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RUND UM SIEGEN - St. Marien-Krankenhaus Siegen

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Der Runde TischFuß gefasstVon Daniel Imhäuser n Ummit der Essenz des einstündigenRedaktionsgespräches zu beginnen:Das tragende menschlicheKörperteil erträgt nicht alles!Wir haben mit Chef- und Oberärztenaus fünf medizinischenDisziplinen den Fuß beleuchtet.Aus etlichen fachlichen Perspektiven,in denen sich auchmenschliche Gewohnheit widerspiegelt.Denn zumindest in Siegerland,Sauerland und Westerwaldscheint ein Tabuthema zuHallux valgussein, was auf Zehen oder Sohlefußt. Die einmütige Schlussfolgerungder obersten regionalenMediziner: Sogar Amputationenließen sich verhindern – kämenhiesige Diabetiker nur früher indie Kliniken.Generell ist das männliche Geschlechtim Hintertreffen, wennes darum geht, den Arzt wegenFußproblemen zu konsultieren.Das gaben die Chef- und Oberärzteunisono zu Protokoll – eineRunde, die aus einer Frau und 16Männern bestand.Der Hallux valgus ist nicht nur die häufigste Fehlstellung der Zehen,sondern auch ein typisches Frauenproblem. Insgesamt leidenweit mehr Frauen als Männer unter einer Schiefstellung derGroßzehe und einem verdickten Großzehenballen. Grund dafürsind unter anderem zu hohe und enge Schuhe – die viele Damenlieben. Sie lassen den weiblichen Fuß zwar nett aussehen, schadenaber dessen Gesundheit“, weiß Dr. Alois Franz. Denn einhoher Absatz erhöht den Druck auf den Vorfußbereich, so dassein Spreizfuß entstehen kann – und der ist in vielen Fällen einGrund für den Hallux valgus. Darüber hinaus haben Füße inhäufig spitz zulaufenden Frauenschuhen nicht genug Platz. Dasgilt vor allem für die Zehen, deren Freiraum nach vorne und zurSeite stark eingeschränkt ist. Falsches Schuhwerk ist jedochnicht die einzige Ursache für einen Hallux valgus: Oftmals istdie Schiefstellung auch genetisch bedingt, unter anderem weilFrauen ein schwächeres Bindegewebe haben als Männer.Zögern kann schmerzhaft undfür die untersten Körperteilebedrohlich werden. Weshalbsich die kurzen Fußwege in dieAmbulanzen der Region empfehlen,wo dann Spezialistenüber die adäquate Behandlungbefinden. Ob Unfall, Diabetes,Fehlstellungen oder Pilz: ZwischenFreudenberg, <strong>Siegen</strong> undKredenbach finden sich Fachmedizinerfür fast jede Frage derFußgesundheit. Und mit jenenhaben wir intensiv gesprochen ...Beginnen wir mit Patienten, dienicht dem Trend folgen und frühdie Türe zu Orthopädie und Chirurgieöffnen. „Wer unter durchgetretenemSpreizfuß, Knickfußoder Rückfuß leidet oder andereanatomische Probleme mit demVorfußbereich hat, den treibtmeist der Schmerzins <strong>Krankenhaus</strong>.“Das bestätigt Dr.Alois Franz, Chefarztder Orthopädieund Sporttraumatologieam <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong>.Trotzdem: Es sind zumeistdie jungen Damen, die als erstekommen, wenn eine kosmetischeOperation notwendig wird.Dabei darf nicht vergessen werden:„Es gibt auch Patienten,„Vielevernachlässigenihre Füße“die zu lange warten, um denFuß noch vernünftig in Form zubringen.