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Vergleichsökobilanz bei Direktsaat und Pflug

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Umweltwirkungen imÜberblickIn Tabelle 2 sind sämtliche beurteiltenUmweltwirkungen <strong>bei</strong>derSysteme in absoluten Zahlen sowierelativ (System PF = 100 %)aufgeführt. In den eingefärbtenZellen werden die Unterschiededes Systemvergleichs, entsprechenddem Interpretationsschemavon Nemecek et al. (2005),als «günstiger» eingestuft <strong>und</strong><strong>bei</strong> fehlender Einfärbung als«ähnlich», das heisst «tendenziellgünstiger aber nicht gesichert».Die Beurteilung allerUmweltwirkungen fällt im SystemDS im Vergleich zum SystemPF tendenziell günstiger(nicht gesichert) bis günstigeraus.EnergiebedarfDie Umweltwirkung Energiebedarfwird im System DS umdurchschnittlich 1,3 GJ-Äquivalentpro Hektare <strong>und</strong> Jahr günstigerbeurteilt als im System PF(Tab. 2). Diese Differenz entsprichteiner Einsparung von36 Litern Diesel-Äquivalent proHektare Anbaufläche <strong>und</strong> Jahr.Der gesamte Energiebedarfsetzt sich zusammen aus demEnergiebedarf, welcher benötigtwird für den «Einsatz vonMaschinen» (M) inklusive derenHerstellung, sowie aus derHerstellungsenergie der eingesetzten«Produktionsmittel» (P)wie Pflanzenschutzmittel, Mineraldünger,Saatgut sowie Energieträgerfür Abflammen <strong>und</strong>Trocknen. Während im SystemPF der Energiebedarf für Mbeziehungsweise P fast gleichhoch ist, werden im System DSvom totalen Energiebedarf 64 %für P <strong>und</strong> 36 % für M benötigt(Abb. 3). Der höhere Anteilfür P im System DS ist infolgeentfallener Bodenbear<strong>bei</strong>tungdurch einen leicht erhöhten Einsatzvon Pflanzenschutzmittelnsowie leicht höhere Mineraldüngergabenzu erklären. In <strong>bei</strong>denSystemen benötigt die Herstellungdes Mineraldüngers ammeisten Energie, gefolgt von derHerstellung <strong>und</strong> dem Einsatz derErntemaschinen. Der drittgrössteAnteil im System PF betrifftdie Bodenbear<strong>bei</strong>tung, die imSystem DS entfällt.In Abbildung 3 ist das energieaufwändigeTrocknen der sehrfeucht geernteten <strong>und</strong> einmaligim Jahr 2002 angebauten Sojamiteinbezogen. Dafür wurde,gemessen am Gesamtenergiebedarf,im System DS ein Anteilvon 3 % <strong>und</strong> im System PFvon 2 % benötigt. Für die übrigenDreschkulturen war der Trocknungsanteilpro Parzelle <strong>und</strong> Jahrgering: Bei total 23 abgeerntetenParzellen liegt der Durchschnittim System DS <strong>bei</strong> 0,2 % <strong>und</strong> imSystem PF <strong>bei</strong> 0,1 %.Abflammeinsätze erfolgten imSystem DS drei- <strong>und</strong> im SystemPF zwei Mal <strong>und</strong> benötigten einenwesentlichen Anteil am Gesamtenergiebedarfder jeweiligenFruchtfolge.Die in Abbildung 3 getrennt aufgeführtenEnergiebedarfsanteilevon M <strong>und</strong> P wurden in Abbildung4 zusammengefasst <strong>und</strong>für jede Hauptkultur (ohne Soja)einzeln dargestellt. Den geringstenEnergiebedarf pro HektareAnbaufläche <strong>und</strong> Jahr weisendie Kulturen Winterroggen <strong>und</strong>Eiweisserbsen auf; im Gegensatzzu den anderen Kulturen wurdensie wenig oder nicht gedüngt. ImJahr 2002 wurde auf allen sechsParzellen eine Gr<strong>und</strong>düngungmit Phosphor <strong>und</strong> Kalium durchgeführt.Deshalb erscheint derEnergiebedarf dieser Massnahmezwar anteilsmässig zu einemSechstel <strong>bei</strong>m Winterroggen,nicht aber <strong>bei</strong> den Eiweisserbsen,da ausnahmsweise in diesemJahr Soja angebaut wurde.Den günstigsten Energiebedarfpro Kilogramm geerntete TSweisen die Kulturen Silomais<strong>und</strong> Zuckerrüben dank ihren hohenBiomasseerträgen auf, gefolgtvon den wenig oder nichtgedüngten Winterroggen <strong>und</strong>Eiweisserbsen.OzonbildungspotenzialDie Umweltwirkung Ozonbildungspotenzialbeschreibt dieBildung von bodennahem Ozon(Sommersmog). Dieser ProzessTab. 2. Umweltwirkungen der Anbausysteme <strong>Direktsaat</strong> (DS) <strong>und</strong> <strong>Pflug</strong> (PF) inklusive Gründüngungen. Mittelwerte pro Hektare Anbaufläche<strong>und</strong> Jahr oder pro Kilogramm geerntete TS. Dauerbeobachtungsfläche Oberacker, Rütti-Zollikofen (1999 bis 2005).Management- Umweltwirkung Einheit pro ha <strong>und</strong> Jahr relativ pro t TS relativBereich DS PF (PF = 100%) DS PF (PF = 100%)Ressourcen- Energiebedarf MJ-Äq. 14’747 16’050 92 1’459 1’655 88Management Ozonbildungspotenzial kg C 2H 4-Äq. 0,485 0,595 82 0,05 0,06 78Treibhauspotenzial kg CO 2-Äq. 2’070 2’141 97 205 221 93Nährstoff- Eutrophierungspotenzial kg N-Äq. 45 48 93 4,47 4,99 90Management Versauerungspotenzial kg SO 2-Äq. 13,2 14,13 93 1,3 1,5 87Schadstoff- Aquatische Ökotoxizität AÖP 1 840’749 1’006’119 84 83’163 103’714 80Management Humantoxizität HTP 2 517 716 72 51 74 691AÖP = aquatisches Ökotoxizitätspotenzial; 2 HTP = Humantoxizitätspotenzial484 AGRARForschung

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