AnthroMed - Medizinische Sektion am Goetheanum
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International Postgraduate Medical Training / IPMT<br />
Neben den grossen Jubiläen diesen Jahres – dem 150. Geburtstag Rudolf Steiners und dem<br />
90-jährigen Bestehen der Ita Wegman-Klinik und der Weleda – hatten wir auch ein kleines zu<br />
feiern: den 10. Geburtstag unseres International Postgraduate Medical Training. Im November<br />
2002 das erste Mal in Lodz / Polen ausgerichtet, hat diese Fortbildungswoche inzwischen 89 Mal<br />
in 18 verschiedenen Ländern stattgefunden. Inzwischen nehmen weltweit zwischen 800 und<br />
900 Menschen jährlich dieses Weiterbildungsangebot wahr – Tendenz steigend.<br />
Das IPMT-Jahr 2011 begann im Januar in Chile und endete Anfang Dezember im benachbarten<br />
Peru. In den dazwischen liegenden zehn Monaten wanderte es einmal um die Erde: nach<br />
Neuseeland, auf die Philippinen, nach Taiwan, Indien, Russland, in die Ukraine, nach Tschechien,<br />
Schweden, in die Schweiz, nach Kuba und nach Kalifornien in den USA.<br />
Ein neuer Griff war in diesem Jahr die Initiative von Ursula Flatters, die die Ärztegruppe aus<br />
Irkutsk / Sibirien an die Vidar-Klinik in Järna / Schweden einlud. Dadurch wurde eine Seminar-<br />
Woche in klinischem Ambiente ermöglicht, die den russischen Ärztinnen die besondere<br />
Atmosphäre und kollegiale Zus<strong>am</strong>menarbeit in einer anthroposophischen Klinik unmittelbar<br />
erfahrbar machte. Besonders geschätzt wurden die Teilnahme an den Patientenbesprechungen<br />
und der Erfahrungsaustausch mit den im unmittelbaren Arbeitsprozess stehenden Klinikärzten.<br />
Aber auch das Erleben des Heilpflanzengartens der Klinik, des fruchtbaren Zus<strong>am</strong>menwirkens<br />
zwischen Ärzten und Therapeuten sowie des sorgenden Umgangs mit den Patienten waren für<br />
die russischen Kolleginnen neue Erfahrungsfelder, die wichtige Anregungen und Impulse für die<br />
Gestaltung der eigenen Arbeit in Sibirien gaben.<br />
Eine in anderer Weise besondere Umgebung für die Fortbildungswoche bot das IPMT <strong>am</strong><br />
<strong>Goetheanum</strong>; nicht nur, weil hier der Ausgangspunkt von Rudolf Steiners Wirken war oder weil<br />
in unmittelbarer Nähe die Anthroposophische Medizin erstmals praktisch wurde und man in<br />
Arlesheim die Ita Wegman- und die Lukas-Klinik, die Hiscia und die Weleda besuchen kann – nein,<br />
auch weil das <strong>Goetheanum</strong> in seiner künstlerischen Ausgestaltung reiche Anregung zu einem<br />
vertieften Menschen- und Krankheitsverständnis bietet. In diesem Jahr k<strong>am</strong>en Menschen aus 12<br />
Nationen von China bis Kanada in Dornach zus<strong>am</strong>men und beschäftigten sich schwerpunktmässig<br />
mit den kosmologischen Aspekten des Pflanzen- und des Menschenwesens. Diese Arbeit fand<br />
ihren Abschluss in einer Betrachtung des Menschheitsrepräsentanten und des rosa Glasfensters,<br />
in denen die kosmische Polarität der Widersachermächte erlebbar wird, in die der Mensch, sich<br />
gesund erhaltend oder erkrankend, hineingestellt ist.<br />
Einen wiederum anderen Charakter hatte die IPMT-Woche in Kuba. Im vergangenen Jahr von<br />
den Verantwortlichen aufgrund der schwierigen finanziellen Situation des Landes kurzfristig abgesagt,<br />
war es der Initiative der fünfköpfigen Kerngruppe zu verdanken, dass im Oktober 2011<br />
bei tropischen Temperaturen 41 Kubaner in Matanza die 2009 begonnene Arbeit fortsetzen<br />
konnten. Es wurde vor allem in den Nachmittags- und Abendkursen erlebbar, dass Schulmedizin,<br />
Spiritualität und schlichte Menschlichkeit keine Gegensätze sein müssen, sondern sich auf<br />
das Fruchtbarste ergänzen können. Ganz besonders fiel die Herzensqualität dieses IPMT's auf:<br />
Die kubanische Seele ist voller Poesie und Schöpferkraft und so entstanden aus den Pflanzenbetrachtungen<br />
Verse und der tägliche Tagesrückblick nahm Gedichtform an; auch die morgendliche<br />
Eurythmie wurde mit ausgesprochener Dankbarkeit aufgenommen. So wurde die innere<br />
Wärme ein tragendes Element dieser Woche.<br />
Auf der anderen Seite der Erde war es 6 Monate zuvor nicht weniger tropisch heiss, als sich im<br />
April knapp 30 Ärzte in der Provinz Ilo Ilo, dem Herzen des philippinischen Archipels und der<br />
Wiege der malaiischen Zivilisation auf den Philippinen, trafen. Mit dabei waren auch eine ganze<br />
<strong>Medizinische</strong> <strong>Sektion</strong> – Tätigkeitsbericht 2011 / Projekte 2012 31<br />
Stefan Langh<strong>am</strong>mer<br />
Finanzen, Koordination IPMT<br />
Tel.: + 41 (0)61 706 43 70<br />
langhste@medsektion-goethanum.ch