Okkultes ABC - Okkultismus: Bibel- und Schriftenmission Dr. Kurt E ...
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Jehovas Zeugen<br />
Eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Sekte der Zeugen<br />
Jehovas würde den Rahmen dieses Buches sprengen. <strong>Dr</strong>.<br />
<strong>Kurt</strong> Hutten hat in seinem Buch „Seher, Grübler, Enthusiasten“<br />
55 Seiten, dieser Bewegung gewidmet. Hier in diesem Kapitel<br />
soll in Form einer Skizze diese hartnäckige Irrlehre angeleuchtet<br />
werden.<br />
1. Historisches<br />
Im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert wurde in USA William Miller durch die<br />
Vorausberechnungen der Wiederkunft Jesu bekannt. Er gab das<br />
Jahr 1843 als das Datum des Weltendes an. Miller war wahrhaftig<br />
nicht der einzige, der solche Berechnungen anstellte. Der in<br />
Deutschland bekannte <strong>und</strong> geschätzte Theologe Bengel gab das<br />
Jahr 1846 als den Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu an. Unter den<br />
Gläubigen Deutschlands empfand man es als äußerst peinlich,<br />
daß ein so bibelfester <strong>und</strong> christozentrischer Theologe wie Bengel<br />
einen solchen Reinfall erlebte.<br />
Der Adventismus in USA, der durch die Spekulationen des<br />
Baptistenpredigers Miller Nahrung erhalten hatte, wurde zum<br />
geistigen Vater der Zeugen Jehovas, die wohl die am straffsten<br />
organisierte Sekte unserer Zeit geworden ist.<br />
Gründer der Bewegung ist Charles Taze Russel, 1852 in Pittsburg<br />
in Pennsylvania (USA) geboren. Als junger Kaufmann erwarb<br />
er sich durch seine Geschäftstüchtigkeit ein für damalige Zeit<br />
Riesenvermögen. Dennoch bedeuteten ihm seine 300 000 Dollar<br />
weniger als seine ungelösten religiösen Fragen. Kein schlechtes<br />
Zeichen für einen jungen Geschäftsmann. Vor allem war er durch<br />
die schroffe Gesetzlichkeit des Calvinismus abgestoßen. Die Androhung<br />
der ewigen Höllenstrafen der Verdammten ließen ihn<br />
nicht zur Ruhe kommen. Darum widmete er sich fünf Jahre einem<br />
ausgedehnten Schriftstudium. Das Ergebnis faßte er 1874 in<br />
der Schrift zusammen „Der Zweck <strong>und</strong> die Art der Wiederkunft<br />
unseres Herrn“. Sein Hauptwerk wurde „Der Schlüssel zur <strong>Bibel</strong>“<br />
in sechs Bänden. (Rutherford fügte noch einen siebten Band<br />
hinzu.) Der Verbreitung seiner Ideen dient auch die Zeitschrift<br />
„Zions Watchtower“ = Zions Wachtturm, die heute in alle Weltsprachen<br />
mit Millionenauflagen übersetzt ist.<br />
1884 gründete Russel die „Wachtturm-<strong>Bibel</strong>- <strong>und</strong> Traktatgesell-
schaft“. 1916 starb Russel. Sein Nachfolger wurde der Jurist Joseph<br />
F. Rutherford. Die Bewegung wurde unter verschiedenen<br />
Namen bekannt: Internationale Vereinigung Ernster <strong>Bibel</strong>forscher.<br />
Andere nannten sie Milleniums-Tagesanbruchsleute oder<br />
einfach Russellianer. Mit dem Tod von Rutherford wurde 1942<br />
Nathan Homer Knorr Nachfolger.<br />
Welche weltweite Verbreitung das Schrifttum der Zeugen Jehovas<br />
hat, geht aus folgenden Zahlen hervor: Die Schriften Rutherfords<br />
waren 1932 bereits in 120 Millionen Exemplaren verbreitet.<br />
Das Wachtturmschrifttum wird in 165 Sprachen publiziert. Die<br />
Zeugen Jehovas haben große <strong>Dr</strong>uckereien in der ganzen Welt.<br />
-Was wäre das ein Segen, wenn sie der biblischen Wahrheit statt<br />
der Irrgeisterei dienen würden!<br />
2. Eschatologisches<br />
Einer der vielen Gegenbeweise für den Wahrheitsanspruch der<br />
Zeugen Jehovas ist die phantastisch verzerrte <strong>und</strong> verworrene Eschatologie<br />
