23.11.2012 Aufrufe

Alkohol am Steuer - Landesverkehrswacht Niedersachsen eV

Alkohol am Steuer - Landesverkehrswacht Niedersachsen eV

Alkohol am Steuer - Landesverkehrswacht Niedersachsen eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

vorOrt<br />

Mitgliedermagazin der <strong>Landesverkehrswacht</strong> <strong>Niedersachsen</strong> e.V. Dezember 2011<br />

Helme kann man kaufen. Gehirn nicht.<br />

Der Bundesverkehrsminister redete<br />

Tacheles: Entweder tragen die Radfahrer<br />

in Deutschland in Zukunft freiwillig<br />

einen Helm – oder die gesetzliche<br />

Helmpflicht kommt. Neben Helmmuffeln<br />

warfen auch Fahrradverbände dem<br />

Minister daraufhin „Aktionismus“ vor.<br />

Zwar sind sich fast alle einig, dass ein<br />

Helm sinnvoll ist, nur zur Pflicht will ihn<br />

kaum jemand machen: „Eine grundsätzliche<br />

Helmpflicht für alle halten wir<br />

für wenig sinnvoll,“ so Christian Budde,<br />

der Sprecher des Landesverkehrsministers<br />

Jörg Bode. Anders sei das bei Kindern,<br />

hier mache eine Helmpflicht Sinn.<br />

Wie ist vor diesem Hintergrund also der<br />

Vorstoß des Bundesministers zu be-<br />

werten: Gute Arbeit oder Aktionismus?<br />

Die Fakten: 2010 wurden 381 Radfahrer<br />

in Deutschland bei Verkehrsunfällen getötet<br />

(2009: 462). Rund die Hälfte davon<br />

durch schwere Kopfverletzungen. Weniger<br />

als zehn Prozent aller Radfahrer<br />

tragen einen Helm. Logischer Schluss:<br />

Je mehr Radfahrer einen Helm tragen,<br />

desto weniger Unfalltote werden wir zu<br />

beklagen haben.<br />

Dem stimmen auch Experten wie<br />

Dietmar Otte zu. Der Leiter der Unfallforschung<br />

an der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover und Mitglied<br />

