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AnthroMed - Medizinische Sektion am Goetheanum

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Internationale Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM<br />

Tätigkeitsbericht 2011 – Veranstaltungen, Perspektiven 2012<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong><br />

<strong>Goetheanum</strong>


Inhalt<br />

Liebe Freunde der anthroposophisch-medizinischen Bewegung 3<br />

Internationale Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM 5<br />

Internationale Konferenz der Vorstände Anthroposophischer Ärztegesellschaften 6<br />

Internationale Vereinigung Anthroposophischer Ärztegesellschaften / IVAA 8<br />

Internationale Koordination Anthroposophische Arzneimittel / IMKA 9<br />

Anthroposophische Arzneimittel in der EU, Entwicklungen 2011 10<br />

Association Européenne des Fabricants de Médic<strong>am</strong>ents utilisés en<br />

Thérapeutique Anthroposophique / AEFMUTA 11<br />

International Association of Anthroposophic Pharmacists / IAAP und<br />

Gesellschaft Anthroposophischer Apotheker in Deutschland / GAPiD 13<br />

Internationaler Forschungsbeirat 15<br />

Verband anthroposophischer Kliniken 16<br />

Internationales Forum für Anthroposophische Pflege 17<br />

Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie 18<br />

Internationales Forum Heileurythmie 19<br />

Internationale Koordination Kunsttherapie 21<br />

Internationale Koordination Physiotherapie und Physikalische Therapien / APT 22<br />

Internationale Koordination Psychotherapie 23<br />

Patientenorganisationen und Europäische Patientenförderation<br />

für Anthroposophische Medizin / EFPAM 26<br />

Internationales Jungmedizinerforum 27<br />

Internationale Koordination Ärzteausbildung 28<br />

Landeskoordinatoren für Anthroposophische Medizin / GNCAM 29<br />

Internationale Koordination Öffentlichkeitsarbeit 30<br />

International Postgraduate Medical Training / IPMT 31<br />

10 Jahre International Postgraduate Medical Training / IPMT<br />

Rückblick in Bildern 33<br />

Finanzen 34<br />

Mitarbeiter in der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> 36<br />

Tagungen und Konferenzen <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> 2012 38<br />

Ita Wegman Institut für anthroposophische Grundlagenforschung 40<br />

Blick in die Jahreskonferenz der anthroposophisch-medizinischen Bewegung 2011 42<br />

Förderstiftung Anthroposophische Medizin / FAM 43<br />

Jahreskonferenz – Vorblick 44<br />

Wir danken<br />

der Software AG-Stiftung, der Mahle-Stiftung, der Evidenzgesellschaft, der Iona Stichting,<br />

der Dr. Hauschka Stiftung, der Vidarstiftelsen, dem GTS Stifterfonds, der Förderstiftung<br />

Anthroposophische Medizin, der Stiftung Helixor, der Stiftung Humanus-Haus, der Donata-<br />

Stiftung, den Arzneimittelherstellern Weleda, Wala und Helixor sowie den zahlreichen Institutionen,<br />

Vereinen, Verbänden und Freunden nah und fern, die durch ihr Mitdenken, ihre<br />

Mitarbeit und ihre finanziellen Zuwendungen unsere Arbeit für die <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong><br />

möglich gemacht haben.<br />

2 <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012<br />

Es bedarf der Mensch der inneren Treue;<br />

Der Treue zu der Führung der geistigen Wesen.<br />

Er kann auf diese Treue auferbauen<br />

Sein ewiges Sein und Wesen<br />

Und das Sinnensein dadurch<br />

Mit ewigem Licht<br />

Durchströmen und durchkraften.<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />

Rudolf Steiner<br />

St. Gallen,<br />

12. April 1923<br />

Redaktion<br />

Dr. med. Michaela Glöckler<br />

Heike Sommer M.A.<br />

Satz und Layout<br />

Heike Sommer M.A.<br />

Lektorat<br />

Dagmar Brauer<br />

Bestelladresse<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />

Postfach<br />

4143 Dornach 1, Schweiz<br />

Fax +41 (0)61 706 44 91<br />

E-Mail sekretariat@<br />

medsektion-goetheanum.ch<br />

www.medsektion-goetheanum.ch<br />

Bildnachweis<br />

Titelseite, Rudolf Steiner<br />

Tafelzeichung GA 236, GA 260;<br />

Charlotte Fischer S. 5, 6, 7, 8, 9,<br />

11, 12, 13, 16, 17, 18, 19, 23, 24,<br />

26, 27, 34, 37; Michaela Glöckler<br />

S. 32, 33, 37; Heike Sommer S. 2,<br />

24, 25, 23, 26, 28, 29, 33, 42, 43,<br />

Wegmaninstitut S. 40, 41.<br />

Norbert Roztocki Foto Nr. 3 und<br />

6, S. 42.


Liebe Freunde der anthroposophisch-medizinischen Bewegung<br />

Im dreifachen Jubiläumsjahr 2011 feierten wir:<br />

• 90 Jahre Ita Wegman-Klinik – wobei hier auch mit inbegriffen ist, dass die Arzneimittelfirma<br />

WALA ihren Ursprung der engen Zus<strong>am</strong>menarbeit zwischen Ita Wegman und Rudolf Hauschka<br />

im pharmazeutischen Labor der Klinik verdankt, was dann 1935 zu einer eigenen Firmengründung<br />

in Deutschland führte, deren 75-jähriges Jubiläum 2010 mit Mitarbeitern und<br />

Gästen in der Stadthalle von Göppingen gefeiert wurde,<br />

• 90 Jahre Weleda-Arzneimittel und Kosmetik, zurückgehend auf Anregung und unter Mitarbeit<br />

Rudolf Steiners mit Oskar Schmiedel, Ita Wegman u.a.<br />

• 150 Jahre Rudolf Steiner, der der Anthroposophischen Medizin ihren N<strong>am</strong>en und Inhalt gab<br />

und d<strong>am</strong>it, zus<strong>am</strong>men mit seiner ärztlichen Mitarbeiterin Ita Wegman, ein neues spirituelles<br />

Medizinsystem begründete.<br />

Welche Arbeitsmotive begleiten uns daraus im kommenden Jahrzehnt? Hier seien drei genannt:<br />

Markus Brüderlin, Museumsdirektor und Inaugurator der grossen Wanderausstellung zum<br />

Steinerjubiläum Rudolf Steiner – Die Alchemie des Alltags, formulierte bei der Vernissage<br />

in Wolfsburg, dass die Zeit vorbei sei, wo man Rudolf Steiner nur den Anthroposophen<br />

überlassen könne, dieser sei längst zur Kulturtatsache geworden. Peter Sloterdijk bemerkte<br />

bei der Vernissage im Vitra Design Museum in Weil <strong>am</strong> Rhein, dass Rudolf Steiner in den<br />

Lebensreformbestrebungen des 21. Jahrhunderts allgegenwärtig sei, auch wenn man ihn<br />

nicht explizit nennt. Der Geist dieser Aussagen ist auch für die Vertretung der Anthroposophischen<br />

Medizin wichtig. Es ist gesund, sich klar zu machen, dass die Inspirationen Rudolf<br />

Steiners und seiner Mitarbeiter in der geistigen Welt weit über den Kreis der Mitglieder und<br />

Freunde in der anthroposophischen Gesellschaft und Bewegung hinausreichen und dort<br />

wirks<strong>am</strong> sind, wo die Lebensfragen brennen.<br />

Dann eine Erfahrung, die zu den Wurzeln der Anthroposophie zurückführte: Die diesjährige<br />

Ausbildungswoche für anthroposophische Medizin 1 in Indien war in Chennai, der Stadt, in der<br />

1875 die Theosophical Society begründet wurde. Es war Gelegenheit, dort das Headquarter<br />

im Stadtteil Adyar zu besuchen. Wir wurden auf das herzlichste von einem der Vorstandsmitglieder<br />

empfangen, dessen Tochter – Theosophin in 6. Generation in Folge – uns ausserhalb<br />

der Öffnungszeiten eine Führung gab: durch den wunderschönen Park, in das eindrucksvolle<br />

kreuzförmige Hauptgebäude, in dem die Hauptrepräsentanten der Weltreligionen dargestellt<br />

sind unter dem Dach der alle vereinigenden Wahrheit. Es war eine besondere Freude, diesen<br />

Besuch gerade einen Monat nach der Begründung der Anthroposophischen Landesgesellschaft<br />

in Indien haben zu können und dabei mit Dankbarkeit dieser Vorläufer zu gedenken,<br />

auf der die anthroposophische Bewegung aufbauen konnte und die heute etwa 18 000<br />

Mitglieder zählt. Wie viele Vorträge und Inspirationen verdanken wir der Theosophischen<br />

Gesellschaft, die 1902 Rudolf Steiner als Leiter der deutschen <strong>Sektion</strong> berief und deren Mitglieder<br />

die Fragen stellten, die es ihm möglich machten von seinen Wissensschätzen mitzuteilen?<br />

Auch die Ausführungen über den christlichen Einweihungsweg und die Aufgabe der<br />

Verwandlung der Erde durch neun Erdschichten hindurch (GA178) gehört in diese theosophische<br />

Zeit.<br />

Drittens die Jahreskonferenz 2011 <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>: Die Klinik-Jubilare hatten sich gewünscht,<br />

Aspekte therapeutischer Gemeinschaftsbildung zu erarbeiten. Ein solches Streben nach Gemein-<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 3<br />

Anthroposophie muss, noch mehr<br />

als bisher, kosmopolitisch werden,<br />

darf nicht eingekapselt werden<br />

durch Gruppen von Menschen<br />

oder auf einzelne Länder<br />

beschränkt bleiben;<br />

sie ist für alle Menschen<br />

über die ganze Welt.<br />

Ita Wegman<br />

Siehe auch den Bericht<br />

aus dem Ita Wegman Institut<br />

von Prof. Dr. med. Peter Selg S. 41<br />

1 IPMT / International Postgraduate<br />

Medical Training siehe Bericht. S. 31


2 Vgl. die Rundbriefe der <strong>Medizinische</strong>n<br />

<strong>Sektion</strong> vom 8. Mai, Pfingsten<br />

und September 2011<br />

3 „… während es sich darum<br />

handelt, jeden zu nehmen, wie er ist<br />

und aus dem, was er ist, das Allerbeste<br />

zu machen…“ (Rudolf Steiner<br />

„Wie kann die seelische Not der<br />

Gegenwart überwunden werden?“<br />

GA 168, S. 101).<br />

„Gott gebe mir die Gelassenheit,<br />

Dinge hinzunehmen, die ich nicht<br />

ändern kann; den Mut, Dinge zu<br />

ändern, die ich ändern kann; und die<br />

Weisheit, das eine vom anderen zu<br />

unterscheiden.“ (Dem schwäbischen<br />

Pfarrer und Rosenkreuzer Friedrich<br />

Christoph Oettinger zugeschrieben<br />

– tatsächlich auf den evangelischen<br />

Theologen Reinhold Niebuhr und<br />

das Jahr 1943 zurückgehend).<br />

„Der Wiederverkörperungsgedanke<br />

ist ein Postulat der Liebe.<br />

Wer wirklich helfen will, wird nicht<br />

schon in einem Erdenleben müde.“<br />

(Michael Bauer, Lehrer, esoterischer<br />

Schüler Rudolf Steiners, Freund der<br />

Morgensterns).<br />

„Aber der Tröster, der Heilige Geist,<br />

welchen mein Vater senden wird<br />

in meinem N<strong>am</strong>en, der wird euch<br />

alles lehren und euch erinnern alles<br />

des, das ich euch gesagt habe.“<br />

(Johannes 14,26). Wie können wir<br />

unser Verhältnis zum heilenden und<br />

heiligen Geist individuell und sozial<br />

konkretisieren?<br />

4 www.medizinmitherzundhand.de<br />

5<br />

siehe Anm.1<br />

6<br />

www.dialogforumpluralismusindermedizin.de<br />

4<br />

schaft trägt auch zur oben erwähnten Verwandlung der Erde bei, insbesondere der 8. Erdschicht,<br />

in der die Kräfte wirks<strong>am</strong> sind, die allem Vereinigenden, Heilenden in der Menschheitsentwicklung<br />

entgegenstehen. 2 Um diesem Streben tätigen Ausdruck zu verleihen, fand erstmals im Rahmen<br />

der Jahreskonferenz unter den gut 750 Teilnehmern Kleingruppenarbeit statt, die das ganze <strong>Goetheanum</strong>,<br />

auch in seinen Foyers und Treppenabsätzen, belebte: Vier Entwicklungsmotive 3 wurden<br />

über die Sprachgrenzen der Mitarbeiter aus über 40 Ländern hinweg beraten. Dabei wurde<br />

evident, wie für deren Umsetzung in soziale Praxis alles davon abhängt, ob erlebt wird, dass dies<br />

nur geht, wenn es jeder Einzelne aus innerstem, freiesten Antrieb heraus wirklich will. Dass jedem<br />

Guten eine böse Kraft entgegensteht – nicht nur in der menschlichen Konstitution, sondern auch<br />

im Aufbau und der Wirkung des Erdorganismus durch seine neun Schichten hindurch – es gehört<br />

dies ja zu den im Grunde schwersterträglichen Entwicklungsbedingungen des Menschen. Erträglich,<br />

ja begeisternd können diese erst werden, wenn tatsächlich empfunden wird, dass Freiheit<br />

anders nicht geboren werden kann als aus dem Nichts, das jenseits von Gut und Böse ist. Diese Erfahrung<br />

aber ist es, durch die bewusst wird, dass jede noch so kleine Tat, die aus solcherart inneren<br />

Freiheitserleben heraus geschieht, tatsächlich an dem neuen Himmel und der neuen Erde baut, von<br />

denen der Evangelist Johannes in seiner Apokalypse spricht.<br />

Gemeinschaftsbildung hat viele Gesichter. Sie kann die Arbeit beleben, kann Einrichtungen eine<br />

heils<strong>am</strong>e Atmosphäre geben, kann Dankbarkeit, Freude und Helligkeit ins Leben bringen und<br />

Tragekraft entwickeln für die dunklen Seiten des persönlichen und gemeins<strong>am</strong>en Schicksals.<br />

Gemeinschaftsbildung kann aber auch bedeuten, sich z. B. im Bereich der Medizin auf die<br />

verschiedenen spirituellen Orientierungen zu besinnen, die es von den ältesten Zeiten der<br />

archaisch-magischen, dann der ayurvedischen und chinesischen Medizin her gibt, bis hin zu den<br />

heute noch oder wieder praktizierten naturheilkundlich-komplementärmedizinischen Verfahren<br />

und der tonangebenden naturwissenschaftlichen Medizin der Gegenwart. Die Frage steht<br />

an, wie sich diese medizinischen Richtungen geistig so vereinigen lassen, dass sichtbar wird, an<br />

welcher Stelle sie ihren Beitrag zur Gesundung der Menschen leisten. Im Hinblick auf diese Frage<br />

hat das Jahr 2011 auch neue Zeichen gesetzt dadurch, dass sowohl in der jungen Generation wie<br />

zum Beispiel der Medizin mit Herz und Hand-Bewegung 4 , als auch im Rahmen der internationalen<br />

Ärzteausbildung der Dialog zwischen den Vertretern vieler dieser Strömungen immer intensiver<br />

wird. Besonders eindrucksvoll ist dies beim IPMT 5 in Indien und Taiwan gewesen. Denn in diesen<br />

Ländern findet man tatsächlich die ges<strong>am</strong>te anthroposophische Menschenkunde und Gedankensprache<br />

der Kosmologie aus ältesten Zeiten substanziell vor, wenn auch in anderer Terminologie<br />

und Form. Durch die Anthroposophie kann daran unmittelbar angeknüpft und die Brücke zur<br />

heutigen Schulmedizin geschlagen werden.<br />

In diesem Zus<strong>am</strong>menhang sei auch einer besonderen Arztpersönlichkeit gedacht, Prof. Dr. med. Jörg-<br />

Dietrich Hoppe, der <strong>am</strong> 7.11.2011 verstarb. Er war von 1999 bis 2011 Präsident der Bundesärztek<strong>am</strong>mer<br />

in Deutschland und gehörte zu den entscheidenden Mitbegründern des Dialogforum Pluralismus<br />

in der Medizin 6 , dass 2010 sein 10-jähriges Jubiläum gefeiert hat und führende Vertreter der<br />

in Deutschland zugelassenen medizinischen Therapierichtungen umfasst. Die anthroposophische<br />

Medizin hat ihm und seinem Weitblick für eine Medizin der Zukunft viel zu verdanken.<br />

Mit den besten Wünschen für die Weihnachtszeit und die Arbeit in 2012<br />

Ihre<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Internationale Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM<br />

Die Internationale Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM ist das Leitungskollegium<br />

der anthroposophisch-medizinischen Bewegung und d<strong>am</strong>it auch das der <strong>Medizinische</strong>n<br />

<strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>. Arbeitsweisen und Leitungsverständnis sind in dem Buch:<br />

Die anthroposophisch-medizinische Bewegung 1 , dargestellt. Kernanliegen ist, nicht nur im<br />

konventionellen Sinne eine Leitungsaufgabe wahrzunehmen, sondern vielmehr einen Führungsstil<br />

zu üben und zu vermitteln, der die Prinzipien geistiger Führung mit denen beruflicher<br />

Kompetenzen und Arbeitsnotwendigkeiten verbinden kann.<br />

Aus der IKAM-Arbeit in 2011 sei in diesem Jahr besonders auf den sehr informativen und<br />

beleuchtenden Beitrag von Nand de Herdt und Christiaan Mol hingewiesen. Er zeigt, wie gross<br />

und nicht genug zu bedanken die Arbeit für die rechtliche Sicherung der anthroposophischen<br />

Arzneimittel ist, wieviel jedoch auch in den kommenden zehn Jahren noch zu leisten sein wird,<br />

um deren volle Verkehrsfähigkeit in der EU sicher zu stellen.<br />

Christa Hebisch aus der Rechtsabteilung der WALA Heilmittel GmbH wurde mit grossem Dank<br />

für ihre Mitarbeit auf diesem Gebiet im IKAM-Kollegium in den wohlverdienten Ruhestand<br />

verabschiedet.<br />

Sehr erfreulich ist, dass sich die Gesellschaft anthroposophischer Apotheker in Deutschland<br />

entschlossen hat, die neue Qualitätsmarke für Anthroposophische Medizin Anthro-<br />

Med® (s. S. 13) auch auf Apotheken anzuwenden.<br />

Im Bereich Forschung und Wissenschaft wurde ein weiterer Meilenstein für die Akademisierung<br />

der Anthroposophischen Medizin erreicht: vier anthroposophische Ärzte haben<br />

sich habilitieren können – Dirk Cysarz (Herdecke), David Martin (Tübingen), Harald Matthes<br />

(Berlin) und Ursula Wolf (Bern). Im Zentrum der Ausbildungstätigkeit, insbesondere im<br />

Fachbereich Heilpädagogik und Sozialtherapie – stand die Frage, auf welche Art die Anthroposophie<br />

selbst in der Lehre erscheinen sollte. Wie erlebt man sie als Praxis, als nach<br />

Wahrheit suchende Lebensfreude?<br />

Das internationale Forum Heileurythmie feierte in diesem Jahr auch 100 Jahre Eurythmie.<br />

Die <strong>AnthroMed</strong>-Zertifizierung für Heileurythmie beziehungsweise Eurythmietherapie ist<br />

bereits in fünf Ländern Realität geworden und schreitet weiter zügig fort dank des unermüdlichen<br />

Einsatzes von Angelika Jaschke und der Initiativkraft der Landesvertreter des<br />

Forums. Im Fachbereich Kunsttherapie sei insbesondere auf die Neuerscheinungen zur<br />

Sprachtherapie hingewiesen (s. S. 21).<br />

Eine besondere Freude war die Gründung der IAAB / International Association for Anthroposophic<br />

Bodytherapy.<br />

In Deutschland hat sich der älteste Patientenverband – gesundheit aktiv e.V. – entschlossen,<br />

von Unterlengenhardt in die Bundeshauptstadt Berlin umzuziehen. Diesem, aber auch den<br />

anderen weltweit agierenden Patienteninitiativen und -verbänden für Anthroposophische<br />

Medizin kann nicht genug gedankt werden für ihre kontinuierliche Mitarbeit für das Bekanntwerden<br />

der therapeutischen Möglichkeiten der Anthroposophie.<br />

Auf dem Gebiet der Psychotherapie gilt es, dem Koordinator Ad Dekkers auf das herzlichste<br />

zu gratulieren, dass er es geschafft hat, seine 25-jährige Erfahrung in der Praxis und Ausbildung<br />

für Psychotherapie in Buchform herauszubringen (s. S. 24).<br />

Ein herausragendes Ereignis war die Neubegründung des Jungmedizinerforums (s. S. 27)<br />

aus der vormaligen Studentenkoordination heraus. D<strong>am</strong>it verbunden war nicht nur das<br />

Hinzukommen neuer Aktivisten, sondern auch eine verstärkte Hinwendung zu bestimmten<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 5<br />

Dr. med. Michaela Glöckler<br />

Internationale Koordination<br />

Anthroposophische Medizin / IKAM,<br />

Koordination der Konferenz der<br />

Vorstände anthroposophischer<br />

Ärztegesellschaften,<br />

Leitung der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />

michaela.gloeckler@<br />

medsektion-goetheanum. ch<br />

www.medsektion-goetheanum.ch<br />

1 Die anthroposophisch-medizinische<br />

Bewegung – Verantwortungsstrukturen<br />

und Arbeitsweisen, herausgegeben<br />

von Michaela Glöckler und<br />

Rolf Heine für die Internationale<br />

Koordination Anthroposophische<br />

Medizin / IKAM, 3. Auflage Verlag <strong>am</strong><br />

<strong>Goetheanum</strong>, 2011<br />

ISBN: 978-3-7235-1393-4


6<br />

IKAM-Koordinatoren nach der Jahreskonferenz September 2010 im <strong>Goetheanum</strong>, von links vorne: Michaela Glöckler, Georg Soldner,<br />

Roland Bersdorf, Angelika Jaschke, Peter Zimmermann, Guus van der Bie, Kirstin Kaiser, Christa Hebisch, Hans-Jürgen Schumacher,<br />

Ad Dekkers, Henriette Dekkers, Andreas Jäschke, Manfred Kohlhase, Rolf Heine, Stefan Geider, Heike Sommer<br />

Aufgaben in Ausbildung, internationaler Kommunikation und einer Neugestaltung der Jungmedizinerarbeit<br />

<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, für die jetzt Philipp Busche verantwortlich zeichnet. Sehr<br />

dankbar bin ich auch, dass sich Anna-Sophia Riekert bereit gefunden hat, in der Nachfolge von<br />

Natascha Neisecke die Ges<strong>am</strong>tkoordination zu übernehmen, wobei Natascha natürlich auch<br />

weiterhin im Netzwerk aktiv mitarbeitet.<br />

Allen – auch den hier nicht genannten Koordinatoren – sei für ihre grösstenteils ehren<strong>am</strong>tliche<br />

Tätigkeit auf das Herzlichste gedankt. Michaela Glöckler<br />

Internationale Konferenz der Vorstände Anthroposophischer<br />

Ärztegesellschaften<br />

Die Konferenz der Vorstände konnte in ihrer Jahresklausur vom 19.–22. September 2011 auf<br />

22 Jahre Arbeit zurück blicken – ein kompletter Sonnenfleckenrhythmus von zwei Mal 11<br />

Jahren gemeins<strong>am</strong>er Arbeit. Zu Beginn 1989 war der Vorständekreis ein Drittel so groß wie<br />

heute. Inzwischen hat er sich nicht nur erweitert, sondern zum zentralen Entscheidungsorgan<br />

entwickelt für alles, was der internationalen Abstimmung bedarf. Aus dieser Tätigkeit<br />

sind – wo erforderlich – neue Arbeitsorgane entstanden: Ausbilderkollegium, internationaler<br />

Zertifizierungsprozess sowie der Forschungsbeirat (Research Council) mit dem Impuls zur<br />

Akademisierung der anthroposophischen Medizin, IMKA (s.S. 9) u.a.<br />

Die Jahre 1989 bis 2000 dienten dem Aufbau der Formen und Strukturen für die internationale<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit bis hin zur Schaffung von IKAM. Ab 2000 wurde dann eine 10-Jahresstrategie<br />

zus<strong>am</strong>men mit anderen Aktivisten der anthroposophisch-medizinischen Bewegung<br />

auf den Weg gebracht, die erfreulicherweise nicht nur eingehalten, sondern beispielsweise im<br />