“ Und das sind, wie derleitende Oberarzt und SportmedizinerDr. Jörg Hebel (Kreisklinikum)pointiert, im Regelfall„die Männer“. Es sei denn, siesind Sportler. Die nämlich suchenrechtzeitig fachkundigenRat, stellt Dr. René Burchard(Kreisklinikum <strong>Siegen</strong>) heraus.Typische Verletzungsbilder betreffendas Sprunggelenk, sindUmknicktrauma, Arthrose oderbeispielsweise die Überlastungder Sehnenstruktur. „In einerwaldreichen Region wie unsererkommt es überdurchschnittlichhäufig zu Sportverletzungen desFußes.“Unabhängig von Geschlechterfragenund Hobbys könnenFehlstellungen natürlichangeborensein. Erworbeneund neurologischbedingte Fußproblemewerden mitentsprechender Expertisein der DRK-Kinderklinik <strong>Siegen</strong> versorgt.Schon mit der U2, einer Routine-Untersuchung in der ersten Lebenswocheeines Kindes, ließensich die meisten angebohrenenFehlstellungen erkennen, erklärtDr. Heinrich FranzExperten-Tippsin punkto SchuhWer schön sein will, mussleiden. Eine Redewendung,die in punkto Schuh nichtvon der Hand zu weisen ist.Chirurgen und Orthopädenaus <strong>Siegen</strong> bestätigen,dass manche Schuhmodezu ernsten Fußproblemenführt. Das mag an Formund Größe des erwähltenSchuhwerks liegen. Generellgilt: Bewegung tutdem untersten Körperteilgut. Der Verzicht auf Schuhebleibt – wann immer esdie Umgebung zulässt – diebeste Wahl. Insbesonderefür die gesunde Entwicklungvon Kinderfüßen empfiehltDr. Björn-ChristianVehse, bare Füße im häuslichenUmfeld, ansonstenhaltgebende weiche Schuhe.Dr. Heinrich Franz hateinen Rat für Diabetiker:Sie sollten ihre Fußsohlehin und wieder im Spiegelanschauen, weil vielen dasSchmerzempfinden fehle.Der entscheidende Tipp fürDiabetiker: Sie sollten sichgut schulen lassen!Der Runde Tisch 3


der leitende kinderorthopädischeOberarzt Dr. Björn-ChristianVehse (DRK-Kinderklinik <strong>Siegen</strong>).Als probates Mittel z.B. beieinem angeborenem Klumpfußgilt in der Regel die Gips-redres-Der Runde Tischsion, bei der nacheinander mehrereFuß-Schienen eingesetztwerden, um eine größere Operationzu vermeiden. Im Kindergartenalterkommen die Elternoft mit Kindern, die einen flex-An der Zahl 17 Ärzte, darunter 11 Chefärzte aus fünf Klinikendes Siegerlandes sind angetreten, um Krankheiten und Verletzungendes Fußes mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Im Redaktionsgesprächvon „Gesundheit plus“ stehen diesmal Rede undAntwort: Kreisklinikum <strong>Siegen</strong>: Chefarzt Dr. Michael Palm (Unfall-,Hand und Orthopädische Chirurgie), Chefarzt Dr. RainerGrübener (Innere Medizin), Chefarzt Dr. Thomas Gehrke (Allgemeinchirurgie),Ltd. Oberarzt Dr. Jörg Hebel (Gastroenterologie,Nephrologie, Dialyse), Dr. René Burchard (Sportmedizin, Ernährungsmedizin),Dr. Mirhodjat Fatemi (MVZ MedCenter Chirurgie,Orthopädie und Unfallchirurgie);<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong>: Chefarzt Dr. Alois Franz (OrthopädischeKlinik), Chefarzt Dr. Heinrich Franz (MedizinischeKlinik I, Gastroeneterologie und Diabetologie); Chefarzt Prof.Dr. Frank Willeke (Chirurgische Klinik); Ltd. Oberarzt Dr. RonaldFriedberg (Chirurgische Klinik), DRK-Kinderklinik <strong>Siegen</strong>:Chefarzt