des Beirats der <strong>Landesverkehrswacht</strong>:<br />

„Ich kenne Beispiele, wo der Helm<br />

massiv deformiert war, der Radfahrer<br />

aber unverletzt.“ Ein Helm schütze vor<br />

Schädelbrüchen, inneren Hirnverletzungen<br />

und Hirntraumata. Klar ist auch:<br />

Ein Helm verhindert keine Unfälle.<br />

Langfristig sind bessere Radwege und<br />

ausgewogene Verkehrskonzepte der<br />

beste Weg zu mehr Verkehrssicherheit.<br />

Bis es aber soweit ist, hilft ein Helm,<br />

die Folgen schlimmer Verkehrsunfälle<br />

zu vermeiden. Wer das unterstützt,<br />

betreibt keinen Aktionismus, sondern<br />

kümmert sich um die Sicherheit der<br />

Verkehrsteilnehmer.<br />

Sie brauchen für Ihre Aufklärungsarbeit<br />

vor Ort gute Argumente für den Helm?<br />

Kein Problem: Die Polizistin Ellen Haase<br />

aus Gütersloh hat diese Argumente<br />

ges<strong>am</strong>melt. Bei Interesse wenden Sie<br />

sich bitte an die <strong>Landesverkehrswacht</strong>.<br />

landesverkehrswacht.de


© Stefan Lohmann<br />

Aktuell<br />

Warnung vorm Wild<br />

Am 26. Oktober hat <strong>Niedersachsen</strong>s<br />

Verkehrsminister Jörg Bode einen<br />

Modellversuch mit elektronischen<br />

Wildwarntafeln im Landkreis Gifhorn<br />

gestaltet. Diese sind Teil eines Modellversuchs,<br />

mit dem vor allem Zus<strong>am</strong>menstöße<br />

mit D<strong>am</strong>wild in der<br />

Brunftzeit verhindert werden sollen.<br />

Außerdem sollen Erkenntnisse erzielt<br />

werden, ob Autofahrer die elektronischen<br />

Warnschilder besser wahrnehmen<br />

als die klassischen Schilder.<br />

Auch die <strong>Landesverkehrswacht</strong> hat<br />

sich dem K<strong>am</strong>pf gegen Wildunfälle<br />

verschrieben: Im Rahmen der Aktion<br />

„Gemeins<strong>am</strong> gegen Wildunfälle“<br />

wurden neue Dreibein-Mahnmale <strong>am</strong><br />

Straßenrand aufgestellt sowie Poster<br />

und Info-Broschüren aufgelegt. Diese<br />

stehen auch online zur Verfügung:<br />

www.landesverkehrswacht.de<br />

Beirat bei der Üstra<br />

Der Beirat der <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />

<strong>Niedersachsen</strong> e.V. hat sich <strong>am</strong><br />

1. November in Hannover getroffen.<br />

Der niedersächsische Finanzminister<br />

Hartmut Möllring hielt einen interessanten<br />

Vortrag zur zukünftigen Finanzierung<br />

öffentlicher Haushalte. Dabei<br />

ging er auch auf die ab 2020 nicht mehr<br />

mögliche Kredit-Finanzierung der Bundesländer<br />

ein. Darüber hinaus berich-<br />

2<br />

Wildunfälle<br />

vermeiden<br />

� Besondere Vorsicht in der<br />

Morgendämmerung<br />

� Geschwindigkeit reduzieren<br />

� Erscheint ein Tier im Scheinwerferkegel:<br />

Abbremsen,<br />

Abblenden, Hupen<br />

� Ist die Kollision nicht mehr<br />

vermeidbar: Lenkrad festhalten,<br />

Vollbremsung einleiten.<br />

Ausweichmanöver vermeiden<br />

Nach einem<br />

Wildunfall<br />

� Polizei verständigen, auch<br />

wenn das Tier nur touchiert<br />

wurde und nicht mehr zu<br />

sehen ist<br />

� Warnlicht einschalten, Warndreieck<br />

aufstellen<br />

� Auto stehen lassen, sofern es<br />

keine weitere Gefahr für den<br />

Verkehr darstellt<br />

tete der Beirat über aktuelle Themen<br />

der Verkehrssicherheitsarbeit. Den<br />

passenden Rahmen für die Veranstaltung<br />

bot der große Vortragssaal der<br />

Hannoverschen Verkehrsbetriebe AG<br />

(üstra), deren Arbeitsdirektor Wilhelm<br />

Lindenberg ebenfalls einen informativen<br />

Kurzvortrag hielt.<br />

© PictureP. - Fotolia.com<br />

© TheSupe87 - Fotolia.com<br />

Verkehrswacht gegen<br />

<strong>Alkohol</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Der Vorstand des Deutschen Verkehrssicherheitsrates<br />

(DVR) hat sich<br />

im Oktober für ein absolutes <strong>Alkohol</strong>verbot<br />

<strong>am</strong> <strong>Steuer</strong> ausgesprochen.<br />

„Es geht um die klare Regel: wer<br />

fährt, trinkt nicht und wer trinkt, fährt<br />

nicht“, so DVR-Präsident Dr. Walter<br />

Eichendorf. Die Deutsche Verkehrswacht<br />

begrüßt diesen Beschluss.<br />

D<strong>am</strong>it fordern die beiden Verkehrssicherheitsverbände<br />

künftig gemeins<strong>am</strong><br />

ein generelles <strong>Alkohol</strong>verbot <strong>am</strong><br />

<strong>Steuer</strong>. Aus gutem Grund: 2010 starben<br />

nach Angaben des Statistischen<br />

Bundes<strong>am</strong>ts 342 Menschen bei einem<br />

<strong>Alkohol</strong>unfall, 5.001 wurden<br />

schwer verletzt.<br />

Blitzumfrage:<br />

<strong>Alkohol</strong> <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong><br />

Passanten in der Innenstadt von Hannover<br />

wurden gefragt: „Wie bewerten<br />

Sie die Forderung nach einem<br />

absoluten <strong>Alkohol</strong>verbot <strong>am</strong> <strong>Steuer</strong>?“<br />

