AnthroMed - Medizinische Sektion am Goetheanum
AnthroMed - Medizinische Sektion am Goetheanum
AnthroMed - Medizinische Sektion am Goetheanum
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Internationale Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM<br />
Tätigkeitsbericht 2011 – Veranstaltungen, Perspektiven 2012<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong><br />
<strong>Goetheanum</strong>
Inhalt<br />
Liebe Freunde der anthroposophisch-medizinischen Bewegung 3<br />
Internationale Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM 5<br />
Internationale Konferenz der Vorstände Anthroposophischer Ärztegesellschaften 6<br />
Internationale Vereinigung Anthroposophischer Ärztegesellschaften / IVAA 8<br />
Internationale Koordination Anthroposophische Arzneimittel / IMKA 9<br />
Anthroposophische Arzneimittel in der EU, Entwicklungen 2011 10<br />
Association Européenne des Fabricants de Médic<strong>am</strong>ents utilisés en<br />
Thérapeutique Anthroposophique / AEFMUTA 11<br />
International Association of Anthroposophic Pharmacists / IAAP und<br />
Gesellschaft Anthroposophischer Apotheker in Deutschland / GAPiD 13<br />
Internationaler Forschungsbeirat 15<br />
Verband anthroposophischer Kliniken 16<br />
Internationales Forum für Anthroposophische Pflege 17<br />
Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie 18<br />
Internationales Forum Heileurythmie 19<br />
Internationale Koordination Kunsttherapie 21<br />
Internationale Koordination Physiotherapie und Physikalische Therapien / APT 22<br />
Internationale Koordination Psychotherapie 23<br />
Patientenorganisationen und Europäische Patientenförderation<br />
für Anthroposophische Medizin / EFPAM 26<br />
Internationales Jungmedizinerforum 27<br />
Internationale Koordination Ärzteausbildung 28<br />
Landeskoordinatoren für Anthroposophische Medizin / GNCAM 29<br />
Internationale Koordination Öffentlichkeitsarbeit 30<br />
International Postgraduate Medical Training / IPMT 31<br />
10 Jahre International Postgraduate Medical Training / IPMT<br />
Rückblick in Bildern 33<br />
Finanzen 34<br />
Mitarbeiter in der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> 36<br />
Tagungen und Konferenzen <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> 2012 38<br />
Ita Wegman Institut für anthroposophische Grundlagenforschung 40<br />
Blick in die Jahreskonferenz der anthroposophisch-medizinischen Bewegung 2011 42<br />
Förderstiftung Anthroposophische Medizin / FAM 43<br />
Jahreskonferenz – Vorblick 44<br />
Wir danken<br />
der Software AG-Stiftung, der Mahle-Stiftung, der Evidenzgesellschaft, der Iona Stichting,<br />
der Dr. Hauschka Stiftung, der Vidarstiftelsen, dem GTS Stifterfonds, der Förderstiftung<br />
Anthroposophische Medizin, der Stiftung Helixor, der Stiftung Humanus-Haus, der Donata-<br />
Stiftung, den Arzneimittelherstellern Weleda, Wala und Helixor sowie den zahlreichen Institutionen,<br />
Vereinen, Verbänden und Freunden nah und fern, die durch ihr Mitdenken, ihre<br />
Mitarbeit und ihre finanziellen Zuwendungen unsere Arbeit für die <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong><br />
möglich gemacht haben.<br />
2 <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012<br />
Es bedarf der Mensch der inneren Treue;<br />
Der Treue zu der Führung der geistigen Wesen.<br />
Er kann auf diese Treue auferbauen<br />
Sein ewiges Sein und Wesen<br />
Und das Sinnensein dadurch<br />
Mit ewigem Licht<br />
Durchströmen und durchkraften.<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong><br />
<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />
Rudolf Steiner<br />
St. Gallen,<br />
12. April 1923<br />
Redaktion<br />
Dr. med. Michaela Glöckler<br />
Heike Sommer M.A.<br />
Satz und Layout<br />
Heike Sommer M.A.<br />
Lektorat<br />
Dagmar Brauer<br />
Bestelladresse<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong><br />
<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />
Postfach<br />
4143 Dornach 1, Schweiz<br />
Fax +41 (0)61 706 44 91<br />
E-Mail sekretariat@<br />
medsektion-goetheanum.ch<br />
www.medsektion-goetheanum.ch<br />
Bildnachweis<br />
Titelseite, Rudolf Steiner<br />
Tafelzeichung GA 236, GA 260;<br />
Charlotte Fischer S. 5, 6, 7, 8, 9,<br />
11, 12, 13, 16, 17, 18, 19, 23, 24,<br />
26, 27, 34, 37; Michaela Glöckler<br />
S. 32, 33, 37; Heike Sommer S. 2,<br />
24, 25, 23, 26, 28, 29, 33, 42, 43,<br />
Wegmaninstitut S. 40, 41.<br />
Norbert Roztocki Foto Nr. 3 und<br />
6, S. 42.
Liebe Freunde der anthroposophisch-medizinischen Bewegung<br />
Im dreifachen Jubiläumsjahr 2011 feierten wir:<br />
• 90 Jahre Ita Wegman-Klinik – wobei hier auch mit inbegriffen ist, dass die Arzneimittelfirma<br />
WALA ihren Ursprung der engen Zus<strong>am</strong>menarbeit zwischen Ita Wegman und Rudolf Hauschka<br />
im pharmazeutischen Labor der Klinik verdankt, was dann 1935 zu einer eigenen Firmengründung<br />
in Deutschland führte, deren 75-jähriges Jubiläum 2010 mit Mitarbeitern und<br />
Gästen in der Stadthalle von Göppingen gefeiert wurde,<br />
• 90 Jahre Weleda-Arzneimittel und Kosmetik, zurückgehend auf Anregung und unter Mitarbeit<br />
Rudolf Steiners mit Oskar Schmiedel, Ita Wegman u.a.<br />
• 150 Jahre Rudolf Steiner, der der Anthroposophischen Medizin ihren N<strong>am</strong>en und Inhalt gab<br />
und d<strong>am</strong>it, zus<strong>am</strong>men mit seiner ärztlichen Mitarbeiterin Ita Wegman, ein neues spirituelles<br />
Medizinsystem begründete.<br />
Welche Arbeitsmotive begleiten uns daraus im kommenden Jahrzehnt? Hier seien drei genannt:<br />
Markus Brüderlin, Museumsdirektor und Inaugurator der grossen Wanderausstellung zum<br />
Steinerjubiläum Rudolf Steiner – Die Alchemie des Alltags, formulierte bei der Vernissage<br />
in Wolfsburg, dass die Zeit vorbei sei, wo man Rudolf Steiner nur den Anthroposophen<br />
überlassen könne, dieser sei längst zur Kulturtatsache geworden. Peter Sloterdijk bemerkte<br />
bei der Vernissage im Vitra Design Museum in Weil <strong>am</strong> Rhein, dass Rudolf Steiner in den<br />
Lebensreformbestrebungen des 21. Jahrhunderts allgegenwärtig sei, auch wenn man ihn<br />
nicht explizit nennt. Der Geist dieser Aussagen ist auch für die Vertretung der Anthroposophischen<br />
Medizin wichtig. Es ist gesund, sich klar zu machen, dass die Inspirationen Rudolf<br />
Steiners und seiner Mitarbeiter in der geistigen Welt weit über den Kreis der Mitglieder und<br />
Freunde in der anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung hinausreichen und dort<br />
wirks<strong>am</strong> sind, wo die Lebensfragen brennen.<br />
Dann eine Erfahrung, die zu den Wurzeln der Anthroposophie zurückführte: Die diesjährige<br />
Ausbildungswoche für anthroposophische Medizin 1 in Indien war in Chennai, der Stadt, in der<br />
1875 die Theosophical Society begründet wurde. Es war Gelegenheit, dort das Headquarter<br />
im Stadtteil Adyar zu besuchen. Wir wurden auf das herzlichste von einem der Vorstandsmitglieder<br />
empfangen, dessen Tochter – Theosophin in 6. Generation in Folge – uns ausserhalb<br />
der Öffnungszeiten eine Führung gab: durch den wunderschönen Park, in das eindrucksvolle<br />
kreuzförmige Hauptgebäude, in dem die Hauptrepräsentanten der Weltreligionen dargestellt<br />
sind unter dem Dach der alle vereinigenden Wahrheit. Es war eine besondere Freude, diesen<br />
Besuch gerade einen Monat nach der Begründung der Anthroposophischen Landesgesellschaft<br />
in Indien haben zu können und dabei mit Dankbarkeit dieser Vorläufer zu gedenken,<br />
auf der die anthroposophische Bewegung aufbauen konnte und die heute etwa 18 000<br />
Mitglieder zählt. Wie viele Vorträge und Inspirationen verdanken wir der Theosophischen<br />
Gesellschaft, die 1902 Rudolf Steiner als Leiter der deutschen <strong>Sektion</strong> berief und deren Mitglieder<br />
die Fragen stellten, die es ihm möglich machten von seinen Wissensschätzen mitzuteilen?<br />
Auch die Ausführungen über den christlichen Einweihungsweg und die Aufgabe der<br />
Verwandlung der Erde durch neun Erdschichten hindurch (GA178) gehört in diese theosophische<br />
Zeit.<br />
Drittens die Jahreskonferenz 2011 <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>: Die Klinik-Jubilare hatten sich gewünscht,<br />
Aspekte therapeutischer Gemeinschaftsbildung zu erarbeiten. Ein solches Streben nach Gemein-<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 3<br />
Anthroposophie muss, noch mehr<br />
als bisher, kosmopolitisch werden,<br />
darf nicht eingekapselt werden<br />
durch Gruppen von Menschen<br />
oder auf einzelne Länder<br />
beschränkt bleiben;<br />
sie ist für alle Menschen<br />
über die ganze Welt.<br />
Ita Wegman<br />
Siehe auch den Bericht<br />
aus dem Ita Wegman Institut<br />
von Prof. Dr. med. Peter Selg S. 41<br />
1 IPMT / International Postgraduate<br />
Medical Training siehe Bericht. S. 31
2 Vgl. die Rundbriefe der <strong>Medizinische</strong>n<br />
<strong>Sektion</strong> vom 8. Mai, Pfingsten<br />
und September 2011<br />
3 „… während es sich darum<br />
handelt, jeden zu nehmen, wie er ist<br />
und aus dem, was er ist, das Allerbeste<br />
zu machen…“ (Rudolf Steiner<br />
„Wie kann die seelische Not der<br />
Gegenwart überwunden werden?“<br />
GA 168, S. 101).<br />
„Gott gebe mir die Gelassenheit,<br />
Dinge hinzunehmen, die ich nicht<br />
ändern kann; den Mut, Dinge zu<br />
ändern, die ich ändern kann; und die<br />
Weisheit, das eine vom anderen zu<br />
unterscheiden.“ (Dem schwäbischen<br />
Pfarrer und Rosenkreuzer Friedrich<br />
Christoph Oettinger zugeschrieben<br />
– tatsächlich auf den evangelischen<br />
Theologen Reinhold Niebuhr und<br />
das Jahr 1943 zurückgehend).<br />
„Der Wiederverkörperungsgedanke<br />
ist ein Postulat der Liebe.<br />
Wer wirklich helfen will, wird nicht<br />
schon in einem Erdenleben müde.“<br />
(Michael Bauer, Lehrer, esoterischer<br />
Schüler Rudolf Steiners, Freund der<br />
Morgensterns).<br />
„Aber der Tröster, der Heilige Geist,<br />
welchen mein Vater senden wird<br />
in meinem N<strong>am</strong>en, der wird euch<br />
alles lehren und euch erinnern alles<br />
des, das ich euch gesagt habe.“<br />
(Johannes 14,26). Wie können wir<br />
unser Verhältnis zum heilenden und<br />
heiligen Geist individuell und sozial<br />
konkretisieren?<br />
4 www.medizinmitherzundhand.de<br />
5<br />
siehe Anm.1<br />
6<br />
www.dialogforumpluralismusindermedizin.de<br />
4<br />
schaft trägt auch zur oben erwähnten Verwandlung der Erde bei, insbesondere der 8. Erdschicht,<br />
in der die Kräfte wirks<strong>am</strong> sind, die allem Vereinigenden, Heilenden in der Menschheitsentwicklung<br />
entgegenstehen. 2 Um diesem Streben tätigen Ausdruck zu verleihen, fand erstmals im Rahmen<br />
der Jahreskonferenz unter den gut 750 Teilnehmern Kleingruppenarbeit statt, die das ganze <strong>Goetheanum</strong>,<br />
auch in seinen Foyers und Treppenabsätzen, belebte: Vier Entwicklungsmotive 3 wurden<br />
über die Sprachgrenzen der Mitarbeiter aus über 40 Ländern hinweg beraten. Dabei wurde<br />
evident, wie für deren Umsetzung in soziale Praxis alles davon abhängt, ob erlebt wird, dass dies<br />
nur geht, wenn es jeder Einzelne aus innerstem, freiesten Antrieb heraus wirklich will. Dass jedem<br />
Guten eine böse Kraft entgegensteht – nicht nur in der menschlichen Konstitution, sondern auch<br />
im Aufbau und der Wirkung des Erdorganismus durch seine neun Schichten hindurch – es gehört<br />
dies ja zu den im Grunde schwersterträglichen Entwicklungsbedingungen des Menschen. Erträglich,<br />
ja begeisternd können diese erst werden, wenn tatsächlich empfunden wird, dass Freiheit<br />
anders nicht geboren werden kann als aus dem Nichts, das jenseits von Gut und Böse ist. Diese Erfahrung<br />
aber ist es, durch die bewusst wird, dass jede noch so kleine Tat, die aus solcherart inneren<br />
Freiheitserleben heraus geschieht, tatsächlich an dem neuen Himmel und der neuen Erde baut, von<br />
denen der Evangelist Johannes in seiner Apokalypse spricht.<br />
Gemeinschaftsbildung hat viele Gesichter. Sie kann die Arbeit beleben, kann Einrichtungen eine<br />
heils<strong>am</strong>e Atmosphäre geben, kann Dankbarkeit, Freude und Helligkeit ins Leben bringen und<br />
Tragekraft entwickeln für die dunklen Seiten des persönlichen und gemeins<strong>am</strong>en Schicksals.<br />
Gemeinschaftsbildung kann aber auch bedeuten, sich z. B. im Bereich der Medizin auf die<br />
verschiedenen spirituellen Orientierungen zu besinnen, die es von den ältesten Zeiten der<br />
archaisch-magischen, dann der ayurvedischen und chinesischen Medizin her gibt, bis hin zu den<br />
heute noch oder wieder praktizierten naturheilkundlich-komplementärmedizinischen Verfahren<br />
und der tonangebenden naturwissenschaftlichen Medizin der Gegenwart. Die Frage steht<br />
an, wie sich diese medizinischen Richtungen geistig so vereinigen lassen, dass sichtbar wird, an<br />
welcher Stelle sie ihren Beitrag zur Gesundung der Menschen leisten. Im Hinblick auf diese Frage<br />
hat das Jahr 2011 auch neue Zeichen gesetzt dadurch, dass sowohl in der jungen Generation wie<br />
zum Beispiel der Medizin mit Herz und Hand-Bewegung 4 , als auch im Rahmen der internationalen<br />
Ärzteausbildung der Dialog zwischen den Vertretern vieler dieser Strömungen immer intensiver<br />
wird. Besonders eindrucksvoll ist dies beim IPMT 5 in Indien und Taiwan gewesen. Denn in diesen<br />
Ländern findet man tatsächlich die ges<strong>am</strong>te anthroposophische Menschenkunde und Gedankensprache<br />
der Kosmologie aus ältesten Zeiten substanziell vor, wenn auch in anderer Terminologie<br />
und Form. Durch die Anthroposophie kann daran unmittelbar angeknüpft und die Brücke zur<br />
heutigen Schulmedizin geschlagen werden.<br />
In diesem Zus<strong>am</strong>menhang sei auch einer besonderen Arztpersönlichkeit gedacht, Prof. Dr. med. Jörg-<br />
Dietrich Hoppe, der <strong>am</strong> 7.11.2011 verstarb. Er war von 1999 bis 2011 Präsident der Bundesärztek<strong>am</strong>mer<br />
in Deutschland und gehörte zu den entscheidenden Mitbegründern des Dialogforum Pluralismus<br />
in der Medizin 6 , dass 2010 sein 10-jähriges Jubiläum gefeiert hat und führende Vertreter der<br />
in Deutschland zugelassenen medizinischen Therapierichtungen umfasst. Die anthroposophische<br />
Medizin hat ihm und seinem Weitblick für eine Medizin der Zukunft viel zu verdanken.<br />
Mit den besten Wünschen für die Weihnachtszeit und die Arbeit in 2012<br />
Ihre<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Internationale Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM<br />
Die Internationale Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM ist das Leitungskollegium<br />
der anthroposophisch-medizinischen Bewegung und d<strong>am</strong>it auch das der <strong>Medizinische</strong>n<br />
<strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>. Arbeitsweisen und Leitungsverständnis sind in dem Buch:<br />
Die anthroposophisch-medizinische Bewegung 1 , dargestellt. Kernanliegen ist, nicht nur im<br />
konventionellen Sinne eine Leitungsaufgabe wahrzunehmen, sondern vielmehr einen Führungsstil<br />
zu üben und zu vermitteln, der die Prinzipien geistiger Führung mit denen beruflicher<br />
Kompetenzen und Arbeitsnotwendigkeiten verbinden kann.<br />
Aus der IKAM-Arbeit in 2011 sei in diesem Jahr besonders auf den sehr informativen und<br />
beleuchtenden Beitrag von Nand de Herdt und Christiaan Mol hingewiesen. Er zeigt, wie gross<br />
und nicht genug zu bedanken die Arbeit für die rechtliche Sicherung der anthroposophischen<br />
Arzneimittel ist, wieviel jedoch auch in den kommenden zehn Jahren noch zu leisten sein wird,<br />
um deren volle Verkehrsfähigkeit in der EU sicher zu stellen.<br />
Christa Hebisch aus der Rechtsabteilung der WALA Heilmittel GmbH wurde mit grossem Dank<br />
für ihre Mitarbeit auf diesem Gebiet im IKAM-Kollegium in den wohlverdienten Ruhestand<br />
verabschiedet.<br />
Sehr erfreulich ist, dass sich die Gesellschaft anthroposophischer Apotheker in Deutschland<br />
entschlossen hat, die neue Qualitätsmarke für Anthroposophische Medizin Anthro-<br />
Med® (s. S. 13) auch auf Apotheken anzuwenden.<br />
Im Bereich Forschung und Wissenschaft wurde ein weiterer Meilenstein für die Akademisierung<br />
der Anthroposophischen Medizin erreicht: vier anthroposophische Ärzte haben<br />
sich habilitieren können – Dirk Cysarz (Herdecke), David Martin (Tübingen), Harald Matthes<br />
(Berlin) und Ursula Wolf (Bern). Im Zentrum der Ausbildungstätigkeit, insbesondere im<br />
Fachbereich Heilpädagogik und Sozialtherapie – stand die Frage, auf welche Art die Anthroposophie<br />
selbst in der Lehre erscheinen sollte. Wie erlebt man sie als Praxis, als nach<br />
Wahrheit suchende Lebensfreude?<br />
Das internationale Forum Heileurythmie feierte in diesem Jahr auch 100 Jahre Eurythmie.<br />
Die <strong>AnthroMed</strong>-Zertifizierung für Heileurythmie beziehungsweise Eurythmietherapie ist<br />
bereits in fünf Ländern Realität geworden und schreitet weiter zügig fort dank des unermüdlichen<br />
Einsatzes von Angelika Jaschke und der Initiativkraft der Landesvertreter des<br />
Forums. Im Fachbereich Kunsttherapie sei insbesondere auf die Neuerscheinungen zur<br />
Sprachtherapie hingewiesen (s. S. 21).<br />
Eine besondere Freude war die Gründung der IAAB / International Association for Anthroposophic<br />
Bodytherapy.<br />
In Deutschland hat sich der älteste Patientenverband – gesundheit aktiv e.V. – entschlossen,<br />
von Unterlengenhardt in die Bundeshauptstadt Berlin umzuziehen. Diesem, aber auch den<br />
anderen weltweit agierenden Patienteninitiativen und -verbänden für Anthroposophische<br />
Medizin kann nicht genug gedankt werden für ihre kontinuierliche Mitarbeit für das Bekanntwerden<br />
der therapeutischen Möglichkeiten der Anthroposophie.<br />
Auf dem Gebiet der Psychotherapie gilt es, dem Koordinator Ad Dekkers auf das herzlichste<br />
zu gratulieren, dass er es geschafft hat, seine 25-jährige Erfahrung in der Praxis und Ausbildung<br />
für Psychotherapie in Buchform herauszubringen (s. S. 24).<br />
Ein herausragendes Ereignis war die Neubegründung des Jungmedizinerforums (s. S. 27)<br />
aus der vormaligen Studentenkoordination heraus. D<strong>am</strong>it verbunden war nicht nur das<br />
Hinzukommen neuer Aktivisten, sondern auch eine verstärkte Hinwendung zu bestimmten<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 5<br />
Dr. med. Michaela Glöckler<br />
Internationale Koordination<br />
Anthroposophische Medizin / IKAM,<br />
Koordination der Konferenz der<br />
Vorstände anthroposophischer<br />
Ärztegesellschaften,<br />
Leitung der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong><br />
<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />
michaela.gloeckler@<br />
medsektion-goetheanum. ch<br />
www.medsektion-goetheanum.ch<br />
1 Die anthroposophisch-medizinische<br />
Bewegung – Verantwortungsstrukturen<br />
und Arbeitsweisen, herausgegeben<br />
von Michaela Glöckler und<br />
Rolf Heine für die Internationale<br />
Koordination Anthroposophische<br />
Medizin / IKAM, 3. Auflage Verlag <strong>am</strong><br />
<strong>Goetheanum</strong>, 2011<br />
ISBN: 978-3-7235-1393-4
6<br />
IKAM-Koordinatoren nach der Jahreskonferenz September 2010 im <strong>Goetheanum</strong>, von links vorne: Michaela Glöckler, Georg Soldner,<br />
Roland Bersdorf, Angelika Jaschke, Peter Zimmermann, Guus van der Bie, Kirstin Kaiser, Christa Hebisch, Hans-Jürgen Schumacher,<br />
Ad Dekkers, Henriette Dekkers, Andreas Jäschke, Manfred Kohlhase, Rolf Heine, Stefan Geider, Heike Sommer<br />
Aufgaben in Ausbildung, internationaler Kommunikation und einer Neugestaltung der Jungmedizinerarbeit<br />
<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, für die jetzt Philipp Busche verantwortlich zeichnet. Sehr<br />
dankbar bin ich auch, dass sich Anna-Sophia Riekert bereit gefunden hat, in der Nachfolge von<br />
Natascha Neisecke die Ges<strong>am</strong>tkoordination zu übernehmen, wobei Natascha natürlich auch<br />
weiterhin im Netzwerk aktiv mitarbeitet.<br />
Allen – auch den hier nicht genannten Koordinatoren – sei für ihre grösstenteils ehren<strong>am</strong>tliche<br />
Tätigkeit auf das Herzlichste gedankt. Michaela Glöckler<br />
Internationale Konferenz der Vorstände Anthroposophischer<br />
Ärztegesellschaften<br />
Die Konferenz der Vorstände konnte in ihrer Jahresklausur vom 19.–22. September 2011 auf<br />
22 Jahre Arbeit zurück blicken – ein kompletter Sonnenfleckenrhythmus von zwei Mal 11<br />
Jahren gemeins<strong>am</strong>er Arbeit. Zu Beginn 1989 war der Vorständekreis ein Drittel so groß wie<br />
heute. Inzwischen hat er sich nicht nur erweitert, sondern zum zentralen Entscheidungsorgan<br />
entwickelt für alles, was der internationalen Abstimmung bedarf. Aus dieser Tätigkeit<br />
sind – wo erforderlich – neue Arbeitsorgane entstanden: Ausbilderkollegium, internationaler<br />
Zertifizierungsprozess sowie der Forschungsbeirat (Research Council) mit dem Impuls zur<br />
Akademisierung der anthroposophischen Medizin, IMKA (s.S. 9) u.a.<br />
Die Jahre 1989 bis 2000 dienten dem Aufbau der Formen und Strukturen für die internationale<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit bis hin zur Schaffung von IKAM. Ab 2000 wurde dann eine 10-Jahresstrategie<br />
zus<strong>am</strong>men mit anderen Aktivisten der anthroposophisch-medizinischen Bewegung<br />
auf den Weg gebracht, die erfreulicherweise nicht nur eingehalten, sondern beispielsweise im<br />
