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Deutsche J/24 Klassenvereinigung e.V. 2008/2009

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www.j<strong>24</strong>.de<br />

<strong>Deutsche</strong> J/<strong>24</strong> <strong>Klassenvereinigung</strong> e.V.<br />

<strong>2008</strong>/<strong>2009</strong>


2<br />

Picture by Andrea Mag<br />

terMIne <strong>2009</strong><br />

Von Bis Regatta Austragungsort Club/Info RLF<br />

Februar 05.02 08.02 XXV Primo Cup Monaco Yacht Club de Monaco<br />

März 28.03 29.03 Frühjahrs-Verbandsregatta Alster, Hamburg Hamburger Segel-Club 1,10<br />

April 09.04 13.04 31ème Spi Ouest-France La Trinité, France www.spi-ouestfrance.com<br />

Ostern 10.04 13.04 Pasquavela Porto St. Stefano, Italien www.ycss.it<br />

30.04 03.05 Trofeo Accademia Navale Livorno, Italien www.trofeoaccademianavale.com<br />

Mai 01.05 03.05 Elbedamm Regatta Mühlenberger Loch, Hamburg Mühlenberger Segel-Club 1,10<br />

01.05 08.05 World Championship Annapolis, Maryland/USA Annapolis Yacht Club 1,60<br />

16.05 17.05 Spring Cup Medemblik, Holland Royal Yacht Club Hollandia 1,20<br />

16.05 17.05 Elbe-Pokal-Regatta Mühlenberger Loch, Hamburg Blankeneser Segel-Club 1,05<br />

29.05 02.06 Italian Nationals Gardasee, Italien http://www.fragliavelariva.it<br />

Pfingsten 30.05 01.06 Flens Super Sail Tour Grömitz Grömitzer Segel Club 1,25<br />

Juni 25.06 28.06 Kieler Woche Kiel Kieler Yacht-Club 1,30<br />

Juli 04.07 06.07 Warnemünder Woche Warnemünde www.warnemuender-woche.com 1,10<br />

18.07 20.07 manroland German Open Travemünde www.travemuender-woche.de 1,30<br />

August 07.08 09.08 Swedish Open / North<br />

European Championship<br />

Malmö, Sweden 1,30<br />

29.08 30.08 Sanduhr Regatta Mühlenberger Loch, Hamburg Mühlenberger Segel-Club 1,05<br />

September 19.09 20.09 Dutch Open Seeland, Holland 1,20<br />

26.09 27.09 Elbe-Sand-Regatta<br />

Hamburger Meisterschaft<br />

Mühlenberger Loch, Hamburg Blankeneser Segel-Club 1,15<br />

Oktober 17.10 Alster-Glocke Alster, Hamburg Hamburger Segel-Club<br />

<strong>24</strong>.10 30.10 European Championship Kreta, Griechenland 1,50<br />

November 07.11 08.11 Väterchen Frost Alster, Hamburg Hamburger Segel-Club 1,20<br />

Inhaltverzeichnis<br />

InhaltsverzeIchnIs Kv-MagazIn <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong><br />

termine <strong>2009</strong> seite 02<br />

vorwort des 1. vorsitzenden seite 04<br />

einladung zur<br />

Jahreshauptversammlung <strong>2009</strong> seite 05<br />

rangliste <strong>2008</strong> seite 06/07<br />

Berichte <strong>2008</strong><br />

Pasquavela seite 08<br />

Frühjahrs-verbandsregatta seite 09<br />

spring cup seite 10<br />

trofeo accademia navale seite 11/12<br />

Young european sailing seite 13<br />

Die J/<strong>24</strong> als einhand- oder Fahrtenboot seite 14/15<br />

sommertour <strong>2008</strong> seite 16/18<br />

6 Frauen sehen rot seite 19/20<br />

Juelssand ist da! seite 21<br />

Italian nationals seite 22/23<br />

World championship seite 26/28<br />

Kieler Woche seite 29<br />

german Open / nordeuro seite 30/31<br />

swedish Open seite 32<br />

hamburger Meisterschaft seite 33<br />

www.j<strong>24</strong>.de<br />

Frauen-Power auf der alster seite 34/35<br />

european championship seite 36/39<br />

Berliner Flotte seite 40<br />

verschiedenes<br />

Picture by Andrea Mag<br />

Pfingsbusch adieu & sonstiges seite 41<br />

manroland J/<strong>24</strong> german Open <strong>2009</strong> seite 42<br />

titelträger der J/<strong>24</strong> Klasse seite 43<br />

Mitgliederverzeichnis / Impressum seite 44/46<br />

3


<strong>2008</strong> – Das Jahr der rekorde - für uns…!<br />

Was war eigentlich in <strong>2008</strong> ?? Es fing bescheiden zur Alster<br />

Frühjahrsregatta an. 20 Boote bescherten uns auf der Alster<br />

einen Melderekord.<br />

Weltmeisterschaft auf Sardinien: Das Vegateam um Steffi<br />

Köpke ersegelte einen 1. Platz in der<br />

5. Wettfahrt bei fast 80 teilnehmenden Booten. Das ist auch<br />

einmalig in der deutschen J/<strong>24</strong> Geschichte. 12 deutsche<br />

Boote nahmen dort teil – wieder ein Rekord!<br />

Die German Open in Grömitz war natürlich für alle Teilnehmer<br />

das Highlight der Saison. Fazit: Wettfahrten, Bahn, Location,<br />

Club, Social Events - alles Premium!<br />

Europameisterschaft auf dem Balaton in Ungarn: Die<br />

Hamburger Crew Peer Kock, Stefan Karsunke, Rollo Böhm<br />

und Daniel Frost wurden durch den entscheidenen Sieg<br />

in der letzten Wettfahrt zum Europameister gekürt. Das<br />

Rotoman Team steckte seinen 2. Vizeeuropameistertitel ein.<br />

Auch erstmalig in der deutschen J/<strong>24</strong> Geschichte.<br />

Zur Väterchen Frost Regatta auf der Alster meldeten 28<br />

Boote, damit wieder ein Rekord….<br />

In der Saison <strong>2008</strong> haben sich die Damenteams um „Alice,<br />

Pink und Antigen und natürlich das Vegateam weiter formiert<br />

und das fällt natürlich auch positiv auf. Die Berliner Flotte<br />

ist um 2 Clubboote erweitert, ein dritter Club sucht bereits<br />

ein Boot, so das die Bootsmesse in Berlin weiteren Zulauf<br />

verspricht.<br />

4<br />

vOrWOrt Des 1. vOrsItzenDen JahreshauPtversaMMlung <strong>2009</strong><br />

Was erwartet uns in<br />

<strong>2009</strong>?<br />

In Übersee findet im Mai<br />

<strong>2009</strong> die Weltmeiserschaft<br />

in Annapolis/USA statt.<br />

Nach der eventreichen<br />

Saison <strong>2008</strong> könnten wir<br />

uns wieder auf unser<br />

nationales Flottenfeld<br />

konzentrieren. Wir hoffen<br />

auf der Kieler Woche als nordeuropäisches Highlight einmal<br />

mit 40 Booten an den Start zu gehen.<br />

Zusätzlich haben wir die Warnemünder Woche als Rangliste<br />

mit in unser Programm genommen. Unsere wachsende<br />

Berliner Flotte wird dort gemeinsam mit etlichen Hamburger<br />

Teams in Warnemünde an den eigenen Klassenstart gehen.<br />

Die German Open im Rahmen der Travemünder Woche<br />

bietet für alle etwas, so das der Anhang unserer J/<strong>24</strong><br />

Familie mit dabei ist! Als Abschluß bietet sich natürlich die<br />

Europameisterschaft in Griechenland an.<br />

Wir hoffen, unserer Klasse weiterhin den richtigen Rahmen<br />

zu geben, denn in punkto Segel und Klassenaktivitäten sind<br />

wir momentan auf der Überholspur. Ich wünsche uns allen<br />

ein paar ruhige Festtage, viel Gesundheit und einen guten<br />

Start in die Saison <strong>2009</strong>, damit wir uns hoffentlich alle<br />

wieder auf dem Wasser sehen werden.<br />

Euer Präsident<br />

an alle Mitglieder der <strong>Deutsche</strong>n J/<strong>24</strong> <strong>Klassenvereinigung</strong> e.v.<br />

einladung zur Jahreshauptversammlung <strong>2009</strong><br />

Die deutsche J/<strong>24</strong> <strong>Klassenvereinigung</strong> lädt hiermit alle Mitglieder zur Jahreshauptversammlung <strong>2009</strong> am Freitag,<br />

den 26. Juni <strong>2008</strong> (während der Kieler Woche) um 19.00 Uhr im Yacht Club Strande ein.<br />

Tagesordnung<br />

1) Begrüßung<br />

2) Bericht des Vorstandes<br />

3) Bericht des Kassenwart<br />

4) Bericht der Kassenprüfer<br />

5) Entlastung des Vorstandes<br />

6) Neuwahlen als Block<br />

Vorstand<br />

1. Vorsitzender:<br />

2. Vorsitzender:<br />

Kassenwart:<br />

Technischer Obmann:<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Kassenprüfer:<br />

Ergänzungen zur Tagesordnung bitte schriftlich an den Vorstand.<br />

norbert Masch 1. vorsitzender<br />

<strong>Deutsche</strong>n J/<strong>24</strong> <strong>Klassenvereinigung</strong> e.v.<br />

Bisher<br />

Norbert Masch<br />

Peter Langhans<br />

“Beppo“ Betke<br />

Stefan Karsunke<br />

Phillip Nann<br />

Rolf Stupperich<br />

Vorschlag<br />

Wiederwahl<br />

Wiederwahl<br />

Wiederwahl<br />

Wiederwahl<br />

Wiederwahl<br />

Wiederwahl<br />

5


6<br />

Platz steuermann Punkte gewertete regatten<br />

1 Peer Kock 138,97 EM Ungarn<br />

Kieler Woche<br />

2 Greg Wilcox 138,73 EM Ungarn<br />

German Open<br />

3 Stefan Karsunke 129,49 Weltmeisterschaft<br />

Pfingstbusch<br />

Spring Cup<br />

4 Jan Hössermann 119,84 Kieler Woche<br />

German Open<br />

5 Jan Kähler 116,85 Weltmeisterschaft<br />

Kieler Woche<br />

6 Jan-Peter Helms 115,33 Spring Cup<br />

EM Ungarn<br />

Väterchen Frost<br />

7 Matthias Garzmann 108,09 Alster Frühjahr<br />

German Open<br />

Väterchen Frost<br />

8 Manfred König 104,86 Kieler Woche<br />

German Open<br />

9 Dirk Strelow 103,<strong>24</strong> Weltmeisterschaft<br />

Pfingstbusch<br />

German Open<br />

10 Norbert Masch 93,48 Pfingstbusch<br />

Sanduhr<br />

German Open<br />

11 Peter Langhans 93,06 Kieler Woche<br />

Pfingstbusch<br />

Spring Cup<br />

12 Johann-Peter Huhn 85,61 Alster Frühjahr<br />

Väterchen Frost<br />

EM Ungarn<br />

13 Ragna Thoennesen 83,68 EM Ungarn<br />

German Open<br />

14 Stephanie Köpcke 83,62 Pfingstbusch<br />

Weltmeisterschaft<br />

German Open<br />

15 Jan-Hendrik Bröhan 80,29 EM Ungarn<br />

Väterchen Frost<br />

Sanduhr<br />

16 Sven Schwermer 80,28 Kieler Woche<br />

Alster Frühjahr<br />

Spring Cup<br />

17 Carsten Henzel 76,48 Spring Cup<br />

Sanduhr<br />

Weltmeisterschaft<br />

ranglIste <strong>2008</strong> InOFFIzIelle ranglIste <strong>2008</strong><br />

Platz steuermann Punkte gewertete regatten<br />

18 Stephan Mais 70,79 Väterchen Frost<br />

Pfingstbusch<br />

Alster Frühjahr<br />

19 Volker Pump 69,07 Kieler Woche<br />

Alster Frühjahr<br />

Väterchen Frost<br />

20 Lars Häger 68,7 Kieler Woche<br />

EM Ungarn<br />

21 Michael Kruse 67,55 Pfingstbusch<br />

Väterchen Frost<br />

Alster Frühjahr<br />

22 Horst Rieckborn 63,93 German Open<br />

Kieler Woche<br />

23 Frithjof Schade 60,04 Sanduhr<br />

Väterchen Frost<br />

German Open<br />

<strong>24</strong> Michael Stamp 56,18 Kieler Woche<br />

German Open<br />

25 Michael Langhans 31,88 Kieler Woche<br />

Spring Cup<br />

Väterchen Frost<br />

26 Judith Niedmers 29,95 Kieler Woche<br />

Sanduhr<br />

Väterchen Frost<br />

27 Rolf Stupperich 25,31 Alster Frühjahr<br />

Väterchen Frost<br />

Kieler Woche<br />

28 Svenja Carlsen <strong>24</strong>,06 Pfingstbusch<br />

Kieler Woche<br />

Alster Frühjahr<br />

29 Peter Golz 23,08 Kieler Woche<br />

Alster Frühjahr<br />

Väterchen Frost<br />

Platz steuermann Punkte gewertete regatten<br />

30 Marc-Daniel Mählmann 63,37 Väterchen Frost<br />

Alster Frühjahr<br />

31 Christian Heidemann 45,47 Kieler Woche<br />

32 Jan Dethlefsen <strong>24</strong>,07 Kieler Woche<br />

33 Frank Schönfeldt 23 Väterchen Frost<br />

34 Henning Baur 21,54 Sanduhr<br />

35 Katharina Grobleben 21,12 German Open<br />

Väterchen Frost<br />

36 Martin Maschnitza 21,07 German Open<br />

37 Lutz Köhler 17,53 Väterchen Frost<br />

Spring Cup<br />

38 Hendrik Lippek 16,74 Alster Frühjahr<br />

Pfingstbusch<br />

39 Jan-Marc Ulrich 13,8 Väterchen Frost<br />

40 Jessica Finke 11,36 Pfingstbusch<br />

41 Bendix Hügelmann 10,77 Sanduhr<br />

42 Anne Köhler 10,7 Kieler Woche<br />

43 Dörte Steffens 5,38 Sanduhr<br />

44 Michél Pingel 5,35 Kieler Woche<br />

45 Dietrich Münster 2,67 Kieler Woche<br />

46 Andreas Fege 1,83 Alster Frühjahr<br />

* Diese Steuerleute haben nicht die von der deutschen Ranglistenordnung<br />

geforderten 9 Wertungen ersegelt und werden somit nur inoffiziell geführt.<br />

7<br />

Picture by Andrea Mag


Pasquavela (Ostersegeln) ist mittlerweile unsere traditionelle<br />

Vorbereitungs-Regatta geworden. Es klingt halt sehr<br />

reizvoll für uns bereits früh im Jahr in türkisem Wasser zu<br />

segeln, Espresso zu trinken und das im Idealfall in Shorts!<br />

Doch nicht so in der Saison <strong>2008</strong>. Ostern war recht früh<br />

in diesem Jahr, deshalb hatten wir auf dem Weg über die<br />

Alpen verhältnismäßig viel Schnee gesehen und diverse<br />

Reisebusse die wir trafen hatten noch Pommes-Rutscher und<br />

Snowboards am Heck hängen.<br />

Doch trotzdem hatten sich 48 meist italienische J-Crews in<br />

Porto Santo Stefano zwischen Rom und Elba eingefunden.<br />

Meist bedeutet an dieser Stelle 45 Italiener, Hedgehog/Ian<br />

Southworth, Ostestrolch und wir. Die Konkurrenz war ideal<br />

um sich einen Trainingsvorsprung gegenüber den noch im<br />

Winterschlaf liegenden deutschen Crews zu erarbeiten.<br />

Wir hatten gehofft in der Saison <strong>2008</strong> nicht nur Leichtwind<br />