Jennifer (29), Hannover: „0,0 Promille<br />

finde ich gut. Wer trinkt, sollte nicht<br />

fahren, weil er andere Menschen d<strong>am</strong>it<br />

gefährdet.“<br />

Oliver (41), Ronnenberg: „Sehr sinnvoll,<br />

das schafft mehr Sicherheit. Denn<br />

nach <strong>Alkohol</strong>genuss überschätzt man<br />

seine eigenen Kräfte.“<br />

Stefan (45), Hannover: „Ich sehe das<br />

kritisch. Selbst bei verantwortungsvollem<br />

Umgang mit <strong>Alkohol</strong> kann<br />

doch niemand garantieren, dass er,


© Thomas Siepmann - Fotolia.com<br />

zum Beispiel nach einer Feier, <strong>am</strong><br />

nächsten Morgen wirklich 0,0 Promille<br />

im Blut hat.“<br />

Saskia (29), Hannover: „Ich finde das<br />

sinnvoll, weil d<strong>am</strong>it viele schlimme<br />

Unfälle vermieden werden können.“<br />

Uwe (52), Leer: „Klare Regeln machen<br />

es für alle einfacher. Darum bin<br />

ich eindeutig dafür.“<br />

Nicola (29), Hannover: „Ich finde das<br />

gut und bin absolut dafür – denn die<br />

Menschen können eine vorgegebene<br />

Promillegrenze nur sehr schwer abschätzen.“<br />

Bobbycar soll Raser<br />

stoppen<br />

Tolle Idee des neuen Vorstands der<br />

Verkehrswacht Bockenem: Am Straßenrand<br />

platzierten die Mitglieder<br />

knallrote Kinderautos, die sogenannten<br />

Bobby Cars. Und das funktioniert:<br />

Autofahrer gehen fast automatisch<br />

vom Gas und fahren vorsichtiger. Der<br />

neue Vorsitzende Frank Ebeling wollte<br />

sich etwas ganz Besonderes einfallen<br />

lassen, um die Gefahren für Kinder im<br />

Straßenverkehr zu thematisieren. Das<br />

ist gelungen!<br />

Die Gigaliner kommen<br />

Das Bundeskabinett hat einen bundesweiten<br />

Feldversuch mit 25,25<br />

Meter langen Lastzügen, den so genannten<br />

Gigalinern, gebilligt. Das Projekt<br />

wird <strong>am</strong> 1. Januar 2012 beginnen<br />

und soll fünf Jahre dauern. Sieben<br />

Bundesländer haben sich förmlich mit<br />

dem Versuch einverstanden erklärt,<br />

auch das Verkehrsministerium Nieder-<br />

vorOrt 6/2011<br />

sachsen unterstützt das Projekt. Die<br />

<strong>Landesverkehrswacht</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