Bereich der Forschung auch übertroffen werden konnte.<br />
Jetzt steht die Frage an, mit welchen Themen wir uns von 2011 bis 2022 beschäftigen? Bei der<br />
Konferenz 2011 sassen Vertreter aus 31 Ländern und deren Ärztegesellschaften zus<strong>am</strong>men,<br />
um sich unter dieser Perspektive über die Weiterentwicklung der Anthroposophischen Medizin<br />
in ihren Ländern und international auszutauschen.<br />
Auf wissenschaftlichem Felde stand die Herausforderung im Zentrum, die von Helmut Kiene<br />
und Gunver Kienle entwickelte Dokumentationsmethode für repräsentative Einzelfälle – die<br />
Cognition based Medicine – lehr- und handhabbar zu machen für die internationale Praxis in<br />
Forschung und Ausbildung.<br />
Bezüglich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit wurde beschlossen, dass wir die Entwicklung<br />
unserer sprachbezogenen, d. h. länderübergreifenden Websites vorantreiben und eine<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
gewisse Einheitlichkeit in Qualität und Auftritt anstreben. Heike Sommer (s. S. 30) hat dafür ihre<br />
Unterstützung angeboten.<br />
Dann gilt es den Organpräparaten mehr Aufmerks<strong>am</strong>keit in Forschung und Praxis zu schenken.<br />
Armin Dörr von der WALA-Geschäftsleitung berichtete von der aktuellen Situation durch die neue<br />
EU-Richtlinie, die ohne Übergangsregelung und Bestandsschutz ab 1.7.2011 in Kraft getreten ist.<br />
Sie legt fest, dass keine Organpräparate der Kategorie 1A (Hirn, Nerven) aus Ländern der Kategorie<br />
GBR1 (z.B. Deutschland) in den Handel gebracht werden dürfen. WALA möchte alle Präparate<br />
und auch das Rind als Spendertier erhalten und strebt daher eine Sicherheitsstudie <strong>am</strong> Friedrich<br />
Löffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) an. Paradoxerweise wurde beinahe<br />
zeitgleich mit der EU-Richtlinie die Lockerung der EU-Vorschriften im Futtermittelbereich beschlossen<br />
mit der Erlaubnis, Rinder wieder mit tierischen Produkten füttern zu dürfen und d<strong>am</strong>it<br />
die Möglichkeit, eine nächste BSE-Krise zu riskieren.<br />
Mit grosser Freude wurde das TOPICS-Projekt, begrüsst – ein Projekt, das in Form eines Internetportals<br />
Überblick schaffen will über das aktuelle Wissen der Anthroposophischen Medizin,<br />
für den englischsprachigen Raum. Es ist geplant, das Projekt auch für den spanischen<br />
und russischen Sprachraum zu erweitern. Spenden dafür sind herzlichst willkommen!<br />
Anlässlich einer kleinen Masernepidemie in Belgien berichteten die Verteter aller Länder über<br />
den aktuellen Stand der Impfproblematik. Anthroposophische Medizin will den individuellen<br />
Impfentscheid fördern www.individuelle-impfentscheidung.de.<br />
In der gemeins<strong>am</strong>en Sitzung mit dem IKAM-Kollegium wurde vorrangig über die weitere<br />
internationale Entwicklung der Qualitätsmarke <strong>AnthroMed</strong>® (s. S. 16) gesprochen, deren Verwaltung<br />
der Klinikverband treuhänderisch für die <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> inne hat.<br />
Zum Abschluss der Sitzung wurde auf die Lebensdaten von Steiner und Goethe geblickt. Steiner<br />
(geb. 1861) ist Goethe (gest. 1932) vorgeburtlich begegnet, in der Zeit, die er dann später<br />
als Zeit der Sturz der Geister der Finsternis charakterisierte und die der Kulmination materialistischer<br />
Ideenbildung entspricht: 1841–1879. Immer wieder hat Steiner betont, wie wichtig<br />
es ist, nicht nur an Goethes Werke zu denken, sondern auch an den in der geistigen Welt real<br />
fortwirkenden Goethe. Entsprechend können wir uns im Kreis der Vorstände auch die Frage<br />
vorlegen, wie wir uns mit den real wirkenden grossen Begründern der anthroposophisch-medizinischen<br />
Bewegung, Rudolf Steiner und Ita Wegman, in geistesgegenwärtiger Verbindung<br />
halten können. Die nächste Vorständekonferenz findet vom 17.–19. September 2012 statt.<br />
Michaela Glöckler<br />
Konferenz der Vorstände anthroposophischer Ärztegesellschaften in Dornach<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 7<br />
Spendenkonten siehe Rückseite<br />
des Jahresberichts, Verwendungszweck<br />
TOPICS
Dr. med. Peter Zimmermann<br />
Präsident der Internationalen<br />
Vereinigung Anthroposophischer<br />
Ärztegesellschaften / IVAA<br />
peter.zimmermann@ivaa.info<br />
www.ivaa.info<br />
8<br />
Internationale Vereinigung Anthroposophischer Ärztegesellschaften<br />
/ IVAA<br />
Im Folgenden seien aus der vielfältigen Arbeit der IVAA vier wesentliche strategische<br />
Aktionsgebiete herausgegriffen. Interessierte finden weitere Informationen auf der IVAA-<br />
Homepage www.ivaa.info.<br />
Aktionsgebiet Präsenz der Anthroposophischen Medizin / AM<br />
Ein wesentlicher Teil dieses Arbeitsfeldes ist die Mitarbeit in Allianzen, die Mitgestaltung des<br />
CAM-Sektors und die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Gesundheits-NGOs, wobei hier sowohl das Mittragen<br />
der Ziele und Aktionen der Allianzen, aber im Besonderen auch die Förderung der Anthroposophischen<br />
Medizin / AM innerhalb der Allianzen von Bedeutung sind.<br />
Allianzen auf NGO-Ebene: European Public Health Alliance EPHA<br />
Wie im vergangenen Jahr hat die Mitarbeit des IVAA-EU-Liaison Office in der Person von Günther<br />
Schulz im Vorstand von EPHA (Schatzmeister) weiter zu dem guten Verhältnis der beiden Organisationen<br />
beigetragen. Die IVAA ist nach wie vor respektables Mitglied von EPHA und unterstützte<br />
2011 mehrere EPHA-Aktionen.<br />
Alliancen auf CAM-Ebene: CAMDOC-Alliance<br />
Die gute Zus<strong>am</strong>menarbeit der europäischen CAM-Ärzteverbände innerhalb CAMDOC fand auch<br />
2011 ihre Fortsetzung. Themenschwerpunkte waren u.a. Einbringen des CAMDOC-Impulses in wissenschaftliche<br />
CAM-Kongresse in Form eines Workshops auf dem European Congress of Integrative Medicine<br />
/ ECIM in Berlin 2010 sowie eines Round Table Workshops beim ECIM 2011. www.c<strong>am</strong>doc.eu<br />
CAM-Stakeholder Netzwerk (EUROCAM)<br />
Zusätzlich zur Arbeit der CAMDOC Alliance hat sich die Zus<strong>am</strong>menarbeit der CAM-Stakeholder<br />
unter dem N<strong>am</strong>en EUROCAM weiter konsolidiert. Arbeitsschwerpunkte dieses Netzwerks<br />
waren u.a. die weitere Vorbereitung der für 2012 geplanten Konferenz The Added Value of CAM<br />
to European Healthcare sowie die Begleitung der Arbeit der CAM-Interest Group im Europäischen<br />
Parl<strong>am</strong>ent, die bislang dreimal stattfand zu den Themen EU Directives are not working<br />
for products used in Complementary and Alternative Medicine (CAM), Healthy ageing, chronic disease<br />
management and potential contribution of Complementary and Alternative Medicine (CAM)<br />
in these areas und CAM-Reseach.<br />
Sonstige Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
CAMbrella<br />
Die IVAA war zu Sitzungen von Arbeitsgruppen des Europäischen Forschungskonsortiums<br />
CAMbrella eingeladen, wo die Anthroposophische Medizin / SAM in Form einer Kurzpräsentation<br />
Facts and Figures AM vorgestellt wurde. Darüber hinaus war die IVAA zum Konsensus-<br />
Workshop zur CAM-Methodologie gebeten, wo sie wieder den ges<strong>am</strong>ten CAMDOC-Bereich<br />
vertreten durfte. Nach wie vor wird die Zus<strong>am</strong>menarbeit als ausgesprochen konstruktiv empfunden.<br />
Weiterhin beteiligte sich die IVAA an zahlreichen Konsultationen, besuchte EU-Parl<strong>am</strong>entarier<br />
(u. a. MEP Dagmar Roth-Behrendt) und organisierte einen parl<strong>am</strong>entarischen Lunch<br />
(MEP Dr. Thomas Ulmer) im Europaparl<strong>am</strong>ent in Strassburg zum Thema Integrative Medizin <strong>am</strong><br />
Beispiel der anthroposophischen Onkologie.<br />
www.c<strong>am</strong>brella.eu<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Aktionsgebiet Verfügbarkeit der AMP / Anthroposophic Medicinal Products<br />
Ein zentrales strategisches Ziel der IVAA ist die Verwirklichung einer angemessenen rechtlichen<br />
Stellung der AMP in der EU Rechtsetzung, die ihre Verfügbarkeit in den EU Mitgliedstaaten in<br />
einer Weise ermöglicht, dass Wachstum, Weiterentwicklung und Praxis der AM mit genügend<br />
breitem Sortiment von AMPs sichergestellt sind. Hierzu arbeitet die IVAA aktiv mit in der AMP-<br />
EPWG / Anthroposophic Medicinal Product European Policy Working Group und ESCAMP / European<br />
Scientific Cooperative on Anthroposophic Medicinal Products. www.esc<strong>am</strong>p.org<br />
Aktionsgebiet Vertretung der Weltärzteschaft in Bezug auf rechtlich-politische Fragen und<br />
Öffentlichkeitsarbeit im rechtlich-politischen Bereich<br />
Zentrales Informationsorgan der IVAA ist ihre mittlerweile HONcode-zertifizierte Homepage.<br />
Als Kommunikationsmedien dienen weiterhin das Periodikum, zusätzliche elektronische ad<br />
hoc-Infos und seit kurzem eine internetgestüzte Cloud-Database für die Delegierten. Im Zus<strong>am</strong>menhang<br />
mit dem CAMbrella-Projekt wurden Facts and Figures zur AM erhoben. Dieses<br />
Projekt wird derzeit weltweit ausgedehnt und ist in der Phase der Datenerhebung. Weiterhin<br />
wurde die Publikation zum System der Anthroposophischen Medizin fertig gestellt. Beide Dokumente<br />
finden sich zum Download auf www.ivaa.info.<br />
Aktionsgebiet Finanzierung der IVAA unter Vermeidung von Interessenkonflikten<br />
In finanzieller Hinsicht ist es strategisches Ziel der IVAA, die Finanzierung ihrer Kerntätigkeit ausschliesslich<br />
durch Mitgliedsbeiträge sowie der Optimierung von Ressourcen zu bewerkstelligen.<br />
Leider ist die reale Situation so, dass durch die zunehmenden politischen Aktivitäten der IVAA in den<br />
letzten Jahren die Kerntätigkeit des Vorstandes nicht mehr vollständig durch Mitgliederbeiträge gedeckt<br />
werden kann (Jahresaufwand von ca. CHF 190‘000 = Euro 136‘000). Allein das Büro in Brüssel,<br />
das Grundlage für die Lobbyarbeit auf dem politischen Feld der EU darstellt, hat einen Jahresaufwand<br />
von etwa CHF 70‘000.- (Euro 50‘000.-). Um diesen Aufwand in Zukunft unabhängig von den Mitgliederbeiträgen<br />
zu sichern, hat der Vorstand mit Stiftungen Kontakt aufgenommen. Peter Zimmermann<br />
Internationale Koordination Anthroposophische Arzneimittel / IMKA<br />
Die Hauptaufgabe von IMKA ist es, länderübergreifende Fragen und Probleme bezüglich der<br />
Anthroposophischen Arzneimittel aufzugreifen, mit den Herstellern ins Gespräch zu bringen<br />
oder ggf. zwischen den Parteien zu vermitteln. Georg Soldner als Koordinator von IMKA<br />
ist zurückgetreten. Andreas Arendt übernimmt nun die Koordinationsaufgaben von Georg<br />
Soldner. IMKA wird in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den Kollegen Laura Borghi (Italien), Markus Karutz<br />
(Deutschland) und Reinhard Schwarz (Österreich) tätig sein.<br />
Vademecum-Projekt<br />
Die zweite Auflage des Vademecum Anthroposophische Arzneimittel, in dem von einer internationalen<br />
Redaktion geprüfte Erfahrungsberichte anthroposophischer Ärzte zu einzelnen Arzneimitteln ges<strong>am</strong>melt<br />
sind, wächst weiter: In der geplanten 3. Auflage, in der über hundert weitere Indikationen<br />
hinzukommen, soll zusätzlich auch die onkologische Misteltherapie aufgenommen werden. Dafür<br />
wird von Experten ein Einführungskapitel erstellt. Im Jahre 2011 liegen eine deutsche Version in<br />
der 2. Auflage als CD und in Druckversion vor und eine italienische Übersetzung der 1. Auflage<br />
(Druckversion). Übersetzungen ins Französische und Spanische sind in Arbeit. IMKA ruft die Anthroposophischen<br />
Ärzte weiterhin auf, sich sowohl durch Einsendungen von neuen Erfahrungsberichten<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 9<br />
Dr. med. Andreas Arendt<br />
Facharzt FMH für Allgemeinmedizin,<br />
Vorstandsmitglied der VAOAS, Vereinigung<br />
Anthroposophischer Ärzte<br />
in der Schweiz und der IVAA,<br />
Koordination IMKA<br />
arendt@bluewin.ch
Dipl. Pharm. Christiaan Mol<br />
Vorstand International Association<br />
of Anthroposophic Pharmacists,<br />
Vorstandsmitglied ECHAMP<br />
christiaan.mol@wala.de<br />
10<br />
als auch von kritischen Äusserungen zu den bereits bestehenden Erfahrungen an dieser Arbeit zu<br />
beteiligen. D<strong>am</strong>it soll die Qualität des Vademecum zunehmend verbessert werden.<br />
Kontakte mit den Herstellern<br />
IMKA hat sich mit WALA im Januar 2011, mit Weleda im Mai und November 2011 getroffen.<br />
Themen waren die Verfügbarkeit des Arzneimittelsortiments international und die Situation<br />
der WALA- und Weleda-Arzneimittel in Italien. Beschäftigt hat auch die Entwicklung bei Weleda<br />
mit Verlagerung der Arzneimittelherstellung: Ein Teil der industriellen Herstellung wird von den<br />
Werken Arlesheim und Huningue nach Schwäbisch Gmünd verlegt. Die Salbenherstellung wird<br />
in Arlesheim konzentriert. Des Weiteren hat sich IMKA dafür eingesetzt, dass Weleda als einziger<br />
Hersteller, der international agiert, ein genügend grosses Basissortiment von Arzneimitteln in<br />
Deutschland registriert, d<strong>am</strong>it diese auch für andere Länder in Zukunft erhältlich sein können.<br />
An der AAG-Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung im <strong>Goetheanum</strong> <strong>am</strong> 28. Mai 2011 zum Thema Weleda und<br />
AAG hat IMKA ein Votum abgegeben, in dem über die Arbeit von IMKA und die bestehenden<br />
Kontakte zu den Herstellern gesprochen wurde.<br />
Im September 2011 moderierte IMKA das gemeins<strong>am</strong>e Treffen der Konferenz der internationalen<br />
Ärztevorstände mit den Herstellern Anthroposophischer Arzneimittel, an dem unter<br />
anderem über das Verständnis der Organpräparate gesprochen wurde. Das Rind als Spendertier<br />
wird wegen der BSE-Gefahr durch die Behörden wieder in Frage gestellt, was neue Herausforderungen<br />
bei der Registrierung der Organpräparate zur Folge haben wird. Andreas Arendt<br />
Anthroposophische Arzneimittel in der EU, Entwicklungen 2011<br />
Anthroposophische Arzneimittel beziehungsweise anthroposophic medicinal products / AMPs sind<br />
zwar europaweit bekannter geworden, ihre rechtliche Sicherung und Verkehrsfähigkeit auf EU-<br />
Ebene ist jedoch noch nicht zureichend realisiert. Es fanden dazu diverse Veranstaltungen / Prozesse<br />
auf politischer sowie auch auf Fachebene statt: Dazu gehören z.B. das healthy breakfast des<br />
europäischen Dachverbandes homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittelhersteller,<br />
ECHAMP / European Coalition on Homoeopathic and Anthroposophic Medicinal Products <strong>am</strong><br />
13.4.2011 im EU-Parl<strong>am</strong>ent mit Thema wissenschaftliche Evidenz zur Wirks<strong>am</strong>keit in der Homöopathie<br />
und anthroposophischen Medizin, das Lunch Treffen der IVAA im europäischen Parl<strong>am</strong>ent <strong>am</strong><br />
10.5.2011 mit Thema anthroposophische Medizin sowie die Treffen mit EU-Kommissar John Dalli<br />
<strong>am</strong> 17.10.2010 mit ECHAMP und im Rahmen der Entgegennahme der Million Unterschriften der<br />
ELIANT Aktion <strong>am</strong> 13.5.2011.<br />
Auch in den technischen Gremien in Europa sind AMPs nunmehr präsent: Die Kommission des<br />
Europäischen Arzneibuchs (das Arzneibuch ist eine legal bindende S<strong>am</strong>mlung von Qualitätskriterien)<br />
hat dieses Jahr die Übernahme von anthroposophischen Herstellungsverfahren nach<br />
homöopathischen Verfahrentechniken in das Europäische Arzneibuch bestätigt. Das bedeutet<br />
beispielsweise, dass die Globuli-Herstellung nach wässrigem Verfahren, das vom Pionier der<br />
anthroposophischen Pharmazie Dr. Rudolf Hauschka mitentwickelt wurde, nunmehr einem<br />
europäischen Pharmaziestandard entspricht. Das Herbal Medicinal Products Committee / HMPC,<br />
der Londoner Arzneimittelagentur EMA / European Medicines Agency hat sich mit den anthroposophischen<br />
Mistelzubereitungen auseinandergesetzt. Obwohl eine positive Beurteilung<br />
auf Grund der aktuellen Datenlage für die HMPC noch nicht möglich ist, so ist die Mistel in der<br />
Onkologie dort erstmals ausführlich thematisiert worden. Die Apothekerverbände Verband für<br />
Anthroposophisch erweiterte Pharmazie in der Schweiz sowie die Gesellschaft anthroposophischer<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Apotheker in Deutschland tragen beide Bemühungen voran, weitere Definitionen und Qualitätsstandards<br />
in den jeweiligen nationalen Arzneibüchern, Pharmacopoeia Helvetica beziehungsweise<br />
Deutsches Arzneibuch, zu implementieren. Diese Arbeit kommt schrittweise voran.<br />
Auf Ebene der international organisierten Industrie, d.h. ECHAMP, musste jedoch ein Rückschlag entgegengenommen<br />
werden, d.h. konkret, der Austritt der Heel-Gruppe. Als ECHAMP-Vorstandsmitglied<br />
hoffe ich, dass die Kooperation mit der Firma Heel auf der Projektebene weiter geführt werden kann.<br />
Die Ausarbeitung eines legalen Systems für Therapiesysteme durch ESCAMP, European Scientific Cooperative<br />
on Anthroposophic Medicinal Products, konnte weitergefürt werden: Es fanden Treffen mit<br />
europäischen Behördenvertretern sowie mit anderen Dachverbänden statt. Die grundlegenden<br />
wissenschaftlichen Gedanken sowie der Weg, den erwünschten sozialen Einfluss zu erreichen,<br />
wurden während der Jahreskonferenz der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> im September vorgetragen.<br />
2011 war ein Jahr von Investitionen. In 2012 wird es Aufgabe sein, die angelegten Wege weiter zu<br />
verfolgen mit dem Ziel AMPs voll in die EU-Gesetzgebung zu integrieren. Christiaan Mol<br />
Bericht der Association Européenne des Fabricants<br />
de Médic<strong>am</strong>ents utilisés<br />
en Thérapeutique Anthroposophique / AEFMUTA<br />
Wie gelangt man von fragmentierten rechtlichen Rahmenbedingungen für anthroposophische<br />
Arzneimittel zu einer harmonisierten regulatorischen Position in der EU?<br />
Trotz nahezu zwei Jahrzehnten der Interessenvertretung auf europäischer Ebene sind anthroposophische<br />
Arzneimittel als solche noch immer nicht in den Rechtsvorschriften weder der<br />
Europäischen Union noch der Mitgliedsstaaten enthalten. Es hat einige Fortschritte gegeben,<br />
sowohl der Grad der Präsenz im politischen Diskurs als auch in den Veröffentlichungen auf EU-<br />
Ebene sind Zeichen der Hoffnung, dass die anthroposophischen Arzneimittel eines Tages ihren<br />
legitimen Platz in den rechtlichen Bestimmungen der Europäischen Union einnehmen werden.<br />
Homöopathische und traditionelle pflanzliche Arzneimittel haben ihre rechtliche Grundlage<br />
in der Richtlinie 2001/83/EG über die Humanarzneimittel. Für homöopathische Präparate sieht<br />
die Richtlinie in den Artikeln 14,15 und 16 zwei besondere Verfahren für das Inverkehrbringen<br />
dieser Arzneimittel vor. Nach der Definition des Artikel 1.5 der Richtlinie, ergänzt durch Erwägung<br />
22 der gleichen Richtlinie 1 , trifft dies auch in gleichem Maß auf alle nach einem homöopathischen<br />
Verfahren zubereiteten anthroposophischen Arzneimittel zu.<br />
Das besondere vereinfachte Registrierungsverfahren des Artikel 14 darf nur auf Präparate angewandt<br />
werden, für die keine besondere Indikation besteht, die nur für orale oder äußerliche<br />
Anwendung bestimmt sind und die einen Verdünnungsgrad aufweisen, der die Unbedenklichkeit<br />
des Arzneimittels garantiert.<br />
Eine Vermarktungsbewilligung nach Artikel 16.2 ist in Ländern möglich, die bereit sind, eine solche<br />
Bewilligung an homöopathische Produkte zu vergeben, die nicht den Bestimmungen des<br />
Artikel 14 unterliegen. Das betrifft z.B. homöopathische Arzneimittel mit Indikationen, Spritzen<br />
oder komplexe Mittel mit Substanzen mit einem niedrigen Verdünnungsgrad.<br />
Traditionelle pflanzliche Arzneimittel werden in den Artikeln 1.29 und 16a(1) der Richtlinie<br />
2001/83/EC definiert .2 Etliche Einschränkungen grenzen auch die Mehrheit der anthroposophischen<br />
Arzneimittel von dieser vereinfachten sogenannten Registrierung als traditionelles<br />
Arzneimittel aus: Die Anwendungsgebiete der Produkte müssen ausschließlich denen traditioneller<br />
pflanzlicher Arzneimittel entsprechen, die nach ihrer Zus<strong>am</strong>mensetzung und ihrem<br />
Verwendungszweck dazu bestimmt und konzipiert sind, ohne ärztliche Aufsicht zwecks Stellung<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 11<br />
Patrick Sirdey CEO<br />
Mitglied der Weleda Geschäftsleitung,<br />
Präsident der AEFMUTA,<br />
Association Européenne des Fabricants<br />
de Médic<strong>am</strong>ents utilisés en<br />
Thérapeutique Anthroposophique<br />
patrick.sirdey@weleda.fr<br />
1 Definition in Artikel 1.5 der Richtlinie<br />
2001/83/EG: Jedes Arzneimittel,<br />
das nach einem im Europäischen<br />
Arzneibuch oder, in Ermangelung<br />
dessen, nach einem in den derzeit offiziell<br />
gebräuchlichen Pharmakopöen<br />
der Mitgliedstaaten beschriebenen<br />
homöopathischen Zubereitungsverfahren<br />
aus Substanzen hergestellt<br />
worden ist, die homöopathische<br />
Ursubstanzen genannt werden. Ein<br />
homöopathisches Arzneimittel kann<br />
auch mehrere Wirkstoffe enthalten.<br />
Diese Definition sollte ergänzt werden<br />
durch Erwägung 22 der Richtlinie:<br />
Anthroposophische Arzneimittel, die<br />
in einer offiziellen Pharmakopöe beschrieben<br />
und nach einem homöopathischen<br />
Verfahren zubereitet werden,<br />
sind hinsichtlich der Registrierung<br />
und der Genehmigung für das<br />
Inverkehrbringen homöopathischen<br />
Arzneimitteln gleichzustellen.
