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Hauskonzept für das Caritasheim St. Ludmila

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<strong>Caritasheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong><br />

Dom Swjateje Ludmile<br />

„… weil jeder Mensch so wertvoll ist!“<br />

<strong>Hauskonzept</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Caritasheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong><br />

in Crostwitz, Zejlerstraße 4<br />

<strong>St</strong>and: März 2011<br />

Verantwortlicher: Herr W. Bresan (Heimleiter)


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 2<br />

SEGEN EINES ALTEN MENSCHEN<br />

Gesegnet seien, die verstehen,<br />

<strong>das</strong>s meine Füße langsam geworden sind<br />

und <strong>das</strong>s meine Hände zittern.<br />

Gesegnet seien, die daran denken,<br />

<strong>das</strong>s meine Ohren schwer hören<br />

und <strong>das</strong>s ich nicht alles gleich verstehe.<br />

Gesegnet seien, die wissen,<br />

<strong>das</strong>s meine Augen nicht mehr gut sehen.<br />

Gesegnet seien, die nicht schimpfen,<br />

wenn ich etwas fallen lasse,<br />

und die mir helfen, meine Sachen zu finden.<br />

Gesegnet seien, die mit freundlichem Lachen verweilen,<br />

um ein wenig mit mir zu plaudern.<br />

Gesegnet seien, die niemals sagen:<br />

Diese Geschichte haben Sie mir schon zweimal erzählt.<br />

Gesegnet seien, die es verstehen,<br />

Erinnerungen an frühere Zeiten in mir wachzurufen.<br />

Gesegnet seien, die mich erfahren lassen,<br />

<strong>das</strong>s ich geliebt, geachtet und nicht alleingelassen bin.<br />

Gesegnet seien, die in ihrer Güte die Tage erleichtern,<br />

die mir noch bleiben auf dem Weg in die ewige Heimat.<br />

Gesegnet seien alle, die gut zu mir sind.<br />

Sie lassen mich an Gott denken,<br />

und ich werde sie bestimmt nicht vergessen,<br />

wenn ich einmal bei Ihm bin.


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Leitbild der Einrichtung ............................................................................... 4<br />

2 Rahmenbedingungen ................................................................................. 5<br />

2.1 Träger der Einrichtung .................................................................................. 5<br />

2.2 Anschrift der Einrichtung ............................................................................... 5<br />

2.3 Gesellschaftlicher Rahmen ........................................................................... 5<br />

2.4 Kurze Geschichte des Hauses ...................................................................... 6<br />

3 Darstellung der verschiedenen Bereiche .................................................. 6<br />

3.1 Wohnen ......................................................................................................... 6<br />

3.2 Pflegen .......................................................................................................... 7<br />

3.3 Hauswirtschaft............................................................................................... 7<br />

3.4 Verwaltung .................................................................................................... 7<br />

3.5 Sozialer Dienst .............................................................................................. 7<br />

3.6 Seelsorge ...................................................................................................... 8<br />

4 Lage der Einrichtung .................................................................................. 8<br />

4.1 Geographische Lage ..................................................................................... 8<br />

4.2 Umfeld ........................................................................................................... 9<br />

5 Ausstattung des Hauses ............................................................................ 9<br />

5.1 Die räumlichen Gegebenheiten ..................................................................... 9<br />

5.2 Einrichtung und Ausstattung ....................................................................... 10<br />

6 Aufnahmekriterien .................................................................................... 10<br />

6.1 Zielgruppenbeschreibung ............................................................................ 10<br />

6.2 Ausschluss bestimmter Krankheitsbilder ..................................................... 10<br />

6.3 Einzugsgebiet.............................................................................................. 11<br />

7 Organisationsstruktur .............................................................................. 11<br />

8 Personelle Ausstattung ............................................................................ 11<br />

8.1 Richtlinien ................................................................................................... 11<br />

8.2 Sonstige Mitarbeiter .................................................................................... 11<br />

9 Dienstleistungen der medizinischen und ärztlichen Betreuung ........... 12<br />

10 Heimbeirat/Heim<strong>für</strong>sprecher .................................................................... 12<br />

11 Fortbildungen ............................................................................................ 13<br />

12 Seelsorgliche Betreuung und <strong>St</strong>erbebegleitung .................................... 13<br />

13 Haus- und Dienstgemeinschaft ................................................................ 14<br />

14 Qualitätssicherung .................................................................................... 14


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 4<br />

1 Leitbild der Einrichtung<br />

Das Altenpflegeheim <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> in Crostwitz ist eine caritative Einrichtung des<br />

Caritasverbandes <strong>für</strong> <strong>das</strong> Bistum Dresden-Meißen e.V.<br />

Das christliche Verständnis, <strong>das</strong>s jeder Mensch Geschöpf und Ebenbild Gottes ist, bedingt die<br />

Achtung der Einmaligkeit und Ganzheit jedes Menschen, seiner Würde und Freiheit. Alle<br />

Mitarbeiter/innen richten, überzeugt von ihrem Auftrag und kompetent in Sachfragen, ihr<br />

berufliches Handeln an den christlichen Grundsätzen der Personalität, Subsidiarität und<br />

Solidarität aus.<br />

Das Altenpflegeheim <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> will alte Menschen darin unterstützen, trotz Hilfebedürftigkeit<br />

ihr Leben nach ihren Bedürfnissen zu verwirklichen. Dabei steht <strong>das</strong> Ziel im<br />