Regatten in Italien zu erleben, da wir das in 2007 schon als<br />

Manko empfunden hatten. Doch auch das sollte <strong>2008</strong> anders<br />

sein. Anfangs war einfach nur das Wetter schlecht (kalt und<br />

8<br />

Pasquavela<br />

nass) doch am zweiten Tag fing es schon fast ungehörig an zu<br />

wehen. Im Windschatten des Monte Argentario war es dann<br />

gar nicht so einfach sich nicht zu maulen. Die Wettfahrtleitung<br />

entschied keine Rennen zu segeln, doch Hedgehog, einige<br />

Italiener und wir waren nicht so weit gegahren um im Hafen<br />

zu sitzen und fuhren für einige Trainingsschläge raus.<br />

Die folgenden beiden Tage blieben sehr stürmisch, jedoch<br />

nicht mehr so drehig so dass insgesamt sechs Rennen<br />

gesegelt werden konnten. Gewonnen hat Andrea Casale, wir<br />

wurden fünfter, Ostestrolch 18. Hedgehog konnte am ersten<br />

und den beiden letzten Regatten wegen einer total hohlen<br />

Organisation nicht teilnehmen und wurde so 39.<br />

Das Training war sicher sehr hilfreich, jedoch ließ das<br />

Rahmenprogramm dieses mal aufgrund des schlechten und<br />

ernsthaft kalten Wetters sehr zu wünschen übrig. Aber <strong>2009</strong><br />

ist Ostern ungewöhnlich spät, da kommen dann wieder die<br />

Shorts ins Spiel.<br />

Jan-Marc für das team rotoman<br />

Bei den J<strong>24</strong> ist die Frühjahrs-Verbandsregatta des HSC<br />

auf der Alster der alljährliche Saisonauftakt. In der Klasse<br />

weht ein frischer Wind, denn es gibt viele neue junge Crews<br />

die aktiv an Regatten teilnehmen. Das spiegelt sich in der<br />

Ergebnisliste der Wettfahrten, vom 5. bis 6. April wider. Es<br />

waren nämlich 20 Boote am Start, neben dem Hungrigen<br />

Wolf nun auch ein Damen-Team aus der SVAOe.<br />

Unsere Euphorie vor dem ersten Start bekam einen kleinen<br />

Dämpfer, denn wir hatten ein nasskaltes Wochenende<br />

erwischt und von dem Wind, war nicht all zu viel für uns<br />

beschieden. Doch als die ersten Wenden und Halsen zum<br />

aufwärmen hinter uns lagen, waren wir heiß, der starken<br />

Konkurrenz unser Heck zu zeigen.<br />

An jedem Tag wurden 3 Wettfahrten ausgetragen, wobei wir<br />

am Samstag einen guten Tag erwischten und mit einem 3.<br />

und einem 4. Platz Höhenluft schnupperten. Die Crews der<br />

Günni, Max Bahr, United5 und Bärbel bildeten am Samstag<br />

mit uns durch konstante Platzierungen im ersten Viertel die<br />

Spitzengruppe. Am Sonntag schob sich noch das Team der<br />

Seglershop nun mit Per am Steuer nach vorne.<br />

FrühJahrs-verBanDsregatta<br />

startschuss für die regattasaison <strong>2008</strong><br />

Die letzte Wettfahrt bei der der Wind so drehte, dass wir<br />

auf der Kreuz überlegten den Spi zu ziehen und auf dem<br />

„Raumkurs“ ganz schön mühe hatten genug Höhe zu<br />

laufen, um die Leetonne zu bekommen brachte wenig Spaß.<br />

Ansonsten war es mal wieder eine faire Wettfahrtserie, bei<br />

der viel Aufmerksamkeit und Konzentration entscheidend<br />

waren.<br />

Am Ende erzielten wir über alles einen guten 5. „Berichtschreib-Platz“.<br />

Eine Bestätigung dafür, dass sich das<br />

Ostertraining in Eckernförde bei Sonne, Schnee und Hagel<br />

doch sehr gelohnt hat. Unsere SVAOe-Mädels überraschten<br />

in der zweiten Wettfahrt mit einem tollen 4. Platz und landeten<br />

insgesamt mit zwei Punkten Rückstand und einem Platz hinter<br />

den amtierenden Europameisterinnen auf dem 11. Platz.<br />

Resümieren wir das Wochenende so können wir sagen, dass<br />

es ein guter Start in die Regattasaison <strong>2008</strong> war und das<br />

die deutsche J<strong>24</strong> Klasse über Winter mal wieder ein Stück<br />

attraktiver geworden ist.<br />

Johann für das team „hungriger Wolf“<br />

9<br />

Picture by Andrea Mag


so fing alles an...<br />

... eigentlich wollten wir in Kiel an zwei Wochenenden im April<br />

trainieren. Daraus wurden dann doch zwei Wochenenden in<br />

Holland Medemblik. Am Wochenende vorm Spring Cup haben<br />

wir bei tollem Wetter mit jeglichen Windverhältnissen trainiert.<br />

Alles ganz entspannt, mit gemütlichem Frühstück, ruhiges<br />

Aufbauen und Kranen der J. Wir haben ein Appartement für zwei<br />

Wochenenden in der Feriensiedlung angemietet. Das ist einfach<br />

praktisch. Zu dem kommt noch das tolle Revier und der super<br />

nette Segelclub, auch das Kranen kostete nur sagenhafte 13€, da<br />

können sich manche Clubs mal was abschauen!!!!! Auch Tonnen<br />

hatten sie für ihre Matchraceseglerinnen ausgelegt und diese<br />

konnten wir mitbenutzen. Das Wochenende war zwar auch für<br />

eine an Bord ziemlich nass aber wir hatten viel Spaß. Nach dem<br />

Abendbrot und duschen sind wir 5 im PKW zurück gefahren,<br />

ganz schön eng. Die J und der Bus blieben Vorort stehen.<br />

... so ging’s weiter. Olaf, Andrea und Andi holten Jan-Peter<br />

und Katrin in Buxtehude von der Arbeit um 19:00 Uhr ab,<br />

dann fuhren wir über die Dörfer in Sittensen auf die Autobahn.<br />

Alle hatten gute Laune. Doch dann kam das Thema Geld,<br />

Portemonnaie Rucksack etc. Einige von euch haben bestimmt<br />

von der Geschichte gehört. Ja, der Rucksack mit Geld und<br />

natürlich den Schlüsseln vom Bus (der ja in Holland mit allen<br />

Klamotten stand) war noch in Buxtehude. Und wir bereits 10<br />

km vor Holland. Nun ging das Telefonieren los. Wer ist noch in<br />

HH? Wer kann uns den Rucksack mitbringen? Gibt’s einen Kurier,<br />

was kostet der? ...... (450€)<br />

... schlussendlich wurde uns der Rucksack nach Sittensen<br />

entgegen gebracht, wir kehrten um. Und wieder um. Gegen<br />

02:15 waren wir dann endlich im Haus. So lange hat bestimmt<br />

keiner für die Strecke HH-Holland gebraucht.<br />

Zum Glück stand das Boot fix und fertig im Hafen, wir kranten<br />

Samstag recht zügig ins Wasser und dann ging es um 12:15<br />

Uhr an der Startlinie los. Das Wetter war super, 10-14kn Wind<br />

und Sonne satt. Im ersten Rennen freuten wir uns über einen 3.<br />

Platz. Im 2. Rennen wurden wir zunächst knapp 5., jedoch durch<br />

einen Protest zwischen Vitesse und United5 wurden wir doch<br />

4. In der 3. und 4. Wettfahrt trat für uns das Unfassbare ein, wir<br />

wurden noch zweimal 1. und lagen somit am Ende dieses Tages<br />

auf Platz 1. Dies wurde ausgiebig an Bord gefeiert. Lange saß<br />

unsere Crew mit vielen anderen bei Freibier auf der 3C2G und<br />

diskutierten über Manöver etc.<br />

10<br />

sPrIng cuP<br />

Am Sonntag war das Wetter weiterhin toll. WIND und SONNE<br />

PUR!!!! Es wurden an diesem Tag noch die Rennen 5, 6 und<br />

7 ausgesegelt. Im 5. Rennen konnten wir hinter der, immer<br />

vorne segelnden, Vitesse einen 2. Platz erringen. Es war echt<br />

Picture by Andrea Mag<br />

eng. Dann im 6.Rennen wieder ein Laufsieg für uns, wir waren<br />

begeistert. Jetzt gab’s Überlegungen, und Hochrechnungen.<br />

Müssen wir noch? Wer ist Punktgleich? Was können wir machen?<br />

Die Vitesse durfte nicht gewinnen also ließen wir uns einen Plan<br />

einfallen. Egal wie, wir mussten verhindern, dass sie vorne<br />

segeln. Einfacher gesagt als getan. In der Vorstartphase nahmen<br />

wir sie aufs Korn, doch sie entwischten uns wieder. Allerdings<br />

kamen wir, in der Nähe vom Fass wieder in Schlagdistanz. Beide<br />

Boote gingen fast gleichzeitig ums Fass. Auf diesem Schenkel<br />

bearbeiteten wir sie in einem fleißigen Spiel, beiderseits, bis<br />

ein grossteil des Feldes an uns vorbeigezogen war. Ab jetzt war<br />

es einfach, jetzt mussten wir sie nur noch decken und hoffen,<br />

dass wir uns nicht verrechnet hatten. „Gänsehautsegeln“! Wir<br />

erlangten noch einen 6. Platz (unser Streicher) und die Vitesse<br />

wurde 8. SORRY! Hierdurch konnte die auch immer vorne<br />

segelnde MaxBahr noch an der Vitesse vorbei segeln und einen<br />

weiteren 1. ersegeln. Gesamtergebnis: 1. 3C2G, 2. MaxBahr, 3.<br />

Vitesse, 4. United5, 5. Ivo Kock und 6. Ostestrolch.<br />

Wir bedanken uns an die Organisation und dem Wettergott. Es<br />

war ein tolles Wochenende.<br />

3c2g<br />

segeln, sonne, Peroni und Pasta<br />

Dienstag, 29.04.<strong>2008</strong>, ca. 2030 Uhr. Irgendwo auf der A7<br />

kurz vor Nürnberg. Ein gelbes Boot. Davor ein grüner Bus.<br />

Darin fünf bekannte Personen. Folgende Konversation ist<br />

erwähnenswert:<br />

M: Thorsten, wie kommen wir eigentlich an den<br />

Appartementschlüssel?<br />

T1: Weiß ich doch nicht, du hast gebucht.<br />

M: Nö, wieso?<br />

T1: Du hast mir doch die Buchungsbestätigung geschickt.<br />

S (am Steuer) wird hellhörig obwohl er sonst bei Konversation<br />

zwischen M und T1 aus Selbstschutz auf Durchzug stellt. H<br />

und T2 geht es ähnlich.<br />

M: Das war die Buchungsbestätigung vom letzten Jahr. Die<br />

habe ich dir – wie besprochen – geschickt, damit du die<br />

Kontaktdaten hast und buchen kannst.<br />

T1: Oh, auf das Datum hatte ich gar nicht geschaut und mich<br />

schon gefreut, dass du das gemacht hast. Dann haben<br />

wir wohl noch nicht gebucht.<br />

Die nun folgende Konversation, in die sich nun auch T2,<br />

H und S aktiv, sarkastisch, besserwisserisch, jedoch nicht<br />

zielführend einmischen, bleibt innerhalb des Seezauns.<br />

Schlussendlich wurde dann via Handy die Unterkunft in<br />

Italien gebucht, so dass neben dem grünen Bus und dem<br />

gelben Boot auch ALLE fünf Insassen am nächsten Morgen<br />

unversehrt in Livorno ankamen. Frühbucherrabatt war leider<br />

nicht mehr drin.<br />

trOFeO accaDeMIa navale<br />

Ankunft in Livorno. Business as usual. Die anderen<br />

Crews begrüßen. Sich erfreut über das tolle Wetter der<br />

Oberbekleidung entledigen und damit für Verständnislosigkeit<br />

in den italienischen Gesichtern sorgen. Polierwatte raus.<br />

Stefan schnell weg. Die anderen Vier polieren das Boot.<br />

Appartement beziehen. In den Supermarkt. Große Peroni<br />

Flaschen bestaunen. Große Peroni Flaschen kaufen. Große<br />

Peroni Flaschen benutzen.<br />

Als Unterkunft diente uns mal wieder der Hof unseres<br />

inzwischen lieb gewonnenen Freundes Franco, der uns<br />

(wie bereits erwähnt) sehr kurzfristig ein Appartement<br />

frei machen konnte. Sein Anwesen liegt im bergigen<br />

Hinterland Livornos und ist bestückt mit vielerlei Getier.<br />

Unter sämtlichen Lebewesen, die den Hof belagerten, war<br />

auch die Crew der Panta Rhei auszumachen, mit der wir die<br />

folgenden Abende verbrachten.<br />

Wie auch in den Vorjahren, herrschten leichte Winde<br />

(7-12 Knoten) vor, so dass es vormittags zu einigen<br />

Startverschiebungen aufgrund der zu geringen Windstärke<br />

kam. Die Bahnen wurden jedoch stets gut ausgelegt und<br />

bei Drehern schnell korrigiert. Mit 51 Booten war das Feld<br />

aus deutscher Sicht recht groß. Bemerkenswert ist immer<br />

wieder die hohe Anzahl an Nationen. Die italienische Marine<br />

hatte erneut Teams aus China, Pakistan, den Vereinigten<br />

Arabischen Emiraten, Chile, Portugal, Indien und anderen, in<br />

der J sonst selten zu sehenden Nationen geladen. Abgesehen<br />

von diesen Militärteams war die Leistungsdichte im vorderen<br />

Teil der Liste recht hoch. Die meisten Militärteams jedoch<br />

waren mit der J offensichtlich nicht sehr vertraut, so dass das<br />

11


Zeitlimit aufgehoben wurde, da diese sonst wahrscheinlich<br />

kein einziges Rennen zu Ende gebracht hätten.<br />

Italienische Tonnenmanöver kennt man: Drängeln, schubsen<br />

und Pöbeln. Den Ausruf „Ragazzi“ in ca. 200 verschiedenen<br />

Intonationen kennt inzwischen wohl auch jeder. Dieses Jahr<br />

konnte man jedoch sogar eine kleine Schlägerei an einem<br />

Leefass verfolgen. Scheinbar gönnten sich Vordecker des<br />

einen italienischen Bootes und Steuermann des anderen<br />

italienischen Bootes gegenseitig die Innenposition nicht.<br />

Nachdem ich noch eine Ohrfeige beobachten konnte,<br />

bat Malte drum, mich doch wieder aufs Steuern zu<br />

konzentrieren.<br />

Ergebnistechnisch fingen wir mit einem Tagessieg stark an,<br />

ließen dann etwas nach und konnten im letzten Rennen noch<br />

einen zweiten Platz verbuchen, so dass wir am Ende auf<br />

Platz 11 von 51 Booten landeten. Besser erging es unseren<br />

deutschen Kontrahenten Rotoman mit Platz 4 und Panta<br />

Rhei auf Platz 5. Den Kampf um die rote Laterne (Platz 51)<br />

gewann erwähnenswerterweise das Team der Marineschule<br />

Mürwick.<br />

12<br />

trOFeO accaDeMIa navale<br />

Die Abendgestaltung war altbewährt: Nach dem Segeln zur<br />

Promenade, wo im Sonnenschein einzwei 0,66er Peroni<br />

und den Anblick auf die italienische Bevölkerung und das<br />

Mittelmeer genossen wurde. Dann brachten wir Mamamalte<br />

an den Herd, genossen im Garten noch einzwei Peroni, aßen<br />

lecker Standardnudelgerichte (die gab es übrigens auch zum<br />

Frühstück, weil keiner morgens zu motivieren war, Brot zu<br />

kaufen), schauten eine Episode Rambo und machten uns<br />

dann auf in den Schlaf der Gerechten.<br />

Für uns ist Livorno jedes Jahr eine super Saisonvorbereitung.<br />

Viele Schiffe, starke Gegner und eine beeindruckende<br />

Organisation durch die Accademia Navale. Ein typisch<br />

italienisches Abendprogramm, also recht schmal. Wir nutzen<br />

das Event daher stets, um nach dem langen Winter die Crew<br />

wieder aufeinander einzustimmen. Auch hatten wir bis jetzt<br />

jedes Jahr Glück mit dem Wetter, also T-Shirt, bzw. zwei wie<br />

immer oben ohne. Denen, die noch nicht da waren, können<br />

wir es nur empfehlen, wir wollen auch im kommenden Jahr<br />

wieder hin!<br />

stefan Bahr<br />

Kieler Woche, ähh, Pfingstbusch<br />

Pfingstbusch, der Garant für Starkwind und Partyflaute<br />

in Schilksee. Der Regen prasselt unaufhörlich, Pressebar,<br />

immer wieder Pressebar. Aber nein, <strong>2008</strong> sollte es anders<br />

werden! Vielleicht lag es daran, dass wir vor Regattabeginn<br />

Petrus die Stoßstange unserer Börner-Münster-Zugmaschine<br />

opferten - mit der freundlichen Unterstützung des Trailers<br />

von Peter L. - oder einfach auch nur daran das Ostern dieses<br />

Jahr so früh war, wie in den letzten 75 Jahren nicht. Man<br />

weiß es nicht.<br />

Jedenfalls präsentierte sich der Pfingstbusch mit<br />

Sonnenschein und Windverhältnissen, die eher an eine<br />

Kieler Woche erinnerten. Der Himmel war blau und die Kieler<br />

Förde am Freitag ein Ententeich - und um das nur schon<br />

vorweg zu nehmen, letztendlich sollten nur 3 Wettfahrten an<br />

den folgenden drei Tagen gesegelt werden. Was auch - aber<br />

nicht nur ausschließlich - zu einer beachtlichen Präsenz an<br />

der Bar im Luzifer führte. Dazu später noch mehr. Aber jetzt<br />

erst einmal zum Regattageschehen.<br />

Samstag: Regatta der langen Messer. Der wenige Wind läßt<br />

bei der Crew Mitglieder des Wal-Bootes dunkle Erinnerungen<br />

aufziehen, da bei vergleichbaren Bedingungen, ein 2. Platz<br />

über Alles bei der letzten KiWo durch Captain Black-Flag<br />

(Name von der Redaktion geändert) verhindert wurde. Mit<br />

anderen Worten, die Linie war heiß und es roch nach allem,<br />

nur nicht nach einem Streicher. Doch der erste Start ging<br />

gut und die Meute hetzte über die Förde als ob... ja, als ob<br />

es verdammt nochmal nicht Pfingsten, sondern die Kieler<br />

Woche wäre. Insgesamt 22 J<strong>24</strong>-Crews, die sich die Bahn<br />

Delta mit Staren, 505er und Drachen teilten, gingen an an<br />

den Start.<br />

Neben unvergessen schönen Zweikämpfen mit der Oste<br />

Strolch an der Luvtonne, die wir beide für uns entscheiden<br />

konnten, messerten wir uns regelmäßig mit Per-Håkan und<br />

der Kähler-Truppe.<br />

Der wenige Wind bestrafte dann auch all diejenigen, die sich<br />

vorher kräftigen Sturmspeck auf die Hüften geschmissen<br />

hatten und die Waage nicht fürchten mussten. So wurde im<br />

z.B. Vorfeld des Goldenen Pfingstspatzen, von Pobi Teters<br />

(Name auch von der Redaktion geändert) vorsichtig beim<br />

Präsidenten nachgefragt, ob denn gewogen würde oder<br />

YOung eurOPean saIlIng<br />

nicht. Da war doch hoffentlich keine Crew zu schwer? Naja,<br />

jeder hat sein Säcklein zu tragen und so haben wir auch<br />

versucht unseren Leihmatrosen zu versenken, den wir aber<br />

in einem leicht verlängerten Lee-Tonnen-Manöver wieder<br />

an Bord holen konnten.<br />

Sonntag: Traumhaft schönes (Bade-)Wetter und nach einer<br />

Startverschiebung sogar passable Windbedingungen für<br />

EINE taktisch anspruchsvolle Wettfahrt.<br />

Montag: Startverschiebung. Startverschiebung. Und dann<br />

leider die vorzeitige Beendigung der Regatta.<br />

Die finale Platzierungen auf den vorderen Rängen in<br />

absteigender Reihenfolge lautete damit: Max Bahr,<br />

Seglershop, United 5, Front Runner und auf Platz Nummer<br />

5, die Maitresse.<br />

Was passierte noch? Beppo hält humpelnd das Basislager<br />

an Land aufrecht. Die J<strong>24</strong> <strong>Klassenvereinigung</strong> trinkt im<br />