Dr. Holger Petri (Sozialpädiatrisches Zentrum), OberarztDr. Björn-Christian Vehse (Orthopädie); Diakonie KlinikumJung-<strong>St</strong>illing <strong>Siegen</strong>: Chefarzt Dr. Michael Baumgart(Unfall- undWiederherstellungschirurgie) , Oberarzt Dr. Markus Boller,Diakonie Klinikum Bethesda Freudenberg: Chefärztin Dr. BarbaraBeuscher-Willems (Innere Medizin), Chefarzt Dr. Marius Passon(Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie), Chefarzt Prof.Dr. <strong>St</strong>ephan El Gammal (Dermatologie und Venerologie).iblen Knick-Senkfuß aufweisen.„Das gilt aber in diesem Alterals Normalstellung und ist einezumeist harmlose altersbedingteFußstellung.“Schließlich ist der „diabetischeFuß“ ein drückendes Problem(s. Kasten), dasdie Medizinerim Siegerlandumtreibt. Er isteine häufige Folgekomplikationeines langfristigüberhöhten Blutzuckerspiegels.Führend bei derEntwicklung sind <strong>St</strong>örungen undAusfälle der für Bein und Fußzuständigen Nerven. <strong>St</strong>örungender Blutzirkulation kommenaber häufig unterstützend dazu.Es droht Amputation!Auch innerhalb von Pflege undMedizin scheint der Fuß nochnicht den verdienten <strong>St</strong>ellenwertgefunden zu haben. „Oft zögernÄrzte die Operation zu langehinaus“, warnt Dr. Alois Franz.„Therapien, die zu lax gehandhabtwerden, sind gefährlich.“Professor Dr. Frank Willeke,Chefarzt der Chirurgischen Klinikam <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,unterstreicht, dass die engeKommunikation zwischen Patientund Hausarzt, Diabetologenund den Ärzten im <strong>Krankenhaus</strong>sehr wichtig ist.Aber bei den oft chronischenVerläufen müssten auch Pflegedienstund Orthopädietechnikermit eingebundenwerden.„Nur so kannüber langeZeiträume eineAmputation beidiabetischenDr. Marius PassonFüßen umgangenwerden.“In eine ähnlicheKerbe schlägt Chefarzt-KollegeDr. Marius Passon, der am„Internist, Orthopäde,Gefäß- undUnfallchirurgsollten engzusammen arbeiten“Hallux rigidus<strong>Krankenhaus</strong> Bethesda Freudenbergoperiert und im MedizinischenVersorgungszentrumBetzdorf-Kirchen praktiziert.Ärzte in Praxis und <strong>Krankenhaus</strong>sollten im Dialog stehen, um insbesondereDiabetiker optimal zubehandeln. Außerdem macht erdeutlich, wie wichtig das Zusammenspielinnerhalb der Klinikenist: „Internist, Orthopäde, GefäßundUnfallchirurg sollten eng zusammenarbeiten.“Dr. Ronald Friedberg, leitenderOberarzt der Chirurgischen Klinikam <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,stimmt uneingeschränkt zu: „Wirsetzen auf eine interdisziplinäreBehandlung.“ Der Fuß verbin-Leiden Patienten unter einer Arthrose des Großzehs, so sprichtman von einem Hallux rigidus. Je weiter die Arthrose fortschreitet,desto unbeweglicher wird der große Zeh und kann unter Umständenversteifen. Der Grund hierfür ist einfach zu erklären:Durch die Arthrose nutzt sich der Knorpel des Zehengelenks ab,so dass die Gelenkknochen irgendwann aneinander reiben. Folglichkann die Großzehe nicht mehr ausreichend bewegt werden– und das vor allem nach oben hin. Für Betroffene bedeutet diesSchmerzen beim Gehen. Denn der steife Zeh beeinträchtigt dasAbrollen des Fußes. Bei vielen Patienten bilden sich knöcherneAuswüchse am Gelenk, die im Schuh drücken und zusätzlicheSchmerzen bewirken. Der Hallux rigidus zählt neben dem Halluxvalgus zu den häufigsten Erkrankungen der Zehen.4 Der Runde Tisch


