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Reichenows Graukopfpapageien – mehr Fragen als Antworten

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REISEBERICHTzum Caprivi-Zipfel, über den die ARDim April 2008 einen interessanten Beitragdrehte, der am 3. Mai 2008 gesendetwurde. (Er ist in der ARD-Mediatheknoch abrufbar.) In diesem Gebiet gab esschon im Oktober 2007 frühzeitig ergiebigeRegenfälle, so dass nach der üblicherweisetrockenen Wintersaison (Junibis August/September) die Pflanzenganz besonders früh Blüten und neueBlätter trieben. Die Manketti-Bäumeentwickelten recht schnell Früchte, diegerne bereits unreif von den Papageiengefressen werden.Das war wohl auch eine der Ursachendafür, dass nach etlichen Jahren soungewöhnlich viele <strong>Graukopfpapageien</strong>in diese Region kamen, die am westlichenRande des bekannten Verbreitungsgebietesvon Poicephalus fuscicollissuahelicus liegt. Vielleicht war auch dieVersorgung mit Nahrung in ihrem angestammten,leider bisher unbekanntenAufenthaltsgebiet nicht so üppig wie geradehier bei Makene.Da mir meine Kontaktpersonen berichtethatten, dass sich die <strong>Graukopfpapageien</strong>zwischen Oktober 2007 und Januar2008 auf dem Gelände des RestCamp aufgehalten hatten, plante ichrechtzeitig meine Reise, um im November2008 (hoffentlich) ein vergleichbaresErlebnis haben zu können. Weil dasCamp sehr, sehr einfach ausgestattet istDer Manketti-Baum (Schinziophyton rautanenii) ist im Caprivi-Zipfel weit verbreitet;seine pflaumengroßen Früchte werden von <strong>Graukopfpapageien</strong> gerne gefressenund in den alten und dicken Ästen findet man gelegentlich Nisthöhlenund es keinerlei Möglichkeit gibt, irgendeinenRaum zu klimatisieren, es aber imNovember am Okavango regelmäßig biszu 40 °C heiß wird, buchte ich einWohnmobil, damit ich zumindest tagsüberwährend der heißesten Stundeneinen kühleren Platz zur Verfügung hatte.Auch nachts war es mit dem Klimagerätim Camper so sehr viel angenehmer.Morgens um 5.30 Uhr, wenn es geradeanfing zu dämmern, stand ich auf. Um6.30 Uhr saß ich nach einem kleinenFrühstück schon mit Mark Paxton imAuto, um nach <strong>Graukopfpapageien</strong> Ausschauzu halten, von denen im November2008 erst drei Individuen gesichtetworden waren, ganz anders <strong>als</strong>o <strong>als</strong> zurgleichen Zeit im Jahr zuvor. Am erstenTag meines Aufenthaltes habe ich diesedrei Papageien dann auch einmal sehenkönnen. Ich kam bis auf vielleicht 50Meter an den voll belaubten Baum heran,in dem sie sich für eine oder zweiMinuten niedergelassen hatten. DenKopf eins Vogels konnte ich ausmachen,da er über das Blätterdach herausragte.Und dann waren sie ganz schnell abgeflogen.Wir nahmen die Verfolgung zunächstauf, weil wir glaubten, sie seien inder Nähe geblieben, aber vergeblich. Dieswar die einzige Begegnung mit <strong>Graukopfpapageien</strong>während dieser Reise.Schon bald nach den ersten Regenfällen im Oktober treiben die Manketti-Bäumeunscheinbare Blüten und sehr schnell dann Früchte ausGoldbugpapageien (Poicephalus meyeritransvaalensis) konnte ich zahlreich sehenund fotografieren. Es waren meistJungvögel aus der gerade zu Ende gegangenenBrutsaison (Juni/Juli bis Oktober),die hoch oben in den belaubtenBäumen saßen und wohl noch so „un-PAPAGEIEN 3/2009104

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