(Lehre von den letzten Dingen).<br />
Russel war der Meinung, daß Adam <strong>und</strong> Eva 4126 v. Chr. geschaffen<br />
worden sind. Da die Weltjahrwoche 6000 Jahre umfassen<br />
soll, hätte demnach 1874 Christus wiederkommen müssen.<br />
Als er <strong>und</strong> seine Anhänger vergeblich auf dieses Ereignis warteten,<br />
schob Russel 40 Jahre Prüfungszeit des Gottesvolkes dazwischen<br />
<strong>und</strong> kam dann auf das Jahr 1914. Zum Glück erlebte<br />
er noch diesen zweiten Reinfall, denn er starb 1916. Zeugen Jehovas<br />
sind aber „unblamierbar“. Viele von ihnen glauben heute<br />
noch, Christus sei 1914 unsichtbar auf Erden erschienen.<br />
Rutherford sorgte für neue Spannungen <strong>und</strong> Erwartungen. In<br />
einer Schrift im Jahr 1920 kündigte er die Wiederkunft Jesu auf<br />
1925 an. An dieses Datum erinnere ich mich gut. In dem Dorf, in<br />
dem ich aufwuchs, hatten die Zeugen Jehovas Anhänger, die uns<br />
diese Nachricht weitergaben. Als kleiner Junge hatte ich im Jahre<br />
1925 jedesmal Angst, wenn dunkle Wolken am Himmel standen.<br />
Ich fragte mich dann immer: Kommt jetzt Jesus? Ich wußte schon<br />
als 12jähriger, daß ich vor Jesus nicht bestehen konnte. Auch das<br />
neue Datum stimmte nicht. Der Bewegung tat es keinen großen<br />
Abbruch. Es wurden immer neue Erklärungen gef<strong>und</strong>en.<br />
Die Führer der Sekte nahmen eine Korrektur der Zeitrechnung<br />
vor. Sie machten Adam <strong>und</strong> Eva r<strong>und</strong> 100 Jahre jünger <strong>und</strong> erklärten,<br />
sie wären erst 4025 v. Chr. erschaffen worden. Demnach<br />
wäre der Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu 1975 gewesen. Aber-
mals ein Rechenfehler! Und doch wollen sie bei ihren lästigen<br />
Hausbesuchen mit ihrer hartnäckigen Propaganda ernst genommen<br />
werden.<br />
Die Zukunft ist für die Zeugen Jehovas durch zwei große Ereignisse<br />
bestimmt: die Weltuntergangsschlacht <strong>und</strong> die Rettung<br />
der theokratischen Organisation.<br />
Harmagedon ist die große Abrechnung mit allen Gegnern der<br />
Zeugen Jehovas. Christus wird als der Scharfrichter Jehovas alle<br />
vernichten, die nicht die Wahrheit der Zeugen Jehovas angenommen<br />
haben.<br />
Sie selbst sind in zwei Klassen geteilt: die 144 000 „die Himmelreichsklasse“,<br />
„die Geweihten“, die mit Christus regieren. Die<br />
zweite Klasse wird die Erde zu einem w<strong>und</strong>erbaren Paradies mit<br />
jeder Form von Glückseligkeit ausgestalten. Man gibt dabei an,<br />
daß Beth-Sarim in Kalifornien der Dienstsitz der alttestamentlichen<br />
Gottesmänner sein wird.<br />
Eine Aufteilung war notwendig, weil die Zahl der 144 000 Auserwählten<br />
im letzten Jahrh<strong>und</strong>ert schon voll war. Die Verheißungen<br />
mußten aber auf die sechs oder sieben Millionen Anhänger in<br />
aller Welt ausgedehnt werden.<br />
Die Zeugen Jehovas operieren also mit zwei Motiven: der<br />
Angst vor der Vernichtung in Harmagedon, die Hoffnung auf die<br />
unaussprechlichen Freuden des Paradieses.<br />
Mit der Peitsche Angst <strong>und</strong> dem übervollen Becher Glückseligkeit,<br />
gepaart mit einer unerhörten Werbetechnik, lassen sich<br />
Menschen fangen, die nicht durch klare Schrifterkenntnis gewappnet<br />
sind.<br />
3. Christologisches<br />
Wie stehen die Zeugen zu Jesus Christus?<br />
Jesus ist nicht der Scharfrichter Gottes, sondern der Erlöser <strong>und</strong><br />
Heiland der Welt. „Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen<br />
eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht<br />