det offenbar viele und vieles:Rund ein Viertel der menschlichenKnochen findet sich dort.Ein komplexes Zusammenspiel,das Ärzten bei der Behandlungdoppeltes Können abverlangt.Hier ist Durchblick vonnöten!Dr. Michael Baumgart, ChefarztDiabetiker wissen darum:Durchblutungsstörungen tretenoft „ganz unten“ auf. DieWarnfunktion des Schmerzesist ausgeschaltet, so dass dasrechtzeitige Erkennen und Versorgenvon Wunden unterbleibt.„Deshalb sollten Diabetiker mitmehrjähriger Erkrankungsdauertäglich ihre Füße kontrollieren“,sagt Dr. Heinrich Franz,Chefarzt der MedizinischenKlinik I (Gastroenterologie undDiabetologie) im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.Der „diabetische Fuß“ ist invielen Mündern – auch inmedizinischen Kreisen. Hiernimmt das Siegerland seit jehereine Vorreiter-Rolle ein.„In Kredenbach ist seinerzeitder Unfall- und Wiederherstellungschirurgieam Jung-<strong>St</strong>illing-<strong>Krankenhaus</strong>: „An erster <strong>St</strong>ellesteht eine schnelle und präziseDiagnostik!“ Nur so biete sicheine solide Grundlage für dieBehandlung, gerade bei komplexenOperationen. Auch dieFort-schritt-lichdie bundesweit achte Fußambulanzentstanden“, erinnertDr. Barbara Beuscher-Willems,die als Chefärztin die InnereMedizin im <strong>Krankenhaus</strong> BethesdaFreudenberg leitet. Zwarhätte eine Krankenkasse mitniedergelassenen Ärzten auchim Siegerland ein Fußnetzgegründet. „Krankenhäuser sindhier aber noch nicht integriert“,bedauert sie.In Zukunft setzt sie für dieDiabetologie am <strong>Krankenhaus</strong>Bethesda auf einen hohenVernetzungsgrad. Dr. ThomasGehrke, der die Allgemeinchirurgieam Kreisklinikum leitet,weiß, wie wichtig das ist: „Esgibt in Versorgung diabetischerFüße eine gute Zusammenarbeitder Kliniken untereinander.“Dennoch bleibt die Behandlungvon „diabetischen Füßen“ eineHerausforderung. „Oft nimmtdie Krankheit einen kompliziertenVerlauf“, sagt Chefarzt Dr.Rainer Grübener (Innere Medizindes Kreisklinikums).Er verweist darauf, dass nureine systematische Therapie denüberwiegend älteren Diabetes-Patienten und deren Infektengerecht werden kann.Dem wiederum sollte immereine gute Diagnose vorangehen,bekräftigt Dr. Thomas Gehrke.Gerade bei Diabetes ist in denAugen der Chefärzte unerlässlich,den genauen Grad der Erkrankungzu bestimmen.Weichteile der Füße seien kompliziertund bei Verletzungennicht selten in Mitleidenschaftgezogen, weshalb Füße immervon Fachleuten operiert werdensollten. Entsprechende Eingriffenennt Chefarzt Dr. MichaelPalm (Unfall-, Hand- und orthopädischeChirurgie im Kreisklinikum)„subtiles Weichteil-Management“, womit er besondereVerfahren zur Behandlungebensolcher meint. Dr. AloisFranz pflichtet den Kollegen bei:„Die chirurgische Behandlungvon Füßen wird immer fortschrittlicher.