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Sonnenuhren</strong> im Wandel <strong>der</strong> Zeit


Die Sonne - <strong>der</strong> natürlicheZeitgeberDas Zeiterleben früherer Kulturen war ausschließlichan zyklische Vorgänge in <strong>der</strong> Naturgekoppelt. Die Menschen beobachteten denWechsel von Tag und Nacht, die unterschiedlichenSonnenstände während des Tages undim Verlauf des Jahres. Daraus leiteten sie denZeitpunkt ab, um beispielsweise Zeremonienund Gebete durchzuführen, den Ackerbau zubetreiben und Sonnen- und Mondfinsternissevorauszusagen.Ein frühes Dokument dieser Naturbeo bachtungenist die Himmelsscheibe von Nebra, dieerst vor kurzem auf dem Mittelberg nahe <strong>der</strong>Unstrutgemeinde Wangen entdeckt wurde.Der 3.600 Jahre alte Diskus zeigt die ältestebekannte konkrete Himmels dar stel lung <strong>der</strong>Menschheitsgeschichte und offenbart dasastronomische Wissen <strong>der</strong> Menschen aus <strong>der</strong>frühen Bronzezeit (1.600 v. Chr.), das wesentlichdifferenzierter war als bislang angenommen.Auf <strong>der</strong> 2,1 Kilogramm schweren, 2 Millimeterdicken, grün schimmernden Scheibemit einem Durchmesser von rund 30 Zentimeternprangen 32 Sterne, von denen siebenhervortreten - das Sieben gestirn <strong>der</strong> Plejaden.Die gekrümmten Goldbleche am Rand, vondenen eines abgefallen ist, sind möglicherweiseHorizont bögen. Sie zeigen, wie sich diePunkte des Sonnen aufgangs auf <strong>der</strong> einenSeite und die des Sonnenunter gangs auf <strong>der</strong>an<strong>der</strong>en Seite im Laufe des Jahres (zwischenSommer- und Winter sonnen wende) überdem Horizont verschieben.HIMMELSSCHEIBE VON NEBRASCHATTENSTAB / OBELISKAuf <strong>der</strong> Himmelsscheibe beträgt <strong>der</strong>Winkel <strong>der</strong> Horizontbögen 82°, dass demWinkel zwischen den Extrempunkten <strong>der</strong>Sonnenwenden in Mitteleuropa entspricht.Unter Zuhilfenahme <strong>der</strong> Astronomie wurdenimmer genauere Kalen<strong>der</strong> entwickelt und alsdiese nicht mehr genügten, gab es die ersteneinfachen Zeitmesser.<strong>Sonnenuhren</strong> tauchten nachweislich erstmals2.500 v. Chr. in China auf, ohne sagen zukönnen, die Chinesen hätten sie erfunden. Eswaren Stäbe, die senkrecht im Bodensteckten, und <strong>der</strong>en Schattenlänge grobeRück schlüsse auf die Tages zeit zuließ. Siegelangten um 650 v. Chr. über Babylon zuden Griechen.Den Schattenstab nennt man Gnomon - dasWort bedeutet im Griechischen “Erkenner <strong>der</strong>Zeit”. Die Gnomonik steht heute noch für dieLehre von den <strong>Sonnenuhren</strong>.Ist <strong>der</strong> Schatten des Gnomons am kürzesten,steht die Sonne an ihrem höchsten Punktgenau im Süden, es ist Mittag. Markiert mantäglich diese Kulmination, ergibt sich eineGerade, die Mittagslinie, die genau die Nord-Süd-Richtung anzeigt.Die Griechen errechneten aus dem kürzestenund dem längsten Mittagsschatten dieSchiefe <strong>der</strong> Erdbahn zur Ekliptik (Jahresbahn<strong>der</strong> Sonne) mit 23°54'2'' und die Dauer desJahres mit 365¼ Tagen.SONNENUHREN IM WANDEL DER ZEIT[02]


In <strong>der</strong> Antike diente auch <strong>der</strong> Schatten deseigenen Körpers als Gnomon. Die Länge desSchattens wurde mit den Füßen gemessen.Mithilfe von Stundentafeln, die auf einerKörperlänge von sieben Fuß basierten, wurdedie entsprechende Uhrzeit ermittelt. Sowurde man zum Essen auf eine bestimmteFußlänge eingeladen. Die (Un)Genauigkeit<strong>der</strong> Zeitmessung reichte damals völlig aus.Im ersten Punischen Krieg (264-241 v. Chr.)erbeuteten die Römer aus <strong>der</strong> Stadt Cataniaauf Sizilien eine sogenannte Skaphe, die siein Rom aufstellten. Die Sonnenuhr zeigte dieZeit falsch an, denn