Bereich der Forschung auch übertroffen werden konnte.<br />

Jetzt steht die Frage an, mit welchen Themen wir uns von 2011 bis 2022 beschäftigen? Bei der<br />

Konferenz 2011 sassen Vertreter aus 31 Ländern und deren Ärztegesellschaften zus<strong>am</strong>men,<br />

um sich unter dieser Perspektive über die Weiterentwicklung der Anthroposophischen Medizin<br />

in ihren Ländern und international auszutauschen.<br />

Auf wissenschaftlichem Felde stand die Herausforderung im Zentrum, die von Helmut Kiene<br />

und Gunver Kienle entwickelte Dokumentationsmethode für repräsentative Einzelfälle – die<br />

Cognition based Medicine – lehr- und handhabbar zu machen für die internationale Praxis in<br />

Forschung und Ausbildung.<br />

Bezüglich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit wurde beschlossen, dass wir die Entwicklung<br />

unserer sprachbezogenen, d. h. länderübergreifenden Websites vorantreiben und eine<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


gewisse Einheitlichkeit in Qualität und Auftritt anstreben. Heike Sommer (s. S. 30) hat dafür ihre<br />

Unterstützung angeboten.<br />

Dann gilt es den Organpräparaten mehr Aufmerks<strong>am</strong>keit in Forschung und Praxis zu schenken.<br />

Armin Dörr von der WALA-Geschäftsleitung berichtete von der aktuellen Situation durch die neue<br />

EU-Richtlinie, die ohne Übergangsregelung und Bestandsschutz ab 1.7.2011 in Kraft getreten ist.<br />

Sie legt fest, dass keine Organpräparate der Kategorie 1A (Hirn, Nerven) aus Ländern der Kategorie<br />

GBR1 (z.B. Deutschland) in den Handel gebracht werden dürfen. WALA möchte alle Präparate<br />

und auch das Rind als Spendertier erhalten und strebt daher eine Sicherheitsstudie <strong>am</strong> Friedrich<br />

Löffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) an. Paradoxerweise wurde beinahe<br />

zeitgleich mit der EU-Richtlinie die Lockerung der EU-Vorschriften im Futtermittelbereich beschlossen<br />

mit der Erlaubnis, Rinder wieder mit tierischen Produkten füttern zu dürfen und d<strong>am</strong>it<br />

die Möglichkeit, eine nächste BSE-Krise zu riskieren.<br />

Mit grosser Freude wurde das TOPICS-Projekt, begrüsst – ein Projekt, das in Form eines Internetportals<br />

Überblick schaffen will über das aktuelle Wissen der Anthroposophischen Medizin,<br />

für den englischsprachigen Raum. Es ist geplant, das Projekt auch für den spanischen<br />

und russischen Sprachraum zu erweitern. Spenden dafür sind herzlichst willkommen!<br />

Anlässlich einer kleinen Masernepidemie in Belgien berichteten die Verteter aller Länder über<br />

den aktuellen Stand der Impfproblematik. Anthroposophische Medizin will den individuellen<br />

Impfentscheid fördern www.individuelle-impfentscheidung.de.<br />

In der gemeins<strong>am</strong>en Sitzung mit dem IKAM-Kollegium wurde vorrangig über die weitere<br />

internationale Entwicklung der Qualitätsmarke <strong>AnthroMed</strong>® (s. S. 16) gesprochen, deren Verwaltung<br />

der Klinikverband treuhänderisch für die <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> inne hat.<br />

Zum Abschluss der Sitzung wurde auf die Lebensdaten von Steiner und Goethe geblickt. Steiner<br />

(geb. 1861) ist Goethe (gest. 1932) vorgeburtlich begegnet, in der Zeit, die er dann später<br />

als Zeit der Sturz der Geister der Finsternis charakterisierte und die der Kulmination materialistischer<br />

Ideenbildung entspricht: 1841–1879. Immer wieder hat Steiner betont, wie wichtig<br />

es ist, nicht nur an Goethes Werke zu denken, sondern auch an den in der geistigen Welt real<br />

fortwirkenden Goethe. Entsprechend können wir uns im Kreis der Vorstände auch die Frage<br />

vorlegen, wie wir uns mit den real wirkenden grossen Begründern der anthroposophisch-medizinischen<br />

Bewegung, Rudolf Steiner und Ita Wegman, in geistesgegenwärtiger Verbindung<br />

halten können. Die nächste Vorständekonferenz findet vom 17.–19. September 2012 statt.<br />

Michaela Glöckler<br />

Konferenz der Vorstände anthroposophischer Ärztegesellschaften in Dornach<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 7<br />

Spendenkonten siehe Rückseite<br />

des Jahresberichts, Verwendungszweck<br />

TOPICS


Dr. med. Peter Zimmermann<br />

Präsident der Internationalen<br />

Vereinigung Anthroposophischer<br />

Ärztegesellschaften / IVAA<br />

peter.zimmermann@ivaa.info<br />

www.ivaa.info<br />

8<br />

Internationale Vereinigung Anthroposophischer Ärztegesellschaften<br />

/ IVAA<br />

Im Folgenden seien aus der vielfältigen Arbeit der IVAA vier wesentliche strategische<br />

Aktionsgebiete herausgegriffen. Interessierte finden weitere Informationen auf der IVAA-<br />

Homepage www.ivaa.info.<br />

Aktionsgebiet Präsenz der Anthroposophischen Medizin / AM<br />

Ein wesentlicher Teil dieses Arbeitsfeldes ist die Mitarbeit in Allianzen, die Mitgestaltung des<br />

CAM-Sektors und die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Gesundheits-NGOs, wobei hier sowohl das Mittragen<br />

der Ziele und Aktionen der Allianzen, aber im Besonderen auch die Förderung der Anthroposophischen<br />

Medizin / AM innerhalb der Allianzen von Bedeutung sind.<br />

Allianzen auf NGO-Ebene: European Public Health Alliance EPHA<br />

Wie im vergangenen Jahr hat die Mitarbeit des IVAA-EU-Liaison Office in der Person von Günther<br />

Schulz im Vorstand von EPHA (Schatzmeister) weiter zu dem guten Verhältnis der beiden Organisationen<br />

beigetragen. Die IVAA ist nach wie vor respektables Mitglied von EPHA und unterstützte<br />

2011 mehrere EPHA-Aktionen.<br />

Alliancen auf CAM-Ebene: CAMDOC-Alliance<br />

Die gute Zus<strong>am</strong>menarbeit der europäischen CAM-Ärzteverbände innerhalb CAMDOC fand auch<br />

2011 ihre Fortsetzung. Themenschwerpunkte waren u.a. Einbringen des CAMDOC-Impulses in wissenschaftliche<br />

CAM-Kongresse in Form eines Workshops auf dem European Congress of Integrative Medicine<br />

/ ECIM in Berlin 2010 sowie eines Round Table Workshops beim ECIM 2011. www.c<strong>am</strong>doc.eu<br />

CAM-Stakeholder Netzwerk (EUROCAM)<br />

Zusätzlich zur Arbeit der CAMDOC Alliance hat sich die Zus<strong>am</strong>menarbeit der CAM-Stakeholder<br />

unter dem N<strong>am</strong>en EUROCAM weiter konsolidiert. Arbeitsschwerpunkte dieses Netzwerks<br />

waren u.a. die weitere Vorbereitung der für 2012 geplanten Konferenz The Added Value of CAM<br />

to European Healthcare sowie die Begleitung der Arbeit der CAM-Interest Group im Europäischen<br />

Parl<strong>am</strong>ent, die bislang dreimal stattfand zu den Themen EU Directives are not working<br />

for products used in Complementary and Alternative Medicine (CAM), Healthy ageing, chronic disease<br />

management and potential contribution of Complementary and Alternative Medicine (CAM)<br />

in these areas und CAM-Reseach.<br />

Sonstige Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

CAMbrella<br />

Die IVAA war zu Sitzungen von Arbeitsgruppen des Europäischen Forschungskonsortiums<br />

CAMbrella eingeladen, wo die Anthroposophische Medizin / SAM in Form einer Kurzpräsentation<br />

Facts and Figures AM vorgestellt wurde. Darüber hinaus war die IVAA zum Konsensus-<br />

Workshop zur CAM-Methodologie gebeten, wo sie wieder den ges<strong>am</strong>ten CAMDOC-Bereich<br />

vertreten durfte. Nach wie vor wird die Zus<strong>am</strong>menarbeit als ausgesprochen konstruktiv empfunden.<br />

Weiterhin beteiligte sich die IVAA an zahlreichen Konsultationen, besuchte EU-Parl<strong>am</strong>entarier<br />

(u. a. MEP Dagmar Roth-Behrendt) und organisierte einen parl<strong>am</strong>entarischen Lunch<br />

(MEP Dr. Thomas Ulmer) im Europaparl<strong>am</strong>ent in Strassburg zum Thema Integrative Medizin <strong>am</strong><br />

Beispiel der anthroposophischen Onkologie.<br />

www.c<strong>am</strong>brella.eu<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Aktionsgebiet Verfügbarkeit der AMP / Anthroposophic Medicinal Products<br />

Ein zentrales strategisches Ziel der IVAA ist die Verwirklichung einer angemessenen rechtlichen<br />

Stellung der AMP in der EU Rechtsetzung, die ihre Verfügbarkeit in den EU Mitgliedstaaten in<br />

einer Weise ermöglicht, dass Wachstum, Weiterentwicklung und Praxis der AM mit genügend<br />

breitem Sortiment von AMPs sichergestellt sind. Hierzu arbeitet die IVAA aktiv mit in der AMP-<br />

EPWG / Anthroposophic Medicinal Product European Policy Working Group und ESCAMP / European<br />

Scientific Cooperative on Anthroposophic Medicinal Products. www.esc<strong>am</strong>p.org<br />

Aktionsgebiet Vertretung der Weltärzteschaft in Bezug auf rechtlich-politische Fragen und<br />

Öffentlichkeitsarbeit im rechtlich-politischen Bereich<br />

Zentrales Informationsorgan der IVAA ist ihre mittlerweile HONcode-zertifizierte Homepage.<br />

Als Kommunikationsmedien dienen weiterhin das Periodikum, zusätzliche elektronische ad<br />

hoc-Infos und seit kurzem eine internetgestüzte Cloud-Database für die Delegierten. Im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit dem CAMbrella-Projekt wurden Facts and Figures zur AM erhoben. Dieses<br />

Projekt wird derzeit weltweit ausgedehnt und ist in der Phase der Datenerhebung. Weiterhin<br />

wurde die Publikation zum System der Anthroposophischen Medizin fertig gestellt. Beide Dokumente<br />

finden sich zum Download auf www.ivaa.info.<br />

Aktionsgebiet Finanzierung der IVAA unter Vermeidung von Interessenkonflikten<br />

In finanzieller Hinsicht ist es strategisches Ziel der IVAA, die Finanzierung ihrer Kerntätigkeit ausschliesslich<br />

durch Mitgliedsbeiträge sowie der Optimierung von Ressourcen zu bewerkstelligen.<br />

Leider ist die reale Situation so, dass durch die zunehmenden politischen Aktivitäten der IVAA in den<br />

letzten Jahren die Kerntätigkeit des Vorstandes nicht mehr vollständig durch Mitgliederbeiträge gedeckt<br />

werden kann (Jahresaufwand von ca. CHF 190‘000 = Euro 136‘000). Allein das Büro in Brüssel,<br />

das Grundlage für die Lobbyarbeit auf dem politischen Feld der EU darstellt, hat einen Jahresaufwand<br />

von etwa CHF 70‘000.- (Euro 50‘000.-). Um diesen Aufwand in Zukunft unabhängig von den Mitgliederbeiträgen<br />

zu sichern, hat der Vorstand mit Stiftungen Kontakt aufgenommen. Peter Zimmermann<br />

Internationale Koordination Anthroposophische Arzneimittel / IMKA<br />

Die Hauptaufgabe von IMKA ist es, länderübergreifende Fragen und Probleme bezüglich der<br />

Anthroposophischen Arzneimittel aufzugreifen, mit den Herstellern ins Gespräch zu bringen<br />

oder ggf. zwischen den Parteien zu vermitteln. Georg Soldner als Koordinator von IMKA<br />

ist zurückgetreten. Andreas Arendt übernimmt nun die Koordinationsaufgaben von Georg<br />

Soldner. IMKA wird in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den Kollegen Laura Borghi (Italien), Markus Karutz<br />

(Deutschland) und Reinhard Schwarz (Österreich) tätig sein.<br />

Vademecum-Projekt<br />

Die zweite Auflage des Vademecum Anthroposophische Arzneimittel, in dem von einer internationalen<br />

Redaktion geprüfte Erfahrungsberichte anthroposophischer Ärzte zu einzelnen Arzneimitteln ges<strong>am</strong>melt<br />

sind, wächst weiter: In der geplanten 3. Auflage, in der über hundert weitere Indikationen<br />

hinzukommen, soll zusätzlich auch die onkologische Misteltherapie aufgenommen werden. Dafür<br />

wird von Experten ein Einführungskapitel erstellt. Im Jahre 2011 liegen eine deutsche Version in<br />

der 2. Auflage als CD und in Druckversion vor und eine italienische Übersetzung der 1. Auflage<br />

(Druckversion). Übersetzungen ins Französische und Spanische sind in Arbeit. IMKA ruft die Anthroposophischen<br />

Ärzte weiterhin auf, sich sowohl durch Einsendungen von neuen Erfahrungsberichten<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 9<br />

Dr. med. Andreas Arendt<br />

Facharzt FMH für Allgemeinmedizin,<br />

Vorstandsmitglied der VAOAS, Vereinigung<br />

Anthroposophischer Ärzte<br />

in der Schweiz und der IVAA,<br />

Koordination IMKA<br />

arendt@bluewin.ch


Dipl. Pharm. Christiaan Mol<br />

Vorstand International Association<br />

of Anthroposophic Pharmacists,<br />

Vorstandsmitglied ECHAMP<br />

christiaan.mol@wala.de<br />

10<br />

als auch von kritischen Äusserungen zu den bereits bestehenden Erfahrungen an dieser Arbeit zu<br />

beteiligen. D<strong>am</strong>it soll die Qualität des Vademecum zunehmend verbessert werden.<br />

Kontakte mit den Herstellern<br />

IMKA hat sich mit WALA im Januar 2011, mit Weleda im Mai und November 2011 getroffen.<br />

Themen waren die Verfügbarkeit des Arzneimittelsortiments international und die Situation<br />

der WALA- und Weleda-Arzneimittel in Italien. Beschäftigt hat auch die Entwicklung bei Weleda<br />

mit Verlagerung der Arzneimittelherstellung: Ein Teil der industriellen Herstellung wird von den<br />

Werken Arlesheim und Huningue nach Schwäbisch Gmünd verlegt. Die Salbenherstellung wird<br />

in Arlesheim konzentriert. Des Weiteren hat sich IMKA dafür eingesetzt, dass Weleda als einziger<br />

Hersteller, der international agiert, ein genügend grosses Basissortiment von Arzneimitteln in<br />

Deutschland registriert, d<strong>am</strong>it diese auch für andere Länder in Zukunft erhältlich sein können.<br />

An der AAG-Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung im <strong>Goetheanum</strong> <strong>am</strong> 28. Mai 2011 zum Thema Weleda und<br />

AAG hat IMKA ein Votum abgegeben, in dem über die Arbeit von IMKA und die bestehenden<br />

Kontakte zu den Herstellern gesprochen wurde.<br />

Im September 2011 moderierte IMKA das gemeins<strong>am</strong>e Treffen der Konferenz der internationalen<br />

Ärztevorstände mit den Herstellern Anthroposophischer Arzneimittel, an dem unter<br />

anderem über das Verständnis der Organpräparate gesprochen wurde. Das Rind als Spendertier<br />

wird wegen der BSE-Gefahr durch die Behörden wieder in Frage gestellt, was neue Herausforderungen<br />

bei der Registrierung der Organpräparate zur Folge haben wird. Andreas Arendt<br />

Anthroposophische Arzneimittel in der EU, Entwicklungen 2011<br />

Anthroposophische Arzneimittel beziehungsweise anthroposophic medicinal products / AMPs sind<br />

zwar europaweit bekannter geworden, ihre rechtliche Sicherung und Verkehrsfähigkeit auf EU-<br />

Ebene ist jedoch noch nicht zureichend realisiert. Es fanden dazu diverse Veranstaltungen / Prozesse<br />

auf politischer sowie auch auf Fachebene statt: Dazu gehören z.B. das healthy breakfast des<br />

europäischen Dachverbandes homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittelhersteller,<br />

ECHAMP / European Coalition on Homoeopathic and Anthroposophic Medicinal Products <strong>am</strong><br />

13.4.2011 im EU-Parl<strong>am</strong>ent mit Thema wissenschaftliche Evidenz zur Wirks<strong>am</strong>keit in der Homöopathie<br />

und anthroposophischen Medizin, das Lunch Treffen der IVAA im europäischen Parl<strong>am</strong>ent <strong>am</strong><br />

10.5.2011 mit Thema anthroposophische Medizin sowie die Treffen mit EU-Kommissar John Dalli<br />

<strong>am</strong> 17.10.2010 mit ECHAMP und im Rahmen der Entgegennahme der Million Unterschriften der<br />

ELIANT Aktion <strong>am</strong> 13.5.2011.<br />

Auch in den technischen Gremien in Europa sind AMPs nunmehr präsent: Die Kommission des<br />

Europäischen Arzneibuchs (das Arzneibuch ist eine legal bindende S<strong>am</strong>mlung von Qualitätskriterien)<br />

hat dieses Jahr die Übernahme von anthroposophischen Herstellungsverfahren nach<br />

homöopathischen Verfahrentechniken in das Europäische Arzneibuch bestätigt. Das bedeutet<br />

beispielsweise, dass die Globuli-Herstellung nach wässrigem Verfahren, das vom Pionier der<br />

anthroposophischen Pharmazie Dr. Rudolf Hauschka mitentwickelt wurde, nunmehr einem<br />

europäischen Pharmaziestandard entspricht. Das Herbal Medicinal Products Committee / HMPC,<br />

der Londoner Arzneimittelagentur EMA / European Medicines Agency hat sich mit den anthroposophischen<br />

Mistelzubereitungen auseinandergesetzt. Obwohl eine positive Beurteilung<br />

auf Grund der aktuellen Datenlage für die HMPC noch nicht möglich ist, so ist die Mistel in der<br />

Onkologie dort erstmals ausführlich thematisiert worden. Die Apothekerverbände Verband für<br />

Anthroposophisch erweiterte Pharmazie in der Schweiz sowie die Gesellschaft anthroposophischer<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Apotheker in Deutschland tragen beide Bemühungen voran, weitere Definitionen und Qualitätsstandards<br />

in den jeweiligen nationalen Arzneibüchern, Pharmacopoeia Helvetica beziehungsweise<br />

Deutsches Arzneibuch, zu implementieren. Diese Arbeit kommt schrittweise voran.<br />

Auf Ebene der international organisierten Industrie, d.h. ECHAMP, musste jedoch ein Rückschlag entgegengenommen<br />

werden, d.h. konkret, der Austritt der Heel-Gruppe. Als ECHAMP-Vorstandsmitglied<br />

hoffe ich, dass die Kooperation mit der Firma Heel auf der Projektebene weiter geführt werden kann.<br />

Die Ausarbeitung eines legalen Systems für Therapiesysteme durch ESCAMP, European Scientific Cooperative<br />

on Anthroposophic Medicinal Products, konnte weitergefürt werden: Es fanden Treffen mit<br />

europäischen Behördenvertretern sowie mit anderen Dachverbänden statt. Die grundlegenden<br />

wissenschaftlichen Gedanken sowie der Weg, den erwünschten sozialen Einfluss zu erreichen,<br />

wurden während der Jahreskonferenz der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> im September vorgetragen.<br />

2011 war ein Jahr von Investitionen. In 2012 wird es Aufgabe sein, die angelegten Wege weiter zu<br />

verfolgen mit dem Ziel AMPs voll in die EU-Gesetzgebung zu integrieren. Christiaan Mol<br />

Bericht der Association Européenne des Fabricants<br />

de Médic<strong>am</strong>ents utilisés<br />

en Thérapeutique Anthroposophique / AEFMUTA<br />

Wie gelangt man von fragmentierten rechtlichen Rahmenbedingungen für anthroposophische<br />

Arzneimittel zu einer harmonisierten regulatorischen Position in der EU?<br />

Trotz nahezu zwei Jahrzehnten der Interessenvertretung auf europäischer Ebene sind anthroposophische<br />

Arzneimittel als solche noch immer nicht in den Rechtsvorschriften weder der<br />

Europäischen Union noch der Mitgliedsstaaten enthalten. Es hat einige Fortschritte gegeben,<br />

sowohl der Grad der Präsenz im politischen Diskurs als auch in den Veröffentlichungen auf EU-<br />

Ebene sind Zeichen der Hoffnung, dass die anthroposophischen Arzneimittel eines Tages ihren<br />

legitimen Platz in den rechtlichen Bestimmungen der Europäischen Union einnehmen werden.<br />

Homöopathische und traditionelle pflanzliche Arzneimittel haben ihre rechtliche Grundlage<br />

in der Richtlinie 2001/83/EG über die Humanarzneimittel. Für homöopathische Präparate sieht<br />

die Richtlinie in den Artikeln 14,15 und 16 zwei besondere Verfahren für das Inverkehrbringen<br />

dieser Arzneimittel vor. Nach der Definition des Artikel 1.5 der Richtlinie, ergänzt durch Erwägung<br />

22 der gleichen Richtlinie 1 , trifft dies auch in gleichem Maß auf alle nach einem homöopathischen<br />

Verfahren zubereiteten anthroposophischen Arzneimittel zu.<br />

Das besondere vereinfachte Registrierungsverfahren des Artikel 14 darf nur auf Präparate angewandt<br />

werden, für die keine besondere Indikation besteht, die nur für orale oder äußerliche<br />

Anwendung bestimmt sind und die einen Verdünnungsgrad aufweisen, der die Unbedenklichkeit<br />

des Arzneimittels garantiert.<br />

Eine Vermarktungsbewilligung nach Artikel 16.2 ist in Ländern möglich, die bereit sind, eine solche<br />

Bewilligung an homöopathische Produkte zu vergeben, die nicht den Bestimmungen des<br />

Artikel 14 unterliegen. Das betrifft z.B. homöopathische Arzneimittel mit Indikationen, Spritzen<br />

oder komplexe Mittel mit Substanzen mit einem niedrigen Verdünnungsgrad.<br />

Traditionelle pflanzliche Arzneimittel werden in den Artikeln 1.29 und 16a(1) der Richtlinie<br />

2001/83/EC definiert .2 Etliche Einschränkungen grenzen auch die Mehrheit der anthroposophischen<br />

Arzneimittel von dieser vereinfachten sogenannten Registrierung als traditionelles<br />

Arzneimittel aus: Die Anwendungsgebiete der Produkte müssen ausschließlich denen traditioneller<br />

pflanzlicher Arzneimittel entsprechen, die nach ihrer Zus<strong>am</strong>mensetzung und ihrem<br />

Verwendungszweck dazu bestimmt und konzipiert sind, ohne ärztliche Aufsicht zwecks Stellung<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 11<br />

Patrick Sirdey CEO<br />

Mitglied der Weleda Geschäftsleitung,<br />

Präsident der AEFMUTA,<br />

Association Européenne des Fabricants<br />

de Médic<strong>am</strong>ents utilisés en<br />

Thérapeutique Anthroposophique<br />

patrick.sirdey@weleda.fr<br />

1 Definition in Artikel 1.5 der Richtlinie<br />

2001/83/EG: Jedes Arzneimittel,<br />

das nach einem im Europäischen<br />

Arzneibuch oder, in Ermangelung<br />

dessen, nach einem in den derzeit offiziell<br />

gebräuchlichen Pharmakopöen<br />

der Mitgliedstaaten beschriebenen<br />

homöopathischen Zubereitungsverfahren<br />

aus Substanzen hergestellt<br />

worden ist, die homöopathische<br />

Ursubstanzen genannt werden. Ein<br />

homöopathisches Arzneimittel kann<br />

auch mehrere Wirkstoffe enthalten.<br />

Diese Definition sollte ergänzt werden<br />

durch Erwägung 22 der Richtlinie:<br />

Anthroposophische Arzneimittel, die<br />

in einer offiziellen Pharmakopöe beschrieben<br />

und nach einem homöopathischen<br />

Verfahren zubereitet werden,<br />

sind hinsichtlich der Registrierung<br />

und der Genehmigung für das<br />

Inverkehrbringen homöopathischen<br />

Arzneimitteln gleichzustellen.