“Er verweist darauf, dass alleinefür die Therapie eines Halluxvalgus (s. Kasten) 40 verschiedeneOperationsmethoden genutztwerden können. Auch beiVerletzungsfällen, in denen dieGelenkfunktion des Fußes in derVergangenheit nicht mehr hergestelltwerden konnte, dürfen Patientenheute begründet Hoffnunghaben.Dr. Michael Baumgart verweistauf Methoden zur dreidimensionalenPlanung von Fuß-Operationenwie sie in <strong>Siegen</strong> eingesetztwerden. Besondere Implantateermöglichten, dass der verletzteFuß gestärkt werde – damitwürden Gips und Ruhigstellungentbehrlich.Zur Vermessung von Funktionseinschränkungenstehen übrigenszahlreiche moderne Verfahrenzur Verfügung, darunter eineGangbildanalyse.OberflächlichProfessor Dr. <strong>St</strong>ephan ElGammal beschäftigt sichvon Berufs wegen mit derOberfläche – auch von Füßen.Der Dermatologe undChefarzt am <strong>Krankenhaus</strong>Bethesda Freudenberg botim Redaktionsgespräch einenExkurs in die Welt vonPilzen und Geschwüren.Hilfreich für jene, diesich vor unangenehmenHaut- und Nagelkrankheitenschützen wollen: „LaufenSie nicht mit nacktenFüßen, wechseln Sie oft die<strong>St</strong>rümpfe und meiden Siealtes Schuhwerk.“ ProfessorEl Gammal empfiehltBadeschuhe für Dusche,Schwimmbad und Sauna,weil gerade feuchtes Klimaungebetene Keime lockt.Auch in trockener Umgebungsollte keiner mit nacktenFüßen laufen. Und nochein Rat des Dermatologen:Bei auffälligen Nagelveränderungensollte ein Hautarztaufgesucht werden. Besteht„nur“ ein Nagelpilz,kann dieser neuerdings mitbesonderen Lacken besiegtwerden.Der Runde Tisch 5


DermatologieUngenießbarer PilzVon Prof. Dr. <strong>St</strong>ephan ElGammal n Ungefähr 300.000Kilometer – so weit geht oderläuft ein Mensch durchschnittlichin seinem Leben. Bildlich bedeutetdies: Wir umrunden siebeneinhalbMal unseren Planeten.Der NagelpilzVerfärbt sich der Fußnagelgelb- oder bräunlich undverdickt er (im Volksmund:Holznagel), kann es sichum einen Nagelpilz handeln.Bei Nagelpilz gliedertsich die Behandlung inzwei Abschnitte. Zunächstwerden die betroffenenNagelbereiche entfernt,danach ist das Auftragenvon speziellem Nagellackoder Lösungen notwendig.Leidet der Patient bereitslänger unter der Infektion,muss er mehrere Monatelang zusätzlich Tabletteneinnehmen. Die Heilungvon Nagelpilz kann bis zueinem Jahr dauern.Umso wichtiger ist es, dass wirauf unsere Füße achten und Sorgefür ihre Gesundheit tragen. Dennvor allem Pilzerkrankungen bereitenhäufig Probleme. Schätzungsweisejeder dritte Erwachsene leidetmehr oder weniger ausgeprägtan einer Pilzerkrankung der Füße.Fußpilz ist zwar keine gefährlicheKrankheit, verursacht jedoch lästigeBeschwerden und kann ernstereErkrankungen nach sich ziehen– beispielsweise bakterielleEntzündungen wie die Wundrose.Die krankmachenden Pilze lauernfast überall. Besonders viele gibtes aber an Orten, die von zahlreichenMenschen besucht werden.Dazu zählen unter anderemSchwimmbäder, Saunen, Sporthallenund Hotels. Gesunde Hautbesitzt aber genügend Abwehrkräfte,um sich nicht anzustecken.Allerdings gibt es bestimmte Faktoren,die eine Infektion begünstigen.Denn die Pilze bevorzugen einewarme und feuchte Umgebung.Deshalb werden die Zehenzwischenräumemeist zuerst befallen.