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RITENSTREIT - Verlag Josef Knecht

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Opfers; der Dolch hatte sein Ziel präzise erreicht. OhneVerzug schleiften die beiden Männer den leblosen Körpersogleich von der Straßenmitte zur Seite, zogen ihm Brieftasche,Kalender, Portemonnaie sowie den Einladungsbriefund das Handy aus den Anzugstaschen, ein paar Schrittenoch, dann warfen sie die Leiche in eine der zahlreichenGruben, die sich zwischen den archäologischen Trümmernbefanden und die offenbar früher zu Substruktionen vonGrabanlagen gehört hatten. Ein paar von den überall herumliegendengroßen, verwitterten Hausteinen wurdenhinterhergeschickt, so dass man – jedenfalls auf den erstenBlick – nichts mehr von einem Leichnam sehen konnte.«Das reicht, um ihn für die nächsten fünf bis sechs Tageunsichtbar zu machen», sagte einer der Männer leise,«dann ist unser Job sowieso zu Ende.»Anschließend wieder tiefstes Schweigen. Nur von fernhörte man den nie abreißenden Verkehr der parallel laufenden,etwa einen Kilometer entfernten Via Appia Nuovaund des ebenfalls nahen Grande Raccordo Anulare, dergroßen, sechsspurigen Ringautobahn um Rom.***Schon seit gut zwei Wochen waren die Vorlesungen an derTheologischen Hochschule der Franziskaner in Rom, derPontificia Università Antonianum, wie sie seit einigen Jahrenoffiziell hieß, miserabel besucht.Das lag einmal an der bedrohlich nahen Examenszeit, woStudenten Dringenderes zu tun haben, als sich Vorlesungenanzuhören; ganz abgesehen davon, dass die meistendavon langweilig waren und ohnehin in uralten, vergilbten,von Studentengeneration zu Studentengeneration11

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