Alleingang die Gin-Reserven im Luzifer leer. Ein rotes Boot<br />

vergrößert die deutsche J<strong>24</strong> Flotte und plötzlich sind da vier<br />

anstatt einer Frauen-Crew!<br />

lars Wulfken für Maitresse<br />

13


14<br />

DIe J/<strong>24</strong> als eInhanD- ODer FahrtenBOOt<br />

Ja, das ist durchaus möglich! Why not? Natürlich ist es<br />

ungewöhnlich, aber ich finde, eine J<strong>24</strong> eignet sich sehr wohl<br />

als Fahrtenboot. Dass es ein exzellentes Regattaboot ist,<br />

das wissen wir schon aus diversen anderen Artikeln, aber<br />

dass es sich auch auf „Fahrt“ durchaus bewähren kann, soll<br />

dieser Bericht zeigen.<br />

Man darf natürlich keine Stehhöhe unter Deck und so weiter<br />

verlangen. Aber segeln und segeln ist nicht das gleiche.<br />

Jeder hat da so seine eigenen Ansprüche.<br />

Jahrelang hatte ich ein sog. Nur-Urlaubsschiff: unter<br />

Deck viel Platz, Pantry, Kühlschrank, dicker In-nenborder,<br />

bequeme Kojen usw.. Nur eins, konnte der geräumige,<br />

günstige Küstenkreuzer schlecht: SEGELN! Natürlich lief<br />

er mit raumen Winden Rumpfgeschwindigkeit und mehr,<br />

aber immer wenn es darum ging hoch am Wind irgendwo<br />

hinzukommen – und das passiert auf der Unterelbe sehr<br />

oft - kriegte ich die Krise und habe häufig resigniert<br />

bei schönstem Segelwetter den Jockel angeworfen, um<br />

überhaupt irgendwie voranzukommen. So etwas ist für<br />

einen Segler hart und tut weh.<br />

Da ich seit Jugend auf 470er segele, träumte ich immer von<br />

einem Kielschiff mit 470er-Eigenschaften. Davon gibt es<br />

viele Boote, sie haben nur einen entscheidenden Nachteil:<br />

der Preis!<br />

Zwei Jahre lang versuchte ich mein Glück mit einem<br />

zickigen, preisgünstigen Minitonner, der für seine „Kleine“<br />

erstaunlich viel Platz unter Deck hatte. Das Ding segelte auch<br />

gute Höhe, aber wie gesagt, „sie“ war etwas unberechenbar<br />

und die Gleiteigenschaften überzeugten mich nicht.<br />

Ich habe mich weiter umgesehen, mal eine Express<br />

probegesegelt, eine X79 ins Auge gefasst, aber .... das<br />

„Nogo“ war letztendlich immer der Anschaffungspreis, wohl<br />

bemerkt von einem gebrauchten Boot.<br />

Auf der Bootsmesse 2006 in Hamburg sah ich dann zufällig<br />

das Unterwasserschiff einer J<strong>24</strong>. Da wusste ich: jawoll, das<br />

wäre es, aber ... bestimmt für mich unbezahlbar. Ich schaute<br />

mir das Boot trotzdem an und fiel dem derzeitig amtierenden<br />

1VO in die Hände ...<br />

Ruckzuck war ein Probesegeltermin vereinbart und seitdem<br />

denke ich nur noch in J<strong>24</strong>-Einheiten, und das, obwohl ich<br />

nicht so ein reinrassiger Regattafreak bin wie die meisten<br />

J<strong>24</strong>ler, sondern eher Ein-hand- und Just-for-fun-Segler.<br />

Ich bin wirklich begeistert von diesem Boot. Es segelt sich<br />

wie eine Jolle, hat schwerwettereigenschaf-ten wie ein<br />

stäbiger Küstenkreuzer, läuft eine phantastische Höhe bei<br />

gutem Speed, stampft sich nicht so schnell fest, man kann es<br />

Einhand sehr gut händeln, sofern man eine Möglichkeit hat,<br />

die Pinne zu fixieren. Es ist gutmütig und schnell und dazu<br />

noch ein attraktives Regattaboot mit einer verhältnis-mäßig<br />

großen <strong>Klassenvereinigung</strong> im Hintergrund. Ich könnte hier<br />

endlos weiter Vorteile aufzählen, aber es gibt noch ein paar<br />

sehr entscheidendende Vorteile: Man bekommt so ein Boot<br />

relativ günstig, sogar inkl. Straßentrailer. Man muss nur<br />

wenig Arbeit investieren, um z. B. aus der Tropfsteinhöhle<br />

unter Deck eine bewohnbare Kajüte zu machen. Unter<br />

Deck ist erstaunlich viel Platz, es gibt vernünf-tige Kojen, ja<br />

sogar einen Kocher oder eine Spüle und reichlich Platz seine<br />

Klamotten für einen Som-mertörn unterzubringen. Ein sehr<br />

guter Vorteil ist noch, dass man im Prinzip keinen Motor<br />

benötigt. Das Boot ist derart wendig und fährt sofort los,<br />

dass man locker „ohne“ auskommt. Natürlich ist ein Motor<br />

ein gewisser Sicherheitsaspekt, ebenso ein Funkgerät an<br />

Bord und vernünftige Beleuchtung drinnen und draußen.<br />

Ich weiß, die Regattasegler unter euch, hören jetzt alle<br />

weg, denn das bedeutet ja, dass das Boot noch schwerer<br />

wird! Ist auch verständlich, aber wenn man Fahrtensegelei<br />

bzw. Fun-Segeln betreibt, so wie ich, dann treten andere<br />

Gesichtspunkte in den Vordergrund. Natürlich kann man<br />

alles vor einer Regatta wieder ausbauen, sofern man denn<br />

Lust dazu hat.<br />

Aber ich wollte von der Fahrtensegelei berichten. Um<br />

noch etwas mehr Platz an Bord zu haben, habe ich mir bei<br />

DIe J/<strong>24</strong> als eInhanD- ODer FahrtenBOOt<br />

meinem hiesigen Segelmacher ein Ganz-Boot-Kondom, also<br />

ein geräumiges Zelt machen lassen, welches sich bewährt<br />

hat. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie beim Folkeboot, ist<br />

relativ leicht und kostet auch nicht viel. Außerdem habe ich<br />

mir ein Reff für die Fock machen lassen und ein kräfti-ges<br />

Großsegel, ebenfalls mit Reffvorrichtung. Mit dem ersten<br />

Reff und der normalen Fock kann man Windstärken bis zu<br />

7 Bft, auch hoch am Wind gut bewältigen. Der Vorteil dieses<br />

Bootes besteht darin, dass man mit der entsprechenden<br />

Trimmung der Segel und des Riggs viel abfangen kann.<br />

Alles lässt sich bequem aus dem Cockpit bedienen. Was<br />

für Dickschiffsegler vielleicht ein Nachteil ist: man muss<br />

natürlich gerade bei höheren Windstärken mit den Segeln<br />

arbeiten, auch „mal“ das Groß wegfie-ren und wieder<br />

dichtholen, aber als Jollensegler hat man so etwas im<br />

Blut, das geht quasi automatisch. Wird der Wind zu stark,<br />

dreht man einfach bei und fädelt noch ein Reff ein oder,<br />

was auch phantastisch ist bei diesem Boot: man segelt<br />

einfach unter Groß weiter. Da läuft es natürlich nicht mehr<br />

die optimale Höhe, aber man kann „normal“ damit segeln<br />

und manövrieren. So etwas habe ich bei einem Kielboot<br />

noch nie erlebt und genau diese Eigenschaft macht das Boot<br />

für mich als Einhandsegler so interessant. Interessant ist<br />

auch, dass der Spaßfaktor bleibt, denn das Boot ist immer<br />

recht schnell und man kann – sei es bei viel oder wenig<br />

Wind – teure Luxusyachten schnell verärgern.<br />

Sehr überrascht hat mich das Durchschnittstempo dieses<br />

Bootes in der Nordsee. Mal eben nach Hel-goland – no<br />

problem, auch nicht, wenn man die ganze Zeit kreuzen<br />

muss.<br />

Letztes Jahr war ich mehrmals dort, allein und mit mehreren.<br />

Schlechteste Segelzeit Cuxhaven-Helgoland: 6 Stunden, nur<br />

kreuzen. Die Nordsee gefällt mir übrigens als Segelrevier sehr<br />

gut, weil hier nicht so viele Urlaubsyachten herumkreuzen.<br />

Die Nord- und Ostfriesischen Inseln, Holland, Dänemark<br />

haben ihren besonderen Reiz und sind dank des geringen<br />

Tiefganges der J<strong>24</strong> unproblematisch anzu-laufen (bei HW<br />

natürlich).<br />

Den letzten als auch den diesjährigen Sommerurlaub<br />

habe ich auf meinem „Spielschiff“ verbracht und es war<br />

wirklich toll. Nie hat mich das Boot im Stich gelassen, der<br />

Außenborder dagegen schon, aber ... den braucht man ja<br />

eigentlich auch nicht. Letztes Jahr habe ich im Hafen nur auf<br />

dem Boot ge-schlafen, dieses Jahr dagegen auch auf dem<br />

Boot gelebt, essen gekocht usw.. Auch zu Zweit oder zu Dritt<br />

kann man auf diesem Boot Urlaub machen, vorausgesetzt<br />

die Crew hat Spaß am Segeln, sorry: am Schnellsegeln<br />

an der frischen Luft. Ist man zu Zweit, wird natürlich alles<br />

unproblematischer, und vor allem: man kann auch bei<br />

„mehr“ Wind den Spi setzen und unglaubliche Etmale damit<br />

erreichen, weil die J<strong>24</strong> auf der langen Nordseewelle einfach<br />

abgeht ... und das macht irren Spaß.<br />

Dank dem Zelt, kann man die Segel und Taschen nachts an<br />

Deck lassen und wenn man im Cockpit einen Tisch installiert,<br />

hat man ein recht bequemes Zuhause, wo man es sich gut<br />

gehen lassen kann.<br />

Ich denke, dass ich hier einmal einen ganz anderen Aspekt<br />

einer J<strong>24</strong> beleuchtet habe, der bisher vielleicht nicht sehr<br />