Nand De Herdt<br />
Schatzmeister – AEFMUTA,<br />
President – ECHAMP / European<br />
Coalition on Homeopathic and<br />
Anthroposophic Medicinal Products<br />
eu.deherdt@wanadoo.fr<br />
12<br />
einer Diagnose, Verschreibung oder Überwachung der Behandlung angewendet zu werden; sie<br />
müssen eine Zubereitung sein, die einer bestimmten Stärke und Dosierung nach ausschließlich<br />
zur oralen, äußerlichen Anwendung und / oder zur Inhalation bestimmt ist; der Zeitraum der<br />
traditionellen Verwendung muss mindestens 30 Jahre betragen, davon mindestens 15 Jahre in<br />
der Europäischen Union, und die Daten über die traditionelle Verwendung des Arzneimittels<br />
müssen ausreichend sein, was bedeutet, dass das Produkt nachweislich unter den angegebenen<br />
Anwendungsbedingungen unschädlich ist und dass die pharmakologischen Wirkungen oder die<br />
Wirks<strong>am</strong>keit des Arzneimittels aufgrund langjähriger Anwendung und Erfahrung plausibel sind.<br />
Es gibt immer noch eine große Anzahl anthroposophischer Arzneimittel, die nicht von der Definition<br />
des Artikel 1.5 der Richtlinie 2001/83/EG, ergänzt durch Erwägung 22 der gleichen Richtlinie,<br />
oder von der Definition der traditionellen pflanzlichen Arzneimittel wie in den Artikeln 1.29 und<br />
16a(1) der Richtlinie 2001/83/EG angegeben abgedeckt sind.<br />
In nur einigen wenigen europäischen Ländern wird diese Fragmentierung durch die nationalen<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen überwunden: In Deutschland haben anthroposophische<br />
Arzneimittel vollen rechtlichen Status 3 und die Statistiken auf der Website deutscher Agenturen<br />
geben eine Zahl von 1.050 zugelassenen anthroposophischen Arzneimitteln an, sowohl aus<br />
homöopathischer als auch aus nicht-homöopathisch Herstellung.<br />
Anthroposophische Arzneimittel haben auch vollen rechtlichen Status in der Schweiz; laut<br />
einer Erhebung in der Schweiz gibt es insges<strong>am</strong>t 2.200 auf dem Markt zugelassene anthroposophische<br />
Arzneimittel. In der Schweiz gibt es Zulassungsverfahren für alle in der Komplementär-<br />
und Phytoarzneimittelverordnung definierten homöopathischen und anthroposophischen<br />
Arzneimittel. Laut Verordnung gibt es drei Verfahren: ein leichtes Meldeverfahren, ein Verfahren<br />
der vereinfachten Zulassung und ein Verfahren der besonderen Vermarktungszulassung. Eine<br />
weitere positive Entwicklung ist das Bestehen einer ausführlichen Monographie Anthroposophische<br />
Präparate in der Schweizer Pharmakopöe.<br />
Neue Gesichtspunkte wie z.B. die Therapiefreiheit, die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit, Länder<br />
mit guter Praxis und nationalen Gesundheitsbudgets werden möglicherweise eine wichtigere<br />
Rolle in der Entscheidungsfindung bezüglich dem Ausbau der europäischen Arzneimittelgesetzgebung<br />
spielen. Ein noch fehlender Gesichtspunkt ist die Tatsache, dass anthroposophische<br />
Arzneimittel hinsichtlich ihrer Qualität, Sicherheit und Wirks<strong>am</strong>keit in Verbindung mit den therapeutischen<br />
Grundsätzen der Anthroposophischen Medizin beurteilt werden sollten. Da dies<br />
erfolgreich in zwei europäischen Ländern geschieht, sollte sich unsere Interessenvertretungsarbeit<br />
in Brüssel darauf konzentrieren. Wir hoffen, dass dies mittelfristig zu Lösungen auf EU-Ebene<br />
führen wird. Nand De Herdt<br />
2 Artikel 1.29: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel: Ein pflanzliches<br />
Arzneimittel, das die in Artikel 16a Absatz 1 festgelegten<br />
Bedingungen erfüllt.<br />
Artikel 16a (1): Hiermit wird ein vereinfachtes Registrierungsverfahren<br />
(nachfolgend „Registrierung als traditionelles Arzneimittel“<br />
genannt) für pflanzliche Arzneimittel festgelegt, die allen nachstehenden<br />
Anforderungen genügen:<br />
a) Ihre Anwendungsgebiete entsprechen ausschließlich denen<br />
traditioneller pflanzlicher Arzneimittel, die nach ihrer Zus<strong>am</strong>mensetzung<br />
und ihrem Verwendungszweck dazu bestimmt und<br />
konzipiert sind, ohne ärztliche Aufsicht zwecks Stellung einer<br />
Diagnose, Verschreibung oder Überwachung der Behandlung<br />
angewendet zu werden.<br />
b) Sie sind ausschließlich in einer bestimmten Stärke und Dosierung<br />
zu verabreichen.<br />
c) Sie sind eine Zubereitung, die zur oralen, äußerlichen Anwendung<br />
und/oder zur Inhalation bestimmt ist.<br />
d) Der für eine traditionelle Verwendung gemäß Artikel 16c<br />
Absatz 1 Buchstabe c) festgelegte Zeitraum ist verstrichen.<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012<br />
e) Die Angaben über die traditionelle Verwendung des<br />
Arzneimittels sind ausreichend; insbesondere ist nachgewiesen,<br />
dass das Produkt unter den angegebenen<br />
Anwendungsbedingungen unschädlich ist und dass die<br />
pharmakologischen Wirkungen oder die Wirks<strong>am</strong>keit<br />
des Arzneimittels aufgrund langjähriger Anwendung<br />
und Erfahrung plausibel sind.<br />
3 Definition in Artikel 4.33 der 15. AMG Novelle: ‚Ein<br />
anthroposophisches Arzneimittel ist ein Arzneimittel, das<br />
nach der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis<br />
entwickelt wurde, nach einem im Europäischen<br />
Arzneibuch oder, in Ermangelung dessen, nach einem<br />
in den offiziell gebräuchlichen Pharmakopöen der Mitgliedstaaten<br />
der Europäischen Union beschriebenen homöopathischen<br />
Zubereitungsverfahren oder nach einem<br />
besonderen anthroposophischen Zubereitungsverfahren<br />
hergestellt worden ist und das bestimmt ist, entsprechend<br />
den Grundsätzen der anthroposophischen Menschen-<br />
und Naturerkenntnis angewendet zu werden.’
International Association of Anthroposophic Pharmacists / IAAP<br />
und Gesellschaft Anthroposophischer Apotheker<br />
in Deutschland / GAPiD<br />
I GAPiD<br />
Die Gesellschaft Anthroposophischer Apotheker in Deutschland / GAPiD konnte vor Kurzem auf<br />
ihr 10jähriges Bestehen zurückschauen. Hervorgegangen aus einem Bedürfnis von Weleda- und<br />
Wala-Pharmazeuten – sich mit allen Gleichgesinnten, insbesondere den Offizin-Apothekern zu<br />
vernetzen sowie eine eigenständige Berufsausbildung zu etablieren – wurde im Frühjahr 2001 in<br />
Stuttgart (Rudolf-Steiner-Haus) der Grundstein für den Berufsverband, d<strong>am</strong>als noch BAAD / Berufsverband<br />
Anthroposophischer Apotheker in Deutschland, gelegt. Er ist seit Anbeginn über<br />
seinen Dachverband Teil der Internationalen Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM in<br />
der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>.<br />
Seit dem Gründungsjahr sind wesentliche Ziele der Initiative erreicht. Zum Beispiel wurde<br />
das bis dato nicht existierende Berufsbild des Anthroposophischen Apothekers geschaffen,<br />
dazu eine entsprechende Berufsordnung und eine Weiterbildungsordnung entwickelt; darauf<br />
basierend schließlich eine Fort- und Weiterbildungsinstitution etabliert: die GAPiD-Akademie. Ihr<br />
breites Spektrum an Veranstaltungen ist auf der Website der GAPiD, die mit der DAMID-Homepage<br />
und dem Bildungsnetzwerk Anthroposophische Medizin verlinkt ist, zu finden.<br />
www. gapid-akademie.de.<br />
Den Fachtitel Apotheker / in oder Referent Anthroposophische Pharmazie / GAPiD haben inzwischen<br />
15 Kollegen / innen nach Maßgabe der an der Weiterbildungsordnung der staatlichen<br />
Apothekenk<strong>am</strong>mern orientierten Internen Ausbildungsvorschriften (IWO) erworben und sind<br />
d<strong>am</strong>it kompetente Fachleute für Anthroposophische Arzneimittel oder Kommunikatoren der<br />
Anthroposophischen Medizin. Sie sind prädestiniert für eine engere Vor-Ort-Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
mit ihren Ärztekollegen / innen beziehungsweise den Arztpraxen.<br />
Vor zwei Jahren wurde innerhalb der GAPiD die <strong>Sektion</strong> für Anthroposophische Pharmazeutische<br />
Assistenten / innen begründet, die jetzt ebenso ein eigenes Berufsbild und ihre interne<br />
Weiterbildungsordnung hat.<br />
Steigende Mitgliedszahlen machen deutlich, dass sich immer mehr Apotheker / innen und PTAs<br />
für diese Fachweiterbildung interessieren und der anthroposophisch-medizinische Impuls über<br />
die Apotheken in Deutschland weiter ausbreitet.<br />
Dazu beitragen könnte auch eine neue 5-teilige Fortbildungsreihe, die für beide Berufe, die des<br />
anthroposophischen Arztes und Apothekers konzipiert wurde: der Basiskurs Anthroposophische<br />
Arzneimittel der GÄAD / GAPID. Er verläuft über 2 Jahre in 5 Modulen, die jeweils 5 Tage umfassen<br />
und bei anthroposophischen Herstellern stattfinden.<br />
Das erste Modul im März 2011 (9.–13.3. 2011) bei der WELEDA, Schwäbisch Gmünd als Gastgeber,<br />
war ausgebucht und fand großen Anklang. Spontan meldeten sich wieder 70 Teilnehmer<br />
für den Folgekurs (der vom 29.6.–3.7. Juni bei der WALA stattfand) an, wobei nur 80 Plätze<br />
zugelassen sind. Die begeisterten Rückmeldungen zeigen, dass das Konzept interdisziplinären<br />
Lernens mit viel praktischer- und Gruppenarbeit aufgeht.<br />
Die GAPiD-Akademie hat 2011 weit über 20 Fort- und Weiterbildungsangebote im Progr<strong>am</strong>m:<br />
Wochenendseminare, Vorträge, praktische Kurse, Besuche bei Arzneimittelherstellern und sogar<br />
Fortbildungsreisen. Das Letztere scheint besonderen Anklang zu finden: eine Paris-Fortbildungsreise<br />
mit dem Arzt Martin Straube im Oktober 2010 verband seminaristische Arbeit zum Thema<br />
„Burnout und die Moderne“ mit Kunstmuseumsbesuchen und Pariserlebnissen. Die diesjährige<br />
Seminarreise dorthin ist ausgebucht.<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 13<br />
Dr. Manfred Kohlhase<br />
Präsident der IAAP<br />
mail@manfred-kohlhase.de<br />
www.iaap.org.uk,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
GAPID Gesellschaft<br />
Anthroposophischer Apotheker in<br />
Deutschland, Vorstandsvorsitzender<br />
www.gapid.de<br />
<strong>AnthroMed</strong> ®<br />
P H A R M A Z I E
14<br />
Ein ganz frischer Impuls der GAPiD könnte den Anthroposophischen Apothekern beziehungsweise<br />
der anthroposophischen Medizin und ihrer Arzneimittel eine noch größere Bekanntheit und d<strong>am</strong>it<br />
Wirks<strong>am</strong>keit bescheren: die Gründung eines Verbundes anthroposophisch orientierter Apotheken.<br />
Dies vollzog sich in Kassel im Mai 2011 anlässlich der Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung der GAPiD. Nach fast<br />
zweijähriger Vorbereitung einer Initiativgruppe von GAPID-Mitgliedern konnte der GAPiD-Qualitätsverbund<br />
von Apotheken kurz: GAPiD-QV, die ihre anthroposophische Ausrichtung auch nach<br />
Außen deutlich machen wollen, aus der Taufe gehoben werden. Die so zus<strong>am</strong>mengeschlossenen<br />
Apotheken vermitteln hohe Beratungskompetenz für anthroposophische Arzneimittel und sind<br />
potentielle Hersteller für individuelle Rezepturen anthroposophischer Ärzte. Eine Voraussetzung<br />
für eine Mitgliedschaft in dieser Apothekengemeinschaft ist daher, dass ein Fachapotheker für<br />
Anthroposophische Pharmazie und entsprechend geschultes Personal im Betrieb tätig sind.<br />
In jedem Fall müssen die Antragsteller ein GAPID-Akkreditierungsverfahren durchlaufen, das<br />
feststellt, ob die Bedingungen / Qualitätskriterien für eine anthroposophisch orientierte Apotheke<br />
eingehalten sind.<br />
Ein weiterer wichtiger Schritt ist dann der Erwerb der Lizenz für die Marke Anthromed® Pharmazie,<br />
den die GAPiD an eine QV-Apotheke vergeben kann. Das Ziel wäre, einen Anthromed®-Pharmazie-<br />
Apotheken-Verbund über ganz Deutschland zu etablieren, der den Patienten signalisiert, dass sie<br />
kompetent über Anthroposophische Medizin und deren Arzneimittel beraten werden oder entsprechende<br />
Präparate dort angefertigt werden können. Den Patienten käme außerdem zugute,<br />
dass gezielte Hinweise auf anthroposophische Praxen, Therapeuten oder Krankenhäuser gegeben<br />
werden, entsprechende Behandlungsweisen empfohlen und erklärt werden können usw. Kurz: die<br />
Anthroposophische Pharmazie und Medizin würde öffentlichkeitswirks<strong>am</strong>, fachlich seriös weiter<br />
verbreitet und gefördert werden.<br />
Die Gesellschafter der <strong>AnthroMed</strong>® gGmbH haben vor Kurzem im Einvernehmen mit der <strong>Medizinische</strong>n<br />
<strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> der GAPiD das Recht auf die Vergabe des Markenzeichens<br />
Anthromed® Pharmazie vertraglich zugestanden. D<strong>am</strong>it ist jetzt mit dem klinischen Bereich und<br />
der Heileurythmie der dritte Partner im Bunde, der dieses Qualitätssiegel in die Welt tragen kann.<br />
II IAAP<br />
So, wie die deutsche Gesellschaft den Rahmen für die betreffende professionelle Gemeinschaft<br />
bietet, so sind auch in anderen Ländern – Belgien, Brasilien, England, Frankreich, Italien,<br />
Niederlande, Österreich, Schweiz – Gemeinschaften anthroposophisch arbeitender Apotheker<br />
und Pharmazeuten entstanden. Mittlerweile sind es über 200 Pharmazeuten weltweit, die ein<br />
anthroposophisch pharmazeutisches Anliegen haben und dem Netzwerk beigetreten sind.<br />
Der Dachverband International Association of Anthroposophic Pharmacists / IAAP ist deshalb<br />
bemüht, den Austausch zwischen den nationalen Gesellschaften zu fördern. Dabei spielen<br />
die Festlegung internationaler Standards in pharmazeutischen Fragen eine wichtige Rolle. So<br />
arbeitet der Ausschuss des Anthroposophic Pharmaceutical Codex / APC intensiv an der Ausarbeitung<br />
der revidierten Fassung der zweiten Ausgabe. Die bedeuts<strong>am</strong>sten Neuigkeiten sind<br />
dabei die Aufnahme konkreter Stoffmonographien sowie Herstellungsvorschriften von Mistelzubereitungen.<br />
Diese wurden durch verschiedene Experten aus dem Netzwerk mit besonderer<br />
Mühe erarbeitet und zur Verfügung gestellt.<br />
Die internationalen Ausbildungsstandards International Further Education in Anthroposophic<br />
Pharmacy" wurden dieses Jahr im Internet veröffentlicht www.iaap.org.uk/downloads/Intern-<br />
Education-Anthroposophic-Pharmacy-18-11-10.pdf. Die Haltung mit der die IAAP international<br />
tätig ist, möchte eine unterstützende sein. Es gilt das Motto think globally, act locally.<br />
Manfred Kohlhase<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Internationaler Forschungsbeirat<br />
Man muss es immer wiederholen: Es ist der Arzt, der den Menschen von außen und innen<br />
untersucht, mit Händen, mit Durchleuchtung, mit Psychoanalyse, mit Labor, makroskopisch,<br />
mikroskopisch, molekularbiologisch, genetisch … oder auch anthroposophisch.<br />
Keine andere Berufsgattung betrachtet den Menschen so umfassend und in dieser weiten<br />
Spanne so professionell wie der Arzt. Der Arzt (nicht der Philosoph, Psychologe, Physiker<br />
oder Pädagoge) ist der Professionalist des Menschenbildes. So wie die Ärzte in ihrer Mehrheit<br />
denken, so denkt die jeweilige Kultur. Und dies gilt mit besonderer Kraft in der Gegenwart:<br />
War vor zweihundert Jahren die klassische Zeit der Philosophie, war vor einhundert<br />
Jahren die große Umbruchzeit der Physik, so kulminiert heute die Wissenschaft in den Life<br />
Sciences, und dies mit großen Hoffnungen in Richtung von eben der Medizin.<br />
Ist die Medizin materialistisch, so auch die Ges<strong>am</strong>tkultur, und hätte die Medizin ein anderes<br />
wissenschaftliches Menschverständnis, dann würde dies auch für die allgemeine<br />
Gesellschaft gelten, mit allen Folgeeffekten. – Um nichts Geringeres geht es, global gesehen<br />
und neben anderem, bei der Forschung zur Anthroposophischen Medizin, bei ihrer<br />
wissenschaftlichen Durchdringung und Beleuchtung.<br />
Umso erfreulicher ist, dass diese Forschung in den vergangenen Jahren inhaltlich und<br />
strukturell deutlich in Fahrt gekommen ist. Die Publikationen, die 2011 erschienen sind,<br />
kann man schon nicht mehr leicht im Einzelnen berichten; Interessenten seien deshalb auf<br />
die Webseiten der IVAA und der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> verwiesen, die dankenswerterweise<br />
immer viele neue Artikel auflisten und zum Herunterladen anbieten. Allein Peter Heussers<br />
Buch sei an dieser Stelle erwähnt: Anthroposophische Medizin und Wissenschaft. Beiträge zu<br />
einer integrativen medizinischen Anthropologie, erschienen im Schattauer Verlag.<br />
Auch personell und strukturell gibt es Dyn<strong>am</strong>ik: Habilitiert haben sich in diesem Jahr<br />
Dirk Cysarz (Herdecke), David Martin (Tübingen), Harald Matthes (Berlin) und Ursula Wolf<br />
(Schweiz), andere Habilitanden sind auf dem Wege. Das Freiburger Institut für angewandte<br />
Erkenntnistheorie und medizinische Methodologie wurde ein An-Institut der<br />
Universität Witten/Herdecke; und in Aberdeen, Schottland, gibt es die Perspektive einer<br />
Lehrstuhlgründung, der man unbedingt Glück wünschen darf. Um die Kommunikationssituation<br />
zwischen den Forschern zu verbessern, wird es einen englischsprachigen<br />
Research Letter geben, ebenso eine Forschungsrubrik im Merkurstab. Der Masterplan zur<br />
sogenannten Akademisierung der Anthroposophischen Medizin, der Kapazitäten zu ihrer<br />
wissenschaftlichen Präsenz und Präsentierung systematisch aufbauen soll, ist gut angelaufen.<br />
In all dieser Hinsicht gebührt Dank den großzügigen Sponsoren, allen voran der Software-AG-Stiftung,<br />
aber auch der Mahle-Stiftung, dem GLS-Stiftungsfonds usw.<br />
Und bitte vormerken: Im März 2012 wird, vor dem genannten Ges<strong>am</strong>thintergrund,<br />
in Berlin ein Forschungskongress zur anthroposophischen Medizin stattfinden. Eine<br />
Teilnahme wird sich lohnen. Helmut Kiene<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 15<br />
Dr. med. Helmut Kiene<br />
IFAEMM, Institut für angewandte<br />
Erkenntnistheorie / <strong>Medizinische</strong><br />
Methodologie e.V.<br />
Member of the Executive Board<br />
des Research Council<br />
helmut.kiene@ifaemm.de<br />
www.dialogforumpluralismusindermedizin.de<br />
Prof. Dr. med. Peter Matthiessen<br />
Uni Witten-Herdecke<br />
Member of the Executive Board des<br />
Research Council<br />
Peter.Matthiessen@uni-wh.de<br />
www.dialogforumpluralismusindermedizin.de
Dr. rer. nat. Andreas Jäschke<br />
Geschäftsführer Ita Wegman Klinik<br />
andreas.jaeschke@wegmanklinik.ch<br />
ww.wegman-klinik.ch<br />
Dr. med. Roland Bersdorf<br />
Geschäftsführer des Gemeinschaftskrankenhaus<br />
Havelhöhe<br />
Vorstand Verband Anthroposophischer<br />
Kliniken<br />
roland.bersdorf@havelhoehe.de<br />
www.krankenhaus-havelhoehe.de<br />
<strong>AnthroMed</strong> ®<br />
K L I N I K N E T Z W E R K<br />
<strong>AnthroMed</strong> ®<br />
H E I L E U R Y T H M I E<br />
<strong>AnthroMed</strong> ®<br />
P H A R M A Z I E<br />
16<br />
Verband Anthroposophischer Kliniken<br />
Die im Jahr 2008 etablierte Marke <strong>AnthroMed</strong>® wurde im Jahresbericht 2010 ausführlich<br />
vorgestellt. Zunächst hatten sich die Bereiche KLINIKNETZWERK und HEILEURYTHMIE zur Markennutzung<br />
entschlossen. Auf Grundlage der im Herbst 2010 zwischen der <strong>AnthroMed</strong> gGmbH<br />
und der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> getroffenen Vereinbarung über eine Zus<strong>am</strong>menarbeit zur Marke<br />
<strong>AnthroMed</strong>® (unter www.anthromed.net/de/anthromed/marke/ als Download dokumentiert)<br />
werden Gespräche mit weiteren Bereichen der Anthroposophischen Medizin / AM geführt. Mit<br />
dem Bereich PHARMAZIE wurde während der Jahreskonferenz in Dornach im September 2011<br />
die Vereinbarung zur Markennutzung unterzeichnet. Jetzt können sich Apotheken mit besonderer<br />
Fachqualifikation der Apotheker und mit Beratungskompetenz der Mitarbeiter zu Anthroposophika<br />
den Kunden gezielt ausweisen. Derzeit wird im <strong>am</strong>bulanten ärztlichen Bereich an<br />
angemessenen Kriterien zur Zertifizierung von Praxen und Therapeutika mit dem Markenlabel<br />
gearbeitet. Insbesondere Ärzte aus Österreich, den Niederlanden und Großbritannien haben<br />
bisher daran ein besonderes Interesse ausgesprochen.<br />
Inzwischen haben sich 12 Kliniken und Fachabteilungen nach den <strong>AnthroMed</strong>®-Kriterien<br />
KLINIKNETZWERK zertifizieren lassen. Nach jeweils drei Jahren erfolgt eine erneute Visitation<br />
und die Zielvereinbarungen zur Qualitäts- oder Strukturverbesserung im Sinne des Kriterienkataloges<br />
werden überprüft beziehungsweise für den nächsten 3-Jahreszeitraum neu<br />
vereinbart. So dient das Markenverfahren mit transparenten Kriterien einer kontinuierlichen<br />
Qualitätsentwicklung für anthroposophische Kliniken. Die Außenwelt – also nicht anthroposophische<br />
Kliniken – beginnen, sich für unser Markenzertifikat zu interessieren und lassen<br />
sich über Qualifikationswege beraten.<br />
Das Problem des Fachkräftenachwuchses besonders im ärztlichen Bereich wird für die<br />
Kliniken zunehmend erheblich. Eine gute Ausbildung für angehende Fachärzte ist deshalb<br />
von existentieller Bedeutung. Bereits vor zwei Jahren wurde daher ein Projekt initiiert mit<br />
dem Ziel, die Ausbildung der Assistenten nachhaltig zu verbessern. Nach einer – auch<br />