Vordergrund, die Einzigartigkeit jedes Menschen zu achten. Die Mitarbeiter/innen achten<br />

darauf, <strong>das</strong>s Fähigkeiten nicht verkümmern und unverwechselbares Leben nicht eingeengt<br />

wird, sondern sich frei entfalten kann. Aus dem Miteinander von Bewohner/innen,<br />

Mitarbeiter/innen und Angehörigen entsteht ein Füreinander, <strong>das</strong> Menschen in Würde altern<br />

lässt und ihnen Wegbegleitung bis in den Tod anbietet, getragen von Achtung und<br />

Zuwendung.<br />

Hilfen und Dienste werden dem alten Menschen nicht aufgedrängt. Jeder hat nach<br />

christlichem Verständnis von der Freiheit des Menschen <strong>das</strong> Recht, seinen eigenen Weg auch<br />

in Leiden und <strong>St</strong>erben zu gehen. Die Mitarbeiter/innen unseres Altenpflegeheimes achten die<br />

Entscheidungs- und Handlungsfreiheit der Heimbewohner/innen und entwickeln individuell<br />

angemessene Hilfen und Dienste.<br />

In den einzelnen Bereichen erfolgt die Umsetzung des Leitbildes nach gemeinsamen<br />

Gestaltungsprinzipien:<br />

1. Die Bewohner/innen erfahren, <strong>das</strong>s sie als Person mit ihrem eigenen Lebenslauf<br />

und mit eigenen sozialen, kulturellen und religiösen Erfahrungen wahrgenommen<br />

und angenommen werden.<br />

2. Die Organisation des Hauses ermöglicht es den Bewohner/innen, ihren<br />

persönlichen Lebensstil und ihre individuellen Gewohnheiten beizubehalten.<br />

3. Die Bewohner/innen können bei der Gestaltung des Heimalltags mitwirken und<br />

sind in Entscheidungen einbezogen, die ihr Leben im Heim betreffen.<br />

4. Die Bewohner/innen erhalten kompetente und verlässliche Unterstützung bei<br />

allen Aktivitäten, die sie nicht ohne Hilfe durchführen können. Art und Umfang<br />

der angebotenen Leistungen sind auf die <strong>St</strong>ärkung der Selbsthilfemöglichkeiten<br />

und der Erhaltung der Selbständigkeit gerichtet.<br />

5. Krankheit und <strong>St</strong>erben sind Lebensabschnitte, in denen sich die Bewohner/innen<br />

auf eine menschlich zugewandte Begleitung in fachlicher und<br />

pastoraler Verantwortung verlassen können.<br />

6. Familienangehörige, Freunde sowie andere Personen aus dem sozialen und<br />

kirchlichen Umfeld sind unersetzbare Bezugspersonen der Bewohner/innen und<br />

wichtige Partner der Einrichtung. Begegnungen innerhalb und außerhalb des<br />

Hauses werden gefördert.<br />

7. Die Einrichtung fördert ehrenamtliche Dienste <strong>für</strong> die Bewohner/innen und<br />

begleitet diese.


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 5<br />

8. Wir sehen unser Haus als Wohnstätte alter Menschen im Gemeinwesen.<br />

Heimbewohner/innen nehmen am öffentlichen und kirchlichen Leben der<br />

Gemeinde teil. Das Haus ist offen <strong>für</strong> die in der Umgebung lebenden<br />

Menschen.<br />

9. Leben und Arbeiten in unserem Heim sind gestaltbar und veränderbar,<br />

entsprechend den Wünschen derer, die darin leben und arbeiten. Bewohner/innen<br />

und Mitarbeiter/innen sind aktiv beteiligt an der Konkretisierung<br />

der Heimziele.<br />

10. Die Mitarbeiter/innen erhalten fachliche und organisatorische Unterstützung<br />

durch ihre Vorgesetzten und werden in ihrer beruflichen Entwicklung begleitet<br />

und gefördert.<br />

11. Der Träger und die Leitung des Hauses gestalten die Organisationsstruktur<br />

fachgerecht und transparent und legen ihre Führungsgrundsätze offen.<br />

12. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Fachbereiche und<br />

Leitungsebenen geben sich bei regelmäßig stattfindenden Dienstgesprächen<br />

gegenseitig Informationen, Beratung und Unterstützung.<br />

2 Rahmenbedingungen<br />

2.1 Träger der Einrichtung<br />

Das <strong>Caritasheim</strong> „<strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong>“ in Crostwitz wird in Trägerschaft des Caritasverbandes <strong>für</strong> <strong>das</strong><br />

Bistum Dresden-Meißen e.V. geführt. Crostwitz liegt im Zentrum des zweisprachigen<br />

Gebietes der Oberlausitz mit überwiegend katholischer Bevölkerung sorbischer Nationalität.<br />

2.2 Anschrift der Einrichtung<br />

<strong>Caritasheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong><br />

Zejlerstraße 4<br />

01920 Crostwitz<br />

Tel. (035796) 9 47 - 30<br />

Fax (035796) 9 47 - 311<br />

E-Mail: info@st-ludmila.de<br />

Internet: www.st-ludmila.de<br />

Ansprechpartner/in in der Einrichtung sind<br />

der Heimleiter, Herr Wendelin Bresan, Tel. (035796) 9 47 - 330,<br />

sowie die Pflegedienstleiterin, Frau Felicitas Bulang, Tel. (035796) 9 47 - 370.<br />

2.3 Gesellschaftlicher Rahmen<br />

Das Altenpflegeheim „<strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong>“ wird in Trägerschaft des Caritasverbandes <strong>für</strong> <strong>das</strong> Bistum<br />

Dresden-Meißen e.V. geführt und von diesem in der Liga der Wohlfahrtsverbände in allen<br />

sozialen, politischen und finanziellen Angelegenheiten vertreten.