Nand De Herdt<br />

Schatzmeister – AEFMUTA,<br />

President – ECHAMP / European<br />

Coalition on Homeopathic and<br />

Anthroposophic Medicinal Products<br />

eu.deherdt@wanadoo.fr<br />

12<br />

einer Diagnose, Verschreibung oder Überwachung der Behandlung angewendet zu werden; sie<br />

müssen eine Zubereitung sein, die einer bestimmten Stärke und Dosierung nach ausschließlich<br />

zur oralen, äußerlichen Anwendung und / oder zur Inhalation bestimmt ist; der Zeitraum der<br />

traditionellen Verwendung muss mindestens 30 Jahre betragen, davon mindestens 15 Jahre in<br />

der Europäischen Union, und die Daten über die traditionelle Verwendung des Arzneimittels<br />

müssen ausreichend sein, was bedeutet, dass das Produkt nachweislich unter den angegebenen<br />

Anwendungsbedingungen unschädlich ist und dass die pharmakologischen Wirkungen oder die<br />

Wirks<strong>am</strong>keit des Arzneimittels aufgrund langjähriger Anwendung und Erfahrung plausibel sind.<br />

Es gibt immer noch eine große Anzahl anthroposophischer Arzneimittel, die nicht von der Definition<br />

des Artikel 1.5 der Richtlinie 2001/83/EG, ergänzt durch Erwägung 22 der gleichen Richtlinie,<br />

oder von der Definition der traditionellen pflanzlichen Arzneimittel wie in den Artikeln 1.29 und<br />

16a(1) der Richtlinie 2001/83/EG angegeben abgedeckt sind.<br />

In nur einigen wenigen europäischen Ländern wird diese Fragmentierung durch die nationalen<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen überwunden: In Deutschland haben anthroposophische<br />

Arzneimittel vollen rechtlichen Status 3 und die Statistiken auf der Website deutscher Agenturen<br />

geben eine Zahl von 1.050 zugelassenen anthroposophischen Arzneimitteln an, sowohl aus<br />

homöopathischer als auch aus nicht-homöopathisch Herstellung.<br />

Anthroposophische Arzneimittel haben auch vollen rechtlichen Status in der Schweiz; laut<br />

einer Erhebung in der Schweiz gibt es insges<strong>am</strong>t 2.200 auf dem Markt zugelassene anthroposophische<br />

Arzneimittel. In der Schweiz gibt es Zulassungsverfahren für alle in der Komplementär-<br />

und Phytoarzneimittelverordnung definierten homöopathischen und anthroposophischen<br />

Arzneimittel. Laut Verordnung gibt es drei Verfahren: ein leichtes Meldeverfahren, ein Verfahren<br />

der vereinfachten Zulassung und ein Verfahren der besonderen Vermarktungszulassung. Eine<br />

weitere positive Entwicklung ist das Bestehen einer ausführlichen Monographie Anthroposophische<br />

Präparate in der Schweizer Pharmakopöe.<br />

Neue Gesichtspunkte wie z.B. die Therapiefreiheit, die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit, Länder<br />

mit guter Praxis und nationalen Gesundheitsbudgets werden möglicherweise eine wichtigere<br />

Rolle in der Entscheidungsfindung bezüglich dem Ausbau der europäischen Arzneimittelgesetzgebung<br />

spielen. Ein noch fehlender Gesichtspunkt ist die Tatsache, dass anthroposophische<br />

Arzneimittel hinsichtlich ihrer Qualität, Sicherheit und Wirks<strong>am</strong>keit in Verbindung mit den therapeutischen<br />

Grundsätzen der Anthroposophischen Medizin beurteilt werden sollten. Da dies<br />

erfolgreich in zwei europäischen Ländern geschieht, sollte sich unsere Interessenvertretungsarbeit<br />

in Brüssel darauf konzentrieren. Wir hoffen, dass dies mittelfristig zu Lösungen auf EU-Ebene<br />

führen wird. Nand De Herdt<br />

2 Artikel 1.29: Traditionelles pflanzliches Arzneimittel: Ein pflanzliches<br />

Arzneimittel, das die in Artikel 16a Absatz 1 festgelegten<br />

Bedingungen erfüllt.<br />

Artikel 16a (1): Hiermit wird ein vereinfachtes Registrierungsverfahren<br />

(nachfolgend „Registrierung als traditionelles Arzneimittel“<br />

genannt) für pflanzliche Arzneimittel festgelegt, die allen nachstehenden<br />

Anforderungen genügen:<br />

a) Ihre Anwendungsgebiete entsprechen ausschließlich denen<br />

traditioneller pflanzlicher Arzneimittel, die nach ihrer Zus<strong>am</strong>mensetzung<br />

und ihrem Verwendungszweck dazu bestimmt und<br />

konzipiert sind, ohne ärztliche Aufsicht zwecks Stellung einer<br />

Diagnose, Verschreibung oder Überwachung der Behandlung<br />

angewendet zu werden.<br />

b) Sie sind ausschließlich in einer bestimmten Stärke und Dosierung<br />

zu verabreichen.<br />

c) Sie sind eine Zubereitung, die zur oralen, äußerlichen Anwendung<br />

und/oder zur Inhalation bestimmt ist.<br />

d) Der für eine traditionelle Verwendung gemäß Artikel 16c<br />

Absatz 1 Buchstabe c) festgelegte Zeitraum ist verstrichen.<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012<br />

e) Die Angaben über die traditionelle Verwendung des<br />

Arzneimittels sind ausreichend; insbesondere ist nachgewiesen,<br />

dass das Produkt unter den angegebenen<br />

Anwendungsbedingungen unschädlich ist und dass die<br />

pharmakologischen Wirkungen oder die Wirks<strong>am</strong>keit<br />

des Arzneimittels aufgrund langjähriger Anwendung<br />

und Erfahrung plausibel sind.<br />

3 Definition in Artikel 4.33 der 15. AMG Novelle: ‚Ein<br />

anthroposophisches Arzneimittel ist ein Arzneimittel, das<br />

nach der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis<br />

entwickelt wurde, nach einem im Europäischen<br />

Arzneibuch oder, in Ermangelung dessen, nach einem<br />

in den offiziell gebräuchlichen Pharmakopöen der Mitgliedstaaten<br />

der Europäischen Union beschriebenen homöopathischen<br />

Zubereitungsverfahren oder nach einem<br />

besonderen anthroposophischen Zubereitungsverfahren<br />

hergestellt worden ist und das bestimmt ist, entsprechend<br />

den Grundsätzen der anthroposophischen Menschen-<br />

und Naturerkenntnis angewendet zu werden.’


International Association of Anthroposophic Pharmacists / IAAP<br />

und Gesellschaft Anthroposophischer Apotheker<br />

in Deutschland / GAPiD<br />

I GAPiD<br />

Die Gesellschaft Anthroposophischer Apotheker in Deutschland / GAPiD konnte vor Kurzem auf<br />

ihr 10jähriges Bestehen zurückschauen. Hervorgegangen aus einem Bedürfnis von Weleda- und<br />

Wala-Pharmazeuten – sich mit allen Gleichgesinnten, insbesondere den Offizin-Apothekern zu<br />

vernetzen sowie eine eigenständige Berufsausbildung zu etablieren – wurde im Frühjahr 2001 in<br />

Stuttgart (Rudolf-Steiner-Haus) der Grundstein für den Berufsverband, d<strong>am</strong>als noch BAAD / Berufsverband<br />

Anthroposophischer Apotheker in Deutschland, gelegt. Er ist seit Anbeginn über<br />

seinen Dachverband Teil der Internationalen Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM in<br />

der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>.<br />

Seit dem Gründungsjahr sind wesentliche Ziele der Initiative erreicht. Zum Beispiel wurde<br />

das bis dato nicht existierende Berufsbild des Anthroposophischen Apothekers geschaffen,<br />

dazu eine entsprechende Berufsordnung und eine Weiterbildungsordnung entwickelt; darauf<br />

basierend schließlich eine Fort- und Weiterbildungsinstitution etabliert: die GAPiD-Akademie. Ihr<br />

breites Spektrum an Veranstaltungen ist auf der Website der GAPiD, die mit der DAMID-Homepage<br />

und dem Bildungsnetzwerk Anthroposophische Medizin verlinkt ist, zu finden.<br />

www. gapid-akademie.de.<br />

Den Fachtitel Apotheker / in oder Referent Anthroposophische Pharmazie / GAPiD haben inzwischen<br />

15 Kollegen / innen nach Maßgabe der an der Weiterbildungsordnung der staatlichen<br />

Apothekenk<strong>am</strong>mern orientierten Internen Ausbildungsvorschriften (IWO) erworben und sind<br />

d<strong>am</strong>it kompetente Fachleute für Anthroposophische Arzneimittel oder Kommunikatoren der<br />

Anthroposophischen Medizin. Sie sind prädestiniert für eine engere Vor-Ort-Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit ihren Ärztekollegen / innen beziehungsweise den Arztpraxen.<br />

Vor zwei Jahren wurde innerhalb der GAPiD die <strong>Sektion</strong> für Anthroposophische Pharmazeutische<br />

Assistenten / innen begründet, die jetzt ebenso ein eigenes Berufsbild und ihre interne<br />

Weiterbildungsordnung hat.<br />

Steigende Mitgliedszahlen machen deutlich, dass sich immer mehr Apotheker / innen und PTAs<br />

für diese Fachweiterbildung interessieren und der anthroposophisch-medizinische Impuls über<br />

die Apotheken in Deutschland weiter ausbreitet.<br />

Dazu beitragen könnte auch eine neue 5-teilige Fortbildungsreihe, die für beide Berufe, die des<br />

anthroposophischen Arztes und Apothekers konzipiert wurde: der Basiskurs Anthroposophische<br />

Arzneimittel der GÄAD / GAPID. Er verläuft über 2 Jahre in 5 Modulen, die jeweils 5 Tage umfassen<br />

und bei anthroposophischen Herstellern stattfinden.<br />

Das erste Modul im März 2011 (9.–13.3. 2011) bei der WELEDA, Schwäbisch Gmünd als Gastgeber,<br />

war ausgebucht und fand großen Anklang. Spontan meldeten sich wieder 70 Teilnehmer<br />

für den Folgekurs (der vom 29.6.–3.7. Juni bei der WALA stattfand) an, wobei nur 80 Plätze<br />

zugelassen sind. Die begeisterten Rückmeldungen zeigen, dass das Konzept interdisziplinären<br />

Lernens mit viel praktischer- und Gruppenarbeit aufgeht.<br />

Die GAPiD-Akademie hat 2011 weit über 20 Fort- und Weiterbildungsangebote im Progr<strong>am</strong>m:<br />

Wochenendseminare, Vorträge, praktische Kurse, Besuche bei Arzneimittelherstellern und sogar<br />

Fortbildungsreisen. Das Letztere scheint besonderen Anklang zu finden: eine Paris-Fortbildungsreise<br />

mit dem Arzt Martin Straube im Oktober 2010 verband seminaristische Arbeit zum Thema<br />

„Burnout und die Moderne“ mit Kunstmuseumsbesuchen und Pariserlebnissen. Die diesjährige<br />

Seminarreise dorthin ist ausgebucht.<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 13<br />

Dr. Manfred Kohlhase<br />

Präsident der IAAP<br />

mail@manfred-kohlhase.de<br />

www.iaap.org.uk,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

GAPID Gesellschaft<br />

Anthroposophischer Apotheker in<br />

Deutschland, Vorstandsvorsitzender<br />

www.gapid.de<br />

<strong>AnthroMed</strong> ®<br />

P H A R M A Z I E


14<br />

Ein ganz frischer Impuls der GAPiD könnte den Anthroposophischen Apothekern beziehungsweise<br />

der anthroposophischen Medizin und ihrer Arzneimittel eine noch größere Bekanntheit und d<strong>am</strong>it<br />

Wirks<strong>am</strong>keit bescheren: die Gründung eines Verbundes anthroposophisch orientierter Apotheken.<br />

Dies vollzog sich in Kassel im Mai 2011 anlässlich der Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung der GAPiD. Nach fast<br />

zweijähriger Vorbereitung einer Initiativgruppe von GAPID-Mitgliedern konnte der GAPiD-Qualitätsverbund<br />

von Apotheken kurz: GAPiD-QV, die ihre anthroposophische Ausrichtung auch nach<br />

Außen deutlich machen wollen, aus der Taufe gehoben werden. Die so zus<strong>am</strong>mengeschlossenen<br />

Apotheken vermitteln hohe Beratungskompetenz für anthroposophische Arzneimittel und sind<br />

potentielle Hersteller für individuelle Rezepturen anthroposophischer Ärzte. Eine Voraussetzung<br />

für eine Mitgliedschaft in dieser Apothekengemeinschaft ist daher, dass ein Fachapotheker für<br />

Anthroposophische Pharmazie und entsprechend geschultes Personal im Betrieb tätig sind.<br />

In jedem Fall müssen die Antragsteller ein GAPID-Akkreditierungsverfahren durchlaufen, das<br />

feststellt, ob die Bedingungen / Qualitätskriterien für eine anthroposophisch orientierte Apotheke<br />

eingehalten sind.<br />

Ein weiterer wichtiger Schritt ist dann der Erwerb der Lizenz für die Marke Anthromed® Pharmazie,<br />

den die GAPiD an eine QV-Apotheke vergeben kann. Das Ziel wäre, einen Anthromed®-Pharmazie-<br />

Apotheken-Verbund über ganz Deutschland zu etablieren, der den Patienten signalisiert, dass sie<br />

kompetent über Anthroposophische Medizin und deren Arzneimittel beraten werden oder entsprechende<br />

Präparate dort angefertigt werden können. Den Patienten käme außerdem zugute,<br />

dass gezielte Hinweise auf anthroposophische Praxen, Therapeuten oder Krankenhäuser gegeben<br />

werden, entsprechende Behandlungsweisen empfohlen und erklärt werden können usw. Kurz: die<br />

Anthroposophische Pharmazie und Medizin würde öffentlichkeitswirks<strong>am</strong>, fachlich seriös weiter<br />

verbreitet und gefördert werden.<br />

Die Gesellschafter der <strong>AnthroMed</strong>® gGmbH haben vor Kurzem im Einvernehmen mit der <strong>Medizinische</strong>n<br />

<strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> der GAPiD das Recht auf die Vergabe des Markenzeichens<br />

Anthromed® Pharmazie vertraglich zugestanden. D<strong>am</strong>it ist jetzt mit dem klinischen Bereich und<br />

der Heileurythmie der dritte Partner im Bunde, der dieses Qualitätssiegel in die Welt tragen kann.<br />

II IAAP<br />

So, wie die deutsche Gesellschaft den Rahmen für die betreffende professionelle Gemeinschaft<br />

bietet, so sind auch in anderen Ländern – Belgien, Brasilien, England, Frankreich, Italien,<br />

Niederlande, Österreich, Schweiz – Gemeinschaften anthroposophisch arbeitender Apotheker<br />

und Pharmazeuten entstanden. Mittlerweile sind es über 200 Pharmazeuten weltweit, die ein<br />

anthroposophisch pharmazeutisches Anliegen haben und dem Netzwerk beigetreten sind.<br />

Der Dachverband International Association of Anthroposophic Pharmacists / IAAP ist deshalb<br />

bemüht, den Austausch zwischen den nationalen Gesellschaften zu fördern. Dabei spielen<br />

die Festlegung internationaler Standards in pharmazeutischen Fragen eine wichtige Rolle. So<br />

arbeitet der Ausschuss des Anthroposophic Pharmaceutical Codex / APC intensiv an der Ausarbeitung<br />

der revidierten Fassung der zweiten Ausgabe. Die bedeuts<strong>am</strong>sten Neuigkeiten sind<br />

dabei die Aufnahme konkreter Stoffmonographien sowie Herstellungsvorschriften von Mistelzubereitungen.<br />

Diese wurden durch verschiedene Experten aus dem Netzwerk mit besonderer<br />

Mühe erarbeitet und zur Verfügung gestellt.<br />

Die internationalen Ausbildungsstandards International Further Education in Anthroposophic<br />

Pharmacy" wurden dieses Jahr im Internet veröffentlicht www.iaap.org.uk/downloads/Intern-<br />

Education-Anthroposophic-Pharmacy-18-11-10.pdf. Die Haltung mit der die IAAP international<br />

tätig ist, möchte eine unterstützende sein. Es gilt das Motto think globally, act locally.<br />

Manfred Kohlhase<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Internationaler Forschungsbeirat<br />

Man muss es immer wiederholen: Es ist der Arzt, der den Menschen von außen und innen<br />

untersucht, mit Händen, mit Durchleuchtung, mit Psychoanalyse, mit Labor, makroskopisch,<br />

mikroskopisch, molekularbiologisch, genetisch … oder auch anthroposophisch.<br />

Keine andere Berufsgattung betrachtet den Menschen so umfassend und in dieser weiten<br />

Spanne so professionell wie der Arzt. Der Arzt (nicht der Philosoph, Psychologe, Physiker<br />

oder Pädagoge) ist der Professionalist des Menschenbildes. So wie die Ärzte in ihrer Mehrheit<br />

denken, so denkt die jeweilige Kultur. Und dies gilt mit besonderer Kraft in der Gegenwart:<br />

War vor zweihundert Jahren die klassische Zeit der Philosophie, war vor einhundert<br />

Jahren die große Umbruchzeit der Physik, so kulminiert heute die Wissenschaft in den Life<br />

Sciences, und dies mit großen Hoffnungen in Richtung von eben der Medizin.<br />

Ist die Medizin materialistisch, so auch die Ges<strong>am</strong>tkultur, und hätte die Medizin ein anderes<br />

wissenschaftliches Menschverständnis, dann würde dies auch für die allgemeine<br />

Gesellschaft gelten, mit allen Folgeeffekten. – Um nichts Geringeres geht es, global gesehen<br />

und neben anderem, bei der Forschung zur Anthroposophischen Medizin, bei ihrer<br />

wissenschaftlichen Durchdringung und Beleuchtung.<br />

Umso erfreulicher ist, dass diese Forschung in den vergangenen Jahren inhaltlich und<br />

strukturell deutlich in Fahrt gekommen ist. Die Publikationen, die 2011 erschienen sind,<br />

kann man schon nicht mehr leicht im Einzelnen berichten; Interessenten seien deshalb auf<br />

die Webseiten der IVAA und der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> verwiesen, die dankenswerterweise<br />

immer viele neue Artikel auflisten und zum Herunterladen anbieten. Allein Peter Heussers<br />

Buch sei an dieser Stelle erwähnt: Anthroposophische Medizin und Wissenschaft. Beiträge zu<br />

einer integrativen medizinischen Anthropologie, erschienen im Schattauer Verlag.<br />

Auch personell und strukturell gibt es Dyn<strong>am</strong>ik: Habilitiert haben sich in diesem Jahr<br />

Dirk Cysarz (Herdecke), David Martin (Tübingen), Harald Matthes (Berlin) und Ursula Wolf<br />

(Schweiz), andere Habilitanden sind auf dem Wege. Das Freiburger Institut für angewandte<br />

Erkenntnistheorie und medizinische Methodologie wurde ein An-Institut der<br />

Universität Witten/Herdecke; und in Aberdeen, Schottland, gibt es die Perspektive einer<br />

Lehrstuhlgründung, der man unbedingt Glück wünschen darf. Um die Kommunikationssituation<br />

zwischen den Forschern zu verbessern, wird es einen englischsprachigen<br />

Research Letter geben, ebenso eine Forschungsrubrik im Merkurstab. Der Masterplan zur<br />

sogenannten Akademisierung der Anthroposophischen Medizin, der Kapazitäten zu ihrer<br />

wissenschaftlichen Präsenz und Präsentierung systematisch aufbauen soll, ist gut angelaufen.<br />

In all dieser Hinsicht gebührt Dank den großzügigen Sponsoren, allen voran der Software-AG-Stiftung,<br />

aber auch der Mahle-Stiftung, dem GLS-Stiftungsfonds usw.<br />

Und bitte vormerken: Im März 2012 wird, vor dem genannten Ges<strong>am</strong>thintergrund,<br />

in Berlin ein Forschungskongress zur anthroposophischen Medizin stattfinden. Eine<br />

Teilnahme wird sich lohnen. Helmut Kiene<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 15<br />

Dr. med. Helmut Kiene<br />

IFAEMM, Institut für angewandte<br />

Erkenntnistheorie / <strong>Medizinische</strong><br />

Methodologie e.V.<br />

Member of the Executive Board<br />

des Research Council<br />

helmut.kiene@ifaemm.de<br />

www.dialogforumpluralismusindermedizin.de<br />

Prof. Dr. med. Peter Matthiessen<br />

Uni Witten-Herdecke<br />

Member of the Executive Board des<br />

Research Council<br />

Peter.Matthiessen@uni-wh.de<br />

www.dialogforumpluralismusindermedizin.de


Dr. rer. nat. Andreas Jäschke<br />

Geschäftsführer Ita Wegman Klinik<br />

andreas.jaeschke@wegmanklinik.ch<br />

ww.wegman-klinik.ch<br />

Dr. med. Roland Bersdorf<br />

Geschäftsführer des Gemeinschaftskrankenhaus<br />

Havelhöhe<br />

Vorstand Verband Anthroposophischer<br />

Kliniken<br />

roland.bersdorf@havelhoehe.de<br />

www.krankenhaus-havelhoehe.de<br />

<strong>AnthroMed</strong> ®<br />

K L I N I K N E T Z W E R K<br />

<strong>AnthroMed</strong> ®<br />

H E I L E U R Y T H M I E<br />

<strong>AnthroMed</strong> ®<br />

P H A R M A Z I E<br />

16<br />

Verband Anthroposophischer Kliniken<br />

Die im Jahr 2008 etablierte Marke <strong>AnthroMed</strong>® wurde im Jahresbericht 2010 ausführlich<br />

vorgestellt. Zunächst hatten sich die Bereiche KLINIKNETZWERK und HEILEURYTHMIE zur Markennutzung<br />

entschlossen. Auf Grundlage der im Herbst 2010 zwischen der <strong>AnthroMed</strong> gGmbH<br />

und der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> getroffenen Vereinbarung über eine Zus<strong>am</strong>menarbeit zur Marke<br />

<strong>AnthroMed</strong>® (unter www.anthromed.net/de/anthromed/marke/ als Download dokumentiert)<br />

werden Gespräche mit weiteren Bereichen der Anthroposophischen Medizin / AM geführt. Mit<br />

dem Bereich PHARMAZIE wurde während der Jahreskonferenz in Dornach im September 2011<br />

die Vereinbarung zur Markennutzung unterzeichnet. Jetzt können sich Apotheken mit besonderer<br />

Fachqualifikation der Apotheker und mit Beratungskompetenz der Mitarbeiter zu Anthroposophika<br />

den Kunden gezielt ausweisen. Derzeit wird im <strong>am</strong>bulanten ärztlichen Bereich an<br />

angemessenen Kriterien zur Zertifizierung von Praxen und Therapeutika mit dem Markenlabel<br />

gearbeitet. Insbesondere Ärzte aus Österreich, den Niederlanden und Großbritannien haben<br />

bisher daran ein besonderes Interesse ausgesprochen.<br />

Inzwischen haben sich 12 Kliniken und Fachabteilungen nach den <strong>AnthroMed</strong>®-Kriterien<br />

KLINIKNETZWERK zertifizieren lassen. Nach jeweils drei Jahren erfolgt eine erneute Visitation<br />

und die Zielvereinbarungen zur Qualitäts- oder Strukturverbesserung im Sinne des Kriterienkataloges<br />

werden überprüft beziehungsweise für den nächsten 3-Jahreszeitraum neu<br />

vereinbart. So dient das Markenverfahren mit transparenten Kriterien einer kontinuierlichen<br />

Qualitätsentwicklung für anthroposophische Kliniken. Die Außenwelt – also nicht anthroposophische<br />

Kliniken – beginnen, sich für unser Markenzertifikat zu interessieren und lassen<br />

sich über Qualifikationswege beraten.<br />

Das Problem des Fachkräftenachwuchses besonders im ärztlichen Bereich wird für die<br />