krankheitsbedingten – Ruhephase sind die Aktivitäten wieder aufgelebt. Inzwischen existiert<br />
eine erfolgreich arbeitende Ausbildungsstation an der Filderklinik. Gemeins<strong>am</strong> mit<br />
der GAÄD soll ein Modulsystem erarbeitet werden, das dem Assistenzarzt ein strukturiertes<br />
Durchlaufen seiner Ausbildung zum anthroposophischen Arzt ermöglichen soll. In der<br />
Schweiz ist die Situation etwas anders, insofern dort bereits ein offizielles Label, der sog.<br />
Fähigkeitsausweis anthroposophischer Arzt existiert, mit Anerkennung seitens der nationalen<br />
Ärztegesellschaft (FMH). Zusätzlich zur ärztlichen Qualifikation spielen im Klinikzus<strong>am</strong>menhang<br />
aber auch Führungsfähigkeiten eine immer wichtigere Rolle, weil sonst die<br />
Führungspositionen von Fachabteilungen nicht durch anthroposophische Ärzte besetzt<br />
werden können.<br />
Nach der Schaffung der Marke <strong>AnthroMed</strong>, die insbesondere die inhaltlichen Gesichtspunkte<br />
der anthroposophischen Medizin in den klinischen Einrichtungen in eine auch nach<br />
aussen sichtbare formale Struktur abbildet, tritt vermehrt die Frage der Sozialgestalt des<br />
Krankenhauses in den Blickpunkt. Unter dem Gesichtspunkt des Begriffes Gemeinschaftskrankenhaus<br />
wurde diese Problematik auch im Rahmen der diesjährigen Jahreskonferenz<br />
der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> problematisiert.<br />
Ein weiteres Problemfeld, die permanente Unterfinanzierung unserer Krankenhäuser, harrt weiterhin<br />
der systematischen Bearbeitung. Tendenziell liegt eine ökonomisch nachhaltige Tragbarkeit<br />
nur bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen vor. Ein grosse Herausforderung bildet der<br />
Erhalt und insbesondere die Erneuerung der Infrastruktur. Roland Bersdorf, Andreas Jäschke<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Internationales Forum für Anthroposophische Pflege<br />
Im Internationalen Forum für Anthroposophische Pflege / IFAP sind Pflegende aus 16 Ländern aus aller<br />
Welt zus<strong>am</strong>mengeschlossen. Aufgabe des Forums ist die gegenseitige Wahrnehmung, Beratung und<br />
Unterstützung in den Bereichen Pflegepraxis, Pflegewissenschaft sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung.<br />
Aus-, Fort- und Weiterbildung in Anthroposophischer Pflege<br />
Weltweit existieren derzeit 5 anthroposophische Pflegeausbildungen mit staatlicher Anerkennung<br />
(vier in Deutschland, eine in Georgien!). Aufbauend auf einer allgemeinen Pflegeausbildung können<br />
in 8 Ländern in 4 Erdteilen Weiterbildungen in Anthroposophischer Pflege besucht werden.<br />
Diese Weiterbildungen sind individuell an die nationalen Bedürfnisse angepasst, sie orientieren<br />
sich aber an Richtlinien, die innerhalb des IFAP verabredet wurden. Etwa 150 Experten für Anthroposophische<br />
Pflege wurden in den letzten Jahren zertifiziert. Erstmals haben in diesem Jahr<br />
3 Kolleginnen das komplette Weiterbildungsprogr<strong>am</strong>m zum Experten für Anthroposophische<br />
Pflege (Grundkurs, Aufbaukurs, Prüfung) durchlaufen und erfolgreich abgeschlossen. Erstmalig<br />
wurden auch 5 Kolleginnen aus den USA als Expertinnen für Rhythmische Einreibungen nach den<br />
Regeln des im letzten Jahr verabschiedeten Handbuchs zertifiziert. Die Zertifizierung von Experten<br />
und die Anerkennung von Kursprogr<strong>am</strong>men zur Aus-, Fort- und Weiterbildung wird organisiert<br />
und dokumentiert von der Geschäftsstelle und Qualität in der Anthroposophischen Pflege QAP.<br />
Verfahren und Handbücher sind auf der Website des QAP zugänglich. www.qualitaet-ap.org<br />
Was uns 2011 bewegt hat<br />
Besonders erschüttert haben uns im vergangenen Jahr die Naturkatastrophen in Neuseeland<br />
und Fukushima. Eine lange geplante Fortbildung in Japan musste wegen des Erdbebens durch<br />
eine einwöchige Videokonferenz ersetzt werden. Auf der Jahreskonferenz des IFAP berichteten<br />
die japanischen Kolleginnen eindrucksvoll von der Lage in ihrem Land und über die Hilfe, die<br />
sie vor Ort mit ihren pflegerischen Mitteln, besonders mit Rhythmischen Einreibungen leisten<br />
konnten. Diese Erschütterungen der Erde, die Umwälzungen auf politischem, wirtschaftlichem<br />
und ökologischem Feld, vor die uns das vergangene Jahr gestellt hat, waren Anlass, den sogenannten<br />
S<strong>am</strong>ariterkurs, den Rudolf Steiner kurz nach Ausbruch des ersten Weltkriegs gehalten<br />
hat, in den Mittelpunkt der Arbeit der Anthroposophischen Pflege zu stellen. Er bildet den<br />
spirituellen Hintergrund für den Pflegekongress, der 2012 <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> stattfinden wird.<br />
Pflegekongress – Verwundung und Heilung vom 27.–29. April 2012<br />
Verletzungen durch Unfälle, Operationen, Tumoren oder Geschwüre durchbrechen mit Gewalt<br />
die Körpergrenzen. Die Wunde braucht Pflege, der verletzte Mensch braucht Pflege, um wieder<br />
heil zu werden. Die unsichtbaren Wunden, welche seelische Gewalt schlägt, sind oft schmerzlicher<br />
als die körperliche Gewalt. Pflege kann der menschlichen Würde wieder zur Erscheinung verhelfen.<br />
Soziale Konflikte, Kriege, Hunger sind Wunden, an denen die ganze Menschheit leidet – nicht nur die<br />
direkt Betroffenen. Wie können wir Verantwortung für diese menschengemachten Verletzungen<br />
übernehmen? Wie können wir helfen, wenn durch Naturkatastrophen die Erde selbst erschüttert und<br />
mit ihr unzählige Menschen verwundet sind? Der Fachkongress des Internationalen Forums für Anthroposophische<br />
Pflege möchte hierzu Antworten und Anregungen geben. Die ganzheitliche Pflege<br />
der Wunde mit klassischen Wundverbänden und Methoden der Pflanzenheilkunde werden ebenso<br />
behandelt wie die Therapie und Pflege seelisch traumatisierter Menschen. Die Rolle des Mitgefühls für<br />
den individuellen Menschen, die Verantwortung für soziale Konflikte und ihre Wirkung auf den Erdorganismus<br />
bilden die Perspektive auf eine praktische und gleichermaßen spirituelle Pflege. Rolf Heine<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 17<br />
Rolf Heine<br />
Krankenpfleger<br />
Vorstandsmitglied / Verband<br />
anthroposophischer Pflegeberufe<br />
Deutschland<br />
Dachverband Anthropsophische<br />
Medizin / Deutschland<br />
rolfheine@gmx.de<br />
www.vfap.de
Prof. Dr. phil. Rüdiger Grimm<br />
Sekretär der Konferenz für Heilpädagogik<br />
und Sozialtherapie, <strong>Medizinische</strong><br />
<strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />
und Professor für Heilpädagogik an<br />
der Alanus Hochschule für Kunst<br />
und Gesellschaft in Alfter<br />
r.grimm@khsdornach.org<br />
www.khsdornach.org<br />
18<br />
Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />
Das wohl eindrücklichste Ereignis des Jahres war der Wiener Kongress: die inzwischen fünfte<br />
internationale Tagung für Menschen mit Behinderungen im Kongresszentrum Wien mit über<br />
700 Teilnehmenden aus 20 Ländern. Neben der Spurensuche nach Orten, an denen Rudolf<br />
Steiner gewirkt und gelebt hatte, ging es um die zentrale Frage dieser Zus<strong>am</strong>menkünfte, die<br />
Begegnung.<br />
Die internationale Zus<strong>am</strong>menarbeit auf dem Gebiet der Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />
wird durch die jährliche Vollvers<strong>am</strong>mlung der Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />
geprägt, an der meist 90 Persönlichkeiten aus über 40 Ländern und die Repräsentanten<br />
der Fachgebiete teilnehmen. Im Zentrum standen die Entwicklungen im asiatisch-pazifischen<br />
Raum, in dem erst seit wenigen Jahren Angebote für Menschen mit Behinderung auf der<br />
Grundlage der anthroposophischen Methoden entwickelt werden. Einen Gegensatz dazu<br />
bilden die Entwicklungen in der Europäischen Union, in welcher gemäss den Zielen der<br />
UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung eine starke Intention für deren<br />
gesellschaftliche Inklusion zu beobachten ist, aber auch eine zunehmende Dichte von Regulationen<br />
und Vorschriften. Die Standorte der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />
sind daher in den vielen Ländern – wenn z.T. auch aus unterschiedlichen Gründen<br />
– oft heterogenen Einflüssen ausgesetzt, die es notwendig machen, eine kontinuierliche<br />
Diskussion über ihr eigenes Selbstverständnis und ihre Entwicklungen innerhalb der jeweils<br />
gegebenen aktuellen Situation zu führen. So stellt z.B. der Ich-Begriff der Anthroposophie<br />
eine zentrale Grundlage und einzigartiges Alleinstellungsmerkmal dar, das es kommunikativ zu<br />
vermitteln und verständlich zu machen gilt.<br />
Die Entwicklungen im Ausbildungsbereich werden an der jährlichen Ausbildungstagung in<br />
Kassel bearbeitet, an welcher fast alle Ausbildungen weltweit beteiligt sind: in diesem Jahr<br />
mit einer intensiven Arbeit darüber, wie das Studium der Anthroposophie in den Ausbildungen<br />
auf eine zeitgemässe, spannende und fruchtbare Art und Weise vermittelt und gepflegt<br />
werden kann. Neue Ausbildungsinitiativen, wie z.B. in Kolumbien, wo sich mehr als 120<br />
Personen zu einem vierzehntägigen, ersten Ausbildungsabschnitt einfanden, zeigen, dass es<br />
viele Menschen gibt, die verbindliches Interesse an dieser Methode und Berufspraxis haben.<br />
Die seit 16 Jahren stattfindenden Tagungen Heilen und Erziehen zum Austausch von Sonderpädagogik<br />
und anthroposophischer Heilpädagogik, von Pädagogik und Medizin, sowie<br />
Ost und West haben mit einer letzten Tagung ihren Abschluss gefunden. Seit Begründung<br />
dieser Tagungsreihe anlässlich des 70. Geburtstags der Heilpädagogik und ihres bedeutenden<br />
Vertreters Hans Müller-Wiedemann im Jahr 1994, sind die Berührungspunkte zwischen<br />
diesen drei Feldern zu einem, wie man vermuten möchte, sehr viel selbstverständlicheren<br />
Bestandteil der Zus<strong>am</strong>menarbeit geworden, die auch an den akademischen Standorten der<br />
anthroposophischen Heilpädagogik, z.B. Aberdeen, Alfter oder Oslo, intensiv gepflegt werden.<br />
Eine neue wissenschaftliche Buchreihe in Kooperation des Verlag <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> mit dem<br />
Athena-Verlag soll in diesem Winter mit den ersten Bänden dem öffentlichen Interesse an der<br />
Forschung in Heilpädagogik und Sozialtherapie Ausdruck geben.<br />
Weitere Informationen finden sich auf www.khsdornach.org und in der Zeitschrift Seelenpflege<br />
in Heilpädagogik und Sozialtherapie.<br />
Rüdiger Grimm<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Internationales Forum Heileurythmie<br />
Zukunftswerkstatt – 100 Jahre Eurythmie<br />
Der Kunstbegriff Rudolf Steiners aus der eurythmischen Praxis der Bühnen-Kunst, der Erziehungs-Kunst<br />
(Pädagogische Eurythmie), der Sozialen-Kunst (Eurythmie im sozialen Kontext)<br />
und der Heil-Kunst (Heileurythmie) hat uns an Ostern zur Welt-Eurythmie Fachtagung zus<strong>am</strong>men<br />
geführt. Die andersartige Tagungsgestaltung, durch die sich die vier Arbeitsbereiche der<br />
Eurythmie im gemeins<strong>am</strong>en Tun begegnet sind – in der Zus<strong>am</strong>menarbeit von zwei <strong>Sektion</strong>en<br />
– hat fruchtbare, zukünftige Anregungen geschaffen. Die sehr besonderen Impulsvorträge<br />
sind in einer Broschüre im September veröffentlicht worden, die für 7.- Euro über die <strong>Medizinische</strong><br />
<strong>Sektion</strong> ajaschke@forumHE-medsektion.net zu beziehen ist.<br />
<strong>AnthroMed</strong>®<br />
Neben Deutschland und Österreich (2010) konnte in diesem Jahr das Qualitätslabel an die<br />
heileurythmischen Berufsverbände von Ungarn, den Niederlanden und der Schweiz vergeben<br />
werden. Die USA und Finnland werden unmittelbar folgen. In England wird für jede Berufsgruppe<br />
durch die von CAHSC (Council for Anthroposophic Health & Social Care) erarbeiteten Standards<br />
of competence, ein anderer, spannender Weg über den Dachverband Anthroposophische<br />
Medizin gegangen, der zum Erwerb von <strong>AnthroMed</strong> führen wird.<br />
Für die Heileurythmie ist <strong>AnthroMed</strong> neben der Qualitätsentwicklung gleichzeitig der einzige<br />
internationale N<strong>am</strong>ens- und Methodenschutz, den wir als nicht anerkannter Therapieberuf<br />
haben! <strong>AnthroMed</strong>® ist ein ideelles Qualitäts-Gütesiegel für die ges<strong>am</strong>te anthroposophischmedizinische<br />
Bewegung. Sie ist geistig angesiedelt in der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong>, wirtschaftlich<br />
verwaltet von der Eigentümer-Gesellschaft <strong>AnthroMed</strong> gGmbH und kann auf der Verabredungsebene<br />
an die national-registrierten Berufsverbände und Institutionen vergeben werden.<br />
Ein dreigliedriges, dezentral aufgebautes, internationales Qualitätssiegel, das die Chance einer<br />
weltweiten Wiedererkennungs- und Identifikationsmarke in sich trägt.<br />
Ausbildungen<br />
Der Anerkennungsprozess (IKAM-Akkreditierung) der Berufsgruppen der Heileurythmisten, der<br />
Pflege, der Physiotherapeuten (Rhythmische Massage) der Kunsttherapeuten und der Heilpädagogen<br />
auf der Grundlage eines gemeins<strong>am</strong>en Anerkennungsverfahrens (Akkreditierungs-<br />
Handbuch) schreitet voran. Die Heileurythmie-Ausbildungen in England und Deutschland<br />
(Alanus Hochschule) haben den Prozess 2010 bereits erfolgreich und mit viel innerem Gewinn<br />
durchlaufen. 2011 hat sich auch die Ausbildung in USA auf den Weg gemacht. 2012 wird es die<br />
Ausbildung in Schweden sein.<br />
Ein wichtiger Teil dieses Qualitätsverfahrens ist die berufsübergreifende Auditierung als Hilfe zur<br />
Selbstreflektion und Selbstkorrektur einer Ausbildungsstätte. Die Anerkennungsbegleiter (Auditoren)<br />
haben jetzt das zweite Jahr ihrer 3-jährigen Auditorenschulung durchlaufen. Mit großer<br />
Professionalität und viel eigenem Engagement werden miteinander die notwendigen sozialen<br />
Fähigkeiten geschult. Gegenseitige Achtung ist unter den Auditoren der fünf Berufsgruppen<br />
entstanden und es wurde an den realen Erfahrungen deutlich, wie hilfreich die berufsgruppenübergreifenden<br />
Besuche anderer Ausbildungen sind.<br />
Auf der Welt-Eurythmie Fachtagung an Ostern haben wir angeregt, die verschiedenen Forschungsprojekte<br />
und Ergebnisse einmal darzulegen. Es wurde ersichtlich, wie viele Forschungsarbeiten<br />
in den letzten beiden Jahren entstanden sind. Das gab den Impuls, die verschiedenen<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 19<br />
Angelika Jaschke<br />
Heileurythmistin<br />
Forum Heileurythmie<br />
ajaschke@forumHE-medsektion.net<br />
info@forumHE-medsektion.net<br />
www.forumHE-medsektion.net<br />
<strong>AnthroMed</strong> ®<br />
H E I L E U R Y T H M I E
20<br />
heileurythmischen Ansätze und Ausarbeitungen in einen gemeins<strong>am</strong>en Austausch zu bringen.<br />
Ein erstes Treffen k<strong>am</strong> unter der Koordination von Prof. Dr. med. Arndt Büssing (Herdecke) <strong>am</strong><br />
24.10.2011 zustande. Der heileurythmische Forschungskreis ist offen für KollegInnen und ÄrztInnen,<br />
denen die Fragen der Dokumentation und Forschung durch eigene Arbeit ein Anliegen ist.<br />
Berufsverbände<br />
Die seit 14 Jahren zus<strong>am</strong>menarbeitenden Heileurythmie-Berufsverbände haben sich in diesem<br />
Jahr zu einer offiziellen Arbeitsgemeinschaft (GbR) konstituiert. Die nationalen Berufsverbände<br />
haben in den vergangenen 10 Jahren gemeins<strong>am</strong> internationale Standards entwickelt, die uns<br />
heute für die Markennutzung von <strong>AnthroMed</strong> entscheidende Voraussetzungen sind: das ist u.a.<br />
die Registrierung beim nationalen Marken<strong>am</strong>t und eine klare Fortbildungsregelung mit Ausschlussklausel<br />
bei Nichterfüllung.<br />
Auf internationaler politisch-rechtlicher Ebene haben wir – nach vielen Jahren Vorarbeit – eine<br />
Föderation der Berufsverbände von Heileurythmie und Kunsttherapien gegründet: International<br />
Federation of Anthroposophic Arts and Eurythmy Therapies / IFAAET. Jeder der beiden Berufe<br />
bleibt in ihrem methodischen Ansatz völlig eigenständig, aber im System der Anthroposophischen<br />
Medizin sind wir auf der Rechtsebene ein Zweckbündnis eingegangen.<br />
Praxisfelder<br />
Das Bewusstsein der nationalen Fachkompetenzen in den sechs Praxisfeldern entwickelt sich<br />
langs<strong>am</strong> aber stetig weiter. (Heileurythmie im 1 Jahrsiebt, Schul-Heileurythmie, in der Heilpädagogik<br />
und Sozialtherapie, in den Kliniken, in Freier Praxis sowie in der Arbeit mit Senioren).<br />
Es entstehen praxisfeldspezifische Berufsbilder mit der Frage nach der jeweiligen menschenkundlich-heileurythmischen<br />
Grundlage und Methodenfragen zur Heileurythmie werden bearbeitet.<br />
Eine erste internationale Zus<strong>am</strong>menkunft der verschiedenen Praxisfelder hat während<br />
der Welt-Eurythmie-Tagung 2011 stattgefunden.<br />
Delegiertenkonferenz<br />
Das übergeordnete Herzorgan unserer heileurythmischen Berufsbewegung ist die jährliche Zus<strong>am</strong>menkunft<br />
der 38 Landes-, 6 Praxisfeld- und Arbeitsbereiche -Vertreter (Delegiertenkonferenz). Von hier<br />
aus gehen Impulse in die Länder und Arbeitsfelder zurück, wo die Entscheidungen gefällt werden. In<br />
diesem Jahr arbeiteten wir an dem Thema: Begegnung – Vertrauen – Verantwortung für das Ganze.<br />
Finanzierung<br />
Unser Finanzierungskonzept, in dem jede HeileurythmistIn den Geldwert einer Therapiestunde<br />
als jährlichen Solidarbeitrag dem ForumHE / <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> zur Verfügung stellt, ermöglicht<br />
uns, die Basiskosten unseres Berufsfeldes (mit Hilfe zweier Stiftungen) inzwischen beinahe selbst<br />
zu finanzieren. Für jegliche Projektarbeit sind wir allerdings auf finanzielle Hilfe angewiesen.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Unsere eigene Homepage www.forumHE-medsektion.net, auf der alle internationalen Grundlagenstandards<br />
und Informationen der Heileurythmie in deutsch und englisch aufgeschaltet sind,<br />
hilft uns untereinander und in der Transparenz nach außen. Sie wird ständig weiter ausgebaut<br />
und ist immer topaktuell. Wir würden uns eine umfassende Verlinkung innerhalb der AM-Bewegung<br />
in naher Zukunft sehr wünschen. Angelika Jaschke<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Internationale Koordination Kunsttherapie<br />
Erfreuliches und Kritisches reichten sich im Jahr 2011 die Hand. Erfreulich war, dass die Kraft der<br />
Anthroposophischen Kunsttherapie / AKT an vielen Orten und auf ganz individuell geprägte<br />
Art in Erscheinung trat – kritisch ist, dass unsere privatrechtlichen Ausbildungen in manchen<br />
Ländern kaum noch überleben können. Wie sahen die Entwicklungen konkret aus?<br />
Verstärkte Tagungstätigkeit<br />
Die Internationalen Arbeitstage für Anthroposophische Kunsttherapie zogen nochmals eine steigende<br />
Zahl von Teilnehmern an, was sicher an dem relevanten Thema Traumaarbeit beziehungsweise Traumatherapie<br />
lag. Aus Erfahrungen und Erkenntnissen heraus menschenkundlich-künstlerische Ansätze<br />
zu entwickeln, in die auch nicht anthroposophische Methoden integriert werden können, ist das Ziel<br />
für die Praxis. Beeindruckend waren unter anderem die Beiträge von Therapeut/innen, die organisiert<br />
in Katastrophengebieten, in Gefängnissen, mit Flüchtlingen oder Folteropfern arbeiten. Aber auch die<br />
unbemerkten, mehr alltäglichen Traumata, z.B. durch Machtausübung <strong>am</strong> Arbeitsplatz, wurden mit<br />
in die Betrachtungen einbezogen. Die Arbeitsergebnisse und aufgezeichneten Plenumsbeiträge der<br />
drei Tagungen zum Thema Trauma (2010-2012) werden im kommenden Jahr in einer Dokumentation<br />
veröffentlicht werden.<br />
www.medsektion-goetheanum.org/EYED2/files/file/Arbeitstage Kunsttherapie Einladung 2012 d.pdf<br />
Die Tagung der anthroposophischen Maltherapeuten fand 2011 in Järna statt, die 43. Arbeitstagung<br />
der Musiktherapeuten in Berlin und zu den Tagungen der Fachhochschule Ottersberg (Anthroposophie<br />
im Hochschulkontext. Herausforderung und Chance) und der Alanus Hochschule (Kunsttherapie<br />
und Anthroposophie) war Michaela Glöckler als Vortragende für die AKT eingeladen.<br />
Auf der Jahreskonferenz der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> liessen die Sprachgestaltung und das Singen<br />
im Grossen Saal die künstlerischen Mittel, mit denen wir heils<strong>am</strong> tätig sind, gemeins<strong>am</strong> erfahrbar<br />
werden. Arbeitsgruppen aus dem Bereich der Anthroposophischen Kunsttherapie (Belebung und<br />
Harmonisierung der atmenden Mitte durch Gesangstherapie, Substanzverwandlung in der Heileurythmie<br />
und den Anthroposophischen Kunsttherapien, The threefold and fourfold human being in<br />
art therapy according to Liane Collot d’Herbois) erweiterten das Spektrum dieser sozial so kommunikativen<br />
Tagung. In einem Arbeitstreffen mit in Ausbildungen verantwortlichen Ärzten erhielten<br />
wir Gelegenheit, die Therapeutische Sprachgestaltung vorstellten, was gleichzeitig für mich neue<br />
Anregungen für die zukünftige Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Ärzten schuf.<br />
Bemühen um Forschung<br />