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 6<br />

Das <strong>Caritasheim</strong> „<strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong>“ ist laut Versorgungsvertrag <strong>für</strong> vollstationäre Pflege nach § 72<br />

SGB XI verpflichtet, alle <strong>für</strong> die Versorgung Pflegebedürftiger nach Art und Schwere ihrer<br />

Pflegebedürftigkeit erforderlichen Leistungen der Pflege nach § 43 SGB XI sowie <strong>für</strong><br />

Unterkunft und Verpflegung nach § 87 SGB XI zu erbringen. Dabei ist zu gewährleisten, <strong>das</strong>s<br />

Leistungen, die aus besonderen medizinischen oder pflegerischen Gründen erforderlich sind,<br />

zur Verfügung gestellt werden. Nähere Einzelheiten zu den Leistungen sind im<br />

Rahmenvertrag gemäß § 75 Abs. 1 SGB XI geregelt.<br />

2.4 Kurze Geschichte des Hauses<br />

In den Jahren 1973 bis 1977 erfolgte in meist freiwilliger Arbeit der Umbau des Dorfgasthofes<br />

Schweinerden zum <strong>Caritasheim</strong> „<strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong>“. Das <strong>für</strong> die damalige Zeit moderne<br />

Altenheim mit einem Pflegebereich im Erdgeschoss war von Anfang an eine Einrichtung in<br />

der Diözesancaritas.<br />

Aufgrund der neuen gesetzlichen Bestimmungen nach der Wiedervereinigung und der<br />

steigenden Pflegebedürftigkeit der Bewohner/innen wurde schon 1992 über eine<br />

Rekonstruktion oder einen Neubau nachgedacht, denn <strong>das</strong> Haus entsprach nicht mehr den<br />

Anforderungen an eine moderne Pflegeeinrichtung. Bald stellte sich heraus, <strong>das</strong>s eine<br />

Rekonstruktion oder ein Neubau an gleicher <strong>St</strong>elle nicht möglich war, da da<strong>für</strong> große Teile<br />

des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes hätten abgerissen werden müssen. Deshalb<br />

entschloss sich der Caritasverband <strong>für</strong> <strong>das</strong> Bistum Dresden-Meißen e.V. <strong>für</strong> einen<br />

Ersatzneubau in Crostwitz. Das Grundstück wurde von der Pfarrei Simon und Juda durch<br />

einen Erbbaurechtsvertrag zur Verfügung gestellt.<br />

Nach langwierigen Planungen konnte am 16. Juli 2001 <strong>das</strong> Grundstück gesegnet, der erste<br />

Spatenstich vollzogen und mit dem Bau begonnen werden. Der Bischof des Bistums Dresden-<br />

Meißen, Bischof Joachim Reinelt, segnete am 22. Oktober 2001 den Grundstein und<br />

versenkte eine Kassette mit Urkunden, Bauplänen, Tageszeitungen und einigen Münzen in<br />

diesem. Das Richtfest konnten wir am 01. März 2002 feiern. Die Bauarbeiten gingen zügig<br />

voran, so<strong>das</strong>s am 01. Dezember 2002 die Segnung der Kapelle und des Hauses durch Bischof<br />

Joachim Reinelt erfolgen und Bewohner/innen und Mitarbeiter/innen <strong>das</strong> neue <strong>Caritasheim</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> am 03. Dezember 2002 beziehen konnten.<br />

3 Darstellung der verschiedenen Bereiche<br />

3.1 Wohnen<br />

Das Altenpflegeheim „<strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong>“ hat zwei Wohnetagen (Wohnbereiche) mit jeweils 31<br />

Bewohnern. Jeder Wohnbereich ist wiederum in kleinere Gruppen gegliedert. Für die<br />

Bewohner/innen gibt es in jedem Wohnbereich einen gemeinsamen Aufenthaltsraum, der zu<br />

bestimmten Anlässen geteilt wird (z.B. <strong>für</strong> die geronto-psychiatrische Tagesbetreuung).<br />

Dieser Raum ist Wohn-/Ess- und Aufenthaltsraum mit Wintergarten und damit<br />

„Kommunikationszentrum“. Des Weiteren gibt es an mehreren <strong>St</strong>ellen Sitzgruppen, die zum<br />

Verweilen einladen.<br />

Das Leben in der Gemeinschaft, an dem sich der Tagesablauf orientiert, bietet den<br />

Bewohner/innen eine Vielzahl von sozialen Kontakten und stellt <strong>das</strong> zentrale Ges-


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 7<br />

taltungsmerkmal der Heimkonzeption dar. Die privaten Zimmer der Bewohner/innen haben in<br />

diesem Konzept hauptsächlich die Funktion von Schlafzimmern und Räumen <strong>für</strong> den privaten<br />

Rückzug. Auch bettlägerigen Bewohner/innen wird jederzeit die Gelegenheit zur Teilnahme<br />

am Gemeinschaftsleben geboten. Die Einzel- und Doppelzimmer sind komplett eingerichtet<br />

und mit eigener Nasszelle versehen. Alle Zimmer haben Telefon, TV/Radio-Anschluss und<br />

Notrufanlage. Die Zimmer sind komplett möbliert. Eigene Möbel können in Absprache in <strong>das</strong><br />

Zimmer eingebracht werden.<br />

3.2 Pflegen<br />

Wir arbeiten in unserer Einrichtung nach dem Pflegemodell der Aktivitäten und existentiellen<br />