verlorengehen, sondern das ewige Leben haben“ (Joh. 3,16).<br />
Die Zeugen Jehovas bestreiten die Trinität. Das sei eine heidnische<br />
<strong>Dr</strong>eigötterlehre. Christus wurde entmachtet. Er ist nach ihrer<br />
Meinung nicht der Sohn Gottes, sondern nur der vollkommenste<br />
Mensch, den Gott geschaffen hat. Die Heilige Schrift sagt dagegen:<br />
„Wer den Sohn Gottes hat, der hat das Leben. Wer den Sohn<br />
Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht“ (1. Joh. 5,12).<br />
In dem Buch „Die Wahrheit wird euch freimachen“, Seite 252,
wird behauptet: „Die Bestimmung Jesu zum Messias oder Christus<br />
beweist, daß der Hauptzweck seines Kommens nicht darin<br />
bestand, die Menschheit zu erlösen <strong>und</strong> zu erretten.“ Die <strong>Bibel</strong><br />
sagt aber in Matth. 1,21: „Er (Jesus) wird sein Volk erretten von<br />
ihren Sünden.“ 1. Kor. 15,22: „Wie sie in Adam alle sterben, so<br />
werden sie in Christus alle lebendig gemacht.“<br />
Die Zeugen Jehovas behaupten, daß Menschenaugen Jesus<br />
bei seinem Kommen nicht sehen, (Wahrheit S. 296). Die Heilige<br />
Schrift sagt aber: „Siehe, er kommt in den Wolken, <strong>und</strong> es werden<br />
ihn sehen alle Augen <strong>und</strong> die ihn zerstochen haben“ (Offbg.<br />
1,7).<br />
Christus ist der Schlüssel, mit dem wir die Heilige Schrift aufschließen<br />
können. Wer ihn ausschalten will, dringt nicht zum<br />
Kern der <strong>Bibel</strong> vor. Wer Christus die Gottheit nimmt, schließt<br />
sich selbst von der Heilsgemeinde aus. Die Zeugen Jehovas, die<br />
sich selbst die „Himmelreichsklasse“, die Bevorrechtigten nennen,<br />
sitzen „nicht drin“, sondern „daneben“.<br />
4. Konsequenzen<br />
Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Irrlehre der Zeugen<br />
Jehovas? Sie nennen die Kirchenleitungen <strong>und</strong> die politischen<br />
Regierungen Organisationen Satans, denen zu widerstehen ist.<br />
Daher beschimpfen sie die bestehenden Kirchen <strong>und</strong> verweigern<br />
dem Staat gegenüber den Gehorsam. Sie lehnen die Wehrpflicht<br />
<strong>und</strong> den Eid ab. Darum sind Tausende von ihnen in verschiedenen<br />
Ländern in die Gefängnisse gewandert. Unter Hitler kamen sie in<br />
die KZ. Viele bezahlten ihre Haltung mit dem Tode.<br />
Hier sind wir aber an einem Punkt, der vielen Achtung abgenötigt<br />
hat. In den Gefängnissen <strong>und</strong> KZ bewiesen sie eine Hilfsbereitschaft<br />
<strong>und</strong> Mitmenschlichkeit, die man unter den übrigen<br />
Gefangenen kaum beobachtete. Die Blocks mit den Zeugen Jehovas<br />
waren die Musterblocks. Sie waren ehrlich, zuverlässig,<br />
fleißig <strong>und</strong> unternahmen nie Fluchtversuche. Himmler hat sie sogar<br />
gelegentlich seinen SS-Männern als Muster hingestellt. Diese<br />
menschliche Seite anerkennen wir dankbar. Allerdings kann man<br />
sich damit nicht den Himmel verdienen. Es gibt nur ein Tor in das<br />
Reich Gottes: die Wiedergeburt durch den Heiligen Geist, die Annahme<br />
Jesu Christi als unseren persönlichen Herrn <strong>und</strong> Heiland.<br />
Gelegentlich werden Menschen von der Sklavenschaft der<br />
„Theokratischen Organisation“ frei. Sie schildern die Zeit ihrer<br />
Zugehörigkeit als eine Gehirnwäsche, als einen geistigen oder
eligiösen Bann, aus dem keiner in eigener Kraft sich befreien<br />
kann. Darin offenbart sich ein diabolisches Verhaftetsein, das nur<br />
durch Christus gebrochen werden kann. Eine empfehlenswerte<br />
Schrift zu diesem Punkt ist: H. J. Twisselmann „Vom Zeugen Jehovas<br />
zum Zeugen Jesu Christi“.