Kliniken zunehmend erheblich. Eine gute Ausbildung für angehende Fachärzte ist deshalb<br />

von existentieller Bedeutung. Bereits vor zwei Jahren wurde daher ein Projekt initiiert mit<br />

dem Ziel, die Ausbildung der Assistenten nachhaltig zu verbessern. Nach einer – auch<br />

krankheitsbedingten – Ruhephase sind die Aktivitäten wieder aufgelebt. Inzwischen existiert<br />

eine erfolgreich arbeitende Ausbildungsstation an der Filderklinik. Gemeins<strong>am</strong> mit<br />

der GAÄD soll ein Modulsystem erarbeitet werden, das dem Assistenzarzt ein strukturiertes<br />

Durchlaufen seiner Ausbildung zum anthroposophischen Arzt ermöglichen soll. In der<br />

Schweiz ist die Situation etwas anders, insofern dort bereits ein offizielles Label, der sog.<br />

Fähigkeitsausweis anthroposophischer Arzt existiert, mit Anerkennung seitens der nationalen<br />

Ärztegesellschaft (FMH). Zusätzlich zur ärztlichen Qualifikation spielen im Klinikzus<strong>am</strong>menhang<br />

aber auch Führungsfähigkeiten eine immer wichtigere Rolle, weil sonst die<br />

Führungspositionen von Fachabteilungen nicht durch anthroposophische Ärzte besetzt<br />

werden können.<br />

Nach der Schaffung der Marke <strong>AnthroMed</strong>, die insbesondere die inhaltlichen Gesichtspunkte<br />

der anthroposophischen Medizin in den klinischen Einrichtungen in eine auch nach<br />

aussen sichtbare formale Struktur abbildet, tritt vermehrt die Frage der Sozialgestalt des<br />

Krankenhauses in den Blickpunkt. Unter dem Gesichtspunkt des Begriffes Gemeinschaftskrankenhaus<br />

wurde diese Problematik auch im Rahmen der diesjährigen Jahreskonferenz<br />

der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> problematisiert.<br />

Ein weiteres Problemfeld, die permanente Unterfinanzierung unserer Krankenhäuser, harrt weiterhin<br />

der systematischen Bearbeitung. Tendenziell liegt eine ökonomisch nachhaltige Tragbarkeit<br />

nur bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen vor. Ein grosse Herausforderung bildet der<br />

Erhalt und insbesondere die Erneuerung der Infrastruktur. Roland Bersdorf, Andreas Jäschke<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Internationales Forum für Anthroposophische Pflege<br />

Im Internationalen Forum für Anthroposophische Pflege / IFAP sind Pflegende aus 16 Ländern aus aller<br />

Welt zus<strong>am</strong>mengeschlossen. Aufgabe des Forums ist die gegenseitige Wahrnehmung, Beratung und<br />

Unterstützung in den Bereichen Pflegepraxis, Pflegewissenschaft sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung.<br />

Aus-, Fort- und Weiterbildung in Anthroposophischer Pflege<br />

Weltweit existieren derzeit 5 anthroposophische Pflegeausbildungen mit staatlicher Anerkennung<br />

(vier in Deutschland, eine in Georgien!). Aufbauend auf einer allgemeinen Pflegeausbildung können<br />

in 8 Ländern in 4 Erdteilen Weiterbildungen in Anthroposophischer Pflege besucht werden.<br />

Diese Weiterbildungen sind individuell an die nationalen Bedürfnisse angepasst, sie orientieren<br />

sich aber an Richtlinien, die innerhalb des IFAP verabredet wurden. Etwa 150 Experten für Anthroposophische<br />

Pflege wurden in den letzten Jahren zertifiziert. Erstmals haben in diesem Jahr<br />

3 Kolleginnen das komplette Weiterbildungsprogr<strong>am</strong>m zum Experten für Anthroposophische<br />

Pflege (Grundkurs, Aufbaukurs, Prüfung) durchlaufen und erfolgreich abgeschlossen. Erstmalig<br />

wurden auch 5 Kolleginnen aus den USA als Expertinnen für Rhythmische Einreibungen nach den<br />

Regeln des im letzten Jahr verabschiedeten Handbuchs zertifiziert. Die Zertifizierung von Experten<br />

und die Anerkennung von Kursprogr<strong>am</strong>men zur Aus-, Fort- und Weiterbildung wird organisiert<br />

und dokumentiert von der Geschäftsstelle und Qualität in der Anthroposophischen Pflege QAP.<br />

Verfahren und Handbücher sind auf der Website des QAP zugänglich. www.qualitaet-ap.org<br />

Was uns 2011 bewegt hat<br />

Besonders erschüttert haben uns im vergangenen Jahr die Naturkatastrophen in Neuseeland<br />

und Fukushima. Eine lange geplante Fortbildung in Japan musste wegen des Erdbebens durch<br />

eine einwöchige Videokonferenz ersetzt werden. Auf der Jahreskonferenz des IFAP berichteten<br />

die japanischen Kolleginnen eindrucksvoll von der Lage in ihrem Land und über die Hilfe, die<br />

sie vor Ort mit ihren pflegerischen Mitteln, besonders mit Rhythmischen Einreibungen leisten<br />

konnten. Diese Erschütterungen der Erde, die Umwälzungen auf politischem, wirtschaftlichem<br />

und ökologischem Feld, vor die uns das vergangene Jahr gestellt hat, waren Anlass, den sogenannten<br />

S<strong>am</strong>ariterkurs, den Rudolf Steiner kurz nach Ausbruch des ersten Weltkriegs gehalten<br />

hat, in den Mittelpunkt der Arbeit der Anthroposophischen Pflege zu stellen. Er bildet den<br />

spirituellen Hintergrund für den Pflegekongress, der 2012 <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> stattfinden wird.<br />

Pflegekongress – Verwundung und Heilung vom 27.–29. April 2012<br />

Verletzungen durch Unfälle, Operationen, Tumoren oder Geschwüre durchbrechen mit Gewalt<br />

die Körpergrenzen. Die Wunde braucht Pflege, der verletzte Mensch braucht Pflege, um wieder<br />

heil zu werden. Die unsichtbaren Wunden, welche seelische Gewalt schlägt, sind oft schmerzlicher<br />

als die körperliche Gewalt. Pflege kann der menschlichen Würde wieder zur Erscheinung verhelfen.<br />

Soziale Konflikte, Kriege, Hunger sind Wunden, an denen die ganze Menschheit leidet – nicht nur die<br />

direkt Betroffenen. Wie können wir Verantwortung für diese menschengemachten Verletzungen<br />

übernehmen? Wie können wir helfen, wenn durch Naturkatastrophen die Erde selbst erschüttert und<br />

mit ihr unzählige Menschen verwundet sind? Der Fachkongress des Internationalen Forums für Anthroposophische<br />

Pflege möchte hierzu Antworten und Anregungen geben. Die ganzheitliche Pflege<br />

der Wunde mit klassischen Wundverbänden und Methoden der Pflanzenheilkunde werden ebenso<br />

behandelt wie die Therapie und Pflege seelisch traumatisierter Menschen. Die Rolle des Mitgefühls für<br />

den individuellen Menschen, die Verantwortung für soziale Konflikte und ihre Wirkung auf den Erdorganismus<br />

bilden die Perspektive auf eine praktische und gleichermaßen spirituelle Pflege. Rolf Heine<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 17<br />

Rolf Heine<br />

Krankenpfleger<br />

Vorstandsmitglied / Verband<br />

anthroposophischer Pflegeberufe<br />

Deutschland<br />

Dachverband Anthropsophische<br />

Medizin / Deutschland<br />

rolfheine@gmx.de<br />

www.vfap.de


Prof. Dr. phil. Rüdiger Grimm<br />

Sekretär der Konferenz für Heilpädagogik<br />

und Sozialtherapie, <strong>Medizinische</strong><br />

<strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />

und Professor für Heilpädagogik an<br />

der Alanus Hochschule für Kunst<br />

und Gesellschaft in Alfter<br />

r.grimm@khsdornach.org<br />

www.khsdornach.org<br />

18<br />

Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />

Das wohl eindrücklichste Ereignis des Jahres war der Wiener Kongress: die inzwischen fünfte<br />

internationale Tagung für Menschen mit Behinderungen im Kongresszentrum Wien mit über<br />

700 Teilnehmenden aus 20 Ländern. Neben der Spurensuche nach Orten, an denen Rudolf<br />

Steiner gewirkt und gelebt hatte, ging es um die zentrale Frage dieser Zus<strong>am</strong>menkünfte, die<br />

Begegnung.<br />

Die internationale Zus<strong>am</strong>menarbeit auf dem Gebiet der Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />

wird durch die jährliche Vollvers<strong>am</strong>mlung der Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />

geprägt, an der meist 90 Persönlichkeiten aus über 40 Ländern und die Repräsentanten<br />

der Fachgebiete teilnehmen. Im Zentrum standen die Entwicklungen im asiatisch-pazifischen<br />

Raum, in dem erst seit wenigen Jahren Angebote für Menschen mit Behinderung auf der<br />

Grundlage der anthroposophischen Methoden entwickelt werden. Einen Gegensatz dazu<br />

bilden die Entwicklungen in der Europäischen Union, in welcher gemäss den Zielen der<br />

UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung eine starke Intention für deren<br />

gesellschaftliche Inklusion zu beobachten ist, aber auch eine zunehmende Dichte von Regulationen<br />

und Vorschriften. Die Standorte der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />

sind daher in den vielen Ländern – wenn z.T. auch aus unterschiedlichen Gründen<br />

– oft heterogenen Einflüssen ausgesetzt, die es notwendig machen, eine kontinuierliche<br />

Diskussion über ihr eigenes Selbstverständnis und ihre Entwicklungen innerhalb der jeweils<br />

gegebenen aktuellen Situation zu führen. So stellt z.B. der Ich-Begriff der Anthroposophie<br />

eine zentrale Grundlage und einzigartiges Alleinstellungsmerkmal dar, das es kommunikativ zu<br />

vermitteln und verständlich zu machen gilt.<br />

Die Entwicklungen im Ausbildungsbereich werden an der jährlichen Ausbildungstagung in<br />

Kassel bearbeitet, an welcher fast alle Ausbildungen weltweit beteiligt sind: in diesem Jahr<br />

mit einer intensiven Arbeit darüber, wie das Studium der Anthroposophie in den Ausbildungen<br />

auf eine zeitgemässe, spannende und fruchtbare Art und Weise vermittelt und gepflegt<br />

werden kann. Neue Ausbildungsinitiativen, wie z.B. in Kolumbien, wo sich mehr als 120<br />

Personen zu einem vierzehntägigen, ersten Ausbildungsabschnitt einfanden, zeigen, dass es<br />

viele Menschen gibt, die verbindliches Interesse an dieser Methode und Berufspraxis haben.<br />

Die seit 16 Jahren stattfindenden Tagungen Heilen und Erziehen zum Austausch von Sonderpädagogik<br />

und anthroposophischer Heilpädagogik, von Pädagogik und Medizin, sowie<br />

Ost und West haben mit einer letzten Tagung ihren Abschluss gefunden. Seit Begründung<br />

dieser Tagungsreihe anlässlich des 70. Geburtstags der Heilpädagogik und ihres bedeutenden<br />

Vertreters Hans Müller-Wiedemann im Jahr 1994, sind die Berührungspunkte zwischen<br />

diesen drei Feldern zu einem, wie man vermuten möchte, sehr viel selbstverständlicheren<br />

Bestandteil der Zus<strong>am</strong>menarbeit geworden, die auch an den akademischen Standorten der<br />

anthroposophischen Heilpädagogik, z.B. Aberdeen, Alfter oder Oslo, intensiv gepflegt werden.<br />

Eine neue wissenschaftliche Buchreihe in Kooperation des Verlag <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> mit dem<br />

Athena-Verlag soll in diesem Winter mit den ersten Bänden dem öffentlichen Interesse an der<br />

Forschung in Heilpädagogik und Sozialtherapie Ausdruck geben.<br />

Weitere Informationen finden sich auf www.khsdornach.org und in der Zeitschrift Seelenpflege<br />

in Heilpädagogik und Sozialtherapie.<br />

Rüdiger Grimm<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Internationales Forum Heileurythmie<br />

Zukunftswerkstatt – 100 Jahre Eurythmie<br />

Der Kunstbegriff Rudolf Steiners aus der eurythmischen Praxis der Bühnen-Kunst, der Erziehungs-Kunst<br />

(Pädagogische Eurythmie), der Sozialen-Kunst (Eurythmie im sozialen Kontext)<br />

und der Heil-Kunst (Heileurythmie) hat uns an Ostern zur Welt-Eurythmie Fachtagung zus<strong>am</strong>men<br />

geführt. Die andersartige Tagungsgestaltung, durch die sich die vier Arbeitsbereiche der<br />

Eurythmie im gemeins<strong>am</strong>en Tun begegnet sind – in der Zus<strong>am</strong>menarbeit von zwei <strong>Sektion</strong>en<br />

– hat fruchtbare, zukünftige Anregungen geschaffen. Die sehr besonderen Impulsvorträge<br />

sind in einer Broschüre im September veröffentlicht worden, die für 7.- Euro über die <strong>Medizinische</strong><br />

<strong>Sektion</strong> ajaschke@forumHE-medsektion.net zu beziehen ist.<br />

<strong>AnthroMed</strong>®<br />

Neben Deutschland und Österreich (2010) konnte in diesem Jahr das Qualitätslabel an die<br />

heileurythmischen Berufsverbände von Ungarn, den Niederlanden und der Schweiz vergeben<br />

werden. Die USA und Finnland werden unmittelbar folgen. In England wird für jede Berufsgruppe<br />

durch die von CAHSC (Council for Anthroposophic Health & Social Care) erarbeiteten Standards<br />

of competence, ein anderer, spannender Weg über den Dachverband Anthroposophische<br />

Medizin gegangen, der zum Erwerb von <strong>AnthroMed</strong> führen wird.<br />

Für die Heileurythmie ist <strong>AnthroMed</strong> neben der Qualitätsentwicklung gleichzeitig der einzige<br />

internationale N<strong>am</strong>ens- und Methodenschutz, den wir als nicht anerkannter Therapieberuf<br />

haben! <strong>AnthroMed</strong>® ist ein ideelles Qualitäts-Gütesiegel für die ges<strong>am</strong>te anthroposophischmedizinische<br />

Bewegung. Sie ist geistig angesiedelt in der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong>, wirtschaftlich<br />

verwaltet von der Eigentümer-Gesellschaft <strong>AnthroMed</strong> gGmbH und kann auf der Verabredungsebene<br />

an die national-registrierten Berufsverbände und Institutionen vergeben werden.<br />

Ein dreigliedriges, dezentral aufgebautes, internationales Qualitätssiegel, das die Chance einer<br />

weltweiten Wiedererkennungs- und Identifikationsmarke in sich trägt.<br />

Ausbildungen<br />

Der Anerkennungsprozess (IKAM-Akkreditierung) der Berufsgruppen der Heileurythmisten, der<br />

Pflege, der Physiotherapeuten (Rhythmische Massage) der Kunsttherapeuten und der Heilpädagogen<br />

auf der Grundlage eines gemeins<strong>am</strong>en Anerkennungsverfahrens (Akkreditierungs-<br />

Handbuch) schreitet voran. Die Heileurythmie-Ausbildungen in England und Deutschland<br />

(Alanus Hochschule) haben den Prozess 2010 bereits erfolgreich und mit viel innerem Gewinn<br />

durchlaufen. 2011 hat sich auch die Ausbildung in USA auf den Weg gemacht. 2012 wird es die<br />

Ausbildung in Schweden sein.<br />

Ein wichtiger Teil dieses Qualitätsverfahrens ist die berufsübergreifende Auditierung als Hilfe zur<br />

Selbstreflektion und Selbstkorrektur einer Ausbildungsstätte. Die Anerkennungsbegleiter (Auditoren)<br />

haben jetzt das zweite Jahr ihrer 3-jährigen Auditorenschulung durchlaufen. Mit großer<br />

Professionalität und viel eigenem Engagement werden miteinander die notwendigen sozialen<br />

Fähigkeiten geschult. Gegenseitige Achtung ist unter den Auditoren der fünf Berufsgruppen<br />

entstanden und es wurde an den realen Erfahrungen deutlich, wie hilfreich die berufsgruppenübergreifenden<br />

Besuche anderer Ausbildungen sind.<br />

Auf der Welt-Eurythmie Fachtagung an Ostern haben wir angeregt, die verschiedenen Forschungsprojekte<br />

und Ergebnisse einmal darzulegen. Es wurde ersichtlich, wie viele Forschungsarbeiten<br />

in den letzten beiden Jahren entstanden sind. Das gab den Impuls, die verschiedenen<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 19<br />

Angelika Jaschke<br />

Heileurythmistin<br />

Forum Heileurythmie<br />

ajaschke@forumHE-medsektion.net<br />

info@forumHE-medsektion.net<br />

www.forumHE-medsektion.net<br />

<strong>AnthroMed</strong> ®<br />

H E I L E U R Y T H M I E


20<br />

heileurythmischen Ansätze und Ausarbeitungen in einen gemeins<strong>am</strong>en Austausch zu bringen.<br />

Ein erstes Treffen k<strong>am</strong> unter der Koordination von Prof. Dr. med. Arndt Büssing (Herdecke) <strong>am</strong><br />

24.10.2011 zustande. Der heileurythmische Forschungskreis ist offen für KollegInnen und ÄrztInnen,<br />

denen die Fragen der Dokumentation und Forschung durch eigene Arbeit ein Anliegen ist.<br />

Berufsverbände<br />

Die seit 14 Jahren zus<strong>am</strong>menarbeitenden Heileurythmie-Berufsverbände haben sich in diesem<br />

Jahr zu einer offiziellen Arbeitsgemeinschaft (GbR) konstituiert. Die nationalen Berufsverbände<br />

haben in den vergangenen 10 Jahren gemeins<strong>am</strong> internationale Standards entwickelt, die uns<br />

heute für die Markennutzung von <strong>AnthroMed</strong> entscheidende Voraussetzungen sind: das ist u.a.<br />

die Registrierung beim nationalen Marken<strong>am</strong>t und eine klare Fortbildungsregelung mit Ausschlussklausel<br />

bei Nichterfüllung.<br />

Auf internationaler politisch-rechtlicher Ebene haben wir – nach vielen Jahren Vorarbeit – eine<br />

Föderation der Berufsverbände von Heileurythmie und Kunsttherapien gegründet: International<br />

Federation of Anthroposophic Arts and Eurythmy Therapies / IFAAET. Jeder der beiden Berufe<br />

bleibt in ihrem methodischen Ansatz völlig eigenständig, aber im System der Anthroposophischen<br />

Medizin sind wir auf der Rechtsebene ein Zweckbündnis eingegangen.<br />

Praxisfelder<br />

Das Bewusstsein der nationalen Fachkompetenzen in den sechs Praxisfeldern entwickelt sich<br />

langs<strong>am</strong> aber stetig weiter. (Heileurythmie im 1 Jahrsiebt, Schul-Heileurythmie, in der Heilpädagogik<br />

und Sozialtherapie, in den Kliniken, in Freier Praxis sowie in der Arbeit mit Senioren).<br />

Es entstehen praxisfeldspezifische Berufsbilder mit der Frage nach der jeweiligen menschenkundlich-heileurythmischen<br />

Grundlage und Methodenfragen zur Heileurythmie werden bearbeitet.<br />

Eine erste internationale Zus<strong>am</strong>menkunft der verschiedenen Praxisfelder hat während<br />

der Welt-Eurythmie-Tagung 2011 stattgefunden.<br />

Delegiertenkonferenz<br />

Das übergeordnete Herzorgan unserer heileurythmischen Berufsbewegung ist die jährliche Zus<strong>am</strong>menkunft<br />

der 38 Landes-, 6 Praxisfeld- und Arbeitsbereiche -Vertreter (Delegiertenkonferenz). Von hier<br />

aus gehen Impulse in die Länder und Arbeitsfelder zurück, wo die Entscheidungen gefällt werden. In<br />

diesem Jahr arbeiteten wir an dem Thema: Begegnung – Vertrauen – Verantwortung für das Ganze.<br />

Finanzierung<br />

Unser Finanzierungskonzept, in dem jede HeileurythmistIn den Geldwert einer Therapiestunde<br />

als jährlichen Solidarbeitrag dem ForumHE / <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> zur Verfügung stellt, ermöglicht<br />

uns, die Basiskosten unseres Berufsfeldes (mit Hilfe zweier Stiftungen) inzwischen beinahe selbst<br />

zu finanzieren. Für jegliche Projektarbeit sind wir allerdings auf finanzielle Hilfe angewiesen.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Unsere eigene Homepage www.forumHE-medsektion.net, auf der alle internationalen Grundlagenstandards<br />

und Informationen der Heileurythmie in deutsch und englisch aufgeschaltet sind,<br />

hilft uns untereinander und in der Transparenz nach außen. Sie wird ständig weiter ausgebaut<br />

und ist immer topaktuell. Wir würden uns eine umfassende Verlinkung innerhalb der AM-Bewegung<br />

in naher Zukunft sehr wünschen. Angelika Jaschke<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Internationale Koordination Kunsttherapie<br />

Erfreuliches und Kritisches reichten sich im Jahr 2011 die Hand. Erfreulich war, dass die Kraft der<br />

Anthroposophischen Kunsttherapie / AKT an vielen Orten und auf ganz individuell geprägte<br />

Art in Erscheinung trat – kritisch ist, dass unsere privatrechtlichen Ausbildungen in manchen<br />

Ländern kaum noch überleben können. Wie sahen die Entwicklungen konkret aus?<br />

Verstärkte Tagungstätigkeit<br />

Die Internationalen Arbeitstage für Anthroposophische Kunsttherapie zogen nochmals eine steigende<br />

Zahl von Teilnehmern an, was sicher an dem relevanten Thema Traumaarbeit beziehungsweise Traumatherapie<br />

lag. Aus Erfahrungen und Erkenntnissen heraus menschenkundlich-künstlerische Ansätze<br />

zu entwickeln, in die auch nicht anthroposophische Methoden integriert werden können, ist das Ziel<br />

für die Praxis. Beeindruckend waren unter anderem die Beiträge von Therapeut/innen, die organisiert<br />

in Katastrophengebieten, in Gefängnissen, mit Flüchtlingen oder Folteropfern arbeiten. Aber auch die<br />

unbemerkten, mehr alltäglichen Traumata, z.B. durch Machtausübung <strong>am</strong> Arbeitsplatz, wurden mit<br />

in die Betrachtungen einbezogen. Die Arbeitsergebnisse und aufgezeichneten Plenumsbeiträge der<br />

drei Tagungen zum Thema Trauma (2010-2012) werden im kommenden Jahr in einer Dokumentation<br />

veröffentlicht werden.<br />

www.medsektion-goetheanum.org/EYED2/files/file/Arbeitstage Kunsttherapie Einladung 2012 d.pdf<br />

Die Tagung der anthroposophischen Maltherapeuten fand 2011 in Järna statt, die 43. Arbeitstagung<br />

der Musiktherapeuten in Berlin und zu den Tagungen der Fachhochschule Ottersberg (Anthroposophie<br />

im Hochschulkontext. Herausforderung und Chance) und der Alanus Hochschule (Kunsttherapie<br />

und Anthroposophie) war Michaela Glöckler als Vortragende für die AKT eingeladen.<br />

Auf der Jahreskonferenz der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> liessen die Sprachgestaltung und das Singen<br />

im Grossen Saal die künstlerischen Mittel, mit denen wir heils<strong>am</strong> tätig sind, gemeins<strong>am</strong> erfahrbar<br />

werden. Arbeitsgruppen aus dem Bereich der Anthroposophischen Kunsttherapie (Belebung und<br />

Harmonisierung der atmenden Mitte durch Gesangstherapie, Substanzverwandlung in der Heileurythmie<br />

und den Anthroposophischen Kunsttherapien, The threefold and fourfold human being in<br />

art therapy according to Liane Collot d’Herbois) erweiterten das Spektrum dieser sozial so kommunikativen<br />

Tagung. In einem Arbeitstreffen mit in Ausbildungen verantwortlichen Ärzten erhielten<br />

wir Gelegenheit, die Therapeutische Sprachgestaltung vorstellten, was gleichzeitig für mich neue<br />

Anregungen für die zukünftige Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Ärzten schuf.<br />

Bemühen um Forschung<br />

Auf der Jahreskonferenz der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> wurden Poster zur Wirks<strong>am</strong>keit in der<br />

Therapeutischen Sprachgestaltung / TS und Farblichttherapie gezeigt. Aktuell laufen weitere<br />

Forschungsprojekte zur TS, Musiktherapie und zur Maltherapie und wir hoffen auf Veröffentlichung<br />

der Resultate im kommenden Jahr.<br />

An einem Strang ziehen – Berufspolitik<br />

Im September gründete sich die International Federation of Anthroposophic Arts and Eurythmy<br />