Erfahrungen des täglichen Lebens (AEDL) nach Monika Krohwinkel. Ausgehend von einem<br />

ganzheitlichen Pflegeansatz begleiten wir die Bewohner/innen bei den Aktivitäten des<br />

täglichen Lebens, erkennen ihre Ressourcen und fördern diese. Das Heim bietet seinen<br />

Bewohner/innen die erforderlichen Hilfen in Grundpflege, Behandlungspflege nach ärztlicher<br />

Anweisung und psychosoziale Betreuung entsprechend dem individuellen Bedarf jedes<br />

einzelnen.<br />

(Weitergehende Informationen zur Pflege sind in der separaten Konzeption<br />

„Pflegemodell nach M. Krohwinkel“ festgehalten.)<br />

3.3 Hauswirtschaft<br />

Durch die Hauswirtschaft werden Leistungen der täglichen Versorgung ganz oder teilweise<br />

den Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung gestellt. Mit den Teilbereichen<br />

Verpflegung, Hausreinigung, Wäscherei, Näherei sowie Hausgestaltung stellt dieser Bereich<br />

eine wesentliche Grundlage der Lebensgestaltung und -erhaltung dar. Er unterstützt die<br />

Bewohner/innen in ihrer Tagesstrukturierung und im Erleben des Jahreskreislaufs.<br />

(Weitergehende Informationen zur Hauswirtschaft sind in der separaten Konzeption<br />

„Hauswirtschaftskonzept“ festgehalten.)<br />

3.4 Verwaltung<br />

Die Verwaltung wird vom Heimleiter geleitet, der auch die Gesamtverantwortung <strong>für</strong> die<br />

Einrichtung trägt. Die Verwaltungsangestellte ist verantwortlich <strong>für</strong> den gesamten Bereich<br />

Finanzen. Dazu zählt die Erstellung der monatlichen Abrechnungen <strong>für</strong> die Bewohner/innen,<br />

die Bezahlung von Eingangsrechnungen, die Kontrolle der Zahlungsein- und -ausgänge usw.<br />

Die Bewohner/innen können auch kleine Dienste der Verwaltung in Anspruch nehmen.<br />

3.5 Sozialer Dienst<br />

Der soziale Dienst trägt mit eigenen fachlichen Angeboten dazu bei, <strong>das</strong>s die Einrichtung als<br />

Lebensraum erfahrbar wird. Ziel des sozialen Dienstes ist es, durch Beratung und Begleitung<br />

von einzelnen Bewohner/innen sowie durch Anregung und Durchführung von Gruppenaktivitäten,<br />

Beziehungen innerhalb und außerhalb des Hauses zu fördern, Ressourcen zu<br />

erschließen und Bewohner/innen bei der Durchführung eigener Aktivitäten zu unterstützen.<br />

(Weitergehende Informationen zum Sozialen Dienst sind in der separaten Konzeption<br />

„Konzept - Sozialer Dienst“ festgehalten.)


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 8<br />

3.6 Seelsorge<br />

Die seelsorgliche Begleitung unter Berücksichtigung der religiösen Überzeugung des<br />

Einzelnen ist ein wichtiges Element der Betreuung in unserem Haus gemäß unserem Leitbild<br />

und unseren Zielen als Einrichtung der Caritas. Die seelsorgliche Begleitung steht dabei<br />

immer in enger Verbindung mit pflegerischen und sozialen Aufgaben.<br />

4 Lage der Einrichtung<br />

4.1 Geographische Lage<br />

Das <strong>Caritasheim</strong> <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> befindet sich am Ortsrand der Gemeinde Crostwitz. Crostwitz<br />

ist eine eigenständige Gemeinde, die im Zentrum des zweisprachigen Gebietes der<br />

Oberlausitz mit überwiegend katholischer Bevölkerung sorbischer Nationalität. Gemeinsam<br />

mit den vier anderen zweisprachigen Gemeinden des Landkreises Kamenz (Panschwitz-<br />

Kuckau, Räckelwitz, Ralbitz-Rosenthal und Nebelschütz) bildet die Gemeinde Crostwitz den<br />

Verwaltungsverband „Am Klosterwasser“ mit Sitz in Panschwitz-Kuckau.<br />

Crostwitz ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus) von den Kreisstädten Kamenz und<br />

Bautzen sowie der <strong>St</strong>adt Bischofswerda gut zu erreichen. Mit dem Kraftfahrzeug sind es fünf<br />

Minuten bis zur Autobahn A4. Parkplätze <strong>für</strong> Besucher sind auf dem Grundstück der<br />

Einrichtung und am katholischen Pfarramt vorhanden.<br />

Abbildung 1: Gemeindekarte von Crostwitz


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 9<br />

4.2 Umfeld<br />

Das Heim soll normales Leben ermöglichen, und dies ist immer auch gesellschaftsbezogen.<br />

Jeder Heimbewohner ist gleichzeitig Bürger des Gemeinwesens, in welches <strong>das</strong> Heim<br />

eingebettet ist. So kann es gelingen, den Bewohner aktiv am Leben in der Gemeinschaft<br />

teilhaben zu lassen, aber auch die Nachbarschaft mit dem Leben im Heim vertraut zu machen.<br />

In unmittelbarer Nähe des Altenpflegeheimes befinden sich die Pfarrkirche, <strong>das</strong> Pfarrhaus mit<br />

Gemeindesaal, die Kindertagesstätte, die Grundschule und <strong>das</strong> Kulturhaus des<br />

Gemeindeverbandes. Somit sind alle Voraussetzungen gegeben, <strong>das</strong>s auch<br />

schwerpflegebedürftige Heimbewohner am öffentlichen Leben teilnehmen können.<br />

