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Spiel, Spaß, Musik und viele Attraktionen - Hospital zum Heiligen Geist

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R<strong>und</strong> um den Glockenturm<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

Erinnern Sie sich noch an Loriot <strong>und</strong> Evelyn<br />

Hamann <strong>und</strong> das rote Plüschsofa?<br />

Loriots verschmitztes, hintergründiges<br />

Lächeln, das er so w<strong>und</strong>erbar leicht auf sein<br />

Gesicht zaubern konnte, an die legendäre<br />

Steinlaus, Wum <strong>und</strong> Wendelin, die Dialoge<br />

mit dem sprechenden H<strong>und</strong> Bello? Wie verdattert<br />

Loriot gucken konnte, all die phantastischen<br />

<strong>und</strong> geistreichen Sketche mit der so<br />

wandlungsfähigen <strong>und</strong> urkomischen Evelyn<br />

Hamann?<br />

»Moooment ... !«, das war eines der Signalwörter,<br />

<strong>und</strong> dann kam irgendetwas, worüber<br />

man herzlich lachen konnte.<br />

Loriot hat als einer der ersten herumgewitzelt<br />

über das Interesse des »werten Publikums«<br />

an TV-Kochsendungen <strong>und</strong> hat diese<br />

dann auch durch den Kakao gezogen.<br />

Ende der fünfziger Jahre kam in unserer<br />

Republik das Kochen im brandneuen Medium<br />

Fernsehen auf.<br />

Nach den großen Erfolgen des ersten<br />

Fernsehkochs der Nation Clemens Wilmenrodt<br />

mit Rezepten wie »Indianerfleisch« <strong>und</strong><br />

der Erfindung von »Toast Hawaii« gab es eine<br />

lange Pause.<br />

Das Publikum war mit anderem beschäftigt.<br />

Dann schwang Alfred Biolek erfolg- <strong>und</strong><br />

kenntnisreich den Kochlöffel vor den Augen<br />

<strong>viele</strong>r Zuschauer. Die Nation wurde mit<br />

Rezepten <strong>und</strong> Kochbüchern geflutet. Viele<br />

bekannte Zeitgenossen taten es Biolek nach,<br />

traten im TV auf, kochten, brutzelten, leckten<br />

<strong>und</strong> schleckten, schmatzten, süffelten <strong>und</strong><br />

priesen die Aromen wertvoller Lebensmittel.<br />

Still <strong>und</strong> leise schob Loriot seine skurrilen<br />

Rezepte dazu, hier ein Bespiel:<br />

Nilpferd in Burg<strong>und</strong>er: Etwas für festliche<br />

Tage, vorausgesetzt, dass sich das Nilpferd in<br />

Burg<strong>und</strong>er wohl fühlt. Nilpferd waschen <strong>und</strong><br />

trocknen, in passendem Schmortopf mit 2000<br />

Litern Burg<strong>und</strong>er, 6–8 Zwiebeln, 2 kleinen<br />

Mohrrüben <strong>und</strong> einigen Nelken 8–14 Tage<br />

kochen, herausnehmen, abtropfen lassen <strong>und</strong><br />

mit Petersilie servieren.<br />

Heutzutage kann man fast den Eindruck<br />

gewinnen, dass jeder Moderator gern öffentlich<br />

sein Können am Herd vorführt oder aber<br />

sich gerne zu einem TV-Koch-Event einladen<br />

lässt: Promidinner, Private Dinner mit Übernachtung<br />

<strong>und</strong> Frühstück am nächsten Morgen<br />

…<br />

»Moooment … !« möchte man bisweilen<br />

rufen, weil es so viel falsche Wichtigkeit,<br />

Selbstdarstellung <strong>und</strong> rauschhafte Eitelkeit<br />

in dem ganzen Geschehen gibt <strong>und</strong> bisweilen<br />

auf allen Kanälen gekocht wird.<br />

Darüber scheint manchmal das Wesentliche<br />

im Leben vergessen zu werden. Es geht<br />

doch nicht darum, öffentlich zu kochen <strong>und</strong><br />

sich darzustellen, sondern zu teilen, was man<br />

hat, abzugeben.<br />

Es ist etwas sehr Schönes, r<strong>und</strong> um einen<br />

Tisch zu sitzen <strong>und</strong> gemeinsam zu essen, <strong>und</strong><br />

zwar nicht für ein Fernsehpublikum, sondern<br />

weil es innerlich reich macht, großzügig<br />

zu sein. Das ist etwas sehr Wertvolles, in<br />

Gemeinschaft zu sein <strong>und</strong> die guten Gaben<br />

des Lebens zu teilen.<br />

Und so grüße ich Sie mit der Weisheit des<br />

Monatsspruchs im Juni:<br />

»Einer teilt reichlich aus <strong>und</strong> hat immer<br />

mehr; ein anderer kargt, wo er nicht soll,<br />

<strong>und</strong> wird doch ärmer.« (Sprüche Salomos<br />

11,24)<br />

Es grüßt Sie herzlich!<br />

Pastorin Hanna Hirt<br />

4 Juni 2011

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