Therapies / IFAAET, als eingetragener Verein in der Schweiz. Berufsverbände beider Professionen<br />

und aus verschiedenen Ländern stimmten über die Statuten der Föderation ab und wählten<br />

den ersten Vorstand. Zu den Aufgaben von IFAAET gehört es, eine Vertretung der öffentlichrechtlichen,<br />

nationalen Anthroposophischen Kunsttherapie- und Eurythmietherapie-Berufsverbände<br />

auf internationaler Ebene aufzubauen, die Entwicklung von AKT und Eurythmietherapie / ET<br />

in Ländern ohne Berufsverband zu fördern und gegenseitige Hilfeleistung und Unterstützung zu<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 21<br />

Kirstin Kaiser<br />

Therapeutische Sprachgestalterin<br />

und Kunsttherapeutin ED, Fachrichtung<br />

Dr<strong>am</strong>a- und Sprachtherapie,<br />

Internationale Koordination<br />

Kunsttherapie<br />

kirstinkaiser@bluewin.ch<br />

www.icaat-medsektion.net<br />

Es knospt unter den Blättern<br />

Das nennen sie Herbst.<br />

Hilde Domin


Slezak-Schindler Ch.:<br />

Die Kunst der Sprachgestaltung im<br />

Atemraum der Zeit, Marie Steiner<br />

Verlag, Unterlengenhardt 2011<br />

Altmaier M., Hanke C., Michels C.:<br />

Metallfarblichttherapie <strong>am</strong> Beispiel<br />

des Manganviolett.<br />

In: Der Merkurstab, Berlin 2011,<br />

2:165-168<br />

Petersen P., Gruber H., Tüpker R.<br />

(Hrsg.): Forschungsmethoden<br />

Künstlerischer Therapien.<br />

Reichert Verlag, Wiesbaden 2011<br />

22<br />

geben, an der Weiterentwicklung der rechtlichen Grundlagen der AKT und ET im Verbund mit<br />

der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> zu arbeiten und öffentlich-rechtliche Aktivitäten,<br />

die von internationaler Bedeutung für IFAAET Mitglieder sind, zu koordinieren. Von den Berufsverbänden<br />

der anthroposophischen Kunsttherapie wurde die Vergabe des Markenzeichens<br />

<strong>AnthroMed</strong>® an die Mitglieder befürwortet und die Kriterien für einen Vertrag mit der Anthro-<br />

Med® gGmbH erstellt.<br />

Entwicklungen in Aus- und Weiterbildung<br />

Im Bereich der Ausbildung gab es viel Bewegung: An der Alanus Hochschule begann im September<br />

zusätzlich zum Master-Studiengang eine Ausbildung auf Bachelor-Niveau in anthroposophischer<br />

Kunsttherapie / Sozialkunst. – Von der Europäischen Akademie – dem Anerkennungsgremium<br />

für berufsqualifizierende Kunsttherapieausbildungen in der <strong>Medizinische</strong>n<br />

<strong>Sektion</strong> – wurde eine Kompetenzliste und ein Handbuch erstellt. Das unterstützt die qualitative<br />

Weiterentwicklung der laufenden und neuen Ausbildungsinitiativen. – Die Arbeitsgruppe der<br />

weiterbildenden Schulen für Anthroposophische Kunsttherapie entwickelte ein Verfahren zur<br />

Akkreditierung, das dem der anderen Berufe in der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> vergleichbar ist.<br />

Künftig wird ein ausgebildetes und interdisziplinäres Auditorente<strong>am</strong> die Anerkennungsprozesse<br />

leiten können. – Aus Prag, Bratislava, St. Petersburg, Moskau und Buenos Aires erreichten uns<br />

Nachrichten von dem Aufbau neuer Ausbildungen. In den deutschsprachigen Ländern werden<br />

die geringen Teilnehmer an den privatrechtlichen Schulen zu einer existenziellen Bedrohung.<br />

Gute und bewährte Ausbildungsqualität droht verloren zu gehen, da die Abschlüsse keine Anerkennung<br />

im staatlichen Sinne bedeuten. In der Schweiz wurde das Berufsgesetz zum Kunsttherapeuten<br />

ED (Eidgenössisches Diplom) verabschiedet und bahnt d<strong>am</strong>it auch für anthroposophische<br />

Kunsttherapeuten aller Fachbereiche den Weg zu einem rechtlich anerkannten Beruf.<br />

Im Bereich der Musiktherapie hat vielleicht auch diese Tatsache bewirkt, dass ein voller Ausbildungskurs<br />

an der Orpheusschule für Musiktherapie beginnen konnte.<br />

Öffentlicher werden<br />

Die Internationale Vereinigung Anthroposophischer Äztegesellschaften (IVAA) erstellte im<br />

Oktober ein Update von Facts and Figures on Anthroposophic Medicine in Europe. Die Daten für<br />

die Darstellung der Künstlerischen Therapien basieren auf einer Erhebung, die die IVAA mit den<br />

Berufsverbänden durchführte. Durch die gute Vorarbeit in DAKART (Arbeitsgemeinschaft der<br />

Berufsverbandsvorstände der Anthroposophischen Kunsttherapie) konnten bereits vorliegende<br />

Daten aktualisiert und zur Verfügung gestellt werden. In Facts and Figures wird die Repräsentanz<br />

der tätigen Kunsttherapeuten und im Vergleich mit anderen Disziplinen dargestellt.<br />

www.ivaa.info<br />

Erfreulich ist die Veröffentlichung von Büchern in einigen Fachbereichen! Kirstin Kaiser<br />

Internationale Koordination Physiotherapie und Physikalische<br />

Therapien / APT<br />

Die Zukunft hereinlassen und neue Formen ergreifen und gestalten<br />

Zwei Ereignisse gliederten das Jahr: die Internationale Konferenz für Physiotherapie und physikalische<br />

Therapie und die Gründung der IAABT: Im Frühjahr, vom 7.-10. April 2011, fand die internationale<br />

Konferenz <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> reges Interesse mit dem Thema Schmerzbehandlung in<br />

der anthroposophischen Physiotherapie – Diagnose, Therapie und biographische Sinnfindung. In den<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Vorträgen von Dr. med. David Mc Gavin stand einerseits das Potential der Wärme im Mittelpunkt<br />

seiner Ausführungen, andererseits beleuchtete er die Situation des Patienten mit chronischen<br />

Schmerzen. Die Teilnehmer erwärmten sich an seinen Schilderungen, wahre Heilungsmomente<br />

zu erarbeiten. Dr. med. Michaela Glöckler gab in ihren Ausführungen Anregung bezüglich der<br />

Sinnfindung von Schmerz. Der anthroposophische Schulungsweg kann über den Leibesbezug<br />

zum Ich unterstützend beitragen. Konkrete berufsspezifische Arbeitsansätze wurden in den verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen von den Teilnehmenden mit ihren Denk- und Herangehensweisen<br />

bereichert.<br />

Im Herbst verwirklichte sich ein ganz neuer Schritt für unsere internationale Bewegung: Die<br />

Gründung der International Association for Anthroposohic Body Therapy / IAABT – der Internationale<br />

Gesellschaft für anthroposophische Körpertherapie – <strong>am</strong> 16.9.11. Dank der Initiativkraft<br />

von Lydia Engel, Sabine Nagel, Dieter Bigler und Reinhold Schön lagen klar und gut ausgearbeitete<br />

Statuten vor, die im Vorfeld mit Kollegen international beraten worden sind.<br />

Die Anwesenden haben einstimmig beschlossen, dass eine Zertifizierung der anthroposophischen<br />

Körpertherapeuten in Anlehnung der sieben Punkte der Zertifizierung der anthroposophischen<br />

Ärzte erarbeitet werden soll. Die Gesellschaft entstand aus dem Impuls heraus, ein<br />

Dach für die unterschiedlichen Körpertherapien zu spannen, die sich durch die Anthroposophie<br />

entwickelt haben, aber auch aus dem Wunsch, eine international erkennbare Zertifizierung und<br />

somit auch Qualitätsmerkmale herauszustellen, die diese Therapien verbinden.<br />

Der Verband möchte die anthroposophische Körpertherapie in der Öffentlichkeit vertreten<br />

und Ansprechpartner sein. Besonders die Netzwerkbildung und die interdisziplinäre Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

innerhalb aller medizinischen Arbeitsfelder sollen gefördert werden. Die innere<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit stützt sich auf die Darstellungen der Strukturen der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Goetheanum</strong>, siehe das Buch hrsg. von Michaela Glöckler und Rolf Heine: Die anthroposophischmedizinische<br />

Bewegung – Verantwortungsstrukturen und Arbeitsweisen.<br />

Um diese Ziele umsetzen zu können, brauchen wir Mitglieder, bitte meldet Euch!<br />

info@IAABT-medsektion.net; www.IAABT-medsektion.net<br />

Rhythmische Massage nach Dr. med. Ita Wegman<br />

Der internationale Ausbildnerkreis für Rhythmische Massage trifft sich jährlich vor der Jahreskonferenz,<br />

um an den Grundlagen der Methode zu arbeiten. Die Schulen geben sich selbst Form<br />

und Struktur für die Zus<strong>am</strong>menarbeit innerhalb der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong>. An vielen Orten der<br />

Welt, besonders in Rumänien, Lettland, Georgien, Ukraine, Indien, China u.a. wollen sich neue<br />

Initiativen zur Ausbildung für Rhythmische Massage gründen. So stellt sich der Ausbildung der<br />

Ausbildenden eine neue Aufgabe. Eine grosse Frage ist, wie kann dieser Impuls personell und<br />

finanziell als Wander-Ausbildung getragen werden. Im interdisziplinären aktiven Zus<strong>am</strong>menarbeiten<br />

kann unsere Stärke liegen. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die diesen Prozess<br />

initiativ gestalten und unterstützen. Unda Niedermann<br />

Internationale Koordination Psychotherapie<br />

Publikationen<br />

Das Jahr 2011 ist ein Jahr relevanter Publikationen und Übersetzungen im Fachbereich der anthroposophisch<br />

basierten Psychotherapie: Am 25. März 2011 erschien im holländischen Verlag<br />

Christofoor das Buch von Ad Dekkers Psychotherapie van de menselijke waardigheid (Psychotherapie<br />

der menschlichen Würde), 423 Seiten. Das Buch ist mittlerweile ins Italienische übersetzt und<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 23<br />

Unda Niedermann<br />

Berufskoordination Physiotherapie:<br />

unda.nw@bluewin.ch<br />

Internationale Koordination<br />

Physiotherapie und physikalische<br />

Therapien


Ad Dekkers<br />

Internationale Koordination Psychotherapie<br />

Psychologe / Psychotherapeut<br />

dekkers.appel@planet.nl<br />

Henriette Dekkers<br />

Internationale Koordination Psychotherapie<br />

Psychologin / Psychotherapeutin<br />

dekkers. appel@planet.nl<br />

24<br />

erscheint im Verlag Novalis unter dem Titel Psicoterapia della dignità umana. Die Übersetzung<br />

wurde finanziell getragen von den italienischen Kollegen und der anthroposophischen Gesellschaft<br />

in Italien! Übersetzungen auf Englisch, Deutsch und Portugiesisch sind vorgesehen.<br />

Der Inhalt des Buches ist ein Resultat von 25 Jahren interkollegialem und internationalem<br />

Studium, kasuistischer Forschungsarbeit und Unterricht in Fortbildungsreihen zu einer<br />

anthroposophisch basierten Psychotherapie, die angefangen hat unmittelbar nachdem Prof.<br />

B.C.J. Lievegoed seine erstmalige und einzige Fortbildung zu einer anthroposophisch basierten<br />

Psychotherapie durchgeführt hat für eine Gruppe von Psychotherapeuten und Psychiatern<br />

in den Niederlanden.<br />

Das Buch ist zudem geschrieben aus der Sorge, dass – abseits von manchen guten und<br />

wohltuenden psychotherapeutischen Bemühungen – weltweit ein Trend vorhanden ist, in<br />

der Psychotherapie zunehmend auf monosymptomatische Bewältigung und kurzfristige Behandlungen<br />

nach protokollisierten Vorgehensweisen zu zielen, andererseits eine Tendenz sich<br />

breit macht zur kurzfristigen methodischen Symptombefreiung, während beide Tendenzen<br />

sich distanzieren von sowohl einem komplexen Ges<strong>am</strong>tbild des Menschseins, wie auch von<br />

der sozialen kontextgebundenen Pathogenese. Beide Tendenzen profilieren sich als evidencebased.<br />

Das Buch will sich dennoch in der vollen Breite der geschichtlichen und modernen<br />

Psychotherapie einordnen. Demzufolge wird manchen professionellen Autoren Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />

geschenkt.<br />

Es existiert bereits eine italienische Übersetzung des Buches Borderline Erkrankungen, Verlag<br />

Freies Geistesleben, von Dieter Beck (†), Ursula Langerhorst und Henriette Dekkers, mit einem<br />

Vorwort von Michaela Glöckler, unter dem Titel Malattie Borderline, Verlag Novalis, Mailand, 2005.<br />

Am 1. Mai 2011 erschien die Übersetzung auf Spanisch, erarbeitet von Dr. med. Miguel Martínez<br />

Falero, Arzt für Allgemeinmedizin und Psychotherapie, Präsident der anthroposophischen<br />

Ärztevereinigung in Spanien. Der spanische Titel heißt Trastorno Límite de Personalidad Borderline,<br />

Verlag Rudolf Steiner Madrid.<br />

Am 1. August erschien die Übersetzung auf Portugiesisch von Ralf Rickli anlässlich der Gründung<br />

des brasilianisch-anthroposophischen Psychotherapie-Vereins, bei Verlag Ad Verbum –<br />

Anthroposófica, impulsiert und finanziert von der Berufsgruppe in Curitiba, Brasilien.<br />

Fortbildungen und Gründungen von Berufsverbänden<br />

Eine der Hauptaufgaben der IKAM-Koordinatoren wurde formuliert im IKAM-Jahresbericht<br />

von 2005: weltweit die kollegialen Fragen nach anthroposophisch basierter Psychotherapie<br />

zu beantworten mittels landesgebundenen Post Graduate-Fortbildungen nach<br />

vereinbarten Berufskriterien im Rahmen der Tätigkeiten der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong><br />

<strong>Goetheanum</strong>, und anschließend die Gründung nationaler Berufsverbände zu stimulieren,<br />

d<strong>am</strong>it die Ges<strong>am</strong>tarbeit vor Ort selbständig weitergeführt werden kann. Diese Hauptaufgabe<br />

kristallisiert sich jetzt breit heraus.<br />

Es bewegen sich tatkräftig die deutschen Kollegen in beiden Bereichen: Gründung der<br />

Deutschen Gesellschaft für Anthroposophische Psychotherapie e.V. / DtGAP und eine<br />

3-jährige Fortbildung in Psychotherapie, Psychosomatik und Psychiatrie. Auch die italienischen<br />

Kollegen sind sehr aktiv in beiden Bereichen.<br />

Die englische Society for Counselling and Psychotherapy bereitet ein Therapeutikum in Emerson<br />

vor, und der brasilianische Berufsverband ABPA zeigt sich tatkräftig in vielen Bereichen,<br />

mits<strong>am</strong>t der Stiftung Sophia für die postgraduatierten Fortbildung an Universitäten in Sao Paolo<br />

und Belo Horizonte. Spanien hat seine erstmalige postgraduate Fortbildung beendet, und in<br />

Spanisch-Süd<strong>am</strong>erika befindet sich eine gemeins<strong>am</strong>e Gruppe aus Chile, Argentinien und Ko-<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


lumbien im 3. Fortbildungsjahr. Das ist auch die Lage in Israel, obwohl einige Kollegen in Harduf<br />

schon dabei sind eigene Psychotherapie-Kurse zu konzipieren.<br />

Teilnahme an internationalen IPMT’s<br />

Anthroposophisch basierte Psychotherapie und Psychiatrie wird in einigen Orten abgeboten<br />

als Teil des IPMT. Sie wird fachkompetent vertreten in Indien, Chile, Kolumbien,<br />

Dornach / Arlesheim, St. Petersburg und Odessa. Die Dozenten-Gruppe wächst mittlerweile,<br />

aber die IKAM-Koordinatoren haben ihr nächstes Ziel zum ‚Train the Trainers‘ noch in<br />

Vorbereitung.<br />

Hochschularbeit<br />

Die Hochschulgruppe für Psychotherapie <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> existiert seit 20 Jahren und<br />

trifft sich im Kontext der Jahreskonferenz der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong>. Mittlerweile sind es<br />

etwa 50 Kollegen, die sich in den Klassenstunden beruflich miteinander vertiefen.<br />

Seit 3 Jahren arbeitet eine Initiativgruppe aus der Inneren Medizin an der Filderklinik auf<br />

der Basis der Klassenstunden von Rudolf Steiner menschenkundlich an verschiedenen<br />

Themen der Pathogenese, Trauma und Psychiatrischen Krankheitsbildern.<br />

Beide Gruppen arbeiten grundsätzlich von der esoterischen Perspektive her an den Fragen<br />

der heutigen Zeitlage.<br />

IKAM Koordinations-Ziele für die Zukunft<br />

Die nächsten Ziele werden schon wie im Sonnenaufgang sichtbar:<br />

• eine Sekretariats-Stelle organisieren, praktisch und finanziell<br />

• finanzielle Mittel organisieren für Übersetzungen von anthroposophischen Büchern,<br />

Unterrichtsmaterialien und fachbezogenen Texten von Rudolf Steiner<br />

• ein Train the Trainers-Curriculum entwickeln<br />

• die existierenden Qualitätskriterien prüfen und nach geläufigen Universitätskriterien<br />

beibehalten<br />

• einen internationalen Dachverband gründen<br />

• bis heute wird die IKAM-Koordination ehren<strong>am</strong>tlich getragen, mits<strong>am</strong>t der Versorgung<br />

mit Unterrichtsmaterialien, der Mentorierung, Zertifizierung usw. Für einen<br />

Nachfolger im Koordinationskreis wünschen wir uns jedoch einen tragenden<br />

Boden, an der wir alle noch arbeiten müssen<br />

Die Website der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> enthält die relevanten Informationen<br />

www.medsektion-goetheanum.ch. Ad Dekkers, Henriette Dekkers-Appelt<br />

IPMT / International Postgraduate Medical Training in Dornach 2011<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 25


René de Winter M.A.<br />

EFPAM / Präsident der Europäischen<br />

Patientenförderation für<br />

Anthroposophische Medizin<br />

European Federation of Patients’<br />

Associations for Anthroposophic<br />

Medicine<br />

wintberg@email.li<br />

www.efp<strong>am</strong>.eu<br />

Hans-Jürgen Schumacher M.A.<br />

gesundheit aktiv, anthroposophische<br />

heilkunst e.v.<br />

Geschäftsführung<br />

schumacher@<br />

gesundheitaktiv-heilkunst.de<br />

Patientenorganisationen und Europäische Patientenförderung<br />

für Anthroposophische Medizin / EFPAM<br />

Die Pflege der Kontakte und die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit anderen Patienten-, Ärzte- und Therapeutenverbänden<br />

im Bereich der anthroposophischen Medizin sowie auch im Bereich der<br />

breiten Komplementärmedizin war im Berichtsjahr erneut eine wichtige Aufgabe. Ziel dieser<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit ist, die europäische Politik und die politischen Entscheidungsträger für die<br />

besonderen Probleme der Komplementärmedizin im allgemeinen und die der anthroposophischen<br />

Medizin zu interessieren und zu engagieren.<br />

EFPAM hat im Berichtsjahr an verschiedenen Gremien und Konferenzen teilgenommen, wie<br />

IKAM, die neue NGO ELIANT und EUROCAM. Die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit anderen Organisationen,<br />

wie IVAA und ECHAMP ist ausgezeichnet. Unsere guten Kontakte mit dem europäischen Homöopathieverbraucherdachverband<br />

EFHPA wurden weiterhin, mit Verständnis für die besonderen<br />

Ausgangslagen beider Organisationen, gepflegt.<br />

Im Jahre 2011 arbeitete EFPAM an folgenden Themen:<br />

• Die Verfügbarkeit der anthroposophischen Heilmittel<br />

• Die Rolle der Patienten in der Sichtbarkeit der anthroposophisch-medizinischen Bewegung<br />

in Europa (Allianzbildung)<br />

• Demokratie und Therapiefreiheit<br />

• Projekt “Patientenkompetenz”.<br />

Die völlig erneuerte Repräsentanz im Internet, www.efp<strong>am</strong>.eu, erweist sich als immer wichtiger,<br />

vor allem da Politiker, politische Gremien und Behörden das Internet als wichtigste Quelle für<br />

ihren Informationsbedarf verwenden.<br />

Die EFPAM-Ziele lassen sich Zus<strong>am</strong>menfassen in den drei A's: Access, Availibility and Affordibility.<br />

• Access (Zugang) anthroposophischer Gesundheitsprofessionals und Heilmittelhersteller<br />

zum Markt, d<strong>am</strong>it die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten erfüllt werden können.<br />

• Availability (Verfügbarkeit) der Dienste und Produkte (Heilmittel) der anthroposophischen<br />

Medizin für die Verbraucher.<br />

• Affordibility (Bezahlbarkeit) der Dienste und Produkte innerhalb der unterschiedlichen<br />

europäischen Gesundheitsversicherungssysteme.<br />

• Im Jahre 2011 k<strong>am</strong> zu diesen drei A's noch eine vierte dazu: Applicability (Anwendbarkeit).<br />

Viele Politiker und Behörden meinen, dass die die Registrierung (= Access) von Medik<strong>am</strong>enten<br />

in die gültige europäischen Gesetzgebung schon weitgehend und umfassend<br />

geregelt ist; die Wirklichkeit aber ist leider anders und lässt die reibungslose Registrierung<br />

der anthroposophischen Heilmittel nur sehr beschränkt zu.<br />

Die aktuelle Wirtschaftsituation in Europa macht uns grosse Sorgen, da sie direkten Einfluss auf<br />

das Gesundheitswesen nimmt. Sie birgt auch eine potentielle Gefährdung für die Entwicklung<br />

und Durchsetzung der individuellen Therapiefreiheit. Das Thema Patientenkompetenz und im erweiterten<br />

Sinne die Gesundheitskompetenz des Menschen war im Berichtsjahr erneut zentrales<br />

Thema, an dem weiter gearbeitet wurde und wird das auch in den nächsten Jahren bleiben.<br />

René de Winter arbeitet als Koordinator für EFPAM / European Federation of Patients’ Associations<br />

for Anthroposophic Medicine, Hans-Jürgen Schumacher ist sein Stellvertreter. René de Winter<br />

26 <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2008 / Vorhaben 2009


Internationales Jungmedizinerforum<br />

Wie werde ich ein guter Arzt?<br />

Ausgehend von dieser Frage wollen wir die Zus<strong>am</strong>menarbeit von jungen Menschen mit<br />

Interesse an Anthroposophischer Medizin fördern. Die Frage nach der eigenen Ausbildung<br />

stellt sich während des Medizinstudiums und – in verwandelter Form – während der ärztlichen<br />

Weiterbildungszeit in Klinik und Praxis. Auch ist sie eng verknüpft mit der Entstehung und den<br />

Inhalten der Kurse Rudolf Steiners für die jungen Mediziner (GA 316). Im Herbst 2011 haben<br />

wir die ehemalige Koordination Studentenarbeit in Internationales Jungmedizinerforum umbenannt.<br />

So öffnen wir unsere Aktivitäten für alle, die Ausbildungsfragen in sich tragen, und<br />

schließen an die Menschen und Inhalte der Jungmedizinerkurse an. Über diesen neuen Schritt<br />

freuen wir uns und blicken der zukünftigen Arbeit gespannt und hoffnungsvoll entgegen.<br />

Das Internationale Jungmedizinerforum umfasst derzeit folgende Aufgabenbereiche:<br />

Studenteninitiative: Wir fördern und unterstützen den Austausch und die Vernetzung mit<br />

anderen Interessierten und helfen beim Aufbau und in der Arbeit studentischer Arbeitskreise.<br />

Assistenteninitiative: Die Frage nach einer guten Ausbildung zum anthroposophischen Arzt<br />

stellt sich im klinischen Alltag neu. Die praktische Umsetzung der Anthroposophischen Medizin<br />

und das soziale Miteinander im Te<strong>am</strong> stellen neue Herausforderungen dar. Die Assistenteninitiative<br />

will den Austausch der Assistenten untereinander unterstützen sowie zur Entwicklung<br />

und Verbesserung der Ausbildungsbedingungen beitragen.<br />

Forschungsinitiative: Wir helfen gerne bei der Vermittlung von anthroposophisch-medizinischen<br />