Die Gottesdienste in der Hauskapelle sind <strong>für</strong> die Einwohner der Umgebung eine<br />

Möglichkeit, am religiösen Leben des Hauses teilzunehmen. Auch zu anderen Veranstaltungen<br />

im Haus sind Gäste gern gesehen.<br />

5 Ausstattung des Hauses<br />

5.1 Die räumlichen Gegebenheiten<br />

Das Altenpflegeheim „<strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong>“ verfügt über zwei Wohnetagen <strong>für</strong> je 31 Bewohner/innen<br />

und hat somit eine Gesamtkapazität von 62 Plätzen. Die Wohnbereiche haben jeweils 25<br />

Einzelzimmer und drei Doppelzimmer. Drei Einzelzimmer haben je eine eigenen Waschraum<br />

mit Dusche, Waschbecken und WC, die restlichen Einzelzimmer teilen sich einen<br />

gemeinsamen Vorraum und eine Nasszelle. Alle Räume sind barrierefrei und<br />

behindertenfreundlich (zwei Einzelzimmer je Wohnbereich sind behindertengerecht) und<br />

entsprechen den gesetzlichen Vorgaben.<br />

Durch die durchdachte bauliche Konzeption des Hauses ist es möglich, jeden Wohnbereich in<br />

zwei, drei oder vier Gruppen zu unterteilen. Somit ist eine individuelle Pflege und Betreuung<br />

der Bewohner mit Bezugspersonen möglich.<br />

Das Haus ist in der Längsachse um ca. 30° abgewinkelt. Im Knickbereich befindet sich <strong>das</strong><br />

Dienstzimmer, von wo aus die Bewohnerzimmer ohne längere Wege zu erreichen sind.<br />

Ebenfalls befinden sich in diesem Bereich <strong>das</strong> zentrale Treppenhaus und der Personenaufzug.<br />

Zentral gelegen ist der gemeinsame Aufenthaltsraum des Wohnbereiches mit dazugehörender<br />

Verteilerküche. Dieser Raum ist zugleich Wohn-/Ess- und Aufenthaltsraum. Frühstück,<br />

Mittagessen, Nachmittags-Kaffee und Abendbrot werden hier serviert. An diesen Raum<br />

schließt sich ein Wintergarten an, der zum Verweilen einlädt.<br />

Vom Frühstück bis nach dem Mittagessen wird der Aufenthaltsraum durch eine mobile<br />

Trennwand geteilt, um den kleineren Teil des Raumes, in dem sich eine voll ausgestattete<br />

Küchenzeile befindet, <strong>für</strong> die geronto-psychiatrische Tagesbetreuung zu nutzen.<br />

Des Weiteren gibt es je Wohnbereich zwei Pflegebäder, einen Pflegearbeitsraum, zwei Räume<br />

mit Fäkalienspülautomaten, Besucher- und Behindertentoiletten sowie mehrere kleine<br />

Abstellräume zur Lagerung von Pflegehilfsmitteln und Arbeitsutensilien.


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 10<br />

Im Erdgeschoss befinden sich Verwaltungsräume (Heimleitung, Pflegedienstleitung,<br />

Verwaltung), Kapelle, zentraler Therapieraum, Cafeteria und Funktionsräume (Küche,<br />

Wäscherei, Heizung, Lager).<br />

Eine großzügig gestaltete Gartenanlage mit rollstuhlgerechten Wegen lädt zum Spazierengehen<br />

und Verweilen ein. Ein Weg führt auch in den Park, der unmittelbar an <strong>das</strong><br />

Grundstück des Altenpflegeheimes grenzt.<br />

5.2 Einrichtung und Ausstattung<br />

Alle Bewohnerzimmer besitzen eine Grundausstattung an Möbeln und technischen<br />

Hilfsmitteln. Für jede/n Bewohner/in gibt es ein elektrisch verstellbares Pflegebett, einen<br />

Nachtschrank, einen Kleider-Wäscheschrank mit Wertfach, ein Sideboard, einen Tisch, einen<br />

Sessel mit hoher Rückenlehne und einen <strong>St</strong>uhl. Alle Möbel haben einen wohnlichen<br />

Charakter.<br />

Die Bewohnerzimmer und Bäder sind mit einer modernen Notrufanlage ausgestattet, die es<br />

dem Pflegepersonal ermöglicht, schnell auf Signale der Bewohner zu reagieren, wenn diese<br />

Hilfe benötigen.<br />

Durch moderne technische Hilfsmittel ist eine optimale Pflege möglich. So sind z.B. die<br />

Pflegebäder mit Hubbadewannen mit automatischem Wassereinlauf und Temperaturregelung<br />

ausgestattet. Auch Sitz- und Liegelifter ermöglichen eine optimale Pflege. Die Dienstzimmer<br />

sind mit Telefon, Computer <strong>für</strong> die Pflegeplanung und -dokumentation, verschließbaren<br />

Medikamentenschränken, Medikamentenkühlschrank, Plan- und Informationstafeln und<br />

anderen Hilfsmitteln ausgestattet, die zur Planung, Organisation und Durchführung unseres<br />

Konzeptes der Beziehungspflege nötig sind.<br />

6 Aufnahmekriterien<br />

6.1 Zielgruppenbeschreibung<br />

Unsere Zielgruppe sind pflegebedürftige Menschen, bei denen eine ambulante Pflege und<br />

Betreuung nicht mehr zu erbringen ist (SGB XI).<br />

Das Altenpflegeheim <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> ist offen <strong>für</strong> alle pflegebedürftigen Menschen, unabhängig<br />

ihrer sozialen Herkunft, finanziellen Lage, Religion, Weltanschauung und Nationalität.<br />