bekannt war. Gerne gebe ich Erfahrungen weiter. Meldet<br />

euch im J<strong>24</strong>-Forum oder sprecht mich unterwegs an.<br />

ger 884 <br />

Dietrich Münster<br />

15


tag 1<br />

Am Donnerstagnachmittag, den 17. Juli trafen wir (Moritz,<br />

Colo, Sven und ich, Tobias) uns in Sülldorf, um von dort aus zu<br />

unserer diesjährigen Sommertour aufzubrechen. Nachdem wir<br />

unser Boot mit Verpflegung, erlesenen Biersorten, unzähligen<br />

Taschen und allerlei anderen Dingen, welche das Leben auf<br />

einer J<strong>24</strong> angenehmer machen, bestückt hatten, ging es auf<br />

in Richtung Flensburg. Nach navigatorischer Meisterleistung<br />

erreichten wir am späten Nachmittag den Flensburger Segel-<br />

Club. Wenig später war „Bärbel“ im Wasser, der Hafenmeister<br />

entlohnt, der Mast gestellt und es ging daran, das mitgebrachte<br />

Gepäck ordentlich zu verstauen. Nach dem einräumen wurde<br />

dann auch schnell das erste Pils geköpft, und bei einer Runde<br />

Fleisch vom Grill mit Qualitäts- Aldi-Pellkartoffelsalat (sehr zu<br />

empfehlen) wurde der erste Abend zum reinen Erlebnis. Auf<br />

unnötiger Weise mitgeschleppten Laptops wurde noch rasch<br />

das WLAN-Netz des FSC zwecks Einholung der Wetterprognose<br />

missbraucht und der TV-Empfang (mit außerordentlich<br />

bescheidenem Ergebnis) erprobt.<br />

tag 2<br />

Der erste richtige Segeltag unserer Tour begann recht bewölkt.<br />

Nachdem „Bärbel“ klar zum Auslaufen war, stachen wir gegen<br />

Mittag in See, Kurs Ostsee. Bereits wenige Hundert Meter<br />

nach der Hafenausfahrt sollte uns klarwerden, warum diese<br />

Tour schon einmal grundsätzlich anders werden sollte, als<br />

die des Vorjahres: es regnete wie aus Kübeln. Getreu dem<br />

Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte<br />

Kleidung“ ließen wir uns die Stimmung nicht verderben und<br />

warfen ersteinmal die mitgebrachten Angeln aus. Nach einiger<br />

Zeit mussten wir einsehen, dass bei 6-8 Knoten Fahrt auch<br />

der schnellste Fisch nicht auf den Gedanken kommen würde,<br />

nach unseren Ködern zu schnappen. Mit achterlichem Wind<br />

segelten wir aus der Flensburger Förde hinaus, begleitet von<br />

einem Wolken-Schauer-mix, der sich die ganze Reise über<br />

erstaunlich konstant halten sollte. Søby (Dänemark) sollte als<br />

Tagesziel fungieren. Bei spannenden Erörterungen an Deck,<br />

welche nur zeitweilig aufgrund des Wetters unterbrochen<br />

werden mussten, verflog die Zeit wie im Fluge, und am frühen<br />

Abend wurde das nördliche Ende von Ærø gerundet, um nach<br />

Søby einzulaufen. Schon beim Einlaufen in den kleinen Hafen<br />

wurde begeistert nach den Fanggründen Ausschau gehalten,<br />

verköstigt und gesättigt (Fleisch, Bier, Kartoffel- und Krautsalat)<br />

hieß es sodann auch: Petri Heil! Gesagt, getan. Den Bierkasten<br />

in der Mitte, die Angelruten auf der Schulter wurde sogleich<br />

die örtliche Mole analysiert und fachmännisch einwandfrei<br />

stand schnell fest: „am Molenkopf steht der Fisch“.<br />

16<br />

sOMMertOur <strong>2008</strong><br />

Nach längerer Wartezeit und Fachsimpeln brach hektische<br />

Betriebsamkeit aus: beim Steuermann zappelte der Fisch am<br />

Haken. Petri Dank. Ob Anfängerglück oder Können, (diese<br />

Frage sollte später noch eindringlich diskutiert werden) den<br />

Fisch haben alle gesehen, auch wenn er so schnell wie er<br />

gekommen war wieder in die Tiefe der Ostssee entschwand.<br />

Trotz allen Bemühungen ließ sich der Gute kein zweites Mal<br />

blicken. Halb ermutigt, halb frustriert klang der Abend bei<br />

einer DVD an Bord aus.<br />

tag 3<br />

Ohrenbetäubender Krach, infernalisches Geklopfe am<br />

Bugkorb beendete die 2. Nacht an Bord pünktlich um 10<br />

Uhr morgens recht unsanft. „Tobi, geh mal!“ erklang aus der<br />

Tiefe des Schlafsackes neben mir eine Stimme. Geld suchen,<br />

Liegegebühren bezahlen und zurück unter Deck in den<br />

Schlafsack steigen waren eins. Zwei Stunden später nach<br />

dem Frühstück, dann die Frage der Woche, vom Steg aus an<br />

uns gestellt: „Sagt mal Jungs, was ist das eigentlich für eine<br />

RENNSEMMEL?“. Nicht gerade unbelustigt verließen wir<br />

den Hafen, um unsere RENNSEMMEL auf Kurs Assens (auf<br />

Fyn) zu bringen und stellten schon bald fest: hier liegt was in<br />

der Luft. Und zwar Druck. Ordentlich Druck. Halbwind-Kurs<br />

zum nächsten Tagesziel segeln?! Witzlos und langweilig,<br />

also erstmal einen ordentlichen Verholerschlag nach Luv<br />

machen. Nachdem wir einige Zeit gegen den doch recht<br />

kräftigen Wind (gemessene 6 Bft.) angekreuzt waren, sahen<br />

wir uns nun in der Lage, unser Ziel raumschots anzulaufen.<br />

Mit einer ordentlichen Welle im Rücken ging es unter Spi<br />

Nordwärts und Spitzengeschwindigkeiten von 14 Knoten<br />

machten das Ganze zur sportlichen Herausforderung<br />

(Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, unter<br />

folgendem Link gibt es einige Szenen von diesem Tag:<br />

http://www.youtube.com/watch?v=VrORG9uzkHI ). Da wir<br />

unter den herrschenden Bedingungen unser eigentliches<br />

Ziel Assens schon bald passiert hatten, beschlossen wir,<br />

nach Middelfart weiterzusegeln. Eine Laune der Wettergötter<br />

ließ den Wind im Laufe des Nachmittages abnehmen, den<br />

Ausgleich stellen zahlreiche, platzregenartige Schauer<br />

dar. Gegen Abend näherten wir uns dann schlussendlich<br />

Middelfart, es herrschten inzwischen wieder strahlender<br />

Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Nach einer<br />

kurzen Kursänderung, um noch einmal das Anglerglück<br />

herauszufordern, liefen wir in den Hafen ein. Unsere<br />

Aufmerksamkeit galt zunächst der örtlichen Pølser-Bude,<br />

welche sogleich um einige hervorragend mundende Hotdogs<br />

erleichtert wurde. Der Tag wurde relativ ruhig mit einer<br />

Mahlzeit aus der Dose (Nuddeleintopf) und entsprechende<br />

Getränken beendet, unterbrochen von einiger Aufregung,<br />

als an der ausgelegten Angel eine ausgewachsene Forelle<br />

erschien, welche jedoch trotz Biss entkommen konnte. Auch<br />

spätere Versuche am Abend führten nicht zum gewünschten<br />

Erfolg, was natürlich zweifelsohne nicht an unseren<br />

Angelkünsten, sondern am Fisch lag.<br />

tag 4<br />

Wie jeden Morgen ertönte auch hier zu viel zu früher<br />

Stunde der Lärm, welchen der Hafenmeister am Bugkorb<br />

verursachte. Bei näherer Betrachtung der Wetterlage<br />

stand fest, dass der Wind im Vergleich zum Vortage noch<br />

aufgefrischt hatte. So wurde zunächst einmal, noch in<br />

liegender Haltung, das Frühstück eingenommen, und<br />

sodann die Entscheidung gefällt den Tag in Angriff zu<br />

nehmen. Groß und Fock sollten hierbei für den nötigen<br />

Antrieb sorgen, das Großsegel erwies sich allerdings als<br />

vollkommen überflüssig, da sich auch mit Fock noch in dem<br />

Wind entsprechender Schräglage eifrig Meilen gut machen<br />

ließen. Südwärts mit Kurs Årøsund stampfte „Bärbel“ bei 5-6<br />

Beaufort nur unter Fock gegen die See an. Ab und an ein Blick<br />

auf die Karte, um den Wahrheitsgehalt von Aussagen wie<br />

„Ich liege östlich eines Hindernisses“ zu überprüfen und ein<br />

Blick in das Hafenhandbuch und wir befanden uns wohlauf<br />

im Hafen. Auch hier blieb die Pølser-Bude Ausflugsziel Nr.<br />

sOMMertOur <strong>2008</strong><br />

1. Der Automat, an welchem die Liegegebühren bezahlt<br />

werden sollte, spuckte unglücklicherweise kein Wechselgeld<br />

aus, was dazu führte, dass wir schlussendlich doch vor dem<br />

Hafenmeister in Person standen, um unser Geld an den<br />

Mann zu bringen. Im örtlichen Spar-Markt wurden noch<br />

die Vorräte ergänzt, bevor wie üblich der Grill angeworfen<br />

wurde. Pünktlich zum Grillen wechselte das Wetter von<br />

Sonnenschein und Wind auf Regen und Wind, aber Fleisch<br />

wird schließlich auch unter dem Regenschirm gar, und wozu<br />

besitzt man seine Segelklamotten? Nachdem am Vortag<br />

in Middelfart schon eine Kamera das zeitliche gesegnet<br />

hatte, schienen die Strapazen des Tages nun auch meinem<br />

Handy Schwierigkeiten zu machen, es benahm sich recht<br />

eigenwillig, um nicht zu sagen, dass es nicht mehr dass<br />

tat, was ich von ihm wollte. Da half auch der Fön in den<br />

sanitären Anlagen zeitweilig nicht weiter.<br />

tag 5<br />

Nach einer unruhigen Nacht, dauerhaft begleitet vom Sound<br />

irgendeines Falls, welches in regelmäßigen Abständen gegen<br />

die Wanten schlug, dem immer noch starken Wind und dem<br />

Getrommel des Regens auf das Deck, glich das Boot aufgrund<br />

der zwangsweise fast komplett geschlossenen Luken unter<br />

Deck einer Tropfsteinhöhle. Wir verließen den Hafen von<br />

Årøsund gegen Mittag, um Sonderburg anzulaufen. Das<br />

Verlassen des Hafens gestaltete sich schwieriger als erwartet,<br />

unser „4-PS Seahorse“ hatte erhebliche Schwierigkeiten,<br />

17


gegen den kräftigen Nordwind Fahrt aufzunehmen. Nach<br />

bangen Sekunden und unter lautem Motorengeheul<br />

stemmte sich „Bärbel“ schlussendlich doch noch erfolgreich<br />

aus dem Hafen. Wieder auf See, vor dem Wind laufend,<br />

näherte sich uns von hinten ein Trimaran, welcher rasch<br />

aufkam. Angespornt dadurch wurde kurzerhand Spi gesetzt,<br />

nach einigen ungesunden Biegungen des Spibaums und<br />

der Feststellung, dass die stabilisierende Wirkung eines<br />

Großsegels nicht zu unterschätzen sei, kam der Spi wieder<br />

unter Deck und das Groß wurde gesetzt. An Deck wurde<br />

weiterhin lebhaft über Gott und die Welt diskutiert und einige<br />

Stunden später erreichten wir den Anfang jenes Kanals,<br />

welcher uns nach Sonderburg führen sollte. Durch diesen<br />

Kanal liefen wir bei langsam abnehmenden Windstärken<br />

um 4 Bft. Sonderburg an. Nach einigen Ehrenrunden vor<br />

der örtlichen Klappbrücke, welche uns an der Ausfahrt aus<br />

dem Kanal hinderte, beschlossen wir, da es noch relativ<br />

früh war, keinen Stopp in Sonderburg zu machen, sonder<br />

gleich nach Flensburg zu segeln. Am späten Nachmittag<br />

nahm das Wetter dann sonnige Züge an, von denen wir<br />

behaupten, dass wir gerne mehr davon auf unserer Tour<br />

gesehen hätten. Bei bestem Segelwetter kreuzten wir<br />

die Flensburger Förde hinauf. Gegen Abend machten wir<br />

wieder im Hafen des FSC fest und der Mast wurde gelegt.<br />

18<br />

sOMMertOur <strong>2008</strong><br />

Unsere letzten Nahrungsmittelreserven wurden vergrillt<br />

und getrunken, und ein letztes mal hieß es Schlaf finden<br />

auf unserer „Bärbel“.<br />

tag 6<br />

Am nächsten Morgen wurde das Boot Trailerfertig gemacht<br />

und gekrant, mit den „Brötchen-Fahrrädern “ des FSC<br />

wurde ein letztes Frühstück beschafft. Nach einer weiteren<br />

Kräftigung im Clubrestaurant bestehend aus einer Portion<br />

Roastbeef und Bratkartoffeln (sehr zu empfehlen) und der<br />

Fahrt nach Hamburg stand als Fazit und Bestätigung für das<br />

letztes Jahr fest, dass auch diese Tour ein tolles Erlebnis war,<br />

trotz des schlechten Wetters waren Moral und Stimmung<br />

durchweg sehr gut, das Essen schmackhaft und auch sonst<br />

ließ die Verpflegung nicht zu wünschen übrig, die J<strong>24</strong> war<br />

auch außerhalb der Wettkämpfe für unsere Zwecke ideal (4<br />

Personen finden bequem Schlaf, und Unmengen an Gepäck<br />

genug Platz unter Deck und in den Backskisten) und wir<br />

hoffen, dass uns „Bärbel“ unseren Exkurs in die Welt der<br />

Fahrtensegler nicht übel genommen hat.<br />

Viele Grüße<br />

sven, Moritz, cornelius und tobias für ger 4451, „Bärbel“<br />

Wir dürfen uns vorstellen? Die neue J<strong>24</strong> des Hamburger<br />

Segel-Clubs und ihre Crew!<br />

Seit Mitte Juni hat die J<strong>24</strong>-Klasse Zuwachs: eine knallrote<br />

und daher nicht übersehbare J<strong>24</strong> mit dem Namen Alice.<br />

Und mit dem neuen Schiff kamen auch gleich noch vier neue<br />

Mitglieder in den Verein: Katharina Grobleben (Steuerfrau),<br />

Nicole Scheffler (Mast), Laura Schmidt (Trimm) und Dörte<br />

Steffens (Vorschiff). Svenja Carlsen (Trimm) und Anna Lau<br />

(Trimm), die bereits im HSC waren, machen die Frauencrew<br />

der Alice komplett.<br />

Es kamen mehrere Faktoren zusammen bis das Projekt<br />

„Alice“ ins Leben gerufen wurde. Svenja Carlsen und<br />

Dörte Steffens kam die Idee, eine eigene Crew aufzumachen,<br />

doch fehlte das Boot. Als uns dann die Neuigkeit zu Ohren<br />

kam, dass der Telefonanbieter Alice (HanseNet) eine J<strong>24</strong><br />

für die Alster sponsern möchte, waren wir begeistert. Nach<br />

kurzer Absprache mit unserem Vorstand war schnell klar,<br />

das machen wir. Doch gut Ding will Weile haben! In der<br />

Zeit ohne eigenes Boot durften wir mit der J<strong>24</strong> von Rolf<br />

Stupperich trainieren und erste Regattaerfahrung sammeln.<br />

Hierfür noch mal vielen Dank Rolf!<br />

6 Frauen sehen rOt!<br />

Dann kam endlich Ende Mai das Boot und es musste alles<br />

sehr schnell gehen, denn sie sollte noch getauft werden und<br />

dann gleich am 21. Juni bei der Kieler Woche an den Start<br />

gehen. Dies ging nur mit viel Unterstützung, denn allein<br />

hätten wir das so schnell nicht geschafft. Dafür gilt unser<br />

besonderer Dank unserem Bootsmann Willi, dem Vorstand,<br />

der J<strong>24</strong>-<strong>Klassenvereinigung</strong>, dem J<strong>24</strong>-Klassenpräsident<br />

Norbert Masch und allen anderen, die uns so tatkräftig<br />

unterstützt haben.<br />

Inzwischen waren wir auf der German Open (1. - 3. August)<br />

in Grömitz, die übrigens von einem HSC-Mitglied, Michael<br />

Kruse, organisiert wurde, und bei der viele andere HSC-<br />

Mitglieder mitgewirkt haben. Wir können nur sagen: Ein<br />

super Event! Wir durften bei super Wetter mit einer tollen<br />

Wettfahrtleitung segeln, und das Rahmenprogramm lies<br />

auch nichts zu wünschen übrig!<br />

Als nächstes standen für uns einige Elbregatten auf dem<br />

Programm. Allein die Überführung unserer Alice vom<br />

HSC über die Alster in die Elbe war ein Abenteuer, da uns<br />

kurz vor der 2. Schleuse der Außenborder im Stich ließ.<br />

Wenn unser Vorsitzender des Hamburger Segel-Clubs<br />

Rüdiger Schach nicht mit einem anderen Außenborder<br />

19


20<br />

6 Frauen sehen rOt! / J/<strong>24</strong> PuB rIva Del garDa JuelssanD Ist Da!<br />

ausgeholfen hätte, lägen wir wahrscheinlich immer noch<br />

stilecht vorm Steigenberger Hotel. Durch diese Panne<br />

verzögerte sich unsere Anreise erheblich, und wir kamen<br />

erst zur 2. Wettfahrt der Sanduhr Regatta am Mühlenberger<br />

Loch an. Von unseren lieben Mitseglern, die die erste<br />

Wettfahrt ohne uns absolviert hatten, wurden wir natürlich<br />

mit freundlichem Spott empfangen: „Ach die Alice….Na<br />

Mädels? Ausgeschlafen?“<br />

Nach unserem diesjährigen „Glück“ mit Außenbordmotoren<br />

(Die Panne bei der Überführung war nicht die einzige) haben<br />

wir uns fest vorgenommen, uns in naher Zukunft sobald es<br />

unsere finanzielle Situation erlaubt, immer einige von den<br />

Dingern auf Lager zu halten, damit wir im Notfall immer ein<br />

heiles Modell in petto haben.<br />

Im Oktober haben wir noch ein Trainingswochenende für<br />

alle Frauen-Teams geplant, das von Svenja Carlsen und<br />

dem Hamburger Segel-Club organisiert wird, und die mal<br />

wieder viel zu kurze Segelsaison beschließen wir dann mit<br />

der Väterchen Frost Regatta auf der Alster und freuen uns<br />

jetzt schon auf die nächste.<br />

Die alIce-crew.<br />

J/<strong>24</strong> Pub riva del garda – bestimmt einen Besuch wert<br />

Bilder: Sven Schwermer<br />

Unsere erste Saison in der J<strong>24</strong> Klasse ist nun zu Ende und<br />

wir können zufrieden auf einen super Start zurückblicken.<br />

Angefangen hat alles Ende letzten Jahres, als wir (sechs<br />

SVAOe-Mädels) uns zusammen gefunden haben mit dem<br />

Wunsch gemeinsam zu segeln. Da unser Verein mit der ersten<br />

J<strong>24</strong>, dem Hungrigen Wolf, schon gute Erfahrungen gemacht<br />

hat wollten wir nun auch eine für uns. Wir erstellten ein<br />

Konzept welches wir unserem Vereinsvorstand präsentierten<br />

und nur wenige Monate später kaufte die SVAOe uns eine<br />

J<strong>24</strong> aus Irland.<br />

Nach 2 Wochen Winterarbeit und einem eisigen<br />

Trainingswochenende zusammen mit dem Wolf in Eckernförde<br />

starteten wir zu unserer ersten Regatta auf der Alster. Die<br />

Gesamtplatzierung, ein 11. Platz, zeigte uns das wir gut in<br />

dem Feld mitfahren konnten und durchaus konkurrenzfähig<br />

sind. Weitere Regatten folgten bei denen wir immer im guten<br />

Mittelfeld fuhren.<br />

Während der Trainings wurden wir kräftig von erfahreneren<br />

J<strong>24</strong> Seglern unterstützt. Stefan Karsunke und Marc-Daniel<br />

Mählmann nahmen sich Zeit um mit uns jeden Handgriff und<br />

jede Bewegung bei den Manövern zu optimieren, außerdem<br />

bekamen wir viele Tipps die uns das segeln einfacher und<br />

das Boot schneller machten. Bei der Auswahl neuer Segel<br />

nahm sich die gesamte Ranglistenspitze Zeit uns die Vor- und<br />

Nachteile der von ihnen favorisierten Segel zu erläutern.<br />

Als die Segel endlich da waren verbrachte Jan-Marc Ulrich<br />

mehrere Stunden mit unserem Rigg und erklärte uns die<br />

Details des richtigen Trimms.<br />

Bei technischen Problemen, vor allem bei kurzfristigen,<br />

konnten wir immer auf die Hilfe anderer Crews zählen. Ob<br />

nun ein verlorener Wantenspanner, ein gerissenes Genuafall<br />

oder nur eine vergessen Schwimmweste, es fand sich immer<br />

jemand der uns bereitwillig aushelfen konnte.<br />

Unsere erste Saison auf der J<strong>24</strong> hat uns viel Spaß gemacht,<br />

