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bauen · renovieren · bauen · renovieren - Landkreis-Fürth

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<strong>Landkreis</strong>magazin 5.2011<br />

Jugend<br />

Pilotprojekt im <strong>Landkreis</strong>:<br />

Jugendliche bekommen Sozialkompetenzen<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong> - Polizeihauptkommissar<br />

Werner Gloss kann sich<br />

noch gut an seine eigene Schulzeit<br />

erinnern. Und daran, wie seinerzeit<br />

versucht wurde, die Schüler über<br />

Alkohol oder Drogen aufzuklären.<br />

„Da kam dann ein ehemaliger Drogenabhängiger<br />

zu uns in die Klasse<br />

und hat uns erzählt, wie hart es<br />

war, aus der Sucht rauszukommen“,<br />

erinnert sich Gloss. „Das Fazit der<br />

Unterrichtsstunde war damals, dass<br />

es nur die Coolsten schaffen, eine<br />

Sucht zu überwinden. Danach waren<br />

Schulferien und die Neugierde bei<br />

uns Schülern war eher geweckt als<br />

verschwunden.“ Heute sieht Präventionsarbeit<br />

anders aus: Der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Fürth</strong> hat zusammen mit dem Verein<br />

1-2-3, dessen stellvertretender Vorsitzender<br />

Werner Gloss ist, das Pilotprojekt<br />

„3x3“ gestartet. Mit dem<br />

neuen Programm sollen über drei<br />

Jahrgangsstufen hinweg zu jeweils<br />

drei Schwerpunkten Schüler sensibilisiert<br />

werden.<br />

„Mit dem Konzept stellen wir sicher, dass<br />

wir in jeder Altersstufe abgestimmt auf<br />

die Entwicklung der Jugendlichen mit<br />

unserem Präventionsprogramm präsent<br />

sind. Dadurch erreichen wir eine<br />

große Nachhaltigkeit“, freut sich Landrat<br />

Matthias Dießl, der zugleich Vorsitzender<br />

des Präventionsvereins 1-2-3 ist.<br />

Eine weitere Besonderheit von „3x3“ ist,<br />

dass das Konzept flächendeckend an allen<br />

Mittelschulen sowie der Förderschule<br />

und zwei weiterführenden Schulen<br />

durchgeführt wird.<br />

Viele praktische Übungen<br />

„3x3“, so erläutert Wilfried Kohl, Leiter<br />

der Fachgruppe Prävention beim<br />

Verein „1-2-3“, beginnt in der siebten<br />

Jahrgangsstufe und endet in der 9.<br />

Klasse. In diesen drei Jahren sollen jeweils<br />

durch praktische Übungen und<br />

Vorträge altersgerecht die drei Bereiche<br />

Suchtprävention, Gewaltprävention<br />

und Medienpädagogik aufbereitet werden.<br />

Die Organisation und Koordination<br />

übernimmt im Rahmen der staatlichen<br />

Aufgaben zur Suchtprävention und Gesundheitsförderung<br />

der Arbeitsbereich<br />

Prävention beim <strong>Landkreis</strong> <strong>Fürth</strong>.<br />

Angepasst an das jweilige Alter<br />

Um dem Lebensalter, der aktuellen Situation<br />

und der Aufnahmefähigkeit der<br />

jungen Menschen gerecht zu werden,<br />

wurde ein Konzept entwickelt, das um<br />

das 12. Lebensjahr herum dafür die<br />

Grundlagen in allen drei Bereichen legt.<br />

Der Inhalt wird jeweils in den folgenden<br />

Jahren aufgefrischt und mit neuen Themen<br />

angereichert. „Dieses Programm<br />

ist in seiner auf<strong>bauen</strong>den Zusammensetzung<br />

einmalig, besteht aber zum<br />

Teil auch aus schon bekannten und an<br />

den Schulen erprobten Bausteinen“,<br />