6.2 Ausschluss bestimmter Krankheitsbilder<br />

Einen festgelegten Krankheitsbilder-Ausschluss gibt es nicht. Bei jeder Aufnahme wird<br />

gewissenhaft und individuell entschieden, ob mit der qualitativen und quantitativen<br />

personellen Ausstattung der Einrichtung eine Pflege möglich ist, die den künftigen<br />

Bewohner/innen ein menschenwürdiges Leben gemäß unserem Leitbild ermöglicht. Von der<br />

Aufnahme ausschließen müssen wir deshalb Bewohner/innen, die eine intensivtherapeutischer<br />

Behandlung benötigen, die nur ein Krankenhaus oder eine Spezialeinrichtung<br />

leisten kann. Des Weiteren ist die Aufnahme von Menschen ausgeschlossen, die so auffällige<br />

psychische Krankheitsbilder haben, die die Hausgemeinschaft über ein gesundes Maß hinaus<br />

belasten würden.


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 11<br />

6.3 Einzugsgebiet<br />

Unser Einzugsgebiet sind vorrangig die zweisprachigen Gemeinden der Landkreise Kamenz<br />

und Bautzen. Unsere Einrichtung ist jedoch auch offen <strong>für</strong> Menschen aus anderen Gebieten,<br />

die ihren Lebensabend in unserem Altenpflegeheim verbringen wollen.<br />

7 Organisationsstruktur<br />

Das Altenpflegeheim <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> wird durch ein Team geleitet. Zu diesem Team gehören<br />

neben der Heimleitung, die die Verantwortung <strong>für</strong> die gesamte Einrichtung trägt, die leitenden<br />

Mitarbeiter der einzelnen Bereiche: der Pflegedienstleitung als Leiter und Verantwortliche <strong>für</strong><br />

den gesamten Pflegebereich, der Hausmeister, der <strong>für</strong> den technischen Bereich und<br />

Teilbereiche der Hauswirtschaft verantwortlich ist, die Küchenleitung als Verantwortliche des<br />

Bereiches Verpflegung.<br />

Die Organisationsstruktur des <strong>Caritasheim</strong>es <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> können sie dem nachfolgenden<br />

Organigramm entnehmen.<br />

8 Personelle Ausstattung<br />

8.1 Richtlinien<br />

Die personelle Ausstattung des <strong>Caritasheim</strong>es „<strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong>“ <strong>für</strong> die Bereiche<br />

Pflege/Betreuung, Sozialdienst, Leitung/Verwaltung, Hauswirtschaft und Haustechnik wird in<br />

der aktuellen Pflegesatzvereinbarung festgelegt. Diese dient der Sicherstellung der leistungs-<br />

und qualitätsgerechten Versorgung der Bewohner. Mindestens 50 % unseres Pflegepersonals<br />

sind gut qualifizierte Pflegefachkräfte, dazu zählen ausgebildete<br />

Krankenschwester/Krankenpfleger und Altenpflegerin/ Altenpfleger. In unserem Team haben<br />

sich Mitarbeiter/Innen zur Gerontopsychatrischen Fachberater/In <strong>für</strong> die Betreuung der<br />

gerontopsychatrischen Gruppen weiter qualifiziert. Weiterhin befindet sich im Pflegeteam<br />

eine qualifizierte Qualitätsbeauftragte und ein qualifizierte Hygienebeauftragte.<br />

8.2 Sonstige Mitarbeiter<br />

Außer den fest angestellten Mitarbeiter/innen kommen im Pflegebereich unserer Einrichtung<br />

regelmäßig Praktikant/innen zum Einsatz. Zusätzlich werden die Bewohner/innen durch<br />

ehrenamtliche Helfer/innen betreut.<br />

Für die Hausreinigung wird eine Firma als Dienstleister tätig. Alle privaten und öffentlichen<br />

Bereiche werden durch diese Firma gereinigt. Flachwäsche und Bewohnerwäsche wird von<br />

einer Wäscherei gewaschen. In der hauseigenen Wäscherei werden nur Trachtenkleidung und<br />

empfindliche Materialien gewaschen.<br />

Des Weiteren bieten regelmäßig eine Friseurin und eine Fußpflegerin ihre Dienste den<br />

Heimbewohner/innen an. Diese Leistungen werden mit dem/der Bewohner/in privat<br />

abgerechnet und gehören nicht zum Leistungsangebot der Einrichtung.


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 12<br />

9 Dienstleistungen der medizinischen und ärztlichen Betreuung<br />

Jede/r Heimbewohner/in hat <strong>das</strong> Recht auf freie Arztwahl. Es gilt <strong>das</strong> Hausarztprinzip. Im<br />

Bedarfsfall unterstützt die Einrichtung bei der Suche nach Ärzten, die eine regelmäßige<br />

Betreuung gewährleisten.<br />

Im Einzelnen werden folgende Hilfestellungen durch die Einrichtung angeboten:<br />

o Kontakte zu Ärzten/Fachärzten<br />

o Zusammenarbeit zwischen behandelnden Ärzten und Pflege- bzw. therapeutischen<br />

Mitarbeiter/innen wird gewährleistet<br />

o Vermittlung von Physio-, Ergo- und Logotherapien im und außer Haus<br />

o Hilfestellung bei der Beantragung von Hilfsmitteln<br />

o Vermittlung von Kontakten zu Hilfsmittel-Fachfirmen<br />

o Hilfestellung bei rechtlichen Fragen der Hilfsmittelgenehmigung<br />

Damit die Bewohner/innen alle Hilfen der externen Dienste in Anspruch nehmen können, ist<br />

eine gute Zusammenarbeit zwischen internen und externen Leistungserbringern notwendig.<br />