wir haben viel gelernt und konnten viele persönliche<br />

Erfolge feiern. Das Highlight der Saison war definitiv die<br />

Europameisterschaft in Ungarn, bei der wir auf dem 14. Platz<br />

landeten.<br />

Neben den sportlichen Erfolgen genossen wir auch die<br />

Gemeinschaft der Klasse, wir wurden sofort freundlich<br />

aufgenommen und fühlten uns von Anfang an wohl. Es ist<br />

schön wenn eine Klasse nach der letzten Wettfahrt nicht sofort<br />

auseinander läuft sondern sich noch auf ein, zwei Bier trifft<br />

und die Geschehnisse des Tages Revue passieren lässt.<br />

Wir sind sehr froh Teil dieser KV zu sein und freuen uns schon<br />

jetzt auf die Saison <strong>2009</strong>!<br />

Die Juelssand-Mädels<br />

Picture by Andrea Mag<br />

21


sardinien von seiner schönsten seite<br />

Wer jemals auf Sardinien segeln war, der kommt immer<br />

wieder dorthin zurück. Denn ein schöneres Stückchen<br />

Erde, das gleichzeitig perfekte Regatta-Bedingungen<br />

bietet, wird man kaum finden. Deshalb fiel der Rotoman-<br />

Crew die Entscheidung nicht schwer, die Italienische<br />

Meisterschaft, die in der Bucht von Arzachena im Nordosten<br />

der Insel ausgetragen werden sollte, als Vorbereitung<br />

auf die Weltmeisterschaft in den Regatta-Kalender mit<br />

aufzunehmen.<br />

Ersatzweise gesellte ich mich als Vorschiffsfrau zum Team<br />

dazu, da Mattias beruflich verhindert war. Und so machten<br />

sich Philip und ich am 23. Mai auf den Weg, um Greg<br />

und Jan-Marc in Hannover am Bahnhof einzusammeln<br />

und ungefähr 15 Stunden und 1300 km später Tim vom<br />

Flughafen in Pisa aufzupicken. Das Schiff stand bereits im<br />

Nahen Livorno, wo drei Wochen zuvor die Trofeo Accademia<br />

Navale ausgesegelt wurde und die Rotoman den 4. Platz<br />

belegte. Der verbleibende Tag wurde genutzt, um das Schiff<br />

auf Hochglanz zu polieren. Gegen 23 Uhr ging es dann auf<br />

die Fähre nach Sardinien.<br />

22<br />

ItalIan natIOnals ItalIan natIOnals<br />

Dort angekommen zeigte sich die Costa Smeralda nur bedingt<br />

von ihrer schönsten Seite. Zwar schien die Sonne, allerdings<br />

fegte ein heftiger Mistral über Cannigione, wo die J<strong>24</strong>-<br />

Segler die nächsten Tage um Ruhm und Ehre segeln sollten.<br />

Der Sturm war so heftig, dass das Kranen zwischenzeitlich<br />

eingestellt und das für nachmittags vorgesehene Practice<br />

Race abgesagt werden mussten.<br />

Am ersten offiziellen Regattatag sah es dann schon viel<br />

besser aus. Die Rotoman segelte noch ein paar Probeschläge,<br />

um sich auch mit Annette auf dem Vorschiff einzuspielen und<br />

dümpelte dann langsam richtig Startlinie. Doch dann kam<br />

alles ganz anders. Innerhalb von Minuten verwandelte sich<br />

die Bucht von Arzachena in eine brodelnde Waschküche,<br />

weil erneut der berüchtigte Mistral mit über 40 Knoten<br />

einsetze. Einige Boote bekamen nicht schnell genug den<br />

Spi herunter. Segelltuch platze, Ruder brachen und eine J<br />

verlor sogar ihren Mast. Nur mit viel Mühe quälte sich die<br />

Flotte zurück in den Hafen. So hatten sich die 45 Starter der<br />

Italienische Meisterschaft natürlich nicht vorgestellt. Blieb<br />

nur das Hoffen auf den nächsten Tag.<br />

Der versprach allerdings auch keine Besserung: Zwar hatte<br />

der Mistral ein Einsehen und verflüchtigte sich über Nacht.<br />

Dafür setzte am nächsten Tag eine gähnende Flaute ein. Bis<br />

zum Nachmittag wehte kein Lufthauch, so dass auch dieser<br />

Tag ohne einen Start verstrich.<br />

Am dritten Tag ging es dann aber endlich los. Zwar<br />

startete die Rotoman verhalten und belegte „nur“ einen<br />

11. Platz im ersten Rennen, danach und auch an den noch<br />

verbleibenden Segeltagen positionierte sich das Team aber<br />

in der Spitzengruppe und fuhr ein einstelliges Ergebnis nach<br />

dem anderen ein. Am Ende hieß es dann Platz 4 für die<br />

Rotoman hinter dem Italiener Andrea Casale, Matias Pereira<br />

(Argentinien) und Daniel Glomb (Brasilien). Das konnte<br />

sich sehen lassen, denn aufgrund der bevorstehenden<br />

Weltmeisterschaft war das Feld hochkarätig besetzt. So<br />

macht Segeln auf Sardinien doch richtig Spaß. Entsprechend<br />

ausgelassen wurde am letzten Abend in einem Club mit<br />

den anderen Crews gefeiert, bevor es dann mit dem Flieger<br />

zurück Richtung Heimat gehen sollte.<br />

annette Krüger für team rotoman<br />

23


<strong>24</strong><br />

25<br />

Picture by Andrea Mag


es ist vollbracht - ein tagessieg für Deutschland!<br />

2. Juni <strong>2008</strong>, 21.00 Uhr. In der Abenddämmerung ist der<br />

Bus endlich fertig gepackt. Mit Unmengen an Taschen,<br />

Segeln, Tauwerk, Ölzeug und der Crew. Auch im Gepäck die<br />

„VEGA Ragazza“ unser neues, wahnsinnig schnelles Boot.<br />

Vor uns liegen 1500 km Autobahn, eine Fährfahrt und vor<br />

allem: die J/<strong>24</strong>-Weltmeisterschaft auf Sardinien. 76 Teams<br />

aus 17 Nationen haben sich qualifiziert und ihre Teilnahme<br />

angekündigt.<br />

Zusammen mit den Jungs um Jan Kähler machen wir uns<br />

auf den Weg, fahren die Nacht durch und bremsen nach<br />

rasanten 16 Stunden am Fähranleger von Genua. Abends<br />

um 22 Uhr stehen die beiden Js im Bauch der Fähre und<br />

wir verlassen das Festland gen Sardegna. Übermüdet und<br />

doch ein bisschen aufgeregt fallen wir in die Kojen unserer<br />

Fährkabine. Eine schrille italienische Frauenstimme grölt<br />

uns morgens um sechs durch einen Lautsprecher-Wecker<br />

auch schon wieder aus den Träumen… längst haben wir<br />

viele Meilen auf dem Mittelmeer hinter uns gebracht und<br />

erreichen Olbia. Es geht los! Nach einer Stunde Autofahrt<br />

durch die wunderschönen Serpentinen gelangen wir an<br />

unser Ziel: Cannigione. Ein kleiner Ort in der Nähe von<br />

Porto Cervo im Norden der Insel. Ragazza wird an der<br />

Vermessungshalle abgekoppelt und wir beziehen unser<br />

Apartment neben den Kählers auf einem Hügel mit Blick<br />

übers Mittelmeer – besser geht’s nicht. Den Donnerstag-<br />

Vormittag nutzen wir, um unseren Racer vom Autobahndreck<br />

zu befreien und zu tunen. Aufgrund der vielen Starter werden<br />

wir erst am Freitag vermessen, können zunächst entspannen<br />

und uns einleben. Und natürlich all´ die Crews begrüßen,<br />

die wir seit der Europameisterschaft nicht gesehen haben.<br />

Die Stimmung ist gut. Am späten Nachmittag statten wir<br />

Porto Cervo einen spontanen Besuch ab. Von der Melges<br />

<strong>24</strong>-WM kommen einige Boote mit „gelegtem“ Mast in den<br />

Hafen: seit Tagen herrschen 25-30 Knoten Wind. Außerdem<br />

beeindruckend: einfachste Panini-Brötchen für 5 Euro. Was<br />

tut man nicht alles gegen Hunger.<br />

auftakt – wenn longdrinks günstiger sind als Bier<br />

Am späten Freitag-Abend ist endlich das Boot durch die<br />

Vermessung, es passt alles wunderbar. Tobi und Calle<br />

werden an dieser Stelle die Augenbrauen hochziehen –<br />

Danke, für euren Spontan-Einsatz. Spät am Abend nach dem<br />

Dinner geht es in eine Bar direkt am Ufer. Eine tolle Live-<br />

Band, Longdrinks-die-günstiger-sind-als-Bier und einige<br />

hundert heitere J-Segler aus aller Welt verwandeln den<br />

26<br />

WOrlD chaMPIOnshIP<br />

„Old Cutters Pub“ zum Ort einer inoffiziellen rauschenden<br />

WM-Eröffnungsfeier… den meisten wird dieser Abend<br />

sicher unvergesslich bleiben – und fest steht, dass auch<br />

ohne Rohrbruch alle auf den Tischen getanzt hätten.<br />

Samstag geht’s zum Training mit einigen deutschen,<br />

englischen und brasilianischen Teams zur Bahn raus. Es<br />

weht mit bis zu 28 Knoten Wind und so begrenzt sich das<br />

Training auf zwei Stunden und nur wenige Manöver, um<br />

Material und Besatzung zu schonen - im Vollflieger testen wir<br />

das Revier. Am darauf folgenden Tag steht das Practise Race<br />

an. Mit 76 Booten an eine Starlinie legen… das hatten wir<br />

selbst bei einer Elbregatta noch nicht - ganz zu schweigen<br />

von einer Kieler Woche. Ganze sechs (?) mal lässt uns die<br />

Wettfahrtleitung antreten. Aggressiv starten und mit den<br />

Guten losfahren planen vermutlich alle und beim vorletzten<br />

Start fährt die Hälfte der Crews einfach weiter und absolviert<br />

ihr eigenes Übungsrennen. Gold- und Silver-Fleet.<br />

Abends wird bei der offiziellen Feier und einem Feuerwerk<br />

über der Bucht die Weltmeisterschaft eröffnet. Wir<br />

verabschieden uns früh in die Betten.<br />

es wird ernst…<br />

Montag, 7. Juni. Anpfiff. Unter den Teilnehmern befinden sich<br />

unzählige Profi-Crews unter anderem aus USA, Bermuda,<br />

Argentinien, Mexiko, Australien und auch der amtierende<br />

Weltmeister Maurico Santa Cruz und Gewinner der Euro in<br />

Neustadt Daniel Glomb sind aus Brasilien eingereist. Mit<br />

deutscher Nationalität legen sich zehn Mannschaften an<br />

die Startlinie. Naja, eigentlich sind es 12, denn zwei unserer<br />

Landsmänner verstecken sich hinter einem „NED“ im Segel,<br />

um sich einen Startplatz an dieser Meisterschaft zu sichern.<br />

Heißt es nicht ohne Holland fahren wir zur WM?<br />

Zwischen Fünf-Minuten-Signal und Startschuss schießt der<br />

Adrenalinspiegel steil in die Höhe…die vielen Boote zwingen<br />

zu höllischer Aufmerksamkeit und machen das Starten<br />

nicht gerade leicht. Doch wir kommen beim ersten Rennen<br />

gut los. Unsere Strategie nach rechts zu fahren ziehen wir<br />

konsequent durch. Die Höhe stimmt und wir sind schnell.<br />

Unter den ersten zehn Booten runden wir nahe bei Mauricio<br />

BRA 37 das Luvfass, wodurch sich der Adrenalinspiegel auch<br />

nicht unbedingt stabilisiert. Unsere Top-Position können wir<br />

nicht ganz halten, doch beenden wir das erste Rennen der<br />

WM mit Platz <strong>24</strong>. Mit diesem gelungenen Auftakt im ersten<br />

Viertel können wir gut in die Woche starten.<br />

Auch der Dienstag zeigt sich taktisch anspruchsvoll.<br />

Das Revier ist nicht einfach, es verzweifeln selbst in den<br />

professionellen Crews die Strategen. Nach einer guten<br />

Startkreuz erwischen wir – wie sich später herausstellt –<br />

nicht die richtige Seite auf dem Downwinder und müssen<br />

einige Boote durchlassen. Das Glück ist heute nicht bei uns<br />

und wir müssen Platz 63 und 50 auf unser Konto nehmen.<br />

Die Leistungsdichte ist enorm hoch, aber wir kämpfen weiter<br />

– als eines von drei Frauenteams.<br />

halbzeit – und höhepunkt unsere J/<strong>24</strong>-Karriere<br />

Als wir Mittwoch-Morgen, den 3. Juni mit unserem Bus zum<br />

Hafen fahren, glitzert das Mittelmeer in der Morgensonne<br />

und die AP-Flagge ist Resultat flauer Winde. Mit ausreichend<br />

Capuccino auf der Terrasse eines sehr frequentierten Cafes<br />

unweit der Boote lässt sich das Warten aushalten, bis die<br />

Wettfahrtleitung uns endlich auf den Parcours schickt. Mit<br />

Funkgeräten ausgestattet sind wir immer bestens informiert.<br />

Die Sonne scheint und der Wind weht aus SW mit 2 Bft.<br />

Schwierige Bedingungen herrschen vor, aber: die werden<br />

sich noch wundern, das sind GENAU unsere Bedingungen<br />

(bei den wir sauschnell sind) :-)!<br />

WOrlD chaMPIOnshIP<br />

Wir starten in erster Reihe, fahren gleich rechts raus und sind<br />

permanent wenige Grad höher als die AUDI-Argentinier,<br />

die wir schnell abhängen. Unsere Ragazza läuft und wir<br />

wundern uns schon manchmal selbst über den gigantischen<br />

Speed. Auf Steffis Rückfragen, wie unsere Position im Feld<br />

sei, kommt ein leicht aufgeregtes „Gut…hm…äh… sehr gut“.<br />

„Man Mädels, ruhig bleiben, was ist denn los?“ – Steffi wird<br />

böse. Dass sich hinter uns fast das gesamte Feld einreiht,<br />

weiß sie wohl bis dato nicht. Als wir auf die Layline wenden,<br />

ist lediglich ein Boot in unserer Nähe. Und Steffi versteht<br />

so langsam unsere leise Euphorie. Spi hoch und los. Auch<br />

auf dem Vorwinder geht es bei leichten Winden flott voran<br />

und wir halten die Position auf drei. Unsere Taktik bleibt<br />

bestehen und so fahren wir auch auf der zweiten Kreuz<br />

wieder nach rechts – ist halt der direkte Weg zur Tonne, ne<br />

Stine? Dabei fangen wir noch die deutsche „Sprenger“-<br />