begrüßt den neuen Feldversuch. „Die<br />

Lang-Lkw werden mit dazu beitragen,<br />

den Güterverkehr wirtschaftlicher und<br />

umweltschonender abzuwickeln.“ Da<br />

sowohl Zugmaschine als auch Anhänger<br />

mit modernsten Fahrerassistenzsystemen<br />

ausgerüstet sind, erwartet<br />

die <strong>Landesverkehrswacht</strong> durch den<br />

Einsatz der Lang-Lkw auch einen entscheidenden<br />

Beitrag für die Verkehrssicherheit.<br />

Motorrad auf Winterschlaf<br />

vorbereiten<br />

Oft haben wir in den vergangenen<br />

Jahren festgestellt, dass Motorradfahrer<br />

die „Saison verlängern“ – sei<br />

es durch Saisonkennzeichen oder<br />

nicht auf den Winter vorbereitete Maschinen.<br />

Daher hier ein paar Tipps,<br />

wie man den heißen Ofen sicher auf<br />

den Winterschlaf vorbereiten kann:<br />

� Herstellerhinweise im Fahrerhandbuch<br />

beachten<br />

� Motorrad waschen und gut abtrocknen<br />

� Tank vollständig mit Kraftstoff füllen<br />

� Motoröl ablassen, Ölfilter wechseln<br />

und neues Motoröl einfüllen<br />

� Flüssigkeitsstand prüfen<br />

� Batterie ausbauen<br />

� Korrosionsgefährdete Teile wie<br />

Auspuff und Felgen mit Konservierungsstoffen<br />

einsprühen<br />

� Antriebskette schmieren<br />

� Reifendruck um 0,5 bar erhöhen<br />

oder das Motrrad aufbocken<br />

© Krone<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

alle Jahre wieder – hören<br />

wir von diesem Streit:<br />

Lastwagen gegen Radfahrer.<br />

Die beiden Gruppen<br />

mögen sich offenbar nicht.<br />

Warum? Weil Radfahrer bei<br />

Trainingsfahrten nicht auf dem<br />

huckeligen Belag des Radwegs<br />

fahren wollen, sondern lieber auf<br />

dem guten Straßenbelag. Was<br />

Lastwagenfahrer oft zu unnötigen<br />

Überholmanövern zwingt. Beide<br />

Sichtweisen sind verständlich.<br />

Sie münden aber letztlich immer<br />

nur in ein und derselben Frage:<br />

Wem gehört die Straße?<br />

Die beste Antwort ist die Einfachste:<br />

Sie gehört niemandem.<br />

Und gleichzeitig uns allen. Will<br />

sagen: Man kann im Straßenverkehr<br />

nicht alles regeln. Straßenverkehr<br />

funktioniert nur mit<br />

gegenseitiger Rücksichtnahme,<br />

Verständnis und Toleranz. Deshalb<br />

ist der Verkehr eben nicht<br />

nur eine Frage, wie Menschen<br />

schnell von A nach B kommen,<br />

sondern ein Trainingsc<strong>am</strong>p für<br />

den zivilisierten Umgang miteinander.<br />

Das macht ihn einerseits<br />

so kompliziert – aber gleichzeitig<br />

so unendlich spannend. Toleranz<br />

und Verständnis, nicht immer nur<br />

auf das eigene Recht bedacht<br />

sein – diese Tugenden sollten wir<br />

pflegen. Alle Jahre wieder – und<br />

zwar nicht nur zu Weihnachten…<br />

In diesem Sinne bedanke ich<br />

mich herzlich für Ihre Arbeit vor<br />

Ort und wünsche Ihnen und Ihrer<br />

F<strong>am</strong>ilie besinnliche Feiertage und<br />

einen guten Start ins neue Jahr.<br />

3


vor Ort<br />

4<br />

Tempo-Infos für<br />

mehr Sicherheit<br />

Das Örtchen Bovenden (Kreis<br />

Göttingen) hat jetzt ein Tempo-<br />

Info Gerät. Die dortige Verkehrswacht<br />

hatte das Gerät für 2.500<br />

Euro angeschafft. Vor allem vor<br />

Grundschulen und Kindertagesstätten<br />

soll es Autofahrer für besonnenes<br />

Fahren sensibilisieren.<br />

Geschickte Radler<br />

Die Verkehrswacht Am Dobrock –<br />

Hemmoor hat alle Grundschüler der<br />

Region zu einem Fahrradgeschicklichkeitswettbewerb<br />

eingeladen – alle<br />

Schulen nahmen teil. In den Prüfungen<br />

wurde neben der Geschicklichkeit<br />

auch das richtige Verhalten <strong>am</strong> Zebrastreifen<br />

oder der wichtige Schulterblick<br />

trainiert.<br />

Jede Schule erhielt von der Verkehrswacht<br />

Gewinne im Wert von 160<br />

Euro: einen Roller, ein Fahrrad, ein Einrad,<br />

ein Balance-Bike, Verkehrsarbeitshefte<br />

für die Klassen, Verkehrsschilder<br />

für den Mobilitätsunterricht und neue<br />

Pausenspielgeräte, die den Gleichgewichtssinn<br />

der Kinder schulen. Die<br />

Vorsitzende der Verkehrswacht, Stefanie<br />

Tiede, will diesen Parcours in Zukunft<br />

jährlich durchführen und bedankt<br />

sich bei Eltern und Lehrern für die tatkräftige<br />

Unterstützung.<br />

Alles andere als altes Eisen …<br />

Ältere Menschen haben im Straßenverkehr<br />

ohnehin einen schweren<br />

Stand. Ganz besonders, wenn Sie mit<br />

einem so genannten Rollator unterwegs<br />

sind. Die Verkehrswacht Braunschweig<br />

e.V. hat sich diesem Problem<br />

angenommen und veranstaltete<br />

in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit der Polizei<br />

ein Rollator-Sicherheitstraining. In der<br />

Seniorenwohnanlage Tuckermannstraße<br />

zeigte Polizeioberkommissar<br />

Egon Burschepers den sicheren Umgang<br />

mit dem Rollator. Insbesondere<br />

Trainings in Helstorf<br />

Ein Projekttag „Rollerfahren“ für die<br />

Jüngsten, ein Geschicklichkeitsparcours<br />

für die Schüler der dritten und<br />

vierten Klasse – in Helstorf in der Nähe<br />

von Neustadt <strong>am</strong> Rübenberge veranstaltete<br />

Dieter Meyer Trainings für die<br />

jüngsten Verkehrsteilnehmer. Mit der<br />

richtigen Mischung aus spielerischem<br />

Spaß, inhaltlicher Ernsthaftigkeit und<br />

sportlichem Ehrgeiz gelingt die Ver-<br />

wurde auf die richtige Einstellung von<br />

Bremsen und Griffhöhe eingegangen.<br />

Gefahrensituationen wurden mittels<br />

einer Präsentation <strong>am</strong> Be<strong>am</strong>er dargestellt<br />

und erläutert. Im zweiten<br />

Teil standen praktische Übungen auf<br />

dem Progr<strong>am</strong>m. Im Hindernisparcours<br />

konnten die Teilnehmer die Fahrt über<br />

Bordsteinkanten, das Umfahren von<br />

Hindernissen oder das Drehen auf<br />

der Stelle üben. Mehr als 40 Senioren<br />

nahmen teil – ein voller Erfolg für eine<br />

exzellente Idee!<br />

mittlung von elementaren Fähigkeiten<br />

für den Straßenverkehr. „Wir trainieren<br />

d<strong>am</strong>it ganz besonders die Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />

im Straßenverkehr“, so<br />

Dieter Meyer. Meyer bildet bereits<br />

seit 20 Jahren auch Schülerlotsen<br />

in Hannover aus. Dafür wurde er im<br />

Sommer mit dem Goldenen Ehrenzeichen<br />

der <strong>Landesverkehrswacht</strong><br />

ausgezeichnet.


Verkehrswacht Salzgitter feiert<br />

60. Jubiläum im Fürstensaal<br />

In den Fürstensaal des Schlosses Salder<br />

hatte Vorsitzender Wolf-T<strong>am</strong>mo<br />

Köhne geladen – und fürstlich gefeiert<br />

wurde dort das Jubiläum der<br />

Verkehrswacht Salzgitter. Polizeichef<br />

Berg betonte, dass man Verkehrssicherheitsarbeit<br />

in Salzgitter sofort mit<br />

der Verkehrswacht verbinde. Be<strong>am</strong>te<br />

seiner Dienststelle arbeiteten seit<br />

Jahrzehnten engagiert ehren<strong>am</strong>tlich<br />

in der Verkehrswacht mit. Bis 2020<br />

sei eine Verkehrs-Sicherheits-Initiative<br />

geplant, die die Zahl der Verkehrstoten<br />

um 50 % senken solle. Oberbürgermeister<br />

Klingebiel ergänzte: „Stadt<br />

Starke Wirkung<br />

Eine drastische Demonstration zeigte<br />

Wirkung: Im Rahmen der Verkehrssicherheitswoche<br />

an den Berufsbildenden<br />

Schulen Fredenberg brachte die<br />

Verkehrswacht Minden-Lübbecke einen<br />

Dummy mit. Dieser stellte einen<br />

Fußgänger dar, der mit Tempo 50 von<br />

einem Auto angefahren wurde. Dass<br />

ein Mensch dabei kaum eine Überlebenschance<br />

hat, wirkt erschreckend<br />

auf die Schüler: „Wir wissen, dass<br />

viele bei diesen Demonstrationen ein<br />

aha-Erlebnis haben“, so Wolf-T<strong>am</strong>mo<br />

Köhne von der Verkehrswacht Salzgitter.<br />

Auch Simulatoren, Erste-Hilfe-Kurse,<br />

Fahrtrainings und Vorträge wurden<br />

angeboten.<br />

vorOrt 6/2011<br />

Salzgitter, Polizei und Verkehrswacht<br />

sind Partner bei der Schulwegplanung<br />

und -sicherheit.“<br />

In gewohnt humorvoller Art berichtete<br />

dann Hermann Struck, wie er als Junglehrer<br />

mit seinem Motorrad eine Barriere<br />

übersehen habe und gestürzt sei.<br />

Als ihn die Polizei dann in der Schule<br />

aufgesucht habe, sei ihm der Besuch<br />

peinlich gewesen. Auf die Fragen seiner<br />

Schüler habe er geantwortet, dass<br />

die Polizei ihn für die Verkehrswacht<br />

habe werben wollen. Der Rest ist bekannt,<br />

heute ist Struck Ehrenvorsitzender<br />

der Verkehrswacht …<br />

Fußgängerdiplom Helmstedt<br />

Wie verhält man sich richtig im<br />

Straßenverkehr? Das lernten jetzt<br />

Helmstedter Grundschüler vom Verkehrssicherheitsberater<br />

der Polizei,<br />

Godehard Gatzemeier. Die Kreisverkehrswacht<br />

Helmstedt hatte Gatzemeier<br />

bei diesen Schulungen unterstützt.<br />

Am Ende der Veranstaltungen<br />

konnten die Schüler der 2. Klassen<br />

das Fußgängerdiplom machen – und<br />

waren darauf sichtlich stolz. Die Schulungen<br />

für Kinder der 1. Klassen konzentrierten<br />

sich besonders auf den<br />

Süchst du mi?<br />

Die Ostfriesen machen es mal<br />

wieder vor: Reflektierende Warnbanner<br />

erhöhen hier die Sicherheit<br />

im Straßenverkehr – ein bundesweit<br />

einmaliges Projekt, das auf<br />

Initiative der ostfriesischen Verkehrswachten<br />

und der Ostfriesischen<br />

Landschaftlichen Brandkasse<br />

umgesetzt wurde. Sechs<br />

Banner – natürlich mit dem Plattdeutschen<br />

„Süchst Du mi?“ – sorgen<br />

für maximale Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />

bei den Autofahrern. Die Kosten<br />

dafür lagen zwischen 1.000 und<br />

1.500 Euro.<br />

Schulweg im Nahbereich der Schule.<br />