Genaue Absprachen und Dokumentation sind dabei unerlässlich.<br />

10 Heimbeirat/Heim<strong>für</strong>sprecher<br />

Seit 1974 gibt es <strong>das</strong> Heimgesetz, <strong>das</strong>s wesentliche Punkte <strong>für</strong> <strong>das</strong> Leben im Heim auf<br />

rechtlicher Ebene regelt. Es hat den Sinn, die Interessen sowie die Bedürfnisse der Bewohner<br />

vor Beeinträchtigungen zu schützen (vgl. § 2 HG). Unter anderem wird in diesem Gesetz<br />

geregelt, <strong>das</strong>s zwischen dem Bewohner und Heimträger ein Heimvertrag abgeschlossen<br />

werden muss. Weiterhin regelt <strong>das</strong> Heimgesetz die "Mitwirkung" der Heimbewohner über<br />

den gewählten Heimbeirat. Gemäß § 1 der Heimmitwirkungsverordnung (HeimmwV) wirken<br />

die Bewohner/innen durch den Heimbeirat in verschiedenen Angelegenheiten des<br />

Heimbetriebes mit. Der Heimbeirat ist die Interessenvertretung der Senioren im<br />

Altenpflegeheim. In Heimen mit 51 bis 150 Bewohner/innen besteht der Heimbeirat aus fünf<br />

Mitgliedern. Sollte aus bestimmten Gründen kein Heimbeirat gewählt werden können, kann<br />

ein Heim<strong>für</strong>sprecher diese Aufgabe übernehmen.<br />

In unserem Haus werden die Interessen der Bewohner durch einen Heimbeirat vertreten. Dazu<br />

gehören die Mitwirkung bei der Freizeitgestaltung, bei Belangen von Unterkunft, Betreuung<br />

und Verpflegung, bei der Planung und Durchführung von Veranstaltungen, bei Maßnahmen<br />

der Unfallverhütung, bei der Beantragung von Pflegesatzverhandlungen usw.


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 13<br />

11 Fortbildungen<br />

Die Förderung der Qualifikation der Mitarbeiter/innen in ihren Kompetenzbereichen ist uns<br />

ein wichtiges Anliegen. Gerade bei der steigenden Pflegebedürftigkeit der Bewohner/innen im<br />

allgemeinen und den geronto-psychiatrischen Anforderungen an die Pflege im besonderen ist<br />

eine ständige Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter/innen unumgänglich. Regelmäßige<br />

hausinterne Fortbildungen bilden dabei die Grundlage, alle Mitarbeiter/innen auf den gleichen<br />

Bildungs- und Informationsstand zu bringen, um in allen Bereichen des Hauses einen hohen<br />

Qualitätsstandard zu sichern und immer wieder neu zu erreichen. Außerdem bietet die<br />

Einrichtung allen Mitarbeiter/innen in regelmäßigen Abständen an externen Fort- und<br />

Weiterbildungen teilzunehmen. Bisher wurden die unterschiedlichsten Angebote genutzt.<br />

Auch Angebote im Verwaltungs-, im Küchen- und im haustechnischen Bereich werden von<br />

den Mitarbeiter/innen gern genutzt.<br />

12 Seelsorgliche Betreuung und <strong>St</strong>erbebegleitung<br />

Besonders im Alter halten viele Menschen Rückschau, sie betrachten ihr Leben und stellen<br />

eine Bilanz auf. Hierbei ist nicht selten eine Neubewertung von Entscheidungen, Erfahrungen<br />

und Handlungen erforderlich, um mit sich selbst in Einklang zu kommen. Diese<br />

Betrachtungen sind oft von grundlegenden existentiellen Fragen und religiösen Aspekten<br />

begleitet. Bei psychischen Krankheiten, in Leiden und <strong>St</strong>erben brauchen und wünschen viele<br />

Menschen seelischen Beistand. Allgemein ist Seelsorge eine Form des menschlichen<br />

Miteinanders im geduldigen, verstehenden, liebenden Begleiten und <strong>das</strong> ohne Unterschied der<br />

Religionszugehörigkeit. Somit wird Seelsorge ein tägliches Bemühen aller Mitarbeiter.<br />

Ausgebildete Seelsorger stehen dem Bewohner auf Wunsch zur Seite und bieten ein <strong>St</strong>ück<br />

Nähe und Begleitung auf dem je persönlichen Lebensweg. Ebenso ist auch <strong>das</strong> Angebot der<br />

Mitteilung von Glaubenswahrheiten, Glaubenserfahrungen und des Gebetes in der Gruppe<br />

möglich. Dabei wird darauf geachtet, <strong>das</strong>s religiöse Ausdrucksformen den Bedürfnissen und<br />

Traditionen des einzelnen Bewohners entsprechen. In enger Zusammenarbeit mit der<br />

Pfarrgemeinde wird da<strong>für</strong> Sorge getragen, <strong>das</strong>s die Bewohner/innen an Gottesdiensten<br />

teilnehmen und Sakramente empfangen können. Zum seelsorglichen Angebot des Hauses<br />

gehören unter anderem regelmäßige katholische und evangelische Gottesdienste in der<br />

hauseigenen Kapelle. Damit jeder seinen Glauben aktiv leben kann, sind außerhalb des<br />