Crew (hey Venita!) und auch den italienischen Profi Andrea<br />

Casale. Als zweiter runden wir das Luvfass und der letzte<br />

Spigang steht bevor – der mir ewig vorkommt. Vor uns<br />

Gavin Watson GBR 4223, hinter uns ein Italiener (und noch<br />

ein paar andere). Wir fahren und fahren und das Ziel scheint<br />

nicht näher zu rücken. Es wird immer ruhiger an Bord, Stine<br />

27


sagt schon länger nichts mehr, versucht es vielleicht mit<br />

progressiver Muskelentspannung. Der Bug des Italieners<br />

kommt näher, das Wasser plätschert fies. Aber wir sind<br />

schneller. Und da kommt die Ziellinie… Wir sind 2. Nice! Ich<br />

ermahne die Mädels bitte nicht gleich los zu kreischen – auf<br />

das Trommelfell rücksichtnehmend. Als wir das Ziel endlich<br />

queren zwinkert uns die Frau mit der Liste auf dem Startschiff<br />

zu: „You won.“ Der führende Engländer hatte einen Frühstart.<br />

What? Nun gibt’s kein Halten mehr… wir freuen auf einer<br />

derart hohen Stimmen-Frequenz, dass es selbst am Luvfass<br />

noch die letzten gehört haben müssen. Haben wir soeben<br />

ein Rennen auf der Weltmeisterschaft gewonnen? Ich weiß<br />

gerade nicht, was schöner war: der Sieg oder der Anblick<br />

der über 70 Spinnaker unter italienischer Sonne (die noch<br />

nicht im Ziel waren)?<br />

Als der Wind einschläft geht es dann in den Hafen. Ein<br />

scheinbar historischer Tag: das war der aller erste Tagessieg<br />

für Deutschland auf einer WM. WAHNSINN. Danke Ragazza!<br />

Waren es die fünf Cappucinos für Steffi, unsere morgendliche<br />

WM-Hymne von Ida Corr, oder die Tatsache, dass ich in der<br />

Frühe unaufhaltsam das Rigg einmal komplett los geschraubt<br />

und wieder neu eingestellt habe (wofür ich kritisch fragende<br />

Blicke hinnehmen musste)? Keine Ahnung… ist auch egal.<br />

Der WM-Mittwoch war zumindest einer der schönsten Tage<br />

in unserem Seglerleben. Der mit viel Pizza, Pasta, einem<br />

Drink und wie immer netter Begleitung von GER 5420 und<br />

GER 5281 im Sonnenuntergang einer tollen Pizzaria (Danke<br />

VEGA!) zuende ging.<br />

stürmisches ende…<br />

Das anrückende Tiefdruckgebiet, das viel Wind verspricht,<br />

scheint am Donnerstag näher zu kommen. Regen. Unsere<br />

Starkwind-Experten Tobi, Kalle, Dennis, Falco und Jan<br />

Kähler reiben sich schon morgens beim Frühstück die<br />

Hände – es kündigt sich ihr Wind an. Aktuelle Änderung:<br />

Wettfahrtleiter Peter Reggio, der einen super Job von<br />

enormer Professionalität ablieferte und vom America´s Cup<br />

bekannt ist, ist verhindert. Sein Ersatz wird den Belangen<br />

einer WM nicht sonderlich gerecht. So liegt die Linie 30°<br />

schief und derart weit unter dem Felsen, dass einige Boote<br />

fast gegen diesen fahren.<br />

Später briest es weiter auf und wir wechseln ein wenig zu spät<br />

auf die Fock um. Trotz Fitness-Studio werden die Arme immer<br />

länger, die letzte Kreuz mit der Genua ist anstrengend. Auf der<br />

Suche nach freien Winden müssen wir Platz 49 hinnehmen.<br />

28<br />

WOrlD chaMPIOnshIP<br />

Nach Joggingrunde am Abend geht’s zum Dinner und Daily<br />

Awards auf eine Anhöhe über der Bucht von Arzachena.<br />

In der Abendsonne wird den Seglern ein sagenhaftes<br />

Buffet zelebriert und literweise Wein gereicht. Noch einmal<br />

werden wir herzlich gefeiert, als die Preise für die Tagessiege<br />

vergeben werden. Langsam realisieren wir unser tolles<br />

Ergebnis.<br />

… mit großem Finale<br />

Freitagmorgen werden wir vom heulenden Wind geweckt.<br />

Wir bereiten uns und das Boot aufs Segeln vor, müssen<br />

jedoch erst einmal mit Startverschiebung an Land warten.<br />

Einige fahren raus, es scheint los zu gehen auch wir legen<br />

ab, werden aber gleich zurück gerufen. „Ciao Jay twentyfour,<br />

Jay twenty-four… we measure up to 40 knots outside.<br />

Please stay in the marina” krächzt ein italienischer Dialekt<br />

durch die Funken. Wir warten. Und sind nicht unglücklich<br />

darüber. Gäbe es hier Deiche, wären die Kühe von ihnen<br />

geweht worden. Ein Unfall auf einem englischen Boot beim<br />

Ablegen überschattet das Geschehen, man spricht von<br />

angebrochenem Genick eines Besatzungsmitglieds. Was<br />

später revidiert wird. Gott sei dank. Am Nachmittag werden<br />

alle Rennen abgesagt und damit steht fest: Andrea Casale ist<br />

neuer Weltmeister in der Kielbootklasse J/<strong>24</strong>. Von 76 Teams<br />

erreichen wir Platz 37 und Platz zwei in der Frauen-Wertung<br />

nach LucyMacGregor aus GBR, die auch im Match Race zur<br />

Weltspitze gehört. Wir haben unser Ziel erste Hälfte erreicht<br />

und können sehr zufrieden sein.<br />

Bilanz der deutschen Flotte:<br />

13. Stephan Karsunke; 21. Jan Kähler; 25. Dirk Strelow; 26.<br />

Peer Kock; 30. Jan Hössermann (bestes Team U25); 31. Greg<br />

Wilcox; 37. Steffi Köpcke; 42. Jan-Peter Helms; 47. Johann<br />

Huhn; 54. (NED) Stephan Mais; 55. Carsten Henzel; 68. (NED)<br />

Peter Langhans<br />

Später genießen wir zusammen mit Jungs Pizza aus<br />

dem Karton am Strand. Im Anschluss geht bei einer sehr<br />

ausgelassenen und stimmungsvollen Abschlussfeier im „Old<br />

Cutters Pub“ (und noch später auf der Open-Air-Tanzfläche<br />

in den Bergen vor Porto Cervo mit fliegenden Beamern oder<br />

so?) diese wundervolle Weltmeisterschaftswoche zuende.<br />

Alle, die dabei sein konnten, wird diese großartige Zeit<br />

sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.<br />

es grüßen die Mädels von der „vega ragazza“<br />

nele Marie Bock<br />

Vom 21.- bis <strong>24</strong>. Juni trafen sich insgesamt 27 Teams um<br />

innerhalb von 4 Tagen einen Kieler Woche Sieger zu ermitteln.<br />

Unter den 27 teilnehmenden Mannschaften befanden sich<br />

auch die WM Teilnehmer, welche eine Woche zuvor noch im<br />

warmen Italien auf Sardinien segelten. Verstehe es immer<br />

noch nicht, warum die Italiener nicht auf unsere Events in den<br />

Norden kommen, aber das ist eine andere Geschichte.<br />

An dieser Stelle könnte man wieder viel über das Segelevent<br />

an sich schreiben, doch dazu fällt mir 4 Monate später leider<br />

nicht mehr so viel ein. Ganz auslassen werde ich den Segelteil<br />

allerdings auch nicht.<br />

Gewonnen hat Team Rotoman vor Peer Kock und Jan<br />

Hössermann. Da wir selber auf dem vierten Platz gelandet<br />

sind, breche ich die Tradition und erwähne zusätzlich zu den<br />

Medaillenrängen noch einmal kurz den vierten Platz – Team<br />

Dubarry.<br />

Natürlich könnte man hier sehr viel und sehr ausschmückend<br />

die einzelnen Rennen in akribischer Kleinarbeit aufarbeiten<br />

und noch einmal rekapitulieren, aber wen interessiert sechs<br />

Monate später eigentlich warum wer und wie mal Erster,<br />

Zweiter oder Dritter geworden ist. Letztendlich zählt nur das<br />

Endergebnis.<br />

Woran wir uns auf jeden Fall besser erinnern, waren die<br />

ausführlichen Partys im Holstenzelt und im Luzifer. Letzteren<br />

Laden kann ich allen die ihre Freizeit nach dem Segeln mehr<br />

auf dem Zeltplatz verbringen sehr ans Herz legen. Aber<br />

KIeler WOche<br />

aufgepasst…. die Klauen wie die Raben. Anders kann man sich<br />

zumindest die stetige Pleite am nächsten Tag nicht erklären.<br />

Was gab es noch zu berichten…..mmmmmh.<br />

Zwischen dem Hauptevents am Tag und in der Nacht lag<br />

irgendwann noch die Jahreshauptversammlung, die jährlich<br />

auf der Kieler Woche statt findet. Normalerweise gehört die<br />

abendliche Veranstaltung zu der Rubrik Vereinsarbeit. Man<br />

hat keine Lust, muss aber doch hingehen. 2007 kamen doch<br />

tatsächlich nur knapp 20 Leute zu dieser Veranstaltung.<br />

Aber…… Norbert rührte kräftig die Werbetrommel und die<br />

Bude war gerammelt voll. In rasender Geschwindigkeit und<br />

das ist nun wirklich nicht ironisch gemeint, wurde über den<br />

kompletten offiziellen Vereinskram berichtet. Dazu noch ein<br />

freier Bericht von Stefan (mittlerweile Europameister) über<br />

die WM - wobei mir dabei nicht klar wurde, ob auch gesegelt<br />

wurde –dazu leckeres Roastbeef und ein paar Biere und die<br />

Veranstaltung war schon vorbei. Grandios.<br />

So kurz lässt sich eines der Top Events in Deutschland auch<br />

mal zusammenfassen. Der Artikel ist allerdings wohl eher für<br />

Teilnehmer gedacht, welche an dieser Stelle die Kieler Woche<br />

noch einmal an sich vorbei ziehen sehen, ob nun zu Land oder<br />

zu Wasser.<br />

Sehen uns spätestens im Luzifer!<br />

Dubarry-sailing-team<br />

29


Zu unser dies jährigen deutschen Meisterschaft haben wir uns<br />

im Ostseebad Grömitz getroffen, eingeladen hatte der Grömitzer<br />

Segel Club (GSC) unter der Federführung von Thorsten Wycisk<br />

und Michael Kruse, der trotz des Organisationsstresses auch<br />

selbst als Teilnehmer mit auf der Bahn unterwegs war .<br />

Los ging’s am Donnerstag, den 31.7., mit Kranen und der<br />

Vorbereitung der Boote. Einige Eigner hatten die Möglichkeit<br />

genutzt und ihre Boote bereits ein Wochenende früher ins<br />

Wasser gebracht, so sah man auch schon einige Boote,<br />

Trainingsrunden, vor dem Hafen drehen. Das Wetter meinte<br />

es von Beginn an gut mit uns und bescherte uns bereits am<br />

Donnerstag schöne Winde mit viel Sonne.<br />

Am Freitag, den 1.August, war es dann so weit, gegen Mittag<br />

wurde nach einer kurzen Begrüßung der <strong>24</strong> Teilnehmer die J<strong>24</strong><br />

German Open <strong>2008</strong> mit der ersten von 10 Wettfahrten (davon<br />

2 Streicher) unter der Leitung von Jens Hahlbrock eröffnet.<br />

Auch an diesem Tag bescherte uns das Wetter, bei nur leichter<br />

Bewölkung gute segelbare Winde. Das Regattagebiet lag direkt<br />

vor dem Hafen bzw. vor der Promenade von Grömitz, so dass<br />

den Teilnehmern eine längere „Anfahrt“ zum Startgebiet, wie<br />

beispielsweise auf der Kieler Woche erspart blieb. So wurden<br />

dann auch unter den Augen vieler interessierter Besucher,<br />

welche sich zu den Grömitzer Regatta Tagen eingefunden<br />

hatten, am Freitag drei Wettfahrten gesegelt! Abends gab es<br />

ein von der Stadt Grömitz gesponsertes Essen im Festzelt<br />

für die Teilnehmer. Anschließend lud der GSC in sein<br />

benachbart liegendes Clubhaus ein und lockte mit günstigen<br />

30<br />

gerMan OPen /<br />

nOrDeurOPäIsche MeIsterschaFt<br />

Getränkepreisen und einem netten Ambiente die J - Segler<br />

an. Dort wurde dann auch unter den fleißigen Händen des<br />

Orga – Teams, das ein oder andere Glas Gin Tonic oder Cola<br />

Rum unter das Volk gebracht, alle hatten ihren Spaß und ließen<br />

langsam den ersten Wettfahrttag ausklingen.<br />

Der Samstag zeigte sich nach einem morgendlichen Schauer<br />

ebenfalls von seiner Sonnenseite und bescherte allen,<br />

bei zum Teil kräftigem Wind, einen anstrengenden (viele<br />

Vorsegelwechsel) aber schönen Segeltag mit insgesamt vier<br />

Wettfahrten! Das Abendprogramm war auch heute wieder<br />

ausgezeichnet und so wurde sich, bei bester Stimmung<br />

über ein Spanferkel hergemacht, welches der GSC für die<br />

Teilnehmer vorbereitet hatte. Im Anschluss, verlagerte sich die<br />

Seglergemeinschaft wie auch schon die vorherigen Abende ins<br />

obere Stockwerk des Clubhauses, zu Bier, Gin und Rum wurde<br />

eifrig geklönt und gefachsimpelt. Nach einem letzten Blick auf<br />

die aktuellen Zwischenstände in der Wertung ging der Abend<br />

zumindest für die meisten beschaulich zu Ende.<br />

Der letzte Tag versprach noch einmal spannend zu werden<br />

und so ging es auf den vorderen Plätzen wieder heiß her.<br />

Leider ist an diesem Tag auch ein weniger schönes Ereignis<br />

zu erwähnen, so ist kurz nach dem Start der ersten Wettfahrt<br />

der Mast von Peter Langhans herunter gekommen, so dass<br />

er leider gezwungen war, den letzten drei Wettfahrten fern<br />

zu bleiben. Glücklicherweise ist weder dem Schiff noch der<br />

Mannschaft etwas zugestoßen, so dass sich der zu beklagende<br />

Schaden „nur“ auf den Mast bezieht.<br />

Am Ende der dritten und letzten Wettfahrt für diesen Tag, stand<br />

dann ein neuer <strong>Deutsche</strong>r Meister fest. So konnte sich nach<br />