Diplom- und Doktorarbeiten.<br />

Jungmedizinertreffen: In den Kursen für junge Mediziner gab Steiner Anregungen für eine<br />

Ausbildung Moral und ärztlicher Fähigkeiten. Die gemeins<strong>am</strong>e inhaltliche Arbeit an diesem<br />

Jungmedizinerkurs ermöglicht uns einen inneren Zus<strong>am</strong>menhang.<br />

Stipendien: Zur Realisierung von Initiativen in der Anthroposophischen Medizin braucht es immer<br />

wieder auch finanzielle Mittel. Wir helfen bei der Suche nach Unterstützung, insbesondere<br />

auch durch Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Initiative für Ausbildung in Anthroposophischer Medizin e.V..<br />

Rundmail: In Form einer Rundmail verschicken wir sechsmal im Jahr Veranstaltungshinweise<br />

und aktuelle Mitteilungen zur Anthroposophischen Medizin in der Aus- und Weiterbildung.<br />

Rundbrief: Der Rundbrief „Medizin und Anthroposophie“ dient dem inhaltlichen Austausch<br />

und entsteht aus Beiträgen der Leser. Wir freuen uns über Berichte zu Erfahrungen, Gedanken<br />

und eigenen Fragen. Er kann über unsere Website bezogen werden.<br />

Es grüßen herzlich die Mitarbeiter des Internationalen Jungmedizinerforums:<br />

Philipp Busche, Tanja Geib, Natascha Neisecke, Ann-Kristin Olk, Anna Sophia Riekert (IKAM-Vertretung),<br />

Johannes Weinzirl, Paul Werthmann<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2008 / Vorhaben 2009<br />

Anna Sophia Riekert<br />

Internationales Jungmedizinerforum<br />

Internationale Koordination Anthroposophische<br />

Medizin / IKAM<br />

nfo@jungmedizinerforum.org<br />

www.jungmedizinerforum.org<br />

Paul Werthmann<br />

Internationales Jungmedizinerforum<br />

Internationale Koordination<br />

Anthroposophische Medizin / IKAM<br />

Stellvertretung<br />

27


Dr. med. Guus van der Bie<br />

Internationale Koordination<br />

Ärzteausbildung<br />

guusvanderbie@planet.nl<br />

28<br />

Internationale Koordination Anthroposophische Ärzteausbildung<br />

Die Ärztegruppe, die sich darum bemüht die Professionalisierung der Ausbildungen zu fördern,<br />

entwickelt sich langs<strong>am</strong> zu einem internationalen Gremium. War bis dahin die Gruppe<br />

der Ausbilder, die die Ausbildertagung mitgestaltete, bereits international orientiert, so fehlten<br />

dennoch einige Landesverterter. Die ersten Schritte – sich mit sämtlichen Ausbildungsstätten<br />

in Verbindung zu halten – sind gemacht worden, um eine internationale repräsentative<br />

Ausbildergruppe zu formieren, die der Koordination als Gesprächspartner dienen sollte.<br />

So eine Gruppe ermöglicht die Verbindung von Koordination und der konkreten Situation vor<br />

Ort. Die Hoffnung besteht, dass durch diese Gesprächsgruppe ein regelmässiger Austausch mit<br />

alle Ausbildungen stattfinden kann. N<strong>am</strong>entlich für die Länder, die bei der Ausbildertagung<br />

nicht repräsentiert waren, kann eine solche Gruppe eine effektive Kommunikation anregen,<br />

d<strong>am</strong>it das, was vor Ort lebt und was beim Koordinator lebt, ausgetauscht werden kann. Das<br />

E-Mail ist dafür das geeignete Kommunikationsmittel. Was könnte als Frucht einer derartigen<br />

Kommunikation angestrebt werden?<br />

Interkollegiale Verbindung<br />

Es ist wichtig, dass alle Ausbilder jederzeit zueinander Verbindung aufnehmen können und Ziel<br />

der Koordination ist, diese Verbindung als Kommunikationsstelle zu fördern. Der internationale<br />

Charakter der Ärzteausbildungen wächst dadurch und wir können als eine internationale Gemeinschaft<br />

zus<strong>am</strong>menarbeiten.<br />

Der ärztliche Entwicklungsweg<br />

Jeder, der als anthroposophischer Arzt ausgebildet werden will, betritt in irgendeiner Form diesen<br />

spezifischen Schulungsweg. Die Koordination kann den Ausbildern helfend durch Gespräch,<br />

Fragenbeantwortung, didaktische und methodische Hinweise zur Seite stehen, d<strong>am</strong>it der Schulungsweg<br />

optimal realisiert werden kann. Weil dies eine éducation permanente ist, entsteht ein<br />

durchgehender Prozess, die in der Ausbildung für viele zum ersten Mal im Zentrum des Arztwerdens<br />

steht. Die Koordination hat aber auch eine eigene Verantwortung diesen Schulungsweg<br />

repräsentieren zu können. Diese Gruppe der vor Ort wirkenden Ausbilder soll sich in diesen<br />

Gesichtspunkten finden können und daran auch aktiv mitgestalten.<br />

Verantwortung<br />

Die anthroposophischen Ärzteausbildungen sollten sich öffentlich evaluieren lassen, wie in<br />

unseren Ausbildungen gelehrt wird. Dazu sollte auch die Möglichkeit bestehen, dass die Ausbildungen<br />

und die Ausgebildeten nachweisbar geprüft sind, wie es schon in einigen Ländern von<br />

den Behörden gefordert wird. Diese Beurteilung hat eine soziale Funktion und ist gleichzeitig<br />

ein gesundendes Feedback für die Ausbilder und Ausgebildeten.<br />

Es kann gerade eine sehr wichtige Funktion dieser Gesprächsgruppe sein, um im gemeins<strong>am</strong>en<br />

Streben und in Abstimmung vitale und essentielle Gesichtspunkte für diese drei Aspekte der<br />

Ausbildung für die Koordination zus<strong>am</strong>menzutragen in der Hoffnung, dass dadurch die anthroposophischen<br />

Ärzteausbildungen auch tatsächlich international ausgerichtet sind.<br />

Guus van der Bie<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Landeskoordinatoren für Anthroposophische Medizin / GNCAM<br />

Eine internationale Gruppe von Ärzten – Vertreter der anthroposophisch-medizinischen und<br />

therapeutischen Bewegung in ihren jeweiligen Ländern – traf sich zum ersten Mal im September<br />

2009 in Dornach und kommen seitdem jährlich mit Michaela Glöckler zus<strong>am</strong>men.<br />

Der Austausch mit den Kollegen aus den Dachverbänden weltweit ist spannend. Wir arbeiten<br />

mit allen Fachrichtungen in unserem jeweiligen Land zus<strong>am</strong>men – z.B. mit Ärzten, Heileurythmisten,<br />

Krankenpflegern, Masseuren, Körpertherapeuten, Psychotherapeuten und Kunsttherapeuten.<br />

Unsere Aufgabe ist, die gegenseitige Wahrnehmung und die Arbeit aller diesen<br />

Gruppierungen zu unterstützen, deshalb nennen wir uns Koordinatoren. In Grossbritannien hat<br />

beispielsweise die Dachorganisation gemeins<strong>am</strong> mit den assoziierten Organisationen die Kompetenzanforderungen<br />

ausgearbeitet, die in jeder Fachrichtung vorhanden sein müssen, um<br />

die nötige Qualität zu sichern. Diese Arbeit betrifft die rechtliche Ebene. Sie wird alle Fachrichtungen<br />

bei ihren Bemühungen unterstützen, um dort im Gesundheitssystem die Anerkennung<br />

nicht zu verlieren.<br />

In vielen unseren Ländern bleiben wir mittels eines Rundschreibens und einer Homepage für<br />

alle Fachrichtungen in Kontakt. Das gibt uns die Möglichkeit des regelmässigen gegenseitigen<br />

Austausches und die Chance der gegenseitigen Unterstützung.<br />

2010 beschloss der Kreis der Group of National Coordinators of Anthroposophic Medicine / GN-<br />

CAM, dass Übersetzungen von medizinischen Basiswerken ins Englische eine der Hauptprioritäten<br />

sein wird. Wir wollen die Übersetzungen ins Englische von aktuellen medizinischen<br />

Fachbüchern und Fachblartikeln in höchster Qualität fördern, da Englisch universell als medizinische<br />

Fachsprache verwendet und d<strong>am</strong>it einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich wird.<br />

Rudolf Steiners medizinisch-relevanten Werke sind in vielen Fällen bereits übersetzt. Jüngere<br />

Ärzte wollen und brauchen auch die Chance, von der heutigen klinischen Praxis in Anthroposophischer<br />

Medizin zu lernen. In etwa 20 Ländern gibt es dafür gut besuchte Ausbildungen.<br />

Die jungen teilnehmenden Ärzte fragen immer wieder nach aktueller Literatur zur klinischen<br />

Arbeit und Forschung in einer Sprache, die sie lesen und verstehen können, d<strong>am</strong>it ihre Praxis<br />

der Anthroposophischen Medizin einen verantwortlichen und ausgezeichneten Anfang nehmen<br />

kann.<br />

Eine Finanzierung der Übersetzung von zwei erstklassigen medizinischen Fachbücher wurde<br />

dankenswerterweise von der Vidar-Stiftung und der Mahle-Stiftung bereitgestellt in 2011:<br />

Innere Medizin von Matthias Girke, und Individuelle Pädiatrie von Georg Soldner und Hermann<br />

Michael Stellmann. Alicia Landman<br />

Teilnehmer von links: Mariana M<strong>am</strong>paey (AR), Michaela Glöckler, Simon Bednarek (NZ), Ursula Flatters (SE), Srinivasa Rao<br />

(IN), Matthias Girke, Alicia Landman (USA), Martin Niemeijer (NL), Marnix Schaubroeck (BE).<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 29<br />

GNCAM-Koordinatoren<br />

Stefan Geider, England, s.geider@<br />

c<strong>am</strong>phillmedical.org.uk; Simon<br />

Bednarek, Neuseeland, simon.bednarek@gmail.com;<br />

Socorra Cordeiro,<br />

Chile, Gcordeiro@vivephoenix.cl;<br />

Ursula Flatters, Schweden, ursula.<br />

flatters@vidarkliniken.se; Alicia<br />

Landman-Reiner, USA, areiner@cns.<br />

umass.edu; Henrik Szoeke, Ungarn,<br />

szoekehenrik@t-online.hu; Barbara<br />

Wais, Deutschland, wais@d<strong>am</strong>id.de.


Heike Sommer M.A.<br />

Koordination Öffentlichkeitsarbeit<br />

heike.sommer@<br />

medsektion-goetheanum.ch<br />

www.medsektion-goetheanum.ch<br />

Presse- / Öffentlichkeitsarbeit<br />

Aktion ELIANT<br />

heike.sommer@eliant.eu<br />

www.eliant.eu<br />

www.eliant.eu/new/userfiles/file/<br />

pdf/Memorandum%20Allianz%20<br />

ELIANT%202011.pdf<br />

30<br />

Internationale Koordination Öffentlichkeitsarbeit<br />

Das Jahr 2011 war von der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit<br />

geprägt, dem Austausch innerhalb der eigenen Berufsgruppe sowohl fachintern auf breiter<br />

internationaler Ebene mit Schwerpunkt Süd<strong>am</strong>erika, als auch berufsgruppenübergreifend<br />

in Deutschland.<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong><br />

In diesem Jahr stand der weitere Ausbau unserer Homepage im Vordergrund. Bis jetzt ist<br />

die deutsche Sprachausgabe soweit gediehen, dass sie auch verschiedentlich als Referenz<br />

und Quelle angegeben wird. Die anderen Sprachfassungen werden systematisch in Kooperation<br />

mit Experten aus dem englischen, französischen, spanisch-latein<strong>am</strong>erikanischen,<br />

russischen und japanischen Sprachraum nachgepflegt beziehungsweise aufgebaut, das<br />

betrifft auch die japanische Seite. Ihnen möchte ich für die ausgezeichnete Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

ganz besonders danken!<br />

Netzwerkbildung auf Social Media Plattformen<br />

Die anthroposophische Medizin ist nun auch auf Social Media Plattformen zu finden. Die<br />

Kommunikation ist in Englisch gehalten, d<strong>am</strong>it wir international mit allen in den direkten<br />

Austausch kommen können. Eine kleine internationale Steuerungsgruppe legt derzeit den<br />

Schwerpunkt auf Facebook und Twitter.<br />

Gestaltungs- und Printbereich<br />

In diesen Bereich fallen viele parallel laufende Tätigkeiten, wie das Gestalten der grossen<br />

Tagungsbroschüren und die Anzeigen für die Bewerbung verschiedener Veranstaltungen.<br />

Lektorieren, Satz- und Fotoarbeiten gehören dazu. Auch in diesem Jahr bildete der Jahresbericht<br />

der anthroposophisch-medizinischen Bewegung einen Höhepunkt, auf den<br />

ich mich immer sehr freue, in dem wir Ihnen die wesentlichen Früchte des Jahres und die<br />

Perspektiven und Planung für das nächste Jahr zus<strong>am</strong>men zu fassen versuchen. Allerdings<br />

wünsche ich mir dafür noch mehr internationale Mitbeteiligung.<br />

Von der Aktion ELIANT zur Allianz<br />

Am 13. Mai 2011 empfing EU-Kommissar John Dalli die Träger Allianz ELIANT, die ihm in<br />

der Europäischen Kommission in Brüssel mehr als 1 Million Unterschriften aus 27 EU-Mitgliedstaaten<br />

für bessere Rahmenbedingungen für Anthroposophische Dienstleistungen<br />

und Produkte überreichen durfte. – Ein bedeutender Tag (s. S. 43). Das eigens von den<br />

Trägern dazu verfasste Memorandum mit den 15 konkreten Forderungen für rechtliche<br />

Massnahmen in den Bereichen Landwirtschaft, Ernährung, Gesundheitswesen, Bildung,<br />

Heilpädagogik und Forschung liegt bisher in englischer Sprache vor. Die deutsche Version<br />

ist in Vorbereitung. Es hat mir ganz besondere Freude bereitet dafür Design, Layout und<br />

Satz herzustellen. Heike Sommer<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


International Postgraduate Medical Training / IPMT<br />

Neben den grossen Jubiläen diesen Jahres – dem 150. Geburtstag Rudolf Steiners und dem<br />

90-jährigen Bestehen der Ita Wegman-Klinik und der Weleda – hatten wir auch ein kleines zu<br />

feiern: den 10. Geburtstag unseres International Postgraduate Medical Training. Im November<br />

2002 das erste Mal in Lodz / Polen ausgerichtet, hat diese Fortbildungswoche inzwischen 89 Mal<br />

in 18 verschiedenen Ländern stattgefunden. Inzwischen nehmen weltweit zwischen 800 und<br />

900 Menschen jährlich dieses Weiterbildungsangebot wahr – Tendenz steigend.<br />

Das IPMT-Jahr 2011 begann im Januar in Chile und endete Anfang Dezember im benachbarten<br />

Peru. In den dazwischen liegenden zehn Monaten wanderte es einmal um die Erde: nach<br />

Neuseeland, auf die Philippinen, nach Taiwan, Indien, Russland, in die Ukraine, nach Tschechien,<br />

Schweden, in die Schweiz, nach Kuba und nach Kalifornien in den USA.<br />

Ein neuer Griff war in diesem Jahr die Initiative von Ursula Flatters, die die Ärztegruppe aus<br />

Irkutsk / Sibirien an die Vidar-Klinik in Järna / Schweden einlud. Dadurch wurde eine Seminar-<br />

Woche in klinischem Ambiente ermöglicht, die den russischen Ärztinnen die besondere<br />

Atmosphäre und kollegiale Zus<strong>am</strong>menarbeit in einer anthroposophischen Klinik unmittelbar<br />

erfahrbar machte. Besonders geschätzt wurden die Teilnahme an den Patientenbesprechungen<br />

und der Erfahrungsaustausch mit den im unmittelbaren Arbeitsprozess stehenden Klinikärzten.<br />

Aber auch das Erleben des Heilpflanzengartens der Klinik, des fruchtbaren Zus<strong>am</strong>menwirkens<br />

zwischen Ärzten und Therapeuten sowie des sorgenden Umgangs mit den Patienten waren für<br />

die russischen Kolleginnen neue Erfahrungsfelder, die wichtige Anregungen und Impulse für die<br />

Gestaltung der eigenen Arbeit in Sibirien gaben.<br />

Eine in anderer Weise besondere Umgebung für die Fortbildungswoche bot das IPMT <strong>am</strong><br />

<strong>Goetheanum</strong>; nicht nur, weil hier der Ausgangspunkt von Rudolf Steiners Wirken war oder weil<br />

in unmittelbarer Nähe die Anthroposophische Medizin erstmals praktisch wurde und man in<br />

Arlesheim die Ita Wegman- und die Lukas-Klinik, die Hiscia und die Weleda besuchen kann – nein,<br />

auch weil das <strong>Goetheanum</strong> in seiner künstlerischen Ausgestaltung reiche Anregung zu einem<br />

vertieften Menschen- und Krankheitsverständnis bietet. In diesem Jahr k<strong>am</strong>en Menschen aus 12<br />

Nationen von China bis Kanada in Dornach zus<strong>am</strong>men und beschäftigten sich schwerpunktmässig<br />

mit den kosmologischen Aspekten des Pflanzen- und des Menschenwesens. Diese Arbeit fand<br />

ihren Abschluss in einer Betrachtung des Menschheitsrepräsentanten und des rosa Glasfensters,<br />

in denen die kosmische Polarität der Widersachermächte erlebbar wird, in die der Mensch, sich<br />

gesund erhaltend oder erkrankend, hineingestellt ist.<br />

Einen wiederum anderen Charakter hatte die IPMT-Woche in Kuba. Im vergangenen Jahr von<br />

den Verantwortlichen aufgrund der schwierigen finanziellen Situation des Landes kurzfristig abgesagt,<br />

war es der Initiative der fünfköpfigen Kerngruppe zu verdanken, dass im Oktober 2011<br />

bei tropischen Temperaturen 41 Kubaner in Matanza die 2009 begonnene Arbeit fortsetzen<br />

konnten. Es wurde vor allem in den Nachmittags- und Abendkursen erlebbar, dass Schulmedizin,<br />

Spiritualität und schlichte Menschlichkeit keine Gegensätze sein müssen, sondern sich auf<br />

das Fruchtbarste ergänzen können. Ganz besonders fiel die Herzensqualität dieses IPMT's auf:<br />

Die kubanische Seele ist voller Poesie und Schöpferkraft und so entstanden aus den Pflanzenbetrachtungen<br />

Verse und der tägliche Tagesrückblick nahm Gedichtform an; auch die morgendliche<br />

Eurythmie wurde mit ausgesprochener Dankbarkeit aufgenommen. So wurde die innere<br />

Wärme ein tragendes Element dieser Woche.<br />

Auf der anderen Seite der Erde war es 6 Monate zuvor nicht weniger tropisch heiss, als sich im<br />

April knapp 30 Ärzte in der Provinz Ilo Ilo, dem Herzen des philippinischen Archipels und der<br />

Wiege der malaiischen Zivilisation auf den Philippinen, trafen. Mit dabei waren auch eine ganze<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 31<br />

Stefan Langh<strong>am</strong>mer<br />

Finanzen, Koordination IPMT<br />

Tel.: + 41 (0)61 706 43 70<br />

langhste@medsektion-goethanum.ch


1<br />

2<br />

3<br />

Bilder S. 32 von links oben:<br />

1, 2 IPMT-Kurs Psychologie, in der Halde<br />

<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, Schweiz 2011,<br />

3 IPMT-Kurs Projektive Geometrie mit<br />

Simultanübersetzung <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>,<br />

Schweiz 2011,<br />

4 IPMT-Kurs Kunsttherapie, in der Halde<br />

<strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, Schweiz 2011,<br />

5 Im Labor der Weleda AG Arlesheim 2010,<br />

6 IPMT-Kurs Gruppenfoto vor der Abreise,<br />

San Francisco Area, USA 2011,<br />

7 IPMT-Kurs in Indien, Gruppenfoto<br />

<strong>am</strong> Meer 2011<br />

32<br />

Reihe Verantwortungsträger oder Lehrende aus im Gesundheitswesen tätigen Organisationen,<br />

die ihrerseits einige ihrer Studenten mitbrachten. Wie erstaunt war Michael Evans, als er im<br />

Einführungskurs von diesen erfuhr, dass im Medizin-Curriculum des ersten Jahres ihrer Ausbildungsstätte<br />

bereits die Behandlung der 4 Elemente verankert ist! Diese neue Generation von<br />

Interessierten macht Hoffnung, dass die Anthroposophische Medizin hier auch in Zukunft aktiv<br />

gepflegt und immer mehr Menschen erreichen wird.<br />

Blicken wir zum Abschluss nach Tschechien: Dort, wo die Moldau zwei enge, beinahe inselbildende<br />

Schleifen um ein Stückchen Land macht, liegt das Städtchen Krummau. In das an diesem<br />

Ort zum 2. Mal stattfindende IPMT war die ganze Stadt involviert: In der Präfektur fanden die<br />

Vorträge statt, in der Schule die Arbeitsgruppen sowie die Unterbringung vieler Teilnehmer<br />

und die Verantwortlichen der Stadt begleiteten das Ganze mit allem erdenklichen Wohlwollen.<br />

Hier fanden sich nicht nur Ärzte und Therapeuten zus<strong>am</strong>men, um an einem vertieften Zugang<br />

zum Ätherischen zu arbeiten; unter den ca. 120 Teilnehmenden war auch eine grössere Gruppe<br />

Lehrer, denen die präventivmedizinischen Aspekte einer kindgemäßen Pädagogik ein grosses<br />

Anliegen waren. Auch nahmen zahlreiche Jungmediziner teil, die <strong>am</strong> Rande der IPMT-Arbeit die<br />

Neubegründung des Jungmediziner-Forums vorbereiteten<br />

Es wird deutlich, dass die IPMT-Woche – so ähnlich auch ihr Aufbau ist – in jedem Land ganz<br />

individuelle Züge annimmt, jedes der Länder sein IPMT formt. Einen grossen Anteil <strong>am</strong> Gelingen<br />

solch einer Woche hat die Vorbereitungsgruppe vor Ort, die den Boden für die Arbeit bereitet<br />

und die zumeist von einem oder zwei Initiativträgern getragen wird. Dankbar schauen wir auch<br />

auf die zahlreichen Helfer sowie auf all die Dozenten und Gruppenleiter, die einen sagenhaften<br />

Einsatz leisten - und das zumeist ohne jegliches Honorar. Und schliesslich sind da die Institutionen,<br />

Stiftungen und Privatspender zu nennen, die diese Arbeit immer wieder finanziell ermöglichen.<br />

Ihnen allen sei an dieser Stelle unser allerherzlichster Dank gesagt!<br />

Stefan Langh<strong>am</strong>mer<br />

4 5 6<br />

7<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


10 Jahre International Postgraduate Medical Training / IPMT<br />

Rückblick in Bildern<br />

10 Jahre IPMT - das gibt Anlass, kurz innezuhalten und zu fragen: Was ist das Besondere dieses<br />

Fortbildungsangebotes, das die Menschen rund um den Globus anspricht?<br />

Ein IPMT-Tag ist dreigegliedert: übende Kurse <strong>am</strong> Vormittag, inhaltlich-praxisorientierte medizinische,<br />

therapeutische oder pharmazeutische Workshops <strong>am</strong> Nachmittag, Vorträge und<br />

Gespräche zu Fragen der Berufsethik und des inneren Schulungsweges <strong>am</strong> Abend – das meist<br />

über 12 Stunden <strong>am</strong> Tag, eine Woche lang. Bewegen – beobachten – begreifen: Diese Schritte<br />

vollziehen die Teilnehmer jeden Vormittag, der sie durch gemeins<strong>am</strong>e Eurythmie sowie Naturbegegnungen<br />

und Textarbeit in der Kleingruppe führt. Durch diesen Aufbau wird versucht, den<br />

ganzen Menschen zu einer seelisch-geistigen Aktivität und Empfänglichkeit anzuregen, welche<br />

die Grundlage für die anthroposophisch-medizinische Arbeit <strong>am</strong> Nachmittag bildet. Auch in<br />

den Nachmittagsstunden steht die Fähigkeitsbildung im Vordergrund, jetzt auf diagnostischtherapeutischer<br />