sie war für den Breitengradvon Catania berechnet - das bemerktendie Eroberer aber erst hun<strong>der</strong>t Jahre später.Im griechischen und römischen KulturraumGEBETSUHRMan findet die Uhren meist an Südwändenvon Kirchen und Klöstern, versehen miteinem waagerecht zur Zifferblattebene angebrachtenSchatten werfer.Es gab Nachtwachen in den Klöstern, umdas erste Gebet am Morgen einzuläuten.Der wachhabende Mönch hatte viel zu tun,um seine Brü<strong>der</strong> zeitig zu wecken: er mussteunter an<strong>der</strong>em unterschiedlich viele Psalmenbeten (entsprechend <strong>der</strong> Jahreszeit) und dieSterne beobachten.SONNENUHREN IM WANDEL DER ZEITSKAPHEwar die Skaphe weit verbreitet. Eine auseinem Steinblock herausgearbeitete halbeHohlkugel entspricht einem Negativbild desHimmelsgewölbes. Auf dieser sphärischenFläche wan<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Schattenpunkt gleichförmig.Da die Abstände zwischen denLinien <strong>der</strong> Skala gleich groß sind, waren dieZifferblätter leicht zu konstruieren. ReicheRömer stellten <strong>Sonnenuhren</strong> in ihren Gärtenauf. Wer sich keine leisten konnte, musste dieZeit von den öffentlichen Uhren ablesen.In Mitteleuropa setzten sich im Mittelaltereinfach konstruierte Zifferblätter, die Gebetsuhren,durch. Geistliche in Kirchen undKlöstern brauchten für den geregelten GangIhrer Offizien ein Zeitmaß. Wichtig war nicht<strong>der</strong> konkrete Zeit punkt, son<strong>der</strong>n die Einhaltung<strong>der</strong> Zeitab schnitte.Der Polstab -Meilenstein im <strong>Sonnenuhren</strong>bauIm 14./15. Jahrhun<strong>der</strong>t wurde die <strong>Sonnenuhren</strong>tscheidend verbessert. Der Schatten werferwurde parallel zur Erdachse in RichtungHimmelspol ausgerichtet. Dieser sogenanntePolstab bildet mit <strong>der</strong> Horizontebene desAufstellungsortes einen Winkel, <strong>der</strong> <strong>der</strong> geografischenBreite entspricht.ERDACHSPARALLELER SCHATTENWERFER[03]


Die Zeitanzeige hängt damit nur von <strong>der</strong>Richtung des Schattens (Stundenwinkel <strong>der</strong>Sonne) ab und wird nicht durch die jahreszeitlichverän<strong>der</strong>liche Höhe <strong>der</strong> Sonnebeeinflusst. Man kann daher eine Zeitskalaverwenden, die das ganze Jahr über gilt.Das goldene Zeitalter <strong>der</strong>GnomonikIm 16. Jahrhun<strong>der</strong>t stellten die sogenanntenKompassmacher <strong>Sonnenuhren</strong> her. Vor allemin Nürnberg und Augsburg entstanden miteinem Kompass versehene Taschen- und Reisesonnenuhren, die in Nord-Süd-Richtung ausgerichtetwerden konnten.Auch <strong>der</strong> große Astronom Regiomontanuszog von Königsberg in die Reichsstadt Nürnberg- seine Begründung: “zum einen, weiles dort qualitätsvolle Geräte gibt, vor allemastronomische Instrumente, <strong>der</strong>en sich diegesamte Sternenkunde bedient, zum an<strong>der</strong>en,weil man dort auch leicht den Umgangmit gelehrten Männern pflegen kann... Dennwegen <strong>der</strong> Weltläufig keit seiner Kaufleutewird dieser Ort quasi als Zentrum Europasbetrachtet.” Außerdem gab es genügend vermögendeKunden. Geräte zur Beherrschungvon Raum und Zeit waren bei Fürsten, Astronomen,Geographen, Universi täten, wissenschaftlichinteressierten Bürgern und Geistlichenbegehrt.KLAPPSONNENUHREine Nürnberger Spezialität ist die Klappsonnenuhr, meist aus Buchsbaum- o<strong>der</strong>Birnbaumholz, ab 1520 aus Elfenbein. DerSchatten zeiger ist ein Pol faden, <strong>der</strong> beimAufklappen <strong>der</strong> oberen Platte gestrafft wirdund <strong>der</strong> parallel zur Erdachse steht.Eine Weiterentwicklung dieses Instruments,das nur für eine bestimmte geografischeBreite gefertigt wurde, ist die