einer überzeugenden Leistung das „Team Rotoman“ vom<br />

BSC unter dem Steuermann Greg Willcox durchsetzten und<br />

sich über den Titelgewinn freuen! Herzlichen Glückwunsch<br />

noch mal an dieser Stelle!! Auf den Plätzen zwei und drei,<br />

landeten die „Seglershop“ mit Peer Kock und Crew sowie die<br />

„Panta Rhei“ unter Jan Hössermann und Crew. Auch ihnen<br />

Glückwunsch zur tollen Leistung!<br />

Zum Schluss, möchte ich noch ein großes Dankeschön an die<br />

Sponsoren dieser Veranstaltung richten, der Stadt Grömitz,<br />

der Firma Dubarry, sowie der Firma Börner und Münster<br />

Alarmanlagen, die mit ihren Mitteln einen großen Beitrag<br />

geleistet haben, damit unsere German Open auch <strong>2008</strong> ein<br />

voller Erfolg werden konnten. Vielen Dank!! Die letzten Worte<br />

allerdings gelten denen, die all dies durch ihr Mitwirken und<br />

vor allen ihren persönlichen Einsatz erst praktisch ermöglicht<br />

haben!! So möchte ich mich noch einmal im Namen aller<br />

Teilnehmer ganz herzlich bei den Organisatoren und ihrem<br />

Helfer - Team des GSC bedanken, die in unermüdlicher Manier<br />

tagsüber auf dem Wasser die Sicherungsboote gefahren und<br />

Tonnen ausgelegt haben und im Anschluss noch die halbe<br />

Nacht uns Segler im Clubhaus bewirten haben!! DANKE!!<br />

gerMan OPen /<br />

nOrDeurOPäIsche MeIsterschaFt<br />

Das war wirklich ganz große Klasse, und wenn wir dürfen,<br />

dann würden wir alle sehr gerne wieder einmal nach Grömitz<br />

kommen um dort an einer Veranstaltung teilzunehmen.<br />

Michael stamp für team Just for fun<br />

31


ein schwedischer sommer<br />

In Schweden ist das Wetter IMMER schön. Also fahren<br />

wir selbstverständlich da auch hin. Skanör biete gute<br />

Bedingungen zum Segeln, und das Rahmenprogramm<br />

ist auch immer nett aufgemacht. Was sollte also dagegen<br />

sprechen. Zumal dieses Jahr 5 deutsche Teams ihre<br />

Teilnahme angekündigt hatten. Die Grundlage für eine tolle<br />

Veranstaltung war also gelegt.<br />

Anreise am Donnerstag. Und dann auch sofort auf die<br />

Waage gehüpft. Zelt aufgeschlagen, sich über den Bremser<br />

gefreut, der das Schiff schon gewassert hatte, und die<br />

Konzentrations- Phase für die Wettfahrten eingeläutet.<br />

Die Wettfahrtleitung<br />

Wie immer, total entspannt. Schallsignale unterblieben<br />

weitestgehend. Dafür wurde mit Vorliebe häufig und viel der<br />

Smith & Wesson genutzt, den unser Wettfahrtleiter scheinbar<br />

frisch zum Geburtstag geschenkt bekommen haben musste.<br />

Ein Traum, wie oft man in einer Wettfahrtserie durch die<br />

Natur schießen kann.<br />

Die Bahn<br />

Herrlich, wenn die Bahn stets in Landnähe ausgelegt ist.<br />

Allerdings bleibt die Frage, warum die Startlinie (gefühlte<br />

50 Meter lang bei 11 Teilnehmern) direkt vor der Hafenmole<br />

liegen musste, so dass man 30 Meter nach dem Start bereits<br />

umzulegen hatte, wollte man nicht seinen Kiel/Renner mit<br />

Totalverlust riskieren.<br />

Die zweite Frage war, warum ein Down Wind Ziel 50 Meter<br />

vor dem Strand liegen muss, wenn man bei gefühlten 6-7 Bft.<br />

im vollen Glitschen über die Linie fliegt. Glücklicher Weise<br />

klappten alle Bergemanöver, so dass kein Teilnehmer seine<br />

Rennziege am Strand aus dem Wasser Trailern musste.<br />

Das ergebnis<br />

Die Anna hat uns mal allen gezeigt, wie bei Wind und Welle<br />

gesegelt wird. An dieser Stelle herzlichen Dank für die<br />

Lehrstunden auf dem Wasser. Die Hobbyhandwerker, wir,<br />

und Per-Hakan reihten sich, hart umkämpft, brav dahinter<br />

ein. Unsere Juelssand Mädels hatten mit Material- und<br />

Verletzungssorgen zu kämpfen, so dass keine bessere<br />

Platzierung heraus springen konnte.<br />

Vielleicht sollten wir uns noch bei der Wettfahrtleitung<br />

für unser nicht erscheinen am Sonntag entschuldigen.<br />

32<br />

sWeDIsh OPen<br />

Bevor wir alle einen Eintrag ins Klassenbuch erhalten.<br />

Das komplette Feld war nämlich im Hafen geblieben, weil<br />

es schien, dass draußen wirklich ziemlich viel Wind sein<br />

sollte. Das Startschiff hatte sich allerdings schon mal nach<br />

draußen verholt, Funkgerät und Handy abgeschaltet, und<br />

auf uns gewartet. Nachdem dann nicht zu erkennen war,<br />

dass irgendjemand den Hafen verlassen wird, sind die<br />

Jungs ziemlich angesäuert wieder in den Hafen eingelaufen,<br />

und haben die Serie frühzeitig für beendet erklärt. Ob<br />

allerdings wieder viel geschossen wurde, ist bis heute nicht<br />

überliefert.<br />

socials<br />

Für Samstag war das übliche Dinner angesetzt, welches wir<br />

dieses Jahr in dem Restaurant im ersten Obergeschoss der<br />

Strandhalle einnehmen konnten. Ein herrlicher Ausblick, und<br />

die fantastisch zubereiteten Speisen ließen keine Wünsche<br />

offen.<br />

Zu vorgerückter Stunde öffnete dann auch die Diskothek<br />

wieder ihre Pforten, so dass auch die nimmersatten<br />

Tanzwütigen zu ihrem Spaß kommen konnten.<br />

Fazit: Schweden ist IMMER eine Reise Wert. Tolle<br />

Veranstaltung. Und das Wetter spielt auch IMMER mit (ich<br />

hoffe zumindest auf nächstes Jahr).<br />

Fetten gruß<br />

r O l l O<br />

Die Geschichte unserer JJ one ist noch jung; erst vor ein<br />

paar Monaten konnte sich der Vorstand unseres inzwischen<br />

hundertjährigen Vereins durchringen, nach einem Kutter für<br />

junge Fahrtensegler auch ein Regatta-Clubboot zu kaufen.<br />

Fest stand: wir wollen ein regattafähiges Boot und nicht<br />

erst lange basteln. Nach etwas Recherche von Frithjof fiel<br />

die Wahl auf die ehemalige Günni – GER 5210. Schon bei<br />

der German Open in Grömitz wurde unsere junge J/<strong>24</strong><br />

Geschichte mit einem Erfolg gestartet. Mit einer Crew<br />

aus lauter Jollenseglern, von denen zwar die meisten<br />

wenigstens einmal J/<strong>24</strong> gesegelt waren, die aber noch nie<br />

zusammen gesegelt sind, erreichten wir einen 16 Platz von<br />

<strong>24</strong> Startern. Das war super für uns, da wir nur das Ziel hatten<br />

nicht Letzter zu werden.<br />

Unser großer Dank gebührt an dieser Stelle allen J/<strong>24</strong> Crews,<br />

die immer bereit waren, mit Rat und Tat zu helfen und von<br />

denen wir uns in der kurzen Zeit viel abgucken konnten.<br />

Begeistert von der Klasse und ihren Seglern wollten wir<br />

alles an Regatten fahren, was irgendwie auf dem Plan stand<br />

und so meldeten wir auch für die Hamburger Meisterschaft<br />

im MSC. Nach kurzen Orientierungsproblemen unseres<br />

Steuermanns Frithjof, der meinte, als Berliner findet<br />

er auch problemlos durch eine andere Großstadt (hat<br />

haMBurger MeIsterschaFt<br />

sanDuhr regatta<br />

nicht ganz geklappt, aber jetzt kennen Timo und er auch<br />

Hamburg etwas ausführlicher) fanden wir uns schließlich<br />

alle in Wedel ein, wo wir die JJ one aufbauten und kranten.<br />

Allerdings entschieden wir uns, erst am Samstagmorgen<br />

die Schiffsreise zum „Müh-Lo“ anzutreten und somit wieder<br />

in die Autos stiegen, um nach Blankenese zu fahren. Dem<br />

Navi sei Dank („Jetzt rechts abbiegen“ – „wo, bei der<br />

Kreuzung da hinter mir?“) lernten wir auch Blankenese<br />

etwas großräumiger kennen, kamen aber schließlich doch<br />

beim gewünschten Ziel, dem Mühlenberger Segel Club, an,<br />

wo man uns ebenfalls sehr freundlich empfing. Nachdem<br />

wir unser Zelt aufgebaut hatten, ging es erst mal auf den<br />

Kiez zum feiern. Es war Glück für uns Jollensegler, die solch<br />

lange Nächte vor Regattatagen nicht gewohnt sind, dass der<br />

Start erst um 14.30 Uhr angesetzt war und somit die Crew<br />

halbwegs ausgeschlafen aus dem Zelt oder Kofferraum<br />

kroch, beziehungsweise pünktlich zum Frühstück mit der<br />

S-Bahn zurück kam.<br />

Der seglerische Teil der Veranstaltung erwies sich erneut<br />

als erfolgreicher als erwartet; in der ersten Wettfahrt<br />

konnten wir den ersten Platz, den wir dank eines guten<br />

Starts und einer soliden taktischen Leistung der Crew bis<br />

ins Ziel verteidigten. Dass es auch anders geht mussten<br />

wir in der zweiten Wettfahrt erfahren, als wir aus einer<br />

eigentlich sicheren Tonnenrundung etwas unglücklich von<br />

zwei Booten abgeschossen wurden. Bis auf ein paar leichte<br />

Gelcoatmacken war glücklicherweise nichts passiert, außer,<br />

dass die Wettfahrt für uns gelaufen war. Im MSC war wieder<br />

alles vergessen und beim gemeinsamen Zusammensitzen<br />

konnten wir die Situation in aller Ruhe klären. Irgendwie<br />

gelang es uns das Feiern mit der Klasse auf der Reeperbahn<br />

und das Segeln am Sonntag in ein gesundes Gleichgewicht<br />

zu bringen, so dass wir weiterhin erfolgreich waren. Am<br />

Ende konnten wir uns über einen 4 Platz freuen - mit<br />

nur einem Punkt Abstand auf den zweiten Platz. Unsere<br />

Glückwünsche gehen dabei am Peer Kock und seine Crew,<br />

die die Hamburger Meisterschaft souverän gewonnen<br />

haben.<br />

Wie schon bei der Hamburger Meisterschaft konnten wir<br />

auch bei der Elbesandregatta einen guten vierten Platz<br />

ersegeln. Um die Saison abzuschließen, werden wir dieses<br />

Jahr noch Väterchen Frost segeln und freuen uns euch alle<br />

nächstes Jahr auf den Regattabahnen wieder zutreffen.<br />

JJ One<br />

33


Mitte Mai folgten alle Frauenteams einer Einladung der<br />

<strong>Klassenvereinigung</strong> und versammelten sich im HSC. Ein Bild<br />

für die Götter: 25 Frauen und Norbert (unterstützt von Stefan).<br />

Wir beschlossen ein gemeinsames Trainingswochenende<br />

zu veranstalten. Ich erklärte mich bereit, dieses Event im<br />

HSC zu organisieren. Gar nicht so einfach, bei den vollen<br />

Regattakalendern des HSC und den J´s einen gemeinsamen<br />

Termin zu finden. Kurze Zeit später stand ein Wochenende<br />

Mitte Oktober fest und alle Crews waren begeistert. Leider<br />

schien diese Begeisterung am Ende doch nicht so groß zu sein<br />

oder die Crew Zusammensetzungen hatten sich im Laufe der<br />

Saison soweit verändert, dass einige der Teams noch kurzfristig<br />

absagten. So waren wir zwei Wochen vor dem besagten<br />

Termin nur noch zwei Teams. Mit viel hin und her telefonieren<br />

versuchte ich noch ein drittes Team mit einem geliehenen Boot<br />

an den Start zu bekommen. Leider ohne Erfolg!<br />

Man sah uns die Enttäuschung an, als wir uns am<br />

Trainingswochenende auf dem Steg des HSCs einfanden.<br />

Schlauchboot, Tonnen, Trainer, Räume, Gastronomie – alles<br />

organisiert für zwei Crews. Doch das Ganze hatte auch<br />

etwas Positives! Jedes Team hatte einen frisch gebackenen<br />

Europameister als Trainer zur Verfügung. Team Antigen und<br />

Alice war ziemlich schnell klar, dies wird ein hartes, aber<br />

lernreiches Wochenende.<br />

34<br />

Frauen-POWer auF Der alster<br />

Bei einer Tasse Kaffee, besprachen wir im Clubhaus den<br />

Tagesablauf und klärten einige theoretische Fragen. Der<br />

hoffentlich perfekte Trimm stand, zumindest in unseren<br />

Köpfen. Außerdem trug Rollo mit fünf druckfrischen<br />

Exemplaren des Bergedorfer Tageblatts zu unserer<br />

Belustigung bei. In dem Artikel über die J<strong>24</strong>-Europameister<br />