Ebene: Fälle aus der konkreten Praxis werden kollegial besprochen und daran<br />

der spezifische Zugang des anthroposophischen Arztes zum kranken und gesunden Menschen<br />

entwickelt. Am Abend schliesslich wird in der Hinwendung zu Fragen der meditativen Schulung,<br />

der Selbsterziehung und der Berufsethik gemeins<strong>am</strong> daran gearbeitet, wie das Eingesehene<br />

und für richtig Befundene zur ärztlich-therapeutischen Gesinnung werden kann, die sich<br />

<strong>am</strong> Menschengemässen, Menschenwürdigen orientiert.<br />

Im besten Falle arbeiten die Dozenten der IPMT nicht als Lehrende im klassischen Sinne, sondern<br />

als Entwicklungshelfer eines erweiterten medizinischen Bewusstseins, das einen näher zu<br />

sich selbst, näher zum anderen Menschen, näher zur Welt führt. Nach so einer Woche erfahren<br />

viele: Ein kleines bisschen bin ich ein anderer Mensch geworden …<br />

Weitere Informationen zum IPMT: www.medsektion-goetheanum.org/ausbildung/medizin/ipmt<br />

8 9<br />

10<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 33<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

Bilder S. 33 von links:<br />

8 IPMT-Kurs 2010 Workshops<br />

Pflanzenbetrachtungen, Schweiz<br />

9 IPMT-Kurs Heileurythmie, Japan 2006<br />

10 IPMT-Kurs Vortrag in Chile 2009<br />

11 IPMT-Kurs Abschlussfoto<br />

in Manila 2003,<br />

12 IPMT-Kurs in Tartou in Estland 2004,<br />

13 IPMT-Kurs im Hörsaal in Indien 2005,<br />

14 IPMT-Kurs Kunsttherapie,<br />

therapeutisches Plastizieren<br />

mit Tonerde, Nagano, Japan 2004


34<br />

Finanzen<br />

Die regelmässigen Leser unseres Jahresberichts wissen es schon: Eine abschliessende Finanzdarstellung<br />

2011 ist aufgrund des frühen Redaktionsschlusses an dieser Stelle noch nicht möglich.<br />

So finden Sie nachfolgend, ausgehend vom Abschluss 2010, einen Blick auf die budgetrelevanten<br />

Entwicklungen in 2011 und eine kurze Vorschau, womit im Jahr 2012 zu rechnen ist.<br />

Das Jahr 2009 mussten wir mit einem Defizit von etwa CHF 36´000.00 abschliessen, das durch<br />

einen Vorgriff auf Spenden aus 2010 gedeckt wurde. So waren wir sehr froh, Anfang des Jahres<br />

2010 rückwirkend für 2009 für die Bereiche Tagungen sowie Aus- und Weiterbildungen noch zwei<br />

Unterstützungszahlungen von Stiftungsseite erhalten zu haben, die dieses Defizit im Nachhinein<br />

deckten bzw. in 2010 einen entsprechenden Überschuss begründeten.<br />

Der unten aufgeführte Abschluss 2010 lässt erkennen, dass die Bereiche Internationale Koordination<br />

/ IKAM mit Öffentlichkeitsarbeit sowie Publikationen noch nicht kostendeckend arbeiten<br />

konnten. Das ist zum einen auf den im Sommer 2010 durchgeführten Relaunch unserer Website<br />

zurückzuführen, zum anderen auf die komplexer und arbeitsaufwändiger werdende Koordinationsarbeit<br />

innerhalb einzelner Berufsgruppen. Zum dritten war die Erstellung der Schrift Verantwortungsstrukturen<br />

und Arbeitsweisen (in Deutsch und Englisch, s. S. 5) eine Investition in die<br />

Zukunft – als Orientierungshilfe für die Hochschularbeit und die der medizinischen Bewegung<br />

verbundenen Einrichtungen. Der erfreuliche Überschuss im Bereich Med<strong>Sektion</strong> allgemein ist darauf<br />

zurückzuführen, dass hier alle freien Spenden und Zuwendungen (inklusiv des Beitrags der<br />

AAG) verbucht werden. Diese Zuwendungen wurden auch in 2010 vollständig benötigt um die<br />

laufende Arbeit finanzierbar zu machen. Unser Wunsch ist es, in Zukunft freie Unterstützungen<br />

auch als Initiativbudget nutzen zu können, um neuen Impulsen Leben zu geben.<br />

Im Februar 2011 gewannen wir Dagmar Brauer zur Mitarbeit in der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong>.<br />

Als ausgebildete <strong>Medizinische</strong> Dokumentarin übernahm sie die Betreuung der Anthroposophischen<br />

Arzneitherapie, die in der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft herausgegeben wird,<br />

ein Werk, welches bis Mitte 2012 fertig gestellt werden soll. Darüber hinaus wird sie ab sofort<br />

ein Bibliotheks-Verwaltungsprogr<strong>am</strong>m für unseren reichen Fundus an Print-, Ton- und Bildmedien<br />

einrichten und betreuen. – Im Sommer stiess dann Evelyn Steppat zu uns, um sich in die<br />

Aufwendungen (in CHF)<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, Abschluss 2010 (in CHF)<br />

Personal- Honorare Verwaltungs- und Sachkosten<br />

kosten Dozenten, Büro / EDV Reisekosten Werbung Sonstiges<br />

Mitarbeiter und Koordinatoren, inkl. Support und incl.Verpflegung incl. Druck und incl. Raummieten<br />

Honorarkräfte Übersetzer etc. Entwicklung u.Unterbringung Versand u. Anschaffungen<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012<br />

Ges<strong>am</strong>t<br />

Med<strong>Sektion</strong> allgemein 290'570.00 36'100.00 16'210.00 1'470.00 19'840.00 364'190.00<br />

IKAM (mit Öffentlichkeitsarbeit) 152'220.00 46'960.00 2'780.00 25'190.00 25'700.00 3'150.00 256'000.00<br />

Publikationen 92'630.00 710.00 22'610.00 115'950.00<br />

Tagungen 108'070.00 79'800.00 230.00 172'060.00 93'560.00 7'140.00 460'860.00<br />

Aus- und Weiterbildung 118'290.00 120'880.00 220.00 91'370.00 7'610.00 11'150.00 349'520.00<br />

Ges<strong>am</strong>t 669'150.00 340'270.00 39'330.00 305'540.00 150'950.00 41'280.00 1'546'520.00<br />

Erträge (in CHF)<br />

Verkauf / Dienst- Zuwendungen<br />

Gebühren<br />

Tagungsbeiträge,<br />

Bücher, Schulgeld<br />

leistungen<br />

Honorare, Ausstell.stände,<br />

Zertifikate<br />

Institutionen<br />

und Partner<br />

Stiftungen<br />

Verbän./Institit.<br />

(regelmäß. Zahl.)<br />

Spenden<br />

Ges<strong>am</strong>t<br />

Med<strong>Sektion</strong> allgemein 73'390.00 262'340.00 700.00 57'900.00 34'760.00 429'090.00<br />

IKAM (mit Öffentlichkeitsarbeit) 131'520.00 36'800.00 54'020.00 2'400.00 224'740.00<br />

Publikationen 27'840.00 8'810.00 19'760.00 1'040.00 57'450.00<br />

Tagungen 359'860.00 10'500.00 23'450.00 85'950.00 22'970.00 502'730.00<br />

Aus- und Weiterbildung 100'950.00 163'680.00 94'490.00 7'380.00 366'500.00<br />

Ges<strong>am</strong>t 488'650.00 92'700.00 600'750.00 217'940.00 111'920.00 68'550.00 1'580'510.00<br />

Defizit 2009 -36'030.00<br />

1'544'480.00


vielfältigen Aufgaben der <strong>Sektion</strong>sleitungs-Assistenz einzuarbeiten. Auch im Rahmen der Internationalen<br />

Koordination fand eine Erweiterung statt: Seit Sommer wird neben den Bereichen<br />

Heileurythmie und Kunsttherapie auch die Koordination Physiotherapie finanziell unterstützt<br />

und d<strong>am</strong>it die Professionalisierung dieser nicht mehr rein ehren<strong>am</strong>tlich zu bewältigenden<br />

Arbeit ermöglicht.<br />

Diesen sich ausweitenden Aktivitäten innerhalb der <strong>Sektion</strong>sarbeit stand die im Zuge der<br />

Einsparungen vollzogene Kürzung des AAG-Beitrages gegenüber: Statt bisher CHF 150´000.00<br />

können der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> nur noch CHF 75´000.00 zur Verfügung gestellt werden. Dieser<br />

Sachverhalt veranlasste uns zu unserem Spendenaufruf im Mai dieses Jahres: Der Rücklauf<br />

von Einzelspenden in Höhe von CHF 16´000.- und regelmäßigen Spendenzusagen von jährlich<br />

CHF 5´500.- hat uns sehr, sehr gefreut – dennoch reicht der Betrag nicht, die kürzungsbedingte<br />

Finanzierungslücke auszugleichen. Dass wir in diesem Jahr höchstwahrscheinlich dennoch keine<br />

grossen roten Zahlen schreiben müssen, verdanken wir einem unverhofften Legat, was uns<br />

hilft, die fehlenden Mittel bereitzustellen. Dafür sind wir außerordentlich dankbar.<br />

Beim Blick auf das unten aufgeführte Budget 2012 überraschen vielleicht zunächst die gegenüber<br />

2010 deutlich geringer veranschlagten Tagungs-Aufwendungen und -Erträge. Hier ist zu<br />

erinnern, dass im Juni 2010 der Kleinkind-Kongress mit 650 Teilnehmern stattfand und deutlich<br />

zu Buche schlug. Im 2012 wird es neben den turnusmässigen Veranstaltungen von Seiten der<br />

<strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> keinen solchen zusätzlichen Gross-Kongress geben. Darüber hinaus<br />

spiegelt das Budget 2012 die oben angesprochenen Veränderungen wider. Zum einen ist die<br />

Summe der Personal- und Honorarkosten in den Bereichen Med<strong>Sektion</strong> allgemein, IKAM und<br />

Publikationen deutlich höher gegenüber 2010. Zum anderen wird innerhalb der Zuwendungen<br />

der Anteil der Institutionen und Partner geringer (vor allem wegen der Reduktion des AAG-Beitrages<br />

gegenüber 2010), während das erhoffte Engagement der Stiftungen wächst. D<strong>am</strong>it – wie<br />

auch durch eine moderate Erhöhung der Erträge aus Dienstleistungen, Verbands- und Institutsbeiträgen<br />

sowie aus Einzelspenden bei gleichzeitiger Reduktion der Verwaltungs- und Sachkosten<br />

- hoffen wir, unsere Arbeit in 2012 finanzieren und qualitativ sicherstellen zu können. An<br />

dieser Stelle einen ganz herzlichen Dank an alle, die mit ihrer Spende unsere Arbeit unterstützt<br />

haben! Stefan Langh<strong>am</strong>mer<br />

Aufwendungen (in CHF)<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, Budget 2012 (in CHF)<br />

Personal- Honorare Verwaltungs- und Sachkosten<br />

kosten Dozenten, Büro / EDV Reisekosten Werbung Sonstiges<br />

Mitarbeiter und Koordinatoren, inkl. Support und incl.Verpflegung incl. Druck und incl. Raummieten<br />

Honorarkräfte Übersetzer etc. Entwicklung u.Unterbringung Versand u. Anschaffungen<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 35<br />

Ges<strong>am</strong>t<br />

Med<strong>Sektion</strong> allgemein 403'600.00 57'800.00 10'000.00 2'500.00 14'300.00 488'200.00<br />

IKAM (mit Öffentlichkeitsarbeit) 142'200.00 56'500.00 1'800.00 14'500.00 22'200.00 3'500.00 240'700.00<br />

Publikationen 74'300.00 8'000.00 4'500.00 8'500.00 95'300.00<br />

Tagungen 106'500.00 62'300.00 1'000.00 99'400.00 53'000.00 3'900.00 326'100.00<br />

Aus- und Weiterbildung 118'900.00 133'500.00 15'100.00 96'600.00 9'350.00 6'250.00 379'700.00<br />

Ges<strong>am</strong>t 845'500.00 260'300.00 80'200.00 220'500.00 95'550.00 27'950.00 1'530'000.00<br />

Erträge (in CHF)<br />

Verkauf / Dienst- Zuwendungen<br />

Gebühren<br />

Tagungsbeiträge,<br />

Bücher, Schulgeld<br />

leistungen<br />

Honorare, Ausstell.stände,<br />

Zertifikate<br />

Institutionen<br />

und Partner<br />

Stiftungen<br />

Verbän./Institit.<br />

(regelmäß. Zahl.)<br />

Spenden<br />

Ges<strong>am</strong>t<br />

Med<strong>Sektion</strong> allgemein 97'000.00 187'000.00 101'400.00 65'000.00 43'400.00 493'800.00<br />

IKAM (mit Öffentlichkeitsarbeit) 93'700.00 68'000.00 70'000.00 2'500.00 234'200.00<br />

Publikationen 38'000.00 12'000.00 24'000.00 18'000.00 92'000.00<br />

Tagungen 208'300.00 9'000.00 26'000.00 56'000.00 23'800.00 323'100.00<br />

Aus- und Weiterbildung 96'100.00 188'700.00 94'500.00 7'600.00 386'900.00<br />

Ges<strong>am</strong>t 342'400.00 118'000.00 519'400.00 337'900.00 135'000.00 77'300.00 1'530'000.00


Angela Wirth<br />

Sekretariat<br />

angela.wirth@<br />

medsektion-goetheanum.ch<br />

Telefon: +41 (0)61 706 44 75<br />

Dagmar Brauer<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin,<br />

<strong>Medizinische</strong> Dokumentarin<br />

dagmar.brauer@<br />

medsektion-goetheanum.ch<br />

Telefon: +41 (0)61 706 44 24<br />

36<br />

Die Mitarbeiter im Büro der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />

Aus der Sekretariatsarbeit<br />

Seit über einem Jahr führe ich mit grosser Freude das Sekretariat. Zu meinen breiten<br />

Tätigkeitsfeld gehören die klassischen Sekretariatsaufgaben, vom Brief bis zur Ablage, der<br />

Ausstellung von Zertifikaten und die kontinuierliche Datenpflege. Oft ist das Sekretariat<br />

der Erstkontakt für Menschen, die Fragen zur Anthroposophischen Medizin haben oder<br />

ans <strong>Goetheanum</strong> zu uns in die <strong>Sektion</strong> kommen. Den vielen telefonischen und Emailanfragen<br />

gebe ich gerne Auskunft und leite sie an die entsprechenden Personen oder Institutionen<br />

weiter. Ein ganz besonderes Anliegen ist für mich die Pflege unserer Adress- und<br />

Datenbank, daher die herzliche Bitte: Melden Sie sich bei einer Adressänderung oder auch,<br />

wenn Sie sich neu eine Email-Adresse eingerichtet haben, bei uns. Per Email ist für uns der<br />

Versand des Rundbriefes, der Veranstaltungshinweise u.a. Informationen sehr viel kostengünstiger!<br />

Angela Wirth<br />

Wissenschaftliche Mitarbeit<br />

Zu dem intensiven Aufgabenspektrum der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> gehören neben geisteswissenschaftlich<br />

geprägten Aufgaben und Fragen auch die fachlich- und formalwissenschaftlichen.<br />

Ein Schwerpunkt meiner neuen Mitarbeit lag im Rahmen der Erstellung<br />

der 4. Folgelieferung der Anthroposophischen Arzneitherapie für Ärzte und Apotheker, in der<br />

Faktenrecherche zu vielfältigen Vortragsthemen der <strong>Sektion</strong>sleiterin sowie in der Aufbereitung<br />

ihrer Inhalte in Form von PowerPoint-Präsentationen – wo vom Veranstalter vorausgesetzt,<br />

wie beispielsweise für den Deutschen Homöopathiekongress, für kunsttherapeutische<br />

oder erkenntnistheoretische Diskurse an den Hochschulen Alanus und Ottersberg<br />

oder für die Fortbildung der französischen Erzieher.<br />

Das Co-Lektorat der gesteigerten Publikationstätigkeit von Michaela Glöckler bildete<br />

einen weiteren Arbeitsschwerpunkt. Darüber hinaus wird unsere <strong>Sektion</strong>sbibliothek mit<br />

ihren verschiedensten Medien – Monografien, Zeitschriften, Videos, Fotos, Hör-CDs und<br />

vor allem mit historisch originären Werken des Daems-Nachlasses – neben ihrer Funktion<br />

als Präsenzbibliothek künftig elektronisch verwaltet und als Recherche- und Referenzinstrument<br />

aufbereitet. Dafür streben wir eine fachliche Kooperation mit anderen<br />

bibliografischen Datenbanken an und harmonisieren entsprechend das elektronische<br />

Dokumentationsprogr<strong>am</strong>m.<br />

Für eine Reihe von Forschungsprojekten zeichnet sich die <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> als rechtlicher<br />

Träger und / oder fachlicher Kooperationspartner aus, die ich mit meinem Profil<br />

als <strong>Medizinische</strong> Dokumentarin mitbetreue oder mitkoordiniere. Ich freue mich auf den<br />

Ausbau der wissenschaftlichen Mitarbeit in 2012! Dagmar Brauer<br />

Mitarbeit im Sabatical<br />

Das dreifache Jubiläumsjahr der Anthroposophischen Medizin steht für mich unter einem<br />

ganz besonderen Stern. Ich habe mich entschieden, ein Freijahr von meiner Arztpraxis<br />

zu nehmen, um mich ganz der wissenschaftlichen Arbeit zu widmen. Das bewog mich,<br />

von Argentinien in die Schweiz in die <strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> zu kommen. Hier arbeite ich<br />

schwerpunktmässig an der Fertigstellung der 4. Folgelieferung der Anthroposophischen<br />

Arzneitherapie für Ärzte und Apotheker mit Michaela Glöckler und Dagmar Brauer zus<strong>am</strong>men.<br />

Hierbei liegt mein Fokus auf der Erstellung von Indikationsbeschreibungen zu häufigen<br />

Krankheitsbildern wie beispielsweise zu Allergien, Rheumatismus oder Onkologie.<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Darüberhinaus nutzen Heike Sommer und ich die Gelegenheit, in Kooperation den<br />

spanischsprachigen Webauftritt der Anthroposophischen Medizin voranzutreiben, ihn<br />

inhaltlich und formal auch an die latein<strong>am</strong>erikanische Welt anzupassen und zu verlinken,<br />

was die eine oder andere Übersetzungstätigkeit impliziert. Bei den spanischspachigen International<br />

Postgraduate Medical Training / IPMT-Ausbildungswochen helfe ich als Dolmetscherin<br />

mit. Mariana M<strong>am</strong>paey<br />

Wissenschaftliche Assistenz<br />

In diesem Jahr hat Carol Brousseau die Assistenz der <strong>Sektion</strong>sleitung abgegeben und<br />

zunehmend Aufgaben im Bereich der wissenschaftlichen Assistenz übernommen. Hier<br />

geht es darum, wo immer es möglich ist, Zeit für die <strong>Sektion</strong>sleiterin zu gewinnen und ihr<br />

zuzuarbeiten. Das wären beispielsweise wesentliche Übersetzungsarbeiten ins Englische,<br />

wissenschaftliche Recherchen, das Bereitstellen von Dokumenten, das Erfassen von Textkorrekturen<br />

oder die Nachbearbeitung und Vervollständigung von Fussnoten.<br />

Die über 500 Ablageordner im Hause der <strong>Sektion</strong>, mit Briefen und Dokumenten der<br />

weltweiten <strong>Sektion</strong>sarbeit und Forschungsthemen, hat sie gesichtet, elektronisch gelistet<br />

und so für alle verfügbar gemacht. Jeder Mitarbeiter kann jetzt den Standort eines jeden<br />

Ordners im Haus <strong>am</strong> PC rasch finden. Im kommenden Jahr will sie hier ins Detail gehen –<br />

Auseinandergeratenes zus<strong>am</strong>menfügen, Lückenhaftes vervollständigen und für Aktuelles<br />

Platz schaffen.<br />

Als englische Muttersprachlerin wird sie häufig für englische Übersetzungen und Korrekturen<br />

angefragt. Ausserdem übernahm sie in den Ferienzeiten die Sekretariats- und<br />

Assistenzvertretung und springt nach Bedarf ein, wo gerade etwas ansteht.<br />

Organisation der Tagungen und Konferenzen<br />

Wenn in einem Mitarbeiterzus<strong>am</strong>menhang durch individuelle Beweglichkeit der Fluss der<br />

anstehenden Verwaltungsaufgaben mitgestaltet wird, entsteht eine besondere Qualität.<br />

Innerhalb der <strong>Goetheanum</strong>-Tagungen der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> ist jene individuelle Beweglichkeit<br />

besonders im vergangenen Jahr, gerade auch an der Jahreskonferenz, deutlich<br />

wahrnehmbar gewesen. Sie hat in der täglichen Organisation verabredungstragend<br />

gewirkt.<br />

Wenn 120 Dozenten anreisen und sich anschicken in ihre Arbeitsgruppenräume zu gehen,<br />

will viel vorbereitet sein. Es ist dies eine Dimension, die für den Goethenaum-Betrieb eine<br />

Ausnahme ist. Wenn dann dazu noch eine ungewöhnlich grosse Ausstellungslandschaft<br />

dazukommt, vermehrt das die Anforderungen. Und wenn dann auch noch ein völlig neuartiges<br />

Experiment mit knapp 70 Standorten (!) für spontan zu bildende Arbeitsgruppen im<br />

Hause an nie erprobten Orten stattfinden soll, dann wird es richtig spannend.<br />

Die Beanspruchung und der Einsatz der Dienste des Hauses ging dementsprechend weit<br />

über die Grenzen und einige Mitarbeiter fanden dennoch sogar richtig Freude an diesem<br />

sehr lebendigen Tun und halfen mit, als wär’s die eigene Tagung. Richtig schön war auch<br />

eine Begegnung mit einer Mitarbeiterin, die sich an das vergangene Jahr erinnerte, wo<br />

die Einführung des neuen Computersystems gerade zur Jahreskonferenz stattfand und<br />

enorme Probleme aufwarf: Dieses Jahr wollen wir es perfekt machen, sagte sie – und es<br />

gelang. Glänzend!<br />

Ich bedanke mich in diesem Sinne bei meinen KollegInnen <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> und in der <strong>Medizinische</strong>n<br />

<strong>Sektion</strong> für die ausgesprochen gute Zus<strong>am</strong>menarbeit in knapp 60 Tagungen und<br />

Anlässen, mit insges<strong>am</strong>t knapp 2000 Teilnehmern aus über 40 Ländern. Roland Tüscher<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 37<br />

Dr. med. Mariana M<strong>am</strong>paey<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

Landesdelegierte der anthroposophischen<br />

Ärztegesellschaft in<br />

Argentinien<br />

mariana.m<strong>am</strong>paey@yahoo.com<br />

Carol Brousseau<br />

Wissenschaftliche Assistenz<br />

carol.brousseau@<br />

medsektion-goetheanum.ch<br />

Telefon: +41 (0)61 706 44 93<br />

Roland Tüscher<br />

Tagungsorganisation<br />

roland.tuescher@<br />

medsektion-goetheanum.ch<br />

Telefon: +41 (0)61 706 42 93


1 IKAM Internationale Koordination<br />

Anthroposophische Medizin<br />

2 DAKART Vorstände der Berufsverbände<br />

Kunsttherapie<br />

3 IFAAET International Federation of<br />

Anthroposophic Arts and Eurythmy<br />

Therapies<br />

4 EA Europäische Akademie für<br />

Anthroposophische Kunsttherapien<br />

5 IPMT International Postgraduate<br />

Medical Training<br />

6 IVAA Internationale Vereinigung<br />

Anthroposophischer Ärztegesellschaften<br />

7 DAMID Dachverband Anthroposophische<br />

Medizin in Deutschland<br />

8 IFEMA Institut pour la Formation<br />

et l’Edition en Médicine Anthroposophique<br />

9 IFAP Internationales Forum Anthroposophische<br />

Pflege<br />

10 IAABT International Association<br />

for Anthroposophic Bodytherapy<br />

11 IAAP Internationaler Pharmazeutenverband<br />

38<br />

Tagungen und Konferenzen der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> 2012<br />

