Groove Armada - newbreeze media

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k’s nachtschatten
Here with the DJ
groupies
Seit einigen Jahren
schon haben in der
Beliebtheits-Skala die
Plattenteller
die E-Gitarre als Artefakt zum Frauenrumkriegen
abgelöst und mit einem DJ
im Freundeskreis oder sogar als Partner
erntet man immer Anerkennung und
neidische Blicke der Konkurrenz. Kein
Wunder, dass sich bei jeder Veranstaltung
Heerscharen an aufgestylten, in
Miniröcke gezwängte Möchte-Gern-
Models gegenseitig den Platz streitig
machen, wer denn nun beim DJ-Pult
stehen darf und wer nicht. So genannte
Groupies sind laut Wikipedia meist
„weibliche Personen, die ihre sexuelle
Aufmerksamkeit einem angehimmelten
Idol oder Star aus der Kunst und Kultur
widmen. Sie reisen oft mit den von
ihnen begehrten Stars mit und teilen
ihre Lebensweise, wozu nicht selten
Alkohol- und andere Drogenexzesse
gehören...“
Allerdings ist es in Wahrheit so, dass
der DJ meist gar keine Zeit hat, sich um
die anwesenden Grazien zu bemühen,
und sie nicht mehr als ein müdes
Lächeln kassieren, denn irgendwer
muss ja für die Musik sorgen, während
man beobachtet, wie ein Typ hinter
der Bühne die Chance nutzt und Dank
der tollen Stimmung mit den Mädels
tanzt und alle Zeit der Welt hat, sie
damit zu belabern, was für ein toller
DJ gerade auflegt und dass man sein
bester Freund ist und sozusagen die
Platten aussucht etc. Ich möchte euch
zu so einem Exemplar eine Geschichte
erzählen. Es war einmal ein Bekannter
von mir, ich nenne ihn hier Jo.,
dessen Hauptbeschäftigung lag darin,
nationalen und internationalen DJs auf
die Nerven zu gehen, in dem er einfach
nicht loszukriegen war und gut und
gerne mal während des Sets in die Regler
und auf die Plattenteller griff. Egal
welche Veranstaltung, egal welches
Event, Jo. war immer und überall dabei.
Drei Schritte vom DJ (egal welcher,
Hauptsache namhaft) entfernt, ein
Schatten im Diskolicht.
Ist es die Gier, sich als etwas Besseres
zu fühlen, nur weil man auf die
zahlende Menge herunterblickt, das
Ego aufzublasen, wenn man jedem
eintrichtert „Ich kenne den DJ, trage
seine Koffer und bin sein aller, aller
bester und liebster Freund“ und sich
mit gratis Getränken, VIP-Lanyards und
Free Drugs zu versorgen?
Nun ja, jeder Mensch braucht ein Hobby,
und wenn man schon wie Jo. selbst
zu unfähig war, es als DJ zu etwas zu
bringen, ist es somit eine Gelegenheit,
sich zumindest wie einer zu fühlen,
der ganz vorne dabei ist. Lieber Jo.,
liebe Mädels... ihr seid nicht mehr als
schnelle Bettgeschichten, nervige Plaudertaschen
und Schnorrer. Lasst den
DJs ihre Luft zum Atmen und bevölkert
nicht immer das ganze DJ-Pult, sodass
sich keiner mehr bewegen kann. Ihr
seid auch nicht anders als das normale
Partyvolk, naja, außer dass ihr peinlich
seid und wir nicht. [KB]
Nr.19
für Juni 2008 erscheint
am Freitag,
dem 30. Mai!
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