Auf der Jahreskonferenz der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> wurden Poster zur Wirks<strong>am</strong>keit in der<br />
Therapeutischen Sprachgestaltung / TS und Farblichttherapie gezeigt. Aktuell laufen weitere<br />
Forschungsprojekte zur TS, Musiktherapie und zur Maltherapie und wir hoffen auf Veröffentlichung<br />
der Resultate im kommenden Jahr.<br />
An einem Strang ziehen – Berufspolitik<br />
Im September gründete sich die International Federation of Anthroposophic Arts and Eurythmy<br />
Therapies / IFAAET, als eingetragener Verein in der Schweiz. Berufsverbände beider Professionen<br />
und aus verschiedenen Ländern stimmten über die Statuten der Föderation ab und wählten<br />
den ersten Vorstand. Zu den Aufgaben von IFAAET gehört es, eine Vertretung der öffentlichrechtlichen,<br />
nationalen Anthroposophischen Kunsttherapie- und Eurythmietherapie-Berufsverbände<br />
auf internationaler Ebene aufzubauen, die Entwicklung von AKT und Eurythmietherapie / ET<br />
in Ländern ohne Berufsverband zu fördern und gegenseitige Hilfeleistung und Unterstützung zu<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 21<br />
Kirstin Kaiser<br />
Therapeutische Sprachgestalterin<br />
und Kunsttherapeutin ED, Fachrichtung<br />
Dr<strong>am</strong>a- und Sprachtherapie,<br />
Internationale Koordination<br />
Kunsttherapie<br />
kirstinkaiser@bluewin.ch<br />
www.icaat-medsektion.net<br />
Es knospt unter den Blättern<br />
Das nennen sie Herbst.<br />
Hilde Domin
Slezak-Schindler Ch.:<br />
Die Kunst der Sprachgestaltung im<br />
Atemraum der Zeit, Marie Steiner<br />
Verlag, Unterlengenhardt 2011<br />
Altmaier M., Hanke C., Michels C.:<br />
Metallfarblichttherapie <strong>am</strong> Beispiel<br />
des Manganviolett.<br />
In: Der Merkurstab, Berlin 2011,<br />
2:165-168<br />
Petersen P., Gruber H., Tüpker R.<br />
(Hrsg.): Forschungsmethoden<br />
Künstlerischer Therapien.<br />
Reichert Verlag, Wiesbaden 2011<br />
22<br />
geben, an der Weiterentwicklung der rechtlichen Grundlagen der AKT und ET im Verbund mit<br />
der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> zu arbeiten und öffentlich-rechtliche Aktivitäten,<br />
die von internationaler Bedeutung für IFAAET Mitglieder sind, zu koordinieren. Von den Berufsverbänden<br />
der anthroposophischen Kunsttherapie wurde die Vergabe des Markenzeichens<br />
<strong>AnthroMed</strong>® an die Mitglieder befürwortet und die Kriterien für einen Vertrag mit der Anthro-<br />
Med® gGmbH erstellt.<br />
Entwicklungen in Aus- und Weiterbildung<br />
Im Bereich der Ausbildung gab es viel Bewegung: An der Alanus Hochschule begann im September<br />
zusätzlich zum Master-Studiengang eine Ausbildung auf Bachelor-Niveau in anthroposophischer<br />
Kunsttherapie / Sozialkunst. – Von der Europäischen Akademie – dem Anerkennungsgremium<br />
für berufsqualifizierende Kunsttherapieausbildungen in der <strong>Medizinische</strong>n<br />
<strong>Sektion</strong> – wurde eine Kompetenzliste und ein Handbuch erstellt. Das unterstützt die qualitative<br />
Weiterentwicklung der laufenden und neuen Ausbildungsinitiativen. – Die Arbeitsgruppe der<br />
weiterbildenden Schulen für Anthroposophische Kunsttherapie entwickelte ein Verfahren zur<br />
Akkreditierung, das dem der anderen Berufe in der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> vergleichbar ist.<br />
Künftig wird ein ausgebildetes und interdisziplinäres Auditorente<strong>am</strong> die Anerkennungsprozesse<br />
leiten können. – Aus Prag, Bratislava, St. Petersburg, Moskau und Buenos Aires erreichten uns<br />
Nachrichten von dem Aufbau neuer Ausbildungen. In den deutschsprachigen Ländern werden<br />
die geringen Teilnehmer an den privatrechtlichen Schulen zu einer existenziellen Bedrohung.<br />
Gute und bewährte Ausbildungsqualität droht verloren zu gehen, da die Abschlüsse keine Anerkennung<br />
im staatlichen Sinne bedeuten. In der Schweiz wurde das Berufsgesetz zum Kunsttherapeuten<br />
ED (Eidgenössisches Diplom) verabschiedet und bahnt d<strong>am</strong>it auch für anthroposophische<br />
Kunsttherapeuten aller Fachbereiche den Weg zu einem rechtlich anerkannten Beruf.<br />
Im Bereich der Musiktherapie hat vielleicht auch diese Tatsache bewirkt, dass ein voller Ausbildungskurs<br />
an der Orpheusschule für Musiktherapie beginnen konnte.<br />
Öffentlicher werden<br />
Die Internationale Vereinigung Anthroposophischer Äztegesellschaften (IVAA) erstellte im<br />
Oktober ein Update von Facts and Figures on Anthroposophic Medicine in Europe. Die Daten für<br />
die Darstellung der Künstlerischen Therapien basieren auf einer Erhebung, die die IVAA mit den<br />
Berufsverbänden durchführte. Durch die gute Vorarbeit in DAKART (Arbeitsgemeinschaft der<br />
Berufsverbandsvorstände der Anthroposophischen Kunsttherapie) konnten bereits vorliegende<br />
Daten aktualisiert und zur Verfügung gestellt werden. In Facts and Figures wird die Repräsentanz<br />
der tätigen Kunsttherapeuten und im Vergleich mit anderen Disziplinen dargestellt.<br />
www.ivaa.info<br />
Erfreulich ist die Veröffentlichung von Büchern in einigen Fachbereichen! Kirstin Kaiser<br />
Internationale Koordination Physiotherapie und Physikalische<br />
Therapien / APT<br />
Die Zukunft hereinlassen und neue Formen ergreifen und gestalten<br />
Zwei Ereignisse gliederten das Jahr: die Internationale Konferenz für Physiotherapie und physikalische<br />
Therapie und die Gründung der IAABT: Im Frühjahr, vom 7.-10. April 2011, fand die internationale<br />
Konferenz <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> reges Interesse mit dem Thema Schmerzbehandlung in<br />
der anthroposophischen Physiotherapie – Diagnose, Therapie und biographische Sinnfindung. In den<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Vorträgen von Dr. med. David Mc Gavin stand einerseits das Potential der Wärme im Mittelpunkt<br />
seiner Ausführungen, andererseits beleuchtete er die Situation des Patienten mit chronischen<br />
Schmerzen. Die Teilnehmer erwärmten sich an seinen Schilderungen, wahre Heilungsmomente<br />
zu erarbeiten. Dr. med. Michaela Glöckler gab in ihren Ausführungen Anregung bezüglich der<br />
Sinnfindung von Schmerz. Der anthroposophische Schulungsweg kann über den Leibesbezug<br />
zum Ich unterstützend beitragen. Konkrete berufsspezifische Arbeitsansätze wurden in den verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen von den Teilnehmenden mit ihren Denk- und Herangehensweisen<br />
bereichert.<br />
Im Herbst verwirklichte sich ein ganz neuer Schritt für unsere internationale Bewegung: Die<br />
Gründung der International Association for Anthroposohic Body Therapy / IAABT – der Internationale<br />
Gesellschaft für anthroposophische Körpertherapie – <strong>am</strong> 16.9.11. Dank der Initiativkraft<br />
von Lydia Engel, Sabine Nagel, Dieter Bigler und Reinhold Schön lagen klar und gut ausgearbeitete<br />
Statuten vor, die im Vorfeld mit Kollegen international beraten worden sind.<br />
Die Anwesenden haben einstimmig beschlossen, dass eine Zertifizierung der anthroposophischen<br />
Körpertherapeuten in Anlehnung der sieben Punkte der Zertifizierung der anthroposophischen<br />
Ärzte erarbeitet werden soll. Die Gesellschaft entstand aus dem Impuls heraus, ein<br />
Dach für die unterschiedlichen Körpertherapien zu spannen, die sich durch die Anthroposophie<br />
entwickelt haben, aber auch aus dem Wunsch, eine international erkennbare Zertifizierung und<br />
somit auch Qualitätsmerkmale herauszustellen, die diese Therapien verbinden.<br />
Der Verband möchte die anthroposophische Körpertherapie in der Öffentlichkeit vertreten<br />
und Ansprechpartner sein. Besonders die Netzwerkbildung und die interdisziplinäre Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
innerhalb aller medizinischen Arbeitsfelder sollen gefördert werden. Die innere<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit stützt sich auf die Darstellungen der Strukturen der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong><br />
<strong>Goetheanum</strong>, siehe das Buch hrsg. von Michaela Glöckler und Rolf Heine: Die anthroposophischmedizinische<br />
Bewegung – Verantwortungsstrukturen und Arbeitsweisen.<br />
Um diese Ziele umsetzen zu können, brauchen wir Mitglieder, bitte meldet Euch!<br />
info@IAABT-medsektion.net; www.IAABT-medsektion.net<br />
Rhythmische Massage nach Dr. med. Ita Wegman<br />
Der internationale Ausbildnerkreis für Rhythmische Massage trifft sich jährlich vor der Jahreskonferenz,<br />
um an den Grundlagen der Methode zu arbeiten. Die Schulen geben sich selbst Form<br />
und Struktur für die Zus<strong>am</strong>menarbeit innerhalb der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong>. An vielen Orten der<br />
Welt, besonders in Rumänien, Lettland, Georgien, Ukraine, Indien, China u.a. wollen sich neue<br />
Initiativen zur Ausbildung für Rhythmische Massage gründen. So stellt sich der Ausbildung der<br />
Ausbildenden eine neue Aufgabe. Eine grosse Frage ist, wie kann dieser Impuls personell und<br />
finanziell als Wander-Ausbildung getragen werden. Im interdisziplinären aktiven Zus<strong>am</strong>menarbeiten<br />
kann unsere Stärke liegen. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die diesen Prozess<br />
initiativ gestalten und unterstützen. Unda Niedermann<br />
Internationale Koordination Psychotherapie<br />
Publikationen<br />
Das Jahr 2011 ist ein Jahr relevanter Publikationen und Übersetzungen im Fachbereich der anthroposophisch<br />
basierten Psychotherapie: Am 25. März 2011 erschien im holländischen Verlag<br />
Christofoor das Buch von Ad Dekkers Psychotherapie van de menselijke waardigheid (Psychotherapie<br />
der menschlichen Würde), 423 Seiten. Das Buch ist mittlerweile ins Italienische übersetzt und<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 23<br />
Unda Niedermann<br />
Berufskoordination Physiotherapie:<br />
unda.nw@bluewin.ch<br />
Internationale Koordination<br />
Physiotherapie und physikalische<br />
Therapien
Ad Dekkers<br />
Internationale Koordination Psychotherapie<br />
Psychologe / Psychotherapeut<br />
dekkers.appel@planet.nl<br />
Henriette Dekkers<br />
Internationale Koordination Psychotherapie<br />
Psychologin / Psychotherapeutin<br />
dekkers. appel@planet.nl<br />
24<br />
erscheint im Verlag Novalis unter dem Titel Psicoterapia della dignità umana. Die Übersetzung<br />
wurde finanziell getragen von den italienischen Kollegen und der anthroposophischen Gesellschaft<br />
in Italien! Übersetzungen auf Englisch, Deutsch und Portugiesisch sind vorgesehen.<br />
Der Inhalt des Buches ist ein Resultat von 25 Jahren interkollegialem und internationalem<br />
Studium, kasuistischer Forschungsarbeit und Unterricht in Fortbildungsreihen zu einer<br />
anthroposophisch basierten Psychotherapie, die angefangen hat unmittelbar nachdem Prof.<br />
B.C.J. Lievegoed seine erstmalige und einzige Fortbildung zu einer anthroposophisch basierten<br />
Psychotherapie durchgeführt hat für eine Gruppe von Psychotherapeuten und Psychiatern<br />
in den Niederlanden.<br />
Das Buch ist zudem geschrieben aus der Sorge, dass – abseits von manchen guten und<br />
wohltuenden psychotherapeutischen Bemühungen – weltweit ein Trend vorhanden ist, in<br />
der Psychotherapie zunehmend auf monosymptomatische Bewältigung und kurzfristige Behandlungen<br />
nach protokollisierten Vorgehensweisen zu zielen, andererseits eine Tendenz sich<br />
breit macht zur kurzfristigen methodischen Symptombefreiung, während beide Tendenzen<br />
sich distanzieren von sowohl einem komplexen Ges<strong>am</strong>tbild des Menschseins, wie auch von<br />
der sozialen kontextgebundenen Pathogenese. Beide Tendenzen profilieren sich als evidencebased.<br />
Das Buch will sich dennoch in der vollen Breite der geschichtlichen und modernen<br />
Psychotherapie einordnen. Demzufolge wird manchen professionellen Autoren Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />
geschenkt.<br />
Es existiert bereits eine italienische Übersetzung des Buches Borderline Erkrankungen, Verlag<br />
Freies Geistesleben, von Dieter Beck (†), Ursula Langerhorst und Henriette Dekkers, mit einem<br />
Vorwort von Michaela Glöckler, unter dem Titel Malattie Borderline, Verlag Novalis, Mailand, 2005.<br />
Am 1. Mai 2011 erschien die Übersetzung auf Spanisch, erarbeitet von Dr. med. Miguel Martínez<br />
Falero, Arzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapie, Präsident der anthroposophischen<br />
Ärztevereinigung in Spanien. Der spanische Titel heißt Trastorno Límite de Personalidad Borderline,<br />
Verlag Rudolf Steiner Madrid.<br />
Am 1. August erschien die Übersetzung auf Portugiesisch von Ralf Rickli anlässlich der Gründung<br />
des brasilianisch-anthroposophischen Psychotherapie-Vereins, bei Verlag Ad Verbum –<br />
Anthroposófica, impulsiert und finanziert von der Berufsgruppe in Curitiba, Brasilien.<br />
Fortbildungen und Gründungen von Berufsverbänden<br />
Eine der Hauptaufgaben der IKAM-Koordinatoren wurde formuliert im IKAM-Jahresbericht<br />
von 2005: weltweit die kollegialen Fragen nach anthroposophisch basierter Psychotherapie<br />
zu beantworten mittels landesgebundenen Post Graduate-Fortbildungen nach<br />
vereinbarten Berufskriterien im Rahmen der Tätigkeiten der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong><br />
<strong>Goetheanum</strong>, und anschließend die Gründung nationaler Berufsverbände zu stimulieren,<br />
d<strong>am</strong>it die Ges<strong>am</strong>tarbeit vor Ort selbständig weitergeführt werden kann. Diese Hauptaufgabe<br />
kristallisiert sich jetzt breit heraus.<br />
Es bewegen sich tatkräftig die deutschen Kollegen in beiden Bereichen: Gründung der<br />
Deutschen Gesellschaft für Anthroposophische Psychotherapie e.V. / DtGAP und eine<br />
3-jährige Fortbildung in Psychotherapie, Psychosomatik und Psychiatrie. Auch die italienischen<br />
Kollegen sind sehr aktiv in beiden Bereichen.<br />
Die englische Society for Counselling and Psychotherapy bereitet ein Therapeutikum in Emerson<br />
vor, und der brasilianische Berufsverband ABPA zeigt sich tatkräftig in vielen Bereichen,<br />
mits<strong>am</strong>t der Stiftung Sophia für die postgraduatierten Fortbildung an Universitäten in Sao Paolo<br />
und Belo Horizonte. Spanien hat seine erstmalige postgraduate Fortbildung beendet, und in<br />
Spanisch-Süd<strong>am</strong>erika befindet sich eine gemeins<strong>am</strong>e Gruppe aus Chile, Argentinien und Ko-<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
lumbien im 3. Fortbildungsjahr. Das ist auch die Lage in Israel, obwohl einige Kollegen in Harduf<br />
schon dabei sind eigene Psychotherapie-Kurse zu konzipieren.<br />
Teilnahme an internationalen IPMT’s<br />
Anthroposophisch basierte Psychotherapie und Psychiatrie wird in einigen Orten abgeboten<br />
als Teil des IPMT. Sie wird fachkompetent vertreten in Indien, Chile, Kolumbien,<br />
Dornach / Arlesheim, St. Petersburg und Odessa. Die Dozenten-Gruppe wächst mittlerweile,<br />
aber die IKAM-Koordinatoren haben ihr nächstes Ziel zum ‚Train the Trainers‘ noch in<br />
Vorbereitung.<br />
Hochschularbeit<br />
Die Hochschulgruppe für Psychotherapie <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> existiert seit 20 Jahren und<br />
trifft sich im Kontext der Jahreskonferenz der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong>. Mittlerweile sind es<br />
etwa 50 Kollegen, die sich in den Klassenstunden beruflich miteinander vertiefen.<br />
Seit 3 Jahren arbeitet eine Initiativgruppe aus der Inneren Medizin an der Filderklinik auf<br />
der Basis der Klassenstunden von Rudolf Steiner menschenkundlich an verschiedenen<br />
Themen der Pathogenese, Trauma und Psychiatrischen Krankheitsbildern.<br />
Beide Gruppen arbeiten grundsätzlich von der esoterischen Perspektive her an den Fragen<br />
der heutigen Zeitlage.<br />
IKAM Koordinations-Ziele für die Zukunft<br />
Die nächsten Ziele werden schon wie im Sonnenaufgang sichtbar:<br />
• eine Sekretariats-Stelle organisieren, praktisch und finanziell<br />
• finanzielle Mittel organisieren für Übersetzungen von anthroposophischen Büchern,<br />
Unterrichtsmaterialien und fachbezogenen Texten von Rudolf Steiner<br />
• ein Train the Trainers-Curriculum entwickeln<br />
• die existierenden Qualitätskriterien prüfen und nach geläufigen Universitätskriterien<br />
beibehalten<br />
• einen internationalen Dachverband gründen<br />
• bis heute wird die IKAM-Koordination ehren<strong>am</strong>tlich getragen, mits<strong>am</strong>t der Versorgung<br />
mit Unterrichtsmaterialien, der Mentorierung, Zertifizierung usw. Für einen<br />
Nachfolger im Koordinationskreis wünschen wir uns jedoch einen tragenden<br />
Boden, an der wir alle noch arbeiten müssen<br />
Die Website der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> enthält die relevanten Informationen<br />
www.medsektion-goetheanum.ch. Ad Dekkers, Henriette Dekkers-Appelt<br />
IPMT / International Postgraduate Medical Training in Dornach 2011<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 25
René de Winter M.A.<br />
EFPAM / Präsident der Europäischen<br />
Patientenförderation für<br />
Anthroposophische Medizin<br />
European Federation of Patients’<br />
Associations for Anthroposophic<br />
Medicine<br />
wintberg@email.li<br />
www.efp<strong>am</strong>.eu<br />
Hans-Jürgen Schumacher M.A.<br />
gesundheit aktiv, anthroposophische<br />
heilkunst e.v.<br />
Geschäftsführung<br />
schumacher@<br />
gesundheitaktiv-heilkunst.de<br />
Patientenorganisationen und Europäische Patientenförderung<br />
für Anthroposophische Medizin / EFPAM<br />
Die Pflege der Kontakte und die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit anderen Patienten-, Ärzte- und Therapeutenverbänden<br />
im Bereich der anthroposophischen Medizin sowie auch im Bereich der<br />
breiten Komplementärmedizin war im Berichtsjahr erneut eine wichtige Aufgabe. Ziel dieser<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit ist, die europäische Politik und die politischen Entscheidungsträger für die<br />
besonderen Probleme der Komplementärmedizin im allgemeinen und die der anthroposophischen<br />
Medizin zu interessieren und zu engagieren.<br />
EFPAM hat im Berichtsjahr an verschiedenen Gremien und Konferenzen teilgenommen, wie<br />
IKAM, die neue NGO ELIANT und EUROCAM. Die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit anderen Organisationen,<br />
wie IVAA und ECHAMP ist ausgezeichnet. Unsere guten Kontakte mit dem europäischen Homöopathieverbraucherdachverband<br />
EFHPA wurden weiterhin, mit Verständnis für die besonderen<br />
Ausgangslagen beider Organisationen, gepflegt.<br />
Im Jahre 2011 arbeitete EFPAM an folgenden Themen:<br />
• Die Verfügbarkeit der anthroposophischen Heilmittel<br />
• Die Rolle der Patienten in der Sichtbarkeit der anthroposophisch-medizinischen Bewegung<br />
in Europa (Allianzbildung)<br />
• Demokratie und Therapiefreiheit<br />
• Projekt “Patientenkompetenz”.<br />
Die völlig erneuerte Repräsentanz im Internet, www.efp<strong>am</strong>.eu, erweist sich als immer wichtiger,<br />
vor allem da Politiker, politische Gremien und Behörden das Internet als wichtigste Quelle für<br />
ihren Informationsbedarf verwenden.<br />
Die EFPAM-Ziele lassen sich Zus<strong>am</strong>menfassen in den drei A's: Access, Availibility and Affordibility.<br />
• Access (Zugang) anthroposophischer Gesundheitsprofessionals und Heilmittelhersteller<br />
zum Markt, d<strong>am</strong>it die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten erfüllt werden können.<br />
• Availability (Verfügbarkeit) der Dienste und Produkte (Heilmittel) der anthroposophischen<br />
Medizin für die Verbraucher.<br />
• Affordibility (Bezahlbarkeit) der Dienste und Produkte innerhalb der unterschiedlichen<br />
europäischen Gesundheitsversicherungssysteme.<br />
• Im Jahre 2011 k<strong>am</strong> zu diesen drei A's noch eine vierte dazu: Applicability (Anwendbarkeit).<br />
Viele Politiker und Behörden meinen, dass die die Registrierung (= Access) von Medik<strong>am</strong>enten<br />
in die gültige europäischen Gesetzgebung schon weitgehend und umfassend<br />
geregelt ist; die Wirklichkeit aber ist leider anders und lässt die reibungslose Registrierung<br />
der anthroposophischen Heilmittel nur sehr beschränkt zu.<br />
Die aktuelle Wirtschaftsituation in Europa macht uns grosse Sorgen, da sie direkten Einfluss auf<br />
das Gesundheitswesen nimmt. Sie birgt auch eine potentielle Gefährdung für die Entwicklung<br />
und Durchsetzung der individuellen Therapiefreiheit. Das Thema Patientenkompetenz und im erweiterten<br />
Sinne die Gesundheitskompetenz des Menschen war im Berichtsjahr erneut zentrales<br />
Thema, an dem weiter gearbeitet wurde und wird das auch in den nächsten Jahren bleiben.<br />
René de Winter arbeitet als Koordinator für EFPAM / European Federation of Patients’ Associations<br />
for Anthroposophic Medicine, Hans-Jürgen Schumacher ist sein Stellvertreter. René de Winter<br />
26 <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2008 / Vorhaben 2009
Internationales Jungmedizinerforum<br />
Wie werde ich ein guter Arzt?<br />
Ausgehend von dieser Frage wollen wir die Zus<strong>am</strong>menarbeit von jungen Menschen mit<br />