2.1.2012 IKAM 1 -Berufskoordinatorentreffen auf Einladung<br />

2.1.2012 Berufsvorstände Kunsttherapie DAKART 2<br />

2.1.2012 Vorstände der Berufsverbände Kunsttherapie / IFAAET 3<br />

3.–4.1.2012 Ausbildungsleiterkonferenz für Anthroposophische Kunsttherapie<br />

4.1.2012 Internationaler Arbeitskreis Weiterbildungsleiter<br />

für Anthroposophische Kunsttherapie<br />

4.–1.2012 Hochschulzus<strong>am</strong>menkunft für Kunsttherapeuten<br />

5.–8.1.2012 Europäische Akademie für Anthroposophische Kunsttherapien EA 4<br />

5.–8.1.2012 Internationale Arbeitstage für Anthroposophische Kunsttherapie<br />

7.–8.1.2012 IFAAET 3 -Treffen für Länder ohne Berufsverbände<br />

8.–15.1.2012 IPMT 5 Santiago / Chile<br />

5.2.2012 IFAAET 3 Vorstand<br />

15.–23.2.2012 Ausbildungskurs Augenheileurythmie<br />

18.–19.2.2012 IVAA 6 -Vorstandsklausur<br />

25.2.–3.3.2012 IPMT 5 Iloilo / Philippinen<br />

3.–10.3.2012 Studienkurs für Medizinstudenten und jüngere Ärzte<br />

8.–10.3.2012 3. Wissenschaftskongress Anthroposophische Medizin in Berlin; Veranstalter:<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> und Research Council der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong><br />

12.–17.3.2012 <strong>Medizinische</strong> Arbeitswoche <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />

15.–18.3.2012 Colloque Médical, Ärztekolloquium der Weleda France<br />

21.3.2012 IKAM 1 / DAMiD 7 Treffen auf Einladung<br />

22.–24.3.2012 IKAM 1 -Klausur und Perspektivenkonferenz auf Einladung<br />

23.–25.3.2012 Treffen des Jungmediziner-Forums<br />

5.4.2012 Interne Ärzte-Zus<strong>am</strong>menkunft auf Einladung<br />

5.–11.4.2012 IPMT 5 Aukland / Neuseeland<br />

20.–22.4.2012 IKAM 1 -Auditoren-Schulung auf Einladung<br />

26.–29.4.2012 Ärztetagung in der Halde<br />

27.–29.4.2012 Internationaler Pflegekongress<br />

28.4.–4.5.2012 IPMT 5 Nagano / Japan<br />

4.–11.5.2012 IPMT 5 Fair Oaks / USA<br />

8.–10.6.2012 Pastoral-<strong>Medizinische</strong> Hochschultagung<br />

2.–6.7.2012 Konferenz der IFEMA 8<br />

5.–7.7.2012 Heileurythmie Fortbildung<br />

7.–14.7.2012 IPMT 5 Tauyuan / Taiwan<br />

12.–19.7.2012 IPMT 5 Odessa / Ukraine<br />

13.–15.7.2012 Treffen des Jungmediziner-Forums<br />

11.–18.8.2012 IPMT 5 Krummau / Tschechien<br />

18.–25.8.2012 IPMT 5 St. Petersburg / Russland<br />

30.8.–6.9.2012 Ausbildungskurs Augenheileurythmie<br />

1.–8.9.2012 Studienkurs für Medizinstudenten und jüngere Ärzte<br />

10.–14.9.2012 Vorkonferenzen zur Jahreskonferenz<br />

10.9.2012 Berufsvorstände Kunsttherapie DAKART 2<br />

10.–11.9.2012 IFAAET 3 -Vorstands-, Beiratssitzung und Generalvers<strong>am</strong>mlung<br />

10.–12.9.2012 Internationaler Ausbildnerkreis Rhythmische Massage<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


10.9.2012 Ausbilderkonferenz Rhythmische Einreibungen, IFAP 9<br />

10.9.2012 Bildungskonferenz Anthroposophische Pflege, IFAP 9<br />

11.–12.9.2012 Jahreskonferenz IFAP 9<br />

11.9.2012 Internationale Heileurythmie-Vorständekonferenz<br />

12.9.2012 Internationale Delegiertenkonferenz des Forum Heileurythmie<br />

12.–13.9.2012 Hochschulmitgliedertagung der Anthroposophisch-<strong>Medizinische</strong>n Bewegung<br />

13.9.2012 International Association for Anthroposophic Bodytherapy / IAABT 10<br />

13.–16.9.2012 Jahreskonferenz der Anthroposophisch-<strong>Medizinische</strong>n Bewegung,<br />

Berufsgruppentreffen,<br />

14.9.2012 Konferenz, Generalvers<strong>am</strong>mlung des Internationalen<br />

Pharmazeutenverbandes / IAAP 11<br />

15.9.2012 Die Anthroposophische Pharmakopoe APC, IAAP 11<br />

16.9.2012 Internationale Koordination Anthroposophische Medizin / IKAM 1 auf Einladung<br />

17.–19.9.2012 Konferenz der Vorstände anthroposophischer Ärztegesellschaften<br />

17.9.2012 Konferenz der Vorstände und IKAM 1- Vertreter<br />

18.9.2012 Konferenz der Vorstände Anthroposophischer Ärztegesellschaften<br />

und Arzneimittelhersteller<br />

19.9.2012 Delegiertentreffen und Mitgliedervers<strong>am</strong>mlung der IVAA 6<br />

16.–19.9.2012 Internationale Hochschultage für psychotherapeutisch Tätige auf Einladung<br />

5.–7.10.2012 Klausurtagung der Konferenz für Heilpädagogik<br />

und Sozialtherapie auf Einladung<br />

7.–8.10.2012 Hochschultagung der Konferenz für Heilpädagogik<br />

und Sozialtherapie auf Einladung<br />

8.–12.10.2012 Internationale Heilpädagogische Tagung der Konferenz<br />

für Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />

15.–20.10.2012 <strong>Medizinische</strong> Arbeitswoche <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />

25.–28.10.2012 Arbeitstage zur Therapeutischen Sprachgestaltung<br />

27.–31.10.2012 Internationale Weiterbildung für Kindergarten- und Schulärzte<br />

2.–4.11.2012 Internationale Heileurythmie-Ausbilderkonferenz<br />

15.–18.11.2012 Ärztetagung in der Halde<br />

16.–17.11.2012 Arbeitswochenende zum medizinischen Grundlagenwerk Rudolf Steiners<br />

Menschenkunde und therapeutische Ansätze im ersten Medizinerkurs (GA 312)<br />

mit Dr. med. Michaela Glöckler und Prof. Dr. med. Peter Selg<br />

6.–9.12.2012 Vorstand der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland / GAÄD,<br />

Klausurtagung<br />

Vorschau 2013<br />

28.4.–1.5.2013 Società Italiana di Medicina Antroposofica / SIMA<br />

26.10.–30.10.2013 Internationale Schulärzte-Weiterbildung und Arbeitstagung<br />

25.10.–29.10.2014 Internationale Schulärzte-Weiterbildung und Arbeitstagung<br />

31.10.–4.11.2015 Internationale Schulärzte-Weiterbildung und Arbeitstagung<br />

Der Tagungskalender wird kontinuierlich auf unserer Homepage aktualisiert,<br />

www.medsektion-goetheanum.org/veranstaltungen/kalender-medsektion<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 39


Ita Wegman Institut<br />

für anthroposophische<br />

Grundlagenforschung<br />

sekretariat@wegmaninstitut.ch<br />

www.wegmaninstitut.ch<br />

Prof. Dr. med. Peter Selg<br />

Leitung Ita Wegman Institut<br />

für anthroposophische<br />

Grundlagenforschung<br />

sekretariat@wegmaninstitut.ch<br />

www.wegmaninstitut.ch<br />

peter selg<br />

Der Wille zur zukunft<br />

Verlag des Ita Wegman InstItuts<br />

40<br />

Ita Wegman Institut für anthroposophische Grundlagenforschung<br />

Im Mittelpunkt der Arbeiten des Ita Wegman Instituts standen dieses Jahr Studien zur Biographie<br />

und Werkentwicklung Rudolf Steiners – das umfangreiche Buch Rudolf Steiner (1861-1925). Aspekte<br />

einer inneren Biographie soll in den ersten Monaten des Jahres 2012 veröffentlicht werden. Bereits<br />

erschienen sind 2011 in Buchform aus unserem Institut dagegen verschiedene Monographien<br />

zu allgemeinanthroposophischen, medizinischen, pädagogischen und heilpädagogisch-sozialen<br />

Fragestellungen, die von Rudolf Steiner bearbeitet wurden oder in engem Zus<strong>am</strong>menhang mit<br />

ihm stehen:<br />

Allgemeine Anthroposophie:<br />

• Die Grundstein-Meditation Rudolf Steiners und die Zerstörungen des 20. Jahrhunderts.<br />

Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />

• Der Wille zur Zukunft. Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />

• Der Vorstand, die <strong>Sektion</strong>en und die Gesellschaft. Welche Hochschule wollte Rudolf Steiner?<br />

Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />

• Die Weihnachtstagung und die Begründung der neuen Mysterien (gemeins<strong>am</strong> mit Sergej<br />

O. Prokofieff ). Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />

Medizin:<br />

• Das Leib-Seele-Problem. Zur Entwicklung eines geistgemäßen Menschenbildes in der Medizin des<br />

20. Jahrhunderts (gemeins<strong>am</strong> mit Peter Heusser). Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />

• Die beseelte Menschen-Sonne. Eine Herz-Meditation Rudolf Steiners. Verlag des Ita Wegman<br />

Instituts, Arlesheim.<br />

Pädagogik / Heilpädagogik:<br />

• Ich bin anders als Du. Vom Selbst- und Welterleben des Kindes in der Mitte der Kindheit.<br />

Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />

• Karl Schuberts Beziehung zu Rudolf Steiner. Verlag des Ita Wegman Instituts, Arlesheim.<br />

Innerhalb der Karl König Werkausgabe, die wir gemeins<strong>am</strong> mit dem Karl König Archiv (C<strong>am</strong>phill<br />

Aberdeen) seit 2008 zweisprachig herausgeben (www.karl-koenig-archive.net), erschienen Dank<br />

der hervorragenden Arbeit und Initiativkraft von Richard Steel (Berlin) dieses Jahr die Bände:<br />

Communities for Tomorrow, Becoming Human. A Social Task und At the Threshold of the Modern Age<br />

(Floris Books, Edinburgh), in Deutschland dagegen Über die menschliche Seele und Geister unter dem<br />

Zeitgeist (Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart).<br />

Die Arbeiten an einer Monographie zur Punkt-Umkreis-Meditation des heilpädagogischen Kurses<br />

von Rudolf Steiner kommen gegenwärtig zum Abschluss und werden Ende des Jahres in Buchform<br />

vorliegen. Ebenfalls im Verlag des Ita Wegman Instituts wird gegen Jahresende die eindrucksvolle<br />

Publikation von Bernd Ruf (Parzival Schul-Zentrum, Karlsruhe/Freunde der Erziehungskunst<br />

Rudolf Steiners e.V.): Trümmer und Traumata. Anthroposophische Grundlagen notfallpädagogischer<br />

Einsätze lieferbar sein. Sie berichtet nicht nur von den seit 2006 durchgeführten Kriseninterventionen<br />

für psychotraumatisierte Kinder und Jugendliche in Kriegs- und Katastrophengebieten<br />

(u.a. im Libanon, in China, im Gaza-Streifen, in Indonesien, Haiti, Kirgisien und Japan), sondern<br />

bringt erstmals in umfassender Weise und auf wissenschaftlichem Niveau das anthroposophische<br />

Trauma-Verständnis zur Geltung.<br />

Die im Jahre 2011 von uns durchgeführten Lehrveranstaltungen an der Alanus Hochschule<br />

für Kunst und Gesellschaft in Alfter (Professur für medizinische Anthropologie und Ethik im<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Fachbereich Künstlerische Therapie) waren um die Themenkreise von Angst und Schmerz als<br />

Grundphänomenen menschlichen Daseins und Erkrankens, um den Gesundheits-, Krankheits-<br />

und Therapiebegriff in den medizinischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts und um Fragen der<br />

Resilienz in Extremsituationen zentriert – letzteres anhand der Überlebensberichte von ehemaligen<br />

Konzentrationslagerhäftlingen (vgl. Peter Selg: Überleben in Auschwitz. Elie Wiesel, Ruth Klüger,<br />

Ruth Elias, Primo Levi, Viktor Frankl. Arlesheim 2010). Gemeins<strong>am</strong> mit den Historikern der Gedenkstätte<br />

Auschwitz-Birkenau wird im Ita Wegman Institut gegenwärtig an einer umfangreichen<br />

Dokumentation über die medizinische Situation der Häftlinge im Konzentrationslager Auschwitz-<br />

Birkenau, über das Verhalten der deutschen Mediziner und über Formen des Widerstands innerhalb<br />

der jüdischen Ärzteschaft gearbeitet. – An der Universität Witten-Herdecke erfolgte 2011<br />

eine Beteiligung an den Ringvorlesungen im Studium Fund<strong>am</strong>entale: Gibt es objektiven Geist? und<br />

150 Jahre Rudolf Steiner. Seine Bedeutung für Wissenschaft und Leben heute mit eigenen Vorlesungsbeiträgen<br />

(Die geistige Dimension des Menschen? Zur Entwicklung der medizinischen Anthropologie<br />

im 20. Jahrhundert. / Rudolf Steiner, 1861-1925. Lebens- und Werkintentionen). Eine Publikation der<br />

Vorlesungsreihe über Rudolf Steiners Anregungen für die Fachwissenschaften wird im Schattauer-<br />

Verlag durch Peter Heusser (Hg.) vorbereitet.<br />

Jenseits der wissenschaftlichen, publizistischen und ausbildungsorientierten Tätigkeitsschwerpunkte<br />

gelang uns 2011 – in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Ita Wegman Klinik - die Erweiterung und<br />

Renovation der Instituts-Räumlichkeiten im Holzhaus Ita Wegmans, in die nun auch die wissenschaftlichen<br />

und persönlichen Nachlässe von Willem Zeylmans van Emmichoven, Karl König,<br />

Karl Schubert, Hilma Walter, Madeleine van Deventer und Margarete Kirchner-Bockholt überführt<br />

werden konnten und dort für die weitere Bearbeitung zur Verfügung stehen. Das Zimmer<br />

Ita Wegmans mit den Restbeständen ihrer persönlichen Bibliothek wurde ebenfalls renoviert,<br />

wird in Führungen durch die Mitarbeiter des Instituts interessierten Gästen gezeigt und dient<br />

darüber hinaus der geisteswissenschaftlichen Studienarbeit der Klinikmitarbeiter. Anfang November<br />

fand ein Treffen des internationalen Freundeskreises unseres Institutes im Therapiehaus<br />

der Klinik statt, in dem eine erste Bilanz der nahezu zehnjährigen Arbeiten gezogen und einige<br />

Zukunftsschwerpunkte umrissen werden konnten. Gunhild Pörksen vom Ita Wegman Archiv<br />

arbeitete darüber hinaus vorbereitend an einer Ausstellung über Ita Wegmans Leben und Werk<br />

mit, die seit November in Arlesheim gezeigt wird und eine große öffentliche Resonanz erfährt.<br />

– Erwähnt werden soll noch, dass bei den Renovationsarbeiten des Ita Wegman Hauses die<br />

seit langem vermisste S<strong>am</strong>mlung von Carzinom-Mistel-Kasuistiken wiedergefunden wurde, die<br />

im Dezember 1924 – und d<strong>am</strong>it noch zu Lebzeiten Rudolf Steiners – unter Federführung von<br />

Eberhard Schickler und Ita Wegman veröffentlicht worden war. Sie konnte nunmehr Eingang<br />

in unsere Dokumentation über die Entwicklung der Misteltherapie der Krebserkrankung unter<br />

Rudolf Steiner und Ita Wegman finden (1917–1939), die nach Abschluss der Rudolf Steiner-<br />

Biographie fertiggestellt werden soll.<br />

Übersetzungen unserer Instituts-Monographien erschienen im Jahre 2011 dank den Initiativen<br />

vieler international tätiger Freunde in englischer, französischer, holländischer, italienischer,<br />

tschechischer und ungarischer Sprache. Der weitere Ausbau des internationalen Freundes- und<br />

Förderkreises des Ita Wegman Instituts für anthroposophische Grundlagenforschung wird für<br />

die Zukunft angestrebt und ist für die Aufrechterhaltung der Instituts-Arbeiten von vordringlicher<br />

Bedeutung (Kontakt: sekretariat@wegmaninstitut.ch). Ita Wegman schrieb bereits vor vielen<br />

Jahrzehnten: Anthroposophie muss, noch mehr als bisher, kosmopolitisch werden, darf nicht<br />

eingekapselt werden durch Gruppen von Menschen oder auf einzelne Länder beschränkt bleiben;<br />

sie ist für alle Menschen über die ganze Welt. Peter Selg<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 41<br />

Peter Heusser / Peter selg<br />

das leib-seele-problem<br />

PETER SELG<br />

«DIE BESEELTE<br />

MENSCHEN-SONNE»<br />

Eine Herz-Meditation Rudolf Steiners<br />

VERLAG DES ITA WEGMAN INSTITUTS<br />

peter selg<br />

Zur Entwicklung<br />

eines geistgemäßen<br />

Menschenbildes<br />

in der Medizin<br />

des 20. Jahrhunderts<br />

Verlag des<br />

Ita Wegman<br />

InstItuts<br />

Der VorstanD, Die sektionen<br />

unD Die Gesellschaft<br />

Welche Hochschule wollte Rudolf Steiner?<br />

Verlag des Ita Wegman InstItuts


Blick in die Jahreskonferenz der anthroposophisch-medizinischen Bewegung 2011<br />

1 2 3<br />

Diese Jahreskonferenz hat<br />

für viele der ca. 750 Teilnehmer<br />

die Erwartungen<br />

übertroffen – sie war der Frage<br />

nach dem Schulungsweg im<br />

Sozialen gewidmet (s. S. 3–4).<br />

Nach dem Morgenvortrag<br />

sassen im ganzen <strong>Goetheanum</strong><br />

Gesprächsgruppen<br />

zus<strong>am</strong>men (Bilder 7, 8, 9) die<br />

mit der dreifachen Fragehaltung<br />

(s. S. 4) den wesentlichen<br />

Entwicklungsmotiven<br />

nachspürten.<br />

Abb. v. li: 1 <strong>am</strong> Infostand der <strong>Medizinische</strong>n<br />

<strong>Sektion</strong>. 2 Friedrich Glasl beantwortet<br />

Fragen in der Pause. 3 Blick ins<br />

Publikum im Grossen Saal. 4 Die Vergabe<br />

der Marke Anthromed®Pharmazie – wird<br />

hier vertraglich besiegelt, (s. S. 13–14 u.<br />

16). 5 Infostand eines Ausstellers auf der<br />

Jahreskonferenz. 6, Podiumsdiskussion im<br />

Grossen Saal. 7, 8, 9 Intensive Gespräche<br />

während der Kleingruppenarbeit in den<br />

Foyers und Fluren des <strong>Goetheanum</strong>s.<br />

42<br />

4<br />

5 6<br />

7 8 9<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012


Förderstiftung Anthroposophische Medizin / FAM<br />

Unterschriftenübergabe der Allianz ELIANT in Brüssel 2011 – Projekte 2012<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Spendenkonto der Förderstiftung Anthroposophische Medizin<br />

Schweiz<br />

Förderstiftung Anthr. Medizin<br />

Konto Nr.: 400.695.0; Clearing-Nr.: 8392<br />

PC-Konto: 40-963-0<br />

Freie Gemeinschaftsbank, CH 4001 Basel<br />

IBAN: CH87 0839 2000 0040 0695 0,<br />

BIC / Swift: RAIFCH22XXX<br />

Verwendungszweck: Allianz ELIANT<br />

Deutschland und International<br />

Förderstiftung Anthr. Medizin<br />

Konto Nr.: 790 255 50 01<br />

BLZ: 430 609 67<br />

GLS Bank eG, Bochum<br />

IBAN: DE66 4306 0967 7902 5550 01<br />

BIC / Swift: GENODEM1GLS<br />

Verwendungszweck: Allianz ELIANT<br />

Präsentation der ELIANT-Anliegen im<br />

Europäischen Parl<strong>am</strong>ent 2012<br />

Das Grossprojekt der FAM-Stiftung<br />

war auch in diesem Jahr die Aktion<br />

ELIANT. Nun entwickelt sich die Aktion<br />

ELIANT zur Allianz ELIANT.<br />

Commissioner Dalli, taking note of the<br />

initiative, said: "I <strong>am</strong> committed to look<br />

seriously at the request made through<br />

this petition signed by over one million<br />

Europeans. ELIANT'S request is inspired<br />

by Art. 11 of the Lisbon Treaty and the<br />

recently adopted regulation on citizens'<br />

initiatives. I also pointed out that the<br />

Council and European Parli<strong>am</strong>ent<br />

regulation on citizens' initiatives (no.<br />

211/2011) is not yet in force and only<br />

applies as of 1 April 2012."<br />

Nach dem erfolgreichen Abschluss<br />

der Aktion ELIANT – 1 Million<br />

Unterschriften für anthroposophische<br />

Dienstleistungen und Produkte – wird<br />

das Brüsseler Büro der Allianz ELIANT<br />

aufgebaut. Das Te<strong>am</strong> vor Ort sind<br />

Susanna Küffer-Heer, Dr. Michaela Sieh<br />

und Dr. Andreas Biesantz. Sie bilden die<br />

Basis für die kontinuierliche Weiterarbeit<br />

an den gesetzten Zielen. Die aktive<br />

Mitarbeit in ausgewählten europäischen<br />

Nonprofit-Organisationen, die<br />

ähnliche Ziele wie ELIANT verfolgen,<br />

spielt eine wichtige Rolle im Advocacy<br />

Networking in Brüssel. ELIANT strebt<br />

die Mitgliedschaft in verschiedenen<br />

Dachorganisationen an: ECAS, in<br />

Kooperation mit Software AG Stiftung<br />

Teilnahme <strong>am</strong> European Policy Centre<br />

(EPC), Euroaktiv, Democracy International,<br />

Europäisches Forum und andere.<br />

Das erste grössere Vorhaben der Allianz<br />

ELIANT ist, sich im Europa-Parl<strong>am</strong>ent<br />

vor dem 1. April 2012 mit den Inhalten<br />

des Memorandums zu präsentieren,<br />

denn dann treten die Durchführungsbestimmungen<br />

für künftige Europäische<br />

Bürgerinitiativen (ECI) in Kraft.<br />

All diese Aktivitäten erzeugen laufende<br />

Kosten, die nur durch Mitgliedsbeiträge<br />

und Spenden ermöglicht werden können.<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 43<br />

Übergabe der über<br />

1 Million Unterschriften<br />

an Kommissar John Dalli<br />

durch die Allianz ELIANT:<br />

1 v. li: Dr. jur. Jürgen Erdmenger,<br />

Kommissar John Dalli,<br />

Dr. med. Michaela Glöckler.<br />

2 Im Sitzungssaal bei der<br />

Anhörung der Forderungen<br />

der Allianz ELIANT<br />

Kommissar Dalli und seine<br />

Mitarbeiter<br />

3 Die Träger der Allianz<br />

ELIANT nach der Anhörung<br />

in der EU-Kommission in<br />

Brüssel<br />

Helfen Sie bitte mit<br />

einer kleinen oder<br />

grösseren Spende<br />

mit!


Anthroposophische Psychiatrie<br />

Psychotherapie<br />

und Psychosomatik<br />

Menschenkunde, Therapie und Prävention<br />

seelischer Erkrankungen<br />

Internationale Jahreskonferenz für Anthroposophische Medizin<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong>, Dornach / Schweiz<br />

Donnerstag, 13. bis Sonntag, 16. September 2012<br />

Spendenkonten der <strong>Medizinische</strong>n <strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />

Bankverbindung CH<br />

Allg. Anthr. Gesell. | Med. <strong>Sektion</strong><br />

Raiffeisenbank Dornach<br />

Kto: 1006056 | Clearing: 80939<br />

IBAN CH53 8093 9000 0010 06056<br />

BIC: RAIFCH22<br />

44<br />

Bankverbindung DE und International<br />

Förderstiftung Anthr. Med. | Med. <strong>Sektion</strong><br />

Volksbank Dreiländereck<br />

Kto: 970760 | BLZ: 683 900 00<br />

IBAN: DE92 6839 0000 0000 9707 60<br />

BIC: VOLODE66<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012<br />

<strong>Goetheanum</strong>

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