wurde ausgiebig über Rollos Eiweißdiät berichtet. Dann<br />

ging es bei herrlichstem Segelwetter auf die Alster. Jedes<br />

Team bekam einen Trainer an Bord, die mit uns Manöver<br />

trainierten. Mit vielen konstruktiven Vorschlägen wurden<br />

alle Abläufe optimiert. Ich stellte bei mir an Bord fest, dass<br />

wir den ganzen Input sofort aufsaugten und versuchten<br />

umzusetzen. Nach einer kurzen Mittagspause wurden<br />

die Trainer getauscht und ganz andere Dinge kamen zur<br />

Sprache. Am Ende waren wir uns einig, dieser Tag hat schon<br />

viel gebracht.<br />

Sonntag ging es gleich aufs Wasser, wir Mädels auf den J´s,<br />

die Trainer auf dem Schlauchboot. Und nun wurde gekämpft.<br />

Boot gegen Boot. Zwar hatten wir uns das Start-Training mit<br />

mehreren Booten etwas spannender vorgestellt, aber zu<br />

zweit ging es auch. Rollo und Stefan legten einen kurzen „Up<br />

and Down“-Parkour für uns aus. Ankündigung, Start, Kreuz,<br />

Vorwindkurs, Kreuz, Vorwindkurs, Ziel, kurz durchatmen,<br />

Kritik von den Trainern anhören und weiter. Nach, ich weiß<br />

nicht wie vielen Rennen und wie vielen Frühstarts, saßen<br />

wir im HSC und das Feedback war einstimmig: Nächstes<br />

Frühjahr wiederholen wir das Trainingswochenende. Der<br />

HSC stellt gerne wieder die Mittel und Räumlichkeiten zur<br />

Verfügung und freut sich, wenn er nicht nur die Antigen-Crew<br />

als Gast begrüßen darf. Es besteht auch die Überlegung das<br />

Training für alle Teams zu öffnen.<br />

Frauen-POWer auF Der alster<br />

Wir möchten uns noch einmal bei Rollo und Stefan bedanken,<br />

die ihre Freizeit für uns geopfert haben. Das Wochenende hat<br />

uns gezeigt, wo es noch hakt, aber vor allem, dass wir auf<br />

dem richtigen Weg sind und unser Training der letzten Saison<br />

sich gelohnt hat.<br />

svenja carlsen für team alice<br />

35


36<br />

eurOPean chaMPIOnshIP eurOPean chaMPIOnshIP<br />

rezeptur: Man nehme etwas seglershOP, etwas OnlY4, bereichere es mit<br />

ein wenig hero und günnI, und perfektioniere das ganze mit ein bisschen<br />

MaX Bahr…..<br />

„Lass uns einfach Spaß haben!“ Das war die Masteransage,<br />

nachdem wir uns geeinigt hatten, mit der SEGLERSHOP<br />

nach Ungarn zu fahren. Was war geschehen? Wie kam es<br />

zu dieser Crewkonstellation?<br />

Voraus gegangen war der dringende Wille, mit der MAX<br />

BAHR zur Euro zu fahren. Ein Großteil der Stammcrew war<br />

zwar verhindert, jedoch gab es schon Ersatz für die offenen<br />

Positionen. Nachdem Maltes Diplomarbeitsthema jedoch<br />

nicht – wie gewünscht – vor Euro-Meldeschluss angenommen<br />

war, musste dieser kurzfristig absagen, so dass das gesamte<br />

Vorhaben gekippt wurde. Glücklicherweise kam der Anruf<br />

von Marc-Daniel bei Stefan: “Ich habe ein Schiff, ich habe<br />

Bock, ich habe einen Kock, aber keine Restcrew. Weißt Du,<br />

wen ich noch mitnehmen kann?“ In dem Moment muss<br />

Stefans Arm, Finger schnippend in die Höhe geschnellt sein.<br />

Und bevor ich noch überlegt hatte, ob das mir angesagte<br />

Gewicht körperlich und technisch zu erreichen sei, las ich<br />

bereits meinen Namen auf der EURO Meldeliste.<br />

Daniel und ich also schnell die Flüge gebucht. Peer, Marc-<br />

Daniel und Stefan kommunizierten am Abreisetag noch<br />

schnell zusammen, wo denn überhaupt das Schiff stehe, und<br />

was denn alles einzukaufen und -packen sei. Eine übliche,<br />

schlanke Planungsphase. Diese drei waren es dann auch,<br />

die die perfekte Geschwindigkeit durch Zeit und Raum<br />

erreichten.<br />

Nach 12,5 Stunden stand das Schiff in Balatonfüred auf<br />

dem Hof. Am gleichen Tag noch war die Vermessung<br />

perfekt. Freitag konnten wir also Kranen, und einen Gang<br />

zurückschalten, um unseren Spaß zu haben. Als letzter war<br />

Daniel zu uns gestoßen, und am Samstagmorgen wurde<br />

unsere „Rakete“ (O-Ton Marc-Daniel) gewassert.<br />

samstag<br />

Planung: Spaß haben, Probeschlag segeln, mittags rein zum<br />

Essen, nachmittags Spaß haben und noch ein paar mehr<br />

Manöver üben. Vormittags zu segeln war allerdings nicht so<br />

einfach, wie gedacht. Balaton launisch, wenig bis gar kein<br />

Wind, Drehungen um die 80Grad, einmal sogar einen 360er<br />

gefahren, ohne die Segel von einer auf die andere Seite zu<br />

bewegen. Mittags im Hafen dann die Ansage von Peer, dass<br />

er jetzt genug Spaß hatte, keinen Bock mehr drauf, er packt<br />

seine Sachen, und nimmt das nächste Taxi nach Hamburg.<br />

Wie gut, dass in Balatonfüred keine Taxen fahren, und der<br />

Veranstalter immer reichlich Getränke für frustrierte Segler<br />

parat hielt.<br />

sonntag<br />

Alles frisch zum Practise Race. Lief irgendwie auch ganz gut.<br />

Abgebrochen haben wir das Wettsegeln an Position 3 liegend<br />

vor dem letzten Down Winder. Unnötig zu erklären, dass wir<br />

mit perfekter Geschwindigkeitsabstimmung natürlich die<br />

ersten im Hafen waren.<br />

Montag<br />

Ein ganzer Tag voller Startverschiebung.<br />

Dienstag<br />

Der Zweite Wettfahrttag beginnt mit Startverschiebung. Am<br />

frühen Nachmittag können wir endlich raus, und schaffen<br />

2 Rennen, die wir mit 2 und 4 beenden. Die Bedingungen<br />

sind ziemlich trickreich, und das Feld würfelt ganz schön<br />

durch einander.<br />

Vormittags werden wir mit dem deutschen Team erster offizieller<br />

Europameister im Opti-bei-ner-Euro-durch-den-Hafen-paddeln-<br />

Regatta. Eine Aktion, vom Veranstalter gegen aufkommenden<br />

Lager Koller gestartet. Wir hatten unseren Spaß daran.<br />

Picture by Andrea Mag<br />

Mittwoch<br />

War nicht zu erwarten: Erst einmal Startverschiebung. Beim<br />

gemeinsamen Nationen-malen-Bilder-auf-ner-Euro-Kontest<br />

belegen wir wieder einen Spitzenplatz. Irgendwann kommt<br />

dann etwas Wind, und wir können noch eine Wettfahrt fahren.<br />

Platz 5 bedeutet für uns, dass wir immer noch vorne sind. Zur<br />

Sicherheit habe ich die Ergebnistafel schon mal fotografiert.<br />

Man weiß ja nie, wie dumm es noch laufen kann. Und: was<br />

man hat, hat man.<br />

37<br />

Picture by Andrea Mag


Donnerstag<br />

Wind. Es gibt in Ungarn ja doch noch Wind. Leicht zwar, aber<br />

stetig. Wir können die möglichen 3 Wettfahrten segeln. Das<br />

Klassement bekommt Aussagekraft. Im 6. Rennen erwischt<br />

es uns dann auch endlich. Der 22. Platz wird gestrichen. Vor<br />

dem Abschlusstag sieht es wie folgt aus: 1. JAMAICA, 2.<br />

SEGLERSHOP, 3. ROTOMAN, 4. HENRI LLOYD<br />

Freitag<br />

Generalplan: Wir wollen einfach nur nach hinten absichern.<br />

Der ITA war gestern ziemlich schnell unterwegs, und hat<br />

außerdem scheinbar sichere 8 Punkte Vorsprung. Und so<br />

ein zweiter Platz auf der Euro hört sich ja auch echt gut<br />

an. Der Plan ist dann allerdings recht schnell über den<br />

Haufen geworfen, nachdem wir das erste Rennen des Tages<br />

gewinnen, und der ITA sich einen 11. Platz einschenkt. Langsam<br />

einsetzende Schnappatmung bekommt das Gesicht, als wir in<br />

der folgenden Wettfahrt einen 2. Platz ersegeln, und die ITA<br />

direkt hinter uns einlaufen. Von uns aus könnte jetzt Ende sein.<br />

Wir hätten gewonnen. Von einer 9. Wettfahrt, und dem damit<br />

38<br />

eurOPean chaMPIOnshIP eurOPean chaMPIOnshIP<br />

Picture by Andrea Mag Picture by Andrea Mag<br />

verbundenen zweiten Streicher profitieren sowie so nur alle<br />

anderen, und wir müssten jetzt 2 Plätze vor dem ITA ins Ziel<br />

huschen. Über unseren Einwurf kann der Wettfahrtleiter nur<br />

müde lächeln, und so müssen wir eben noch einmal ran. Der<br />

Start läuft perfekt, Geschwindigkeit und Höhe passen ganz<br />

gut, linke Seite ist auch im Vorteil, und als wir als erster die 1<br />

runden, bleibt nur der bange Blick, wo ist ITA? Nach gefühlten<br />

20 Minuten die Ansage von Stefan: „Hab ihn, wird ungefähr<br />

18. am Fass sein“. Die Erbse im Kopf braucht gar nicht erst<br />

zu rollen, alle wissen natürlich sofort, was das bedeutet. Wir<br />

sind vorne, der ITA hat sich gerade abgeschossen, ROTOMAN<br />

kommt nicht mehr vorbei, wenn alles klappt, haben wir es<br />

geschafft. Einen Augenblick später noch mal Stefan mit ernster<br />

Stimme und einem recht breiten Grinsen: „Euch ist bewusst,<br />

was hier gerade passiert?!“, Was könnte jetzt noch passieren?<br />

Der Spi zerreißt? Peer fällt ins Wasser? Der Kiel fällt ab? Wir<br />

rammen ein U-Boot? ….? Und dann ist es so weit. Auch die<br />

letzte Wettfahrt der Serie geht an uns. Kurzer Jubel, kurzes<br />

Plopp der Dose, danach Schweigen… Unfassbar… Feuchte<br />

Hose… Keine Worte… Nur GEIL!!!<br />

Die deutschen crews<br />

rOtOMan als Vize Europameister mit einer fast sauberen<br />

Weste. Kein Rennen zweistellig gefahren. Das verdient<br />

schon Hochachtung.<br />

3c2g etwas langsam in Schwung gekommen, aber zum<br />

Schluss mit konstanten Ergebnissen in die Top10 gesegelt.<br />

JuelssanD mit einer stetigen Serie um den 10. Platz herum,<br />

leider punktgleich mit gleich zwei Booten davor, auf dem 14.<br />

Rang, aber den Damen Europameistertitel errungen.<br />

Just FOr Fun mit respektvollem Abstand hinter unseren<br />

Mädels auf den 15. Platz gefahren.<br />

hungrIger WOlF legte einen Raketenstart hin, kam aber<br />

nach BFD etwas aus dem Tritt und rettete sich auf den 17.<br />

Rang.<br />

PFau segelte unauffällig um Platz 16. Gesamtrang 21 war<br />

das Ergebnis.<br />

runnIng Men auf Rang 22 unter Wert geschlagen.<br />

Der veranstalter<br />

Was die Mädels und Jungs auf die Beine gestellt haben,<br />

war schon ziemlich klasse. Die ganze Woche wurden wir<br />

Teilnehmer von einem Kamerateam begleitet. Abends<br />

wurde dann bereits der erste Schnitt auf einer Großleinwand<br />

präsentiert. Es gab immer Freibier und –wein. Es wurde<br />

für Spielchen gesorgt, um die Langeweile zu bekämpfen.<br />

Eröffnungsfeier, Klassenabend, Abschlussfeier waren toll<br />

organisiert. Es blieben keine Fragen offen, es wurde sich<br />

geradezu rührend um die Teilnehmer gesorgt. Eine tadellose<br />

Leistung. Vielen Dank dafür.<br />

PS: Hatte ich erwähnt, dass der Balaton ja doch ein gut zu<br />

besegelndes Revier ist? Und das Schönste: Man kann da<br />

richtig seinen Spaß haben!<br />

rollo für team seglershop<br />

39


40<br />

BerlIner FlOtte<br />

Nach Jahren der Stagnation entwickelte sich die J/<strong>24</strong> Klasse<br />

in Berlin sprunghaft. Nachdem der Tegeler Segel Club aus<br />

Berlin-Tegel im Frühjahr die J/<strong>24</strong> als das ideales Juniorenboot<br />

erkannt hat, entschied sich im Sommer <strong>2008</strong> der Joersfelder<br />

Segel-Club (einer der größten Segelclub von Berlin) auch<br />

auf die J/<strong>24</strong> zu setzen.<br />

Und es gibt weitere Vereine die in Berlin, die sich ernsthafte<br />

Gedanken machen eine J/<strong>24</strong> als Jungend bzw. Juniorboot<br />

anzuschaffen. Das sind sehr gute Nachrichten für das<br />

Wachstum unserer Klasse aus einem der größten und<br />

wichtigsten Segelreviere in Deutschland.<br />

Nicht nur das sich Fakttisch die Anzahl der Boote mit dem<br />

Heimathafen Berlin erhöht, auch sind die Segler die, die<br />

Clubboote segeln sind sehr gut ausgebildete Regattasegler.<br />

So fanden sich schon in den Meldlisten der vergangen Saison,<br />

Namen von ehem. und amtierenden <strong>Deutsche</strong>n Meistern aus<br />

verschiedenen Jollenklassen. Hier darf man gespannt sein<br />

wie sich dieser Umstand auch auf das sportliche Niveau<br />

unserer Klasse in den nächsten Jahren auswirken wird.<br />

So weit so gut, es gibt nur ein kleines Manko für die weitere<br />

Verbreitung der J/<strong>24</strong> in der Hauptstadt und das ist ihre<br />

mangelhafte Präsenz. Zwar haben wir schon zwei German<br />

Open in den letzten 20 Jahren nach Berlin legen können<br />

aber das ist eindeutig zu wenig um die Klasse an die großen<br />

Vereine von Berlin zu bringen.<br />

So ist auch unsere aktuelle Erfahrung der „Boot und Fun“<br />

(Bootsmesse in Berlin) dass, die J/<strong>24</strong> und die mit abstand<br />

Coolste <strong>Klassenvereinigung</strong> in Deutschland, in Berlin zum Teil<br />

vollkommen unbekannt ist und viele Vereine aus mangelner<br />

Kenntnis zu „Sportbooten“ als Juniorboot greifen.<br />

Diesen „Kleinen“ Mangel wollen wir gerne Abstellen und<br />

möchten in der Klasse dafür werben nach Berlin zu kommen.<br />

Dazu gibt es zwei Möglichkeiten, entweder bieten wir<br />

Berliner euch einen Ostertermin an oder wir finden einen<br />

Herbsttermin. Das Revier sollte aus „Marketing“ Gründen<br />

der Wannsee sein, denn hier finden sich viele Vereine die auf<br />

der Suche nach DEM Juniorboot sind.<br />

Also, große Bitte an die Klasse, kommt nach Berlin vielleicht<br />

schon <strong>2009</strong> zu einer neuen Ranglistenregatta.<br />

Frithjof schade, Obmann J/<strong>24</strong> Berlin<br />

Pfingstbusch adieu<br />

<strong>2009</strong> wird eine Sache anders sein als sonst. Die J/<strong>24</strong> wird<br />

erstmals seit Anfang der 90er Jahre nicht beim Goldenen<br />

Pfingstbusch, nun Jahren Young European Sailing genannt,<br />

starten.<br />

Die Entscheidung kam für alle sehr überraschend, konnten<br />

wir doch auf eine saubere Bilanz von stets 20 bis sogar über<br />

25 Booten zurück blicken. Ein Gespräch mit Jobst Richter<br />

vom Kieler Yacht-Club während der Hanseboot brachte Licht<br />

ins Dunkel.<br />

Der Kieler Yacht-Club (KYC) will zukünftig die Veranstaltung<br />

nur für die Jollen ausrichten und hat den Kielboot-Klassen<br />

Drachen, Starboot und eben J/<strong>24</strong> eine Absage für <strong>2009</strong> erteilt.<br />

Trotz ausdauernder Argumentation war die Entscheidung<br />

des KYC nicht mehr rückgängig zu machen.<br />

Nachdem dies unumstößlich fest stand wurde eifrig nach<br />

Alternativen gesucht. Drachen und Starboot werden<br />

ab <strong>2009</strong> Pfingsten in Flensburg segeln. Ein Anschluß an<br />

Muschelessen & J/<strong>24</strong> Party<br />

Um die segelfreie Zeit zu überbrücken haben sich seit<br />

einigen Jahren zwei Termine manifestiert die auch <strong>2009</strong><br />

nicht fehlen dürfen:<br />

Muschelessen<br />

am samstag, den 31.1.<strong>2009</strong> um 18.30 uhr<br />

beim hamburger segel-club (hsc)<br />

J/<strong>24</strong> PartY<br />

beim Mühlenberger segel-club (Msc).<br />

aufgrund von terminabstimmungen muss der termin<br />

nachgereicht werden<br />

Mehr Infos zu den beiden Veranstaltungen später auf<br />

www.j<strong>24</strong>.de und per E-Mail. Wir bitten um zahlreiches<br />

Erscheinen.<br />

WeItere terMIne/neWs <strong>2009</strong><br />

diese Veranstaltung wäre<br />

denkbar. Doch Norbert und<br />

Michi Kruse waren schnell<br />

mit dem Grömitzer Segel-<br />

Club im Gespräch, welcher<br />

uns in der vergangenen<br />

Saison so nett zur German Open beherbergt hatte.<br />

Hier findet nach <strong>2008</strong> auch im nächsten Jahr wieder<br />

die„Flens Super Sail Tour“ statt. Hier könnten wir neben<br />

diversen Katamaran-Klassen auf einer eigenen Bahn dem<br />

Spektakel beiwohnen. Nach kurzem Informationsaustausch<br />

viel die Wahl auf Grömitz.<br />

Für alle die noch etwas mehr Zeit haben bietet sich eine<br />

Teilnahme bei der am 15./16. August folgenden „Femarn<br />

Rund-Regatta“ an, welche ebenfalls im Rahmen der Flens<br />

Super Sail Tour stattfindet. Bisher sind nur wenige Details<br />

bekannt, diese sollen aber in Kürze besprochen werden.<br />

Infos im Web gibt es dann unter www.supersailtour.de<br />

J/<strong>24</strong> nachwuchs<br />

Emily Johanna Kerschies, geboren 29.01.<strong>2008</strong>, Ranglistenerste 2035<br />

41


Picture by Steffanie Brügge<br />

42<br />

ManrOlanD J/<strong>24</strong> gerMan OPen <strong>2009</strong><br />

travemünde und manroland begrüßen die J/<strong>24</strong>-segler<br />

Vom 17. bis 20. Juli <strong>2009</strong> (Samstag bis Montag) wird die<br />

J/<strong>24</strong> Flotte, nach acht Jahren Abstinenz, wieder an der<br />

Travemünder Woche teilnehmen. Hier erwartet uns nicht<br />

nur ein überragendes Segelrevier, sondern ein ebenso<br />

exklusives Rahmenprogramm zum 120. Geburtstag der<br />

Travemünder Woche.<br />

So sind die Liegeplätze direkt vorm Lübecker Yacht-Club<br />

bereits für die J‘s reserviert. Das sichert kurze Wege und<br />

schafft eine hohe Wahrnehmung der Klasse bei Besuchern<br />

und anderen Teilnehmern der Travemünder Woche. Des<br />

weiteren wird es einen von der Stadt Lübeck und dem<br />

Titelsponsor manroland organisierten Klassenabend auf<br />

der Passat und ein eigenes Zuschauerboot für Familie und<br />

Medien am Sonntag geben.<br />

Weitere Social Events sind geplant, werden an dieser Stelle<br />

aber nicht verraten.<br />

Durch den günstigen Termin ist das Event auch für<br />

ausländische J-Crews interessant. An dieser Stelle sind<br />

alle Eigner die nicht teilnehmen können gefragt ein<br />

mögliches verchartern zu erwägen. Hierdurch können wir<br />

auch Crews aus Italien, England, Ungarn etc., die nicht mit<br />

dem eigenen Boot anreisen würden, die Möglichkeit geben<br />

nach Lübeck zu fliegen um diese German Open zu einem<br />

internationalen Event zu machen! Unseren Freunden aus<br />

Holland und Schweden können wir anbieten nach der Kieler<br />

Woche den Transport ihrer Boote von Kiel nach Lübeck zu<br />

organisieren.<br />

Wir freuen uns auf ein fröhliches Wiedersehen in<br />

Travemünde und bitten die Klasse die geleistete Arbeit mit<br />

entsprechenden Meldezahlen zu belohnen. 30 Boote würden<br />

sich vorm Lübecker Yacht-Club sicher gut machen...<br />

Philip nann,Öffentlichkeitsarbeit<br />

tItelträger Der InternatIOnalen J/<strong>24</strong>-Klasse<br />

Jahr Weltmeister Ort europameister Ort Kieler Woche german Open Ort<br />

1979 Charlie Scott USA<br />

1980 John Kolius Italy<br />

1981 Mark Bethwaite Australia<br />

1982 John Kolius USA<br />

1983 Ed Baird Sweden<br />

1984 David Curtis England<br />

1985 Ken Read Japan Laurie Smith Cork<br />

1986 Ken Read USA Ed Warwick Scheveningen<br />

1987 Francesco de Anglis Capri Ed Warick Athen M. Kimman<br />

1988 John Kostecki Sydney David Bedford Cowes Manfred König<br />

1989 L.Klein Kingston Ian Southworth Sardinien H. Albert<br />

1990 Jim Brady Dublin A.D. Vecchia Kiel Jim Brady<br />

1991 Ken Read Athen David Bedford Cowes Jan Kähler Peer Kock Hamburg<br />

1992 Ken Read Annapolis Flavio Favini Marstrand Manfred König Gunnar Lindhagen Grömitz<br />

1993 Ken Read Abersoch Luca Santella Monte Carlo Manfred König Arne Krogmann Warnemünde<br />

1994 Ken Read Melbourne Anders Edblad Medemblik Jan Kähler Sten Hägar Kiel<br />

1995 Bill Fortenberry Rochester Stuart Jardine Dublin Jan Kähler Thomas Ross Travemünde<br />

1996 Chris Larson Sardinien Vasco Vascotto Marstrand Thomas Ross Thomas Cramer Berlin<br />

1997 Vincent Brun Buenos Aires Benoit Charon Plymouth Thomas Ross Thomas Ross Hamburg<br />

1998 Terry Hutchinson San Frisco Benoit Charon Le Crouesty Frans v.d. Wel Thomas Ross Kiel<br />

1999 Vasco Vascotto Genua Luigi Ravioli Palermo Frans v.d. Wel Hauke Krüss Travemünde<br />

2000 Bread Read Newport Vasco Vascotto Travemünde Niklas Stenum Stefan Lange Travemünde<br />

2001 Kazuyuki Hyodo Tokyo Paolo Cian Medemblik Niklas Stenum Manfred König Warnemünde<br />

2002 Brad Read Kingston Albert Koijman Dubblin Leif Tom Loose Manfred König Flensburg<br />

2003 Lorenzo Bressini Medemblik Lorenzo Bressini Sardinien Albert Koijman Manfred König Mürritz<br />

2004 Jens Honkanson Coneticut Andrea Fornaro Malmö Jan Kähler Jan Kähler Neustadt<br />

2005 Anthony Kotoun Weymouth Ian Southwork Le Crouesty Hauke Krüss Jan Kähler Berlin<br />

2006 Mauricio Santa Cruz Melbourne Ian Southwork Weymouth Stefan Karsunke Greg Willcox Flensburg<br />

2007 Mauricio Santa Cruz Vallarta Ian Southwork Neustadt Greg Wilcox Peer Kock Kühlungsborn<br />

<strong>2008</strong> Andrea Casale Cannigione Peer Kock Balatonfüred Greg Wilcox Greg Wilcox Grömitz<br />

43<br />

Picture by Andrea Mag


Quantum Sail Design Group<br />

Greg Wilcox<br />

Bertini Str 18-22 · 14469 Potsdam<br />

europameisterschaft <strong>2008</strong>: Platz 1, 2<br />

Kieler Woche <strong>2008</strong>: Platz 1, 2<br />

nordeuropäische Meisterschaft <strong>2008</strong>: Platz 1, 2<br />

Tel. +49 (0)176 66 11 48 29<br />

gwilcox@quantumsails.com<br />

48 Where sailmaking is a performing art

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