Um die Aufmerks<strong>am</strong>keit der Autofahrer<br />

auf die übenden Kinder zu erhöhen,<br />

bek<strong>am</strong>en die Schüler Reflexdreiecke<br />

der Verkehrswacht. Der Vorsitzende<br />

der Kreisverkehrswacht Helmstedt,<br />

Achim Klaffehn, konnte sich davonüberzeugen,<br />

mit welchem Eifer die<br />

Kinder bei der Sache waren. Das Foto<br />

zeigt‘s: Auf dem Elzweg üben Kinder<br />

einer ersten Klasse der Grundschule<br />

Pestalozzistraße das richtige Verhalten<br />

<strong>am</strong> Fußgängerüberweg.<br />

5<br />

© Achim Klaffehn


Ideen<br />

Kinderverkehrsschule in Delmenhorst<br />

Mit Papa oder dem älteren Bruder – vor<br />

dem Führerschein steht für viele <strong>Niedersachsen</strong><br />

der Besuch eines Verkehrsübungsplatzes<br />

wie selbstverständlich<br />

auf dem Progr<strong>am</strong>m. Für die kleinsten<br />

Kinder jedoch ist Verkehrserziehung nur<br />

im theoretischen Unterricht der Schule<br />

ein Thema. Oder bei den praktischen<br />

Trainings der Verkehrswachten. Leider<br />

6<br />

können die nur punktuell veranstaltet<br />

werden und sind nie regelmäßig.<br />

Die Stadt Delmenhorst geht nun mit Unterstützung<br />

der dortigen Verkehrswacht<br />

einen neuen Weg: Die Kinderverkehrsschule<br />

bietet nun permanent Kindergartenkindern<br />

und Grundschülern eine solide<br />

Verkehrserziehung an. Die Polizistinnen<br />

Simone Hemken und Wiebke Möller<br />

hatten die Idee – und fanden in Bernd<br />

Schmidt von der Verkehrswacht den richtigen<br />

Partner: „Als Geschäftsführer der<br />

Verkehrswacht Delmenhorst konnte ich<br />

die Finanzierung sicherstellen. Immerhin<br />

7.700 Euro beträgt die Investitionssumme<br />

für die Materialien, wie GoKarts, Roller,<br />

Verkehrsschilder sowie kindgerechte<br />

Unterlagen und einen Bauwagen für den<br />

theoretischen Unterricht.“<br />

Untergebracht ist die Schule in einer<br />

Halle auf dem Betriebsgelände der Delmenhorster<br />

Busbetriebe delbus, die<br />

auch den kostenlosen Transfer der Kinder<br />

zur Verkehrsschule und zurück übernimmt.<br />

So können die Kinder ganz nebenbei<br />

auch noch das richtige Verhalten<br />

im Bus üben. Durch den Standort in der<br />

delbus-Halle, in der nachts die Busse<br />

parken, kann das Verkehrstraining nun<br />

regelmäßig und völlig wetterunabhängig<br />

sichergestellt werden.<br />

Eine wirklich gute Idee. Und ein Beleg,<br />

wie durch geschicktes Zus<strong>am</strong>menführen<br />

der richtigen Partner etwas wirklich<br />

Sinnvolles entstehen kann. Wir haben<br />

uns vorgenommen, dass jedes Kind eines<br />

Jahrgangs einmal die Verkehrsschule<br />

besucht haben soll“, so Hemken.


© Stefan Körber - Fotolia.com<br />

Gemeins<strong>am</strong> gegen<br />

Baumunfälle<br />

Das Forum „Innovativ und verkehrssicher<br />

in <strong>Niedersachsen</strong>“ hat eine landesweite<br />

K<strong>am</strong>pagne gestartet. Thema:<br />

Baumunfälle vermeiden. Es wurden<br />

Kompetenzte<strong>am</strong>s gebildet, die streckenbezogen<br />

die Gründe für Baumunfälle<br />

analysiert und Abhilfemaßnahmen<br />

vorgeschlagen haben. Die Arbeit und<br />

die Ergebnisse der Kompetenzte<strong>am</strong>s<br />

„Baumunfälle“ zur Reduzierung der<br />

Baumunfälle wurden im Februar 2010<br />

erstmals auf einer Fachtagung vorgestellt.<br />

Im September 2011 fand nun die<br />

zweite Fachtagung in Hannover statt.<br />

Als Ergebnis dieser Fachtagung haben<br />

die zuständigen Ministerien und die<br />

<strong>Landesverkehrswacht</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