Interesse an Anthroposophischer Medizin fördern. Die Frage nach der eigenen Ausbildung<br />
stellt sich während des Medizinstudiums und – in verwandelter Form – während der ärztlichen<br />
Weiterbildungszeit in Klinik und Praxis. Auch ist sie eng verknüpft mit der Entstehung und den<br />
Inhalten der Kurse Rudolf Steiners für die jungen Mediziner (GA 316). Im Herbst 2011 haben<br />
wir die ehemalige Koordination Studentenarbeit in Internationales Jungmedizinerforum umbenannt.<br />
So öffnen wir unsere Aktivitäten für alle, die Ausbildungsfragen in sich tragen, und<br />
schließen an die Menschen und Inhalte der Jungmedizinerkurse an. Über diesen neuen Schritt<br />
freuen wir uns und blicken der zukünftigen Arbeit gespannt und hoffnungsvoll entgegen.<br />
Das Internationale Jungmedizinerforum umfasst derzeit folgende Aufgabenbereiche:<br />
Studenteninitiative: Wir fördern und unterstützen den Austausch und die Vernetzung mit<br />
anderen Interessierten und helfen beim Aufbau und in der Arbeit studentischer Arbeitskreise.<br />
Assistenteninitiative: Die Frage nach einer guten Ausbildung zum anthroposophischen Arzt<br />
stellt sich im klinischen Alltag neu. Die praktische Umsetzung der Anthroposophischen Medizin<br />
und das soziale Miteinander im Te<strong>am</strong> stellen neue Herausforderungen dar. Die Assistenteninitiative<br />
will den Austausch der Assistenten untereinander unterstützen sowie zur Entwicklung<br />
und Verbesserung der Ausbildungsbedingungen beitragen.<br />
Forschungsinitiative: Wir helfen gerne bei der Vermittlung von anthroposophisch-medizinischen<br />
Diplom- und Doktorarbeiten.<br />
Jungmedizinertreffen: In den Kursen für junge Mediziner gab Steiner Anregungen für eine<br />
Ausbildung Moral und ärztlicher Fähigkeiten. Die gemeins<strong>am</strong>e inhaltliche Arbeit an diesem<br />
Jungmedizinerkurs ermöglicht uns einen inneren Zus<strong>am</strong>menhang.<br />
Stipendien: Zur Realisierung von Initiativen in der Anthroposophischen Medizin braucht es immer<br />
wieder auch finanzielle Mittel. Wir helfen bei der Suche nach Unterstützung, insbesondere<br />
auch durch Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Initiative für Ausbildung in Anthroposophischer Medizin e.V..<br />
Rundmail: In Form einer Rundmail verschicken wir sechsmal im Jahr Veranstaltungshinweise<br />
und aktuelle Mitteilungen zur Anthroposophischen Medizin in der Aus- und Weiterbildung.<br />
Rundbrief: Der Rundbrief „Medizin und Anthroposophie“ dient dem inhaltlichen Austausch<br />
und entsteht aus Beiträgen der Leser. Wir freuen uns über Berichte zu Erfahrungen, Gedanken<br />
und eigenen Fragen. Er kann über unsere Website bezogen werden.<br />
Es grüßen herzlich die Mitarbeiter des Internationalen Jungmedizinerforums:<br />
Philipp Busche, Tanja Geib, Natascha Neisecke, Ann-Kristin Olk, Anna Sophia Riekert (IKAM-Vertretung),<br />
Johannes Weinzirl, Paul Werthmann<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2008 / Vorhaben 2009<br />
Anna Sophia Riekert<br />
Internationales Jungmedizinerforum<br />
Internationale Koordination Anthroposophische<br />
Medizin / IKAM<br />
nfo@jungmedizinerforum.org<br />
www.jungmedizinerforum.org<br />
Paul Werthmann<br />
Internationales Jungmedizinerforum<br />
Internationale Koordination<br />
Anthroposophische Medizin / IKAM<br />
Stellvertretung<br />
27
Dr. med. Guus van der Bie<br />
Internationale Koordination<br />
Ärzteausbildung<br />
guusvanderbie@planet.nl<br />
28<br />
Internationale Koordination Anthroposophische Ärzteausbildung<br />
Die Ärztegruppe, die sich darum bemüht die Professionalisierung der Ausbildungen zu fördern,<br />
entwickelt sich langs<strong>am</strong> zu einem internationalen Gremium. War bis dahin die Gruppe<br />
der Ausbilder, die die Ausbildertagung mitgestaltete, bereits international orientiert, so fehlten<br />
dennoch einige Landesverterter. Die ersten Schritte – sich mit sämtlichen Ausbildungsstätten<br />
in Verbindung zu halten – sind gemacht worden, um eine internationale repräsentative<br />
Ausbildergruppe zu formieren, die der Koordination als Gesprächspartner dienen sollte.<br />
So eine Gruppe ermöglicht die Verbindung von Koordination und der konkreten Situation vor<br />
Ort. Die Hoffnung besteht, dass durch diese Gesprächsgruppe ein regelmässiger Austausch mit<br />
alle Ausbildungen stattfinden kann. N<strong>am</strong>entlich für die Länder, die bei der Ausbildertagung<br />
nicht repräsentiert waren, kann eine solche Gruppe eine effektive Kommunikation anregen,<br />
d<strong>am</strong>it das, was vor Ort lebt und was beim Koordinator lebt, ausgetauscht werden kann. Das<br />
E-Mail ist dafür das geeignete Kommunikationsmittel. Was könnte als Frucht einer derartigen<br />
Kommunikation angestrebt werden?<br />
Interkollegiale Verbindung<br />
Es ist wichtig, dass alle Ausbilder jederzeit zueinander Verbindung aufnehmen können und Ziel<br />
der Koordination ist, diese Verbindung als Kommunikationsstelle zu fördern. Der internationale<br />
Charakter der Ärzteausbildungen wächst dadurch und wir können als eine internationale Gemeinschaft<br />
zus<strong>am</strong>menarbeiten.<br />
Der ärztliche Entwicklungsweg<br />
Jeder, der als anthroposophischer Arzt ausgebildet werden will, betritt in irgendeiner Form diesen<br />
spezifischen Schulungsweg. Die Koordination kann den Ausbildern helfend durch Gespräch,<br />
Fragenbeantwortung, didaktische und methodische Hinweise zur Seite stehen, d<strong>am</strong>it der Schulungsweg<br />
optimal realisiert werden kann. Weil dies eine éducation permanente ist, entsteht ein<br />
durchgehender Prozess, die in der Ausbildung für viele zum ersten Mal im Zentrum des Arztwerdens<br />
steht. Die Koordination hat aber auch eine eigene Verantwortung diesen Schulungsweg<br />
repräsentieren zu können. Diese Gruppe der vor Ort wirkenden Ausbilder soll sich in diesen<br />
Gesichtspunkten finden können und daran auch aktiv mitgestalten.<br />
Verantwortung<br />
Die anthroposophischen Ärzteausbildungen sollten sich öffentlich evaluieren lassen, wie in<br />
unseren Ausbildungen gelehrt wird. Dazu sollte auch die Möglichkeit bestehen, dass die Ausbildungen<br />
und die Ausgebildeten nachweisbar geprüft sind, wie es schon in einigen Ländern von<br />
den Behörden gefordert wird. Diese Beurteilung hat eine soziale Funktion und ist gleichzeitig<br />
ein gesundendes Feedback für die Ausbilder und Ausgebildeten.<br />
Es kann gerade eine sehr wichtige Funktion dieser Gesprächsgruppe sein, um im gemeins<strong>am</strong>en<br />
Streben und in Abstimmung vitale und essentielle Gesichtspunkte für diese drei Aspekte der<br />
Ausbildung für die Koordination zus<strong>am</strong>menzutragen in der Hoffnung, dass dadurch die anthroposophischen<br />
Ärzteausbildungen auch tatsächlich international ausgerichtet sind.<br />
Guus van der Bie<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Landeskoordinatoren für Anthroposophische Medizin / GNCAM<br />
Eine internationale Gruppe von Ärzten – Vertreter der anthroposophisch-medizinischen und<br />
therapeutischen Bewegung in ihren jeweiligen Ländern – traf sich zum ersten Mal im September<br />
2009 in Dornach und kommen seitdem jährlich mit Michaela Glöckler zus<strong>am</strong>men.<br />
Der Austausch mit den Kollegen aus den Dachverbänden weltweit ist spannend. Wir arbeiten<br />
mit allen Fachrichtungen in unserem jeweiligen Land zus<strong>am</strong>men – z.B. mit Ärzten, Heileurythmisten,<br />
Krankenpflegern, Masseuren, Körpertherapeuten, Psychotherapeuten und Kunsttherapeuten.<br />
Unsere Aufgabe ist, die gegenseitige Wahrnehmung und die Arbeit aller diesen<br />
Gruppierungen zu unterstützen, deshalb nennen wir uns Koordinatoren. In Grossbritannien hat<br />
beispielsweise die Dachorganisation gemeins<strong>am</strong> mit den assoziierten Organisationen die Kompetenzanforderungen<br />
ausgearbeitet, die in jeder Fachrichtung vorhanden sein müssen, um<br />
die nötige Qualität zu sichern. Diese Arbeit betrifft die rechtliche Ebene. Sie wird alle Fachrichtungen<br />
bei ihren Bemühungen unterstützen, um dort im Gesundheitssystem die Anerkennung<br />
nicht zu verlieren.<br />
In vielen unseren Ländern bleiben wir mittels eines Rundschreibens und einer Homepage für<br />
alle Fachrichtungen in Kontakt. Das gibt uns die Möglichkeit des regelmässigen gegenseitigen<br />
Austausches und die Chance der gegenseitigen Unterstützung.<br />
2010 beschloss der Kreis der Group of National Coordinators of Anthroposophic Medicine / GN-<br />
CAM, dass Übersetzungen von medizinischen Basiswerken ins Englische eine der Hauptprioritäten<br />
sein wird. Wir wollen die Übersetzungen ins Englische von aktuellen medizinischen<br />
Fachbüchern und Fachblartikeln in höchster Qualität fördern, da Englisch universell als medizinische<br />
Fachsprache verwendet und d<strong>am</strong>it einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich wird.<br />
Rudolf Steiners medizinisch-relevanten Werke sind in vielen Fällen bereits übersetzt. Jüngere<br />
Ärzte wollen und brauchen auch die Chance, von der heutigen klinischen Praxis in Anthroposophischer<br />
Medizin zu lernen. In etwa 20 Ländern gibt es dafür gut besuchte Ausbildungen.<br />
Die jungen teilnehmenden Ärzte fragen immer wieder nach aktueller Literatur zur klinischen<br />
Arbeit und Forschung in einer Sprache, die sie lesen und verstehen können, d<strong>am</strong>it ihre Praxis<br />
der Anthroposophischen Medizin einen verantwortlichen und ausgezeichneten Anfang nehmen<br />
kann.<br />
Eine Finanzierung der Übersetzung von zwei erstklassigen medizinischen Fachbücher wurde<br />
dankenswerterweise von der Vidar-Stiftung und der Mahle-Stiftung bereitgestellt in 2011:<br />
Innere Medizin von Matthias Girke, und Individuelle Pädiatrie von Georg Soldner und Hermann<br />
Michael Stellmann. Alicia Landman<br />
Teilnehmer von links: Mariana M<strong>am</strong>paey (AR), Michaela Glöckler, Simon Bednarek (NZ), Ursula Flatters (SE), Srinivasa Rao<br />
(IN), Matthias Girke, Alicia Landman (USA), Martin Niemeijer (NL), Marnix Schaubroeck (BE).<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 29<br />
GNCAM-Koordinatoren<br />
Stefan Geider, England, s.geider@<br />
c<strong>am</strong>phillmedical.org.uk; Simon<br />
Bednarek, Neuseeland, simon.bednarek@gmail.com;<br />
Socorra Cordeiro,<br />
Chile, Gcordeiro@vivephoenix.cl;<br />
Ursula Flatters, Schweden, ursula.<br />
flatters@vidarkliniken.se; Alicia<br />
Landman-Reiner, USA, areiner@cns.<br />
umass.edu; Henrik Szoeke, Ungarn,<br />
szoekehenrik@t-online.hu; Barbara<br />
Wais, Deutschland, wais@d<strong>am</strong>id.de.
Heike Sommer M.A.<br />
Koordination Öffentlichkeitsarbeit<br />
heike.sommer@<br />
medsektion-goetheanum.ch<br />
www.medsektion-goetheanum.ch<br />
Presse- / Öffentlichkeitsarbeit<br />
Aktion ELIANT<br />
heike.sommer@eliant.eu<br />
www.eliant.eu<br />
www.eliant.eu/new/userfiles/file/<br />
pdf/Memorandum%20Allianz%20<br />
ELIANT%202011.pdf<br />
30<br />
Internationale Koordination Öffentlichkeitsarbeit<br />
Das Jahr 2011 war von der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit<br />
geprägt, dem Austausch innerhalb der eigenen Berufsgruppe sowohl fachintern auf breiter<br />
internationaler Ebene mit Schwerpunkt Süd<strong>am</strong>erika, als auch berufsgruppenübergreifend<br />
in Deutschland.<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong><br />
In diesem Jahr stand der weitere Ausbau unserer Homepage im Vordergrund. Bis jetzt ist<br />
die deutsche Sprachausgabe soweit gediehen, dass sie auch verschiedentlich als Referenz<br />
und Quelle angegeben wird. Die anderen Sprachfassungen werden systematisch in Kooperation<br />
mit Experten aus dem englischen, französischen, spanisch-latein<strong>am</strong>erikanischen,<br />
russischen und japanischen Sprachraum nachgepflegt beziehungsweise aufgebaut, das<br />
betrifft auch die japanische Seite. Ihnen möchte ich für die ausgezeichnete Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
ganz besonders danken!<br />
Netzwerkbildung auf Social Media Plattformen<br />
Die anthroposophische Medizin ist nun auch auf Social Media Plattformen zu finden. Die<br />
Kommunikation ist in Englisch gehalten, d<strong>am</strong>it wir international mit allen in den direkten<br />
Austausch kommen können. Eine kleine internationale Steuerungsgruppe legt derzeit den<br />
Schwerpunkt auf Facebook und Twitter.<br />
Gestaltungs- und Printbereich<br />
In diesen Bereich fallen viele parallel laufende Tätigkeiten, wie das Gestalten der grossen<br />
Tagungsbroschüren und die Anzeigen für die Bewerbung verschiedener Veranstaltungen.<br />
Lektorieren, Satz- und Fotoarbeiten gehören dazu. Auch in diesem Jahr bildete der Jahresbericht<br />
der anthroposophisch-medizinischen Bewegung einen Höhepunkt, auf den<br />
ich mich immer sehr freue, in dem wir Ihnen die wesentlichen Früchte des Jahres und die<br />
Perspektiven und Planung für das nächste Jahr zus<strong>am</strong>men zu fassen versuchen. Allerdings<br />
wünsche ich mir dafür noch mehr internationale Mitbeteiligung.<br />
Von der Aktion ELIANT zur Allianz<br />
Am 13. Mai 2011 empfing EU-Kommissar John Dalli die Träger Allianz ELIANT, die ihm in<br />
der Europäischen Kommission in Brüssel mehr als 1 Million Unterschriften aus 27 EU-Mitgliedstaaten<br />
für bessere Rahmenbedingungen für Anthroposophische Dienstleistungen<br />
und Produkte überreichen durfte. – Ein bedeutender Tag (s. S. 43). Das eigens von den<br />
Trägern dazu verfasste Memorandum mit den 15 konkreten Forderungen für rechtliche<br />
Massnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung, Gesundheitswesen, Bildung,<br />
Heilpädagogik und Forschung liegt bisher in englischer Sprache vor. Die deutsche Version<br />
ist in Vorbereitung. Es hat mir ganz besondere Freude bereitet dafür Design, Layout und<br />
Satz herzustellen. Heike Sommer<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
International Postgraduate Medical Training / IPMT<br />
Neben den grossen Jubiläen diesen Jahres – dem 150. Geburtstag Rudolf Steiners und dem<br />
90-jährigen Bestehen der Ita Wegman-Klinik und der Weleda – hatten wir auch ein kleines zu<br />
feiern: den 10. Geburtstag unseres International Postgraduate Medical Training. Im November<br />
2002 das erste Mal in Lodz / Polen ausgerichtet, hat diese Fortbildungswoche inzwischen 89 Mal<br />
in 18 verschiedenen Ländern stattgefunden. Inzwischen nehmen weltweit zwischen 800 und<br />
900 Menschen jährlich dieses Weiterbildungsangebot wahr – Tendenz steigend.<br />
Das IPMT-Jahr 2011 begann im Januar in Chile und endete Anfang Dezember im benachbarten<br />
Peru. In den dazwischen liegenden zehn Monaten wanderte es einmal um die Erde: nach<br />
Neuseeland, auf die Philippinen, nach Taiwan, Indien, Russland, in die Ukraine, nach Tschechien,<br />
Schweden, in die Schweiz, nach Kuba und nach Kalifornien in den USA.<br />
Ein neuer Griff war in diesem Jahr die Initiative von Ursula Flatters, die die Ärztegruppe aus<br />
Irkutsk / Sibirien an die Vidar-Klinik in Järna / Schweden einlud. Dadurch wurde eine Seminar-<br />
Woche in klinischem Ambiente ermöglicht, die den russischen Ärztinnen die besondere<br />
Atmosphäre und kollegiale Zus<strong>am</strong>menarbeit in einer anthroposophischen Klinik unmittelbar<br />
erfahrbar machte. Besonders geschätzt wurden die Teilnahme an den Patientenbesprechungen<br />
und der Erfahrungsaustausch mit den im unmittelbaren Arbeitsprozess stehenden Klinikärzten.<br />
Aber auch das Erleben des Heilpflanzengartens der Klinik, des fruchtbaren Zus<strong>am</strong>menwirkens<br />
zwischen Ärzten und Therapeuten sowie des sorgenden Umgangs mit den Patienten waren für<br />
die russischen Kolleginnen neue Erfahrungsfelder, die wichtige Anregungen und Impulse für die<br />
Gestaltung der eigenen Arbeit in Sibirien gaben.<br />
Eine in anderer Weise besondere Umgebung für die Fortbildungswoche bot das IPMT <strong>am</strong><br />
<strong>Goetheanum</strong>; nicht nur, weil hier der Ausgangspunkt von Rudolf Steiners Wirken war oder weil<br />
in unmittelbarer Nähe die Anthroposophische Medizin erstmals praktisch wurde und man in<br />
Arlesheim die Ita Wegman- und die Lukas-Klinik, die Hiscia und die Weleda besuchen kann – nein,<br />
auch weil das <strong>Goetheanum</strong> in seiner künstlerischen Ausgestaltung reiche Anregung zu einem<br />
vertieften Menschen- und Krankheitsverständnis bietet. In diesem Jahr k<strong>am</strong>en Menschen aus 12<br />
Nationen von China bis Kanada in Dornach zus<strong>am</strong>men und beschäftigten sich schwerpunktmässig<br />
mit den kosmologischen Aspekten des Pflanzen- und des Menschenwesens. Diese Arbeit fand<br />
ihren Abschluss in einer Betrachtung des Menschheitsrepräsentanten und des rosa Glasfensters,<br />
in denen die kosmische Polarität der Widersachermächte erlebbar wird, in die der Mensch, sich<br />
gesund erhaltend oder erkrankend, hineingestellt ist.<br />
Einen wiederum anderen Charakter hatte die IPMT-Woche in Kuba. Im vergangenen Jahr von<br />
den Verantwortlichen aufgrund der schwierigen finanziellen Situation des Landes kurzfristig abgesagt,<br />
war es der Initiative der fünfköpfigen Kerngruppe zu verdanken, dass im Oktober 2011<br />
bei tropischen Temperaturen 41 Kubaner in Matanza die 2009 begonnene Arbeit fortsetzen<br />
konnten. Es wurde vor allem in den Nachmittags- und Abendkursen erlebbar, dass Schulmedizin,<br />
Spiritualität und schlichte Menschlichkeit keine Gegensätze sein müssen, sondern sich auf<br />
das Fruchtbarste ergänzen können. Ganz besonders fiel die Herzensqualität dieses IPMT's auf:<br />
Die kubanische Seele ist voller Poesie und Schöpferkraft und so entstanden aus den Pflanzenbetrachtungen<br />
Verse und der tägliche Tagesrückblick nahm Gedichtform an; auch die morgendliche<br />
Eurythmie wurde mit ausgesprochener Dankbarkeit aufgenommen. So wurde die innere<br />
Wärme ein tragendes Element dieser Woche.<br />
Auf der anderen Seite der Erde war es 6 Monate zuvor nicht weniger tropisch heiss, als sich im<br />
April knapp 30 Ärzte in der Provinz Ilo Ilo, dem Herzen des philippinischen Archipels und der<br />
Wiege der malaiischen Zivilisation auf den Philippinen, trafen. Mit dabei waren auch eine ganze<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 31<br />
Stefan Langh<strong>am</strong>mer<br />
Finanzen, Koordination IPMT<br />
Tel.: + 41 (0)61 706 43 70<br />
langhste@medsektion-goethanum.ch
1<br />
2<br />
3<br />
Bilder S. 32 von links oben:<br />
1, 2 IPMT-Kurs Psychologie, in der Halde<br />
<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, Schweiz 2011,<br />
3 IPMT-Kurs Projektive Geometrie mit<br />
Simultanübersetzung <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>,<br />
Schweiz 2011,<br />
4 IPMT-Kurs Kunsttherapie, in der Halde<br />
<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, Schweiz 2011,<br />
5 Im Labor der Weleda AG Arlesheim 2010,<br />
6 IPMT-Kurs Gruppenfoto vor der Abreise,<br />
San Francisco Area, USA 2011,<br />
7 IPMT-Kurs in Indien, Gruppenfoto<br />
<strong>am</strong> Meer 2011<br />
32<br />
Reihe Verantwortungsträger oder Lehrende aus im Gesundheitswesen tätigen Organisationen,<br />
die ihrerseits einige ihrer Studenten mitbrachten. Wie erstaunt war Michael Evans, als er im<br />
Einführungskurs von diesen erfuhr, dass im Medizin-Curriculum des ersten Jahres ihrer Ausbildungsstätte<br />
bereits die Behandlung der 4 Elemente verankert ist! Diese neue Generation von<br />
Interessierten macht Hoffnung, dass die Anthroposophische Medizin hier auch in Zukunft aktiv<br />
gepflegt und immer mehr Menschen erreichen wird.<br />
Blicken wir zum Abschluss nach Tschechien: Dort, wo die Moldau zwei enge, beinahe inselbildende<br />
Schleifen um ein Stückchen Land macht, liegt das Städtchen Krummau. In das an diesem<br />
Ort zum 2. Mal stattfindende IPMT war die ganze Stadt involviert: In der Präfektur fanden die<br />
Vorträge statt, in der Schule die Arbeitsgruppen sowie die Unterbringung vieler Teilnehmer<br />
und die Verantwortlichen der Stadt begleiteten das Ganze mit allem erdenklichen Wohlwollen.<br />
Hier fanden sich nicht nur Ärzte und Therapeuten zus<strong>am</strong>men, um an einem vertieften Zugang<br />
zum Ätherischen zu arbeiten; unter den ca. 120 Teilnehmenden war auch eine grössere Gruppe<br />
Lehrer, denen die präventivmedizinischen Aspekte einer kindgemäßen Pädagogik ein grosses<br />
Anliegen waren. Auch nahmen zahlreiche Jungmediziner teil, die <strong>am</strong> Rande der IPMT-Arbeit die<br />
Neubegründung des Jungmediziner-Forums vorbereiteten<br />
Es wird deutlich, dass die IPMT-Woche – so ähnlich auch ihr Aufbau ist – in jedem Land ganz<br />
individuelle Züge annimmt, jedes der Länder sein IPMT formt. Einen grossen Anteil <strong>am</strong> Gelingen<br />
solch einer Woche hat die Vorbereitungsgruppe vor Ort, die den Boden für die Arbeit bereitet<br />
und die zumeist von einem oder zwei Initiativträgern getragen wird. Dankbar schauen wir auch<br />
auf die zahlreichen Helfer sowie auf all die Dozenten und Gruppenleiter, die einen sagenhaften<br />
Einsatz leisten - und das zumeist ohne jegliches Honorar. Und schliesslich sind da die Institutionen,<br />
Stiftungen und Privatspender zu nennen, die diese Arbeit immer wieder finanziell ermöglichen.<br />