<strong>St</strong>arkes Schwitzen der Füße undluftundurchlässiges Schuhwerkwie Turnschuhe fördern eine Erkrankung.Aber auch der allgemeineGesundheitszustand spielteine Rolle.Manche Krankheiten, zum Beispieldie Zuckerkrankheit oderDurchblutungsstörungen (Arteriosklerose),machen die Hautanfälliger für eine Infektion.Allgemein gilt, dass Pilzerkrankungenvermehrt dann auftreten,wenn der Körper durch <strong>St</strong>ressoder Infektionen geschwächt ist.Raucher erkranken leichter, weilihre Zehen schlechter durchblutetsind.Ein weiterer Faktor ist das Alter.Die Haut älterer Menschen istweniger widerstandsfähig und dieZehennägel wachsen langsamer.Deshalb können diese leicht vonPilzen befallen werden. Meistbleibt die Krankheit auf Füße beschränkt.Grundsätzlich könnenaber auch andere Hautstellen erkranken,beispielsweise die Leistenregion.Ein Übergreifen derErkrankung auf innere Organe istaber nicht zu befürchten.Kommt es zu einer Pilzinfektionder Haut an den Füßen, quillt dieHornschicht in den Zehenzwischenräumenweißlich auf oderdie Fußsohlen werden schuppigund rauh. Es gibt aber auch andereKrankheiten, die mit ähnlichenSymptomen einhergehen. Wersich unsicher ist, sollte immereinen Hautarzt aufsuchen. DieBehandlung erfolgt äußerlich mitCremes, Lösungen und Sprays.In schweren Fällen kann die Einnahmevon Tabletten erforderlichsein. Betroffene müssen mit einerBehandlungsdauer von 12 bis 24Wochen rechnen. Auch wenn dieSymptome abgeklungen sind,sollte die Therapie noch mehrereWochen fortgesetzt werden.Durch einfache Verhaltensweisenkönnen Betroffene ihre Behandlungauch selbst unterstützen. Esist beispielsweise ratsam, täglichfrische Baumwollsocken zu tragen.Gut sitzende Lederschuheund Sandalen fördern die Heilungebenfalls.Außerdem sollten Erkrankte immerihre eigenen Handtücher nutzenund diese ebenso wie Sockenbei 95 Grad waschen. Die Schuhekönnen mit Desinfektionssprayeingesprüht werden. Hilfreichist es auch, die Füße nach demWaschen gut abzutrocknen. Dabeisollten vor allem die Zehenzwischenräumebeachtet werden.Zu Hause und in öffentlichenEinrichtungen wie Schwimmbädern,schützen Haus- und Badeschuhevor erneuten Infektionen.Fußgymnastische Übungen undwechselwarme Güsse (kalt-warmkalt)regen die Durchblutungan und machen die Füße widerstandsfähiger.KontaktDiakonie KlinikumBethesda Freudenberg> DermatologieChefarzt Prof.Dr. <strong>St</strong>ephan El GammalTel.: (0271) 279-450310 Dermatologie


Unfall- und WiederherstellungschirurgieChirurgischesPuzzleVon Saskia Kipping n DerRöntgenapparat fährt entlangder Deckenschienen in Position.Wenige Sekunden später erscheinendie Bilder auf einem großenMonitor. „Eine Trümmerfrakturbeider Füße“, lautet die Diagnosevon Unfallchirurg Dr. MarkusBoller.in SüdwestfalenHausObere HengsbachDie Patientin hat sich bei einemSprung aus drei Meter Höheschwer verletzt und ist vor wenigenMinuten mit dem Rettungshubschrauberin der ZentralenNotaufnahme des Ev. Jung-<strong>St</strong>illing-<strong>Krankenhaus</strong>es<strong>Siegen</strong> eingetroffen.Was zunächst zählt, isteine präzise Diagnostik.Nur wenn der Unfallchirurg jedesDetail der Verletzung