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RITENSTREIT - Verlag Josef Knecht

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ERSTES KAPITELDrei Ereignisse am VortagIm Grunde war er ein freundlicher und geduldigerMensch. Aber was man ihm da zumutete, ging selbstihm «über die Hutschnur». Diesen Ausdruck kannte ervom Studium der deutschen Sprache an der staatlichenQinghua-Universität in Peking her. Nach dem Abschlusshatten ihn seine Ordensoberen nach Rom geschickt. Undals guter Jesuit war er dieser Entscheidung auch gehorsamund willig gefolgt. Er sollte seine bisher noch mäßigen Italienischkenntnissein Rom gründlich verbessern. Werweiß, vielleicht könnte es bald doch einmal zu einer Übereinkunftzwischen Vatikan und chinesischer Nationalkirchekommen (und damit zwischen Untergrundkirche undstaatlich zugelassener Kirche), und dann wäre es für dieKommunikation zwischen China und Rom gut, ein paarLeute mehr zu haben, die des Italienischen mächtig sind.In Rom war er vor gut einer Woche eingetroffen. Erwohnte in der Kurie des Jesuitenordens, am Borgo SantoSpirito 4, unweit des Vatikans. Allerdings war er dort fastnie anzutreffen und hatte infolgedessen bisher auch kaumeinen Mitbruder kennengelernt. Denn schon am frühenMorgen begann sein Italienischkurs an der Zweiten RömischenUniversität, der sogenannten «Romanina». Umdahin zu gelangen, brauchte er mit den öffentlichen Ver-7

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