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Die Molluskenfauna der St. Galler Formation - Naturhistorisches ...

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Zitteliana 51 (2011) 180<br />

Abbildung 18: Trophische <strong>St</strong>ruktur <strong>der</strong> einzelnen Schichten, dargestellt in ternären Diagrammen entsprechend Scott (1976): Hohburggraben.<br />

23 bis 25 im Hohburggraben (Abb. 18) ist zu bemerken,<br />

dass es sich hier um Grabungsschichten handelt,<br />

die entsprechend eine grössere Anzahl Arten<br />

lieferten, insbeson<strong>der</strong>e seltene Gastropoden. <strong>Die</strong>s<br />

verursacht eine Verschiebung <strong>der</strong> Punkte in Richtung<br />

Räuber und Detritusfresser und entspricht eher <strong>der</strong><br />

effektiven, ehemaligen trophischen <strong>St</strong>ruktur. Deutlich<br />

mehr Räuber zeigen sich auch an den Fundorten<br />

Rohrholz, Aarwald Schichten B und 12 sowie extrem<br />

im Fallvorsassli, wo fast nur Gastropoden gefunden<br />

wurden. Am Fundort Fallvorsassli wurden ein sehr<br />

hoher Anteil an Räubern (65%, u. a. Natica/Naticidae,<br />

Euthriofusus und Ficus) und eine hohe Konzentration<br />

an Turritellen (95 Exemplare) ausgewiesen.<br />

<strong>Die</strong> zahlreichen Räuber ernährten sich vermutlich<br />

von den Turritellen.<br />

<strong>Die</strong> ternären Diagramme <strong>der</strong> Substratnischen<br />

zeigen bei den Lebensweisen <strong>der</strong> Organismen ein<br />

Überwiegen <strong>der</strong> infaunalen Suspensionsfresser<br />

(40–100%), gefolgt von den vagilen Detritusfressern<br />

(0–60%), während epifaunale Suspensionsfresser<br />

höchstens 40% erreichen, im Cheergraben sogar<br />

nur 25%. Eine Ausnahme bildet auch die Lage <strong>der</strong><br />

Punkte <strong>der</strong> Fundorte Fallvorsassli, Aarwald Schichten<br />

B und 12, Rohrholz und Häutligen. Es ergaben<br />

sich über 50% vagile Detritusfresser, was wie<strong>der</strong>um<br />

auf die artenreichere Gastropodenfauna zurückzuführen<br />

ist. Am Fundort Häutligen dominiert die<br />

epifaunale Substratnische. Eine grössere Epifauna<br />

ist vorab durch mehr Hartsubstrat auf Grund von<br />

Crassostrea gryphoides in <strong>der</strong> Austernkonzentration<br />

erklärbar (vergleiche Kap. 8).<br />

<strong>Die</strong> sedimentologische Auswertung <strong>der</strong> Fossilschichten<br />

zeigt, dass es sich bei den untersuchten<br />

Schichten um die Bucht-Fazies handelt. Auf Grund<br />

<strong>der</strong> trophischen Klassifikation überwiegt das Architektur-Element<br />

ES-B, SWS-wST ist hier selten (Abb.<br />

8). Das Architektur-Element ES-B kann in den oben<br />

erwähnten Fundorten in vier charakteristische Ernährungsweisen<br />

und Substratnischen <strong>der</strong> Organismen<br />

unterteilt werden, wobei nur Schichten gezählt<br />

wurden, die eindeutig einer trophischen Klassifika-<br />

Tabelle 14: Trophische Klassifikation <strong>der</strong> bearbeiteten Fundorte mit dem Architektur-Element „ES-B“ und Wasserenergie (basierend auf<br />

den Abb. 18 bis 20).<br />

Kategorie Ernährungsweise –<br />

Anzahl<br />

Wasser- Wassertiefe bzw.<br />

ES-B<br />

Substratnische<br />

Schichten turbulenz geschützterer Bereich<br />

1 Räuber – vagil 1 niedriger höher<br />

2a Detritus/Suspension – vagil<br />

infaunal<br />

7 mittel mittel<br />

2b gemischt – vagil infaunal 9 (total 16) mittel mittel<br />

3 Suspension – infaunal 12 höher niedriger

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