Ihnen allen sei an dieser Stelle unser allerherzlichster Dank gesagt!<br />
Stefan Langh<strong>am</strong>mer<br />
4 5 6<br />
7<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
10 Jahre International Postgraduate Medical Training / IPMT<br />
Rückblick in Bildern<br />
10 Jahre IPMT - das gibt Anlass, kurz innezuhalten und zu fragen: Was ist das Besondere dieses<br />
Fortbildungsangebotes, das die Menschen rund um den Globus anspricht?<br />
Ein IPMT-Tag ist dreigegliedert: übende Kurse <strong>am</strong> Vormittag, inhaltlich-praxisorientierte medizinische,<br />
therapeutische oder pharmazeutische Workshops <strong>am</strong> Nachmittag, Vorträge und<br />
Gespräche zu Fragen der Berufsethik und des inneren Schulungsweges <strong>am</strong> Abend – das meist<br />
über 12 Stunden <strong>am</strong> Tag, eine Woche lang. Bewegen – beobachten – begreifen: Diese Schritte<br />
vollziehen die Teilnehmer jeden Vormittag, der sie durch gemeins<strong>am</strong>e Eurythmie sowie Naturbegegnungen<br />
und Textarbeit in der Kleingruppe führt. Durch diesen Aufbau wird versucht, den<br />
ganzen Menschen zu einer seelisch-geistigen Aktivität und Empfänglichkeit anzuregen, welche<br />
die Grundlage für die anthroposophisch-medizinische Arbeit <strong>am</strong> Nachmittag bildet. Auch in<br />
den Nachmittagsstunden steht die Fähigkeitsbildung im Vordergrund, jetzt auf diagnostischtherapeutischer<br />
Ebene: Fälle aus der konkreten Praxis werden kollegial besprochen und daran<br />
der spezifische Zugang des anthroposophischen Arztes zum kranken und gesunden Menschen<br />
entwickelt. Am Abend schliesslich wird in der Hinwendung zu Fragen der meditativen Schulung,<br />
der Selbsterziehung und der Berufsethik gemeins<strong>am</strong> daran gearbeitet, wie das Eingesehene<br />
und für richtig Befundene zur ärztlich-therapeutischen Gesinnung werden kann, die sich<br />
<strong>am</strong> Menschengemässen, Menschenwürdigen orientiert.<br />
Im besten Falle arbeiten die Dozenten der IPMT nicht als Lehrende im klassischen Sinne, sondern<br />
als Entwicklungshelfer eines erweiterten medizinischen Bewusstseins, das einen näher zu<br />
sich selbst, näher zum anderen Menschen, näher zur Welt führt. Nach so einer Woche erfahren<br />
viele: Ein kleines bisschen bin ich ein anderer Mensch geworden …<br />
Weitere Informationen zum IPMT: www.medsektion-goetheanum.org/ausbildung/medizin/ipmt<br />
8 9<br />
10<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 33<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
Bilder S. 33 von links:<br />
8 IPMT-Kurs 2010 Workshops<br />
Pflanzenbetrachtungen, Schweiz<br />
9 IPMT-Kurs Heileurythmie, Japan 2006<br />
10 IPMT-Kurs Vortrag in Chile 2009<br />
11 IPMT-Kurs Abschlussfoto<br />
in Manila 2003,<br />
12 IPMT-Kurs in Tartou in Estland 2004,<br />
13 IPMT-Kurs im Hörsaal in Indien 2005,<br />
14 IPMT-Kurs Kunsttherapie,<br />
therapeutisches Plastizieren<br />
mit Tonerde, Nagano, Japan 2004
34<br />
Finanzen<br />
Die regelmässigen Leser unseres Jahresberichts wissen es schon: Eine abschliessende Finanzdarstellung<br />
2011 ist aufgrund des frühen Redaktionsschlusses an dieser Stelle noch nicht möglich.<br />
So finden Sie nachfolgend, ausgehend vom Abschluss 2010, einen Blick auf die budgetrelevanten<br />
Entwicklungen in 2011 und eine kurze Vorschau, womit im Jahr 2012 zu rechnen ist.<br />
Das Jahr 2009 mussten wir mit einem Defizit von etwa CHF 36´000.00 abschliessen, das durch<br />
einen Vorgriff auf Spenden aus 2010 gedeckt wurde. So waren wir sehr froh, Anfang des Jahres<br />
2010 rückwirkend für 2009 für die Bereiche Tagungen sowie Aus- und Weiterbildungen noch zwei<br />
Unterstützungszahlungen von Stiftungsseite erhalten zu haben, die dieses Defizit im Nachhinein<br />
deckten bzw. in 2010 einen entsprechenden Überschuss begründeten.<br />
Der unten aufgeführte Abschluss 2010 lässt erkennen, dass die Bereiche Internationale Koordination<br />
/ IKAM mit Öffentlichkeitsarbeit sowie Publikationen noch nicht kostendeckend arbeiten<br />
konnten. Das ist zum einen auf den im Sommer 2010 durchgeführten Relaunch unserer Website<br />
zurückzuführen, zum anderen auf die komplexer und arbeitsaufwändiger werdende Koordinationsarbeit<br />
innerhalb einzelner Berufsgruppen. Zum dritten war die Erstellung der Schrift Verantwortungsstrukturen<br />
und Arbeitsweisen (in Deutsch und Englisch, s. S. 5) eine Investition in die<br />
Zukunft – als Orientierungshilfe für die Hochschularbeit und die der medizinischen Bewegung<br />
verbundenen Einrichtungen. Der erfreuliche Überschuss im Bereich Med<strong>Sektion</strong> allgemein ist darauf<br />
zurückzuführen, dass hier alle freien Spenden und Zuwendungen (inklusiv des Beitrags der<br />
AAG) verbucht werden. Diese Zuwendungen wurden auch in 2010 vollständig benötigt um die<br />
laufende Arbeit finanzierbar zu machen. Unser Wunsch ist es, in Zukunft freie Unterstützungen<br />
auch als Initiativbudget nutzen zu können, um neuen Impulsen Leben zu geben.<br />
Im Februar 2011 gewannen wir Dagmar Brauer zur Mitarbeit in der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong>.<br />
Als ausgebildete <strong>Medizinische</strong> Dokumentarin übernahm sie die Betreuung der Anthroposophischen<br />
Arzneitherapie, die in der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft herausgegeben wird,<br />
ein Werk, welches bis Mitte 2012 fertig gestellt werden soll. Darüber hinaus wird sie ab sofort<br />
ein Bibliotheks-Verwaltungsprogr<strong>am</strong>m für unseren reichen Fundus an Print-, Ton- und Bildmedien<br />
einrichten und betreuen. – Im Sommer stiess dann Evelyn Steppat zu uns, um sich in die<br />
Aufwendungen (in CHF)<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, Abschluss 2010 (in CHF)<br />
Personal- Honorare Verwaltungs- und Sachkosten<br />
kosten Dozenten, Büro / EDV Reisekosten Werbung Sonstiges<br />
Mitarbeiter und Koordinatoren, inkl. Support und incl.Verpflegung incl. Druck und incl. Raummieten<br />
Honorarkräfte Übersetzer etc. Entwicklung u.Unterbringung Versand u. Anschaffungen<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012<br />
Ges<strong>am</strong>t<br />
Med<strong>Sektion</strong> allgemein 290'570.00 36'100.00 16'210.00 1'470.00 19'840.00 364'190.00<br />
IKAM (mit Öffentlichkeitsarbeit) 152'220.00 46'960.00 2'780.00 25'190.00 25'700.00 3'150.00 256'000.00<br />
Publikationen 92'630.00 710.00 22'610.00 115'950.00<br />
Tagungen 108'070.00 79'800.00 230.00 172'060.00 93'560.00 7'140.00 460'860.00<br />
Aus- und Weiterbildung 118'290.00 120'880.00 220.00 91'370.00 7'610.00 11'150.00 349'520.00<br />
Ges<strong>am</strong>t 669'150.00 340'270.00 39'330.00 305'540.00 150'950.00 41'280.00 1'546'520.00<br />
Erträge (in CHF)<br />
Verkauf / Dienst- Zuwendungen<br />
Gebühren<br />
Tagungsbeiträge,<br />
Bücher, Schulgeld<br />
leistungen<br />
Honorare, Ausstell.stände,<br />
Zertifikate<br />
Institutionen<br />
und Partner<br />
Stiftungen<br />
Verbän./Institit.<br />
(regelmäß. Zahl.)<br />
Spenden<br />
Ges<strong>am</strong>t<br />
Med<strong>Sektion</strong> allgemein 73'390.00 262'340.00 700.00 57'900.00 34'760.00 429'090.00<br />
IKAM (mit Öffentlichkeitsarbeit) 131'520.00 36'800.00 54'020.00 2'400.00 224'740.00<br />
Publikationen 27'840.00 8'810.00 19'760.00 1'040.00 57'450.00<br />
Tagungen 359'860.00 10'500.00 23'450.00 85'950.00 22'970.00 502'730.00<br />
Aus- und Weiterbildung 100'950.00 163'680.00 94'490.00 7'380.00 366'500.00<br />
Ges<strong>am</strong>t 488'650.00 92'700.00 600'750.00 217'940.00 111'920.00 68'550.00 1'580'510.00<br />
Defizit 2009 -36'030.00<br />
1'544'480.00
vielfältigen Aufgaben der <strong>Sektion</strong>sleitungs-Assistenz einzuarbeiten. Auch im Rahmen der Internationalen<br />
Koordination fand eine Erweiterung statt: Seit Sommer wird neben den Bereichen<br />
Heileurythmie und Kunsttherapie auch die Koordination Physiotherapie finanziell unterstützt<br />
und d<strong>am</strong>it die Professionalisierung dieser nicht mehr rein ehren<strong>am</strong>tlich zu bewältigenden<br />
Arbeit ermöglicht.<br />
Diesen sich ausweitenden Aktivitäten innerhalb der <strong>Sektion</strong>sarbeit stand die im Zuge der<br />
Einsparungen vollzogene Kürzung des AAG-Beitrages gegenüber: Statt bisher CHF 150´000.00<br />
können der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> nur noch CHF 75´000.00 zur Verfügung gestellt werden. Dieser<br />
Sachverhalt veranlasste uns zu unserem Spendenaufruf im Mai dieses Jahres: Der Rücklauf<br />
von Einzelspenden in Höhe von CHF 16´000.- und regelmäßigen Spendenzusagen von jährlich<br />
CHF 5´500.- hat uns sehr, sehr gefreut – dennoch reicht der Betrag nicht, die kürzungsbedingte<br />
Finanzierungslücke auszugleichen. Dass wir in diesem Jahr höchstwahrscheinlich dennoch keine<br />
grossen roten Zahlen schreiben müssen, verdanken wir einem unverhofften Legat, was uns<br />
hilft, die fehlenden Mittel bereitzustellen. Dafür sind wir außerordentlich dankbar.<br />
Beim Blick auf das unten aufgeführte Budget 2012 überraschen vielleicht zunächst die gegenüber<br />
2010 deutlich geringer veranschlagten Tagungs-Aufwendungen und -Erträge. Hier ist zu<br />
erinnern, dass im Juni 2010 der Kleinkind-Kongress mit 650 Teilnehmern stattfand und deutlich<br />
zu Buche schlug. Im 2012 wird es neben den turnusmässigen Veranstaltungen von Seiten der<br />
<strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> keinen solchen zusätzlichen Gross-Kongress geben. Darüber hinaus<br />
spiegelt das Budget 2012 die oben angesprochenen Veränderungen wider. Zum einen ist die<br />
Summe der Personal- und Honorarkosten in den Bereichen Med<strong>Sektion</strong> allgemein, IKAM und<br />
Publikationen deutlich höher gegenüber 2010. Zum anderen wird innerhalb der Zuwendungen<br />
der Anteil der Institutionen und Partner geringer (vor allem wegen der Reduktion des AAG-Beitrages<br />
gegenüber 2010), während das erhoffte Engagement der Stiftungen wächst. D<strong>am</strong>it – wie<br />
auch durch eine moderate Erhöhung der Erträge aus Dienstleistungen, Verbands- und Institutsbeiträgen<br />
sowie aus Einzelspenden bei gleichzeitiger Reduktion der Verwaltungs- und Sachkosten<br />
- hoffen wir, unsere Arbeit in 2012 finanzieren und qualitativ sicherstellen zu können. An<br />
dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an alle, die mit ihrer Spende unsere Arbeit unterstützt<br />
haben! Stefan Langh<strong>am</strong>mer<br />
Aufwendungen (in CHF)<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, Budget 2012 (in CHF)<br />
Personal- Honorare Verwaltungs- und Sachkosten<br />
kosten Dozenten, Büro / EDV Reisekosten Werbung Sonstiges<br />
Mitarbeiter und Koordinatoren, inkl. Support und incl.Verpflegung incl. Druck und incl. Raummieten<br />
Honorarkräfte Übersetzer etc. Entwicklung u.Unterbringung Versand u. Anschaffungen<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 35<br />
Ges<strong>am</strong>t<br />
Med<strong>Sektion</strong> allgemein 403'600.00 57'800.00 10'000.00 2'500.00 14'300.00 488'200.00<br />
IKAM (mit Öffentlichkeitsarbeit) 142'200.00 56'500.00 1'800.00 14'500.00 22'200.00 3'500.00 240'700.00<br />
Publikationen 74'300.00 8'000.00 4'500.00 8'500.00 95'300.00<br />
Tagungen 106'500.00 62'300.00 1'000.00 99'400.00 53'000.00 3'900.00 326'100.00<br />
Aus- und Weiterbildung 118'900.00 133'500.00 15'100.00 96'600.00 9'350.00 6'250.00 379'700.00<br />
Ges<strong>am</strong>t 845'500.00 260'300.00 80'200.00 220'500.00 95'550.00 27'950.00 1'530'000.00<br />
Erträge (in CHF)<br />
Verkauf / Dienst- Zuwendungen<br />
Gebühren<br />
Tagungsbeiträge,<br />
Bücher, Schulgeld<br />
leistungen<br />
Honorare, Ausstell.stände,<br />
Zertifikate<br />
Institutionen<br />
und Partner<br />
Stiftungen<br />
Verbän./Institit.<br />
(regelmäß. Zahl.)<br />
Spenden<br />
Ges<strong>am</strong>t<br />
Med<strong>Sektion</strong> allgemein 97'000.00 187'000.00 101'400.00 65'000.00 43'400.00 493'800.00<br />
IKAM (mit Öffentlichkeitsarbeit) 93'700.00 68'000.00 70'000.00 2'500.00 234'200.00<br />
Publikationen 38'000.00 12'000.00 24'000.00 18'000.00 92'000.00<br />
Tagungen 208'300.00 9'000.00 26'000.00 56'000.00 23'800.00 323'100.00<br />
Aus- und Weiterbildung 96'100.00 188'700.00 94'500.00 7'600.00 386'900.00<br />
Ges<strong>am</strong>t 342'400.00 118'000.00 519'400.00 337'900.00 135'000.00 77'300.00 1'530'000.00
Angela Wirth<br />
Sekretariat<br />
angela.wirth@<br />
medsektion-goetheanum.ch<br />
Telefon: +41 (0)61 706 44 75<br />
Dagmar Brauer<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />
<strong>Medizinische</strong> Dokumentarin<br />
dagmar.brauer@<br />
medsektion-goetheanum.ch<br />
Telefon: +41 (0)61 706 44 24<br />
36<br />
Die Mitarbeiter im Büro der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />
Aus der Sekretariatsarbeit<br />
Seit über einem Jahr führe ich mit grosser Freude das Sekretariat. Zu meinen breiten<br />
Tätigkeitsfeld gehören die klassischen Sekretariatsaufgaben, vom Brief bis zur Ablage, der<br />
Ausstellung von Zertifikaten und die kontinuierliche Datenpflege. Oft ist das Sekretariat<br />
der Erstkontakt für Menschen, die Fragen zur Anthroposophischen Medizin haben oder<br />
ans <strong>Goetheanum</strong> zu uns in die <strong>Sektion</strong> kommen. Den vielen telefonischen und Emailanfragen<br />
gebe ich gerne Auskunft und leite sie an die entsprechenden Personen oder Institutionen<br />
weiter. Ein ganz besonderes Anliegen ist für mich die Pflege unserer Adress- und<br />
Datenbank, daher die herzliche Bitte: Melden Sie sich bei einer Adressänderung oder auch,<br />
wenn Sie sich neu eine Email-Adresse eingerichtet haben, bei uns. Per Email ist für uns der<br />
Versand des Rundbriefes, der Veranstaltungshinweise u.a. Informationen sehr viel kostengünstiger!<br />
Angela Wirth<br />
Wissenschaftliche Mitarbeit<br />
Zu dem intensiven Aufgabenspektrum der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> gehören neben geisteswissenschaftlich<br />
geprägten Aufgaben und Fragen auch die fachlich- und formalwissenschaftlichen.<br />
Ein Schwerpunkt meiner neuen Mitarbeit lag im Rahmen der Erstellung<br />
der 4. Folgelieferung der Anthroposophischen Arzneitherapie für Ärzte und Apotheker, in der<br />
Faktenrecherche zu vielfältigen Vortragsthemen der <strong>Sektion</strong>sleiterin sowie in der Aufbereitung<br />
ihrer Inhalte in Form von PowerPoint-Präsentationen – wo vom Veranstalter vorausgesetzt,<br />
wie beispielsweise für den Deutschen Homöopathiekongress, für kunsttherapeutische<br />
oder erkenntnistheoretische Diskurse an den Hochschulen Alanus und Ottersberg<br />
oder für die Fortbildung der französischen Erzieher.<br />
Das Co-Lektorat der gesteigerten Publikationstätigkeit von Michaela Glöckler bildete<br />
einen weiteren Arbeitsschwerpunkt. Darüber hinaus wird unsere <strong>Sektion</strong>sbibliothek mit<br />
ihren verschiedensten Medien – Monografien, Zeitschriften, Videos, Fotos, Hör-CDs und<br />
vor allem mit historisch originären Werken des Daems-Nachlasses – neben ihrer Funktion<br />
als Präsenzbibliothek künftig elektronisch verwaltet und als Recherche- und Referenzinstrument<br />
aufbereitet. Dafür streben wir eine fachliche Kooperation mit anderen<br />
bibliografischen Datenbanken an und harmonisieren entsprechend das elektronische<br />
Dokumentationsprogr<strong>am</strong>m.<br />
Für eine Reihe von Forschungsprojekten zeichnet sich die <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> als rechtlicher<br />
Träger und / oder fachlicher Kooperationspartner aus, die ich mit meinem Profil<br />
als <strong>Medizinische</strong> Dokumentarin mitbetreue oder mitkoordiniere. Ich freue mich auf den<br />
Ausbau der wissenschaftlichen Mitarbeit in 2012! Dagmar Brauer<br />
Mitarbeit im Sabatical<br />
Das dreifache Jubiläumsjahr der Anthroposophischen Medizin steht für mich unter einem<br />
ganz besonderen Stern. Ich habe mich entschieden, ein Freijahr von meiner Arztpraxis<br />
zu nehmen, um mich ganz der wissenschaftlichen Arbeit zu widmen. Das bewog mich,<br />
von Argentinien in die Schweiz in die <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> zu kommen. Hier arbeite ich<br />
schwerpunktmässig an der Fertigstellung der 4. Folgelieferung der Anthroposophischen<br />
Arzneitherapie für Ärzte und Apotheker mit Michaela Glöckler und Dagmar Brauer zus<strong>am</strong>men.<br />
Hierbei liegt mein Fokus auf der Erstellung von Indikationsbeschreibungen zu häufigen<br />
Krankheitsbildern wie beispielsweise zu Allergien, Rheumatismus oder Onkologie.<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Darüberhinaus nutzen Heike Sommer und ich die Gelegenheit, in Kooperation den<br />
spanischsprachigen Webauftritt der Anthroposophischen Medizin voranzutreiben, ihn<br />
inhaltlich und formal auch an die latein<strong>am</strong>erikanische Welt anzupassen und zu verlinken,<br />
was die eine oder andere Übersetzungstätigkeit impliziert. Bei den spanischspachigen International<br />
Postgraduate Medical Training / IPMT-Ausbildungswochen helfe ich als Dolmetscherin<br />
mit. Mariana M<strong>am</strong>paey<br />
Wissenschaftliche Assistenz<br />
In diesem Jahr hat Carol Brousseau die Assistenz der <strong>Sektion</strong>sleitung abgegeben und<br />
zunehmend Aufgaben im Bereich der wissenschaftlichen Assistenz übernommen. Hier<br />
geht es darum, wo immer es möglich ist, Zeit für die <strong>Sektion</strong>sleiterin zu gewinnen und ihr<br />
zuzuarbeiten. Das wären beispielsweise wesentliche Übersetzungsarbeiten ins Englische,<br />
wissenschaftliche Recherchen, das Bereitstellen von Dokumenten, das Erfassen von Textkorrekturen<br />
oder die Nachbearbeitung und Vervollständigung von Fussnoten.<br />
Die über 500 Ablageordner im Hause der <strong>Sektion</strong>, mit Briefen und Dokumenten der<br />
weltweiten <strong>Sektion</strong>sarbeit und Forschungsthemen, hat sie gesichtet, elektronisch gelistet<br />
und so für alle verfügbar gemacht. Jeder Mitarbeiter kann jetzt den Standort eines jeden<br />
Ordners im Haus <strong>am</strong> PC rasch finden. Im kommenden Jahr will sie hier ins Detail gehen –<br />
Auseinandergeratenes zus<strong>am</strong>menfügen, Lückenhaftes vervollständigen und für Aktuelles<br />
Platz schaffen.<br />
Als englische Muttersprachlerin wird sie häufig für englische Übersetzungen und Korrekturen<br />
angefragt. Ausserdem übernahm sie in den Ferienzeiten die Sekretariats- und<br />
Assistenzvertretung und springt nach Bedarf ein, wo gerade etwas ansteht.<br />
Organisation der Tagungen und Konferenzen<br />
Wenn in einem Mitarbeiterzus<strong>am</strong>menhang durch individuelle Beweglichkeit der Fluss der<br />
anstehenden Verwaltungsaufgaben mitgestaltet wird, entsteht eine besondere Qualität.<br />
Innerhalb der <strong>Goetheanum</strong>-Tagungen der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> ist jene individuelle Beweglichkeit<br />
besonders im vergangenen Jahr, gerade auch an der Jahreskonferenz, deutlich<br />
wahrnehmbar gewesen. Sie hat in der täglichen Organisation verabredungstragend<br />
gewirkt.<br />
Wenn 120 Dozenten anreisen und sich anschicken in ihre Arbeitsgruppenräume zu gehen,<br />
will viel vorbereitet sein. Es ist dies eine Dimension, die für den Goethenaum-Betrieb eine<br />
Ausnahme ist. Wenn dann dazu noch eine ungewöhnlich grosse Ausstellungslandschaft<br />
dazukommt, vermehrt das die Anforderungen. Und wenn dann auch noch ein völlig neuartiges<br />
Experiment mit knapp 70 Standorten (!) für spontan zu bildende Arbeitsgruppen im<br />
Hause an nie erprobten Orten stattfinden soll, dann wird es richtig spannend.<br />
Die Beanspruchung und der Einsatz der Dienste des Hauses ging dementsprechend weit<br />
über die Grenzen und einige Mitarbeiter fanden dennoch sogar richtig Freude an diesem<br />
sehr lebendigen Tun und halfen mit, als wär’s die eigene Tagung. Richtig schön war auch<br />
eine Begegnung mit einer Mitarbeiterin, die sich an das vergangene Jahr erinnerte, wo<br />
die Einführung des neuen Computersystems gerade zur Jahreskonferenz stattfand und<br />
enorme Probleme aufwarf: Dieses Jahr wollen wir es perfekt machen, sagte sie – und es<br />
gelang. Glänzend!<br />
Ich bedanke mich in diesem Sinne bei meinen KollegInnen <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> und in der <strong>Medizinische</strong>n<br />
<strong>Sektion</strong> für die ausgesprochen gute Zus<strong>am</strong>menarbeit in knapp 60 Tagungen und<br />
Anlässen, mit insges<strong>am</strong>t knapp 2000 Teilnehmern aus über 40 Ländern. Roland Tüscher<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 37<br />
Dr. med. Mariana M<strong>am</strong>paey<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Landesdelegierte der anthroposophischen<br />
Ärztegesellschaft in<br />
Argentinien<br />
mariana.m<strong>am</strong>paey@yahoo.com<br />
Carol Brousseau<br />
Wissenschaftliche Assistenz<br />
carol.brousseau@<br />
medsektion-goetheanum.ch<br />
Telefon: +41 (0)61 706 44 93<br />
Roland Tüscher<br />
Tagungsorganisation<br />
roland.tuescher@<br />
medsektion-goetheanum.ch<br />
Telefon: +41 (0)61 706 42 93
1 IKAM Internationale Koordination<br />
Anthroposophische Medizin<br />
2 DAKART Vorstände der Berufsverbände<br />
Kunsttherapie<br />
3 IFAAET International Federation of<br />