festgehalten:<br />

� Die rückläufige Entwicklung schwerer<br />

Unfallfolgen im Zus<strong>am</strong>menhang<br />

mit Baumunfällen hat sich auch im<br />

vergangenen Jahr fortgesetzt. Diese<br />

Tatsache belegt, dass die Arbeit der<br />

vorOrt 6/2011<br />

Kompetenzte<strong>am</strong>s zu dieser Entwicklung<br />

beigetragen hat.<br />

� Dieser positive Trend bei den Baumunfällen<br />

ist auch als Beleg für die<br />

Richtigkeit einer interdisziplinären<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit in den 2007 eingerichteten<br />

Kompetenzte<strong>am</strong>s zu werten.<br />

� Mit den Kompetenzte<strong>am</strong>s verfügen<br />

wir über ein Instrumentarium, das<br />

wirklich vernünftig wirken kann. Ziel<br />

muss daher sein, die Te<strong>am</strong>s zu unterstützen<br />

und in ihrer Arbeit zu bestärken.<br />

� Das jährlich durchgeführte Treffen<br />

der Kompetenzte<strong>am</strong>s wird als eine<br />

geeignete Maßnahme bewertet<br />

und soll regelmäßig einmal jährlich<br />

durchgeführt werden.<br />

� Die Kompetenzte<strong>am</strong>s werden prüfen,<br />

wo es andere prekäre Unfallschwerpunkte/Stellen/Strecken<br />

gibt,<br />

wo man etwas tun muss und ihre<br />

Arbeit darauf konzentrieren.<br />

Ein Gruß zur<br />

Weihnachtszeit<br />

Projekte<br />

Weihnachten ist das<br />

Fest der F<strong>am</strong>ilie, des<br />

Beis<strong>am</strong>menseins.<br />

Trotz des Trubels in<br />

den Innenstädten,<br />

trotz der Hektik um<br />

die richtigen Geschenke<br />

sollte man sich darauf immer<br />

besinnen – und dankbar sein, wenn<br />

man das Fest im Kreise seiner Lieben<br />

verbringen kann. Denn diese Gemeinschaft<br />

kann so unverhofft und urplötzlich<br />

zerstört werden – wenn bei einem<br />

Verkehrsunfall ein Mensch stirbt.<br />

Ganz besonders zu Weihnachten<br />

muss ich daran denken. Vor allem in<br />

diesem Jahr, in dem wir in <strong>Niedersachsen</strong><br />

wieder steigende Unfallzahlen<br />

zu beklagen haben. Meine Gedanken<br />

sind bei all denen, aus deren<br />

Mitte ein Mensch durch einen tödlichen<br />

Verkehrsunfall gerissen wurde.<br />

Aus diesen besinnlichen Gedanken,<br />

so traurig sie auch sind, schöpfe ich<br />

aber auch immer wieder neue Kraft.<br />

Weil mir dadurch immer wieder bewusst<br />

wird, wie wichtig unsere Arbeit<br />

ist. Trotz manchen Ärgers, trotz mancher<br />

bürokratischer Hürden. Liebe<br />

Mitglieder, lassen Sie uns gemeins<strong>am</strong><br />

daran arbeiten, dass die Unfallzahlen<br />

im kommenden Jahr geringer ausfallen<br />

als 2011. Und dass es im kommenden<br />

Jahr weniger F<strong>am</strong>ilien gibt,<br />

in deren Mitte ein Platz frei bleiben<br />

muss …<br />

In diesem Sinne bedanke ich mich<br />

recht herzlich für Ihre hervorragende<br />

Arbeit und Ihr Engagement für unsere<br />

gemeins<strong>am</strong>e Sache. Ich wünsche Ihnen<br />

und Ihrer F<strong>am</strong>ilie eine erhols<strong>am</strong>e<br />

und besinnliche Weihnachtszeit und<br />

einen gelungenen Start ins neue Jahr.<br />

7


© Schumacher, Mündener Rundschau<br />

Personalien<br />

60 Jahre im Dienst der Sicherheit<br />

60 Jahre im Dienst der Sicherheit:<br />

Die Verkehrswacht Münden feierte<br />

Jubiläum. In der Rathaushalle der<br />

Dreiflüssestadt konnten der erste<br />

Vorsitzende Dr. Karl Friedrich Voss<br />

und der zweite Vorsitzende Michael<br />

Gutting viele Gäste begrüßen. Gelobt<br />

wurde der engagierte Einsatz der<br />