AugsburgerUhr, <strong>der</strong>en Polstab auf die geografischeBreite des jeweiligen Stand ortes einstellbarwar. Daher waren diese Stücke im 17. und18. Jahrhun <strong>der</strong>t in ganz Europa und auchdarüberhinaus verbreitet - <strong>der</strong> optimaleZeit messer für alle, die auf Reisen waren. InAugsburg verwendete man für die <strong>Sonnenuhren</strong>vorwiegend Metall, entwe<strong>der</strong> Messingo<strong>der</strong> Silber.Der 30jährige Krieg (1618-1648) hinterließim Handwerk einen tiefen Einschnitt. Infolge<strong>der</strong> wirtschaftlichen Depression lag auch <strong>der</strong><strong>Sonnenuhren</strong>bau danie<strong>der</strong>.Eine nächste wichtige Epoche für denSonnenuhrbau war das Barock (17. Jahrhun<strong>der</strong>t).Im Zeitalter <strong>der</strong> mathematischenWissen schaft war die Äquatorialsonnenuhrvon Bedeutung. Sie war im Vergleich zuden bis dahin verbreiteten Horizontal- undVertikaluhren überall aufstellbar.Ihr Zifferblatt liegt parallel zur Äquatorebene,<strong>der</strong> Schattenwerfer steht dazu senkrecht undist parallel zur Erdachse gerichtet. Die Uhrbildet damit die Gegeben heiten <strong>der</strong> Erdkugelund des Himmels ab.SONNENUHREN IM WANDEL DER ZEITÄQUATORIALUHR (NACHBILDUNG)[04]


Der nächste Schritt zur Vereinheitlichung <strong>der</strong>Zeit war die Einführung <strong>der</strong> in Zeitzonen gültigenNormalzeit im Jahr 1884.Die Zeitzonen liegen jeweils eine Stunde auseinan<strong>der</strong>,genau die Zeitdauer, die die Sonnefür ihre scheinbare Wan<strong>der</strong>ung über <strong>der</strong>Erde für 15 Längengrade benötigt. Die fürDeutsch land gültige Normalzeit ist die MitteleuropäischeZeit (MEZ), die <strong>der</strong> MittlerenOrtszeit des 15. Längengrades entspricht.Während ein Großteil <strong>der</strong> historischenSonnen uhren die Wahre Ortszeit (WOZ) - dasauf dem natürlichen Lauf <strong>der</strong> Sonne aufbauendeZeitmaß - anzeigt, ermöglichen <strong>Sonnenuhren</strong>neueren Datums, die MitteleuropäischeZeit zu bestimmen. Dazu muss diesogenannte Zeitgleichung, die Differenz zwischenWahrer Ortszeit und Mittlerer Ortszeit,rechnerisch berücksichtigt werden.BERNHARDTSCHE WALZEBei <strong>der</strong> Sonnenuhr von M. Bernhardt bewirkteine keulenartig geformte Walze, dass dieZeitglei chung automatisch berücksichtigtwird.Für die aufsteigende Sonne (Dezember-Juni)und die absteigende Sonne (Juni-Dezember)wird die Walze ausgetauscht, sodass die Uhran <strong>der</strong> linken Schatten grenze ganzjährig diepräzise Zeit anzeigt.DIE SONNENUHR HELIOSDie Sonnenuhr HELIOS Subsolaris arbeitetnach einem neuen Funktions prinzip: EinHohlspiegel reflektiert das Sonnen licht undprojiziert die wan<strong>der</strong>nde Sonne als scharfenLicht punkt auf den Globusschirm.Auf dessen Skala lassen sich die minutengenaueMitteleuropäische Zeit und dasaktuelle Datum exakt ablesen. Dort, wo <strong>der</strong>Licht punkt gerade auf dem Globus zu sehenist, steht die Sonne tatsächlich senkrechtüber <strong>der</strong> Erde, im Zenit. Tages wan<strong>der</strong>ung,Jahres zeiten, Wendekreise, Tag undnachtgleiche- die Sonne selbst macht diese Naturphänomeneauf <strong>der</strong> Sonnenuhr sichtbar.Hinsichtlich <strong>der</strong> Dauergenauigkeit ist dieHELIOS Subsolaris selbst <strong>der</strong> Quarzuhr überlegen.Sie geht im ersten Jahr ganz genauund weicht in 100 Jahren maximal ± 30Sekunden ab.Text: Christine MildebergerDiese kleine <strong>Geschichte</strong> <strong>der</strong> <strong>Sonnenuhren</strong> infarbig gedruckter Form und Informationenüber unsere <strong>Sonnenuhren</strong> schicken wir Ihnengerne zu. Bitte wenden Sie sich an:SONNENUHREN IM WANDEL DER ZEIT[06]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!