Hauses weitere Möglichkeiten vorhanden und können genutzt werden.<br />

<strong>St</strong>erbebeistand und <strong>St</strong>erbebegleitung sind spezielle Aufgaben der seelsorglichen Betreuung<br />

und erfordern deshalb eine besondere Aufmerksamkeit in der inhaltlichen Arbeit des Heimes.<br />

Eine qualifizierte <strong>St</strong>erbebegleitung berücksichtigt die Wünsche des/der <strong>St</strong>erbenden und<br />

beachtet seine/ihre religiösen Bindungen. Die ständige Anwesenheit einer Vertrauensperson,<br />

die auch notwendige Pflegeleistungen verrichtet und durch Schmerztherapie (nach ärztlicher<br />

Anordnung) ein <strong>St</strong>erben bei Bewusstsein ermöglicht, hilft dem/der Bewohner/in Ängste<br />

abzubauen. Wünschenswert ist die Anwesenheit von Angehörigen und/oder Freunden des/der<br />

<strong>St</strong>erbenden. Deshalb wird es von der Einrichtung und den Mitarbeiter/innen auch besonders<br />

unterstützt und gefördert. Besonders in der <strong>St</strong>erbebegleitung ist eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen ausgebildeten Seelsorgern und Mitarbeiter/innen wichtig. Die Seelsorger bieten<br />

Unterstützung <strong>für</strong> den/die betroffene/n Bewohner/in und Hilfe <strong>für</strong> die entsprechenden Mitarbeiter/innen.<br />

(Weitergehende Informationen zur <strong>St</strong>erbebegleitung sind in der separaten Konzeption<br />

„Konzept - <strong>St</strong>erbebegleitung“ festgehalten.)


Heimkonzeption <strong>St</strong>. <strong>Ludmila</strong> Crostwitz Seite: 14<br />

13 Haus- und Dienstgemeinschaft<br />

Wir verstehen uns als eine kirchliche und caritative Einrichtung, in der die hier Lebenden und<br />

Arbeitenden gemeinsam eine Haus- und Dienstgemeinschaft bilden. Im Miteinander von<br />

Bewohner/innen, Mitarbeiter/innen und Angehörigen wollen wir ein Ort sein, an dem Gott<br />

„vorkommt“. Diesen Anspruch versuchen wir zu realisieren, indem alle im direkten Bezug<br />

zueinander stehenden Menschen im Haus sich mit gegenseitiger Achtung und Toleranz<br />

begegnen.<br />

Die Beachtung jedes/r Bewohners/in als Person, als Geschöpf und Ebenbild Gottes, erscheint<br />

uns dabei besonders wichtig. Deshalb ist die Bedeutung des Bewohnerzimmers als dessen<br />

Wohnraum (Anklopfen), die Achtung der Persönlichkeit (z.B. Anrede mit „Herr/Frau“ und<br />

„Sie“) und die Wahrung der Intimsphäre <strong>für</strong> uns selbstverständlich. Das Altenpflegeheim <strong>St</strong>.<br />

<strong>Ludmila</strong> ist von seiner Grundkonzeption her, dem Betreuungskonzept und der<br />

Raumgestaltung auf ein Leben in der Gemeinschaft der Wohngruppe oder Hausgemeinschaft<br />

angelegt. Wir verfolgen damit <strong>das</strong> Ziel, dem überwiegend stark in der Selbständigkeit beeinträchtigten<br />

Bewohnerkreis eine Vielzahl anregender sozialer Kontakte zu ermöglichen und<br />

der Isolation vorzubeugen. Auch ergeben sich aus dem Leben in der Gemeinschaft <strong>für</strong> jeden<br />

einzelnen Aufgaben, die <strong>das</strong> Erleben von Kompetenz trotz Behinderung ermöglichen. Aus<br />

diesem Grund werden die gemeinsame Gestaltung des Gruppenlebens sowie<br />

gemeinschaftliche Freizeit- und Therapieangebote intensiv gefördert. Bei allen Planungen, die<br />

die Gemeinschaft betreffen, ist die Initiative der Bewohner/innen gewünscht. Die Formen des<br />

Zusammenlebens werden nicht vorgegeben oder gar bestimmt, sondern entwickeln sich aus<br />

der Gemeinschaft der Wohngruppen. Beim Einzug in <strong>das</strong> Heim werden vielfältige Hilfen zum<br />

Einleben in die bestehende Gemeinschaft geboten.<br />

14 Qualitätssicherung<br />

Die zentrale Aufgabe des Qualitätsmanagements ist es, Bestandsaufnahmen inhaltlicher und<br />

fachlicher Art vorzunehmen, Veränderungen einzuleiten, Defizite und Mängel zu beseitigen<br />

und somit eine gleich bleibend hohe Qualität aller Leistungen sicherzustellen. Darüber hinaus<br />

sollen neue Impulse und Erkenntnisse in die tägliche Arbeit einfließen. Durch die<br />

kontinuierliche Überprüfung des täglichen Handelns und durch die Weiterentwicklung aller<br />

Leistungsbereiche wird eine fachkompetente und qualitativ hochwertige Leistungserbringung<br />

auf der Basis unseres christlichen Selbstverständnisses gewährleistet.<br />

Die Einrichtung erfüllt die im § 113 SGB XI Maßstäbe und Grundsätze zur Sicherung und<br />

Weiterentwicklung der Pflegequalität. Sie verfügt über ein internes<br />

Qualitätssicherungskonzept und beteiligt sich an externen Maßnahmen der<br />

Qualitätssicherung. Der Qualitätszirkel besteht aus der Qualitätsbeauftragten und weitere<br />

Mitarbeiter/innen aus verschiedenen Bereichen und trifft sich durchschnittlich alle vier<br />

Wochen.

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