Anthroposophic Arts and Eurythmy<br />
Therapies<br />
4 EA Europäische Akademie für<br />
Anthroposophische Kunsttherapien<br />
5 IPMT International Postgraduate<br />
Medical Training<br />
6 IVAA Internationale Vereinigung<br />
Anthroposophischer Ärztegesellschaften<br />
7 DAMID Dachverband Anthroposophische<br />
Medizin in Deutschland<br />
8 IFEMA Institut pour la Formation<br />
et l’Edition en Médicine Anthroposophique<br />
9 IFAP Internationales Forum Anthroposophische<br />
Pflege<br />
10 IAABT International Association<br />
for Anthroposophic Bodytherapy<br />
11 IAAP Internationaler Pharmazeutenverband<br />
38<br />
Tagungen und Konferenzen der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> 2012<br />
2.1.2012 IKAM 1 -Berufskoordinatorentreffen auf Einladung<br />
2.1.2012 Berufsvorstände Kunsttherapie DAKART 2<br />
2.1.2012 Vorstände der Berufsverbände Kunsttherapie / IFAAET 3<br />
3.–4.1.2012 Ausbildungsleiterkonferenz für Anthroposophische Kunsttherapie<br />
4.1.2012 Internationaler Arbeitskreis Weiterbildungsleiter<br />
für Anthroposophische Kunsttherapie<br />
4.–1.2012 Hochschulzus<strong>am</strong>menkunft für Kunsttherapeuten<br />
5.–8.1.2012 Europäische Akademie für Anthroposophische Kunsttherapien EA 4<br />
5.–8.1.2012 Internationale Arbeitstage für Anthroposophische Kunsttherapie<br />
7.–8.1.2012 IFAAET 3 -Treffen für Länder ohne Berufsverbände<br />
8.–15.1.2012 IPMT 5 Santiago / Chile<br />
5.2.2012 IFAAET 3 Vorstand<br />
15.–23.2.2012 Ausbildungskurs Augenheileurythmie<br />
18.–19.2.2012 IVAA 6 -Vorstandsklausur<br />
25.2.–3.3.2012 IPMT 5 Iloilo / Philippinen<br />
3.–10.3.2012 Studienkurs für Medizinstudenten und jüngere Ärzte<br />
8.–10.3.2012 3. Wissenschaftskongress Anthroposophische Medizin in Berlin; Veranstalter:<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> und Research Council der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong><br />
12.–17.3.2012 <strong>Medizinische</strong> Arbeitswoche <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />
15.–18.3.2012 Colloque Médical, Ärztekolloquium der Weleda France<br />
21.3.2012 IKAM 1 / DAMiD 7 Treffen auf Einladung<br />
22.–24.3.2012 IKAM 1 -Klausur und Perspektivenkonferenz auf Einladung<br />
23.–25.3.2012 Treffen des Jungmediziner-Forums<br />
5.4.2012 Interne Ärzte-Zus<strong>am</strong>menkunft auf Einladung<br />
5.–11.4.2012 IPMT 5 Aukland / Neuseeland<br />
20.–22.4.2012 IKAM 1 -Auditoren-Schulung auf Einladung<br />
26.–29.4.2012 Ärztetagung in der Halde<br />
27.–29.4.2012 Internationaler Pflegekongress<br />
28.4.–4.5.2012 IPMT 5 Nagano / Japan<br />
4.–11.5.2012 IPMT 5 Fair Oaks / USA<br />
8.–10.6.2012 Pastoral-<strong>Medizinische</strong> Hochschultagung<br />
2.–6.7.2012 Konferenz der IFEMA 8<br />
5.–7.7.2012 Heileurythmie Fortbildung<br />
7.–14.7.2012 IPMT 5 Tauyuan / Taiwan<br />
12.–19.7.2012 IPMT 5 Odessa / Ukraine<br />
13.–15.7.2012 Treffen des Jungmediziner-Forums<br />
11.–18.8.2012 IPMT 5 Krummau / Tschechien<br />
18.–25.8.2012 IPMT 5 St. Petersburg / Russland<br />
30.8.–6.9.2012 Ausbildungskurs Augenheileurythmie<br />
1.–8.9.2012 Studienkurs für Medizinstudenten und jüngere Ärzte<br />
10.–14.9.2012 Vorkonferenzen zur Jahreskonferenz<br />
10.9.2012 Berufsvorstände Kunsttherapie DAKART 2<br />
10.–11.9.2012 IFAAET 3 -Vorstands-, Beiratssitzung und Generalvers<strong>am</strong>mlung<br />
10.–12.9.2012 Internationaler Ausbildnerkreis Rhythmische Massage<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
10.9.2012 Ausbilderkonferenz Rhythmische Einreibungen, IFAP 9<br />
10.9.2012 Bildungskonferenz Anthroposophische Pflege, IFAP 9<br />
11.–12.9.2012 Jahreskonferenz IFAP 9<br />
11.9.2012 Internationale Heileurythmie-Vorständekonferenz<br />
12.9.2012 Internationale Delegiertenkonferenz des Forum Heileurythmie<br />
12.–13.9.2012 Hochschulmitgliedertagung der Anthroposophisch-<strong>Medizinische</strong>n Bewegung<br />
13.9.2012 International Association for Anthroposophic Bodytherapy / IAABT 10<br />
13.–16.9.2012 Jahreskonferenz der Anthroposophisch-<strong>Medizinische</strong>n Bewegung,<br />
Berufsgruppentreffen,<br />
14.9.2012 Konferenz, Generalvers<strong>am</strong>mlung des Internationalen<br />
Pharmazeutenverbandes / IAAP 11<br />
15.9.2012 Die Anthroposophische Pharmakopoe APC, IAAP 11<br />
16.9.2012 Internationale Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM 1 auf Einladung<br />
17.–19.9.2012 Konferenz der Vorstände anthroposophischer Ärztegesellschaften<br />
17.9.2012 Konferenz der Vorstände und IKAM 1- Vertreter<br />
18.9.2012 Konferenz der Vorstände Anthroposophischer Ärztegesellschaften<br />
und Arzneimittelhersteller<br />
19.9.2012 Delegiertentreffen und Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung der IVAA 6<br />
16.–19.9.2012 Internationale Hochschultage für psychotherapeutisch Tätige auf Einladung<br />
5.–7.10.2012 Klausurtagung der Konferenz für Heilpädagogik<br />
und Sozialtherapie auf Einladung<br />
7.–8.10.2012 Hochschultagung der Konferenz für Heilpädagogik<br />
und Sozialtherapie auf Einladung<br />
8.–12.10.2012 Internationale Heilpädagogische Tagung der Konferenz<br />
für Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />
15.–20.10.2012 <strong>Medizinische</strong> Arbeitswoche <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />
25.–28.10.2012 Arbeitstage zur Therapeutischen Sprachgestaltung<br />
27.–31.10.2012 Internationale Weiterbildung für Kindergarten- und Schulärzte<br />
2.–4.11.2012 Internationale Heileurythmie-Ausbilderkonferenz<br />
15.–18.11.2012 Ärztetagung in der Halde<br />
16.–17.11.2012 Arbeitswochenende zum medizinischen Grundlagenwerk Rudolf Steiners<br />
Menschenkunde und therapeutische Ansätze im ersten Medizinerkurs (GA 312)<br />
mit Dr. med. Michaela Glöckler und Prof. Dr. med. Peter Selg<br />
6.–9.12.2012 Vorstand der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland / GAÄD,<br />
Klausurtagung<br />
Vorschau 2013<br />
28.4.–1.5.2013 Società Italiana di Medicina Antroposofica / SIMA<br />
26.10.–30.10.2013 Internationale Schulärzte-Weiterbildung und Arbeitstagung<br />
25.10.–29.10.2014 Internationale Schulärzte-Weiterbildung und Arbeitstagung<br />
31.10.–4.11.2015 Internationale Schulärzte-Weiterbildung und Arbeitstagung<br />
Der Tagungskalender wird kontinuierlich auf unserer Homepage aktualisiert,<br />
www.medsektion-goetheanum.org/veranstaltungen/kalender-medsektion<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 39
Ita Wegman Institut<br />
für anthroposophische<br />
Grundlagenforschung<br />
sekretariat@wegmaninstitut.ch<br />
www.wegmaninstitut.ch<br />
Prof. Dr. med. Peter Selg<br />
Leitung Ita Wegman Institut<br />
für anthroposophische<br />
Grundlagenforschung<br />
sekretariat@wegmaninstitut.ch<br />
www.wegmaninstitut.ch<br />
peter selg<br />
Der Wille zur zukunft<br />
Verlag des Ita Wegman InstItuts<br />
40<br />
Ita Wegman Institut für anthroposophische Grundlagenforschung<br />
Im Mittelpunkt der Arbeiten des Ita Wegman Instituts standen dieses Jahr Studien zur Biographie<br />
und Werkentwicklung Rudolf Steiners – das umfangreiche Buch Rudolf Steiner (1861-1925). Aspekte<br />
einer inneren Biographie soll in den ersten Monaten des Jahres 2012 veröffentlicht werden. Bereits<br />
erschienen sind 2011 in Buchform aus unserem Institut dagegen verschiedene Monographien<br />
zu allgemeinanthroposophischen, medizinischen, pädagogischen und heilpädagogisch-sozialen<br />
Fragestellungen, die von Rudolf Steiner bearbeitet wurden oder in engem Zus<strong>am</strong>menhang mit<br />
ihm stehen:<br />
Allgemeine Anthroposophie:<br />
• Die Grundstein-Meditation Rudolf Steiners und die Zerstörungen des 20. Jahrhunderts.<br />
Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />
• Der Wille zur Zukunft. Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />
• Der Vorstand, die <strong>Sektion</strong>en und die Gesellschaft. Welche Hochschule wollte Rudolf Steiner?<br />
Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />
• Die Weihnachtstagung und die Begründung der neuen Mysterien (gemeins<strong>am</strong> mit Sergej<br />
O. Prokofieff ). Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />
Medizin:<br />
• Das Leib-Seele-Problem. Zur Entwicklung eines geistgemäßen Menschenbildes in der Medizin des<br />
20. Jahrhunderts (gemeins<strong>am</strong> mit Peter Heusser). Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />
• Die beseelte Menschen-Sonne. Eine Herz-Meditation Rudolf Steiners. Verlag des Ita Wegman<br />
Instituts, Arlesheim.<br />
Pädagogik / Heilpädagogik:<br />
• Ich bin anders als Du. Vom Selbst- und Welterleben des Kindes in der Mitte der Kindheit.<br />
Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />
• Karl Schuberts Beziehung zu Rudolf Steiner. Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />
Innerhalb der Karl König Werkausgabe, die wir gemeins<strong>am</strong> mit dem Karl König Archiv (C<strong>am</strong>phill<br />
Aberdeen) seit 2008 zweisprachig herausgeben (www.karl-koenig-archive.net), erschienen Dank<br />
der hervorragenden Arbeit und Initiativkraft von Richard Steel (Berlin) dieses Jahr die Bände:<br />
Communities for Tomorrow, Becoming Human. A Social Task und At the Threshold of the Modern Age<br />
(Floris Books, Edinburgh), in Deutschland dagegen Über die menschliche Seele und Geister unter dem<br />
Zeitgeist (Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart).<br />
Die Arbeiten an einer Monographie zur Punkt-Umkreis-Meditation des heilpädagogischen Kurses<br />
von Rudolf Steiner kommen gegenwärtig zum Abschluss und werden Ende des Jahres in Buchform<br />
vorliegen. Ebenfalls im Verlag des Ita Wegman Instituts wird gegen Jahresende die eindrucksvolle<br />
Publikation von Bernd Ruf (Parzival Schul-Zentrum, Karlsruhe/Freunde der Erziehungskunst<br />
Rudolf Steiners e.V.): Trümmer und Traumata. Anthroposophische Grundlagen notfallpädagogischer<br />
Einsätze lieferbar sein. Sie berichtet nicht nur von den seit 2006 durchgeführten Kriseninterventionen<br />
für psychotraumatisierte Kinder und Jugendliche in Kriegs- und Katastrophengebieten<br />
(u.a. im Libanon, in China, im Gaza-Streifen, in Indonesien, Haiti, Kirgisien und Japan), sondern<br />
bringt erstmals in umfassender Weise und auf wissenschaftlichem Niveau das anthroposophische<br />
Trauma-Verständnis zur Geltung.<br />
Die im Jahre 2011 von uns durchgeführten Lehrveranstaltungen an der Alanus Hochschule<br />
für Kunst und Gesellschaft in Alfter (Professur für medizinische Anthropologie und Ethik im<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Fachbereich Künstlerische Therapie) waren um die Themenkreise von Angst und Schmerz als<br />
Grundphänomenen menschlichen Daseins und Erkrankens, um den Gesundheits-, Krankheits-<br />
und Therapiebegriff in den medizinischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts und um Fragen der<br />
Resilienz in Extremsituationen zentriert – letzteres anhand der Überlebensberichte von ehemaligen<br />
Konzentrationslagerhäftlingen (vgl. Peter Selg: Überleben in Auschwitz. Elie Wiesel, Ruth Klüger,<br />
Ruth Elias, Primo Levi, Viktor Frankl. Arlesheim 2010). Gemeins<strong>am</strong> mit den Historikern der Gedenkstätte<br />
Auschwitz-Birkenau wird im Ita Wegman Institut gegenwärtig an einer umfangreichen<br />
Dokumentation über die medizinische Situation der Häftlinge im Konzentrationslager Auschwitz-<br />
Birkenau, über das Verhalten der deutschen Mediziner und über Formen des Widerstands innerhalb<br />
der jüdischen Ärzteschaft gearbeitet. – An der Universität Witten-Herdecke erfolgte 2011<br />
eine Beteiligung an den Ringvorlesungen im Studium Fund<strong>am</strong>entale: Gibt es objektiven Geist? und<br />
150 Jahre Rudolf Steiner. Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute mit eigenen Vorlesungsbeiträgen<br />
(Die geistige Dimension des Menschen? Zur Entwicklung der medizinischen Anthropologie<br />
im 20. Jahrhundert. / Rudolf Steiner, 1861-1925. Lebens- und Werkintentionen). Eine Publikation der<br />
Vorlesungsreihe über Rudolf Steiners Anregungen für die Fachwissenschaften wird im Schattauer-<br />
Verlag durch Peter Heusser (Hg.) vorbereitet.<br />
Jenseits der wissenschaftlichen, publizistischen und ausbildungsorientierten Tätigkeitsschwerpunkte<br />
gelang uns 2011 – in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Ita Wegman Klinik - die Erweiterung und<br />
Renovation der Instituts-Räumlichkeiten im Holzhaus Ita Wegmans, in die nun auch die wissenschaftlichen<br />
und persönlichen Nachlässe von Willem Zeylmans van Emmichoven, Karl König,<br />
Karl Schubert, Hilma Walter, Madeleine van Deventer und Margarete Kirchner-Bockholt überführt<br />
werden konnten und dort für die weitere Bearbeitung zur Verfügung stehen. Das Zimmer<br />
Ita Wegmans mit den Restbeständen ihrer persönlichen Bibliothek wurde ebenfalls renoviert,<br />
wird in Führungen durch die Mitarbeiter des Instituts interessierten Gästen gezeigt und dient<br />
darüber hinaus der geisteswissenschaftlichen Studienarbeit der Klinikmitarbeiter. Anfang November<br />
fand ein Treffen des internationalen Freundeskreises unseres Institutes im Therapiehaus<br />
der Klinik statt, in dem eine erste Bilanz der nahezu zehnjährigen Arbeiten gezogen und einige<br />
Zukunftsschwerpunkte umrissen werden konnten. Gunhild Pörksen vom Ita Wegman Archiv<br />
arbeitete darüber hinaus vorbereitend an einer Ausstellung über Ita Wegmans Leben und Werk<br />
mit, die seit November in Arlesheim gezeigt wird und eine große öffentliche Resonanz erfährt.<br />
– Erwähnt werden soll noch, dass bei den Renovationsarbeiten des Ita Wegman Hauses die<br />
seit langem vermisste S<strong>am</strong>mlung von Carzinom-Mistel-Kasuistiken wiedergefunden wurde, die<br />
im Dezember 1924 – und d<strong>am</strong>it noch zu Lebzeiten Rudolf Steiners – unter Federführung von<br />
Eberhard Schickler und Ita Wegman veröffentlicht worden war. Sie konnte nunmehr Eingang<br />
in unsere Dokumentation über die Entwicklung der Misteltherapie der Krebserkrankung unter<br />
Rudolf Steiner und Ita Wegman finden (1917–1939), die nach Abschluss der Rudolf Steiner-<br />
Biographie fertiggestellt werden soll.<br />
Übersetzungen unserer Instituts-Monographien erschienen im Jahre 2011 dank den Initiativen<br />
vieler international tätiger Freunde in englischer, französischer, holländischer, italienischer,<br />
tschechischer und ungarischer Sprache. Der weitere Ausbau des internationalen Freundes- und<br />
Förderkreises des Ita Wegman Instituts für anthroposophische Grundlagenforschung wird für<br />
die Zukunft angestrebt und ist für die Aufrechterhaltung der Instituts-Arbeiten von vordringlicher<br />
Bedeutung (Kontakt: sekretariat@wegmaninstitut.ch). Ita Wegman schrieb bereits vor vielen<br />
Jahrzehnten: Anthroposophie muss, noch mehr als bisher, kosmopolitisch werden, darf nicht<br />
eingekapselt werden durch Gruppen von Menschen oder auf einzelne Länder beschränkt bleiben;<br />
sie ist für alle Menschen über die ganze Welt. Peter Selg<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 41<br />
Peter Heusser / Peter selg<br />
das leib-seele-problem<br />
PETER SELG<br />
«DIE BESEELTE<br />
MENSCHEN-SONNE»<br />
Eine Herz-Meditation Rudolf Steiners<br />
VERLAG DES ITA WEGMAN INSTITUTS<br />
peter selg<br />
Zur Entwicklung<br />
eines geistgemäßen<br />
Menschenbildes<br />
in der Medizin<br />
des 20. Jahrhunderts<br />
Verlag des<br />
Ita Wegman<br />
InstItuts<br />
Der VorstanD, Die sektionen<br />
unD Die Gesellschaft<br />
Welche Hochschule wollte Rudolf Steiner?<br />
Verlag des Ita Wegman InstItuts
Blick in die Jahreskonferenz der anthroposophisch-medizinischen Bewegung 2011<br />
1 2 3<br />
Diese Jahreskonferenz hat<br />
für viele der ca. 750 Teilnehmer<br />
die Erwartungen<br />
übertroffen – sie war der Frage<br />
nach dem Schulungsweg im<br />
Sozialen gewidmet (s. S. 3–4).<br />
Nach dem Morgenvortrag<br />
sassen im ganzen <strong>Goetheanum</strong><br />
Gesprächsgruppen<br />
zus<strong>am</strong>men (Bilder 7, 8, 9) die<br />
mit der dreifachen Fragehaltung<br />
(s. S. 4) den wesentlichen<br />
Entwicklungsmotiven<br />
nachspürten.<br />
Abb. v. li: 1 <strong>am</strong> Infostand der <strong>Medizinische</strong>n<br />
<strong>Sektion</strong>. 2 Friedrich Glasl beantwortet<br />
Fragen in der Pause. 3 Blick ins<br />
Publikum im Grossen Saal. 4 Die Vergabe<br />
der Marke Anthromed®Pharmazie – wird<br />
hier vertraglich besiegelt, (s. S. 13–14 u.<br />
16). 5 Infostand eines Ausstellers auf der<br />
Jahreskonferenz. 6, Podiumsdiskussion im<br />
Grossen Saal. 7, 8, 9 Intensive Gespräche<br />
während der Kleingruppenarbeit in den<br />
Foyers und Fluren des <strong>Goetheanum</strong>s.<br />
42<br />
4<br />
5 6<br />
7 8 9<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012
Förderstiftung Anthroposophische Medizin / FAM<br />
Unterschriftenübergabe der Allianz ELIANT in Brüssel 2011 – Projekte 2012<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Spendenkonto der Förderstiftung Anthroposophische Medizin<br />
Schweiz<br />
Förderstiftung Anthr. Medizin<br />
Konto Nr.: 400.695.0; Clearing-Nr.: 8392<br />
PC-Konto: 40-963-0<br />
Freie Gemeinschaftsbank, CH 4001 Basel<br />
IBAN: CH87 0839 2000 0040 0695 0,<br />
BIC / Swift: RAIFCH22XXX<br />
Verwendungszweck: Allianz ELIANT<br />
Deutschland und International<br />
Förderstiftung Anthr. Medizin<br />
Konto Nr.: 790 255 50 01<br />
BLZ: 430 609 67<br />
GLS Bank eG, Bochum<br />
IBAN: DE66 4306 0967 7902 5550 01<br />
BIC / Swift: GENODEM1GLS<br />
Verwendungszweck: Allianz ELIANT<br />
Präsentation der ELIANT-Anliegen im<br />
Europäischen Parl<strong>am</strong>ent 2012<br />
Das Grossprojekt der FAM-Stiftung<br />
war auch in diesem Jahr die Aktion<br />
ELIANT. Nun entwickelt sich die Aktion<br />
ELIANT zur Allianz ELIANT.<br />
Commissioner Dalli, taking note of the<br />
initiative, said: "I <strong>am</strong> committed to look<br />
seriously at the request made through<br />
this petition signed by over one million<br />
Europeans. ELIANT'S request is inspired<br />
by Art. 11 of the Lisbon Treaty and the<br />
recently adopted regulation on citizens'<br />
initiatives. I also pointed out that the<br />
Council and European Parli<strong>am</strong>ent<br />
regulation on citizens' initiatives (no.<br />
211/2011) is not yet in force and only<br />
applies as of 1 April 2012."<br />
Nach dem erfolgreichen Abschluss<br />
der Aktion ELIANT – 1 Million<br />
Unterschriften für anthroposophische<br />
Dienstleistungen und Produkte – wird<br />
das Brüsseler Büro der Allianz ELIANT<br />
aufgebaut. Das Te<strong>am</strong> vor Ort sind<br />
Susanna Küffer-Heer, Dr. Michaela Sieh<br />
und Dr. Andreas Biesantz. Sie bilden die<br />
Basis für die kontinuierliche Weiterarbeit<br />
an den gesetzten Zielen. Die aktive<br />
Mitarbeit in ausgewählten europäischen<br />
Nonprofit-Organisationen, die<br />
ähnliche Ziele wie ELIANT verfolgen,<br />
spielt eine wichtige Rolle im Advocacy<br />
Networking in Brüssel. ELIANT strebt<br />
die Mitgliedschaft in verschiedenen<br />
Dachorganisationen an: ECAS, in<br />
Kooperation mit Software AG Stiftung<br />
Teilnahme <strong>am</strong> European Policy Centre<br />
(EPC), Euroaktiv, Democracy International,<br />
Europäisches Forum und andere.<br />
Das erste grössere Vorhaben der Allianz<br />
ELIANT ist, sich im Europa-Parl<strong>am</strong>ent<br />
vor dem 1. April 2012 mit den Inhalten<br />
des Memorandums zu präsentieren,<br />
denn dann treten die Durchführungsbestimmungen<br />
für künftige Europäische<br />
Bürgerinitiativen (ECI) in Kraft.<br />
All diese Aktivitäten erzeugen laufende<br />
Kosten, die nur durch Mitgliedsbeiträge<br />
und Spenden ermöglicht werden können.<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 43<br />
Übergabe der über<br />
1 Million Unterschriften<br />
an Kommissar John Dalli<br />
durch die Allianz ELIANT:<br />
1 v. li: Dr. jur. Jürgen Erdmenger,<br />
Kommissar John Dalli,<br />
Dr. med. Michaela Glöckler.<br />
2 Im Sitzungssaal bei der<br />
Anhörung der Forderungen<br />
der Allianz ELIANT<br />
Kommissar Dalli und seine<br />
Mitarbeiter<br />
3 Die Träger der Allianz<br />
ELIANT nach der Anhörung<br />
in der EU-Kommission in<br />
Brüssel<br />
Helfen Sie bitte mit<br />
einer kleinen oder<br />
grösseren Spende<br />
mit!
Anthroposophische Psychiatrie<br />
Psychotherapie<br />
und Psychosomatik<br />
Menschenkunde, Therapie und Prävention<br />
seelischer Erkrankungen<br />
Internationale Jahreskonferenz für Anthroposophische Medizin<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, Dornach / Schweiz<br />
Donnerstag, 13. bis Sonntag, 16. September 2012<br />
Spendenkonten der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />
Bankverbindung CH<br />
Allg. Anthr. Gesell. | Med. <strong>Sektion</strong><br />
Raiffeisenbank Dornach<br />
Kto: 1006056 | Clearing: 80939<br />
IBAN CH53 8093 9000 0010 06056<br />
BIC: RAIFCH22<br />
44<br />
Bankverbindung DE und International<br />
Förderstiftung Anthr. Med. | Med. <strong>Sektion</strong><br />
Volksbank Dreiländereck<br />
Kto: 970760 | BLZ: 683 900 00<br />
IBAN: DE92 6839 0000 0000 9707 60<br />
BIC: VOLODE66<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012<br />
<strong>Goetheanum</strong>