genauestenskennt, kann er erfolgreichoperieren. Anderenfalls drohenschwerwiegende Funktionsverluste.Für die Patientin kann diesbedeuten, dass ihr Fuß nicht mehrbelastbar und in seiner Bewegungeingeschränkt ist.Komplexe Fußverletzungen stellendie Unfallchirurgen rund umChefarzt Dr. Michael Baumgarthäufig bei schwer verletzten Unfallopfernfest. Aber auch Sprüngeaus größerer Höhe könnenschlimme Folgen haben. Unabkömmlichist deshalb eine sorgsameUntersuchung der Füße.Mit computergestützterDiagnostikkönnen dieÄrzte dreidimensionaleAufnahmender Verletzungenerstellen.Denn der Fuß isteine komplizierteKonstruktionaus vielen Knochen, Bändernund Gelenken. Hier befindet sichein Viertel der rund 206 menschlichenKnochen. Ein ebenfallswichtiger Bestandteil für ist dieFußsohle. Ihr Unterbau bestehtaus einem Fettkörper, der <strong>St</strong>ößedämpft und eine polsternde Wirkunghat.Durch eine besonders gute <strong>St</strong>abilitätkann er nicht verrutschen.Dies ist für für das Gehen vorteilhaft,erschwert aber den Medizinernihre Arbeit. Durch denFettkörper können sie die Fußknochennur bedingt ertasten.Deshalb lässt Unfallchirurg Dr.Boller zusätzlich computertomografischeBilder von seiner Patientinanfertigen, um das genaueAusmaß der Verletzungen zu erkennen.Die dreidimensionalen„Nur wenn der Unfallchirurgjedes Detail derVerletzung genauestenskennt, kann er erfolgreichoperieren.“Aufnahmen ermöglichen es ihm,den Operationsverlauf genau zuplanen. Denn die Röntgen- undCT-Bilder sind eindeutig. DiePatientin hatTrümmerbrücheder Fußwurzelerlitten.Dr. Markus BollerBoller entscheidetsich für einsogenannteswinkelstabilesImplantat. Mitdiesen Implantatenkann der Chirurg die Brücheso gut stabilisieren, dass die Füßesofort nach der Operation wiederbelastet werden können. Diesbedeutet: Die Patientin kann dasEv. Jung-<strong>St</strong>illing-<strong>Krankenhaus</strong> zuFuß verlassen – ohne Gehhilfen.Zudem kann sie frühzeitig miteiner krankengymnastischen Bewegungstherapiebeginnen. „Beiherkömmlichen Implantaten kannes acht Wochen dauern, bis dieFüße wieder belastbar sind“, erklärtBoller. „Durch winkelstabileImplantate können wir denHeilungsprozess also wesentlichbeschleunigen.“Aber nicht nur Trümmerbrücheder Fußwurzel sind Folgen vonUnfällen. Auch Brüche des Fersenbeinsund der Mittelfußknochen,schwere Quetschverletzun-gen, Prellungen, Verrenkungenund Verletzungen durch Fremdkörpersind typisch. „Unfallopfermit schweren Fußverletzungensollten immer in spezialisiertenKrankenhäusern und Traumazentrenbehandelt werden“,rät Boller. „Dort gibt es optimaleDiagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.“KontaktDiakonie KlinikumJung-<strong>St</strong>illing <strong>Siegen</strong>> Unfall- undWiederherstellungschirurgieChefarzt Dr. Michael BaumgartTel: (0271) 333-4505Diakonie KlinikumBethesda Freudenberg> Unfall- undorthopädische ChirurgieChefarzt Dr. Patrick SweeneyTel: (02734) 279-4300Kreisklinikum <strong>Siegen</strong>> Klinik für Unfall-, Hand undorthopädische ChirurgieChefarzt Dr. Michael PalmTel.: (0271) 705-1101Anästhesiologie 11

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