schwärmt Kohl.<br />

Kooperationspartner des Vereins sind<br />

das Gesundheitsamt, die Kinderarche<br />

und natürlich die Polizei. „Ich bin wirklich<br />

froh, dass die Chefs der Polizeiinspektionen<br />

Stein und Zirndorf das<br />

Thema ebenfalls hoch aufhängen und<br />

entsprechend Beamte für die Unterrichtsstunden<br />

zur Verfügung stellen“,<br />

lobt Werner Gloss.<br />

Zu viele Daten im Internet stellen Gefahr<br />

dar<br />

So waren vor wenigen Tagen zwei Polizeibeamte<br />

an der Realschule in Zirndorf<br />

und klärten die Schülerinnen und Schüler<br />

über die Gefahren auf, die im Internet<br />

lauern. Wer beispielweise zu viel bei Facebook<br />

oder SchülerVZ über sich preisgibt,<br />

könne Opfer von Pädophilien werden. Diese<br />

würden sich oft mit falschen Namen<br />

als Gleichaltrige ausgeben und so das<br />

Vertrauen von Jugendlichen gewinnen.<br />

Die Beamten erzählten an der Realschule<br />

von einer 13-jährigen, die in eine solche<br />

Falle getappt und dann von einem Pädophilen<br />

regelrecht erpresst<br />

wurde, der sich<br />

mit ihr treffen wollte.<br />

In der siebten Klasse<br />

will das Projekt allerdings<br />

zunächst einmal<br />

Sozialkompetenzen<br />

vermitteln, den richtigen<br />

Umgang mit<br />

dem Handy aufzeigen<br />

und mit Hilfe der bereits<br />

allseits bekannten<br />

Rauschbrillen den Jugendlichen<br />

aufzeigen,<br />

wie negativ die eigene<br />

Wahrnehmung durch Alkoholkonsum<br />

beeinflusst wird. In der achten Klasse<br />

geht es dann um die Themen Nikotin,<br />

Shisha-Rauchen, den Folgen einer Straftat<br />

und die Gefahren des Internets. Die<br />

letzten Bausteine in der neunten Klasse<br />

greifen die Themen Drogen, Zivilcourage<br />

und Urheberrecht auf.<br />

Förderung durch Rainer Winter Stiftung<br />

Gefördert wird das Pilotprojekt durch<br />

Mittel aus der Rainer Winter Stiftung.<br />

Sie stellt in den kommenden drei Jahren<br />

6000 Euro zur Verfügung. „Kinder und<br />

Jugendliche liegen uns sehr am Herzen.<br />

Das Präventionsprojekt thematisiert<br />

nicht zu verkennende Gefahren, die speziell<br />

für diese Altersgruppe bestehen.<br />

Gerne unterstützen wir dieses Projekt“,<br />

erklärte Stiftungsgründer Rainer Winter.<br />

Im vergangen Jahr wurde das Pilotprojekt<br />

zusätzlich aus Projektmitteln des<br />

Bayerischen Gesundheitsministeriums<br />

gefördert, das den örtlichen Gesundheitsämtern<br />

zur Verfügung steht.<br />

„Wie die langjährigen Erfahrungen der<br />

Jugendhilfe und der Jugendgerichtshilfe<br />

zeigen, machen sich Kinder und<br />

Jugendliche oft keine Gedanken über<br />

die Konsequenzen ihres Verhaltens.<br />

Somit ist es von großer Bedeutung,<br />

diesen jungen Menschen immer wieder<br />

die Gefährdungsbereiche und die<br />

Folgen ihres Handelns durch präventive<br />

Maßnahmen ins Bewusstsein zu rufen.<br />

Das Projekt „3x3“ tut dies umfassend<br />

und nachhaltig. Ich wünsche dem<br />

neuen Programm daher viel Erfolg“, so<br />

Matthias Dießl.<br />

Zwei Polizeibeamte erklären Schülern der Realschule Zirndorf<br />

die Gefahren, die im Internet lauern können<br />

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