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Inhalt - Einwohnergemeinde Matten

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Geschichte<br />

Vorgeschichte<br />

Der Aaregletscher stiess während der letzten Eiszeit bis zum Jura vor. Nach<br />

dem Rückzug des Gletschers bildete sich von Meiringen bis Thun ein durchgehender<br />

See, der Wendelsee. Der Lombach von Habkern her und die Lütschine<br />

lagerten Geschiebe im See ab. Diese beiden Schwemmgebiete wuchsen von<br />

Norden und Süden her zusammen und bildeten so das Bödeli, wie die Ebene<br />

zwischen den beiden Seen heute genannt wird.<br />

Steinzeit<br />

Erste Spuren von Besiedelung des Bödelis: Beilhammer mit kreisrundem<br />

Bohrloch, gefunden 1936, 200 m oberhalb der Ruine Weissenau.<br />

Bronzezeit<br />

Bronzeschwert, gefunden 1907 am Fuss der Heimwehfluh.<br />

Eisenzeit<br />

Kelten besiedelten das Gebiet. Davon zeugen zwei Grabfunde in Niederried,<br />

mit verzierten Armringen, Fibeln, Glasperlen, Ringlein.<br />

Römerzeit<br />

Römische Funde beim Zeughaus.<br />

6.–7. Jahrhundert<br />

Das heutige <strong>Matten</strong> wurde im Frühmittelalter von Alemannen besiedelt. Vier<br />

Steinkistengräber auf dem Moosbühl in <strong>Matten</strong> und fünf Gräber auf dem<br />

Bühl hinter der Ruine Unspunnen zeugen davon. In den Gräbern fanden sich<br />

Kurzschwerte, Schilde, Feuerstein, Fibeln, Glasperlen und Ohrringe. Erstes<br />

schriftliches Dokument: Fredegar-Chronik aus dem 7. Jahrhundert nennt «laco<br />

Dunise» (Thunersee) und «Arola» (Aare).<br />

1133<br />

In einer Urkunde aus der Kanzlei des deutschen Kaisers Lothar III. in Basel<br />

wird erstmals der Name «lnterlacus Madon» genannt. Kaiser Lothar nimmt<br />

darin «die der heiligen Jungfrau Maria geweihten, im Bistum Lausanne in der<br />

Grafschaft Burgund gelegene Kirche zwischen den Seen im Ort, der gemeinhin<br />

<strong>Matten</strong> genannt wird», unter seinen Schirm.<br />

1242<br />

Erste urkundliche Erwähnung einer Schmiede mit Pintenrecht, wahrscheinlich<br />

am Standort des heutigen <strong>Matten</strong>wirtshauses (Gasthof Hirschen).<br />

13. Jahrhundert<br />

Im Raum <strong>Matten</strong> lag burgundisches Königsgut (1310 «Adelheidsgüter»); die<br />

hohe Gerichtsbarkeit über diese Güter war im 13. Jh. Reichslehen von Freiherren<br />

(Buchegg, Wädenswil) und deren Dienstleuten.<br />

Rechts der Lütschine befand sich der Einzugsbereich der Bäuert Bönigen, und<br />

rechts der Aare lag das 1279 gegründete Städtchen Unterseen, die oberste<br />

Stadt an der Aare. Den restlichen, grössten Anteil auf dem Bödeli, teilte sich in<br />

vier Bäuertgemeinden, nämlich zuoberst die Bäuert Wilderswil, dann die obere<br />

und mittlere Bäuert <strong>Matten</strong> und an der Aare die untere Bäuert Aarmühle,<br />

die zusammen den Gemeindeverband <strong>Matten</strong> bildeten.<br />

12<br />

14. Jahrhundert<br />

Durch Vergabung des Adels kam das Augustinerkloster Interlaken 1300–1310<br />

in den Besitz von Gütern und der Vogtei in <strong>Matten</strong>.<br />

1528<br />

Die Berner Räte erliessen das Reformationsmandat, damit wurden die Mattner<br />

vom Kloster frei. Zusammen mit anderen Oberländer Gemeinden und den<br />

Unterwaldern wehrten sie sich gegen Bern im „Inderlappischen Krieg». Der<br />

Aufstand zerfiel aber kläglich, und die Oberländer mussten am 4. November<br />

1528 auf der Höhematte den Treueschwur auf Bern leisten.<br />

16. Jahrhundert<br />

Streit um die gemeinsamen Wälder und Allmenden zwischen den Bäuerten<br />

Aarmühle und Wilderswil.<br />

1633<br />

Ablösung von Wilderswil.<br />

1669<br />

Letzte und schlimmste Pestepidemie im Oberland, der auch viele Mattner zum<br />

Opfer fielen.<br />

1759<br />

Im Burgerrodel wird der erste Lehrer namentlich erwähnt: Christian Brunner.<br />

Nach mündlicher Überlieferung unterrichteten die ersten Schulmeister im<br />

eigenen Wohnhaus.<br />

1764<br />

372 Einwohner<br />

1805<br />

Erstes Eidgenössisches Alphirtenfest auf der Unspunnenmatte im Wengelacher.<br />

1825<br />

Arbeitsvergabe für das erste Mattner Schulhaus, das Brunnenhaus. Die zweite<br />

Wirtschaft, der Sternen, wurde im Dorfzentrum eröffnet. Der Sternen blieb bis<br />

zu seiner Schliessung im Jahre 1987 im Besitz der Familie Zwahlen und war<br />

dank dem schönen Saal ein wichtiges kulturelles und gemeindepolitisches<br />

Zentrum.<br />

1831<br />

Die neue Kantonsverfassung führte zur Gründung der <strong>Einwohnergemeinde</strong>.<br />

Sie löste die alten mittelalterlichen Strukturen ab. Die <strong>Einwohnergemeinde</strong><br />

übernahm die gesamte Verwaltung im Zusammenhang mit den Einwohnern<br />

und besass die Gebiets- und die Steuerhoheit. Die Bäuert- oder Burgergemeinden<br />

verloren ihre bisherige Bedeutung als Trägerschaft der Gemeinde<br />

und hatten ihre Aufgabe in der Verwaltung und Bewirtschaftung ihrer Güter<br />

zum Wohle der Allgemeinheit.<br />

1834<br />

Erste getrennte Versammlung von <strong>Einwohnergemeinde</strong> und Burgergemeinde.

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