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AnthroMed - Medizinische Sektion am Goetheanum

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Prof. Dr. phil. Rüdiger Grimm<br />

Sekretär der Konferenz für Heilpädagogik<br />

und Sozialtherapie, <strong>Medizinische</strong><br />

<strong>Sektion</strong> <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong><br />

und Professor für Heilpädagogik an<br />

der Alanus Hochschule für Kunst<br />

und Gesellschaft in Alfter<br />

r.grimm@khsdornach.org<br />

www.khsdornach.org<br />

18<br />

Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />

Das wohl eindrücklichste Ereignis des Jahres war der Wiener Kongress: die inzwischen fünfte<br />

internationale Tagung für Menschen mit Behinderungen im Kongresszentrum Wien mit über<br />

700 Teilnehmenden aus 20 Ländern. Neben der Spurensuche nach Orten, an denen Rudolf<br />

Steiner gewirkt und gelebt hatte, ging es um die zentrale Frage dieser Zus<strong>am</strong>menkünfte, die<br />

Begegnung.<br />

Die internationale Zus<strong>am</strong>menarbeit auf dem Gebiet der Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />

wird durch die jährliche Vollvers<strong>am</strong>mlung der Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />

geprägt, an der meist 90 Persönlichkeiten aus über 40 Ländern und die Repräsentanten<br />

der Fachgebiete teilnehmen. Im Zentrum standen die Entwicklungen im asiatisch-pazifischen<br />

Raum, in dem erst seit wenigen Jahren Angebote für Menschen mit Behinderung auf der<br />

Grundlage der anthroposophischen Methoden entwickelt werden. Einen Gegensatz dazu<br />

bilden die Entwicklungen in der Europäischen Union, in welcher gemäss den Zielen der<br />

UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung eine starke Intention für deren<br />

gesellschaftliche Inklusion zu beobachten ist, aber auch eine zunehmende Dichte von Regulationen<br />

und Vorschriften. Die Standorte der anthroposophischen Heilpädagogik und Sozialtherapie<br />

sind daher in den vielen Ländern – wenn z.T. auch aus unterschiedlichen Gründen<br />

– oft heterogenen Einflüssen ausgesetzt, die es notwendig machen, eine kontinuierliche<br />

Diskussion über ihr eigenes Selbstverständnis und ihre Entwicklungen innerhalb der jeweils<br />

gegebenen aktuellen Situation zu führen. So stellt z.B. der Ich-Begriff der Anthroposophie<br />

eine zentrale Grundlage und einzigartiges Alleinstellungsmerkmal dar, das es kommunikativ zu<br />

vermitteln und verständlich zu machen gilt.<br />

Die Entwicklungen im Ausbildungsbereich werden an der jährlichen Ausbildungstagung in<br />

Kassel bearbeitet, an welcher fast alle Ausbildungen weltweit beteiligt sind: in diesem Jahr<br />

mit einer intensiven Arbeit darüber, wie das Studium der Anthroposophie in den Ausbildungen<br />

auf eine zeitgemässe, spannende und fruchtbare Art und Weise vermittelt und gepflegt<br />

werden kann. Neue Ausbildungsinitiativen, wie z.B. in Kolumbien, wo sich mehr als 120<br />

Personen zu einem vierzehntägigen, ersten Ausbildungsabschnitt einfanden, zeigen, dass es<br />

viele Menschen gibt, die verbindliches Interesse an dieser Methode und Berufspraxis haben.<br />

Die seit 16 Jahren stattfindenden Tagungen Heilen und Erziehen zum Austausch von Sonderpädagogik<br />

und anthroposophischer Heilpädagogik, von Pädagogik und Medizin, sowie<br />

Ost und West haben mit einer letzten Tagung ihren Abschluss gefunden. Seit Begründung<br />

dieser Tagungsreihe anlässlich des 70. Geburtstags der Heilpädagogik und ihres bedeutenden<br />

Vertreters Hans Müller-Wiedemann im Jahr 1994, sind die Berührungspunkte zwischen<br />

diesen drei Feldern zu einem, wie man vermuten möchte, sehr viel selbstverständlicheren<br />

Bestandteil der Zus<strong>am</strong>menarbeit geworden, die auch an den akademischen Standorten der<br />

anthroposophischen Heilpädagogik, z.B. Aberdeen, Alfter oder Oslo, intensiv gepflegt werden.<br />

Eine neue wissenschaftliche Buchreihe in Kooperation des Verlag <strong>am</strong> <strong>Goetheanum</strong> mit dem<br />

Athena-Verlag soll in diesem Winter mit den ersten Bänden dem öffentlichen Interesse an der<br />

Forschung in Heilpädagogik und Sozialtherapie Ausdruck geben.<br />

Weitere Informationen finden sich auf www.khsdornach.org und in der Zeitschrift Seelenpflege<br />

in Heilpädagogik und Sozialtherapie.<br />

Rüdiger Grimm<br />

<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012

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