Mitarbeiter, die in den vergangenen<br />

Jahren viele Aktionen – vom Schülerlotsenprojekt<br />

bis zur Verteilung von<br />

Warnwesten – umgesetzt haben. Ent-<br />

Klaus Woyna – ein Nachruf<br />

Am 8. November verstarb unser Vorstandsmitglied<br />

Klaus Woyna. Er war seit<br />

1999 Mitglied im Beirat und seit 2009<br />

im Geschäftsführenden Vorstand der<br />

<strong>Landesverkehrswacht</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

e.V.. Wir haben einen Freund und einen<br />

Wegbegleiter verloren, der sich mit Um-<br />

Impressum<br />

Vor Ort – Mitgliedermagazin der <strong>Landesverkehrswacht</strong> <strong>Niedersachsen</strong> e.V.<br />

Herausgeber: <strong>Landesverkehrswacht</strong> <strong>Niedersachsen</strong> e.V., Arndtstraße 19,<br />

30167 Hannover, Tel: (0511) 35 77 26 81, Redaktion: Cornelia Zieseniß<br />

(verantwortlich), Gestaltung: Cornelia von Saß, Neustadt, Druck: Verlag<br />

Schmidt-Römhild, Redaktionsschluss für vorOrt 1/12: 02.01.2012<br />

8<br />

sprechend zufrieden durfte jetzt gefeiert<br />

werden. Auf dem Foto stehen<br />

(v.l.n.r.) Dirk Hitzing (Gebietsbeauftragter<br />

Braunschweig-Süd), Cornelia<br />

Zieseniß (LWV-Geschäftsführerin),<br />

Hans Groeneveld (Geschäftsführer<br />

der VW Münden), Dr. Karl-Friedrich<br />

Voss (1. Vorsitzender Verkehrswacht<br />

Münden, Manfred Weber (Leiter Polizeikommissariat<br />

Hann. Münden) und<br />

Günter Fraatz (stellvertretender Bürgermeister<br />

Hann. Münden).<br />

sicht und Weitblick für die Belange der<br />

<strong>Landesverkehrswacht</strong> <strong>Niedersachsen</strong><br />

und der Verkehrssicherheit in <strong>Niedersachsen</strong><br />

eingesetzt hat. Wir nehmen<br />

in Dankbarkeit Abschied und werden<br />

ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Danke, Erika Borchers<br />

Nach vielen Jahren hat sich Erika Borchers<br />

nun von der aktiven Arbeit in der<br />

Verkehrswacht zurückgezogen. Cornelia<br />

Zieseniß dankte ihr für die vielen Verdienste,<br />

vor allem für die Modernisierung der<br />

Satzung 1994. Diese habe entscheidend<br />

dazu beigetragen, dass die 110 Orts- und<br />

Kreisverkehrswachten starke und lebensfähige<br />

Vereine sind. Auch für die Tätigkeit<br />

im Landesvorstand und als Vorsitzende<br />

der Verkehrswacht Osten gebührt Erika<br />

Borchers ein besonderer Dank.<br />

Ehrung für Horst Hoppe<br />

Der Hardegser Horst Hoppe, Geschäftsführer<br />

der dortigen Verkehrswacht,<br />

wurde für sein breit gefächertes ehren<strong>am</strong>tliches<br />

Engagement ausgezeichnet.<br />

Hoppe erhielt die Verdienstmedaille des<br />

Verdienstordens der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Der bescheidene Hoppe<br />

gab die Ehrung gleich an seine Vereinsmitglieder<br />

der Verkehrswacht weitergab:<br />

„Fühlt Euch mit geehrt.“<br />

Termine/Seminare<br />

Sozialpädagogische Fachkräfte<br />

� 23./24.01.2012 Einführung<br />

in die Mobilitätserziehung im<br />

Elementarbereich in Hannover<br />

� 06./07.02.2012 Einführung<br />

in die Mobilitätserziehung im<br />

Elementarbereich in Nordholz<br />

�13./14.02.2012 Einführung in<br />

die Mobilitätserziehung im Elementarbereich<br />

in Göttingen<br />

Fortbildung für das Ehren<strong>am</strong>t<br />

�21.01.2012<br />

Einführung in das Arbeiten mit<br />

TYPO3<br />

�03./04.02.2012<br />

Vereinsrecht für Verkehrswachten<br />

Weihnachtsferien in der<br />

Geschäftsstelle:<br />

22.-30.12.2011

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!